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20.12.2024 , 02:31 Uhr
Ich fürchte, an diesen Worten ist was dran. Ich habe oft gedacht, es würde helfen, Unternehmen ab einer bestimmten Größe zwangsweise zu zerteilen (Anzahl Sozialversicherungsmeldungen oder die Firma, die eine bestimmte ID bei einer Überweisung zieht, irgendwas, nein viele verschiedene Irgendwas, die sich zusammen nicht umgehen lassen). Aber dann würde es heißen, gerade die Erfolgreichen werden bestraft. Und dann dürfte es eben so kommen: "Die Politik hängt zu tief mit drin und die Mittelschicht reagiert durch Abstiegsängste mit Besitzstandswahrung ..." Vielleicht mal die Idee verbreiten, dass Eigentum nicht absolut ist, sondern nur ein Hilfskonstrukt, und dass es nicht zur Bildung großer Macht führen darf ... aber bis das begriffen wird, wird es dauern die anderen Entwicklungen wohl schneller sein. :-(
zum Beitrag14.12.2024 , 21:13 Uhr
Die Zeichen der Zeit stehen auf: - Verzicht auf Wachstum bzw. Degrowth - Reduzierung der Exportabhängigkeit - Gemeinwohlorientierte Wirtschaft
zum Beitrag14.12.2024 , 21:02 Uhr
Hier hab ich das erste mal einenZeitungsartikel in leichter Sprache, gesehen. Das ist toll. Danke.
zum Beitrag06.12.2024 , 08:12 Uhr
Na, das ist aber arg pessimistisch. Wieso sollen Fahrrad, ÖPNV u. a. nicht in Frage kommen? In vielen Fällen kommen sie in Frage. Und es gibt tausende Menschen, die in Deutschland ohne Auto leben, über Jahre - und auch leben können. Also wieso kommen diese Verkehrsmittel nicht in Frage?
zum Beitrag02.12.2024 , 22:06 Uhr
mit entsprechenden Wärmepumpen ließe sich auch heute im Winter Eis herstellen, auch wenn die Temperatur nur knapp über Null ist.
zum Beitrag02.12.2024 , 22:02 Uhr
"VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo hat einen Beitrag der Aktionär*innen zur Rettung des angeschlagenen Autobauers gefordert"
Ich würde den Autobauer gar nicht retten wollen, sondern die Krise nutzen zur Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft, also Arbeitsplätze in Pflege und Energiewende u. ä. fördern und den Übergang sozial sicher und strukturiert gestalten.
zum Beitrag01.12.2024 , 01:36 Uhr
Früher ging die Kühlung so: einen Lagerraum für das Bier tief unten im Boden bauen ("Bierkeller"), dort im Winter das Eis von zugefrorenen Seen oder Flüssen einlagern, soviel, dass es über den Sommer hält, die Erwärmung des über dem Keller liegenden Bodens minimieren durch Beschattung mit Kastanienbäumen - und wahlweise unter diesen Bäumen Tische aufstellen und Bier ausschenken und das Mitbringen von Brotzeit erlauben ("Biergarten")
zum Beitrag27.11.2024 , 01:38 Uhr
Ich hätte gerne Angaben zum Ausmaß der Zerstörungen im Gaza-Krieg. Es kommen oft Einzelmeldungen und, wie hier, Bilder von zerstörten Häusern. Aber sehen denn alle Häuser so aus? Welcher Prozentsatz der Menschen im Gaza-Streifen hat seit dem 7.10.23 die Wohnung verloren? Welcher Prozentsatz Häuser wurde zerstört? Wie viel der Strom-, der Wasseranschlüsse ging verloren? Wie viel der Läden? usw. Ich will da nichts klein-reden und nichts groß-reden. Ich will mir ein Bild machen können.
zum Beitrag24.11.2024 , 21:42 Uhr
Unser Rechts- und Verwaltungswesen und leider auch große Teile des Gesundheitssystems gehen davon aus, dass ein Mensch sofort und klar sagen kann, was er / sie will, d. h. rational funktioniert. Für Übergänge, für emotionale Entwicklungen ist da zu wenig Platz, ebenso für angepassten einfühlsamen Umgang. - Beispiel im Artikel: "Nach einem Besuch bei ihrem Hausarzt wegen schmerzender und geschwollener Gelenke wurde sie zu einer Rheumatologin geschickt. Die Ärztin habe sie dann aber nicht mal richtig untersucht. „Stattdessen zeigte sie mir ein Bild von Rheumahänden und pflaumte mich an, warum ich überhaupt käme“, sagt sie." Das ist kein angemessener Umgang mit Patient*innen, egal ob psychisch robust und belastbar oder krank. Das ist - ja, anpflaumen - ablehnen, Vorwürfe machen. Das ist Gesprächskompetenz wie bei Laien. Es fehlt an Zeit (wegen der geringen Honorierung des Gesprächs) und an Kompetenz (wegen ... ja, warum, wegen mangelnder Ausbildung, mang. Problembewusstsein?). Gerade von Krankenhäusern gibt es viele Berichte schroffer, verletzender und demütigender Kommunikation durch medizinisches bzw. ärztliches Personal.
zum Beitrag24.11.2024 , 14:14 Uhr
Ja, das ist eine gute Beschreibung des Status Quo. So liegen die Dinge.
Leider.
zum Beitrag23.11.2024 , 17:32 Uhr
Dass so ein Schwebezustand, ein "Schwelbrand", nicht gut ankommt, kann ich nachvollziehen. Das ist Stand der Dinge. Aber was ist das für eine Gesellschaft, die nur zu starken, entschiedenen aufschaut, die es nicht gut anrechnet, wenn das normalste der Welt geschieht? Nämlich dass für eine wichtige Personalentscheidung Tage oder Wochen vergehen, dass offen und ehrlich diskutiert wird? - Mir wäre es da lieber, solche Entscheidungsprozesse wären anerkannt. Auch im Privaten haben Menschen oft verschiedene Impulse in sich. Dies wohlwollend anzuerkennen würde der Gesellschaft gut tun und weiterer Spaltung entgegenwirken.
zum Beitrag18.11.2024 , 00:01 Uhr
"Zum Beispiel bei Asyl, Unverletzlichkeit der Wohnung oder Postgeheimnis hat nicht zuletzt die Union schon ordentlich gewütet."
Die könnten ja auch mal das Steuergeheimnis anpacken.
zum Beitrag14.11.2024 , 00:04 Uhr
Es wäre ja möglich, beide einzutragen, also: - neben der leiblichen Mutter - den leiblichen Vater (z. B. Samenspender) - und die nicht-leibliche Mutter = Ehefrau der leiblichen Mutter Dann ist die Information fürs Kind später gegeben und das elterliche Sorgerecht ebenso. Wobei noch geklärt werden muss, ob der leibliche Vater als Elternteil mit Sorgerecht (und Unterhaltspflicht) gelten soll oder nicht. Und wer dies entscheidet. M. E. sollte die leibliche Mutter dies entscheiden.
zum Beitrag13.11.2024 , 19:33 Uhr
Das sehe ich weniger kritisch. Es hat schon immer die offizielle Ebene und die informellen Gespräche im Vorfeld gegeben. Beispiele: - Im Regensburger Reichstagsgebäude (gemeint ist der Reichstag des sog. hl. römischen Reiches, also Mittelalter bis in die Neuzeit hinein) gab es 2 Zimmer, eines f. d. informellen ("geheimen") Gespräche, ohne Sekretäre, und eines f. d. offiziellen Absprachen. - Als in Thürigen der FDP-Ministerpräsident (mithilfe der AFD gewählt) durch Bodo Ramelow abgelöst wurde, wurde im Voraus besprochen und geeinigt, dann durchgezogen. - Wenn ich ein Haus kaufe, wird vorher der Vertrag besprochen, später vor de Notar_in geschlossen. Dort wird normalerweise nicht mehr verhandelt.
Genau so sehe ich die Gespräche mit dem Bundespräsidenten. Er hat ja nur den Fahrplan für realistisch gehalten. Wichtig ist dann, wenn es durchgezogen wird, dass dann die Formalien eingehalten werden.
zum Beitrag12.11.2024 , 16:56 Uhr
das zweite: AFD könnte Scholz das Vertrauen aussprechen, sehe ich auch so. Hab ich auch grad gepostet.
Das erste: Merz wird nur von CDU-CSU und AFD gewählt, ist nicht schlüssig. Die CDU-CSU müsste sich nun mit Grünen oder mit SPD auf eine Koalition/Kanzlerwahl verständigen. Das sollte möglich sein. Denn das gleiche werden sie nämlich voraussichtlich nach der Wahl im Februar auch tun.
Nach den jetzigen Vorhersagen bleiben (ohne AFD-Beteiligung) nur zwei realistische Möglichkeiten: CDU-CSU + SPD CDU-CSU + Grüne siehe dawum.de/Bundestag/
zum Beitrag12.11.2024 , 16:39 Uhr
Mir fehlt da noch ein Baustein in der Diskussion.
Angenommen, die AFD spricht ihm das Vertrauen aus:
Wenn der Kanzler die Vertrauensfrage stellt und SPD und Grüne ihm das Vertrauen aussprechen und CDU/CSU und FDP ihm nicht das Vertrauen aussprechen, aber die AFD ihm das Vertrauen ausspricht - nicht weil sie ihn auf einmal gut finden, sondern um das System zu ärgern -, dann hat er eine absolute Mehrheit im Bundestag, die ihm das Vertrauen ausgesprochen hat. Und der Bundestag kann nicht aufgelöst und Neuwahlen nicht durchgeführt werden.
Wäre auch nicht so im Sinn unserer Demokratie.
zum Beitrag08.11.2024 , 01:15 Uhr
Ich fand es problematisch, die Bezeichnung "schwarz" allein an der Hautfarbe festzumachen. Ich hab mich dann erinnert an Texte, in denen etwa die Identität der sich emanzipierenden Menschen im historischen Haiti als "schwarz" bezeichnet wurde, unabhängig von der Hautfarbe. Und ich hab mich erinnert, dass der Gegensatz innerhalb der USA eben auch wesentlich mit der Stellung innerhalb der Gesellschaft zu tun hat, also mit der sozialen Schicht. Ich hab also verschiedene Herangehensweisen an die Kategorie "schwarz" verwendet. Ich finde dies legitim. Und ja, ich würde mich als weißen Menschen sehen (was aber aus meinem Post überhaupt nicht hervorgeht, nur vermutet ist.) Aber zuallerst sehe ich mich als Mensch. Das "weiß" ist ja nicht meine Identität, sondern ein Ort innerhalb einer Struktur, die nicht ich gemacht habe. Und als "weiß" nehme ich Frau Harris wahr. Und auch wenn dies falsch wahrgenommen ist (wer bestimmt dies?), darf ich das, finde ich, ebenfalls schreiben.
zum Beitrag08.11.2024 , 00:44 Uhr
Und die winner-takes-it-all-Regel verhindert de facto auch, dass weitere Parteien irgendeine Chance haben. So bleibt es beim 2-Parteien-System.
zum Beitrag04.11.2024 , 19:26 Uhr
Der Kommentar wurde entfernt. Unsere Netiquette können Sie hier nachlesen: taz.de/netiquette
Die Moderation
zum Beitrag03.11.2024 , 21:26 Uhr
Ein guter Schritt wäre es, einige jüdische und einige muslimische Feiertage zu gesetzlichen Feiertagen zu machen. Würde zu einer offenen Gesellschaft mit Religionsfreiheit gut passen.
zum Beitrag03.11.2024 , 00:18 Uhr
"... lenkt vom Zentralen ab: Juden, ob Israeli oder nicht, welcher politischen Auffassung oder religiösen Ausprägung auch immer, haben Anspruch auf Schutz und Solidarität gegen Antisemitismus."
Oder noch allgemeiner: Menschen, unabhängig von ihrer politischen oder religiösen Einstellung, haben Anspruch auf Schutz und Solidarität gegen jede Form von Diskriminierung und Verfolgung.
zum Beitrag02.11.2024 , 01:19 Uhr
wichtige Frage. Danke.
zum Beitrag30.10.2024 , 17:41 Uhr
Es ist Zeit für eine wirkliche Verkehrswende, weg vom Auto als Individualfahrzeug, hin zu Eisenbahn, Straßenbahn, kleinen Bussen, Lastenfahrrädern, Standards für den Gütertransport, der genau für diese Fahrzeuge passt. Davon sind wir leider noch sehr weit entfernt.
zum Beitrag30.10.2024 , 17:16 Uhr
Hoffentlich weckt die Überschwemmung ein Verstehen der Klimakatastrophe und Kooperation bei künftigen Entscheidungen.
zum Beitrag29.10.2024 , 01:04 Uhr
Weniger Autos zu produzieren, ist gesamtgesellschaftlich ja wünschenswert. Und für die Energiewende brauchts noch viele Hände. So gesehen müsste nur der Transformationsprozess gut moderiert werden, von der einen zur anderen Branche. Das Problem ist eher die Export-Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft.
zum Beitrag23.10.2024 , 21:40 Uhr
... und die Arbeit auf kommunaler Ebene wird übrig bleiben. Da geschieht viel.
zum Beitrag22.10.2024 , 20:35 Uhr
Solidarität zu beiden (bzw. allen) Seiten, genauer: zu den Lebensbedürfnissen der Menschen aller Seiten und Eintreten gegen jede Form von Diskriminierung oder Verfolgung würde ausreichen. Der übrige Streit ist unnötig. Warum arbeiten sich Leute, nicht nur in der LINKEN daran ab?
zum Beitrag18.10.2024 , 21:28 Uhr
Das Bild ist interessant. Es zeigt die Überlegenheit des US-Präsidenten gegenüber dem deutschen Bundeskanzler; durch die Hand auf der Schulter. Vor geschätzt 2-3 Jahrzehnten gab es, ich glaube auch hier in der taz, eine Deutung der Körpersprache von Bildern. In einem dieser Bilder saßen der damalige deutsche Bundeskanzler Kohl und der damalige US-Präsident nebeneinander. Der US-Präsident hat dem Bundeskanzler lässig die Hand auf den Oberschenkel gelegt und Kohl hat sich angespannt, um zu lächeln und mitzuspielen; die Anspannung war aber erkennbar. Es war also die Zulassung eines körperlichen Übergriffs wegen Machtgefälle.
zum Beitrag13.10.2024 , 12:51 Uhr
aber das NMAI, das National Museum of the American Indian, zeigt kaum den Mord an den Ureinwohnern - jedenfalls Stand 2005, als ich es ca. 20mal besucht habe - , sondern die Kultur und Lebensweise und Themen der indigenen Gesellschaften.
Dennoch: unter dem Gegensätzen schwarz-weiß und Trump-Harris gehen die Indigenen schnell unter. In Kanada gabs mal einen Fortschritts-Schritt zugunsten der frankophonen Bevölkerung. Es wurde in dem Gebiet festgelegt, dass englisch und französisch gleichberechtigt die beiden an den Schulen zugelassenen Sprachen sind - und damit die regionale indigene Sprache ausgegrenzt. Hab ich aus dem NMAI.
zum Beitrag11.10.2024 , 15:50 Uhr
das wäre dann ja nach vorne.
Ich halte es immer für problematisch, nur die Sicht der einen Seite zu sehen, egal welcher Seite des Nahost-Konflikts.
zum Beitrag10.10.2024 , 23:53 Uhr
weil das lautstark Sagen eher Gegenwehr erzeugt und es auf jeden Fall ein Regieren mit der Angst wäre, kein Setzen auf Einsicht. - Ok, sowas ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet; aber davon wird's auch nicht besser. Ich finde den Ansatz der Lehrerin und des Instituts, das den Brief geschrieben hat, gut nachvollziehbar und klug.
zum Beitrag10.10.2024 , 23:49 Uhr
Ziel der Schule in bezug auf dieses Thema könnte auch sein, die Schüler*innen zu unterstützen, selbst zu bestimmen, wie nah oder fern sie sich zur Position der Eltern stellen, ohne dabei aufhören zu müssen, diese zu schätzen. Dazu braucht es dann auch Informationen zur Geschichte des Nahostkonflikts; aber eher erst, wenn sie sich dafür interessieren.
zum Beitrag02.10.2024 , 23:13 Uhr
Es geht nach dem Attentat, bei dem drei Menschen erstochen wurden, nicht nur um "Integrationskurse oder psychosoziale Beratung" f. d. Migrant*innen. Es geht auch um den Umgang mit Angst und Panik, die durch das Attentat, bei vielen Menschen ausgelöst wurden. Also darum, das Wissen und Fühlen um Sicherheit wieder herzustellen, ohne dass sie objektiv 100% bestehen wird. Also die Angst aushalten und sich zugleich grundsätzlich sicher fühlen; das ist das Ziel. Das wird durch Hass auf xy (die Anderen) erschwert. Aber es ist erreichbar.
zum Beitrag01.10.2024 , 17:01 Uhr
"... und das Gros der Kosten trägt der Steuerzahler"
Ich finde es widerlich, wenn hier - auch in einem anderen Kommentar, mit den Kosten argumentiert wird. Erstmal geht es um das Schicksal eines Menschen.
zum Beitrag30.09.2024 , 02:37 Uhr
Ich sehe es ähnlich: entweder eine Partei ist innerhalb des akzeptablen Rahmens; dann soll sie auch normal behandelt werden. Oder sie ist außerhalb dieses Rahmens; dann soll sie nicht an Wahlen teilnehmen dürfen bzw. ganz verboten werden. Alles andere erzeugt Schieflagen und Verbiegungen und vor allem die Gefahr, dass unsere Demokratie ernsthaft geschädigt wird.
zum Beitrag30.09.2024 , 02:34 Uhr
Ich sehe dies insgesamt als Taktik: erst die Selbstorganisation des Parlaments verhindern, es als Unterbrechung der Rede des Alterspräsidenten hinstellen und hinterher sich brav ans Urteil haltend geben.
zum Beitrag26.09.2024 , 23:01 Uhr
Ich finde, das endete nicht im Chaos, sondern die nicht-AfD-VertreterInnen haben es durch zähes Gegenhalten hingekriegt, dass eine brauchbare Lösung zustande kam, die Anrufung des Verfassungsgerichts. Große Achtung davor. Ich lese hier und im Liveticker auch heraus, dass da die Frauen einen wesentlichen Anteil dran hatten; nachdem einige der Männer offensichtlich emotional überfordert waren und laut wurden, gelang doch noch ein miteinander-Reden und eine Lösung.
Richtiger wäre es gewesen, die Geschäftsordnung vorher sicher zu formulieren. Das hier kommt mir vor wie ein startender Computer, der zwischen Booten und Betriebssystem-Start mit dem Affengriff (=sofortige Unterbrechung) konfrontiert ist und nicht dafür programmiert ist, in einen sicheren Zustand zu gehen. Sollten mal IT-Frauen bei der Geschäftsordnung mitreden.
zum Beitrag23.09.2024 , 15:31 Uhr
" ... Stichwahlen durchzuführen, wo ein Bewerber weniger als 50% erhalten hat."
Es ist wohl dies gemeint: " ... Stichwahlen durchzuführen, wo kein*e Bewerber*in mehr als 50% erhalten hat."
Denn, sobald mehr als 1 einzige*r Bewerber*in antritt, gibt es mindestens eine*n Bewerber*in mit nicht mehr als 50%.
Es gibt auch ein Wahlverfahren, in dem alle Bewerber*innen in eine Reihenfolge gebracht werden. In der Auswertung werden dann zunächst nur die gezählt mit Prio 1. Dann werden alle die Stimmen, deren Prio 1 an die Kandidat*in mit den wenigsten Stimmen ging, mit der Prio 2 ersetzt (d. h. eine Abstimmung ohne d. schwächste*n Bewerber*in simuliert) usw., bis nur noch 2 Kandidat*innen im Rennen sind. Vgl. de.wikipedia.org/w...Pr%C3%A4ferenzwahl
Im übrigen kann ich der Wahl mit Erst- und Zweitstimme keinen Sinn mehr abgewinnen. Die Identifikation mit einer politischen Richtung, einer Partei, ist m. E. viel größer als die mit der eigenen Stadt oder Gegend. Ich denke, das gilt auch auf dem Land. Eine komplette Abschaffung der Erststimme fände ich gut.
zum Beitrag22.09.2024 , 22:37 Uhr
Danke für die Erwähnung des Geldes am Ende des Artikels. In einem etwa zeitgleichen Nachbar-Artikel, 3 Interviews mit Leuten um die 20 aus dem Bereich Brandenburg nahe der Oder, sagte eine junge Frau, dass ihre Kolleg*innen in der Gastronomie, die demnächst in Rente gehen, nicht wissen, wie sie dann die Miete zahlen sollen, und auch wegen der Schwere der Arbeit nicht noch länger arbeiten können. Was für ein Elend! Die einen können sich dies und das leisten, haben womöglich Wohneigentum - und andere nicht mal genug für die Miete und das heißt auch: kein Restaurant- oder Café-Besuch, keine Fahrt in die andere Stadt, vielleicht nicht mal Deutschlandticket. Sowas drückt auf das Selbstbild und die Stimmung. Ja genau: "Wohlstand macht großzügig, Sicherheit milde, Teilhabe an Entscheidungsprozessen schafft Selbstbewusstsein."
zum Beitrag07.09.2024 , 22:22 Uhr
Danke für die Erläuterung.
Noch eine naive Frage: wird nun Barnier der Nachfolger von Macron oder wird er unter Macron ein anderes Amt als Macron innehaben?
zum Beitrag06.09.2024 , 23:48 Uhr
Ich verstehe dieses System in Frankreich nicht ganz (und es wird auch kaum erklärt in den Artikeln), aber was ich so mitkriege, weckt immer mehr Stirnrunzeln.
Ist das denn noch eine Demokratie?
Es fehlt an einem Mechanismus, dass die Anteile der Stimmen je Partei in gleichen Anteilen Abgeordneten im Parlament umgesetzt werden. (Wäre in jedem Wahlkreis die Partei xyz die stärkste, gäbe es nur Abgeordnete der Partei xyz)
Der Präsident kann das Parlament auflösen.
Der Präsident ernennt den Regierungs-Chef - und das Parlament kann nicht mitreden.
Das läuft nun auf etwas raus, was bei uns eine Minderheitsregierung wäre.
Sehe ich das richtig? Wenn ja, ist das für mich nicht mehr wirklich eine Demokratie. Sorry.
zum Beitrag27.08.2024 , 20:54 Uhr
Danke an den Autor, dass er die Umstände dieses Abführens genau beschrieben hat. Mich hat das sehr erinnert an die Umstände, wie vor Monaten ein Angeklagter in Russland vor Gericht geführt wurde - damals für die Presse geeignet, mit dem Finger auf Russland zu zeigen, wie unwürdig die dort mit Menschen umgehen.
zum Beitrag23.08.2024 , 19:32 Uhr
... dass in dem Verjährungs-Skandal der Bundestag nicht sich selbst korrrigiert hat - notfalls nach Inkrafttreten des Gesetzes diesen Punkt rückgängig gemacht, das verwundert. Das wäre dann das Schlafmützige. Oder doch Absicht?
Ich finde es bei solchen politischen Fällen auch problematisch, dass die Verjährung, die Verhandlungsunfähigkeit oder der Tod zur Einstellung bzw. Nicht-Eröffnung des Hauptverfahrens führt. In den Fällen der NS-Täter*innen wäre es für die Gesellschaft wünschenswert, auch in den genannten Fällen eine Klarheit über die Schuldfrage zu haben. Die Frage der Strafe ist nochmal was anderes.
Und danke auch für diesen Link.
zum Beitrag23.08.2024 , 19:21 Uhr
Danke für diesen wichtigen Beitrag.
Mir fällt es schwer, meinen eigenen Beitrag, "Wie wäre die Sicht: manche der Täter*innen waren "irregeleitet und verführt" und zugleich voll schuldig?", und den Ihren unter einen Hut, also gleichzeitig in mein Weltbild zu bekommen.
zum Beitrag22.08.2024 , 14:01 Uhr
danke f. d. Link zu dem Verjährungs-Skandal. Wusste ich noch nicht. Ja, das war wirklich nicht schlafmützig, sondern gezieltes Austricksen der Demokratie.
zum Beitrag21.08.2024 , 21:59 Uhr
Wie wäre die Sicht: manche der Täter*innen waren "irregeleitet und verführt" und zugleich voll schuldig?
Dann sparen wir uns die Diskussion über entweder das eine oder das andere.
zum Beitrag21.08.2024 , 01:07 Uhr
Erst nach 80 Jahren "... sind die Voraussetzungen für eine Verfolgung der NS-Verbrecher endlich so weit gediehen, wie es wünschenswert ist." So lange hat die Gesellschaft gebraucht.
Wenn sie für ihren Gesinnungswandel gegenüber dem Klimawandel auch 80 Jahre braucht - und wir mal Mitte der 1970er als Startpunkt ansetzen -, dauert es noch bis Mitte der 2050er Jahre, bis wir adäquat antworten. Nachvollziehbar, aber für die physikalischen Atmosphärenvorgänge zu langsam.
zum Beitrag21.08.2024 , 00:16 Uhr
Ich bin überzeugt, dass sie wissen musste, dass massenweise Menschen getötet / ermordet wurden.
Aber das Zyklon B allein ist es nicht. Es konnte nach Schädlingsbekäpfung aussehen. Ich weiß aus dem weiteren familiären Umfeld von einer Kammerjäger-Firma, die damals Zyklon B in die osteuropäischen von Deutschland besetzten Gebiete geliefert hat. Nicht sicher, wieviel denen klar war, was geschieht.
zum Beitrag15.08.2024 , 21:59 Uhr
Es gibt eine recht gute Arte-Doku zur Geschichte Afghanistans. Wenn ich recht erinnere, geht die über viele Jahrzehnte bis kurz vor dem westlichen Abzug. Wenn nicht auf Arte, dürfte sie in Teilen auf youtube sichtbar sein.
zum Beitrag12.08.2024 , 14:49 Uhr
Was bedeutet die Abkürzung LSU? (das ist eine ernstgemeinte Frage)
zum Beitrag05.08.2024 , 20:56 Uhr
Viele Regelungen sind in einer Zeit entstanden, als das Stromnetz im Wesentlichen von Großkraftwerken betrieben wurde und die Klein-Erzeugungen Nebensache waren.
Je mehr diverse kleine Erzeugungs-Anlagen ins Spiel kommen, desto mehr verschiebt sich das Spiel. Da macht der Solarstrom nicht mehr 5 oder 10 Prozent aus, sondern deutlich mehr und das EVU hat tatsächlich ein Problem mit vielem Strom (den es bei kleinen Anlagen nicht einfach abstellen kann).
Ich rede jetzt unabhängig von den gesetzlichen Regelungen. Sondern suche nach Gerechtigkeit. Es kommt in so einem Fall tatsächlich nicht nur ein privates, sondern auch ein öffentliches Interesse ins Spiel. Gesamtgesellschaftlich wäre es ja gut, den regenerativ erzeugbaren Strom zu erzeugen und zu nutzen, durch Speicherung und Laststeuerung.
Solange dies noch nicht vorhanden ist, kann der Überschuß, also der Verlust aus Nicht-Stromerzeugung derzeit nicht gleichmäßig verteilt werden aufgrund der derzeitigen Regelung. Allerdings würde ja auch nicht der Betriebsgewinn sozialisiert werden ...
zum Beitrag01.08.2024 , 14:39 Uhr
Die Gesellschaft ist da mitten in der Entwicklung, schon sehr viel weiter als etwa in den 1950er Jahren und noch lange nicht am Ziel.
zum Beitrag31.07.2024 , 22:44 Uhr
Ob die Blockaden mehr nützen oder mehr schaden, ist viel diskutiert worden. Immerhin hat es mich jetzt dazu gebracht, meine Vorschläge zu schreiben. Ich verstehe die Aktionen als Weckruf.
Ok, ich schalte morgens denn Wecker auch gerne aus und bleib noch eine Stunde liegen; aber nur, wenn die Termine es zulassen. Was sind die Termine des Klimawandels?
zum Beitrag31.07.2024 , 22:42 Uhr
Die Wirtschaft geht nicht kaputt. Es fallen auf der einen Seite wirtschaftliche Tätigkeit und Arbeitsplätze weg (z. B. Automobilindustrie, Flugverkehr) und auf der anderen Seite entstehen sie neu bzw. werden massiv ausgebaut (z. B. Neubau von Bahnstrecken, Verstärkung von Bahnstrecken, Bau und Betrieb zusätzlicher Züge für häufigere Fahrten, Bau von Fahrrädern und Lastenfahrrädern, Einrichtung von quartiersnahen Umschlagstationen für die Güter (vom Zug aufs Fahrrad), Dämmung sehr vieler Häuser, geschätzt 80% des Bestandes, Dach, Fenster, Fassade, reg. Heizung, Solaranlagen). Da brauchen wir viel mehr Leute als die, die frei werden. Es wird ein Wirtschafts-Boom. Es ist eine Transformation von A nach B; ein Teil fällt weg, ein größerer Teil entsteht neu.
Übrigens können die "quartiersnahen Umschlagplätze" zugleich lokale Zentren zum Austausch sein, mit Zentral-Funktionen wie Kinderbetreuung, Kühlkammern, Suppenküchen, Beratung usw. und vor allem, da braucht's auch viele Menschen, Moderation der Umwandlungen in der Gesellschaft, damit die Leute einen Wert, einen Nutzen darin sehen, Hoffnung fassen und Hass fallenlassen können.
zum Beitrag26.07.2024 , 23:03 Uhr
gutes Stichwort, dann mach ich hier gleich mal ein paar Vorschläge in der Größenordnung, die der Klimawandel erfordert:
- Reduzierung des Flugverkehrs ab 1.1.25 auf Flüge zu sieben ausgewählten Flughäfen außerhalb Europas. Gilt auch für Sonderflüge, Hubschrauber u. ä.
- Stop des Exports und des Inverkehrbringens von Verbrenner-PKW ab 1.1.25, Transformation der Automobil-Industrie zu Technologien rund um öffentlichen Verkehr und regenerative Energien. Ausbau dieser Technologien.
- Reduzierung des PKW-Bestandes von derzeit knapp 50 Millionen PKW auf 0,5 Millionen, bei Verhinderung einer Umgehung durch im Ausland gemeldeter Fahrzeuge, bis 2030
Solche Maßnahmen wären die richtige Anwort auf die "Klimakleber"*innen
zum Beitrag21.07.2024 , 01:03 Uhr
Danke.
... oder ihr ganzes Vieh verkaufen mussten wegen Dürre und Hungersnot und vor dem Ruin stehen.
zum Beitrag08.07.2024 , 16:51 Uhr
"... hat hoch und heilig angekündigt, einen palästinensischen Staat anzuerkennen"
Ich halte die Anerkennung eines palästinensichen Staates für genauso selbstverständlich und sinnvoll im Sinne einer friedlichen Verständigung wie die Anerkennung des Staates Israel; beim palästinensichen Staat, weil er seit langem überfällig ist, beim Staat Israel, weil er seit langem da ist.
zum Beitrag08.07.2024 , 08:25 Uhr
Wo ist der entscheidende Punkt, dass diese Situation zu einem Patt führt und nicht zu einer guten Koalition? Bei uns in Deutschland ist diese Situation, nämlich mehrere Fraktionen, keine hat die absolute Mehrheit, ja der Normalfall.
zum Beitrag07.07.2024 , 14:03 Uhr
Bleibt die Frage, warum es nicht gelingt, Parteien außerhalb des demokratischen Rahmens von den Wahlen auszuschließen. Gelingt weder mit dem Front National von Le Pen noch mit der AfD.
zum Beitrag07.07.2024 , 13:59 Uhr
Aus dem Artikel: "Der Schlüssel liegt darin, Themen so anzugehen, dass Lösungen aufgezeigt werden und die Diskussion nicht in Extreme und Radikalität abgleitet."
Ja, das stimmt und zugleich müssen wir beim Klimawandel Maßnahmen ergreifen, die extrem erscheinen. Gestern hab ich zu einem anderen Artikel geschrieben, dass die Flughäfen in Europa, bis auf ganz wenige am Rande für Interkontinentalflüge, geschlossen werden sollen, am besten sofort. Das ist sachlich sinnvoll und angemessen - aber im Diskurs erscheint es als Extrem und kann Spaltung vertiefen. Schwierige Situation
zum Beitrag07.07.2024 , 02:29 Uhr
eine Eisenbahnfahrt nach Süditalien oder Griechenland und von dort der Flug nach Israel hätte es auch getan. Oder ein Gespräch mit de. israelischen Botschafter*in in Berlin.
Die Leute sollen sich dran gewöhnen, dass Politiker auch mal einen Tag lang mit dem Zug unterwegs sind; das lässt sich gut in der Selbstdarstellung als Öko-Mensch rüberbringen.
Und ja, ich atme weiter.
zum Beitrag07.07.2024 , 02:24 Uhr
Deutschland-USA geht auch mit dem Schiff.
Allerdings umständlich. Ich hatte selbst mal für einen Rückflug USA-Deutschland eine Alternative per Schiff gesucht. Das Angebot des Reisebüros, ca. 2 Wochen auf einem Frachter, war ca. 10mal so teuer und es gab strenge Auflagen zum Impfen gegen alles Mögliche (2006, kein Corona). Ich hab dann doch den Flug genommen. Immerhin kann ich alle Flüge meines über 60jährigen Lebens noch an 8 Fingern aufzählen.
Europa bräuchte, solange es noch nicht genügend solar-unterstützte Segelschiffe gibt (wo werden die gebaut und warum dort nicht?) nur eine handvoll Flughäfen am Rande für die Interkontinentalflüge, z. B. Sevilla, Saloniki, Samarkand (ok, schon bisschen außerhalb), Smolensk und Southhampton, jedenfalls nicht im Zentrum; da fahren Züge und (noch!) gibt es Autobahnen. Alle deutschen Flughäfen schließen und die Leute aus der Branche in die Energie- und Wärmewende umleiten!
zum Beitrag03.07.2024 , 22:59 Uhr
"kein Sieg trotz Spielüberlegenheit. Der türkische Torwart hatte etwas dagegen."
Es ist einfach blöd, dass immer gleichzeitig das andere Team auf dem Spielfeld steht. Die könnten sonst viel mehr Tore schießen.
zum Beitrag02.07.2024 , 00:39 Uhr
Es ist auch ein problematisches Wahlsystem, wenn die Versammlung aus Leuten besteht, die je Wahlkreis mit Mehrheit gewählt werden, also nur die "Erststimme", wie es bei uns heißt, zählt. Übertragen auf Bayern hieße dies: > 80% CSU, der Rest: egal.
zum Beitrag21.06.2024 , 16:25 Uhr
Was ist an dieser Schule los, dass die Konflikte nicht schon im Vorfeld in einen gemäßigten Diskurs übergehen konnten, sondern auf die Abi-Feier getragen werden?
zum Beitrag21.06.2024 , 16:20 Uhr
im Prinzip einverstanden mit dieser Argumentation. Mir kommt jedoch die Ablehnung zu pauschal. Pro-palästinensisch ist genauso legitim und richtig wie pro-israelisch. Aber es wird zu schnell das Anti-... in bezug auf die andere Seite unterstellt.
zum Beitrag19.06.2024 , 22:09 Uhr
Ist die Ablehnung pro-palästinensischer Proteste eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit?
zum Beitrag14.06.2024 , 23:23 Uhr
oh, ist der Franz Beckenbauer gestorben?
zum Beitrag13.06.2024 , 22:53 Uhr
"Die Weltgemeinschaft hat keine Strategie, um diese Zustände zu überwinden."
Ich möchte noch einen Aspekt ergänzen: wie gehen wir vor, wenn eine Gruppe Geflüchteter sich nicht innerhalb eines anderen Staates ansiedeln will, sondern ihren eigenen Staat gründen. Auch dafür haben wir keine Strategie.
Mir ist das bewussst geworden beim Nachdenken über den Nahost-Konflikt und den Zionismus. Im Fehlen solch einer Strategie sehe ich eine tiefere Ursache, dass sich der Nahost-Konflikt so hartnäckig seit Jahrzehnten hält.
zum Beitrag13.06.2024 , 02:27 Uhr
"Grundsätzlich ist es richtig: Europa muss sich gegen die unfaire Subventionspraxis Chinas schützen, wenn die Autoindustrie überleben soll."
Soll die Auto-Industrie überleben? Haben wir nicht schon zuviele Autos? Gibt es nicht wichtigere Probleme als die Auto-Industrie zu stützen?
zum Beitrag06.06.2024 , 21:44 Uhr
Im Prinzip ist es sehr einfach: wenn der Fluß - gemeint ist incl. dem Hochwasserbett - dreimal so breit sein kann, ist er nur ein Drittel so hoch.
zum Beitrag08.04.2024 , 20:48 Uhr
"Man musste und muss Angst haben, dass Antisemitismus und Rassismus gewinnen. "
Ja, aber meist aus der Position der-des Beobachter*in. Der Interviewte spricht von der Angst derer, die selbst bedroht werden oder sich so wahrnehmen.
zum Beitrag08.04.2024 , 20:32 Uhr
"dass es so etwas wie eine moralische oder ethisch begründete Kriegsführung nicht geben kann und dass die IDF - in Gaza deutlich ersichtlich! - an diesem Anspruch zwangsläufig scheitern muss wie jede andere Armee der Welt"
Es wird wohl unterschiedlich wahrgenommen werden. Sie werden selber sagen: . Und andere werden sagen: .
zum Beitrag08.04.2024 , 20:10 Uhr
"Aussöhnung braucht Zeit und viel Geduld, oft über Jahrzehnte - manchmal ist es auch nicht möglich - weil die geschlagenen Wunden zu tief sind - und es kann nicht von außen verordnet werden. Im Nahost-Konflikt stehen die Beteiligten nicht mal am Anfang dieses Prozesses."
Und es werden jedes Jahr die Wunden wieder aufgerissen bzw. neue geschlagen, seit Jahrzehnten.
zum Beitrag04.04.2024 , 20:42 Uhr
Und noch was: Nun hab ich mir noch den Artikel, der den Vorfall selbst beschreibt, taz.de/Tod-nach-Po...ieinsatz/!5896276/, durchgelesen.
Dort fällt mir auf: "Medard hat die Tür einen Spalt geöffnet, und dann sind die Polizisten rein. Sie haben versucht, seine Hände auf dem Rücken zu fixieren, ..." -> Das ist m. E. ein grober Fehler. Ein Tür-Öffnen, nach tagelangem Nicht-Öffnen, ist ein Vertrauensbeweis; dann gehört achtsam gesprochen, notfalls viele Stunden.
Weiter: Der Bruder sagt, er hätte einbezogen werden sollen, ""Ich hätte mit meinem Bruder sprechen können"", "Medard habe nie Deutsch gelernt", ""Ich habe mit ihm Französisch gesprochen oder Lingala, unsere Sprache"". -> Ein Gespräch eines Vertrauten in der Sprache der Kindheit hätte sehr wahrscheinlich beruhigend gewirkt. Der Bruder hätte auch mitfahren können.
Weiter: "Ein Detail bestätigt die Pressestelle [der Polizei] aber doch: Es waren Diensthundeführer vor Ort. „Die jedoch“, wie es heißt, „nicht zum Einsatz kamen.“" -> Auch die Anwesenheit der Hunde kann massiv Streß auslösen.
Weiter, aus einem Leser*innen-Kommentar: "War der Rettungsdienst anwesend? Jedes Notarzteinsatzfahrzeug hat Medikamente bei sich, die in Sekunden als Spray über die Nase appliziert werden können, damit bringt man eine Menge ängstlicher und aufgebrachter Menschen zur Ruhe." -> mal vorausgesetzt, das hilft auch bei Schizophrenie, wäre das eine Sache, die die Polizei sachgemäß beherrschen sollte.
Und noch was Rechtliches: es irritiert mich, dass in so einem Fall die Staatsanwaltschaft gegen den Willen des Bruders, also des Nebenklägers in spe, das Verfahren einstellen kann. M. E. müsste bei schweren Fällen, also insbesondere, wenn ein Mensch zu Tode kommt, nach spätestens einem Jahr Ermittlung oder beim Versuch, das Verfahren einzustellen, der Fall zwangsläufig vor Gericht landen. Meine Rechtsauffassung. Scheint im Strafrecht nicht so zu sein.
zum Beitrag04.04.2024 , 19:57 Uhr
Ich weiß nicht, wie das organisiert war, aber wie es m. E. idealerweise hätte sein sollen. Es ist sicherlich, bei der Psychose Schizophrenie, eine sehr schwere Aufgabe, den Schritt in die geschlossene Psychiatrie vorzunehmen.
Zunächst finde ich, dass der Wechsel von der Sozialunterkunft zur geschlossenen Psychiatrie für den Betroffenen recht heftig sein muss, also viel Streß auslösen kann. Was seine Gegenwehr (heftig um sich treten) ja auch zeigt. D. h. ganz am Anfang, vor dem Ankommen im psychiatrischen Krankenhaus, geht die Krise vom Ausgangszustand auf 180% hoch, um sich dann, wäre es gutgegangen, im mittleren Bereich einzupendeln. Es ist nicht einfach ein Transport und dann beginnt Psychiatrie.
Der Hauptfehler liegt also m. E. daran, die Aktion als Transport abzufahren, anstatt als eine therapeutische Intervention. Wobei auch dies kritisch gesehen werden kann. Auf jeden Fall braucht es von Anfang an, vom Beginn des Transports bzw. vorher, von der Ankündigung bzw. der Urteilsverkündung (Entscheidung, dass dieser Mensch in die geschlossene Psychiatrie gebracht werden soll und darf) an, eine fachkundige Begleitung.
Die, wenn auch nicht ideale, aber beste Kompetenz, die unsere Gesellschaft dazu entwickelt hat, ist wohl eher in der Psychiatrie als in Polizei oder Justiz angesiedelt. Obwohl es gut wäre, auch dort spezielle Teams zu haben, die Psychiatrie beherrschen.
Also käme eine Aktion in Frage, die von Anfang an fachlich-psychiatrisch geleitet ist. Wichtig wäre dabei, dass sich alle Beteiligten (ob aus dem Krankenhaus, Polizei, Sanitäter:innen, Notarzt ..) gegenseitig in ihren Rollen anerkennen, keine Vorurteile und Animositäten mitschwingen, am besten sich schon als festes Team kennen und eingespielt sind, denn der Auftrag ist extrem schwer genug. Und sinnvoll wäre auch, den Zeitpunkt des eigentlichen Transportes nach der psych. Entwicklung und nicht nach dem Dienstplan zu bestimmen.
Es ist auch ein gesellschaftliches, nicht nur ein Polizei-Problem.
zum Beitrag04.04.2024 , 19:36 Uhr
Ich kann das schon nachvollziehen. Aber mittlerweile bin ich beim Nahost-Konflikt zu der Ansicht gelangt, dass es nicht hilft, zu fragen, wer angefangen hat. Es gab in den letzten 75 bzw. 150 Jahren so viel hin und her an Gewalt. Es ist besser, zu sagen, beide Seiten sind da und wollen in Frieden zusammenleben (bzw. sollen dies können).
zum Beitrag03.04.2024 , 22:02 Uhr
war denn auf dem Transport eine Ärztin, ein Arzt, eine Psychiaterin, ein Psychiater dabei?
zum Beitrag02.04.2024 , 19:49 Uhr
Treffen sich zwei auf der Wiese zwischen dem Fluß und dem Berg:
Moin, ich will hier mein Haus bauen! Moin, ja - und ich will hier mein Haus bauen! Und statt zu streiten, setzen sie sich erstmal hin und erzählen sie einander das Warum und Wieso, ihre Geschichte, ihre Gründe, ihre Gefühle und Bedürfnisse. ... und am nächsten Morgen fangen sie an, ihre beiden Häuser so zu bauen, dass sie dem und der anderen auch gut passen, unterstützen sich mit dem Werkzeug und achten darauf, dass nichts die andere Seite unnötig behindert.
Wichtiger als die Klassifikation von Diskriminierung in Kolonialismus, Rassismus, Antisemitismus, Ausbeutung usw. erscheinen mir Fragen wie die: Was braucht es, dass die beiden gut ins Gespräch kommen, sich authentisch zeigen, zuhören, verstehen, wertschätzen, kooperieren? Und was verhindert es?
Zugleich Danke für diesen schönen Artikel, der versucht, die Einseitigkeiten zu überwinden und zu verbinden!
zum Beitrag31.03.2024 , 23:00 Uhr
Ja. Ich schließe mich an.
zum Beitrag27.03.2024 , 18:30 Uhr
"Durchdachte Regelungen, Verfassungskonformität."
Die braucht es halt in einer Demokratie.
Die wiedergegebenen Passagen im Gutachten zu "Bekenntnissen" entspricht auch meinem Rechtsgefühl: Bekenntnisse gehören nicht rechtlich geregelt.
zum Beitrag21.03.2024 , 21:43 Uhr
"Der Rechtschreibrat hat recht deutlich die Probleme des Genderns mit Binnenzeichen hervorgehoben, und davon abgeraten, sie in das Regelwerk aufzunehmen. Entsprechend ist es auch nur folgerichtig, dass staatliche Institutionen dem folgen."
Folgerichtig wäre es, wenn der Staat darauf verzichtet, seinen Einrichtungen das Gendern vorzuschreiben.
zum Beitrag21.03.2024 , 20:59 Uhr
Das Ding ist: eine alle Geschlechter bzw. Gender umfassende neutrale Form der Substantive gibt es im Deutschen noch nicht. Und ein Provisorium ist halt nur ein Provisorium. Aber besser als gar nichts.
Aber im Bayerischen gibt es so eine neutrale Form, wenigstens ansatzweise, schon lange ... wei unsaoans halt so redt, wia 'sas scho oiwei gwohnt is. [Weil unsereines halt so redet, wie es es schon immer gewohnt ist.]
Einschränkung: im Akkusativ ist das Neutrum vom Maskulinum nicht unterscheidbar.
zum Beitrag19.03.2024 , 20:28 Uhr
Vielleicht ist es mit dem Einfrieren des Krieges wie beim Gefrierschrank: kost ziemlich viel Energie. Besser gleich ganze Sachen machen.
zum Beitrag16.03.2024 , 18:24 Uhr
... und trotzdem danke für die gute Übersicht durch den Artikel.
zum Beitrag13.03.2024 , 19:54 Uhr
Irgendwie schwer verständlich, wenn das Urteil vorhersehbar war, dass nicht schon am Tag der Urteilsverkündung die neue Planung beschlossen wird.
zum Beitrag10.03.2024 , 20:49 Uhr
I agree
zum Beitrag03.03.2024 , 00:18 Uhr
"Könnte man es nicht mit einer Art Wahrheitskommission probieren? Aussagen gegen Straffreiheit. Das will auch Carolin Emcke, Publizistin und Patenkind von Alfred Herrhausen. Dann könnten wir den Prozess der Abkehr von der mörderischen Gewalt in den 90er Jahren von innen verstehen. Vielleicht würden Angehörige von Opfern der RAF erfahren, wer die TäterInnen waren. Es wäre keine Versöhnung mit dem Grauen der RAF-Geschichte. Aber ein Ende."
gute Idee. Danke.
zum Beitrag26.02.2024 , 01:06 Uhr
"Kritik gab es auch an faktischen Fehlern in den Materialien. Palästina umfasse das Westjordanland, Ostjerusalem und den Gazastreifen, heißt es im ursprünglichen WGT-Flyer. Und weiter: „Alle drei Gebiete sind seit 1967 unter israelischer Besatzung.“ Israel hatte sich allerdings 2005 aus dem Gazastreifen zurückgezogen."
Da habe ich auch die seriöse Ansicht gelesen, dass nach dem Völkerrecht auch die Kontrolle der Außengrenze - also in diesem Fall die Kontrolle der Grenzen des Gazastreifens durch Israel incl. der Grenze zum Meer - eine Besatzung darstellt, auch dann, wenn die Besatzungstruppen nur die Grenze und nicht das Landesinnere kontrollieren.
zum Beitrag23.02.2024 , 21:57 Uhr
Einverstanden, das ist harte Arbeit. Und zugleich stimmt der Kern des Satzes "Aber wer Transparente mit ... [dem Text ] raushängt, darf sich nicht wundern, wenn er Friedensbewegte anlockt. "
zum Beitrag19.02.2024 , 21:10 Uhr
das sehe ich ähnlich.
Und ich ergänze: der Artikel unterscheidet in der Argumentation nicht zwischen der Person und ihrer Einstellung bzw. ihrem Tun.
zum Beitrag19.02.2024 , 01:36 Uhr
"... scheint immer noch die grundlengende denkfähigkeit dieses gefühligen volkes zu beeinträchtigen"
Ich finde, diese Worte beleidigen das russische Volk.
zum Beitrag15.02.2024 , 19:57 Uhr
Danke für diesen Artikel von Georg Diez.
zum Beitrag15.02.2024 , 19:01 Uhr
"„Opa war kein Nazi“ – dieser Mythos hält sich bei vielen bis heute. Die Akten im Keller sagen etwas anderes."
Ja, so war es auch in unserer Familie. "Der war nicht bei der SA und SS und hat niemanden erschossen." Das stimmt auch. Er war Schreibtischtäter. Die mir zugänglichen Unterlagen, die mein Vater in einer Aktentasche irgendwo hinten im mit Gerümpel vollgestopften Keller hinterlassen hat und die ich gerade noch entdeckt hab, bevor am nächsten Tag eine Firma die Wohnung samt Keller in den Container ausgeräumt hat, hab ich gesichtet und an ein Archiv übergeben. Verwandte sagten mir, sie wollen das auch, mit den bei ihnen liegenden Unterlagen, tun, kommen aber gerade nicht dazu, die ganzen alten Kartons zu sichten, also die Unterlagen rauszukramen. So ist das.
zum Beitrag25.01.2024 , 20:12 Uhr
- AfD & Co von den Wahlen ausschließen, dass sie der Demokratie nicht schaden können,
- auch mit Faschist*innen reden
- und, last but not least, für die verängstigten Menschen Sicherheit etablieren, auch beim Wohlstandsabbau, der ja nötig ist, Sicherheit schaffen: wir machen das gemeinsam, ihr gehört dazu ...
zum Beitrag23.01.2024 , 00:54 Uhr
"Selbstwirksamkeit statt Ohnmachtsgefühle", Zugehörigkeit statt Ausgrenzung, Sicherheit statt Alleingelassenwerden, Suppenküchen, Gemeinschaftszentren, selbstverständliche Gemeinsamkeit, Perspektiven, dass das Geld reicht und noch was übrig bleibt für was Schönes
zum Beitrag18.01.2024 , 22:45 Uhr
Danke für die Liste der Termine!
zum Beitrag18.01.2024 , 22:36 Uhr
Ich finde die Formulierungen "Solidarität mit welchem Israel?" (Artikel) und "anerkennen, dass gleichzeitigkeiten existieren" (Vorkommentar) gut.
M. E. gibt es - ähnlich wie bei den USA - ein Gegenüber aus Innen- und Außensicht, die sehr sehr unterschiedlich sind.
In der Innensicht, d. h. aus Sicht der wohl meisten Israelis und auch der meisten jüdischen Menschen in Deutschland (und wohl in anderen Ländern) ist Israel eine Art Safe Space, ein Sicherheitsraum, in dem endlich nach Jahrhunderten (genauer: Jahrtausenden) der Verfolgung Sicherheit besteht, weil sie selber an der Macht sind; das ist die alte zionistische Idee von der Heimstätte der Juden. Das große Bedürfnis nach einem Safe Space für jüdisches Leben ist mir erst in den letzten Monaten durch die zahlreichen Diskussionen deutlich geworden. Da scheint noch viel Angst und Aufgeregtheit mitzuschwingen, vermutlich aus den Traumata, sei es selbst oder durch Vorfahren erlitten. Und entsprechend gibt es - gut nachvollziehbar und legitim - eine große Sehnsucht nach absoluter Sicherheit.
Die Außensicht schaut auf den Konflikt Israel-Palästina, auf die jahrzehntelange beidseitige Gewalt und die daraus folgenden Schwierigkeiten, dass beide Völker / Gesellschaften in Sicherheit und Frieden zusammen oder wenigstens nebeneinander leben.
Und so sehen die einen ihr geliebtes Schutz-Israel und die anderen eine von zwei gewalttätigen Konfliktparteien. Auch mir fällt es schwer, beides zugleich zu sehen. Aber es ist gut, wenn ich dies lerne.
zum Beitrag17.01.2024 , 23:00 Uhr
viele Probleme in unserer Gesellschaft sind vor allem Kommunikationsprobleme.
zum Beitrag15.01.2024 , 00:52 Uhr
Ich halte es für möglich, dass die deutsche Regierung da auf Druck der US-Reghierung gehandelt hat.
zum Beitrag11.01.2024 , 21:13 Uhr
Der Vorwurf eines Völkermords steht seit Oktober im Raum. Es ist gut, wenn diese Frage nun offiziell geklärt wird. Dabei soll gegenüber Israel - wie es sinngemäß auch Beispiele zur IHRA-Antisemitismus-Definition enthalten - der gleiche Maßstab angelegt werden wie bei allen anderen Ländern.
zum Beitrag10.01.2024 , 13:56 Uhr
Der Link holocaustremembran...von-antisemitismus funktioniert nicht mehr; es kommt 404 page not found
zum Beitrag09.01.2024 , 22:56 Uhr
Ich bin generell skeptisch, wenn ein Bekenntnis gefordert wird. Erinnert mich eher an Kirche und an die 80er Jahre mit Berufsverboten und Radikalenerlass. Die Gesetze genügen, Bekenntnisse braucht es nicht.
zum Beitrag09.01.2024 , 22:36 Uhr
Es gibt unterschiedliche Perspektiven im Hinblick auf die Energiewende.
Für die einen beginnt die Uhr jetzt zu ticken und wenn dann die Regierung beim Diesel die Kosten erhöht, sehen sie sich überrumpelt. (Ok, es war unklug mit wenig Vorlauf und möglicherweise viel Bürokratie diese Änderungen zu beschließen).
Für die anderen begann die Uhr schon vor 40, 50, 60 Jahren zu ticken und sie beklagen, dass in der Energiewende ein Jahrzehnt ums andere verschlafen wurde und es erst in den letzten paar Jahren langsam mal losgeht, viel zu spät und zu langsam.
zum Beitrag09.01.2024 , 22:26 Uhr
"Alternativen zu Dieselbetriebenen Fahrzeugen gibt es derzeit nicht, ..."
Ok, das glaube ich. Sieht für einen Außenstehenden auch so aus. Aber was ist dann angedacht, um in den nächsten Jahren von den fossilen Energieträgern wegzukommen? Macht sich in der Branche der Landwirtschaft überhaupt eines drüber Gedanken.?
zum Beitrag23.12.2023 , 21:46 Uhr
Hinter der zionistischen Idee eines jüdischen Staates steckt m. E. nicht nur der religiöse Impuls, in dem biblischen Land zu siedeln, sondern auch der Wunsch, nach Jahrhunderten der Verfolgung, endlich nicht mehr Minderheit sein zu müssen und wieder potentiell verfolgt werden zu können, sondern "Herr im eigenen Hause" zu sein, die Mehrheit zu stellen, nicht mehr auf gepackten Koffern sitzen zu müssen.
Die Gewalt des Holocausts und der Kriege und Gewaltakte in der Zeit seit der Gründung des Staates Israel reißen immer wieder die alten Wunden auf, die alten Ängste und Traumata, nicht nur in Israel, auch bei den jüdischen Deutschen, sehr deutlich in den letzten Wochen nach dem Hamas-Massaker.
Ich denke diese offene Wunde ist der Hauptgrund, dass sich Israel nicht zu einem Teil eines ethnisch-religiös vielfältigen Staates wie bei uns in Mitteleuropa machen wird.
Es wäre viel gewonnen, wenn die Gewalt gestoppt werden könnte, damit Sicherheit erfahren werden kann, und zwar über Generationen. Das Problem ist, dass alle paar Jahre erneut Gewalt angewandt wird und die Wunden neu aufgerissen werden, ,aktuell durch das Massaker der Hamas und den Gaza-Krieg Israels.
Ja, frohe und Frieden stiftende Weihnachten. Es heißt ja: an Weihnachten zeigt sich Gott in seiner Verletzlichkeit, als verletzbarer machtloser Mensch.
zum Beitrag23.12.2023 , 21:10 Uhr
... und das über-den-Schatten-Springen muss von einer recht großen Mehrheit in der jeweiligen Bevölkerung unterstützt werden. Wenn's nur ein paar Führungspersonen machen, hält es nicht lange.
zum Beitrag22.12.2023 , 19:48 Uhr
Es gibt bei den Erneuerbaren Energien so viel Personalmangel, dass es durchaus eine gute Nachricht ist, wenn einige hundert Arbeitsplätze in der fossilen Industrie frei werden. Bei Kaufhäusern, z. B. Galeria, ist es eine gute Sache, wenn Arbeitsplätze wegfallen. Es gibt genug zu tun, für Windräder, Wärmepumpen, Fotovoltaik, thermische Solaranlagen, Umbau der Häuser, Wohn- Gewerbe- und Industriegebäude, auf Niedrigtemperaturheizung und Dämmung. Jede Menge Arbeit, nicht nur am Bau, auch am Schreibtisch. Es bräuchte nur eine gewisse Steuerung seitens der Politik, für den Transfer und die Einarbeitung. Und den Mut, bei den Betroffenen, die Branche zu wechseln.
zum Beitrag21.12.2023 , 03:30 Uhr
In einem der ersten Absätze sagt der Interviewte, Sprecher der israelischen Armee: "... und wir haben in den letzten zweieinhalb Monaten über 7.000 Terroristen getötet."
Ich will diese Aussage mal etwas beleuchten. Sie steht ja da, als wenn - im Gegensatz zu Zivilist*innen - das Töten der "7.000 Terroristen" eine gute Sache gewesen wäre.
Falls die Hamas als Kriegspartei gilt, gibt es m. E. eine Pflicht, wo es möglich ist, Kriegsgefangene zu machen und nicht ohne Not zu töten.
Falls aber die Hamas eine Organisation innerhalb eines Staates ist, also das zivile Recht zur Sicherheit gilt, wäre bei uns die Anforderung, jede einzelne Person vor Gericht zu stellen und das rechtskräftige Urteil abzuwarten. Und: die Todesstrafe gibt es bei uns nicht.
Nur mal zum Vergleich, damit diese 7.000 Tötungen nicht als legitim und normal im Raum stehen bleiben.
zum Beitrag20.12.2023 , 22:00 Uhr
So viel Gewalt für den Weg zweier Menschen von Deutschland nach Spanien.
zum Beitrag19.12.2023 , 01:33 Uhr
"Bei dem Widerruf des Lehrauftrags habe das Land sich aber rechtswidrig auf „fehlerhafte Weise auf weitere – sachfremde – Umstände gestützt“"
soll das jetzt heißen, wenn sie nur das "Richtige" in die Begründung geschrieben hätten, hätten sie sie entlassen dürfen??
zum Beitrag14.12.2023 , 23:36 Uhr
ja, würde mich auch interessieren. Bei der Krankenversicherung? Bei den jew. Ärzt*innen? Steht nichts im Beitrag dazu.
zum Beitrag12.12.2023 , 20:31 Uhr
Danke für diesen wertvollen Beitrag. Ich wünsche den beiden bzw. der "Standing Together" viel Erfolg bei ihrem Engagement!
Eine Passage möchte ich noch kommentieren: "Ja, und ich bin so wütend auf diese Menschen. Was die Hamas getan hat, ist unverzeihlich." Das Massaker der Hamas war ein brutaler Gewaltakt, den ich nur deswegen nicht Terror nenne, weil ich generell versuche, ohne diesen - oft missbrauchten - Begriff "Terror" auszukommen. Ich verurteile dieses Massaker klar.
Das Wort "unverzeihlich" aber sehe ich problematisch. Es kann sein, dass ich etwas nicht verzeihen kann. Das kann gut sein und das ist dann meine Grenze. Aber was objektiv unverzeihlich ist, will ich lieber einer höheren Weisheit überlassen. Und da muss ich noch eine Klarstellung anhängen: es hat Jahrhunderte gegeben, in denen viele Menschen unter der Angst vor der ewigen Verdammnis ("Hölle") litten (was wahrscheinlich zur Fanatisierung und zum Kolonialismus beigetragen hat). Wenn ich also oben schreibe, das Maß, was verzeihlich ist, lieber einer höheren Weisheit zu überlassen, so ist es zugleich meine feste Überzeugung, dass es keine Hölle gibt, nur die menschliche Idee, dass es sie geben könnte.
zum Beitrag12.12.2023 , 20:17 Uhr
Das Thema kenne ich. Ich hatte das Glück, einen klugen Berater gehört zu haben, der klar unterschied: wenn ich den Angriff selber sehe und mit Gegengewalt verteidige, ist es Notwehr bzw. Nothilfe, aber wenn mir ein anderer Mensch sagt, da und da wird ein Mensch angegriffen, dann weiß ich nicht ob's stimmt und dann ist es nicht mehr Nothilfe. Und im Krieg ist es das zweitere. Dort wird nicht nur gesagt, da drüben ist eines in Gefahr, sondern befohlen, dorthin zu schießen.
Ein prima formulierter Unterschied. Nur mal wiedergegeben für den Fall, dass sowas wieder gebraucht werden sollte.
zum Beitrag12.12.2023 , 19:48 Uhr
Ich würde es nicht Pogrom sondern Massaker nennen, weil es kein spontaner Angriff aus der Wut eines Mobs war, sondern eine präzise geplante und vorbereitete Aktion einer organisierten Einheit.
zum Beitrag12.12.2023 , 02:01 Uhr
aus dem Interview, vom Interviewten gesagt: "Wenn die Maxime von Israel ist, nie wieder Opfer, dann ist das militärische Übergewicht Israels zwingend. Das ist die Quittung, die die christliche und die islamische Welt bekommt für ihren Jahrtausende währenden Umgang mit den Juden."
Dieser Satz hat mich am meisten zum Nachdenken gebracht.
Und: es ist eine Reaktion, eine "Quittung", noch kein Frieden oder Versöhnung, sondern massiv bewaffnete Sicherheit.
zum Beitrag07.12.2023 , 23:16 Uhr
So wie ich den Artikel lese, vermute ich dass das Gebet(sverbot) nur der Aufhänger ist (weil konkret greifbar) und es um Protest gegen Diskriminierung, Einschränkung des Diskurses und gegen die - in meinen Worten - Verletzung des Schulfriedens, also des Friedens im gemeinsamen Zusammensein und Lernen, des Schutzraums des Wir, durch die Anwesenheit der Polizei und deren Auftreten ("„Migrantisch gelesene“ Schüler*innen der Anna-Freud-Schule seien „schikaniert“ worden, ..."; der zitierte Satz aus dem Artikel lässt allerdings offen, ob dieses angebliche Schikanieren durch die Polizei, die Schule oder durch wes sonst geschieht; der vorausgehende Satz jedenfalls bezieht sich auf die Polizei) geht.
Ich finde, hab ich auch schon mal kommentiert, es bräuchte rechtlich abgesicherte Räume für ein freies offenes Gespräch, in dem auch mal diskriminierende, antisemitische, rassistische usw. Äußerungen vorkommen dürfen, die dann durch den Diskurs wieder aufgefangen werden, damit das, was die Leute wirklich bewegt, Worte finden kann.
Im übrigen - es ist eine Schule für Sozialwesen: wenn die mal Sozialarbeiter*innen werden, wird es ggf. ihr Job sein, genau das zu ermöglichen und einzuladen, dass das was die Leute bewegt, zur Sprache kommt.
Ihre Fragen, @Hierbamala, finde ich gut.
zum Beitrag06.12.2023 , 23:51 Uhr
Politisch ist das ein guter Hinweis. Danke!
Nur mit dem Rechnen hapert's. Entweder 100 Mrd. oder 100.000.000.000 Euro bzw. - was besser wäre - 0 Mrd. oder 0 Euro.
zum Beitrag06.12.2023 , 23:39 Uhr
Beim Thema Nahost-Konflikt wird zur Zeit die starke Polarisierung und das schlechte Aufeinander-Horchen und Eingehen beklagt. Das ergäbe ein wichtiges Bildungsziel, im menschlichen Miteinander, im guten Streiten, in der Selbst-Reflexion.
Mathe ist auch nicht ganz unwichtig. Und der Hinweis von Lundril, dass viel Üben wichtig ist, damit der Stoff sitzt gefällt mir.
Von der Mathematik, die ich in der Schule und im Ingenieurstudium gelernt habe, hab ich später nur wenig gebraucht, bin aber auch nicht in die Entwicklung (im Sinne von Tätigkeit in Forschung u. Entwicklung) gegangen.
Und: das waren Neuntklässler*innen, also 14-15jährige junge Leute in der späten Pubertät. Vielleicht gibt es da wichtigeres als Mathe. ;-)
zum Beitrag05.12.2023 , 15:13 Uhr
Wenn die Gesamtsituation bleibt, hilft die Stärkung der Untermiete, dass es mehr Wohnraum gibt.
Wenn die Stärkung der Untermiete ausgenutzt wird, dort wo sie bisher im Grunde nicht angestrebt wurde, ändert sich die Gesamtsituation.
Gibt's einen Namen dafür, ich glaube "Mitnahme-Effekte".
zum Beitrag05.12.2023 , 01:21 Uhr
Danke für diesen Bericht über eine Mahnwache, die die Polarisierung überwinden will.
Ich mache mir manchmal Gedanken, wie es mit Palästina / Israel weitergehen kann, Richtung friedliches Zusammenleben, Zwei-Staaten-Lösung o. ä. und was es da braucht.
Es fällt mir da ein Grundsatz ein aus der Traumatherapie (von der ich nur ein klein wenig verstehe, aber immerhin diesen Grundsatz). Demnach vollzieht sie sich in drei Phasen.
Die erste ist das Herstellen von Sicherheit, d. h. dass die erlebte Bedrohung / Schädigung ein Ende hat und die Gewissheit besteht, vor ihr sicher zu sein.
Dann als zweites die Bearbeitung des Traumas, ich nenne das jetzt mal Verdauen, Hinschauen und wieder aufhören, hin zu schauen; solange bis eine zusammenhängende Geschichte erzählt werden kann aus Geschehnissen, Erlebtem, Gefühlen und Gedanken und keine psychische Überforderung mehr da ist.
Und dann als Drittes, erst dann, Wiederherstellung sozialer Kontakte.
Übertragen auf den Konflikt Israel / Palästina und seiner Jahrzehnte langen Geschichte könnte dies heißen, nicht zu früh zu versuchen, friedlich zusammenzuleben, sondern erst Trennung, Sicherheit voreinander (voreinander nicht miteinander [stammt nicht von mir, sondern aus einem anderen Leser*innenkommentar in der taz kürzlich]), Sichten was war, Verstehen, ... und vielleicht erst dann die Modalitäten des guten Miteinanders aushandeln, die je eigenen Geschichten erzählen, die je eigenen Bedürfnisse und Lösungen finden, die beide Seiten zufrieden stellen.
zum Beitrag03.12.2023 , 22:19 Uhr
Yahia Sinwar ist nach Wikipedia "seit 2017 der Leiter der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen".
Sorry. Ich werde da ganz ungehalten und erinnere mich an meine christlichen Wurzeln (obwohl ich nicht mehr Christ bin), nach denen es gar nicht geht, Menschen als "Teufel" zu bezeichnen. Er ist immer noch ein Mensch, egal was er tut.
zum Beitrag03.12.2023 , 00:28 Uhr
Zu "Israel, die stärkere Partei im Konflikt, ..." Was der Autor damit meint, weiß ich nicht. Mir geht es so, dass es mir selbstverständlich und offensichtlich erscheint, dass Israel stärker ist. Damit meine ich die Relation in den letzten Jahrzehnten: von der Fläche her, von der Bevölkerungszahl her. Dann die Verfasstheit: dass Israel ein Staat ist, aber Palästina den 1947 in der von der UN beschlossenen Zweistaaten-Lösung vorgesehenen eigenen Staat nie gegründet hat. Dass es von Israel besetzte palästinensische Gebiete gibt, aber nicht umgekehrt. Dass Israel die Kriege gegen die arabischen Nachbarländer gewonnen hat. All dies erscheint mir als deutliche Überlegenheit Israels. Und wenn dann Gewalt angewandt wird, wird dies leicht als Unterdrückung durch Israel gelesen - selbst wenn diese Motivation gar nicht immer im Spiel sein muss.
zum Beitrag02.12.2023 , 01:28 Uhr
Organisiere sie. Dann gibt es sie.
zum Beitrag02.12.2023 , 01:27 Uhr
Seit Jahrzehnten kenne ich diese Bilder aus dem Nahen Osten, Syrien, Libanon, auch Palästina und Israel: Zerstörungen, zerbombte Häuser, Panzer, Soldaten, weinende Kinder ...
Immer wieder ähnliche Bilder, seit Jahrzehnten.
Mir kam schon der Gedanke, ob da nicht eine (eher unbewusste) beruhigende Wirkung entsteht à la: bei uns ist es gut und sicher und "da unten" hat der Krieg kein Ende.
zum Beitrag02.12.2023 , 01:24 Uhr
Auch in Kassel gab es einen Großangriff, am Abend des 22. Oktober 1943, die komplette Innenstadt brannte aus, ca. 10.000 Tote.
Dazu gibt es derzeit, noch bis 7.4.24, eine Ausstellung im Stadtmuseum, www.kassel.de/einr...derausstellung.php
zum Beitrag29.11.2023 , 19:40 Uhr
M. E. ist Kontext eine Sache, Verstehen eine andere und Akzeptieren eine dritte Sache.
zum Beitrag29.11.2023 , 19:33 Uhr
Es hat tatsächlich mal so was ähnliches gegeben. Beim Castor-Transport im Frühjaher 1997 ins Wendland gab es, auf Initiative der "Kurve Wustrow", einer Bildungsstätte für gewaltfreie Aktion, einen internationalen Aufruf an polit. Aktivist*innen zur Beobachtung. Es kamen welche und das "Gorleben International Peace Team" hat beobachtet und schriftlich berichtet. Es war zusammengesetzt aus 2 Menschen aus Ecuador, 1 Menschen aus Nigeria, 3 Menschen aus den USA und 1 Menschen aus Mazedonien (es wären vermutlich mehr gekommen, wenn der Aufruf weniger kurzfristig rausgegangen wäre).
Jedenfalls waren da Leute u. a. aus dem globalen Süden, den "Entwicklungsländern", der "3. Welt", die die Menschenrechtslage in Deutschland beurteilten. Das war für mich damals erstaunlich und beeindruckend und ist ein bis heute prägender Lernschritt für mich.
[Titel und damalige Bezugsquelle des gedruckten Berichts: The World is Watching. Erkundungsbericht eines internationalen Menschenrechtsteams im Wendland. 20. Februar - 25. März 1997. Gorleben International Peace Team. Bestelladresse: KURVE, Kirchstr. 14, 29462 Wustrow]
zum Beitrag29.11.2023 , 19:15 Uhr
Danke.
zum Beitrag28.11.2023 , 23:41 Uhr
"Aloni danke der Hamas für die „außergewöhnliche Menschlichkeit“, ..."
Diese angebliche Äußerung einer der Geiseln, publiziert durch die Hamas, sollte trauma-therapeutisch eingeordnet werden. Ich verstehe davon nicht allzu viel davon, aber jedenfalls soviel, dass es bekannt ist, dass Geiseln, Verbrechensopfer, Missbrauchsopfer u. ä. eine Tendenz entwickeln können, sich mit den sie Bedrohenden zu solidarisieren. Das ist ein psychischer Schutzmechanismus.
Wir wissen nicht, ob es sich hier um diesen Schutzmechanismus handelt oder ob die Hamas sie wirklich gut behandelt hat. Könnte auch sein, dass die einen gut, die anderen schlecht behandelt wurden. Willkür kann in Gewalt-Regimen vorkommen.
zum Beitrag28.11.2023 , 23:17 Uhr
Den Satz "Kongos Geheimdienst ANR (Agence Nationale de Renseignement) gibt demnach die Aktivierung der Satellitentelefone der EU-Beobachter nicht frei." kann ich nicht klar interpretieren. Handelt es sich um eine technische Aktivierung (Einschalten einer Funktion, Eingabe einer PIN o. ä. durch den Geheimdienst) oder handelt es sich um den Verwaltungsakt, zu erlauben, diese Telefone zu benutzen?
zum Beitrag27.11.2023 , 16:48 Uhr
Sicher sind viele in der akuten Situation unter Zeitdruck o. ä.
Andererseits gibt es Menschen, die jahrelang ohne Auto leben und höchstens 1-2 mal im Jahr ein Taxi o. ä. nutzen. Das geht.
zum Beitrag27.11.2023 , 16:36 Uhr
zwei Varianten: - die Autorin reserviert keinen Platz, sondern setzt sich dahin, wo es gerade gut passt (so mache ich es seit Jahren erfolgreich) - die Autorin fühlt sich von der Frage der Tochter angesprochen, bejaht und setzt sich neben die Tochter, unterhält sich gut mit ihr und der sog. unangenehme Mann, sagen wir lieber, der recht dicke Mann behält die anderthalb Plätze, die er braucht, für sich und so werden alle glücklich :-)
zum Beitrag26.11.2023 , 20:30 Uhr
Wie @Sonntagssegler schon schrieb: "Was hingegen kaum zu übersehen ist, ist, dass es sich hier um eine Art staatliches SLAPP handelt." Das ist gut formuliert.
Ich hab mich sogar gewundert, dass die Taten der Letzten Generation Straftaten sein sollen und nicht nur Ordnungswidrigkeiten. Ich sehe auch nicht klar eine Nötigung, denn es ist möglich, auszusteigen, zu Fuß weiterzugehen, mit dem Fahrrad oder mit Öffis zu fahren.
zum Beitrag26.11.2023 , 20:21 Uhr
Danke.
zum Beitrag26.11.2023 , 19:55 Uhr
Doch, es braucht solche Korrektive, um die Demokratie fortzuführen. Die Rede von "rechtsfreien Räumen" ist in sich logisch, führt aber zu einer Härte, in der das gute Zusammenleben und die Demokratie den Bach runter geht.
zum Beitrag23.11.2023 , 13:24 Uhr
Danke für diesen Artikel, der ganz wesentliche Punkte anspricht.
zum Beitrag21.11.2023 , 17:36 Uhr
Korrektur: die Sondersitzung im Bundestag mit den Standing Ovations war am 27.2.22, nicht 2023. Sorry.
@Walterismus: Ohne die Aufrüstung wäre unser Land vielleicht friedlicher und künftige Generationen (die Kredite sind auf mehrere Jahrzehnte angelegt) hätten ein Päckchen weniger zu tragen. Das werden sowieso noch genug Päckchen.
Zum Verständnis, liebeR Walterismus: ich habe nicht von Umwidmung gesprochen, das hast du vielleicht heraus gelesen, aber das hab ich weder geschrieben noch gemeint. Ich habe an einen Umstand erinnert, der nach wie vor im Raum steht. Ich bitte, genau zu lesen.
zum Beitrag21.11.2023 , 13:32 Uhr
Nur zur Vervollständigung des Bildes: es gibt da diese 100 Milliarden Euro, mit denen die Bundeswehr aufgerüstet wird, angekündigt am 27.2.23 anläßlich des Ukrainekriegs ("Zeitenwende"), quittiert mit Standing Ovations großer Teile des Bundestags und wenige Monate später beschlossen.
zum Beitrag20.11.2023 , 09:49 Uhr
mit den Papierservietten in Cafés oder Restaurants ist es ähnlich, oft kommen sie automatisch, so schnell kann ich gar nicht schauen. Aber sagen, dass ich keine will, hilft meistens.
zum Beitrag19.11.2023 , 20:05 Uhr
Wie weit die Hamas und die palästinensische Bevölkerung zu trennen sind oder zusammenhängen, ist für mich schwer zu sagen; wahrscheinlich ist es kompliziert, mit vielen Nuancen.
Aber folgen wir der Hypothese, dass Hamas und palästinensische Bevölkerung im Gaza zweierlei sind.
Dann hätte auch Israel die Option (gehabt und auch jetzt noch), die Bevölkerung Gazas nach Israel migrieren zu lassen, um sie vor den Kriegs-Angriffen der Hamas zu schützen, dabei beim Grenzübertritt sicherstellen zu lassen, dass keine Waffen mitgeführt werden, dies möglichst durch UN-Streitkräfte o. ä.
So käme mehr Luft rein, mehr Bewegungsfreiheit. Stattdessen wurde die palästinensische Bevölkerung in Gaza verdichtet aufs halbe Gebiet.
Aber das sagt sich leicht von hier aus, von einem sicheren Platz aus, während die Menschen in Israel unter dem Schock des Massakers stehen; viele jedenfalls.
zum Beitrag18.11.2023 , 18:14 Uhr
Es wäre m. E. besser gewesen, nicht Israel, sondern eine neutrale Armee ohne israelisches Militär, UN-Truppen z. B., hätten auf das furchtbare Massaker reagiert. So wie es im zivilen Leben auch ist, dass möglichst die Polizei dies regelt und nicht die gewalttätigen Streitparteien.
zum Beitrag16.11.2023 , 23:45 Uhr
Kritisieren ohne Hass. Gilt f. d. Studentin - und für uns alle.
zum Beitrag28.10.2023 , 16:04 Uhr
"Die Lehrkräfte müssen im Unterricht Safe Spaces schaffen, in denen sich Schüler:innen jeglicher Herkunft wohlfühlen, wirklich das sagen zu können, was sie umtreibt."
Die Safe Spaces wären auch etwas für unser Rechtssystem. Beispielsweise, dass bestimmte, als solches mit Anfang und Ende gekennzeichnete, Diskussionen in der Klasse einen Raum geben, in dem keine der verbalen Äußerungen als Straftat verfolgt werden kann, also die Angst, das "Falsche" zu sagen, weg fällt.
Ich sehe dies im Kontext von Vorbildern aus der Kulturgeschichte: Zeugnisverweigerungsrecht f. Ärzt*innen, Seelsorger*innen, Psychotherapeut*innen u. ä., Kirchenasyl, Beichtgeheimnis (auch unter Inkaufnahme des eigenen Todes). Da die Religion in unserer Gesellschaft, aus guten Gründen, in den Hintergrund getreten ist, bräuchte es jetzt säkular organisierte rechtlich abgesicherte Safe Spaces.
Vielleicht wär das mal ein Thema f. d. juristischen Redakteur der taz.
zum Beitrag27.10.2023 , 23:43 Uhr
Auch das Wort Terror bzw. Terrorist (bzw. Terrorist*innen) finde ich problematisch. Ich bevorzuge Gewalt, Verbrechen, Völkermord, kriminelle Vereinigung usw., je nach dem, worum es geht. Allzu oft ist der Begriff Terrorismus zum Aufbau von Feindbildern genutzt worden.
zum Beitrag27.10.2023 , 23:15 Uhr
Danke. Ich stimme zu. So gut hab ich es in meinen Beiträgen nicht formulieren können.
zum Beitrag27.10.2023 , 22:49 Uhr
Danke für diese persönliche Schilderung. Ich kann die Worte gut nachvollziehen.
zum Beitrag27.10.2023 , 16:45 Uhr
In meinem Post steht keine Gleichsetzung, sondern es wird auf die Tragik Bezug genommen, dass aus Unterdrückten Unterdrückende wurden. Und es wird an die damalige freiere Atmosphäre erinnert. Und daran, dass es alle Menschen sind.
zum Beitrag26.10.2023 , 20:07 Uhr
Vor 30 Jahren war es durchaus diskursfähig in Deutschland, zu sagen: Wir sehen die Verfolgung und Ermordung so vieler Menschen im Holocaust durch Nazi-Deutschland. Und wenn wir nun sehen, dass aus den Unterdrückten, Verfolgten und Ermordeten von damals nun ihrerseits Menschen werden, die unterdrücken, genauer: deren staatliche Institutionen unterdrücken, dann ist es gerade wegen der historischen Schuld am Holocaust unsere Aufgabe, sich gegen die Unterdrückung (nämlich die des palästinensischen Volkes durch Israel) zu stellen. Damals war so eine Haltung diskursfähig, inzwischen ist dies fraglich.
Und ich sehe sie nicht als anti-semitisch, sondern als Ausdruck einer humanistischen Haltung, in der alle Menschen gleichwertig sind, wo es ums gute Leben für jüdische, palästinensiche und andere Menschen geht, nicht weil sie j., p. oder ... sind, sondern weil sie Menschen sind.
Und auf Basis dieser Haltung muss auch gefragt werden können, was es braucht, dass dort wieder Frieden entsteht und ob da die staatliche Verfasstheit, also u. a. der Staat Israel, das richtige ist, um das gute Leben für j. und p. Menschen zu erreichen. Und wie sie aus der Gewalt-Spirale rauskommen, in der sie seit Jahrzehnten verstrickt sind, allerdings mit deutlichem Machtgefälle.
Danke noch an die Verfasserin, Larissa Smurago, dass sie ihren Text mit der Trauer um die Opfer der anderen(!) Seite schließt.
zum Beitrag23.10.2023 , 19:58 Uhr
"Dabei sind in dem Kabinettsentwurf zum Staatsangehörigkeitsrecht, auf den sich die Bundesregierung Ende August geeinigt hatte, bereits antisemitische Handlungen und Anschauungen als möglicher Ausschlussgrund für das Erlangen der deutschen Staatsbürgerschaft enthalten."
Ich finde es äußerst problematisch, ein Recht an Anschauungen zu knüpfen. Aus gutem Grund sind im Strafrecht nur Handlungen strafbar, keine Gesinnungen (hoffe, dass dies noch stimmt).
zum Beitrag23.10.2023 , 19:21 Uhr
Diese Entweder-Oder-Haltungen gibt es. Aber auch andere Stimmen, gerade auch in der taz. Danke!
Ein spannendes Konzept unterscheidet zwischen den Bedürfnissen von Menschen (fast immer legitim) und den Strategien, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Menschen, die sich als jüdisch oder israelisch verstehen, werden das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz und einem Platz zum guten Leben äußern. Denk ich mir jedenfalls. Menschen, die sich als palästinensisch verstehen, werden das Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz und einem Platz zum guten Leben äußern. Denk ich mir jedenfalls. Mit diesen Menschen und diesen Bedürfnissen können wir uns solidarisieren. Aber nicht unbedingt mit den Strategien, die diese Menschen gewählt haben.
Wie können sie gut zusammenleben? Mir fällt da die Zwei-Staaten-Lösung ein oder eine dritte neutrale Macht, in der beide Seiten einen Autonomie-Status haben. Aber das würde vermutlich auf jüdischer Seite Ängste auslösen, Erinnerungen an Ghettos o. ä. Die Ängste sollten wir ernst nehmen, aber nicht zwangsläufig dem folgen, was sie verlangen: einen eigenen Staat. (ob das die taz jetzt veröffentlicht?)
Nun ist der aber da, seit ca. 75 Jahren. Und ja, es gibt eine Unterdrückung der Palästinenser*innen durch diesen Staat. Wie wäre es, den Staat Israel dazu zu bringen, wenn er denn schon da ist, die Palästinenser*innen in ihrem Gebiet (ihrem künftigen Staat?) so zu fördern, dass sie wirtschaftlich mindestens so gut dastehen wie der Staat Israel? Aus Dankbarkeit, Platz gemacht zu haben für die Israelis, sogar noch unfreiwillig; wie wäre dies?
Nur Solidarität mit Israel zu fordern, wie gestern, 22.10.23, in Berlin, stärkt die eine Hälfte des Jahrzehnte alten Konfliktmusters. Ich finde es beschämend, dass keine Organisation (=Parteien, Kirchen, Gewerkschaften) sich davon distanziert hat und stattdessen die Solidarität mit den jüdischen, palästinensischen und den anderen Menschen in Nahost und ihren legitimen Bedürfnissen ausgedrückt hat.
zum Beitrag22.10.2023 , 13:54 Uhr
Wenn die offizielle Politik bei uns reflexhaft Israel unterstützt, denke ich: die Menschen in Israel brauchen Schutz und Sicherheit - aber nicht weil sie israelisch bzw. jüdisch sind, sondern weil sie Menschen sind. Menschen brauchen immer Sicherheit und wenn sie eine Verfolgungsgeschichte mitbringen um so mehr. Analog lässt sich dies für die Palästinener*innen sagen.
+++
"So waren – ähnlich wie in Tel Aviv – bei den Protesten nicht nur israelische, sondern auch palästinensische Fahnen zu sehen. In Tel Aviv marschieren die Leute ganz friedlich nebeneinander. Ihr Motto lautet: Freiheit ist Freiheit für alle. Gerechtigkeit kann es nur geben, wenn sie für alle gilt. Die Berliner Polizei hat das nicht verstanden und trennte die israelischen Fahnen sofort von den palästinensischen Fahnen. Am Ende wurden die Demonstrant:innen mit den palästinensischen Flaggen nach Hause geschickt." Auf der nächsten solchen Demo in Berlin - tauschen sie ihre Fahnen aus oder - stellen die Fahnen in die Mitte und tanzen herum. Oder - bringen Fahnen mit, die vorne das eine und hinten das andere Motiv haben. Oder beide Motive im Kreis.
+++
Generell ist es in Konflikten gut, wenn die Macht bei einer klugen und neutralen dritten Seite ist. Das fehlt in der Weltpolitik meistens.
zum Beitrag19.10.2023 , 13:03 Uhr
Können wir kontextualisieren ohne zu relativieren? Also das Schlimme und das darauf folgende Entsetzen stehen lassen in voller Größe - und zugleich anschauen, was vorher war und drum herum geschehen ist?
zum Beitrag15.10.2023 , 22:02 Uhr
In den hier beschriebenen Reaktionen von Politik und Polizei ist viel Schwarz-Weiß-Malerei. So als gäbe es nur entweder für die eine oder für die andere Seite. ... und da ist ein grundlegendes Fehlverständnis von Meinungs- und Demonstrationsfreiheit.
Es gibt einen jahrzehntelangen Kampf für Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten incl. der Rechte palästinensischer Menschen (und incl. der Rechte israelischer Menschen; manche Menschen sind beides). Soll das alles jetzt nicht mehr gesagt werden dürfen, nur weil im Nahen Osten die Gewalt (wieder mal) offen ausgebrochen ist?
zum Beitrag14.10.2023 , 22:41 Uhr
Das mit Hass und Liebe ist vielleicht ein wenig hoch gegriffen. Trotzdem: ein wichtiger und bedrückender Artikel.
zum Beitrag02.10.2023 , 22:28 Uhr
Mit dem Ziel, jetzt in wenigen Jahren massiv die Treibhausgas-Emission zu reduzieren, um die Erwärmung der Erdatmosphäre in Grenzen zu halten, gehe ich völlig konform.
Was ich bei diesem Artikel, der den Sprung in der CO2-Uhr beschreibt, allerdings deutlich vermisse, ist der physikalisch-mathematische Hintergrund: - zuerst ist da die Frage, ob das Einhalten einer Atmosphären-Erwärmung um x Grad bzw.x Kelvin erfordert, dass dauerhaft keine fossilen Treibhausgase emittiert werden, oder ob es je nach Höhe der x Kelvin eine Grenze gibt, wieviel nicht-regenerative Treibhausgase konstant emittiert werden können, um konstant die Erderwärmung bei x Kelvin zu halten. - ich vermute schwer, dass es letzteres ist, weil bei einer höheren Treibhausgas-Konzentration die Abbauvorgänge beschleunigt werden dürften und sich dort ein Gleichgewicht einstellen dürfte. - dazu fehlt jede Information im Artikel - wenn es aber so ist (wie ich schwer vermute), nämlich dass zu jedem Erwärmungslevel von x Kelvin ein nicht-regenerativer Treibhausgas-Emissionsfluss existiert, der bei konstantem Vorhandensein die Erwärmung auf x Kelvin im Gleichgewicht einstellt, dann ergibt sich aus der Höhe der Erwärmung um x Kelvin niemals ein Budget (da es ja im Modell ein ewig andauernder konstanter Zustand ist) - folglich müsste das (als solches sehr sinnvolle Budget) durch andere Kriterien abgegrenzt werden, etwa der Dauer der CO2-Emission in heutiger Stärke (Tonnen CO2-Äquivalent pro Zeiteinheit), bis, unter Berücksichtigung der bisherigen Emissionen ein Überschreiten der x-Kelvin-Grenze nicht mehr zu verhindern ist. - in anderen Worten: für die Höhe des Maximums der Erderwärmung kommt es nicht nur auf die Menge emittierter Treibhausgase bzw. CO2-Äquivalente an, sondern auf die zeitliche Verteilung der Emissionen bis zur Erreichung des Erwärmungs-Maximums. Insofern ist das Konzept "Budget" problematisch ohne diese Zusatz-Informationen. - so wertvoll die CO2-Uhr auch ist, uns alle wachzurütteln.
zum Beitrag02.10.2023 , 21:23 Uhr
Ich sehe da beide Ziele: die Erhöhung des CO2-Preises, damit weniger CO2 erzeugt wird, und die soziale Absicherung. Beides soll erhalten bleiben.
Das könnte heißen: a) bei der Gruppe derer, die selbst über ihre Heizung entscheiden, also i. a. denen das Haus gehört: - Unterstützung von Dämmung, Sanierung und Heizungserneuerung - auf Kreditbasis, also keine Förderung, sondern nur Kredit ohne Bonitätsprüfung bei der Hinterlegung der Häuser als Sicherheit - volle Unterstützung nur, wenn deutlich saniert wird, d. h. auf 20 kWh / (m² * Jahr) - Rückzahlung langfristig, zinsarm und vollständig - soziale Unterstützung zur Bildung von Sanierungsgemeinschaften möglichst in der Nachbarschaft (Umziehen ins freie Zimmer beim Nachbarn, wo die Kinder längst ausgezogen sind u. ä.); ist an sich einfach, aber braucht viel Gemeinschaftsbildung und Moderation
b) für die, die nicht über die Heizung entscheiden, also i. a. Mieter*innen: - das Kostenrisiko bei zuviel CO2-Bedarf muss bei den Entscheider*innen bleiben - die Mieter*innen zahlen, nach einer Übergangsphase, nur so viel, wie sie verbrauchen würden, wenn das Haus auf 20 kWh / (m² * Jahr) saniert wäre - die Differenz zum tatsächlichen Verbrauch, und zwar den vollen teuren Energiepreis incl. CO2-Bepreisung, zahlen, in den ersten Jahren der Übergangsphase kontinuierlich ansteigend, danach voll, die Immobilien-Eigentümer*innen - das ergibt den Anreiz energetisch zu sanieren - den Rest übernimmt der Staat oder, besser, leiht das Geld den Immobilien-Eigentümer*innen als Kredit - auch hier wird die Sanierung als solches per Kredit (nicht Förderung!) unterstützt
Und in beiden Fällen: - es wird politisch massiv angeschoben, Material und Personal in die entsprechenden Branchen zu bringen - durch Anreize aus Branchen rauszugehen, die nicht klimawende-relevant sind (Glasfaser-Ausbau, Bekleidungshandel, Automobil-Produktion, Flugverkehr usw.)
zum Beitrag02.10.2023 , 21:06 Uhr
So viele Koalitionsmöglichkeiten ohne afd gibts nicht mehr. Siehe dawum.de/Bundestag/#Koalitionen
zum Beitrag02.10.2023 , 20:27 Uhr
die Auszahlung des Klimageldes wäre der Anlass
zum Beitrag01.10.2023 , 23:43 Uhr
dann hocken sie in jeder zweiten Kneipe eben nicht. Halbvoller Maßkrug.
zum Beitrag27.09.2023 , 20:34 Uhr
1) Im oberen Teil des Artikels fehlen mir Informationen. Wieso kann die Mutter die Vaterschaftsanerkennung durch Termin-Platzen-Lassen verhindern? Wieso braucht es überhaupt eine Mitwirkung der Mutter daran? Ist es nicht eine Sache zwischen dem Mann und der Gesellschaft (vertreten durchs Standesamt) wenn er die Vaterschaft anerkennt (und sie ggf. nachweist)? Hier fehlen mir die Hintergründe zur aktuell bestehenden Rechtslage.
2) Soweit zum Ist. Nun zum Soll. Braucht es über haupt Väter? Ich frage dies, nachdem eine Formulierung einer Matriarchatsforscherin, etwa: ab dem Zeitpunkt gab es Vaterschaft, mir gezeigt hat, dass dies nicht selbstverständlich ist, sondern vermutlich eher Teil des Patriarchats.
Wenn also ein Kind geboren wird, ist relativ klar, wer die Mutter ist, denn diese ist bei der Geburt, oft recht aktiv, mit dabei. Mal von Leihmutterschaft abgesehen. Wer dann der Mann war, von dem das Kind leiblich abstammt, muss nicht gefragt werden.
So gesehen würde es genügen, wenn die leibliche, also gebärende Mutter das Sorgerecht bekommt.
Die Väter, ob echt, rechtlich, heimlich, biologisch, verheiratet, verpatchworked oder was auch immer, wären dann raus.
Entsteht natürlich gleich die Problematik: ah, Rechte sollen wir Männer keine haben, aber zahlen sollen wir schon. Oder umgekehrt: na toll, die Männer sind fein raus, müssen nix zahlen und an uns Frauen bleibt es hängen.
Wäre es da nicht gerechter, alle Männer, egal ob bzw. wieviele und welche leiblichen Kinder sie haben, analog der Einkommensteuer zahlen zu lassen und damit die finanzielle Unterstützung der nun allein sorgeberechtigten und allein unterhaltspflichtigen Mütter zu finanzieren. Oder, vermutlich besser, nicht nur alle Männer, sondern alle Menschen, unabhängig vom Geschlecht, dazu ranziehen, je nach Finanzkraft, wie bei der Einkommensteuer.
zum Beitrag15.09.2023 , 00:52 Uhr
Sinnvoll wäre, in den parlamentarischen Statuten einzubauen, dass im Falle einer amtierenden Minderheits-Regierung Beschlüsse nur unter Beteiligung von mindestens einem Drittel der Stimmen, die die Regierungs-Fraktionen halten, gefällt werden können. Oder mind. der Hälfte des Regierungslagers. Beispiel: die Regierung wird von 42 Abgeordneten getragen, dann müssten immer mind. 14 bzw. mind. 21 Abgeordnete aus Regierungs-Fraktionen zustimmen, damit ein Beschluss gefasst werden kann. Ein Mehrheits-Beschluss allein durch die Mehrheits-Opposition wäre dann nicht möglich.
zum Beitrag25.08.2023 , 21:31 Uhr
Ob die Taliban punkten können oder kann, macht die Lage im Land ja nicht besser.
Der Text lässt mich etwas ratlos zurück. Wie kann sich die Lage bessern?
Es mangelt an Orientierung. Ich sehe die Taliban, wie sie hier beschrieben sind, zwischen alten Normen und moderner Realität zerrissen.
Und es mangelt am Frieden zwischen Männern und Frauen und wohl dahinter am Frieden in der Sexualität. Alles nicht neu; Patriarchat.
Aber wo kann eine Verbesserung ansetzen?
zum Beitrag12.08.2023 , 16:12 Uhr
Aus der Unter-Überschrift: "Ein Gepäckträger verunglückt tödlich auf dem K2. Bergsteiger:innen liefen an ihm vorbei."
Ich halte es für fraglich, ob das die richtige Terminologie ist. Sind denn nicht alle Bergsteiger*innen, auch Sherpas und Gepäckträger? Ich würde sie alle Bergsteiger*innen nennen und dann die unterschiedlichen Rollen bzw. Klassenzugehörigkeiten ansprechen, also dass die einen bezahlen und die anderen bezahlt werden.
zum Beitrag20.07.2023 , 01:18 Uhr
Also das Kloster Andechs ist manches, aber nicht idyllisch. Viele Pilger*innen. Viele, die den Brauerei-Gasthof besuchen. Da kann es schon dicht werden, gerade am Wochenende. Es ist ein Zentrum. Zum Vergleich: Mekka ist auch nicht idyllisch.
zum Beitrag26.06.2023 , 19:22 Uhr
"Dumm nur, dass die gut funktionierende heimische Solarindustrie zerstört wurde." Danke, dass dies mal in der Zeitung so klar formuliert wird.
zum Beitrag17.06.2023 , 19:08 Uhr
Dass solche Enteignungen mit Entschädigung stattfinden sollen, entspricht sicherlich der Rechtslage. Aber mein Rechtsempfinden sagt: wenn ein Eigentum ok ist, nur an der falschen Stelle (weil da gerade z. B. eine Straßenbahn gebaut werden soll), dann soll entschädigt werden. Wenn aber die Ausübung des Eigentumsrechts in diesem Umfang an sich der Missstand ist, dann soll nicht entschädigt werden, weil sonst ja wieder ein unsozial hohes Eigentum in einer Hand und zwar nicht demokratisch kontrolliert, entstehen würde. Wir brauchen Maßstäbe, bis zu welcher Grenze Eigentum legitim ist und wo es zugunsten des Gemeinwohls gestoppt werden soll und dies dann entschädigungslos.
zum Beitrag15.06.2023 , 22:58 Uhr
bei der Rente würde es reichen, das zu vererben, was es zum Leben braucht: eine Wohnung, ein wenig Hausrat, ein wenig Rücklagen, sagen wir mal 150.000 Euro pro Erben. Alles darüber ist Machterhalt. Es basiert auf der Idee, wenn es mal Eigentum der Familie war, muss es Eigentum der Familie bleiben. Doch dieser Machterhalt ist unnötig und das Geld sollte nicht an die Erben gehen, sondern dem Gemeinwohl dienen.
zum Beitrag07.06.2023 , 21:31 Uhr
Da schwenke ich jetzt um und richte den Blick nicht auf die Kirche, sondern auf die Gesellschaft.
Ist es gut für die Gesellschaft, wenn es ein freies Wochenende, eine Struktur gibt (von bestimmten Branchen, in denen ich selbst übrigens arbeite, mal abgesehen) ? Ich finde ja.
Aber bringt es die Gesellschaft auf die Reihe? Noch nicht.
Warum sind die allermeisten Feiertage christlich? Warum gibt es nicht jeden Monat 2-3 weltliche Feiertage? Anlässe ließen sich finden, etwa die Tage, wo eine Diktatur geendet hat. Das ist Job der Gesellschaft, nicht der Kirchen.
Haben die Dörfer und Stadtteile Zentren, so wie es die Kirchen waren? Nur zum Teil.
Warum, wie einE Vorkommentator*in schrieb, gibt es keine weltliche Sekten-Ausstiegsarbeit?
Ist es die Bequemlichkeit der Gesellschaft, sich in bestimmten Bereichen weiterhin von den Kirchen bedienen zu lassen und gleichzeitig ihr den Rücken zuzuwenden?
Zu mir: bin kirchenfern aufgewachsen, ab der Pubertät dann sehr mit der kath. Kirche verbunden, Jugendarbeit, Studium, hab dadurch den Weg zu linker Politik und Spiritualität gefunden. Bin nicht mehr Christ. Manches in der Dogmatik war mir zu sehr Hirn-Verrenkung. Aber die Lieder mag ich noch. :-)
zum Beitrag02.06.2023 , 19:10 Uhr
„Die sagen sich dann: Ich lebe vielleicht nur noch zehn Jahre, meine Kinder sind weit weg, die wollen das Haus nicht und ich habe kein Geld für Sanierung und neue Heizung.“
Die Förderung, die es hier braucht, wäre, den Wohnungsmarkt durchlässiger zu machen. Dann könnte diese typisierte Person sich eine andere Wohnung besorgen, das Haus sanieren und verkaufen / vermieten oder erst verkaufen und andere sanieren es.
Wir als Gesellschaft werden nicht daran vorbei kommen, in den nächsten Jahren so ziemlich alle Häuser wärmezudämmen. Aus Klimasicht bis 2030 abgeschlossen. Nur diesen Schuß haben noch zu wenige gehört.
zum Beitrag28.05.2023 , 02:54 Uhr
"Komisch, ich stehe auch ohne Klimaaktivisten ständig im Stau."
Ich radle einfach am Stau vorbei.
zum Beitrag10.05.2023 , 23:08 Uhr
"Wir haben gerade ein smartes Sitzsystem entwickelt, bei dem ich per App einstellen und für mich speichern kann, wie ich gerne sitze." also da melde ich mich nochmal. Leute, dafür gibt's, außer bei Leuten mit Lähmungen u. ä., Muskeln, Bein- und Rückenmuskeln, Arme usw. Kennt ihr alles ... und damit kann ich mich immer so hinsetzen wie es passt. Allein schon die Idee, ständig in gleicher Position zu sitzen, den Sitz auf einer Einstellung zu lassen, finde ich absurd.
zum Beitrag10.05.2023 , 23:04 Uhr
und es gibt Leute, die haben Sachen dabei, Räder, Lastenräder, Kisten usw. Es sind nicht alle nur mit leichtem Gepäck unterwegs. Vielleicht gibt es irgendwann auch die Option, mit der Bahn umzuziehen; dafür brauchts dann fixe Container, z. B. 150 tief, 80 breit und 180 hoch, die dann auch auf große Lastenräder passen; und es braucht die Infrastruktur zum Ein- und Ausladen. Also gemischter Personen- und Güterverkehr, Umzugsverkehr. - Und, ja sicher, ich hab eher an 100 km/h gedacht, da geht dann das Fensteröffnen wieder - und die Heizung kriegts über einen Fenstersensor mit und wir reden eh nur von Sommer oder ganz kurz im Winter. Und, damit keine falschen Vorstellungen entstehen, das gilt alles auch f. d. Fernverkehr.
zum Beitrag09.05.2023 , 22:24 Uhr
hab die Kommentare hier kurz überflogen und die Sehnsucht kam auf, nach den Silberlingen und den 6er-Abteilen mit zur Liegefläche ausziehbaren Sitzen, mit richtig großen oberen Gepäckablagen, mit mehr praktisch und weniger Schnickschnack, mit Fenstern zum Hinausschauen - und zum Öffnen, mit echtem Luftzug, mit geraden, nicht ergonomischen Sitzen, auf die ich mich (wenn genügend wenig Leute da sind und ich eine Bank, 2 Sitze, bekomme) quer, schräg, in der Hocke liegend oder gerade hinsetzen kann und durch die Abwechslung Bequemlichkeit habe - war alles schon da, jahrzehntelang Standard, bis die Auto- und Flugzeugleute gekommen sind und in der Werbung nur die Business-Gemeinde angesprochen wird.
zum Beitrag03.04.2023 , 00:36 Uhr
wegen dem Straßenausbau in Bad Segeberg. Hab mir das mal auf der Karte angeschaut. Das ist tatsächlich doof, da fehlen nur ein paar Kilometer zwischen zwei Autobahnen. --- Aber: es gibt eine andere Lösung: die Autobahn schon am Kreuz Lübeck enden lassen und das Stück Autobahn von dort bis kurz vor Bad Segeberg abreißen bzw. in eine Eisen- / Straßenbahn umbauen. Dann würden die Autos ab dem Kreuz Lübeck überwiegend in eine andere Richtung fahren. Nur der lokale Verkehr bliebe im Raum Segeberg. Und es wäre ein Schritt in Richtung Beseitigung der Autobahnen.
zum Beitrag19.03.2023 , 22:21 Uhr
Einverstanden bin ich, dass grundsätzlich eine verschwenderische und eine naturnahe Lebensweise legitim sind. Die Natur ist sehr verschwenderisch, von 1000 Samen verrotten fast alle. Welche Lebensweise passt, welche Möglichkeiten der Planet uns bietet, ist eine Sachfrage. Ja, da hätte ich präziser formulieren sollen, auf die Ratschläge der Scientists-For-Future verweisen, dass wir ohne sehr deutliche Senkung des Energieverbrauchs nicht rumkommen.
Mir ist es jedoch nicht um die technische-naturwisssenschaftliche Begründung gegangen. Mein Hauptfokus war die Kritik des Abwehrverhaltens, die Suche nach einer Ausflucht, um das Nötige doch noch nicht anerkennen zu müssen.
Der Gedanke mit dem Verhandeln stammt übrigens nicht von mir, sondern beschreibt, wie z. B. Leute mit der Diagnose einer unheilbaren Krankheit damit umgehen: Ignorieren, Abstreiten, Toben, Verhandeln, Anerkennen, kreativ nutzen (so ungefähr aus dem Gedächtnis wiedergegeben).
zum Beitrag18.03.2023 , 22:16 Uhr
Das mag technisch schön und nett sein. Ähnlich ist es mit der Idee, CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen.
Mir kommen solche Versuche als ein Verhandeln vor. Das ist nach den Theorien, wie mit Lebenskrisen umgegangen wird, eine bestimmte Phase der Verarbeitung. Z. B. "Wenn ich jetzt nur noch 2 Zigaretten am Tag rauche und zum Bäcker zu Fuß gehe, hörst du Krankheit dann wieder auf und lässt mich gesund werden?"
Auf die Dauer funktioniert das nicht. Wir müssen uns der Realität der Klimakatastrophe stellen und rundum den Lebensstil ändern; weniger Energie verbrauchen und diese vollständig nachhaltig gewinnen. Alles andere ist Selbstbetrug.
zum Beitrag25.02.2023 , 19:56 Uhr
Ich stimme in vielem zu. Es geht vor allem um die Steigerung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Doch bei "Die Klimawende die ökologische Wende ist ein Menschheitsprojekt und es liegt in ihrer Sache, dass alle mitmachen müssen." fürchte ich, dass wenige Mächtige erstmal gar nichts müssen, sondern lieber mit Kriegen die Vorherrschaft auskarteln. Und dann kommt lang nix. Und dann ist vielleicht f. d. Klimawende zu spät. Trotzdem: weiter an der Klimawende arbeiten!
zum Beitrag24.02.2023 , 16:07 Uhr
erst wenn er dazu den Auftrag hatte
zum Beitrag23.02.2023 , 22:14 Uhr
Die Ohnmacht, die bei dieser Nachricht entsteht, führt mich zu folgender Vermutung: Im Mittelalter wäre dies ganz einfach geregelt worden, der Henker ist für das Überleben des Gefangenen verantwortlich, stirbt der Gefangene, wird auch der Henker getötet.
Ich will dort nicht hin zu solch einer Regelung. Aber so wie es hier lief, ist es auch nicht gut.
zum Beitrag09.02.2023 , 16:12 Uhr
Auch mich hat diese Erzählung geprägt, aber so herum: im Westen gab es den Gegensatz von Kaiser und Papst, z. B. bei der erwähnten Unterwerfung des Kaisers unter den Papst in Canossa. Es gab immer wieder Gegensatz, Streit (z. B. auch mehrere konkurrierende Päpste gleichzeitig), Machtkampf. Es gab nicht, oder besser: nicht nur, die Einheit von Thron und Altar. Das erleichterte die folgenden Entwicklungen: In der Reformation auch wieder zwei (oder mehr) Richtungen, die die Wahrheit beanspruchten; und dann die Aufklärung und die Ausformulierung der Demokratie. All dies hat das orthodoxe Christentum und Russland so nicht mitgemacht. Auch schon Polen nicht recht. Das ist sicher einer der Gründe, warum Demokratie in Russland nicht so einfach wächst, nach Jahrhunderten Zaren- und Parteiherrschaft.
zum Beitrag31.01.2023 , 21:51 Uhr
Hab auch noch nie von dieser Geschichte gehört. Danke für das Update.
zum Beitrag16.01.2023 , 17:56 Uhr
"Am Tag nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ging die SPD-Verteidigungsministerin ungerührt in ein Nagelstudio."
Da ist eine Unterstellung drin: "ungerührt". Von außen ist ja nur sichtbar, was sie getan hat. Was in ihr vorgegangen ist, wissen wir nicht. Vielleicht war sie so sehr gerührt, dass sie sich erstmal sortieren musste und Abstand brauchte.
Die Frage dahinter ist ja, welche Menschen die Gesellschaft in hohen Ämtern haben will. Nur solche die Funktionieren und die beste Show abliefern?
zum Beitrag06.01.2023 , 16:44 Uhr
... diesen Gedanken mal weitergeführt. Die Situation im US-Repräsentantenhaus auf bundesdeutsche Verhältnisse übertragen wäre es so, wie wenn in einem Parlament eine rechte Mehrheit bestünde aus CDU bzw. CSU, FDP und AFD oder Reichsbürger*innen. Dann würden wir ja auch nicht erwarten, dass die Demokratie gerettet wäre, wenn sich alle Parteien dieser rechten Mehrheit auf eine*n Kandidat*in einigen würden. Im Gegenteil, siehe die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen damals, es wäre der GAU der Demokratie, wenn mit den Stimmen der Rechtsradikalen eine Mehrheit zustande käme.
Was den Amis hier fehlt ist die Kunst des Koalitions-Schmiedens; kein Wunder, in einem 2-Parteien-System gibt es keine Koalitionen. Die jetzige Blockade bleibt in dem Denkfehler hängen, als müsste es die Mehrheitspartei alleine schaffen.
zum Beitrag06.01.2023 , 13:55 Uhr
Mir geht es genauso. Es fehlen wichtige Informationen. "Wählen die Reps alleine oder auch die Demokraten? Gibt es einen demokratischen Kandidaten? Wenn das ganze Haus wählt: Warum wählen nicht ein paar Demokraten den Kandidaten mit, um die 20 Verweigerer zu ersetzen?" Gibt es auch andere Kandidaten? Wieviele Stimmen haben die erhalten.
In der deutschen Verfassung gibt es Regeln, daß z. B. ab dem dritten Wahlgang die einfache Mehrheit reicht, also keine absolute Mehrheit nötig ist. Im Vergleich dazu scheint es in den US-Regularien ungeschickt konstruiert zu sein.
zum Beitrag28.12.2022 , 23:38 Uhr
Ein Hundeschlitten hat genug Platz zum Tütentransport. Und der Vierbeiner hält sich fit.
zum Beitrag26.12.2022 , 15:49 Uhr
Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Länder (gilt für alle, aber betroffen sind vor allem die reichen westlichen) aufhören würden, auf Kosten der ärmeren Länder zu leben, diese auszubeuten, zu erpressen, ihre Wirtschaft für Ausbeutung zu öffnen. Wenn dagegen aktiv angestrebt würde, gleiche wirtschaftliche Stärke zu haben, also für uns: ein Außenhandelsdefizit anstreben, ... dann wäre dies schon ein ganz wesentlicher Schritt zum Frieden.
zum Beitrag26.12.2022 , 02:58 Uhr
Bei "Diskussionen, Weihnachten am 25. Dezember zu begehen, gibt es allerdings schon länger. Das Oberhaupt der Kirche, Metropolit Epiphanius, hat sich bereits mehrfach dafür ausgesprochen." musste ich schmunzeln. Das Fest am 7.1. bzw. bei uns am 6.1. heißt ja nicht nur Heilig-Drei-König, sondern auch Erscheinung des Herrn bzw. Epiphanias. Und da spricht sich der Metropolit Epiphanius, der nach diesem Fest benannt ist, dafür aus, lieber am anderen Termin, am 25.12. zu feiern. Das hat was ;-)
Aber Spaß beiseite. Insgesamt ist es ja problematisch, wenn die Kirchen so in die nationalen Gegensätze reingezogen sind bzw. sich reinbegeben haben. Wäre bei uns aber vielleicht auch nicht anders. "Streitpunkt zwischen diesen Kirchen war und ist bis heute die Positionierung zum ukrainischen Staat und dessen Selbstständigkeit." Das ist sicherlich der Streitpunkt, aber es ist halt kein Glaubensinhalt, über den da gestritten wird; sollte eigentlich kein Streitpunkt zwischen Kirchen sein.
Was ich dagegen spannend fand, ist, dass Gemeinden die eine Kirche verlassen und sich der anderen angeschlossen haben. Das gäbs bei uns nicht. Da konvertieren nur einzelne Personen; eine katholische Pfarrei wird nicht evangelisch oder umgekehrt. Schade dass zu dieser Verfasstheit, die einen Wechsel der Gemeinde möglich macht, nichts im Artikel steht.
zum Beitrag17.12.2022 , 22:55 Uhr
Ich finde es recht überraschend, diese Berichte wegen Markenkleidung und der Verachtung beim Tragen anderer Kleidung. Ich verbrachte meine Kindheit und Jugend in den 60er/70er Jahren, war in einer Großstadt auf dem Gymnasium und in der kirchlichen Jugendarbeit. Ich kann mich nicht erinnern, dass diese Marken jemals ein Thema waren. Schon seltsam wie unterschiedlich Lebenswelten sein können.
zum Beitrag16.12.2022 , 23:31 Uhr
ne, Lokalkolorit Prosa ohne Bindestrich
zum Beitrag12.12.2022 , 21:02 Uhr
Wenn ich das so lese, bin ich geteilter Meinung.
Zum einen ist die Welt wieder ein bisschen besser geworden, weil die Abgeordneten des Ausschusses was verstanden haben und sinnvoll reagieren. Zum anderen ist es erschütternd, dass sie da nicht schon früher drauf gekommen sind.
Was ich vermisse, ist die Option, dass die Fragen indirekt gestellt werden; also etwa so, dass die Abgeordneten die Frage schriftlich formuliern und die/der trauma-umgang-erfahrene Psychotherapeut*in die Person befragt und zwar in einer Weise und in einem Maße, dass möglichst keine Retraumatisierung entsteht. Und das ganze sollte nicht allzulange dauern, vermutlich max. 1 Stunde; notfalls mehrere Befragungen an unterschiedlichen Tagen.
Zwei Aussagen aus dem Zitat von Robin Wagener (im vorletzten Absatz) fallen mir auf: "... Deshalb ist es eine Selbstverständlichkeit, dieser besonders sensiblen Befragungssituation so gut es geht gerecht zu werden. ..." so selbstverständlich ist es ja nicht, immerhin hat der Ausschuss es erstmal verpatzt und nun reagiert er in die richtige Richtung. Das sagt er aber nicht, sondern er stellt es als Selbstverständlichkeit hin. Das ist Politik und alles andere als trauma-sensibles Verhalten.
"... Zudem möchte ich betonen, dass alle geladenen Ortskräfte ihre Geschichte auch erzählen wollen. ..." Was da fehlt, ist das Bewusstsein, dass es unter dem Blickwinkel der Retraumatisierungsgefahr ein Riesenunterschied ist, ob die Person erzählt, was sie erzählen will, oder ob sie befragt wird; denn die Fragen können immer etwas berühren, was zu sehr erschüttert.
Außerdem wurde durch das wiederholte Unterbrechen wegen Abstimmungsteilnahmen der Person eine Botschaft gegeben, nämlich: es gibt für uns wichtigeres als dich. Auch dies ist schon verkehrt.
Da sind die Abgeordneten also erst ganz am Anfang eines richtigen Weges.
zum Beitrag06.12.2022 , 18:10 Uhr
Mit den Grünen bekommen wir Atomkraft, CETA und die Aufrüstung der Bundeswehr. Das spricht dagegen, die Grünen zu wählen. Aber wenn sie stärker wären in der Regierung, sie vielleicht anführen würden, dürfte sich wenigstens in der Klimawende was tun. Das spricht dafür, die Grünen zu wählen. Und wenn ich die Linken wähle, was nutzt es. Die stellen zwar gute Anträge, machen gute Anfragen an die Regierung und halten oft gute Reden. Aber was bewirkt es. Die Regierungsfraktionen, ggf. zusammen mit der CDU-CSU, ziehen ihre Sache durch.
zum Beitrag06.12.2022 , 13:33 Uhr
Danke für deine Beispiele. Solch große Investitionen zeigen ein Problem des Eigentumsrechts, weil durch sie Macht entsteht, die stärker sein kann als die Macht der ansässigen Bevölkerung (das geht schon an bei der Batteriefabrik in Brandenburg, die der Gegend das Wasser abgräbt). Solch große Gebilde nicht staatlich oder durch die Beschäftigten und die dort lebenden Menschen, sondern durch sog. Eigentümer*innen bzw. sog. Investor*innen entscheiden zu lassen, ist der Fehler unseres Systems.
zum Beitrag05.12.2022 , 12:21 Uhr
So ein schönes Beispiel für gelebten Sozialismus und fast keine Leser*innen-Kommentare
zum Beitrag05.12.2022 , 02:18 Uhr
Ich fürchte, weder das Zusammenbleiben noch die Trennung wird die Lösung sein. Es werden andere Entwicklungen in den Vordergrund treten und die Frage, wie die Partei dieLinke weitermacht, in den Hintergrund.
zum Beitrag30.11.2022 , 11:40 Uhr
Die Unter-Überschrift lautet "Regional Wirtschaften, nicht renditeorientiert und demokratisch: Der Kooperativenverbund Cecosesola in Venezuela wird ausgezeichnet."
Gemeint ist wohl: Regional Wirtschaften, demokratisch und nicht renditeorientiert: ...
zum Beitrag28.11.2022 , 22:07 Uhr
Ein trauriges Kapitel Geschichte. Am 10. Oktober 2015 gingen an die 250 000 Leute in Berlin gegen CETA u. TTIP auf die Straße, am 17.9.2016 (ich hoffe ich habe die Datümer richtig im Gedächtnis) waren es, verteilt auf 7 Demos, über 300 000.
Am Montag danach, d. 19.9.16, hat dann Sigmar Gabriel dem SPD-Sonderkonvent erzählt, dass es besser ist, erst die einleitenden Schritte auf EU-Ebene zu unterzeichnen, damit das Ding in die Ratifizierung geht und dadurch(!) die Gelegenheit zur breiten Diskussion innerhalb der Parlamente und mit der Zivilgesellschaft entsteht. - So als wenn wir nicht schon heftig diskutiert hätten.
Im Oktober 2016 wurde dann die Wallonie erpresst, zuzustimmen. Ende Oktober wurde der Vertrag unterzeichnet.
Ab Herbst 2017 ist das meiste "vorläufig" in Kraft - und wahrscheinlich nie außer Kraft setzbar seitens der EU, weil die kaum die nötige Einigkeit zur Aussprache der Kündigung aufbrächte.
Seit damals sind andere Themen in den Mittelpunkt gerückt, Klimawandel, Pandemie, Krieg, Preisentwicklung.
Und nun geht es ganz easy. Im Hintergrund, fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit, wird zugestimmt.
Was ganz fehlt, ist das Bewusstsein, dass große Investitionen immer von öffentlichem Interesse sind und nicht in die Entscheidung von Privat-Unternehmen gehören. Da sind SPD und Grüne gleich blind (und die FDP sowieso anderer Ansicht).
Und so geschieht wieder ein wesentlicher Schritt in der schleichenden Machtübernahme der Konzerne, wie es mal ein Bekannter formuliert hat.
Ein trauriges Lehrstück von Politik.
zum Beitrag16.11.2022 , 00:19 Uhr
Danke für diesen schönen Artikel.
zum Beitrag15.11.2022 , 20:47 Uhr
"Die Frage ist nur, ob mit oder ohne Menschen"
Ich fürchte, es gibt auch noch eine Möglichkeit dazwischen: dass es wenigen Menschen gut geht und vielen Menschen schlecht geht, also Menschen, die gefährdet aber noch nicht ausgestorben sind. Und auf dem Weg dorthin vielleicht viel Gewalt.
Aber das muss nicht sein. Es gibt auch viel Überlebenswillen und den Wunsch, gut miteinander zu leben. Vielleicht ist diese Kraft stärker.
zum Beitrag05.11.2022 , 17:54 Uhr
guter Artikel, gute Idee, danke! Nur ein Punkt: aktuell wird denen, die Hartz-4 bekommen, das zusätzlich gegebene Geld von der Sozialhilfe (ich nenn das mal so, weil es so ist) wieder abgezogen. Hier in der Stadt gab es auch die Idee, dass die sich zweckgebunden eine Energieberatung holen und bezahlen. Dann wirds nicht von Hartz-4 abgezogen. Die Energieberatung würden sie allerdings auch kostenlos kriegen. Effekt für diese Stütze-Empfänger*innen: plus minus Null.
Wäre es da nicht einfacher, statt allen Haushalten, die wenig Geld haben, eine Unterstützung zu geben, gleich die Sozialhilfesätze und Einkommens-Grenzen deutlich anzuheben. Dann kriegen alle ganz Armen mehr und die, die jetzt noch nicht so ganz arm sind, um was zu kriegen, würden auch was kriegen.
zum Beitrag18.10.2022 , 21:24 Uhr
Frau Scheer ist Tochter von Herrmann Scheer, siehe de.wikipedia.org/w..._(Politiker,_1944) , einem der Pioniere der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Da ist nicht verwunderlich, wenn auch sie hohe Affinität zu den EE hat.
zum Beitrag18.10.2022 , 02:26 Uhr
Der angebliche Mangel an Kraftwerken würde nicht zum "Ausgehen der Lichter" führen, sondern es sind zuwenig Kapazitäten da, um den bei Starkwind im Norden (viel Strom angeboten, Preis geht runter) aus dem Ausland gekauften Strom ins Ausland durchzuleiten bzw. ersatzweise mangels Nord-Süd-Leitung im Süden zu produzieren. Also nicht die Stromversorgung ist gefährdet, sondern der Markt, der auf billigen Strom reagiert, und der Strom-Export.
Ein wenig genauer steht dies in: www.ausgestrahlt.d...halten/stresstest/
Zitat daraus: "Tatsächlich aber kann in solchen Situationen lediglich nicht so viel Strom exportiert werden, wie das Marktmodell der Netzbetreiber es vorsieht. Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist selbst in den extremsten Szenarien nicht gefährdet, denn die vorhandenen Leitungen und Reservekraftwerke reichen völlig aus, um Süddeutschland auch in solchen Situationen sicher zu versorgen."
und Zitat daraus: "Mit einer einfachen Anpassung der Regelungen zum Stromexport an die physikalischen Realitäten – >Es darf nur Strom exportiert werden, der auch transportiert werden kann< – würde sich der im Stresstest genannte angeblich immense Kraftwerksbedarf im Süden (und somit das angebliche „Netzstabilitätsproblem“) sofort in Luft auflösen. "
zum Beitrag18.10.2022 , 01:43 Uhr
im Parlament sitzt aber auch die CDU/CSU und stimmt mit ab
zum Beitrag15.10.2022 , 22:51 Uhr
Ich finde die Hauptüberschrift, "Protest vor Baerbocks Tür", irreführend. Es ist nicht Frau Baerbocks Tür, sondern, gemäß dem Text, der Platz vor dem Auswärtigen Amt. Die Formulierung "Protest vor Baerbocks Tür" weckt Assoziationen zu den Aufmärschen/Fackelzügen Rechtsextremer vor den Privatwohnungen von Politikern. Es wäre eine ganz andere Sache als die, die geschehen ist, wenn die Kundgebung vor der Privatwohnung von Frau Baerbock stattgefunden hätte, aus welcher politischen Richtung auch immer. Bitte formuliert hier genauer.
zum Beitrag28.09.2022 , 18:51 Uhr
Es ist genauso legitim, aus Angst vor dem Krieg zu desertieren, wie, aus politischer Überzeugung.
zum Beitrag21.09.2022 , 19:38 Uhr
Im wesentlichen sehe ich das auch so.
Aber zu "die Diversität kritischer Haltungen, für die fast nur noch die LINKE steht" fällt mir ein, dass die Linksfraktion im Bundestag in den weitaus meisten Fällen einheitlich mit Ja bzw. Nein gestimmt hat, während es sich alle anderen Fraktionen leisten, dass immer wieder einige Abweichler*innen andersherum abstimmen.
zum Beitrag19.09.2022 , 22:51 Uhr
naja, also die Pullover haben schon mitgeholfen ;-)
zum Beitrag19.09.2022 , 22:49 Uhr
Mir ist es lieber, wenn die Gesellschaft Grossbritanniens erstmal die Kolonialgeschichte mit dem Unrecht und den Verbrechen aufarbeitet. Wenn dies geschehen ist, dürfte sich eine Regelung zu Monarchie ja oder nein oder in reformierter Gestalt von selbst ergeben
zum Beitrag16.09.2022 , 23:23 Uhr
also so als Single wirds mir auch warm, ich bin seit Jahren ohne Heizen durch den Winter gekommen, da haben die Stadtwerke schon geglaubt, der Wärmezähler ist kaputt ...
zum Beitrag06.09.2022 , 01:53 Uhr
wie wäre es damit?: den Gaspreis für die knapp bemessene Menge, die ein Haushalt verbraucht, auf den doppelten bisherigen Preis deckeln, die Energieversorger veranlassen, entsprechende Preise in Rechnung zu stellen und den Energieversorgern die Differenz Realpreis minus Deckel erstatten. Dann brauchts auch nur die Kontonummern der Gasversorgungsunternehmen.
zum Beitrag30.08.2022 , 00:33 Uhr
Bekommen die, die die Umlage zahlen, auch anteilig Eigentumsrechte an den Firmen?
Damit nicht wieder das Minus sozialisiert wird und Profite privatisiert bleiben!
- Wenn kein öffentliches Interesse am Bestand dieser Unternehmen besteht, können sie pleite gehen. - Wenn aber ein öffentliches Interesse am Bestand dieser Unternehmen besteht, soll ihr Bestand geschützt werden. - Am Profit der bisherigen Eigentümer*innen besteht kein öffentliches Interesse. - Ergo sollte die Regierung entscheiden, welche Unternehmen vor Insolvenz geschützt werden müssen durch entschädigungslose Enteignung im Allgemeininteresse (Bestand erhalten) und Übernahme der Kosten, aber auch Chance auf öffentlichen Profit ... und dies dann entsprechend umsetzen.
zum Beitrag26.08.2022 , 13:42 Uhr
Doch die Wäsche wird trocken unter einem Dach, auch bei Regenwetter. Das ist jahrzehntelange Erfahrung, dort wo es angewandt wird, z. B. in vielen Lebensgemeinschaften
zum Beitrag24.08.2022 , 18:43 Uhr
sinnvoll sind auch überdachte Wäscheleinen im Freien, damit auch diejenigen auf den elektr. Wäschetrockner verzichten können, die tagsüber fern der Wohnung sind (das sind ja ganz viele) und bei aufkommendem Regen nicht schnell die Wäsche abhängen können. Ein Dach über den Wäscheleinen machts möglich. Einfach und effektiv.
Sinnvoll sind auch zentrale Kühl- und Gefrierhäuser. So was gab es früher öfters in den Dörfern. Einzelne Menschen / Familien haben dann dort ihr Kühl und-oder Gefrierfach und brauchen keinen Kühlschrank bzw. Gefrierschrank. Spart eine große Menge Strom.
zum Beitrag20.08.2022 , 20:49 Uhr
Die eine Sache ist, was die russische Gesellschaft aus ihrem Land macht. Die andere Sache ist, welche Interessen der Westen hat bei der Neu-Formierung russischer Gesellschaft und Politik. Ideal wäre, wenn westliche Kräfte die Formierung und Stabilisierung, auch Demokratisierung der russischen Gesellschaft fördern, ohne eigene Interessen zu verfolgen. Aber die Realität ist anders. Es kann gut sein, dass die Schwächung Russlands durch die Sanktionen im westlichen Interesse liegt, um dort mehr Einfluss zu bekommen (mal ganz vorsichtig formuliert). Wenn dem so ist, arbeitet jede Überlegung zur Gestaltung diesen westlichen Einflussinteressen in die Hände. Also: Russland fördern, ohne westliche Interessen zu bedienen!
zum Beitrag15.08.2022 , 11:56 Uhr
Im NMAI, dem National Museum of the American Indian, in Washington DC in den USA, war 2005 bei einem der Exponate zu lesen, dass in Kanada eine Regelung zum Minderheitenschutz eingeführt worden war, dass nämlich neben der englischen die französische Sprache gestärkt und in bestimmten Bereichen etabliert wurde. Für indigene Gruppen hieß dies, dass sie schlechter gestellt waren, weil das neue Gesetz eben nur englisch und französisch vorsah, kein kanienheka zum Beispiel.
zum Beitrag06.08.2022 , 21:00 Uhr
Ich finde, wir sollten da nicht alle in einen Topf werfen. So wie es in den westlichen Ländern, wo das Christentum vorherrscht, jedenfalls bisher und historisch, in den Kirchen das ganze Spektrum von fanatisch-reaktionär über konservativ, bürgerlich bis hin zu linkem und politischem Verständnis des Christentums gibt, so gibt es auch im Islam verschiedene Richtungen. Als ich noch Christ war und in der katholischen Friedensbewegung unterwegs hatten wir Kontakt zu fortschrittlichen muslimischen Gemeinden.
Und - etwas überspitzt gesagt: der IS könnte so etwas wie ein Faschismus sein, der vorgibt muslimisch zu sein; zur Erinnerung: der Nationalsozialismus hat sich auch nicht explizit gegen das Christentum gestellt und es ist sicher leicht, ihn von außen als Teil des "christlichen Kulturkreises" zu sehen. Das wäre falsch. Analog sollten wir den IS nicht als Repräsentant des "muslimischen Kulturkreises" sehen, sondern ihn nach seinen Taten und nicht nach seiner Selbst-Etikettierung (=als zum Islam gehörig) beurteilen.
zum Beitrag17.07.2022 , 14:30 Uhr
erstaunlich wenige Kommentare hier. Eben doch ein Nebenthema. Leider.
zum Beitrag07.07.2022 , 23:26 Uhr
... und was sind die "Probleme, die feministische Gruppen darin sehen"? Die Frage ist übrigens ernst gemeint, ich bin wenig in diesem Thema zu hause, ich weiß nicht, was die konservativen und die feministischen Argumente sind.
zum Beitrag08.06.2022 , 22:28 Uhr
Irgendwie stimmt Ihr Kommentar und irgendwie auch wieder nicht, denn: Die Verbraucher können seit Jahrzehnten bestimmen. Und wie haben sie bestimmt? So, dass der aktuelle Status Quo sich halten kann.
zum Beitrag08.06.2022 , 22:15 Uhr
ja, der Verzicht auf Fleisch und auch schon die deutliche Reduzierung des Konsums würde den Klimawandel verlangsamen und es würde ca. 3mal (Schweinefleisch) bis ca. 10mal (Rindfleisch) so viel Nahrung zur Verfügung stehen, wenn das Getreide direkt zur Nahrung würde und nicht verfüttert. Das ist durch die derzeitige kriegs-verursachte Verknappung ganz aktuell.
Vorschläge: - Steuer von 10 Euro pro kg Fleisch, außer Wild (um die Konsum-Menge radikal zu reduzieren) - Steuer von 2 Euro pro Liter Milch bzw. dessen Milchprodukte (um die Konsum-Menge radikal zu reduzieren) - Export-Verbot von Lebensmitteln (um nicht traditionelle Landwirtschaft in armen Ländern zu zerstören) - Import-Verbot von Lebensmitteln (um nicht die Verdrängung von Food-Crops durch Cash-Crops in verschuldeten Ländern zu fördern) - wenige Ausnahmen, unter 5% des gesamten Lebensmittelkonsums - evtl. Fleisch nur für Menschen, die das Tier eigenhändig schlachten und dadurch ganzheitlich Bezug haben zu dessen Schicksal
zum Beitrag31.05.2022 , 03:35 Uhr
übrigens gab es als Alternativen nicht nur die Ideen von Cybersicherheit und Zivilschutz. Es gab auch die Forderung, 10% dieses Geldes umzulenken in zivile Konfliktprävention, also in all die Maßnahmen, die es ermöglichen, Konflikte frühzeitig zivil, im Gespräch, zu bearbeiten, dass sie gar nicht erst eskalieren. Dazu gab es diese Kampagne: www.sicherheitneud...vil-17.03.2022.pdf
... allerdings hat sich die Grünen-Spitze nie richtig damit identifiziert.
Ich selbst habe mit einem SPD-Abgeordneten des Bundestags gesprochen. Der war durchaus aufgeschlossen für die 10 % f. Zivil. Jetzt wird er wohl vor der Frage stehen, ob er ablehnt oder sich an die Fraktions-Linie hält.
zum Beitrag27.05.2022 , 19:18 Uhr
es haben sich überhaupt auffällig viele Länder enthalten, u. a. Schweiz, Schweden, Italien, Irland, Japan ... und viele andere. Es wäre zu fragen warum. Ging es nur um das Ja oder Nein zur Bekämpfung des (Neo-)Nazismus, Rassismus u. ä. Haltungen oder lagen den Enthaltungen andere Gründe zu Grunde?
zum Beitrag17.05.2022 , 11:12 Uhr
das Ding ist ja, dass viele bei der Bundestagswahl die Linke nicht gewählt haben, weil Wagenknecht noch in der Partei ist, und zugleich viele die Linke nicht gewählt haben, weil die Partei Wagenknecht so gedemütigt hat. Beide Lager haben die Linke bestraft.
zum Beitrag03.05.2022 , 13:40 Uhr
sie haben oft nicht interessiert. Aber es gab auch Gedenken an die Toten der anderen Seite, Besuche der Kriegsgräber, symbolische Wiedergutmachung. Das eine hats gegeben und das andere auch.
zum Beitrag02.05.2022 , 22:56 Uhr
Die Ereignisse rund um das Gewerkschaftshaus Odessa vom 2.5.2014 sind hier nur bruchstückhaft genannt. Ausführlich beschrieben und als Massaker von Rechtsextremen an Linken gekennzeichnet ist es hier: www.jungewelt.de/a...a.html?sstr=odessa
zum Beitrag30.04.2022 , 23:43 Uhr
Erstaunlich ist, wie selbstverständlich wir darüber reden und denken, dass eine Firma, hier ist es Twitter, gekauft werden kann. Warum akzeptiert die Gesellschaft dies? Warum wird es hier im Artikel nicht infrage gestellt?
Unternehmen von öffentlichem Interesse gehören unter öffentliche Kontrolle. Und das heißt: in öffentliches demokratisch kontrolliertes Eigentum, sei es über den Staat, sei es über die, die es betreiben, in diesem Fall der User_innen. Das gilt für alle Unternehmen, über die in der Zeitung berichtet wird, auch Twitter, auch Tesla. Sie sind von öffentlichem Interesse. Sie dürfen nicht legal kaufbar sein.
Beim Satz "Er will nichts Geringeres als den öffentlichen Diskurs beeinflussen, ..." (ziemlich oben im Artikel) ist mir eingefallen, dass einer aus der herrschenden Klasse gesagt hat: ja, ok, es gibt Klassenkampf - und wir werden ihn gewinnen. Die Einflussnahme auf den öffentlichen Diskurs durch "Kauf" einer Firma ist Klassenkampf von oben. Wie "Tazzy" weiter unten schon schrieb: "Und wenn Journalisten vom ZDF eine Meinung äußern, die ihm nicht gefällt, werden sie sofort zensiert und bekommen keinen Zugang mehr [zur Eröffnungsveranstaltung von Tesla]".
zum Beitrag18.04.2022 , 23:51 Uhr
Andreas Zumach hat in seinem Vortrag Anfang März erklärt, dass die Ablehnung von Waffenlieferungen das richtige Argument braucht, nicht die historische Verantwortung Deutschlands (die es gibt) ist das richtige Argument, nicht eine Parteinahme, sondern das Argument, dass in heiße Konflikte, wo Gewalt bereits ausgebrochen ist, nicht an Kriegsparteien Waffen geliefert werden dürfen, da diese die Gewalt verstärken.
das ist frei in meiner Formulierung wiedergegeben, das Original ist hier: www.youtube.com/wa...v=551cI5ZKuc8&t=2s
zum Beitrag08.04.2022 , 09:39 Uhr
Ja, Brücken sollten nie ganz abgerissen werden. Ideal wäre, die Aggression zu stoppen, ohne dabei den Aggressor zu schädigen. Wie das jetzt noch gehen soll, weiß ich auch nicht recht.
Nur bruchstückhaft: Wie wäre es, wenn Russland Rubel will, in natural zu zahlen, mit Dingen, die dem Krieg nichts nutzen, aber der Klimawende, z. B. Solarmodule oder Straßenbahnen.
zu Loznitsa: "dies sei kein Krieg zwischen zwei Ländern, sondern zwischen zwei Weltsichten"
Da stimme ich nicht zu. M. E. geht es um Vorherrschaft. Die Oligarch_innen der USA und westlicher Länder wollen neben Europa auch Russland in ihren Einflussbereich bekommen, während die russischen Oligarch_innen Europa in ihren Einflussbereich bringen wollen. Das ist dieselbe Weltsicht. Die Ukraine ist dazwischen geraten.
zum Beitrag08.04.2022 , 09:26 Uhr
"betreutes Denken": super Formulierung, das muss ich mir merken
zum Beitrag22.03.2022 , 20:19 Uhr
... wenn sich aber viele aus der Gesellschaft mit diesem Prozess identifizieren, stehen die Verantwortlichen aus den Museen und Institutionen nicht allein. Dann fällt es ihnen wahrscheinlich leichter, ihren Part zu übernehmen. Weil auch andere ihren Part übernehmen.
zum Beitrag21.03.2022 , 22:40 Uhr
Es überrascht mich nicht, dass die Institutionen zögerlich, manche gar nicht mitarbeiten.
In einem gewissen Sinn wird hier der zweite oder dritte Schritt vor dem ersten gemacht. Das Handeln, also forschen, Herkunft herausfinden, mit den Menschen aus den kolonisierten Kulturen zusammenarbeiten, zurückgeben o. ä., ... passt nicht als erster Schritt.
Vorher kommt die Bewusstwerdung, das Klarwerden über die eigene Rolle (die die heute leben sind ja i. a. nicht die, die die vor Jahrzehnten die menschlichen Überreste hierher geholt haben), das Aufnehmen einer Beziehung zu den - vereinfacht gesagt - Beraubten oder Bestohlenen; da spielt die eigene Relativierung, auch die des wissenschaftlichen Betriebs, eine Rolle und die Frage der Schuld und Versöhnung.
Und erst wenn diese Beziehung gut ist, verstandesmäßig und emotional, dann wird auch die Zusammenarbeit zur Herkunftsforschung und zum nun fälligen Umgang miteinander gut. Zum Aufbau der Beziehung trägt sicherlich die Diskussion, solche Artikel wie der hier in der taz, das Gutachten bei usw. Aber es ist ganz am Rationalen und am Handeln orientiert. Es fehlen das Berührt-Werden und die Rituale.
Dabei stellt sich dann auch die Frage, wer zuständig ist. Das sind wohl nicht nur die Museen, sondern alle Leute in einer Gesellschaft, die koloniale Vergangenheit hat. ... Und dann kommen wir an einen wichtigen Punkt: wenn eine wirklich authentische Beziehung aufgebaut ist und wirklich der Kolonialismus in die Vergangenheit getan wird, ist es nicht mehr möglich, an postkolonialen Ausbeutungs-Strukturen festzuhalten (z. B. ärmere Länder zu zwingen, auf protektionistische Regulierung ihrer Wirtschaft zu verzichten, bei Androhung existenz-ruinierender Konsequenzen). Sonst wird das Rückgeben, so ehrlich es von den paar Akteuren auch gemeint sein mag, zur Farce.
zum Beitrag21.03.2022 , 21:02 Uhr
das mit den 50 Jahren könnte unsere deutsche juristische Definition der Totenruhe sein. Aber, wie im Text ja auch steht, haben viele Kulturen viele Ansichten über den rechten Umgang mit den Ahnen - was die Totenruhe einschliesst
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