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Aktion #allesdichtmachen im NetzNicht ganz dicht

Mit der Aktion #allesdichtmachen polemisieren Schauspieler gegen die Coronapolitik der Bundesregierung. Applaus kommt vom rechten Rand.

Auch Professor Boerne sieht den Alarm „ganz, ganz oben“ Foto: Eventpress Kugler/imago

Wenn man sich zu einer aufgeregten Debatte mit einem Verweis aufs Altgriechische zu Wort meldet, stehen die Chancen nicht schlecht, als nicht mehr zeitgemäß oder überheblich wahrgenommen zu werden. Andererseits gibt es manchmal gute Gründe, das zu tun. Dazu gleich mehr.

Aktuell ­haben sich rund 50 prominente Schauspieler gegen die Coronapolitik der Bundesrepublik gewandt. In den sozialen Medien gaben bekannte Mimen wie Ulrich Tukur, Volker Bruch, Meret Becker, Ulrike Folkerts, Richy Müller, Heike Makatsch oder Jan Josef Liefers unter dem Hashtag #allesdicht­machen in Videos Statements ab, die man sehr wohlwollend als „Satire“ bezeichnen könnte.

„Schließen Sie ausnahmslos jede menschliche Wirkungsstätte und jeden Handelsplatz“, sagt Ulrich Tukur in seinem Beitrag an die Adresse der Bundesregierung. „Nicht nur Thea­ter, Cafés, Schulen, Fabriken, Buchhandlungen, Knopfläden, nein, auch alle Lebensmittelläden, Wochenmärkte und vor allem all die Supermärkte.“ Tukurs Fazit: „Sind wir erst am Leibe und nicht nur an der Seele verhungert und allesamt mausetot, entziehen wir auch dem Virus samt seiner hinterhältigen Mutan­tenbagage die Lebensgrundlage.“

Sein Kollege Jan Josef Liefers höhnt: „Danke an alle Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich verantwortungsvoll und mit klarer Haltung dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört, nämlich ganz, ganz oben.“ Womit Liefers eine bei Rechtspopulisten, die selbst selten „unten“ in der Gesellschaft stehen, beliebte Strategie wählt, Ressentiments gegen „die Eliten“ zu schüren und zugleich so zu tun, als gehöre man nicht dazu.

Kritik auch von prominenten Kollegen

Vergleichsweise ­unbedarft appelliert der „Babylon Berlin“-Star Volker Bruch an die Regierung: „Macht uns mehr Angst! Die Menschen im Land brauchen diese Angst jetzt.“ Derweil gibt Heike Makatsch zu Protokoll, während es aus dem Off klingelt: „Ich mach nicht auf.“ Und Nina Gummich erteilt den Rat: „Befreit euch von eurer eigenen Meinung!“

Wenn man die Beiträge als ­Kritik verstehen will, kann es helfen, an die etymologische Herkunft aus dem Griechischen zu erinnern. Krínein heißt „unterscheiden“ oder „trennen“. Das Geschäft von Kritikern im Feuilleton besteht zu großen Teilen darin, Dinge voneinander zu unterscheiden, gedanklich zu sortieren, um einen klareren Blick auf die Sache zu gewinnen. Und sie dann zu ­beurteilen.

In den Videos der Schauspielprominenz hingegen scheint all das zu fehlen. Die Beispiele zeugen vielmehr von undifferenzierter Polemik, die mit unbelegten pauschalen Unterstellungen arbeitet: Die Regierung will uns wahlweise umbringen, Angst machen oder das Recht auf Meinungsfreiheit verbieten, und die Medien sind regierungshörig.

Andere Prominente protestierten gegen die Aktion. So mahnte der Schauspieler ­Elyas M’Barek: „Mit Zynismus ist doch keinem geholfen.“ Der Pianist Igor Levit kritisierte, die Aktion sei „schlechter, bornierter Schrumpfsarkasmus, der letztendlich bloß fader Zynismus ist, der niemandem hilft. Nur spaltet.“ Schauspieler Christian Ulmen verglich Liefers’ Äußerung gar mit den Einlassungen des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen.

Als Initiator der Aktion hat sich gegenüber dem Spiegel der Filmproduzent Bernd K. Wunder bekannt. Wunder will das Projekt als „Kunstaktion“ verstanden wissen. Was seinerseits eine zynische Aussage ist. Immerhin hat er damit große Teile der hiesigen Schauspielerelite dazu gebracht, in der stark polarisierten öffentlichen Debatte über den Regierungskurs in der Pandemie die ohnehin heikle Stimmung noch weiter anzuheizen. Wie Wunder das gelungen ist, ist eine noch zu klärende Frage.

Wenig überraschend, ist der rechte Rand des Meinungsspektrums von #allesdichtmachen hellauf begeistert. Applaus kam etwa von dem ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, auf Twitter. Der fand’s „großartig“. Heike Makatsch zog ihr Video inzwischen zurück. Auch Meret Becker und Ken Duken distanzierten sich nachträglich.

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74 Kommentare

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  • " Ein gewisser Richy Müller (wer ist das?)"



    Mal die Google-Taste reparieren? :-D :-P

  • Wenn es nun bereits auch in der TAZ üblich wird, eine künstlerisch provokant gestaltete Meinung (Satire) ausschließlich unter dem Blickwinkel der Frage, woher vielleicht unliebsamer Beifall kommen könnte, zu bewerten und madig zu machen, dann ist es wahrscheinlich wirklich arg finster in D. Respektiert bitte die Freiheit der Kunst - auch provokative, unbequeme und vielleicht nicht massenkompatible Kunst - in den freien Medien dieser Zeit und stellt die Menschen, die sie machen nicht ins Abseits oder schreibt sie runter. Das bringt doch nix!

    • @ad_infinitum:

      Ich fand das nicht provokativ, leider auch nicht besonders erfrischend. Zum Teil sollte es wohl Sympathie für unser erstarrtes Pandemüde-Sein ausdrücken.



      Einige Beitragende wirkten so entkräftet, dass sie selber Ausdruck davon sind, wie sehr uns die Inspiration und der Spaß abhanden gekommen sind. Wir haben alle unseren eigenen Blickwinkel auf diese Sache, deshalb hat Blauermond Recht,



      dass die, die wie zarte Pflanzen in dieser Krise eingehen, nach Wasser rufen - und wir darauf eingehen sollten. Psychische Solidarität. Es gibt ja mehrere Krisen gleichzeitig.



      Eine höchst differenzierte Ausgestaltung der Maßnahmen z.b. wäre ein Zeichen von Intelligenz.



      Nicht alles wieder einstampfen, was dem Leben dient. Die Logik von Krise Nr. 1 heißt dummerweise: Mit dreifacher Klarheit und Strenge wären wir dreimal so schnell wieder bei niedrigen Zahlen. Die anderen Krisen brauchen andere Umgangsformen.

    • @ad_infinitum:

      Man kann Kunst respektieren und ihr ihre Freiheit zubilligen und sie - im speziellen Fall - trotzdem in Form, Inhalt und/oder Wirkung scheiße finden. Das zu äußern ist auch Freiheit.

      • @mats:

        Genauso ist es. Wer in aller Freiheit der Meinung und Kunst austeilt, muss auch einstecken können. Wohin kommen wir, wenn wir vor so etwas den Hut ziehen sollen, nur weil es gemacht wurde?

  • Ich habe seit 25 Jahren keinen Fernseher mehr. Zum Glück treffe ich auf diese Typen nur so nebenbei.



    Mit Schauspielern ist es wie mit Fußballspielern. Sie können nur spielen, und man sollte auch nichts konstruktiv anderes von ihnen erwarten. Auf jeden Fall nicht das Nachdenken (über Politik, Gesellschaft, Kultur etc.).



    Hier haben einige - auch in der Pandemie gut bezahlte Künstler - sich zum Sprachrohr aller Kollegen machen wollen. Hat sie jemand gebeten?



    Wer Argumente der Ultrarechten, Querdenker, Verschwörungstheoretiker oder Identitären reproduziert, sollte sich über deren Applaus nicht wundern (und jetzt nicht jammern: Huhu, ich hab das doch nicht gewollt). Vielleicht freut es ja den einen oder anderen von denen ja doch (JJLiefers jedenfalls hat sich nicht eindeutig geäußert).

  • Hatte wir nicht vor ein paar Monaten etabliert, dass eine satirische Kolumne alles darf und dass die Idee, sämtliche Polizisten seinen potenziell gewaltbereit und ungeeignet als Staatsdiener, völlig harmlos sei?



    Und ist die Äußerung der Ängste vieler Menschen, ebenfalls in überspitzer, satirischer Form, die Angst, dass der Lockdown immer weiter verlängert wird, dass man gefühlt "nie wieder", jedenfalls nicht in absehbarer Zeit, ein "Leben wie früher" führen kann, die Sorge um Depression, Überforderung oder gar häusliche Gewalt ein Aufruf zu Gewalt?



    Ausgerechnet in der TAZ, wo diese Polizeikolumne so intensiv besprochen wurde und alle sich mehr oder weniger einig waren, dass dieser Text nicht zur Gewalt aufruft und man das Unwohlsein damit als Polizist aushalten müsse?

    Was ist denn jetzt mit den restlichen Menschen, die mit dem Lockdown überfordert sind, Angst haben, Gewalt erleben, in die Depression rutschen?

    Könnte es denn nicht sein, dass viele jetzt aufgrund der Reaktionen zu diesen Videos den Schluss ziehen, sie dürften ihre Gefühle besser nicht äußern, keine Kritik üben, nicht sagen, dass die Situation sie überfordert und sie das Gefühl haben, diese nicht mehr lange auszuhalten?

    Dass viele Menschen sich jetzt nicht mehr trauen werden zu thematisieren, dass diese ständige Unsicherheit, das Einstellen auf immer weitere Verlängerungen, immer härtere Maßnahmen, das stetige Entrücken der Hoffnung auf ein einigermaßen normales Leben sie stark überfordert?



    Dass sie nicht mehr können?

    Es wurde ja schon verschiedentlich betont, dass "Jammern" über den Lockdown ein belächelnswertes "Luxusproblem" sei.



    Also behaltet eure psychischen Probleme bitte für euch, sonst setzt es was!

    • @BlauerMond:

      Danke für diesen Kommentar. Wie kann es sein, dass die Freiheit der Kunst in diesem Land nichts mehr gilt, und Kritik am herrschenden Dauerlockdown (inkl. monatelangen Schulschließungen) mit dem Verweis auf Applaus von Rechts und Querdenkern



      abgebügelt wird. Warum findet keine Diskussion (mehr)statt, warum wird allerorten die Überzeugung vermittelt, dass D. alles richtig macht, dass Schulschließungen (etc.) per se Menschenleben retten und Öffnungen bei einer Inzidenz von über 50 verantwortlungslos sind. Es fehlt die Diskussion, es fehlt die wissenschaftliche Evidenz, es stört der Vorrang der Wirtschaft, es stimmt traurig der Vorwurf der AfD Nähe gegen die Initiatoren dieser Aktion. Ob künstlerisch gelungen ist eine andere Frage, dann bitteschön auch hier Kritik differenziert formulieren.

    • @BlauerMond:

      Es geht hier nicht ums "Dürfen", sondern darum, ob es gut gemacht ist oder nicht, ob es die intedierte Wirkung entfaltet oder nicht.



      "Dass viele Menschen sich jetzt nicht mehr trauen werden zu thematisieren"



      Also entschuldigen Sie, es gibt ja wohl noch hundert andere Möglichkeiten, das zu thematisieren. Stellen Sie sich nur mal kurz vor, jemand würde im zwischenmenschlichen Alltag seine Anliegen und Nöte auf diese Weise äußern... würde das wohl den Effekt haben, dass diese wirklich gehört werden? Ich glaube nein, denn der Ton in #allesdichtmachen ist vor allem destruktiv.

    • @BlauerMond:

      Eins vorweg, ich finde die Kampagne auch schlecht gemacht und in erster Linie bekommt sie den Beifall von rechts, weil sie schlecht gemacht ist.



      Zurecht gibt es Kritik daran.







      Das Anliegen, die massiven Ängste und Problememe, abseits der Krankenhäuser aufzuzeigen, die durch eine über Monate verfehlte Pandemie-Politik immens sind, aber wenig gehört werden, kann ich trotzdem sehr gut nachvollziehen. Vonmir aus auch ironisch und provokant.

      Den Furor der Empörung, den scheinbar jede kontroverse Meinung heutzutage auslösen muss, solange sie nicht aus der eigenen Ecke kommt, halte ich aber für ebenso bedenklich.

      Wenn man den Initiatoren Spaltung vorwirft, dann muss man auch feststellen, dass die Gesellschaft längst gespalten ist und bei immer mehr Themen in verhärtetes, unversöhnliches Lagerdenken verfällt.

      Wir zerfleischen uns in schwarz/weiß Denken mit einer Shitstorm-Kultur, die Zwischentöne gar nicht sehen will und treiben uns gegenseitig in Ecken, aus denen wir gar nicht mehr rauskommen.

      Und während Politik und Wirtschaft beim Thema Corona (auch im linken Lager) unerkärlich schadfrei davonkommen, werden kritische oder kontroverse Stimmen mit vollster Breitseite abgewatscht.

    • @BlauerMond:

      So ein Quatsch - jeder kann seine Meinung äußern. Nur nicht öffentlich.

    • RS
      Ria Sauter
      @BlauerMond:

      DANKE für diesen Kommentar! Trifft genau den Punkt!

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Applaus vom rechten Rand. Keiner von diesen Schauspielern stellt sich hin und sagt: Wer die AfD wählt ist ein Faschist, da die Partei faschistisch ist. Meret Becker hat sich mal in Berlin vor die Wohnung von Kohl gestellt. Mir ist nicht bekannt, daß ähnliche Aktionen von Schauspielern vor Gaulands Wohnung in Potsdam oder vor den Wohnungen der Berliner Granden stattfanden. Die unterstellte Distanz zu den Rechten ist wohl doch nicht so vorhanden.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Wer nicht aktiv gegen "Rechte" vorgeht,ist im Grunde selber einer?



      Millionen Deutsche ,auch die "Hintergründler" sind also "Nazis"? Komisch das die entsprechende Parteien nicht schon längst regieren!



      Haben Sie heute schon gegen die Zustände in Saudi-Arabien protestiert? Nicht? Also befürworten Sie die Scharia!



      PS



      Gebet eines Atheisten: Herr wirf Hirn vom Himmel!

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @Mustardmaster:

        Wieso bitten Sie als Atheist den Herrn im Himmel? Natürlich stelle ich mich in Deutschland vor ein AfD Lokal und benenne die Nazis. Natürlich protestiere ich gegen die Scharia in meinem muslimischen Umfeld, fast jeden Tag.

  • Hier das Statement von Ulrich Matthes.

    www.3sat.de/kultur...auspieler-100.html

    Chapeau!

  • Die zunehmende Impfquote ist (eigentlich) erfreulich - in Kombination mit einer hohen Inzidenz kann der (Impf-)Schuß allerdings nach hinten losgehen: Impfen in eine hohe Inzidenz ist eine Einladung an das Virus, Mutationen auszubilden, die den Impfschutz unterlaufen..

    Deshalb ist die Senkung der Inzidenzen von außerordentlicher Bedeutung.

  • Es geht im Grunde um die Schauspieler/innen - Hauptsorge: „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“.(F.K.Waechter).

  • Mittlerweile gehen ja alle zum Lachen in den Keller. Unsere Situation ist so belastend, dass ein bisschen Zynismus, Humor, Sarkasmus für die PsychoHygiene recht sinnvoll wäre. Stattdessen nur heuchlerische Betroffenheit ob der Toten, Langzeiterkrankten oder Pflegekräften.

    • @TazTiz:

      Besser im Freien lachen, schon wegen der Aerosole.



      Ansonsten repariere ich gerade das Fahrrad von ET ausm Filmstudio, wegen der Rückkehr der Außerirdischen. Manchmal schicken sie mir Botschaften. Sie sagen mir, sie rücken jetzt näher, machen sich große Sorgen um die Erde, um die Lebewesen und Gaia insgesamt, aber weniger um den Typus der bei uns unter dem irreführenden Alias Homo Sapiens wandelt. Im Universum gilt er als Nebenprodukt eines gescheiterten Labor-Experiments und aufschlussreiche Fehlentwicklung, ziemlich mutationsunfähig. Das Thema würde sich schon von selbst erledigen, sagen die.

  • Mir ist es ehrlich gesagt wurscht, was die Damen und Herren Schauspieler meinen. Dies ist ein freies Land. Wirklich.

    Leider fallen deren Äußerungen auf einen fruchtbaren Boden, der besser nicht beackert werden sollte.



    Die Unzufriedenen, die Zweifelnden, die zwar vor sich hin murren, aber den "Querdenkern", "Reichsbürgern" und Ähnlichen bisher nicht so nahe standen, könnten auf die Idee kommen "Ja, wenn der/die das genauso sieht, dann muss da ja was dran sein."



    So kurzsichtig oder weltentrückt kann man doch wirklich nicht sein, dass man nicht erkennt, in welches Horn man da bläst.

    Jede Freiheit ist auch mit Verantwortung gekoppelt. Vielleicht sollte man einfach mal über mögliche Konsequenzen nachdenken, bevor man irgendwas in die Medien bläst. Die Kritik hätte genauso gut sachlich formuliert sein können anstatt hämisch und menschenverachtend. Wäre halt nur nicht so klickwirksam gewesen.

    Und das ist keine Selbstzensur, sondern Mündigkeit. Nur Kinder/Jugendliche und geistig Eingeschränkte müssen für ihre Handlungen keine Verantwortung tragen.

    • @Schnetzelschwester:

      "... dass man nicht erkennt, in welches Horn man da bläst."

      Man bläst in das Horn der Rechten, wenn man deren Zustimmungs-Spielchen überhaupt mitmacht und berücksichtigt.

      Für Sozialpolitik sein bedeutet z.B. bei Rechten etwas völlig anderes. Man ist aber nicht gegen Sozialpolitik, nur weil die auch so etwas haben, was sich so nennt. Das setzt sich fort in Debatten über Coronapolitik.

      Wer deren Zustimmung als richtungsweisend ansiehtund als Anlass sieht stumpf in die andere Richtung zu gehen ist den Rechten schon auf den Leim gegangen.

  • Länder wie Südkorea oder Singapur sind dem Wandel-Virus genauso ausgesetzt, haben aber fast überhaupt keine Toten - insofern wäre das Ziel meiner Satire der Totalverlust von epidemiologischer Logik hierzulande.



    Mit anderen Worten, je härter und gezielter der lockdown, je schneller sind wir aus der Chose wieder raus.

    Also der glorreiche Eiertanz, die Planungslosigkeit, das vermurkste Infektionsgesetz, Kompetenzgerangel und die krasse Vernachlässigung der geschätzt viertel Millionen mit long-Covid Symptomatik, auch der kalte Umgang mit Sterbenden, sind das Problem.



    Was viele Erleichterungen, umsichtig organisiert, die Aufnahme von Gästen z.B. bei Pensionen und Hotels, gar nicht ausschließen sollte. Jetzt kommt die Knaller-Mutation aus Indien, dann können diese "Satiriker" sich endlich Kuh-Urin verschreiben. Das wirkt.



    Die gute Meret Becker hats aber gleich kapiert und zurückgezogen.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Hab mir gestern die 50 Clips angeschaut, nebst Shitstorm auf "Social Media" und muss sagen: unter Theatergesichtspunkten ist das Irrenhaus Twitter klar die schlechtere Wahl. Der Unterschied ist doch - die Filmchen arbeiten sich an einer Situation ab, misslungen - meinetwegen (ich fand das ein oder andere ganz lustig eigentlich), das Geschrei von Menschen mit tatsächlicher oder eingebildeter "Followerschaft" zielt jetzt auf die Personen. "Ich fand Liefers schon immer Scheiße" - Fein - warum guckst Du's dann? "Ich werde nie wieder ein Machwerk dieser Herrschaften einschalten" - Ist doch Dein Privatvergnügen - mach das! "Das ist schlechte Satire" - Ja und? Schlechte Satire sendet WDR 5 jeden Samstag unter (Achtung!) "Satire deluxe" mittags stundenlang im linearen Programm. Gut - da muss man wiederum dankbar sein dass die auf dem Sendeplatz nicht auch noch irgendwas mit Fußball senden. Immerhin!

  • ich hätte Tukur für intelligenter gehalten.



    Überall frage ich mich: was sagt wohl der oder die Prominente zu dieser Lage?



    die Ungeduld kommt von der schlechten Pandemieeindämmung.



    Dabei fragen die Ungeduldigen nicht wie es besser gelingen kann, sondern werfen den Regierungen vor, dass sie halbe Sachen überhaupt machen.



    Linke sind auch gegen die nächtliche Ausgangssperre - und für einen Solidarischen Shutdown.

  • Es ist nicht besonders scharfsinnig was die Schauspieler von sich geben. Ich möchte ihnen nicht unterstellen, Leerdenker oder sowas zu sein.



    Ich bin gewillt die Dinge die mir nicht gefallen zu entschuldigen, allerdings nur mit einer kleinen Gehässigkeit: ja es ist schwer für Berufsnarzisten mal ohne Publikum und Applaus zu leben.



    Gehässigkeit zu heftig? Meine künstlerische Freiheit.

    Anders gesagt: lieber Liefers, Deine Medienkritik ist Unfug, sogar die ÖR geben jede noch so unwichtige Meinung wieder. Und ansonsten nur mal BILD, Welt, RTL, SAT1 usw konsultieren, die Meinungsvielfalt ist so groß, man muss schon ganz in seiner eigenen Welt leben um die Kontroverse nicht wahrzunehmen. Ich könnte, die Namen der unwichtigen Provinzquerdenker und AfD weglassend, viele kritische Politiker nennen. Was soll also so eine einfache Polemik? Warum wohl drehen wir uns seit November im Kreis?

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein:

    Wunder. Lich. Er Schrumpfsarkasmus: taz.de/Aktion-alle...-im-Netz/!5763320/



    Schaupieler*innen sagen (für Gage?) Texte auf. Auch schlechte Texte. Oh Wunder.



    „schlechter, bornierter Schrumpfsarkasmus, der letztendlich bloß fader Zynismus ist, der niemandem hilft. Nur spaltet.“ Danke Igor Levit.“

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Über Levit hab ich mich auch schon geWundert. Zu Anfang der Pandemie gab der Meister Beethovenkonzerte als Livestream auf Twitter und übertrug das offenbar über sein vorsinnflutliches Handy. Ergebnis: Man konnte ihn sich emotional am Klavier hin- und herwiegen sehen, hören konnte man im Prinzip nichts. Trotzdem lagen ihm die Leute, die Musik offenbar nicht mit den Ohren hören, zu Füßen. Dem war es offenbar egal wie er klingt. DAS ist wunderlich.

    • @Lowandorder:

      Liefers: " „Schließlich wissen nur ganz wenige Spezialisten, was wirklich gut für uns ist.“

      Das stimmt ja so nicht.

      Politik läuft und lief nicht Spezialisten hinterher. Das geht nicht, weil schon auf einer Fachebene unterschiedliche Standpunkte abzuwägen sind und diese bei unterschiedlichen Fachrichtungen sich noch potenzieren. Ein Erziehungswissenschaftler, ein Gerontologe oder ein Epidemiologe kommen zu völlig unterschiedlichen Aussagen, die immer andere abzuwägende Maßnahmen ergeben.

      Das ist die Aufgabe der Politik. Und zu wessen Gunsten sie abwägt, dass ist immer auch kritikwürdig und muss debattiert werden.

      Und da gebe ich Liefers recht. Auch wenn ich zu einem ganz anderen Standpunkt komme und die Maßnahmen angesichts der mittlerweile 81.000 Coronatoten viel zu locker ansehe.

      • @Rudolf Fissner:

        Sicher. Sie bleibe halt ollen Schiller aufe Spur “Herr - dunkel war der Rede Sinn…



        & wie passend! Gelle.



        “Der Gang zum Eisenhammer“ - wer wäre drob erstaunt - wa?

  • Wie kann man nur so unsagbar dumm sein, sich an so einer Aktion zu beteiligen? Der Beifall von rechts war zu erwarten, und der darauf folgende (m.E. berechtigte) Shitstorm von der anderen Seite auch.

  • Das Recht auf Meinungsfreiheit und Satire gilt für alle, egal ob links, Mitte oder rechts. Scheinbar aber leben wir mehr und mehr in einer Zeit des "akzeptierten Meinungskorridors". Und wer nicht vorsichtig genug kommentiert, wird einfach in eine Schublade gesteckt.



    Was soll das? Jeder ist erwachsen genug eine andere Meinung als die eigene zu ertragen ohne gleich mit der Keule zu schwingen. Und wer dies nicht kann, hat Demokratie nicht verstanden.

  • Mir geht das ganze sarkastisch und zynische Rumgeätze in Foren, sozialen Medien und der Öffentlichkeit mittlerweile derart auf den Geist - wirklich mehr als jede Corona-Maßnahme. Sarkasmus und Zynismus vergiften jede Diskussion.

    • @Kolyma:

      Anders ist die Covid-Bekämpfung der Regierungen im deutschen Lande aber auch nicht zu ertragen. Bevor die Leute unsere hoffnungslos überfüllten Psychiatrien (Wartezeit bei hoher Priorität momentan mindestens 6 Monate) noch weiter überfüllen, sollen sie ihren ganzen Frust lieber in Form von Sarkasmus und Zynismus rauslassen. Wobei die Beiträge dieser Schauspieler noch ganz harmlos sind im Vergleich zu dem, was privat so kursiert.

    • @Kolyma:

      Ja so ist es. In meinen Augen, vor allem wenn von solchen Promis kommend, nichts anderes als weinerliches Geflenne. Wenn ihr Therapie braucht macht es zu Hause im Stillen. Wenn sich jeder so anstellen würde...

  • 2G
    21996 (Profil gelöscht)

    So ein bisschen Meinungs- und Kunstfreiheit sollten eigentlich auch die taz LeserInnen aushalten, oder?

    • @21996 (Profil gelöscht):

      Aushalten problemlos, kritisieren trotzdem. Bitte nicht in die Falle treten „man darf seine Meinung nicht sagen“ wenn man sich eben nur Gegenwind einfängt. Gegenwind kann viel und schnell kommen. Internet sei (Un-)Dank.

      • @sachmah:

        Ja, aber wenn man sich betrachtet, wie schon z.B. auf Kritik an Konstrukten wie Gendern oder Pay-Gap reagiert wird, ist es mit dem Verhältnis des "eigenen" Anspruchs und der Wirklichkeit nicht so weit her, wie es wünschenswert wäre oder suggeriert wird.



        Da gibt es ja zum Teil ordentlich Gegenwind und die Reaktion darauf ist leider immer sehr ähnlich, arbeitet ebenfalls mit dem Mythos, eine unterdrückte Meinung zu äußern und in seinen Rechten eingeschränkt zu sein.

      • 2G
        21996 (Profil gelöscht)
        @sachmah:

        Die Frage ist ja wie dieser "Gegenwind" dann konkret aussieht. Beleidigung, oder inhaltliche Auseinandersetzung.

    • @21996 (Profil gelöscht):

      Kritik, bzw. Kritik an der Kritik schmälert die Meinungfreiheitlichen sonder erhöht sie. Das ist ja auch genau der fehler des rechten randes, wenn sie Meinungsfreiheit rufen, aber eigentlich meinen, dass ihrer Meinung nicht widersprochen werden soll.

      • 2G
        21996 (Profil gelöscht)
        @Arianus:

        Da haben Sie wohl Recht. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob Zuschreibungen wie "Dumm" oder "Trottel" in diesem Sinne als Kritik der Kritik gelten können.

        • @21996 (Profil gelöscht):

          Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

          taz.de/Aktion-alle...bb_message_4114801



          HERR L: "Da haben Sie wohl Recht. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob Zuschreibungen wie "Dumm" oder "Trottel" in diesem Sinne als Kritik der Kritik gelten können."



          Wesentlicher Bestandteil einer Kritik ist die Wertung. "Dumm" und/oder "Trottel" sind halt Wertungen.



          Bisweilen sogar gelungen.“ -;))

          • 2G
            21996 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Nun ja, eine inhaltliche Auseinandersetzung sind solche Wertungen ja nicht gerade. Eher eine persönliche Beleidigung.

            • @21996 (Profil gelöscht):

              Liggers. But.

              Gemach. Gemach - der Herr.



              Op gau platt kümmt dat eleganter daher.



              Meint aber dasselbe.



              “Dumm - daß ihn die Schweine beißen“



              & Norseeküste inne Kneipe -



              “Nee. Nee. Gaa mi aff - gaa mi los!



              Hei? De Peter Harry Carstensen? Dee is liggers too dummerhaftig - n Melkammer umtopetten! Ik weet dat. Bün met em to Schaul gaan! Nee. Nee. Hol wiss un lot mi an Lann! “

              kurz - Wie das Watten meer - Schlick & Wertungen soweit das Auge reicht 🙀

        • @21996 (Profil gelöscht):

          Das stimmt, leider sind viele nicht mehr zimperlich;



          Kanake, Nazi, geh hin wo du herkommst, Merkel muss weg, linksgrün versifft, Lügenpresse, Faschist, alles bunt durcheinander. Dumm geht noch, idiot auch, der Rest könnte gerne mit Geldstrafe belegt werden, vor allem wenn mit persönlichen Bedrohungen versehen. Ich sehne mich mittlerweile nach der Zeit der Leserbriefe, ohne Telegram Twitter Facebook und so Kram zurück. Auch die Eckstammtische kommen mir rückblickend zumindest harmloser vor.

  • Nach einem Jahr Pause kann ja nicht alles gleich sehr gut gelungen sein. Satire ist sicher eine schwierige Kunst, Vielleicht denkt man in zwei Jahren anders über diese Aktion oder hat sie längst vergessen. Aber ich will mir jedenfalls nicht von den Rechten vroschreiben lassen, was ich sagen darf und was nicht. Auch wenn die natürlich sowas gern funktionalisieren, ich kann und sollte egal mit welchem Stilmittel kritisch sein dürfen. - Mag eine Meinungsäußerung manchmal Unsinn sein oder grenzwertig oder was auch immer, aber Meinungsfreiheit sollte bleiben. Und die Intensivstationen zu funktionalisieren und damit Emotionen zu schüren, so dass man gar nicht weiterreden darf und kann und man/frau sogar zum Querdenker wird und als Handlanger der Rechten bezeichnet wird, dann denke ich stop und sag auch stopp. Akut sind die Probleme auf Intensivstationen, klar, waren sie schon immer und keiner hat sich bisher drum gekümmert, wenn er nicht selbst betroffen war, akut können auch andere Probleme werden in einem halben Jahr und es sollte schon erlaubt sein, darauf aufmerksam zu machen, wenn jemand das befürchtet, und irgendwie etwas dazu zu sagen hat .Nannte man früher auch präventiv agieren oder so.ähnlich. Also bitte nicht so undifferenziert alles in eine rechte Ecke schieben oder zur Verschwörerungstheorie machen - nur weil die Problemlage neu ist und jede*r Halt sucht. Sich irgendeinem Mainstream dann anzuschließen war schon immer die häufigste Art Halt zu suchen und auch zu finden aber selten die Beste.

    • @StefanMaria:

      Ok, ich sag mal was ich denke: ich habe nach einem Jahr Pandemie, in der ich alle möglichen Medien lese und vom Meinungswirrwarr, von der Meinung der BuKa bis hin zum Hartz4 ist alles dabei, regelrecht erschlagen bin, richtig die Nase voll davon, wie jede bedeutende oder in den meisten Fällen völlig unbedeutende Meinung durch die Medien gepumpt wird.



      Bin ich zur Zeit entspannt und glücklich? Nein, Kollegen auch nicht. Freunde, vor allem bei Polizei und Krankenhaus, auch nicht. Und es geht vielen nur noch auf den Zeiger, wenn bestimmte Leute dauernd Wellen machen wie man auf gut Deutsch sagt. Denn: wir arbeiten weiter, wir haben unseren Alltag neu organisiert, es klappt, wir vermissen es alle uns in der Familie in großer Runde zu treffen, und so weiter. ABER WIR DREHEN DESWEGEN KEINE YOUTUBE VIDEOS DEMONSTRIEREN ODER GEBEN ÜBERFLÜSSIGE INTERVIEWS!

  • Ich fand Liefers schon immer nur einen durchschnittlichen Schauspieler ( im Münster-Tatort sowieso unterirdisch). In seinem Video beweist er es explizit. Liefers gehört zu den bestverdienensten Mimen seines Genres, und verdient kolportierte 100.000 € pro Tatortfolge. Er dreht aktuell neue Folgen, hat also weiter sein Einkommen. So what.



    Der unbekannte Nebendarsteller im Film, der Schauspieler auf einer Theaterbühne oder sonstwo, hätte evtl. einen Grund gegen gewisse Einschränkungen zu lamentieren. Das Schlimme aber an diesen pseudosatirischen Videos ist, dass sie rechte und quere Ressentiments bedienen, gewollt oder ungewollt. Wenn sich jetzt einige Video-Mitmacher, nicht zuletzt auf Grund des hereinbrechenden Shitstorms, davon



    distanzieren, sage ich nur: vorher Hirn einschalten.

    • @Klaus Waldhans:

      Wenn Schauspieler XYZ vom Schauspiel Hinterhermsdorf ein Video macht, mit dem gleichen Inhgalt, gibt's keine Reaktio. Bei den 50 kam zumindestens ein Gesprächsangebot von Spahn, Grütters und Merkel. Und das gilt am Ende nicht nur für die "50", sondern auch für XYZ aus Hinterhermsdorf.

    • @Klaus Waldhans:

      Naja ganz so schlechte Schauspieler sind sie nicht alle. Ob sie jetzt erfolgreiche Drehbuchautoren oder Regisseure wären ist damit nicht gesagt. Einige habe ich schon lang nicht mehr gesehen, vielleicht litten sie darunter ;) ;)

  • Nur weil rechts applaudiert, ist etwas falsch? Ähem, das gäbe denen eine Macht, die ich ihnen nicht zubillige. Aber zum Glück sind sie auch nicht geschickt genug, diese Beißreflexe auszunutzen.

    Aber mal ehrlich, sind die Maßnahmen das letzte Wort? Wollen wir uns wirklich soweit erniedrigen, dass wir nicht weiterdenken, wenn etwas freundlich gesagt, unschlüssig ist?



    Ist diese von Anfang an durch Söder und Co positionierte paternalistische Art, die voll auf Angst setzt nicht unerträglich?



    Warum gibt es Studien, die aufzeigen, dass der Besuch im Museum oder beim Friseur ein deutlich geringeres Risiko hat als der Supermarkt? Zählt diese Wissenschaft nicht?

    Mit Verlaub, Haltung ersetzt nicht das Denken. Nicht Quer, aber mit kritischer Distanz.

    • @J_CGN:

      Na, dann ernähr dich doch mal vom Museum oder vom friseur.

      • 2G
        21996 (Profil gelöscht)
        @Arianus:

        Ich denke gemeint ist hier dass ein Museumsbesuch UND der Supermarkt möglich sein könnten.

        • @21996 (Profil gelöscht):

          Das Risiko summiert sich aber und die nicht nötigen Anteile des gesamt Risikos sollten halt schon vermieden werden.

          • @Arianus:

            Risikomanagement ist wohl eher angesagt.

            Es lässt sich vielleiocht mal mehr einkaufnen, dass einer statt 2 Supermarktbesuche reichen, Man kann früh zum Supermarkt, wenn nicht so viel los ist

            Und man kann mit Test in ein Museum / zum Friseur.

            Jegliches Risiko vermeiden und die Arbeit quasi auszuschließen, ist nicht die aller intelligenteste Form des Risikomanagements.

            Und Angst ist auf Dauer kein guter Ratgeber und auch nicht gesund.

  • @MICHAEL KANELLOS:

    Vielleicht ist die Aktion nicht rechts -- kann ich nicht beurteilen (ich kenne die meisten der Damen & Herren nicht).

    Aber sie ist so dumm, wie sonst für gewöhnlich nur rechts ist.

    • @tomás zerolo:

      GROSSARTIGER UMKEHRSCHKLUSS!!! BRAVO!

  • Mit Verlaub, an der Aktion ist nicht das Geringste rechts oder gar am rechten Rand. Hingegen machen zahlreiche Regierungen in der Coronakrise faktisch AfD-Politik (Grenzschließungen, Impfstoff-"Volksgesundheits"-Nationalismus). Und der Applaus für die künstlerisch- subtile Aktion kommt auch von links.

    • @Michael Kanellos:

      Natürlich gibt es Überschneidungen bei allen Unzufriedenen und Frustrierten - da entdeckt man mehr Gemeinsamkeiten als trennendes, auch wenn die Aktion aus dem entgegengesetzten politischen Lager kommt. Bei den "Querdenkern" kommen Extremisten aller Art gerne zusammen, kann man auf jeder Querdenker-Demo an den reichhaltigen Fahnen und Schildern sehen - das gibt es den Regenbogen neben der Flagge des Kaiserreichs, die Reichsbürger Arm in Arm mit Freundinnen der Homöopathie.

      Das ist natürlich schon rechts. Auch. Gleichzeitig ist es auch extrem Links.



      Vor allem ist es aber extrem dumm, unreflektiert und nicht Lösungsorientiert.

      Ein Tanz der Frustrierten, in den sich nun auch wohlhabende Schauspieler eingemischt haben - auf der Seite des Antiintellektualismus.

      Da reicht auch kein Distanzieren, wenn es Gegenwind gibt, hier haben sich über 50 deutsche Schauspieler als Trottel entlarvt, egal ob sie sich nun "benutzt" oder "missbraucht" fühlen.

  • Vielen Dank Josef Liefers,

    Alle Menschen in Deutschland zahlen GEZ - Gebühren, nicht nie die Fans von Lanz, Söder und Lauterbach. Wer so hysterisch auf Sarkasmus und Ironie reagiert, der sollte sein Verständnis von Demokratie und Meinungsfreiheit reflektieren.

    • @Udo Wolf:

      Wer seine Meinung sagt (in dem Fall als Kritik auf andere, frei geäusserte Meinung), der hat ein Problem mit Meinungsfreiheit und Demokratie?

      Der ging ja wohl nach hinten los... da empfehle ich doch mal die Entspiegelung der eigen Brille.

      Das Problem ist nicht, dass alle Seiten Meinungen äussern, sondern dass im Namen der Meinungsäusserung tatsächlich platte Spaltung begangen wird. Aber auch dazu kann man sich äußern - die Demokratie ist hier nirgends gefährdet, es haben sich nur 50 Schauspieler als Deppen und Querdenkerfreunde geoutet - da kann nun jeder eigene Schlüsse daraus ziehen.

  • Mir ist leider nicht ganz klar geworden, was die Promis mit dieser Aktion an die Adresse der Bundesregierung eigentlich erreichen wollen. Ansonsten läuft sowas bei mir immer noch unter Kunstfreiheit. Geschmacksache halt.

    btw.: Gegen Applaus vom rechten Rand ist doch nirgends ein Kraut gewachsen. „Einfach gar nicht ignorieren!“ (Karl Valentin)

  • Tja. Die Veränderung des Zeitgeistes ist an solchen Aktionen sehr schön zu belegen. 1984 Band Aid, heute #allesdichtmachen

  • Heike Makatsch hat sich bereits distanziert von der Aktion, an der sie teilnahm. Ich denke mal, dass wir diese Aktion nicht pauschal verurteilen sollten. Sie ist der Ausdruck von Ohnmacht auf Seiten der "Kulturschaffenden" und Kritik an der Regierung, die die 3. Welle und den Lockdown mitzuverantworten hat, weil sie die Beschaffung des Impfstoffs der EU überlassen hat und auch bei der Beschaffung von Masken und Schnelltests eklatant versagt hat, ist nun mal angebracht. Kritik ist aber auch an diesem heillosen Durcheinander von Gesetzen und Richtwerten, dem Durcheinander im Hinblick auf die Verimpfung von AstraZeneca: Mal nur für jüngere, dann nur für ältere und jetzt wieder frei für alle. Dass den Regierenden misstraut wird, haben die Regierenden selbst zu verantworten. Und ich wette, dass die Bundesnotbremse in Teilen wieder von Gerichten gekippt und die Zahl der Infektionen stetig ansteigen wird, weil erst 20% der deutschen Bevölkerung nur die 1. Impfung bekommen haben.

    • @Jossi Blum:

      Ne, als Kritik an dem Corona-Management der Regierung kann das nicht durchgehen. Ich habe mir einige Videos angesehen. Ein gewisser Richy Müller (wer ist das?) atmet durch eine Tüte ein und in eine andere wieder aus und verhöhnt damit Schutzmaßnahmen als lächerlich und übertrieben, als von Hypochondern oder Leuten mit Paranoia erdacht.

      Man kann natürlich so eine Meinung vertreten, und ich finde den Einwand, dass sie Querdenkern und der AfD gefallen könnte, schwierig - das kann nicht der Maßstab sein, sonst werden Diskussionen generell schwierig. Aber fundierte Kritik (an was eigentlich genau?) ist es nicht. Und es ist natürlich eine Verhöhnung der Pandemieopfer, was diesen Richy nun wirklich in keinem guten Lichte dastehen lässt.

      • @zmx52:

        Es ist absolut lächerlich und vom Stil her ähnlich den Tänzen und skurrilen Pappschildern und Kostümen auf einer Querbalken-Demo. Mit dem Framing "Verhöhnung der Pandemieopfer" zieht man aber auch eine seltsame Nummer ab. Ganz klar wurden diese nicht verhöhnt, sie wurden nicht adressiert.



        Klar man jetzt mit Konstruktionen das ganze irgendwie so hinbiegen, ganz nach dem Motto einer guten Baustelle:



        "Was nicht passt, wird passend gemacht."



        Verhöhnung ist eine beabsichtigte Aktion, ein gezieltes Verhalten mit der bestimmten Absicht jemanden zu erniedrigen, bloß zu stellen usw.

    • @Jossi Blum:

      Na, da hat sich aber jemand das Handbuch 'Argumentations-Muster für rechte Trolle' besorgt.



      Schon doof, das sich Deutschlad bei der Impfstoff besorgung an absprachen gehalten hat und keine Alleingänge gemacht hat. Wenn das alle so machen würden, ... .



      Und auch echt doof, das Deutschland einfach so die dritte Welle nicht per Gesetzt verboten hat, oder welche Vorschläge haben sie um die Kultur offen zu halten?



      Und Ihre AstraZeneca Krittik ist eine Kritik an wissenschaftlichen Methoden als soche. Nimmt man sie auseinander läuft es darauf hinaus, dass man bei zu geringer datenlage den impfstoff für ältere erlauben soll und wissenschaftlich erhobene kontra intikatoren ignorieren soll.



      soll ich weiter machen, oder verkriechen sie sich wieder unter das rechte Tischbein und wir könen hier in ruhe und sachlich diskutieren?

      • @Arianus:

        Es gab ein massives Versagen bei der Impfstoffbeschaffung. Sagt auch Lauterbach, der wohl eher unverdächtig ist, der rechtsextremen Szene anzugehören.

        Das richtige wäre nicht Impfnationalismus gewesen, sondern ein 'European Warp Projekt'. Dann wäre die EU da, wo die USA sind. Stattdessen haben Merkel und Macron die Verantworung der vorhersehbar trägen, für diesen Zweck einfach ungeeignete Kommission zugeschoben. Der Verlust an Freiheit und Grundrechten in diesem Frühjahr, die resultierende Armut, und auch ein erheblicher Teil der Toten gehen auf das Konto Merkel/Macron.

        • @Peter Krall:

          Ersten gings um das kommentar, das deutschland kein Alleingang gemacht hat und nicht um Fehler innerhalb der eu, von daher ist das kein passendes Kommentare.



          Und zweitens stimmt das so nur halb, Stichwort astrazenika und lieferengpässe die nur auf Europa abgewälzt wird, oder der amerikanischen exportstopp für impfstoff bestandteile. Das sind Methode die voralledem auf Kosten der dritten Welt geht und von daher ja-rechts.



          Aber es stimmt, es gab fehler beim impfstoff, aber so ist das doch etwas zu kurz gefasst.

    • @Jossi Blum:

      Sie meinen weil Deutschland nur in der Weltspitze ist und nicht Platz 1 gab es ein versagen?



      Sie können ja gerne in eines der über 200 Länder auswandern wo weniger % der Bevölkerung geimpft wurden.

      Beschaffung der Masken, der Fehler war es der Bundeswehr die Verantwortung zu übertragen. Jedoch konnten die Masken beschafft werden. Dank Siemens und Co, etwas verspätet, aber nicht total versagt wie in UK.

      Tatsächlich gibt es ein Versagen. und zwar in dem zu langsamen Lockdown. Und der Ausbeutung des Gesundheitspersonals.

      Aber da wo wirklich Probleme sind darüber wird sich nicht aufgeregt. beklagenswerter Weise.

      Es gibt Berufsgruppen die langweilen sich, es gibt aber auch berufsgruppen die Überstunden machen müssen und der Gefahr voll ausgesetzt sind (teilweise mit doppelter Corona Erkrankung) aber die müssen leider arbeiten und können nicht von ihrem Sofa aus sich aufregen.

      • @Sascha:

        Ich würde jetzt aber nicht in Richtung Sahel-Zone blicken, in die absolute Armut. Im übrigen ergibt deine Einleitung keinen Sinn, sie widerspricht sich und stellt unwahre Behauptungen auf.

        Man möge Deutschland aber lieber mit einem der ärmsten Länder Europas vergleichen, nämlich mit Rumänien.

        Dann kann man sich schon fragen, wie ein armes Land mit einer viel schlechteren Infrastruktur in allen Bereichen, soviel erfolgreicher seine Impfkampagne führt.