piwik no script img

Allgemeine Corona-ImpfpflichtSchluss mit der unsinnigen Debatte

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Ob Impfpflicht oder nicht polarisiert die Gesellschaft. Um die Pandemie wirksam zu bekämpfen, wäre eine Impfpflicht ohnehin untauglich.

Impfaktion in der Semperoper in Dresden am 07.01.2021 Foto: Robert Michael/dpa

E s ist höchste Zeit, einen unsinnigen Streit zu beenden: Die Debatte über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht schadet der Bekämpfung der Coronapandemie. Sie polarisiert nur die Gesellschaft.

Aus gutem Grund ist es den Be­für­wor­te­r:in­nen bislang nicht gelungen, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der schlüssig und rechtssicher aufzeigt, wie mit den Besonderheiten, die Covid-19 von anderen Infektionskrankheiten unterscheidet, umgegangen werden kann. Denn anders als bei Pocken oder Masern gibt es bei der Corona-Impfung nur einen begrenzten Infektionsschutz, der zudem zeitlich überschaubar ist. Und nicht nur infizierte Ungeimpfte sind infektiös. Eine allgemeine Impfpflicht taugt nicht.

Nein, man muss kein Verständnis für Impf­ver­wei­ge­r:in­nen haben. Ihr Verhalten ist schlicht unvernünftig und verantwortungslos. Aber das war es auch schon vor der Bundestagswahl, als der jetzige Bundeskanzler und sein Gesundheitsminister ebenso wie die Mi­nis­ter­prä­si­den­t:in­nen jeglicher politischen Couleur noch unisono jene Impfpflicht, die sie jetzt fordern, definitiv ausgeschlossen haben.

Wer sein Wort gibt und es anschließend bricht, muss dafür überzeugende Argumente liefern. Daran mangelt es jedoch. Und das ist besonders fatal, wenn es um einen so gravierenden Eingriff in das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit geht. In einem Gastbeitrag in der FAZ begründeten Markus Söder und Winfried Kretschmann Ende November ihren Gesinnungswandel damit, dass angesichts der hoch ansteckenden Delta-Variante die Impfquote in Deutschland zu niedrig sei, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. In Ländern wie Spanien oder Portugal mit ihren Impfquoten von 80 oder fast 90 Prozent sei sie hingegen „unter Kontrolle“.

Ein Trugschluss: Inzwischen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien und Portugal bei jeweils rund 1.700 – ein Rekordwert. Die Omikron-Variante, die nun auch in Deutschland flächendeckend dominant wird, hat das Infektionsgeschehen noch einmal dramatisch verändert. Nicht einmal das Boostern schützt vor der Infektion, wie das Beispiel von Alexander Dobrindt, dem Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe, zeigt.

Das spricht keineswegs gegen die Impfung, sinkt damit doch das Risiko einer schweren Erkrankung deutlich. Viel spricht jedoch dafür, dass der frühere Gesundheitsminister Jens Spahn nun tatsächlich mit seiner Prognose vom vergangenen Herbst recht behält, am Ende dieses Winters werde jeder und jede in Deutschland „geimpft, genesen oder gestorben“ sein. Was für einen Sinn soll es dann aber noch machen, eine allgemeine Impfpflicht im Frühsommer einzuführen? Und das ist der früheste Zeitpunkt, zu dem sie kommen könnte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
Mehr zum Thema

83 Kommentare

 / 
  • Ich schlage vor, die Gurtpflicht abzuschaffen.

    Bislang hat sich wegen der Gurtpflicht die Schadensstatistik extrem zugunsten der Autofahrer*innen verschoben. Das ist unfair!

    Nein, meine ich natürlich nicht ernst. Jede*r Verkehrstote ist natürlich eine*r zu viel, Fahrer*in oder nicht.

    Ich denke aber, das zeigt, wie unsinnig diese Debatte ist, und dass sie für andere Dinge gerade gekapert wird.

  • Zitat: "Impfpflicht nicht sinnvoll, weil erst ab Frühjahr möglich und deshalb zu spät"

    Das sehe ich anders. Es gibt begründete Hinweise, dass eine zu geringe Impfquote im Sommer/Herbst zur nächsten Welle im Herbst/Winter führen wird.

    Erste Unterschiede zwischen Gebieten mit hoher Impfquote gegenüber solchen mit niedriger werden wir wohl erkennen können, wenn die Omikron-Welle Sachsen erreicht haben wird.

  • Da treffen Sie den Nagel auf den Kopf! Auch die bisherige Impfkampagne muss ehrlicher werden. Es ist in der Omikronwelle völlig widersinnig weiterhin die Impfung mit Freiheiten von Testpflicht oder Kontaktbeschränkungen zu bewerben. Impfen bringt vor allem eins: höheren individuellen Schutz vor schwerer Erkrankung und gemeinschaftlichen Schutz vor dem Zusammenbruch der klinischen Gesundheitsversorgung für dann auch alle aus anderen Gründen Erkrankten. Um nicht pharmazeutische Maßnahmen wie Tests, Kontaktbeschränkungen und die bewährten AHA+L Regeln kommen wir nicht drumrum. Man kann auch mal positiv erwähnen, dass Deutschland weil es diese Maßnahmen gar nicht erst komplett abschaffte noch besser dasteht als GB, Dänemark oder die USA die mittlerweile auch wieder hohe Hospitalisierungsraten und Letalitätsraten haben. Man sollte sich also auch nicht darauf ausruhen, dass Omikron milder verläuft als Delta. Bei hoher Inzidenz steigen auch die Krankenhauseinweisungen und Todesfälle exponentiell an.

  • Was mich an der Aufregung nicht nur bei Coronaleugner*innen aber auch in hiesiger Debatte um Impfpflicht wundert, ist, wo denn aber Empörung um Freiheit bezüglich des Pikses in anderen Zusammenhängen bleibt wie bspw. wenn es um Belastung der Ärmeren und Entlastung der Reicheren geht (was faktisch zu Freiheitseinschränkungen bei Ärmeren führt -> weniger Teilhabe), wenn mal wieder Polizeigesetze verschärft werden, SEK auf Demos eingesetzt wird (2017), Bundeswehr im Zuge von G8-Protesten in Heiligendamm Amtshilfe leistet (2007), Vorratsdatenspeicherung, "Staatstrojaner" usw. usf..

    • @Uranus:

      Augenscheinlich alles eine Frage der Gewichtung.

  • Klartext; jede Person, die mit dem Covid-19-Virus infiziert ist, wird gesundheitlich angeschlagen sein. Egal ob geimpft, genesen oder ungeimpft. Auch bei einem milderen Krankheitsverlauf werden die inneren Organe durch diese Infektion geschädigt. Dieses führt mittel- bis langfristig eventuell zum Tod. Der Impfstoff schützt nicht vor dem Virus, wie ein Impfstoff schützen sollte. Der Impfstoff ist eher eine Prophylaxe, ein Medikament für einen milderen Krankheitsverlauf. Es bringt dem Hersteller Milliardengewinne und der Allgemeinheit hohe Verluste . Die Impfpflicht soll den Kollaps der Gesundheitspolitik verhindern . Jahrelang wurde im Gesundheitswesen bei den Krankenhäusern bis zur Erschöpfung Personal abgebaut . Kliniken wurden ersatzlos geschlossen . Im übrigen kann das z.Z. geimpfte Medikament das covid-19 virus nicht bekämpfen oder eine Infektion durch Ansteckung verhindern . So lange das virus sich weiter durch Ansteckung vermehren und sich aggressivere Mutanten dadurch entwickeln , hilft nur konstruktiver Schutz wie FFP2 , FFP3 Masken , Abstand halten , Kontakte vermindern , Testen usw. . Im Übrigen sind Spätfolgen von mRNA-Impfstoffen noch nicht bekannt und entsprechend nicht auszuschließen . Und trotz allen diesen wissenschaftlich bekannten Erkenntnissen will Herr Lauterbach eine allgemeine Impfpflicht . So etwas kann ich als mündiger Bürger mit klaren Verstand nicht nachvollziehen . Tut mir leid. Man sollte einfach die Pappnasen-Intelligenz ablegen und das covid-19 virus konstruktiv bekämpfen und jedem Bürger sein Recht auf Selbstbestimmung lassen . Nur so kann eine Demokratie funktionieren !!!

    • @Diewer Wöbbeking:

      "Klartext; jede Person, die mit dem Covid-19-Virus infiziert ist, wird gesundheitlich angeschlagen sein."



      Das ist so nicht richtig, denn die Wahrscheinlichkeit, mehr als nur leichte Grippesymptome zu haben, steigt bei Ungeimpften sehr stark an. Grundsätzlich ist der Begriff "leichter Verlauf" aber missverständlich: Es bedeutet nur, dass Infizierte keine Probleme beim Atmen haben; was das Virus sonst noch so anrichtet, wird damit nicht gesagt.

      " Im übrigen kann das z.Z. geimpfte Medikament das covid-19 virus nicht bekämpfen oder eine Infektion durch Ansteckung verhindern."



      Auch das stimmt so nicht; ja selbst Geimpfte können sich infizieren, aber in viel kleinerem Ausmaß. Desweiteren sind Geimpfte kürzer ansteckend und die Übertragung auf andere wird durch die niedrige Viruslast reduziert.

      "Die Impfpflicht soll den Kollaps der Gesundheitspolitik verhindern."



      Damit hat das nichts zu tun. Die Impfpflicht wäre gut, um nach dem Sommer eine weitere Welle möglichst im Ansatz zu brechen.

      "Im Übrigen sind Spätfolgen von mRNA-Impfstoffen noch nicht bekannt und entsprechend nicht auszuschließen."



      Hier haben Sie ebenfalls unrecht. Es gibt bei Impfstoffen keine Spät- oder Langzeitfolgen. Das Missverständnis rührt daher, dass Impfnebenwirkungen erst nach längerer Zeit entdeckt wurden, weil nicht viele Menschen damit geimpft wurden. Die Nebenwirkungen waren aber alle nach ein paar Wochen sichtbar; jedoch nur bei so wenigen Leuten, dass die Statistik sie ausgeblendet hat. Der Zusammenhang zwischen Narkolepsie und Impfung wurde bei der Schweinegrippe-Impfung erst 4 Jahre später festgestellt.

      Grundsätzlich: Die Impfstoffe gegen Covid-19 sind die am besten erforschten in der Geschichte; noch nie waren so viele Wissenschaftler:innen daran beteiligt, wurden die Studien derartig gut kontrolliert. Und noch nie wurden so viele Leute in kurzer Zeit geimpft – jede Nebenwirkung wurde abgeklärt. Ich habe Vertrauen und bin längst geimpft – sollten Sie auch.

    • @Diewer Wöbbeking:

      "Klartext; jede Person, die mit dem Covid-19-Virus infiziert ist, wird gesundheitlich angeschlagen sein. Egal ob geimpft, genesen oder ungeimpft."



      Nennen Sie doch bitte eine seriöse Quelle hierfür. Aktuell hat es eine Studie gegeben, die Organschäden als Folge von COVID19-Erkrankung bei Ungeimpften untersuchte. [1] Inwieweit gibt es (anderweitig) Erkenntnisse zu Folgen von Impfdurchbrüchen?



      "Der Impfstoff schützt nicht vor dem Virus, wie ein Impfstoff schützen sollte. Der Impfstoff ist eher eine Prophylaxe, ein Medikament für einen milderen Krankheitsverlauf."



      Das stimmt so nicht. Die Impfstoffe konnten durchaus einen Schutz vor Infektionen liefern - auch wenn dies von vergangener Zeit nach Impfung und Virusvariante abhängt.



      " Es bringt dem Hersteller Milliardengewinne und der Allgemeinheit hohe Verluste . Die Impfpflicht soll den Kollaps der Gesundheitspolitik verhindern . Jahrelang wurde im Gesundheitswesen bei den Krankenhäusern bis zur Erschöpfung Personal abgebaut . Kliniken wurden ersatzlos geschlossen ."



      Nein, es ist davon auszugehen, dass eine Nichtimpfung heftige und breite schädliche Folgen n der Gesellschaft hinterlassen hätte - auch wirtschaftliche und soziale. Zumal Maßnahmen ohne Impfstoff zur Eindämmung der Pandemie um einiges härter hätten ausfallen müssen. Fraglich ist es, ob dies bei der hohen Infektiösität von Omikron überhaupt helfen könnte. Ich bin für eine Rücknahme der Privatisierung und anderem (neoliberalem) Sozialabbau. Allerdings halte ich es für fraglich, ein Gesundheitssystem so ausbauen zu können, dass es jegliche Pandemien schultern kann.



      " Im Übrigen sind Spätfolgen von mRNA-Impfstoffen noch nicht bekannt und entsprechend nicht auszuschließen . Und trotz allen diesen wissenschaftlich bekannten Erkenntnissen will Herr Lauterbach eine allgemeine Impfpflicht."



      Ja, weil der Nutzen der Impfung den möglicher, seltener Folgen überwiegt - das ist aktueller Wissenschaftsstand.



      [1] taz.de/Studie-der-...ppendorf/!5823566/

  • Fahren Sie als Autofahrer nur mit "angemessener Geschwindigkeit" auf den zurzeit vielen unbeleuchteten Verkehrswegen, so, dass Sie alle Fussgänger und Radfahrer rechtzeitig sehen. Das heißt, Sie fahren in deren Tempo. Das ist angemessen. So als Vergleich.

  • Schluss mit der Debatte ? Ich widerspreche AUSDRÜCKLICH . Ich wünschte, es wäre selbstverständlich, dass sich jede/r impfen lassen würde. Zum eigenen Schutz, nicht nur um der Zivilcourage Willen! Aber wir sind eine gespaltene Gesellschaft und haben mit der von Spalter Lindner getriebene Scholzokratie, die schwächste Regierung mit dem geringsten Wählerzuspruch (viele haben nur das kleinere Übel gewählt!) seit Bestehen dieser Republik und mit der Abkehr der Grünen aus der Umweltbewegung (der 'Vorstand ist ja abgetaucht und eine ehemalige Vorsitzende ist mal eben ganz unökologisch für wenige Stunden im Regierungsjet nach Nordamerika gerauscht, während sogar der US-Präsident seine Begegnungen weitgehend per Video-Schalte erledigt) hat sich die 'Zustimmung' noch verschlechtert. Da muss schon die Diskussion darüber, ob es sich dieser Staat in dieser Zusammensetzung überhaupt erlauben kann, eine Impfpflicht durchzusetzen. Ich bedaure ausdrücklich, es so formulieren zu müssen: Mit jedem Tag, an dem diese so schwache Regierung im Amt ist, verlieren wir im Kampf gegen Pandemie und Klimakatastrophe. Wie bekommen wir ein Bündnis aufrechter, mehrheitlich in der Gesellschaft akzeptierter Menschen in einem Notbündnis zusammen? Weiter so war gestern. Vielleicht sollten aufrechte Grüne einmal eine Bilanz darüber ziehen, was sie erreichen konnten und nicht, welche Jobs sie erobert haben. Die grünen Stimmen kommen von Greta und FFF, die die grüne Partei offensichtlich in ihrer Arbeit -fast nur in den von Altparteien beherrschten- Gremien überfordert haben.

  • Eine Impfpflicht als einen gravierenden Eingriff in das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit zu bezeichnen finde ich arg übertrieben.

    Meine körperliche Unversehrtheit wird täglich viel gravierender durch die Affen geschädigt, die in Zeiten des Klimawandels mit einem Verbrennungsmotor unterwegs sind.

    Deren Schadstoffausstoß schädigt meinen Körper direkt. Eine Impfung verkraften die allermeisten ohne Schädigung.

    • @Gostav:

      Welche Schadstoffe meinen Sie? Ihre Ausatemluft ist vermutlich deutlich giftiger als die übrige Luft in ihrer Umgebung, wenn mal ein Auto vorbei fährt. Das Eis am Südpool schmilzt übrigens auch wegen Ihrer Internet-Nutzung.

      Eine Zwangsbehandlung wäre in anderen Kontexten auch nicht richtig. So viel Freiheit muss bleiben.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @Gostav:

      Für mich als Landei - geimpft und geboosted! - stellt sich das anders dar: Die Schäden durch Verbrennungsmotoren nehme ich überhaupt nicht wahr, ein Impfrisiko realisiert sich jedoch mit der gleichen Wahrscheinlichkeit wie bei einem Bewohner einer städtischen Erdgeschosswohnung.

      Insofern helfen individuelle "Eingriffsgrade" bei der Konsensfindung überhaupt nicht.

      Da braucht es eine handfeste Evidenz - die die Politik natürlich gerne meidet, denn dabei könnte herauskommen, das man vor der Impfung erstmal den gesamten innerstädtischen Verkehr verbieten müsste.

      Deswegen glaube ich an all dies nicht, denke aber, es wäre ausreichend Impfpflichten im Arbeits- und Dienstrecht zu formulieren, um damit den irrationalen Bewegungen die Spitze zu nehmen: Gesundheits- und Bildungswesen, Polizei, Rettungswesen. Wenn dort alle geimpft sind, wenn das ordentlich begründet ist (was bei Sars-CoV2 zweifellos der Fall ist), dann fehlen der Ungeimpften-Bewegung die glaubwürdigen Gewährsleute.

      QAnon-Anhänger erreicht man sowieso nicht und im Übrigen auch mit der generell Impfpflicht nicht, aber die Hobby-Anthroposophen kann man schon umdrehen, denke ich.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    "Wer sein Wort gibt und es anschließend bricht, muss dafür überzeugende Argumente liefern"

    Wüßte nicht, dass das deutsche Volk sein Wort gegeben hat, dass es keine Impfpflicht gibt.



    Die Volksvertreter wurden ebenfalls zum großen Teil ausgetauscht und einzelne Politiker können nicht für das Parlament sprechen.

    Corona war nicht die letzte Pandemie. Da wird es, bei dem Zustand der Welt, noch Nachschlag geben.

  • Nachdem ich mich (doppelt geimpft, mittlerweile geboostert), Monatelang als Aluhutträger, Querdenker und Schwurbler beschimpfen lassen musste, weil ich eine Impfpflicht ablehne, kippt nun ein Blatt nach dem anderen um.



    Ich prognostiziere das in drei bis sechs Monaten keiner der Militanten Befürworter der Impfpflicht mehr etwas davon wird wissen wollen sie je auch nur in Erwägung gezogen zu haben.

    • @Julius Anderson:

      Ich, ebenfalls geboostert, sehe das mit der Impfpflicht aber auch so wie Sie. Eine Impfpflicht kann es - abgesehen von "mein Körper gehört mir" - wegen zu vielen Unsicherheiten (Kontrollen, wie oft impfen, welche Impfstoffe sowie der ungenügenden Wirksamkeit) nicht geben. Die Beschimpfungen der "militanten" Impfpflichtbefürworter:innen sind genauso doof wie die mancher Coronaleuger:innen oder Impfgegner:innen.

    • @Julius Anderson:

      Ich prognostizierte, dass in 6 Monaten solche Vögel wie Sie in ihrem Bekanntenkreis unten durch sind, weil auch sie ihren Teil dazu beigetragen haben, die Zahl der diabeteskranken Kinder in Deutschland in nur 2 Jahren zu verdoppeln oder zu verdreifachen.

      Und zwar nicht durch Bewegungsmangel im Lockdown oder Junkfood oder so - das verursacht die ganz gut therapierbare Typ-2-Diabetes, nicht den unheilbaren Typ 1, der vor allem bei Kindern als typischer Covid-Langzeitschaden auftritt.

      • @Ajuga:

        Das ist ne krasse Argumentation. Bald fangen die Impfgegner damit an im Gegenzug zu argumentieren, dass sie es sind, die die CO2 Werte wegen der Lochdowns reduziert haben.

    • @Julius Anderson:

      Wo sehen Sie denn bitte "Militante Befürworter der Impfpflicht"..??

      Ich sehe nur Militante Impfgegner..

      Aber keine Sorge Sie sind nicht der erste unter den "Skeptikern"der mit



      einer Projektion auffällt.

      Da fallen mir auch noch die netten Pippi Langstrumpfkostüme ein, die zum Ausdruck bringen sollten, dass der Staat sich alles nur ausgedacht hat...mittlerweile wissen wir ja wer sich die Welt so zurecht dreht wie sie ihr gefällt...

      Und die Liste liesse sich noch endlos fortführen..

      Ist schon interessant wie das Schema von "Abspaltung und Projektion" nicht nur bei Impfgegnern funktioniert. Weil all diese Aussagen über die "Anderen" sind dann am Ende doch immer Aussagen über sich selbst.

      Noch ein weiteres Beispiel: wer etwas von einer "Corona-DIKTATUR" faselt, gibt sich damit nur selbst als (Möchtegern-) Diktator zu erkennen.

      ..also Danke für ein weiteres Beispiel in der ohnehin schon langen Liste...

    • @Julius Anderson:

      "Ich prognostiziere das in drei bis sechs Monaten (...)" (Anderson)



      Darf ich nach der Methodik Ihrer Prognostik fragen?: Astrologie, Pendel, Tarot oder Kaffeesatz?

  • RS
    Ria Sauter

    Wir sind 2 mal geimpft. Die Aufgrischungsimpfung möchten wir mit dem neuen zugelassenen Impfstoff.



    Keine, wirklich keine amtliche Stelle kann uns Auskunft darüber geben, wo das möglich ist.



    Habe telefoniert, Arzt und Krankenkasse angeschrieben, die kassenärztliche Vereinigung.



    Keiner konnte weiterhelfen.



    Wenn Impfstoffe zugelassen sind sollte auch die Möglichkeit der Wahl bestehen!

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Ria Sauter:

      Sie müssen jetzt auch ein zwei Jahre auf einen Neuwagen warten - so ist dass, wenn es mit dem Überfluss vorbei ist.

  • Mh, also ich finde die Argumentation gegen eine Impflicht so nicht überzeugend und etwas dünn.



    Für eine gründliche Auseinandersetzung müsste es auch (juristische medizinische) Vorschläge für eine Impflicht geben und eine entsprechende Kritik an jenen. Zumal eine Imfplicht in anderen Ländern bereits eingeführt wurde.[1,2] Da wird es wohl unterschiedliche Ausarbeitungen geben und an denen könnte mensch sich auch abarbeiten.



    Ich habe den Eindruck, dass in obigen Kommentar Unterschiede in der Infektiösität zwischen Geimpften und Ungeimpften verwischt werden.



    Wie spätestens in der vierten Welle gesehen werden konnte, geht es bei der Impfung nicht nur um eine Reduzierung der Infektiösität von Personen sondern um die Risikoreduzierung von schweren Erkrankungen und somit auch von medizinischen Behandlungen und damit um eine Vorbeugung der Überlastung des Gesundheitssystems und andererseits um die Gewährleistung einer allgemeinen, angemessenen medizinischen Versorgung (bspw. für chronisch Kranke, für Unfallopfer usw.). Außerdem sollte neben Longcovid ein weiterer Aspekt berücksichtigt werden: nämlich Organschäden, wenn auch minimale, die anhand einer Studie bei Ungeimpften nach einer Covid19-Erkrankung festgestellt wurden [3]. Für eine genauere Einschätzung von Folgen müssten auch die Gesundheit von Personen untersucht werden, die Imfpdurchbrüche hatten.



    [1] www.zdf.de/nachric...ch-europa-100.html



    [2] www.zdf.de/nachric...rnational-100.html



    [3] taz.de/Studie-der-...ppendorf/!5823566/

    • @Uranus:

      Wie spätestens in der vierten Welle gesehen werden konnte, geht es bei der Impfung nicht nur um eine Reduzierung der Infektiösität von Personen sondern um die Risikoreduzierung von schweren Erkrankungen und somit auch von medizinischen Behandlungen und damit um eine Vorbeugung der Überlastung des Gesundheitssystems und andererseits um die Gewährleistung einer allgemeinen, angemessenen medizinischen Versorgung ... "



      Um schwere Erkrankungen und Todesfälle in großer Zahl zu verhindern, würde es reichen, die klar abgrenzbaren Risikogruppen möglichst vollständig zu impfen. Also ließe sich evtl. eine Impfpflicht für alle +60 (oder +50 wie in Italien) rechtfertigen, aber keine allgemeine Impfplicht. Und auch gegen die Überlastung des Gesundheitssystems gäbe es noch andere Mittel. So könnten wir die Pflegekräfte angemessen bezahlen und für menschenwürdige Arbeitsbedingungen sorgen. Dann müssten auch nicht mitten in der Pandemie 6.000 Intensivbetten stillgelegt werden. Ich wäre bereit, einen monatlichen steuerlichen "Pflege-Soli" zu zahlen, lehne eine allgemeine Covid Impfpflicht aber entschieden ab! Zumal sich die Begründungen ständig ändern: Erst war es der Schutz der Alten. Dann der Schutz der Intensivstationen. Jetzt ist es der Schutz der öffentlichen Infrastruktur. Und das EINZIGE Mittel, diesen zu gewährleisten ist, dass alle ab 18 unabsehbar oft den Arm hinhalten müssen? Wie war das noch bei Kant: Der Staat muss jeden Menschen auch als Zweck an sich selbst sehen und niemals als bloßes Mittel. D.h. auch nicht als bloßes Mittel, um die kritische Infrastruktur offen zu halten! Long Covid wiederum sollte alle motivieren, sich freiwillig impfen zu lassen. Es ist gut, dass wir Impstoffe haben. Impfung schützt. Sie rettet Leben. Punkt.

      • @Running Man:

        Eine wichtige Frage ist die nach der Zielstellung. Vor dem Abschnitt, den Sie zitierten, schrieb ich ja davon, dass Impfungen Verbreitung vermindert. Ginge es also um die Reduzierung der Verbreitung, so wären aktualisierte Impfungen empfehlenswert und eine Impflicht naheliegend. Ginge es um den Schutz von Personen, die sich nicht impfen lassen KÖNNEN, sowie von denen, deren Immunsystem kaum funktioniert, so wäre eine Impflicht sinnvoll. Ginge es darum Longcovid und PIMS [1] zu verhindern, so wäre eine Impfpflicht wohl auch ratsam. Außerdem sollte nicht vergessen werden, dass Vulnerabilität [2] nicht bloß vom Alter abhängt! Es gibt viele chronische Kranke in jüngeren Jahren.



        Die sich verändernden Begründungen haben sich meinem Eindruck nach aus den sich verändernden Pandemiebedingungen (Virusveränderungen und sich verändernder Impfschutz) ergeben. Kürzlich ist die Verbreitung von Omikron ein maßgeblicher verändernder Faktor. Da diese Variante so infektiös ist, dass es schwierig ist, diesem mit konventionellen Maßnahmen zu begegnen, werden Impfungen empfohlen. Zumal leider ja nicht Alle diese auch konsequent "befolgen".



        An sich bin ich unabhängig vom Ergebnis mit dem "Kampf" gegen COVID19 bspw. für die Rücknahme der Privatisierung von Krankenhäusern sowie für die verpflichtende Gesetzliche Versicherung jetziger Privatversicherter.



        Für eine Blankoschein-Zusage für eine Impfpflicht bin ich nicht. Es kommt für mich auf die Begründung an, die Abwägung von Einsatz, Ziel, möglicher Folgen und Nutzen.



        Impfungen und deren Schutz brauchen Zeit und Organisation. Bisherige Kampagne hat hier nicht ausgereicht. Meiner (pessimistischen) Einschätzung nach ermöglichen jetzige Gesellschaftsverhältnisse (auch hinsichtlich Bildung, Medienkompetenz) schwerlich ausreichende Pro-Impf-Entscheidungen. Eine Impfpflicht kann da Abhilfe schaffen.



        [1] de.wikipedia.org/wiki/MIS-C



        [2] de.wikipedia.org/w...lit%C3%A4t#Medizin

        • @Uranus:

          ... oder eine die Impfkampagne müsste so intensiv geführt werden wie in Bremen. Fragt sich, ob das überall - also auch in den "Hochburgen Ungeimpfter", in Teilen Sachsens, Thüringens, Bayerns und BaWüs - so (rechtzeitig) klappen könnte.

    • @Uranus:

      Noch ein Punkt für die "Wirtschaftsfreaks" ;-) : In einem Interview warnte Drosten vor negativen wirtschaftlichen Folgen, sollte die Zahl der Ungeimpften weiterhin hoch bleiben. Deutschland bezeichnet er diesbezüglich als Sonderfall. Er ist zwar Mediziner und kein studierter Volkswirtschaftler, kann aber auf akute Folgen vieler Erkrankungen und Langzeitfolgen bezugnehmen und hieraus wirtschaftliche Belastung ableiten. Siehe:



      www.deutschlandfun...mpfluecke-100.html

  • Das Röntgen der Handwurzelknochen von Migranten zur Altersfeststellung ist ein Eingriff in die Integrität, aber Impfzwang nicht?

    • @Gambitus:

      Natürlich ist das ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit, genauso wie das Verbot von räuberischem Diebstahl ein Eingriff in die allgemeine Handlungsfreiheit ist. Die Frage ist aber ob solche Eingriffe notwendig und verhältnismäßig sind.

      • @Ingo Bernable:

        Dann ist beides laut GG verboten.

      • @Ingo Bernable:

        Wer entscheidet, dass das eine notwendig und verhältnismäßig ist und das andere nicht? Da gibt es doch zu viele Widersprüche; der Grundsatz der körperlichen Integrität gilt oder er gilt nicht (mehr).

        • @resto:

          Zunächst einmal entscheiden das die gewählten Parlamentarier*innen als Legislative und wenn Zweifel bestehen sollten kann dies durch die Judikative überprüft werden. So hat das BVerwG etwa schon 1959 geurteilt das eine allgemeine Impfpflicht mit dem GG vereinbar ist.

          • @Ingo Bernable:

            Wir sollen also unser eigenes Gehirn ausschalten - weil ja die Parlamentarier:innen so allwissend und allmächtig sind? Das werde ich nicht tun.

  • Genau auf den Pkt:""Was aber den Unterschied bei einer Impfung ausmacht ist die geringere Wahrscheinlichkeit einer Infektion, ..."



    Und daher eine geringere Belastung der Kritis und der Wirtschaft.



    Schlicht Risikoabwegung....

  • RS
    Ria Sauter

    Die Impfpflicht ist doch schon da.



    Nur durch die 3. Impfung kann ich weiterhin am normaĺen Leben teilhaben.



    Der Druck diesbezüglich wird wahrscheinlich noch verstärkt, wie z. B. in Italien.

  • Warum sind soviele Menschen so erpicht darauf, sich für den Rest Ihres Lebens ca. zweimal pro Jahr etwas injizieren zu lassen, von dem sie jetzt noch garnicht wissen können, was das sein wird? Wenn die Impflicht kommt, dann kommt auch die Pflicht zur Auffrischung. Denn nach derzeitigem Kenntnisstand schützen die Impfungen ca. 6 Monate effektiv vor schweren Verläufen, richtig?

    Ich bin geimpft und geboostert, ich habe mich dazu entschieden, damit ich mich schütze. Ich möchte nicht, dass der Staat diese Entscheidung übernimmt. Ich möchte nicht, dass der Staat entcsheidet, was in meinen Körper injiziert wird. In einem Jahr kann Covid19 endemisch sein und trotzdem will der Staat mich weiter impfen? In einem Jahr kann es nur einen effektiven Impfstoff geben gegen Mutante Y geben und die Nebenwirkungen eines solch entwickelten Impfstoffes kennt heute noch keiner.

    Heute geben wir das Recht auf Selbstimmung über unseren Körper beim Thema Impfung auf. Was wird es morgen sein? Ich finde, wir gehen wieder einen Schritt weg von einer Demokratie, die ich so sehr schätzen gelernt habe.

    • @Fridafrei:

      Es gab schon einmal eine allgemeine Impfpflicht und zwar gegen Pocken. Sie wurde schließlich aufgehoben weil die Pocken ausgerottet waren. Der Demokratie hat all das nicht geschadet.

      • @Ingo Bernable:

        Der Impfstoff war wirksam gegen Pocken . Es wurde 2 x geimpft und man war geschützt . Der covidimpfstoff schütz nicht wie ein Impfstoff schützen soll . Corona trotz Booster.....das ist die trügerische Sicherheit auch nach der dritten Impfung . Und für dieses "Medikament" eine Impfpflicht fordern wird der Demokratie schaden.

      • @Ingo Bernable:

        Ach, es hat gar keine Pockendiktatur gegeben? Und ich Depp dachte ... Vielleicht hängt es damit zusammen, dass Bill Gates zu der Zeit noch nicht so erfolgreich war. ;-)

        • @Uranus:

          Die Pocken ließen sich ausrotten, weil der Impfschutz ca. 10 Jahre gegeben ist. Das funktioniert bei Covid19 aber nicht. Hier muss derzeit mindestens zweimal pro Jahr geimpft werden.

          Sie wissen doch heute noch garnicht, was für Impfstoffe Ihnen in 5 Jahren gespritzt werden sollen / müssen, damit ein effektiver Immunschutz im Körper aufgebaut wird. Mit der Impflicht wird somit ein Freifahrtschein ausgestellt.

          Wir müssen nicht immer einer Meinung sein und ich verstehe sehr wohl die Argumente, die für eine Impflicht stehen. Ich bin aber halt nicht bereit, ein Gesetz zu befürwortern, dass dafür Sorge tragen soll, dass mir zweimal pro Jahr was gespritzt wird und ich nicht mitentscheiden darf.

          Eine einmalige Impflicht z.B. wäre etwas völlig anderes als die Pflicht zum halbjährlichen boostern bis zum Sterbe- oder Ausreisetag.

          Sie rotten Covid19 derzeit auch ganz sicher nicht aus mit der Impfung. Auch nicht mit der Impflicht. Die nächste Mutante wird kommen, bei der die jetzigen Impfungen nicht mehr effektiv schützen. Dann wird neu entwickelt und der Eiertanz geht von vorne los. Neuer Impfstoff, neue Notfallzulassung usw.

          @Uranus



          Haben Sie mal versucht, in Kontrapositionen nicht gleich den Schwurbler zu suchen? Es gibt eben Argumente gegen eine Impflicht. Um das zu erkennen, muss man kein Covidiot sein. Ich habe meinen Booster im Dezember bekommen, mein Impfpass ist gut gefüllt, nicht erst seit Covid 19. Ich halte mich an die Abstandsregeln. Bemerkenswert, dass ich das erwähnen muss, um eine Chance zu haben, damit ich nicht in jene Ecke von Ihnen gestellt werde.

          • @Fridafrei:

            Geht es in Diskussionen hier um Impfpflicht explizit um die allgemeine Impfpflicht oder auch um die Impfpflicht für Tätige im Gesundheitswesen?



            Ich bin für eine Impfpflicht bezüglich für die Tätigkeiten, bei denen vulnerable Menschen mit ihnen in Kontakt kommen. Die Impfpflicht im Gesundheitsbereich sehe ich als Schritt in die richtige Richtung. Das müsste allerdings um weitere Bereiche erweitert werden. Es sollte vermieden werden, dass bspw. ältere oder behinderte Menschen, weil sie Untersützung brauchen, einem erhöhten Risiko durch Ungeimpfte ausgesetzt werden, wenn sie bspw. zur Fußpflege oder ins Sanitätshaus müssen.



            An sich steht dann aber schon die Problematik im Raum, dass vulnerable Personen sich nicht nur einem Bereich zuordnen lassen, sondern in vielen Kontext unterwegs sind und ja auch sein können dürfen (Teilhabe!).



            Insofern spricht einiges für eine allgemeine Impfpflicht. Aber gut, womöglich sehen wir da ja einiges ähnlich.



            Von den Virus- und Pandemieeigenarten mal ab, kommt es doch auch darauf an, wie eine Impfpflicht denn ausgestaltet ist. Von Entwürfen hierzulande aber auch, wie bereits eingeführte Impfpflicht anderswo aussieht, habe ich persönlich noch nichts gelesen. Da bräuchte es doch mehr Informationen als eine "Stimmungsmache-Debatte" vorab zu führen, denke ich.



            Sicherlich hängt der Kampf gegen die Pandemie nicht bloß von hiesiger zu schließender Impflücke ab. Bezüglich der Verfügbarmachung von Impfstoff im globalen Rahmen bekleckern sich die deutschen Regierungen bisher nicht gerade mit Ruhm.



            Da steht wohl mein Kommentar etwas unglücklich ausgedrückt bzw. interpretierbar im Kontext. Mein Kommentar münzte ich mehr auf den Inhalt von INGO BERNABLE als auf die konkreten Aussagen, die Sie äußerten. Vorab habe ich jedenfalls nicht angenommen, dass Sie ein*e Schwurbler*in wären.

          • @Fridafrei:

            Anschließe mich von Herzen.

            • @resto:

              Dito

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Nicht einmal das Boostern schützt vor der Infektion,,,,,,,,,,,,,,""



    ===



    Daten aus England zeigten Anfang 2022 eindeutig: Impfungen schützen vor schweren Verläufen.

    Schon die erste Dosis halbiert das Risiko nach einer Infektion ins Krankenhaus zu müssen. Eine vollständige Impfung schützt zu rund 70 Prozent und



    ====



    ====



    der Booster steigert das auf 85 Prozent. Und der Booster-Impfung gelingt es auch, eine Infektion zwar nicht sicher zu verhindern, aber doch unwahrscheinlicher zu machen.



    =====



    =====



    Beide Effekte zusammen, Schutz vor Infektion und vor schwerem Verkauf kombinieren sich beim Boostern zu einer Schutzwirkung von 90 Prozent vor einem Klinikaufenthalt. Und der Booster senkt auch das Risiko, das Virus an andere weiterzugeben deutlich, wie eine dänische Haushaltsstudie zeigt.

    Von daher spricht sowohl individuell als auch gesellschaftlich alles für das Impfen.

    Das bedeutet:



    Eine Impfpflicht ist ratsam - nicht nur um Leben zu schützen, denn dazu ist der Staat gesetzlich verpflichtet - sondern auch um die vielen negativen bis katastrophalen Auswirkungen der Pandemie auf die Gesellschaft zumindest gering zu halten oder aber auch zu minimieren.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Es ist ratsam sich nicht mit covid anstecken....schon ein milder Verlauf kann die inneren Organe schädigen. Dieses ist bereits wissenschaftlich bestätigt .



      Bei den nRNA-Impfstoffen sind gleiche Spätfolgen eventuell nicht ausgeschlossen .



      " Jetzt bin ich geimpft und geboostert , ich habe alle Freiheiten zurück" diese Einstellung ist eine doch sehr trügerische Sicherheit .



      Mit einer Impfpflicht wird sich das covid-19 virus so richtig gemütlich machen . Es gehört dann einfach zur Familie ....



      Einfach mal die Weltgeschichte zurück verfolgen ....dort findet man Anworten auf viele Fragen.

  • Contradictio in adjectio

    Zitat: „Aus gutem Grund ist es den Befürworter:in­nen bislang nicht gelungen, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der schlüssig und rechtssicher aufzeigt, wie mit den Besonderheiten, die Covid-19 von anderen Infektionskrankheiten unterscheidet, umgegangen werden kann. Denn anders als bei Pocken oder Masern gibt es bei der Corona-Impfung nur einen begrenzten Infektionsschutz, der zudem zeitlich überschaubar ist. Und nicht nur infizierte Ungeimpfte sind infektiös. Eine allgemeine Impfpflicht taugt nicht.“

    und

    „Nein, man muss kein Verständnis für Impfverweigerinnen haben. Ihr Verhalten ist schlicht unvernünftig und verantwortungslos.“

    Beide Aussagen stehen in einem logischen Widerspruch zueinander: Wenn der „zeitlich überschaubare“ Impfschutz und die mangelnde sterile Immunität die allgemeine Impfpflicht generell untauglich machen, dann gilt diese (plausible) Schlußfolgerung für das Impfen mit den GMO-mRNA-Vakzinen von Pfizer und Co schlechthin. Was denn sonst? Eine allgemeine Impfpflicht würde nur dann etwas taugen, wenn es dafür taugliche Impfstoffe gäbe, und auf andere Weise die Pandemie mit ihren tödlichen klinischen Folgen nicht abebben würde. Ersteres hat sich inzwischen bedauerlicherweise erwiesen (zumindest in der Ersten Welt) und letzteres deutet sich an, nimmt man die Inzidenz der neuen Sars-Cov-2 zugeschriebenen Verstorbenenfälle als Maßstab für die Trendbeurteilung des Infektionsgeschehens. Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt ohnehin in den volkreichsten Staaten, wo die Pandemie inzwischen de facto zu Ende ist.

    • @Reinhardt Gutsche:

      Korr.

      Statt "Ersteres hat sich inzwischen bedauerlicherweise erwiesen (zumindest in der Ersten Welt)"

      lies



      "Ersteres hat sich inzwischen bedauerlicherweise als Illusion erwiesen (zumindest in der Ersten Welt)"

      Sorry

  • Schön dass der Autor dieses Artikels dafür plädiert, die Pandemie noch ein paar Jahre am laufen zu halten... Oder sollte er einfach nicht verstanden haben, dass wir mit der nächsten Mutation wieder vor dem gleichen Problem stehen werden..

    Es gibt unter den Ungeimpften eine nicht kleine Gruppe, die sich bei Einführung einer Impfpflicht vermutlich doch entschliessen würde...und genau auf diese Gruppe kommt es an,wenn wir die Pandemie per Herdenimmunität überwinden wollen.

    Und das merkwürdige Argument eine Impfung wäre ein schwerer Eingriff in die körperliche Unversehrtheit... also jedes mal wenn ein Dieselstinker mir seinen Feinstaub in die Lunge bläst,ist das aus meiner Sicht ein größerer Eingriff (wenn man die Sterbezahlen durch Feinstaub mit den überschaubaren Kollateralschäden durch Impfungen vergleicht, lässt sich das sogar statistisch belegen)..

    Die einfache Frage lautet also: wollen wir die Pandemie beenden..JA oder NEIN.?

    .. ohne eine Impfpflicht wird das aber mit Sicherheit noch deutlich länger...

    • @Wunderwelt:

      Ich habe den Eindruck, Sie haben das nicht verstanden.



      Wer nicht geimpft ist, wird nach Omicron genesen sein und damit vor weiteren Wellen sehr gut geschützt.



      Außerdem werden wir sehen, dass die Krnakonhausinzidenz, die ja eigentlich seit ein paar Monaten das Maß aller Dinge sein sollte, selbst in der dicksten Omikron-Welle nicht mehr über 6 steigt.



      Die Pandemie wird nicht dadurch beendet, dass wir das Virus ausrotten.



      Sie wird dadurch beendet, dass wir beschliessen mit dem Virus zu leben. Nach Omikron sind hoffentlich genügend Menschen bereit dazu.

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @Peter Oertel:

        "Wer nicht geimpft ist, wird nach Omicron genesen sein und damit vor weiteren Wellen sehr gut geschützt. "

        Diesem Satz liegt die Annahme zugrunde, dass das Sars-CoV2 nur ein weiteres Virus im Zoo der endemischen Viren ist oder werden wird.

        Tatsächlich hat uns lange beschäftigt, dass Sars-CoV2 viel mehr Zelltypen nutzen/schädigen kann, als wir das von bisherigen Grippeviren etwa gewohnt waren. Die Infektiösität ist um Größenordnungen höher, als bei den meisten anderen Viren. Und es greift den Wirt auf sovielen Ebenen des Imminsystems an, dass sowohl Impfdurchbrüche als vor allem auch mehrfache Infektionen zum Repertoire des Virus gehören.

        Für den endemischen Teil bedeutet das - ohne Impfungen - dass sich Menschen so lange immer wieder anstecken und symptomarm erkranken, bis ihre Organismen ausreichend geschwächt sind, damit die letzte Infektion dann doch tödlich wäre.

        Es kann auch durchaus sein, dass wir in der Mehrheit regelmäßige Impfungen weiterhin brauchen werden - für Jahre oder für immer. Zumindest solange wir unseren Lebensstil nicht daran anpassen können oder wollen.

        Und wenn es Sars-CoV2 nicht ist, dann wird uns vielleicht Sars-CoV3 vom Erdenrund tilgen.

        Asien ist im Übrigen auch deswegen besser durch die Corona-Krisen gekommen, weil Sars-CoV1 da bereits 2003 dafür gesorgt hat, dass die asiatischen Gesellschaften erheblich besser vorbereitet waren.

        Wir sollten lernen und uns für die nächste Pandemie rüsten, statt uns einzureden, dass die Natur das alles von selber regelt, wenn wir sie nur lassen.

      • @Peter Oertel:

        " Wer nicht geimpft ist, wird nach Omicron genesen sein und damit vor weiteren Wellen sehr gut geschützt."



        Nope. Das kann mensch so nicht sagen. Es gibt ein interessantes Interview mit dem Virologen Christian Drosten, in dem er auf die Problematik der vielen Ungeimpften eingeht. Wenn sich die Ungeimpften mit Omikron anstecken, heißt dies nicht automatisch, dass sie für andere Varianten besser gewappnet wären - mal abgesehen von den (Langzeit)Folgen einer Erkrankung an COVID-Omikron ...



        www.deutschlandfun...mpfluecke-100.html



        " Sie wird dadurch beendet, dass wir beschliessen mit dem Virus zu leben. Nach Omikron sind hoffentlich genügend Menschen bereit dazu."



        Das kann mensch doch so gar nicht sagen. Die Zukunft wird zeigen, inwieweit es gefährliche Varianten geben wird. Und sicher können das nicht alle so entspannt sehen, wie Sie es hier so formulieren. Es gibt nun mal auch viele Menschen, die zur Risikogruppe gehören und denen mensch nicht einfach ein "dann stirb halt" entgegenwerfen sollte. Wenn hätte ich eher Verständnis dazu, Ungeimpften und Leugner*innen, Behandlung zu verweigern, wenn gleichzeitig Geimpfte Behandlungsbedarf hätten ...

      • @Peter Oertel:

        "Wer nicht geimpft ist, wird nach Omicron genesen sein und damit vor weiteren Wellen sehr gut geschützt".

        ...ich bewundere Ihre Gottgleiche Voraussicht..den diese Behauptung ist reine Spekulation und durch nichts und niemanden vorhersagbar.

        "Außerdem werden wir sehen, dass die Krnakonhausinzidenz, die ja eigentlich seit ein paar Monaten das Maß aller Dinge sein sollte, selbst in der dicksten Omikron-Welle nicht mehr über 6 steigt."

        Bitte in 6 Wochen den Faktencheck machen.! Bis dahin kann ich nur sagen: "träumen Sie weiter".

        "Die Pandemie wird nicht dadurch beendet, dass wir das Virus ausrotten.



        Sie wird dadurch beendet, dass wir beschliessen mit dem Virus zu leben. "

        ..bitte das Wort "Leben" durch" Sterben" ersetzen, ansonsten macht das leider keinen Sinn"..

        ...mein Gott...muss man das nach zwei Jahren Pandemie eigentlich immer noch erklären... :-((

  • 0G
    06792 (Profil gelöscht)

    Dank Omicron bekommt ja ohnehin bald jeder seine "Immunisierung" und dann brauchen wir auch keine Impfpflicht mehr. Hat die Politik sich gut über die Zeit gerettet.

    Für die nächste Pandemie wünsche ich mir gute Vorbereitung in Form eines Impfregisters und Gesetzen, damit man dann eine Impfpflicht auch wirklich durchziehen kann.

    • @06792 (Profil gelöscht):

      Statt eines Impfregisters, weiterer oder neuer Gesetze wäre eine bessere Ausstattung der Krankenhäuser und eine Professionalisierung der öffentlichen Verwaltung von Mehrwert für die Gesellschaft. Alles andere sind nur Ausflüchte die wirklichen seit Jahren bestehenden Probleme nicht zu beenden.

  • Der unqualifizierte Kommentar eines ahnungslosen Laien.



    Ersten dient die Impfung dem Schutz der Gesellschaft vor vielen Toten, schweren Verläufen und auch vor vielen Long-Covid-Fällen. Selbst wenn eine Impfschutz verspätet käme, könnte sie diesen Zweck erfüllen. Neue Mutanten warten schon. Auch könnte sie zwar diese Welle nicht verhindern, wenn sie sofort käme, aber immerhin die Folgen stark eindämmen, selbst wenn sie nicht zu 100% wirkt. Eine Wirksamkeit von über 90% schützt immerhin einen Großteil.



    Zu behaupten, das sei nutzlos, ist an Unmenschlichkeit kaum zu überbieten.



    Eine allgemeine Impfpflicht hat neben dem Schutz noch eine andere, von Laien wie dem Kommentator fast immer ignorierte Funktion: Sie befriedet die Gesellschaft. Auch für diese Erkenntnis gibt es historische Beweise. Dann schauen Sie Mal in die Geschichtsbücher zur Einführung der Pocken-Impfung. Damals wurde mit denselben Argumenten wie heute teils ebenso gewalttätig und verbissen von Esoteriker und Anthroposophen dagegen gestritten.



    Mit der Einführung hatte sich der gesellschaftliche Zwist in Luft aufgelöst: Kaum jemand starb mehr oder wurde sonstwie entstellt.



    Weiterhin gibt es kaum eine Impfung, die nicht weniger als 3 Spritzen braucht, um zu wirken. Aber selbst, wenn sie nicht längerfristig wirkt: Bei der viel harmloseren Grippe stört es Vielen wenig, sich jährlich zu impfen.



    Hier jetzt eine Religionskrieg herbeizuschreiben, ist schlichtweg geschichtsvergessen, mittelalterlich dumm und verantwortungslos.

    • @Unvernunft:

      Danke!



      Auch für Ihre Geduld, das immer und immer wieder zu wiederholen. Vielleicht sickert es bei den einen oder anderen doch einmal in tiefere Bereiche.

  • Schöner Artikel, schön strukturiert, gut argumentiert. Dem mag ich mich anschließen.

  • Es gibt hierzulande ein Paradox: Jeder soll nach seiner eigenen Fasson den Planeten zerstören dürfen, aber beim Impfen soll sich jeder plötzlich konform verhalten, sozusagen in Reihe und Glied, wie es uns Verschwörungstheoretiker vorwerfen. Ich glaube, in einem jeden von uns steckt sowohl ein Individualist/Nonkonformist wie auch ein am Kollektiv orientierte sozial verantwortlich Handelnde/r. Diese Aspekte in uns müssen wir miteinander in Einklang bringen.



    Deshalb sollten wir mehr über die vielen anderen Aspekte sprechen, mit denen dem Virus etwas entgegengesetzt werden kann. Ich bin für ein strenges Einhalten (und Kontrollieren) der Hygieneregeln überall dort, wo Menschen zusammenkommen. Ich bin gegen die allgemeine Impflicht u.a. deshalb, weil ich den Skeptikern noch zuhören möchte (nicht den Covidioten).



    Die Impfskeptiker, mit denen ich befreundet bin, warten entweder auf einen besseren Impfstoff (nicht einen, den man alle drei Monate neu spritzen muss), haben Stories von Nebenwirkungen/Erkrankungen von Bekannten parat oder haben ein überhöhtes Vertrauen zu ihrem Immunsystem (besonders jene, die nach strengen Regeln leben und z.B. selten Medizin in Anspruch nehmen, z.B. weil sie in Ländern mit teurem Gesundheitssystem leben). Immerhin hält diese weniger extreme Gruppe sich streng an die Grundregeln, weil sie die Ursachen (z.B. Zerstörung der Lebensräume anderer Arten) und Auswirkungen der Pandemie ernstnehmen. Klar bleibt: Die Interessen der Allgemeinheit und das Recht auf körperliche Selbstbestimmung prallen hier aufeinander. So haben sich meine Impfskeptiker schon gegen tropische Krankheiten, Polio etc impfen lassen, aber eben nicht gegen Covid.

  • Stimmt genau: Schluss mit der Debatte: Her mit der Impfpflicht und der Pflicht zu folgenden Auffrischungen gegen alle Corona-Varianten, denn sonst kommt die Zahl der Erstgeimpften nie über 74,2%.

  • Hier wird unter falschen Prämissen argumentiert. Ziel der Impfpflicht war noch nie der Pandemie ein "schnelles Ende" zu bereiten, sondern folgende Wellen zu verhindern oder abzuschwächen. Schon die derzeitge Lage mit Omikron würde mit einer komplett durchgeimpften Bevölkerung ganz anders aussehen, stattdessen wird wieder einmal über einen drohenden Lockdown und über die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur debattiert. Und wie wird wohl der Herbst ´22 aussehen wenn dann immer noch etwa 1/4 ohne Impfung ist?



    Auch die Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen ist kein Argument gegen eine auch kodifizierte Bürger*innenpflicht zur Impfung.



    Für die Polarisierung der Gesellschaft ist die Impfpflicht nur ein austauschbarer Platzhalter. Die Haltung zu EU/Euro, der Hilfe für Geflüchtete, Maskenpflicht und AHA-Regelung funktionierten da schon genauso gut und diejenigen die die Polarisierung vor Allem betreiben weil sie politisch davon profitieren werden fraglos weitere Themen finden mit denen sie die Massen verhetzen können.



    "Wer sein Wort gibt und es anschließend bricht, muss dafür überzeugende Argumente liefern. Daran mangelt es jedoch."



    Die Einsicht in den Umstand, dass nicht vorhergesehene Entwicklungen wie das Auftauchen von Omikron auch andere Maßnahmen erfordern sollte doch eigentlich nicht allzu schwer fallen.



    "Was für einen Sinn soll es dann aber noch machen, eine allgemeine Impfpflicht im Frühsommer einzuführen?"



    Ab Spätsommer und im Winter wieder ein einigermaßen normales Leben ohne andauernde Kontaktbeschränkungen, Tests und Masken, ohne täglichen Blick auf Inzidenz-, Hospitalisierungs- und Todeszahlen führen zu können. Weitere vermeidbare Tote ebenso zu verhindern wie eine steigende Zahl Post-Covid-Erkrankter mit noch immer nicht klar absehbaren persönlichen und makroökonomischen Folgen und die Möglichkeit, dass aus Omikron eine Variante mit vollständigem Immune Escape mutiert und wir wieder da stehen wo wir vor knapp zwei Jahren schon einmal waren.



    ...

    • @Ingo Bernable:

      ...



      Allein gestern sind etwa dreimal soviele Menschen durch Corona ums Leben gekommen wie im schwersten Zugunglück der BRD in Enschede ´98, fünfmal soviele wie beim Elbehochwasser ´02 in ganz Europa und etwa doppelt soviele wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im letzten Jahr. Die genannten Katastrophen sind allesamt fest im kollektiven Gedächtnis verankert, die täglichen(!) und vermeidbaren(!) Toten durch Corona dagegen sind längst nur noch reine Zahlen die ähnlich emotional zur Kenntnis genommen werden wie die tägliche Wettervorhersage oder der DAX-Kurs.

  • Was ist denn eigentlich so schlimm an ein bisschen Polarisierung, wenn sie denn hilft Leben zu retten? Und hat die Polarisierung wirklich mit der Impflicht zu tun? Oder ist die Polarisierung nicht schon die ganze Zeit da und verstärkt sich auch die ganze Zeit. Könnte sie vielleicht sogar eher durch eine Impfpflicht überwunden werden als durch ständige Rücksichtnahme auf die Impfgegner?



    Und jetzt zum üblichen Hilfsargument, dem, dass das die Impfpflicht ohnehin nichts "mehr" nützt. Wieso eigentlich nicht? Ist denn so klar wie die Pandemie weitergeht? Und sind Impfdurchbrüche wie bei Dobrindt wirklich ein Argument gegen das Boostern? Oder doch eher ein Argument für eine Pflichtimpfung mit einem an Omikron angepassten Impfstoff? Alle von mir gestellten Fragen werden in diesem Beitrag konsequent ignoriert, die Unsinnigkeit der Impflicht und die Unsinnigkeit der Debatte darüber werden einfach nur behauptet.

    • @Benedikt Bräutigam:

      oder ist eine Impfpflicht nur ein Werkzeug der vielen Geimpften die damit keine Rücksicht mehr auf ihre Mitmenschen nehmen müssen und ihrer "rücksichtslosen" Lebensart wieder fröhnen können, weil sie durch die Impfung amtlich bestätigt keine Ansteckungsgefahr mehr darstellen und sich nicht mehr testen müssen?

    • @Benedikt Bräutigam:

      Danke.

  • Ja man sollte die impfflicht endlich erlassen und gut ist. Es gibt keine medizinischen Argumente dagegen.

    Im nächsten Winter wird sie eh wieder aufkommen die Debatte darum.

    Jeder der gegen die impfflicht argumentiert ist auch für schlechte Arbeitsbedingungen im Gesundheitssektor. Für das leiden der Menschen die an Krebs sterben, weil keine Krankenhausbetten mehr frei sind, da man sie für Corona Patienten freihalten muss. Und auch andere Krankheiten und Unfälle, weil Pfleger und Ärzte einfach überlastet sind.

    • @Sascha:

      medizinische Gründe gegen eine Impfpflicht sind nicht indiziert.

      Aber hoffentlich wird im Gesetz zur Impfpflicht auch ein Steuerbeitrag enthalten sein, der eine Gehaltserhöhung für PflegerInnen enthält, um den Beruf nicht nur attraktiver zu machen, sondern endlich korrekt zu entlohnen für deren Arbeit auch schon vor Corona. Ein weiterer % Anteil an den Vaccinekosten sollte für den Ausbau der Bettenanzahl und den Erhalt von unwirtschaftlichen Krankenhäusern verwendet werden. Dann könnten auch noch weitere Stellen für zusätzliche Ärzte geschaffen werden, ohne die Sozialversicherungsbeiträge erhöhen zu müssen.

      Das überzeugt dann vielleicht auch Ungeimpfte, Schwurbler, Impfgegner und Querdenker einer Impfpflicht zu zustimmen.

  • " Viel spricht jedoch dafür, dass der frühere Gesundheitsminister Jens Spahn nun tatsächlich mit seiner Prognose vom vergangenen Herbst recht behält, am Ende dieses Winters werde jeder und jede in Deutschland „geimpft, genesen oder gestorben sein." (Beucker)



    Sorry, aber diese Prognose hätte ja wohl jeder Gimpel stellen können:



    Selbstverständlich wird nach einem gewissen überschaubaren Zeitraum jede/r heute Lebende dann entweder immer noch leben - oder eben gestorben sein. Das war schon immer so. Und zwar völlig egal ob in Zeiten von Krieg oder Frieden, Pest oder Cholera und auch Covid-19. Die sog. Genesenen machen dabei auch keinen Unterschied. Zum einen, weil auch sie nur gewöhnliche Sterbliche sind und zum andern weil diese sehr schnelle Abfolge der Mutationen des Virus auch bei diesen keinen halbwegs verlässlichen Immunschutz hinterlassen.



    Was aber den Unterschied bei einer Impfung ausmacht ist die geringere Wahrscheinlichkeit einer Infektion, die geringere Übertragbarkeit auf Grund der geringeren Virenlast eines Geimpften - und last but not least: der offenbar "sanftere" Verlauf der Infektion und damit auch die höhere Überlebensfähigkeit des Infizierten.



    Die Spahn-Prognose hat mithin nicht mehr Wert als das alberne Horoskop einer Jahrmarkt-Wahrsagerin. Diesen Schmarren hätte ich Euch auch auspendeln können. Allerdings nehme ich an Ihr wäret nicht dazu bereit mir dafür auch das Salär eines Gesundheitsministers zu bezahlen.

  • Vielen, vielen Dank für diesen Artikel!



    Der gesellschaftliche Schaden Schaden durch eine Impfplicht ist höher als der Nutzen. Lange wurde auf Bremen als Vorzeigeland bei der Impfquote verwiesen. Und dann Platz 1 bei der Inzidenz vor Thüringen und Sachsen. Zudem hieß es vor wenigen Monaten, die Belegung der Intensivbetten (Hospitalisierungsinzidenz) sei der Maßstab, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden. Hier im Südwesten sinkt die Belegung ständig und unterschreitet sogar die Alarmstufe, was Lockerungen mit sich bringt (Quelle: zvw.de). Wie ohne Impfregister die Impfpflicht zu überwachen ist, wird bisher nicht kommuniziert. Eine rasche Verfügbarkeit der Totimpfstoffe und des Medikaments Paxlovid bringen echten Fortschritt im Kampf gegen Corona.

  • Ja, warum? Das frage ich mich auch. Ich arbeite in Akut-Klinik - und für mich war es keine Frage im Hinblick auf Verantwortung unseren Patient:innen gegenüber und (anderen Mitarbeitenden) mich impfen zu lassen. Zudem Risikoabwägung bei über 60 und mit Blutdruck eingestellt.



    Nein danke, ich will nicht nur die KH überlasten (bei schwerem Verlauf) sondern auch nicht an so eine ECMO angeschlossen werden müssen. Mit all den zusätzlichen Apparaturen und Proceduren. Nicht nur das KH Personal leidet daran, sondern meine Gesundheit auch. Das gibt dann long-covid UND long-ecmo Schäden. Danke kein Interesse.



    Mit der Impfpflicht endet diese endlose Ermahnungs- und Belehrungsorgie für die notorisch Uneinsichtigen, die -evtl. - in ihrer Jugend nicht genügend Ablösungsprozesse von ihren Eltern durchlebt haben, oder aus dem Nebel im Tal der Ahnungslosen plötzlich im vermeintlich "freien Westen" aufgetaucht sind. Nee, sagen sie, Impfen lasse ich micht nicht. Ich bin ja 1G (gesund) und gegen 2G+, aber 5G nutze ich gern um mit die Videos über die Coronadiktatur anzuschauen. Klar, und meinen SUV fahre ich doch auch, er hat ja auch einen (Alibi-)Elektromotor.



    Fazit: Ja, ich finde polarisieren gut an dieser Stelle - und wichtig. Also her mit der Impfpflicht, letztlich leben wir ja eh in einem relativ großen Versuchslabor. Und glaub mal nicht, das wir das erst seit Corona tun. Wieviel Arten sterben täglich aus bei uns im Labor? Nabu: 150 Arten für immer. Da sollten nicht nur Coronaspaziergänge stattfinden, sonder Artenspaziergänge, meine ich. Also: #Artenspaziergänge.



    Da brauchs dann auch nicht so viele Einsatzkräfte, hoffe ich. Schönen Tag noch.

    • @Zeuge14:

      Es ist ja schon ein bisschen gemein, dass Sie den "Neu-Ökos", den E-SUV-Fahrer*innen so an den (neuen) Karren fahren. Wo jene doch sogar von Grüne und TAZ erzählt bekommen haben, dass es eine tolle Sache wäre, vom Verbrenner in ein Elektroauto umzusteigen ... ;-)

    • @Zeuge14:

      Vielen Dank für diese groüartige Polemik!

  • "Und nicht nur infizierte Ungeimpfte sind infektiös. Eine allgemeine Impfpflicht taugt nicht. Nein, man muss kein Verständnis für Impf­ver­wei­ge­r:in­nen haben. Ihr Verhalten ist schlicht verantwortungslos." Wieso sind Ungeimpfte dann "schlicht verantwortungslos"? Das macht ja kein Sinn mehr.

  • Dem ehemaligen Präsidenten des Bundesamts für Virologie (BfV) Hans-Georg Maaßen ist zuzustimmen: Es muß ein Impfverbot erlassen werden!

    yewtu.be/watch?v=tPLDhVIDEDc&t=190s

    • @Io Jap:

      "Sischer dat, min Jung. Kommt allet, glaub et misch! "



      Lasst den Impfgegnern doch erzählen wat se hören wollen. Wollen ihnen das bisschen Zeit bis se sich anstecken und zum großen Manitu gehen ja nicht versauen.

  • Die Impfpflicht ist in der deutschen Diskussion immer entweder ungeeignet oder käme zu spät. Jetzt ist sie ungeeignet, nächsten Herbst käme sie wieder zu spät, dann wird sie wieder ungeeignet.

    Haben Sie für sich kognitiv durchdrungen, warum einige Ihrer Mitmenschen um Frühling Saatgut ausbringen?

  • Eine Impfpflicht ist die Konsequenz aus einer stetig abnehmenden Zustimmung gegenüber unserem Gemeinwesen mit schwachen Politikern, die nicht in der Lage sind, die Gesellschaft auch an den Rändern zusammenzuhalten, wie es in nordischen Ländern leichter gelingt, wo es eher als wichtiger Baustein 'Zivilcourage' angesehen wird, der entsprechendes Vertrauen voraussetzt. Politiker sind bei uns eine Kaste für sich, die nichts anderes gelernt haben, unbequeme Fragen der Wissenschaft nicht berücksichtigen müssen und damit das Abgleiten in die Klimakatastrophe mit zu verantworten haben. Politik unternahm in der Vergangenheit zu wenig gegen den Abbau von Arbeitsplätzen und Existenzen hierzulande zugunsten der grossen Unternehmen und hat sich nicht um den Zusammenhalt der Gesellschaft gekümmert, im Gegenteil: Das Auftreten einer demagogisch auftretenden FDP, die von einer entsprechenden Klientel unterstützt wird, zerreisst das Band einer funktionierenden 'Demokratie'. So ist es kein Wunder, wenn sich Trumpisten auch hierzulande zusammenfinden und uns jetzt in der Pandemie gesundheitlich gefährden. Auch die Grünen, die sich diesem Parlamentsbetrieb gegenüber unkritisch einsortiert haben, sind da keine Hoffnungsträger: Im Gegenteil. Sie versuchen, die großen Probleme, die die Altparteien nicht berücksichtigt haben, mit diesen altherbegracht auszumauscheln. Das kann und wird nicht gelingen und so ist es auch kein Wunder, wenn sich die Umweltbewegung von ihnen abwendet.

  • Ich tu mich zwar generell schwer damit, Debatten über komplizierte gesellschaftliche Themen für beendet zu erklären, bzw. ein Ende zu fordern, aber prinzipiell ist das alle richtig.Selbst Lauterbach hat noch bis zu seiner Amtseinführung immer wieder erklärt, dasss eine allgemeine Impfpflicht "epidemiologisch bei Corona nicht zu rechtfertigen ist", da sie sich nur für Viren eignet, die man damit auch wirklich ausrotten kann. Das funktioniere aber abei Corona nicht. Das liegt schon in der zu geringen Wiksamkeit der Impfstoffe begründet.

    Und selbst wenn man noch 4 oder 5 % der Leute zur Impfung bewegt, wird das ausgegebene Impfziel damit nicht erreicht.

    Aus meiner Sicht ist das Ganze längst zum reinen Politikum verkommen, hat bei nicht Wenigen zu einer Trotzreaktion geführt und könnte im Falle einer negativen Rechtsüberprüfung sogar noch zur Stärkung der Querdenkerszene führen. Es wundert auch nicht, dass gerade die Union da jetzt Druck macht, unter deren Regierung das die ganze Zeit ausgeschlossen wurde.

    Natürlich ist ein auch Großteil der Bürger dafür, schließlich hat man sich ja bereitwillig Impfen lassen unter dem Versprechen, dann alle Rechte wieder zu erlangen und jeder hätte gern sein altes Leben zurück. Das war aber eine generelle Fehlversprechung, wie man gerade auch in Ländern mit sehr hoher Impfquote sehen kann.

    Und wenn überhaupt nicht klar ist, ob überhaupt, wann und mit der wievielten Impfung sich denn die Pandemie kontrollieren lässt halte ich so eine allgemeine Pflicht auch für unverhältnismäßig und eben auch nicht produktiv. Bezogen auf Pflegepersonal, öffentlichen Dienst oder Risikogruppen kann das schon anders aussehen.

  • Sehr guter Kommentar. Allerdings ist die Debatte vielleicht gar nicht so unsinnig? Bietet sie doch vielleicht den Geimpften und Politik die Chance, dass man meint, klar Schuldige identifiziert zu haben. Wir brauchen "nur" eine höhere Impfquote und dann wird alles gut. Kretschmann hat den Impfstoff in einer Rede als Moses bezeichnet, der uns aus der Pandemie führen wird. Das zeigt doch auf wie quasi-religiös die Debatte läuft. Die harte Pille als Erkenntnis zu schlucken, dass der Virus bleiben wird und selbst eine 90% bis 100% Impfquote "Linderung", aber keine "Heilung" bietet und man diesen Virus wohl nie richtig "besiegen" wird, das traut sich aber kaum jemand einer müden bis wütenden Bevölkerung nach mehr als zwei Jahren zu sagen. Stattdessen geht es dann bald in die vierte, fünfte, sechste ... Impfung

  • Danke! Ich hoffe, dass solche Vernunft sich endlich allgemein durchsetzt.

  • Sie haben im Grunde recht - und vermutlich wissen das auch die Herr:innen in Berlin und München sehr gut.

    Aber warum diskutiert man dann diese leidige Impfpflicht noch ?



    Na, weil sich niemand nachsagen lassen will durch das Versagen der Politik keine Impfpflicht einzuführen wären tausende gestorben.

    Ich vergleiche das immer gerne mit der Leinenpflicht bei den Hunden - die sicher weitaus mehr darunter zu Leiden haben wie der Mensch durch eine Impfung zu "leiden" hätte.

    Irgendwann war ein Kind durch einen Hundebiss zu Tode gekommen - und schwupps, drei Tage später galt eine allgemeine Anleinpflicht.



    Aktuell sterben abertausende an einem Virus - und schwupps ... ähh, nee , nix schwupps ...

    • @Bolzkopf:

      oder

      Aktuell sterben abertausende an einem Autounfall mit erhöhter Geschwindigkeit - und schwupps ... ähh, nee , nix schwupps ...

      Aktuell sterben abertausende an Langzeitfolgen durch Rauchen von Zigaretten - und schwupps ... ähh, nee , nix schwupps ...

      Aktuell sterben abertausende an Langzeitfolgen von übermäßigem Zuckerkonsum (ohne es zu bemerken, wegen falscher industrieller Ernährung) - und schwupps ... ähh, nee , nix schwupps ...

      Aktuell sterben abertausende an XYYYYXXXX - und schwupps ... ähh, nee , nix schwupps ...

  • Cool, der Autor kann hellsehen und kann den kommenden Verlauf der Pandemie!

    Dafür vergisst er rückblickend, dass eine Pflicht auch eine Bestätigung für diejenigen bedeutet, die sich bereits eigeninitiativ vernünftig verhalten haben.



    Und die zwangsläufig nur in die Zukunft gerichtete Wirkung einer solchen Pflicht. Klar - bislang hat noch kein Spitzenpolitiker in der Sache länger als 2 Wochen vorausgeblickt (außer um das Ende der Krankheit zu verkünden). [Ja gut, ist übertrieben, die Impfstoffentwicklung...]



    Und ist es nicht auch wieder ein Armutszeugnis, die Pflicht und damit seinen Sinneswandel laut zu verkünden - und dann doch nichts zu machen? Dadurch sind dann wirklich alle Seiten enttäuscht.



    Einen spalterischen Schaden wird die Pflicht jetzt ohnehin nicht mehr anrichten: allein die Diskussion hat bereits alle Gegner angestachelt. Nachdem der Schaden also angerichtet wurde, sollte zumindest nicht auf den Nutzen verzichtet werden...

  • Ich vermute der Sinn in Folgenden:

    1. Machtdemonstration



    2. Bei Laune halten der eigenen Wähler die sich mehrheitlich eine Impfpflicht wünschen



    3. Aktionismus



    4. Das Kalkül, dass man das absehbare Ende der Pandemie dann als Erfolg der Impfpflicht verkaufen und politisches Kapital daraus schlagen kann. Ansonsten geht sie einfach so auf natürlichem Weg zu Ende und niemand in der Regierung hat was davon.

    Ich bin geimpft und werbe für die Impfungen. Aber beim Gedanken an eine Impfpflicht wird mir schlecht und ich gehe auf die Barrikaden. Ich würde das übrigens genauso sehen wenn wir es mit Pocken oder Ebola zu tun hätten. Der menschliche Körper ist für den Staat tabu - immer! Und unter allen erdenklichen Umständen!