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Wagenknecht und die LinkeWas wird aus Lady Voldemort?

Die „progressiven Linken“ denken über eine Zukunft der Partei ohne Sahra Wagenknecht nach. Gregor Gysi spricht sich für einen gemeinsamen Weg aus.

Die, deren Name nicht genannt wird? Und doch bleibt der Streit in der Linken um Sahra Wagenknecht Foto: Britta Pedersen/dpa

Berlin taz | Die Linke kann nicht mehr mit Wagenknecht. Aber kann sie ohne ihr prominentestes Mitglied? Das ist die Frage, die derzeit viele in der schwer kriselnden Partei umtreibt. Am Samstag trafen sich in Berlin diejenigen, die gerne lieber heute als morgen eine Antwort darauf erhalten würden. Die „progressiven Linken“ fordern einen Bruch mit dem von Wagenknecht vertretenen „Linkskonservatismus“.

Dass es so nicht weitergehen kann, darin waren sich die rund 100 Linkenmitglieder, die sich in der Jugendherberge Berlin-Ostkreuz zum Krisentreffen versammelt hatten, einig. „Wir stecken in einer tiefen Krise, für deren Lösung nicht mehr lange Zeit ist“, sagte die Bundestagsabgeordnete Cornelia Möhring.

Etliche Teil­neh­me­r:in­nen berichteten von schmerzhaften Austritten in ihren Kreis- und Landesverbänden. Immer öfter bekämen sie zu hören: „Ihr seid für uns unwählbar geworden.“ Das alles vor allem wegen „der, deren Namen wir nicht nennen wollen“. Es ist ein Running Gag, eine nicht nur scherzhaft gemeinte Anlehnung an Harry Potters bösen Zauberer: Wagenknecht sei wie „Lady Voldemort hier im Raum“, so der stellvertretende Parteivorsitzende Lorenz Gösta Beutin, einer der Ein­la­de­r:in­nen des Treffens.

Es müssten endlich Grenzen gezogen werden, forderte der Bremer Landesvorsitzende Christoph Spehr von der Partei- und Bundestagsfraktionsführung. So sei die „Denunziation“, die soziale Frage wäre der Linken wurscht geworden, nicht länger hinnehmbar. „Das kann man finden, aber eigentlich nicht in dieser Partei“, so Spehr. Das gelte auch für die lauten Gedankenspiele über die Gründung einer anderen Partei. Wer über einen anderen Laden nachdenke, sollte nicht mehr für die Partei oder die Fraktion auftreten und sprechen.

Wagenknecht liebäugelt mit neuer Partei

Beides zielt auf Wagenknecht ab, die seit langem schon kein gutes Haar mehr an der eigenen Partei lässt. Dass es in ihrem Umfeld intensive Diskussionen über eine Abspaltung gibt, ist ein offenes Geheimnis. Wagenknecht selbst liebäugelt zwar seit Wochen demonstrativ mit einer neuen Partei, zögert aber noch. So bekundete sie Mitte Oktober bei einer Veranstaltung in Zwickau, es gebe „eine große Leerstelle im politischen System“, es sei „nur so, dass es keine einfache Geschichte ist, mal eben eine Partei zu gründen“. Sie sage nicht, „dass das generell nicht möglich ist, aber man muss sich das sehr überlegen“.

Aus ihrer Sicht besteht kein Grund zur Hektik. Als mögliches Szenario gilt, erstmal weiter die Partei von innen zu zermürben und noch die hessische Landtagswahl im Herbst 2023 abzuwarten, bei der der Linkspartei der Verlust ihrer letzten Mandate in einem westdeutschen Flächenland droht. Das könnte als Signal genommen werden, um mit einem alternativen Wahlbündnis gegen die Linkspartei bei der Europawahl im Frühjahr 2024 anzutreten.

Für die Linkspartei wäre das ein Horrorszenario. Doch wie dem begegnet werden kann, darüber gehen die Auffassungen stark auseinander: Sollen Wagenknecht und ihr Anhang schon vorher dazu getrieben werden, in den Sack zu hauen, um dann noch genug Zeit zu haben, sich wieder zu sammeln? Oder soll alles unternommen werden, um zusammenzuhalten, was nicht mehr zusammenzuhalten ist?

Gysi kämpf um Wagenknecht

Vor allem der Parteigrande Gregor Gysi kämpft darum, seine einstige Intimfeindin auf Biegen und Brechen in der Partei zu halten. Er glaubt, dass im Falle einer Spaltung seine alte wie Wagenknechts neue Partei schlechte Karten hätten. Deswegen sollten jetzt alle „mal ihre Widersprüche beiseitelassen und sagen: Aber was wollen wir denn eigentlich gemeinsam“, forderte er jüngst in einem Interview mit dem MDR.

Erst kürzlich hat Gysi ein längeres Gespräch mit Wagenknecht geführt, um sie zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Auch die Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan haben sich gemeinsam mit den Fraktionsvorsitzenden Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch mit ihr getroffen. Herausgekommen ist dabei allerdings nichts. Wie bei ihren öffentlichen Auftritten soll Wagenknecht nur stoisch und unversöhnlich ihre Grundsatzkritik wiederholt haben, heißt es. Und sie habe keinen Zweifel daran gelassen, keine Perspektive mehr für die Partei zu sehen. Gleichwohl soll es demnächst noch eine weitere Zusammenkunft des geschäftsführenden Parteivorstandes mit Wagenknecht geben. Es ist nicht zu erwarten, dass dabei mehr herauskommen wird.

Die aus unterschiedlichen Parteiströmungen stammenden progressiven Linken halten solche Bemühungen für Zeitverschwendung. Grundsätzliche Widersprüche dürften nicht beiseitegelassen, sondern müssten entschieden werden. „Die Linke ist eine politische Errungenschaft, die wir verteidigen“, heißt es in ihrer „Berliner Erklärung“, die am Samstagabend einstimmig verabschiedet wurde. „Wir gehen aber davon aus, dass die Sicherung ihrer Existenz nur mit klaren Richtungsentscheidungen möglich ist.“

Im öffentlichen Bewusstsein werde „insbesondere die in der Bundestagsfraktion hartnäckig tolerierte Koexistenz unvereinbarer Positionen zu Recht als unwählbare ‚Zerstrittenheit‘ reflektiert“. Das müsse schnellstmöglich geändert werden. Gerade weil dadurch die gesamte Partei erodiere, dürfe „weder sie sich noch eine ihrer Vertretungen in den Parlamenten durch Spaltungsdrohungen erpressen lassen“, verlangen die progressiven Linken. Wer dauerhaft nicht bereit sei, Beschlüsse und Grundwerte der Linken zu respektieren, solle diese nirgends vertreten. „Wir wollen, dass in dieser Frage Klarheit geschaffen wird.“

Eine Gelegenheit dazu würde ein Krisengipfel bieten, zu dem sich die Partei- und Fraktionsvorsitzenden aus dem Bund und den Ländern am kommenden Wochenende in Leipzig treffen. Doch wie zu hören ist, dürfte es wieder einmal nur dazu reichen, sich auf unverbindliche Allgemeinplätze zu verständigen. Die Hängepartie geht weiter.

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61 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

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  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Ich würde der Linken empfehlen, die eigene Zerstrittenheit ernst zu nehmen. Die soziale Frage ist gewissermaßen die DNA der Linken, aber es scheint überhaupt keinen Konsens mehr zu geben, was die soziale Frage denn eigentlich genau sei. Darauf weisen die Grabenkämpfe und Abspaltungstendenzen hin.

    Der Linke ist gewissermaßen die eigene Basis und Legitimation abhanden gekommen.

  • Ich habe Frau Wagenknecht immer dafür geschätzt, daß sie auch Dinge aussprach, die sie leicht angreifbar und unpopulär, machte.



    Aber im letzten ½ Jahr haben Wagenknecht und Gysi Dinge gesagt, die den Kreml und Putiniska-Russland extrem begünstigen.

  • Der Riss geht über die Konflikte innerhalb der Bundestagsfraktion und zwischen einzelnen Abgeordneten und dem Parteivorstand hinaus. Ich nehme die Partei vom Großen bis ins Kleine, von der Bundestagsfraktion bis in Basisgruppen als tief zerstritten wahr. Auch außerhalb von Ausschüssen und Parteigremien herrscht eine tiefe Frustration. Allein die Überzeugung, dass es eine linke Partei besonders in dieser Zeit braucht, hat nicht die Kraft Gräben wieder zuzuschütten.



    Was sollte sich ändern, wenn es zum Burgfrieden zwischen den Lagern und Strömungen käme? Wäre damit auch die gepflegte Gegnerschaft in der Basis aufgehoben und ein gemeinsamer Kampf möglich? Mir fehlt der Glaube, weil die subjektiven Eindrücke so stark sind.



    Und das ist umso bitterer, weil linke Ideen heute so dringend verteidigt werden müssten und so viele Menschen nur durch eine linke Partei eine echte Vertretung ihrer Interessen finden können.

  • Vielleicht gibt es ja noch eine Lösung für die Linke. In Frankreich war die Linke auch schon am Ende, dort gelang eine Kehrtwende, warum sollte es hier nicht auch gehen.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob es Sarah Wagenknecht und die 'gegnerischen' Strömmungen sind, oder ob die Partei ein strukturimmanentes Politikmanagementproblem hat.

    Letzteres könnte durch eine Strukturreform immerhin gelöst werden. Personen sind irgendwann austauschbar, fragt sich nur wann und wie. Die Linkspartei hat schon eine vor sich hindümpelnde PDS ersetzt. Die PDS ist aus einer maroden SED entstanden, es geht offenbar, diese Strömmung zu verändern, vielleicht braucht die Linke jetzt eine andere Form?

    Es geht vielleicht weniger um Menschen. Auch wenn Sarah Wagenknecht die 'linke' Anführerin in den Medien ist, ist sie wirklich der Schlüssel für die Zukunft bzw. die Verneinung dessen?

    Es gibt viele Wählergruppen, die von fast allen Parteien gemieden werden, die keiner vetreten will und kann, nicht offiziell, aber wenn man sich die Realpolitik anschaut. Die Linke hat da viel bewegen und mobilisieren können - in der Vergangenheit. Vielleicht geht es in einer neuen Form wieder.

  • Kramer gegen Kramer, wer bekommt das Sorgerecht für die Partei.

    Ist es gut für das Kind, wenn die Eltern nur noch unablässig streiten?

    Ist es nicht besser, man zieht einen Schlussstrich und beide Parteien fangen neu und von vorne an?

    Die eine, die zeitgemäße, könnte ein Sammelbecken für die Linken sein, die sich auch mal selbst infrage stellen und nicht immer dasselbe herunterbeten. Die einen Begriff von Kapitalismus und Gesellschaft haben oder sich diesen eben erarbeiten.

    Die anderen, die Nationalpopulisten machen eben das, was die so machen.

    Der Göttergatte gibt mit seinem neuesten Werk die Richtung vor:

    "Ami, it’s time to go"

    Soviel Stumpfsinn war schon lange nicht mehr.

    • @Jim Hawkins:

      Kurz zum neuen Buch vom Göttergatten. Es witd u.a. vom rechten COMPACT Verlag vertrieben.



      Lafontaines Herz schlägt rechts.

    • @Jim Hawkins:

      Alles richtig.



      Warum bloss biedert sich Gysi (und viele andere) der Wagenknecht nur so an? Realitätsverlust? Überlebenskampf?



      Es entsteht der Eindruck, dass man diese Frau einerseits zum Teufel schicken will, anderseits ohne sie nicht kann, auch aus Angst, bei der nächsten Wahl sein Mandat zu verlieren, und damit viel Knete. Und Wagenknecht weiss das genau, sie ist ja alles, ausser blöd. Sie benutzt die LINKE als Vehikel für ihren Egotripp, aber ohne selbst auch den Schritt zu machen, die Partei zu verlassen und ihr Amt niederzulegen. Da tritt dann diese Symbiose wieder zu Tage, dass jeder den anderen braucht um (monetär) zu überleben. Schäbig!

  • Wäre doch die ehem. PDS immer diese geblieben.



    Dann könnte man in den neuen BL ein Klientel bedienen in den alten BL ein anderes.



    Die Partei wäre dann in vielen Ländern an Regierungen beteiligt und im Bund stabil bei 8 Prozent.Ich weiß das, glaubt mir.



    Die Fusion war unverzeihlich.

    Als ehemaliges PM wünsche ich mir aber zutiefst, dass die Partei sich so schnell wie möglich auflöst.

  • (1) Jeder denkende Mensch sieht, dass die Kombination Linke-Wagenknecht nicht (mehr) funktioniert.

    (2) In der Linken sehen es viele nicht.



    ------------------------------------------------------



    Conclusio:

  • Wer mit einem rechtskonservativen Imperialisten wie Putin sympathisiert, wer sich über gleichberechtigte Sprache oder transsexuelle Minderheiten lustig macht und rassistische Vorurteile bedient, kann nicht "links" sein.

    Das ist genauso unglaubwürdig wie die Wutbürger auf den Montagsdemos, die gegen Ausländer hetzen und sich mit Faschisten verbünden, aber strikt darauf bestehen, dass sie ganz sicher "nicht rechts" sind.

    Wagenknecht ist eben KEINE Linke, sie ist im Grunde eine Rechtspopulistin, die einfach nur etwas intelligentere und sozialere Ansichten als die "normalen Rechtspopulisten" hat.

  • Bloß keine Konfrontation riskieren. Bloß keine harte Entscheidung treffen. Besser ein fauler Kompromiss, der die Lage noch fester zementiert und weiter in den Untergang führt.

    Sollen sie machen. Relevant sind sie schon längst nicht mehr.

  • Führungsfiguren sind offenbar unersetzlich!

  • Sarah Wagenknecht, die Wolfgang Kubicki der Linken - eine immer aus dem Hinterhalt schießende Egoshooterin, die konstruktive Mitarbeit verweigert, Parteitagsbeschlüsse ignoriert und Parteivorstandssitzungen permanent schwänzt, um lieber Meinungsmache in den Medien zu betreiben.

    • @Karin Pewe:

      Lesen Sie mal Ihr Buch "Die Selbstgerechten", hervorragende Programmvorschläge darin.

      Umgesetzt, könnten die Linken ihr Potential vervielfachen.

      Die konstruktive Mitarbeit fehlt auf Seiten der "progressiven" und dabei ewiggestrigen Linken.

      • @shantivanille:

        Weshalb? Wenn man die "hervorragenden Programmvorschläge" inhaltlich nicht teilt, dann unterstützt man sie eben nicht, egal ob das ein Wähler*innenpotenzial hat oder nicht. Es geht eben vielmehr um inhaltliche Positionen und nicht nur darum, was bei irgendwem ankommt. Deshalb lehnt man es als linke Partei eben auch ab, wenn jemand wie Wagenknecht gegen Asylsuchende hetzt oder sich in AfD-Manier bei bestimmten Leuten anbiedert. Wer als linke*r Politiker*in von der AfD Applaus bekommt, der*die macht etwas gehörig falsch.

  • Die Grünen sind deshalb so erfolgreich, weil sie sich auf ihr Kernklientel konzentrieren:



    - großstädtisch



    - multikulturell



    -ausländerfreundlich



    - minderheitenfreundlich



    - antinational



    - Hohes Bildungsniveau



    - Überdurchschnittlich oft beim Staat oder staatsnahen Institutionen beschäftigt, deshalb auch



    - überdurchschnittlich gut verdienend



    - industriefeindlich

    Das reicht je nach Wahl für 10-25 Prozent.



    Das Problem von SPD und mehr noch Linken ist, daß der größte Teil der eigenen Funktionärsbasis aus dem gleichen Milieu kommt.



    Deshalb wird auch um dieses Milieu geworben, und die restlichen 75-90 Prozent werden nicht weiter beachtet.



    Wagenknecht hat das Problem schon lange erkannt, aber innerhalb der Linken wird sie es nicht lösen können.

    • @Don Geraldo:

      Das Problem ist, dass die Linke auch auf diese linke diverse urbane Wählerschicht angewiesen ist. Vergraulen ist daher keine gute Idee von Wagenknecht! Zeigen auch Ihre Wahlergebnisse! Direktmandate haben nur Gysi, Lötzsch und Pellmann gewonnen. Die Ergebnisse von Wagenknecht sind desaströs!

      • @Hannah Remark:

        Nur weil neben den Grünen noch die SPD und die Linke um diese diverse urbane Wählerschicht wirbt, werden es nicht mehr Wähler.



        Und das Wahlergebnis von Wagenknecht in NRW mit denen in den alten SED-Hochburgen in Ostberlin zu vergleichen ist unserös.

        PS: Pellmann hat gegen den Bundestrend seiner Partei kaum verloren und satte 8% mehr geholt als seine Partei an Zweitstimmen und damit überhaupt erst die Fraktion gerettet. Aber als Vorsitzenden wollten sie ihn nicht. Stattdessen wählten sie den in der Öffentlichkeit unbekannten, aber parteiintern erfolgreichen Strippenzieher Schirdewan zum Vorsitzenden.



        Da braucht man sich über schlechte Wahlergebnisse nicht zu wundern.

  • 6G
    654238 (Profil gelöscht)

    Die Linke ist keine Partei der Vielfalt, man sieht nicht nur am Beispiel Wagenknecht, wie vernebelt die Linke und Funktionäre geworden sind. Früher war ich bei SPD dann bei Linke Mitglied. Schon das ständige Anbiedern Reichtum besteuern, zeigt die Linke kennt die Ursachen von Reichtum nicht und kann allein dort nicht richtig differenzieren. Oder die Linke regiert in Thüringen, Konsequenzen? Demografie nicht gelöst, Armut nicht gelöst, Versorgung nicht gelöst, Lehrermangel Thüringen 10% Komplettausfall aller Schulstunden. Wenn alle Parteien eh die selben Zwänge bedienen. Kann auch einfach eine s.g. Deutschlandpartei zur Wahl gestellt werden (Flasche leer und anderes Etikett bliebt Flasche leer.). Aufklärung und Ursachen und Wirkungen zu Wagenknechts Aussage werden gar nicht erst erarbeitet, besser 3 Affen Linke für einen Posten. Und Utopie für Morgen? Nein Danke. Wie geschrieben. Die Linke regiert in Thüringen und die AFD hat erschreckende Wahlwerte. Da liegt es fern das Die Linke Narrative, Werte, Aufklärung, Chancen ff. entwickelt hätten. Ausgenommen viel Mitglieder, die Wahllose hoffen. SYNL

    • @654238 (Profil gelöscht):

      Was soll denn mit Wagenknecht erarbeitet werden? Wagenknecht verweigert konstruktive Mitarbeit, da sie Parteitagsbeschlüsse ignoriert und Parteivorstandssitzungen permanent schwänzt ... Sie handelt somit antidemokratisch!

      Das Elend hat die heute-show doch sehr gut darsgestellt:

      www.youtube.com/watch?v=_u7Pj2lXQwY

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

    • @Troll Eulenspiegel:

      "Es wäre jedoch fatal, wenn sie mit dieser Strategie Erfolg haben wird."

      Das wird auch nicht passieren. Im von ihr geleiteten Landesverband NRW zeigt sie jetzt schon, was sie kann, der war bereits bevor das alles richtig hochgekocht ist im unaufhaltsamen Sinkflug.

      Beifall kriegt sie nur vom rechten Rand, wo man gern auf tailistisches Phillistertum hereinfällt (am Ende aber doch AfD wählt).

      Eine eigene Partei würde als Rohrkrepierer enden wie vorher schon ihre Aufstehen-Bewegung. Sie kann nichts aufbauen, sie kann nur zerstören. Das aber meisterhaft.

  • Die Parteiführung häte schon viel früher einschreiten sollen, um weniger wagenknecht und andere themen in den vordergrund zu stellen.



    Man muss Wagenknecht nicht ausschließen, man muss nur klar machen, das Wagenknecht nicht die einzige und mächtigste in der linkspartei ist. so kommt es nämlich leider oft rüber.

    des weiteren muss die "links" partei vor allem an ihrer gesamten öffentlichkeitsarbeit und selbstbildnis arbeiten. denn das ist doch auch die aufgabe der sozialen organisation ... die leute aufzuklären und neu zu organisieren. das passiert viel zu wenig. deswegen wählt die soziale mitte auch lieber grün, weil das einfacher, einleuchtender und populärer - konsumierbarer für sie ist.

    Wir müssen gegen das anti-sozialistische/progressive narrativ ankämpfen und gegen die oberflächlichkeit und trägheit der masse. so war es schon immer, und das passiert viel zu wenig!



    Statt dessen hören wir radikale verstlörende und unverständliche thesen von wagenkencht und anderen und lahme solidaritätserklärungen über hauf.



    viel zu wenig aktionismus und viel zu wenig aufklärung (wie greeenpeace in den letzetn 40 jahren).



    Und die fehlende aufklärung erkennt man eben auch in der mangelnden inklusion und mangelhaften formulierung der ideoloigie als auch in dem sturen selbstverständniss von "links", das man nicht durch sozial ersetzen will - um eben alle endlich zu inkludieren. man kann die fehler nur beenden wenn man sie versteht und transformiert und nicht exkludiert!!!

    dann würde man nämlich verstehen, das ein sozialismus der ALLE inkludieren soll, auch nur funktionieren kann, wenn man eine inklusive ideologie beherrscht. die nicht gleich zusammenfällt, wenn eine frau wagenknecht in 3 von 40 punkten nicht konform geht.

    die den spaltenden ideologien überlegen ist!!!!

    was die nächstenliebe und das verständins angeht, können viele noch was dazu lernen. auch bei den sogenannten "linken". und ja, auch frau wagenknecht.

    Gysi ist immer noch der beste, neben Kipping!

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Wenn ich das von Außen betrachte, steckt die Linke in einer Zwickmühle zwischen Pest und Cholera.

    Entweder das Wagenknecht Lager geht, dann scheitern beide Parteien an der 5% Hürde .. oder sie bleiben zusammen und scheitern ebenfalls, weil der innere Zwist so groß ist, dass man sich gegenseitig sabotiert.

    Und je später das Wagenknecht Lager geht, desto schwerer wird es später menschlich zusammen zu arbeiten.

    Gysi hat die Sorge, dass bei der nächsten Bundestagswahl ohne Ihn die direktmandate fehlen, um die Hürde zu knacken. Deswegen hofft er auf einen Kompromiss.

    Wagenknecht hat mit ihren Äußerungen zum Krieg gezeigt, welche Fahne sie schwenkt. Sie versucht bei den AfD Wählern zu punkten. Die alten Kader von sozial denkenden USA Kritikern und diejenigen, denen die AfD zu rechtsextrem wird.

    Und Die Linke.. ohne Wagenknecht wird sie wohl den sozialen Fokus und damit den Kontakt zu den einfachen Arbeitenden, die eher auf ihr Geld als auf die Gerechtigkeit einer winzigen Minderheit schauen müssen, endgültig verlieren.

    Ich denke.. je eher der Schrecken ein Ende hat, desto besser.

  • Ich befürchte Schlimmes. Ohne Wagenknecht kann die Linke ihren Geschäftsbetrieb einstellen, weil Frau Wagenknecht mindestens die Hälfte der Wähler mitnimmt.



    Die sollen sich besser zusammenraufen und einen gemeinsamen Weg finden. Der Bundestag ohne die Linke und mit einer 15-Prozent-AfD? Eine schaurige Vorstellung.

    • @V M:

      Wagenknecht kriegt seit Jahren kaum mehr Beifall außer von Letztwählern und von Rechtsextremen.

      Eine Partei, die auf Neofaschisten und paarund80jährige SED-Altlasten setzt, hat fertig. Und "links" ist sie in keiner Weise.

  • Ich fürchte, weder das Zusammenbleiben noch die Trennung wird die Lösung sein. Es werden andere Entwicklungen in den Vordergrund treten und die Frage, wie die Partei dieLinke weitermacht, in den Hintergrund.

  • Ja, vielleicht gibt es Chancen wieder die Gemeinsamkeiten zu finden. Aber ich glaube auch eher, dass eine Trennung besser wäre, weil nichts mehr konstruktiv zu kitten ist. Wegen persönlicher Verletzungen, aber mehr noch wegen der tiefen inhaltlichen Differenzen, über die glaube ich alle genug nachgedacht haben und die Differenzen bleiben werden.

    Was die Sache für die Linke nicht so einfach macht ist, dass es nicht so ist, dass die ganze Partei und Leute aus allen Strömungen auf der einen Seite und nur Wagenknecht auf der anderen Seite stehen. Der Riss geht denke ich tiefer und spiegelt teilweise die Gräben in der Gesellschaft.

    Es ist nicht so klar, ob die Kraft reicht, eine Partei von relevanter Größe oder gar politisch relevante Teil der Gesellschaft mitzuziehen.

  • Die parteipolitische Situation in Deutschland stellt sich bei realistischer Sichtweise so dar, dass es eine erdrückende Mehrheit für das konservativ liberale Lager gibt und keine linke Opposition. Die AfD ist offensichtlich die einzig sichtbare Oppositionspartei.



    Es ist wahrscheinlich so, dass es in Deutschland genügend linke WählerInnen geben würde, wenn es eine linke Partei gäbe, die sich nicht an das bürgerliche Parteienkartell anbiedern würde. Eine echte sozialistische Partei mit klaren Vorstellungen von Friedenspolitik, internationaler Solidarität, sozial orientierter Klimapolitik und klarem Bekenntnis zu einer historischen Verantwortung Deutschlands im Sinne von Völkerverständigung.



    Der Teil der PDL, die sich als progressiv bezeichnet oder versteht wird es nicht sein.

    • @Rolf B.:

      Entschuldigung, aber: Völliger Blödsinn. Die Schwatten haben gerade das Bürgergeld abgelehnt, und im Vermittlungsausschuss Änderungen bis zur Unkenntlichkeit durchgesetzt. Ein Beispiel unter dutzenden. Die AfD die "einzig sichtbare Oppositionspartei"? Das ich nicht lache!

      • @Kaboom:

        Unterschiedliche Wahrnehmung? Geschätzt 80% der Ampelmaßnahmen werden von der Union unterstützt.

  • Die Partei haben Gysi, Lötzsch und Pellmann mit den jeweiligen Direktmandaten vor dem Rauswurf aus dem Bundestag gerettet. Die Ergebnisse zeigen ganz deutlich, das Wagenknecht eine Low Performerin ist. Die harten Fakten zeigen somit ganz deutlich, dass Wagenknecht nichts dazu beigetragen hat, dass die Partei noch im Bundestag vertreten ist. Schmeißt Wagenkecht endlich raus und mir ihr die ganzen Putin, Maduro und Xi Versteher und Menschrechtsverachter alle im Schlepptau dazu. Ich kann dieses Elend nicht mehr mit ansehen. Sollen die bei der AfD glücklich werden. Sogar die rechte AfD Compact hat Wagenekcht schon gekürt:

    www.compact-shop.d...e-beste-kanzlerin/

  • Die Frage ob sich die Partei spalten wird ist irrig, das hat sie doch schon längst getan. In der jetzigen Situation ist die Partei für beide Seiten zunehmend unwählbar, die Lifestyle-Linke verabscheut die Traditionalisten und anders herum. So lange da in einer Organisation verbunden ist, was sich nicht verträglich ist, ist es eine lose-lose-Situation. Manche wählen die Partei noch "wegen" Wagenknecht, manche "trotz" ihr, nur tun beides halt immer weniger.

    Der eigentliche Kampf geht nur noch darum, welcher Flügel die bestehenden Parteistrukturen übernehmen kann und welcher den steinigen Weg der Neugründung zu gehen hat... Konservativ genug um alles zu ruinieren sind offensichtlich beide Flügel.

    Aus der heutigen Perspektive wäre die endgültige Spaltung wohl der bessere Weg, statt alle zu vergraulen könnten sich zwei Parteien getrennt auf ihre unverträglichen Klientele konzentrieren. In Summe wäre da wohl deutlich mehr Potential vorhanden als bei einer vereinten Partei die alle Wählerschichten gleichsam vergrault...

    Die Frage der Übernahme der bestehenden Parteistrukturen dürfte der eigentliche Knackpunkt sein, um mehr dürfte es da nicht mehr gehen. Ohne diese Verlustangst wäre die Sache doch schon durch.

    Man sollte die Mitglieder der Landesverbände abstimmen lassen und dann länderweise neue Wege gehen, das erhöhte die Chancen auf überlebensfähige Landesparteien. "Wagenknecht-Landesverbände" auf die "Bundeslinie" zwingen zu wollen (oder anders herum), dürfte die schlechteste aller Optionen sein. Diesen langen Kampf überlebt die ohnehin schon schwindende Basis nicht.

    Je schneller die organisatorische Spaltung der ideologischen Spaltung folgt, desto besser für alle.

    Was will man denn da noch bewahren? 4,5% im Bund? 3% in den Flächenländern im Westen? Wieso fürchten sich die Progressiven in den urbanen Zentren vor dem Schritt? Wieso die Traditionalisten in den Flächenländern? Mittelfristig ginge es allen besser ohne die anderen...

  • Schade dass diesen Sommer Gorbatschow gestorben ist. Ihm hätte ich gerne auf irgendeine Art und Weise persönlich einmal dafür danken wollen, dass mein leben so glücklicher und chancenreicher und vielfältiger verlaufen ist. mir als ehemaligen DDR- Bürger hat er die grenzen geöffnet und mir ein leben in einem land mit offenen grenzen geschenkt. - Dafür bin ich ihm sehr dankbar.Ich habe die Möglichkeit mir die ganze Welt anzugucken Den Baikalsee und das Tian-Nan-Men Gebirge.. meine Füße im arktischen Ozean zu baden und in den Wüsten Asiens Fahrrad zu fahren, im schwarzen Meer zu schnorcheln und in Istanbul Tee zu schlürfen, mit meinen Sisters und brothers. Gorbi hat echt toll die Welt verändert. - Offene Grenzen für Alle. Vive la Franz.

  • "Als mögliches Szenario gilt, erstmal weiter die Partei von innen zu zermürben und noch die hessische Landtagswahl im Herbst 2023 abzuwarten, bei der der Linkspartei der Verlust ihrer letzten Mandate in einem westdeutschen Flächenland droht. Das könnte als Signal genommen werden, um mit einem alternativen Wahlbündnis gegen die Linkspartei bei der Europawahl im Frühjahr 2024 anzutreten." Wenn ich so eine - völlig aus der Luft gegriffene - Spekulation lese, frage ich mich, ob Pascal Beucker in der Vorweihnachtszeit wohl zu viel Spekulatius gegessen hat, möglicherweise selbstgebackene mit halluzinogener Wirkung aufgrund von Tetrahydrocannabinol? Oder hat er sich das von der progressiven Linke aufschreiben lassen und die muss es ja wissen, weil die mit BND und Verfassungsschutz zusammenarbeitet? Mein Gott, taz, wie tief bist du gesunken.

    • @VDS:

      Das ist keine Spekulation, sondern wird im Wagenknecht-Lager ganz offen diskutiert.

  • Progressive Linke-Populäre Linke



    Ich komme ganz durcheinander.



    Das macht aber nichts. Es spielt keine Rolle mehr.



    ... Von Aufräumen ist die Rede, von Säuberungen sogar. Dass man längst nicht mehr miteinander rede und Konsequenzen erlebe, "wenn man nicht auf Kurs ist". Und der Parteikurs ist dezidiert nicht das, was Wagenknecht denkt und sagt....



    War Sahra Wagenknecht mit- Aufstehen- nicht schon mal eine Fußnote!



    Bitte das selbe nochmal!



    Ich war im Haus am Köllnischen Park damals(andere Veranstaltung) als es darum ging weitermachen oder nicht.



    Der Kreis schließt sich da wo Ende! steht.



    Einige SED-PDS-Linke Funktionäre(Ehrenvorsitzende) sind doch gut durchgekommen.(Keine Probleme mit Strom, Gas oder sonstigen Kosten heute. Gut für die Enkel.)



    Gibt es denn keine neuen, jungen Linken mit Einstellungen, die der Zukunft zugewande, realistische, umsetzbare Ziele vorantreiben können. Ohne Wagenknecht, Gysi, Bartsch, Dagdelen, Ernst, Lötsch usw.



    Und klar! Ohne Ehrenvorsitzende!

    • @Ringelnatz1:

      "Ohne Wagenknecht, Gysi, Bartsch, Dagdelen, Ernst, Lötsch usw."



      Klar doch! Nach dem Motto: Die Partei ist die Partei, ist die Partei.



      Und dann links blinken u rechts abbiegen. Wer würde denn bitteschön, ohne diese Genannten, noch in der sogenannten LINKSpartei danach noch als Vollblutlinker übriggeblieben sein? Ein blutarmes Häuflein Verlegenheits-Schwadroneure.



      "Als ich den einen verlor,



      da warf ich den andern ins Feuer



      und kam mir wie ein Verarmter vor..."

    • @Ringelnatz1:

      Bei mir vor Ort ist Aufstehen an der Blockade der Linkspartei gescheitert, als die Genoss*innen merkten, dass sie den Laden nicht dominieren konnten bzw. es ihnen nicht gelingen wollte, die Aufstehen-Gruppe zu einem unkritischen Wagenknecht-Fanclub umzuwandeln ... aber ehrlich und selbstkritisch gesagt: natürlich auch gescheitert an der Kluft zwischen Wollen und Können der übrigen Beteiligten (mit viel Idealismus, aber meist wenig politischer Erfahrung).

      • @Abdurchdiemitte:

        "Bei mir vor Ort ist Aufstehen an der Blockade der Linkspartei gescheitert".

        Habe ich genau so erlebt!



        Die Hauptamtlichen drücken alles weg, was nicht unter ihrer Kontrolle steht. Chance verpasst, stattdessen viel Gift verspritzt. Jetzt müssen viele von ihnen selber gehen, denn ohne Sahra Wagenknecht scheitert die Linkspartei an der 5%-Hürde!

  • Ohne Wagenknecht und auch Gysi ist es aus für Die Linke. Jede andere Partei wird mit und von Wagenknecht profitieren.

  • Lady Voldemort? Also eine der größten Schwarzmagierinnen aller Zeiten? Diktatorin hoch Zwei?

    Und ihre Anhänger sind dann Todesser?

    Und ihr zu Diensten Dementoren, die anderen Menschen die Seele aus dem Leib saugen?

    Mein Gott, müssen diese sog. progressiven Linken eine Angst vor ihr haben.

    Sahra soll unbedingt ihren eigenen Laden aufmachen. Es besteht ein riesiges Vakuum für eine gemäßigte linke Partei, die auch die Interessen der Schwächeren in diesem Lande vertritt. Macht ja sonst keiner.

    Die armen "progressiven Linken". Ohne Wagenknecht wird überhaupt niemand mehr von ihnen sprechen und wenn, dann nur im negativen Zusammenhang.

    Doch was ist, wenn Sahra wie bisher auch schon, weiterhin den "Stein der Weisen" in ihren Händen hält?

    Die sog. "progressiven Linken" haben schon verloren.

  • Ein lustiges Häuflein diese Linken. Pragmatismus hassen sie wie der Teufel das Weihwasser.



    Ohne Fr. Wagenknecht bleiben sie eine Fußnote.

    • @lutz thomas:

      Seit wann genau ist die Anbiederung an den äußersten rechten Rand Pragmatismus?

    • @lutz thomas:

      Mit ihr läuft‘s bislang ja auch nicht gerade gut.

  • Was soll das. Es gibt keine Produktion mehr. Begrabt Marx in memoria all der guten Dinge, die er wollte. Schaun wir mal was davon zu gebrauchen ist. Aber einen nostalgischen Konservativismus zu betreiben wie Merz das tut weh, auch auf der linken Seite- bitte nicht.



    Was Wagenknecht erreichen will, weiß ich nicht. Sie war und ist respektabel. aber mir fehlt ein bisschen der Gegenwartssinn bei ihr. Freuen wir uns auf sie als eine gute Rednerin mit tollen Ideen.



    Die Linke von früher gibts nicht mehr, so wenig wie die alte Rechte.



    Bringen wir Klima, Frieden, Ökologie und Weltpolitik in eine Partei. Dann haben wir ne neue Linke, für die es sich lohnt. Schauen wir mal wie mit den Kapitalisten umzugehen ist. Wir streicheln Ihnen auch gern öffentlich die Füße, und lachen sie aus wie göttliche Schalker, aber unendlichen Reichtum sollte es in Zukunft nicht mehr geben. (Hu ihr KaKapitalisten: den gabs sowieso noch nie).



    Glücklich ist der Mensch, wenn er lächelt, nicht wenn sie wie Dagobert im Gold erstickt.

    • @StefanMaria:

      Das haben Sie aber schön und voller Zuversicht formuliert, ganz ohne die üblichen innerlinken Selbstkasteiungen und die Verbissenheit, die eigenen Genoss*innen ärger niederzumachen als den politischen Gegner ... es tut der linken Seele einfach gut (auch derjenigen, die nicht der Linkspartei angehört). Danke.

  • Die Linke ist völlig am Ende. Was auch, aber nicht nur an Frau Wagenknecht liegt. Auch ohne sie gibt es da genug Leute, denen ihre Ideologie wichtiger ist als die Arbeit für die Interessen ihrer Wähler*innen. Die Haltung zu Russland und zur Nato ist da nur das offensichtlichste Thema. Schade für alle in der Partei, die wirklich für Veränderungen arbeiten.

    • @moonwatcher:

      Ich glaube nicht dass die Linken völlig am Ende sind, mehr unsere Gesellschaft und unsere Regierung,die einen Rechtsruck eher hinnimmt als links sein, was dann immer gleich mit Extremisten und Antifa zur Gefahr Nummer 1 gemacht wird! Vermisse die Empörung über den Faschismus, der scheinbar nicht nur bei uns sondern in ganz Europa weiter wächst. Wäre schön wenn Mann da Mal anfängt zu "bashen" aber dann lieber auf links rumhauen während die Faschos hier weiter zündeln. Nur meine Meinung! ✌️

  • Das “Wer-zieht-zuerst?-Wagenknecht-oder-ihre-Gegner”-Szenario ist klar ein selbstverschuldetes Problem der Linkspartei … auch jetzt wieder, beim Zusammentreffen der progressiven Linken in Berlin, ging es mehr darum, wie man einem möglichen Parteiaustritt Wagenknechts bzw. einer neuen Parteigründung zuvorkommen könne als um eine programmatisch-inhaltliche Neuausrichtung der Gesamtpartei.



    Und ich sehe es eher so wie Gysi: progressive und konservative Linke haben durchaus gemeinsam eine Chance oder sie werden scheitern, gemeinsam und auch, wenn sie getrennte Wege gehen.



    Sollte das Wagenknecht-Lager gedanklich jedoch schon den Bruch vollzogen haben, kann man sie freilich kaum aufhalten … zuvor sollte der Gesprächsfaden jedoch nicht unnötig gekappt werden. Denn nur gemeinsam ist man stark, auch wenn das jetzt abgedroschen klingt.



    Ein anderer Fall sind natürlich Leute wie Dieter Dehm … wer sich öffentlich derart parteischädigend verhält, gehört zwangsläufig ausgeschlossen. Da gibt es keine Diskussion und so etwas würde auch sonst in keiner Partei geduldet.



    Aber man wäre doch mit dem Klammerbeutel gepudert, würde man durch eine Spaltung (oder einen Rauswurf der Linkskonservativen) viele gute Leute in den Parlamenten und an der Basis vor die Entscheidung stellen: für oder gegen Wagenknecht … so einfach ist es nämlich nicht.

  • Progressiv links ohne Wagenknecht?



    Is`n Scherz, gelle?

    • @Trabantus:

      Gegenfrage: Wie soll progressiv links MIT Wagenknecht gehen? Progressiv links und Querfront schließen sich IMHO aus.

    • @Trabantus:

      Gemeint ist progressiver Neoliberalismus. 😀 Der geht nur ohne Wagenknecht.

    • @Trabantus:

      Ist leider kein Scherz, denn den Mist, auf dem jetzt der progressiv-linke Hahn kräht, hat sie höchstpersönlich verzapft ... indem sie in ihrem Buch "Die Selbstgerechten" ihre eigene Position als linkskonservativ bezeichnet hat.



      Finde ich zwecks politisch-ideologischer Einordnung gar nicht schlecht, denn "linkskonservativ" vermeidet falsche und denunziatorische Kampfbegriffe wie "Poststalinistin", die Frau Wagenknecht nun mal definitiv nicht ist, bei aller berechtigten Kritik an ihren Positionen.



      Den Fehdehandschuh hat sie ihren Parteigenoss*innen allerdings mit der Diffamierung als "Life-Style-Linke" selbst hingeworfen ... den Rest erledigte dann ihr "Kettenhund" Dehm mit der Ankündigung einer Konkurrenzkandidatur für die DKP zur Europawahl.

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

    • @hamburger jung:

      Die Frau ist eine sehr brauchbare Ökonomin, eine technische Rückwärtsgewandtheit, wie ihre verunglückte Droschken-Metapher wohl suggerieren soll, hab ich bei ihr noch nie festgestellt. Ihre Kritik an der zuletzt verstärkt kulturell-linken Ausrichtung der Linken (die man kritisieren kann - aber bitte mit Argumenten) wird bei Ihnen zur Anbetung des 50er Jahre Patriarchats. Ihr Kommentar ist genau wie bereits der Artikel von genau der argumentativen Schwäche, die Linke, die Wagenknecht heute noch zuhören, an der heutigen Linken (Partei) abstößt. Zu allem Überfluss Ihr unterschwelliges Bashing gegen Globalisierungsverlierer. Schauen Sie - das ist nichts wofür man sich schämen muss - das hat systemische Gründe. Es gab eine Zeit, da hat sich die Linke und diese Fragen auch gekümmert, hat ihr Kernaufgabengebiet in materiellen-linken Politikfeldern gesehen. Das kann man anders sehen, oder kritisieren -. aber bitte mit Argumenten. Eines stelle ich aber mal fest: Als die Linke diese Programmatik hatte, drohte sie mitnichten die Sperrklausel zu reißen. Kann ja sein, dass seitdem alles anders geworden ist und materiell-linke Belange unwichtiger sind und Links-Sein sich heute an völlig neuen Fragen misst. Aber das ist etwas, was weder Autor, noch viele Kommentatoren diskutieren möchten. Lasst uns lieber lustige Vergleichsspiele mit Frau Wagenknecht spielen. Albern.

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      Die Moderation

    • @hamburger jung:

      Modernisierungsverlierer heissen jetzt die Armen.



      Mit Zynismus die Welt ändern. Geht nur hier.

    • 6G
      665119 (Profil gelöscht)
      @hamburger jung:

      Und sowas hat in der Linken nichts verloren. Linkssein ist bekanntlicherweise nur was für globalisierungsfitte, wettbewerbsstarke Gewinnertypen!

    • @hamburger jung:

      Ihre Argumentation finde ich nicht schlecht, eigentlich bringen sie das Lebensgefühl der Wagenknecht-Fanbase gut auf den Punkt ... ABER:



      "... die aber endlich mal zur Ruhe kommen will, wie vor mindestens 30 Jahren, weil sie immer weniger im Portemonnaie hat und sich überlastet fühlt ...".



      Ist das jetzt irgendwie falsch, verdammenswert oder unberechtigt? Denn es gibt sie ja, die Modernisierungsverlierer des Neoliberalismus, wie Sie selbst schreiben.



      AfD und Wagenknecht sind in dem Kontext jedoch nur das Ei, niemals das Huhn ... da müssten wir noch tiefer in die Analyse gehen.