Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Die Ereignisse rund um das Gewerkschaftshaus Odessa vom 2.5.2014 sind hier nur bruchstückhaft genannt. Ausführlich beschrieben und als Massaker von Rechtsextremen an Linken gekennzeichnet ist es hier: www.jungewelt.de/a...a.html?sstr=odessa
Bei welchem Brand aufgrund eines technischen Defekts werden Menschen aus einem Haus von zufällig vor Ort randalierenden Faschistenhorden totgeschlagen?
Heute wieder großer Tag der Nazirelativierung…
Ich kenne die Hintergründe nicht...und vielleicht wäre eine Entschuldigung auch irgendwann.!! angebracht.
Aber ausgerechnet jetzt.? Jetzt wo Selenski ja gerade sowieso nix Besseres zu tun hat...und vor allem jetzt wo eine solche Botschaft von den russischen Medien garantiert als Schuldeingeständnis und somit als Argument für ihren Völkerrechtswidrigen Krieg zurecht gedreht würde..????
...ach du lieber Himmel....
-> hoffen wir lieber, dass die Ukraine sich wieder aufrichten kann zu einem freien und demokratischen Staat wird, indem eine Aufarbeitung solcher Geschehnisse möglich wird.
Ja, so ist das leider.
Die Toten der anderen Seite haben noch nie interessiert.
@Ria Sauter sie haben oft nicht interessiert. Aber es gab auch Gedenken an die Toten der anderen Seite, Besuche der Kriegsgräber, symbolische Wiedergutmachung. Das eine hats gegeben und das andere auch.
"... keinem technischen Defekt, sondern politisch motivierter Brandstiftung geschuldet ist, liegt auf der Hand."
Warum?
Der palästinensische Botschafter in Berlin, Laith Arafeh, wirft Israel in Gaza einen Genozid vor. Einer Verurteilung des Hamas-Terrors weicht er aus.
Todestag prorussischer Aktivisten: Keine Heilung für die Wunden
Am Jahrestag des Feuers im Gewerkschaftshaus von Odessa gibt es keine Gedenkveranstaltungen. Wenige Worte Selenskis hätten Wunder wirken können.
Trauer um eine nur 28 Jahre alte Mutter und ihr 3 Monate altes Baby in Odessa Foto: Max Pshybyshevsky/ap
Wieder einmal jährt sich der Jahrestag des Todes von über 40 Antimaidan-Aktivist:innen, die am 2. Mai 2014 bei einem Feuer im Gewerkschaftshaus von Odessa ums Leben gekommen sind. Dass dieses Feuer keinem technischen Defekt, sondern politisch motivierter Brandstiftung geschuldet ist, liegt auf der Hand. Und was macht die ukrainische Regierung an diesem tragischen Jahrestag?
Sie macht, was sie immer all die anderen Jahre auch gemacht hat: Sie tut alles, um ein öffentliches Trauern um die Toten von Odessa unmöglich zu machen. Mal verbot man wegen des Coronavirus eine Versammlung zum Gedenken der am 2. Mai 2014 Getöteten, dann hatte man wegen einer Bombendrohung ausgerechnet zum Zeitpunkt einer geplanten Gedenkveranstaltung vor dem Gewerkschaftshaus von Odessa genau diesen Platz gesperrt.
Und dieses Jahr hat man sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: eine totale Ausgangssperre. Ganz unberechtigt ist diese Ausgangssperre nicht. Putin steht ante portas, eine militärische Eskalation im nur 100 Kilometer entfernten Transnistrien ist nicht mehr auszuschließen, ein russischer Angriff auf Odessa vor wenigen Tagen hat bereits eine 28-jährige Valeria, ihre drei Monate alte Tochter Kira und sechs weitere Menschen getötet.
Zu alldem auch noch gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern der Maidan-Bewegung – das würde den russischen Aggressoren in die Hände spielen. Trotzdem: Mit Totschweigen wird eine gesellschaftliche Wunde nicht vernarben. Irgendetwas hätte man sich einfallen lassen müssen, was dem Sicherheitsbedürfnis genauso gerecht geworden wäre wie dem Recht auf öffentliche Trauer um die 42 Menschen, die bei lebendigem Leib verbrannt waren.
Nur zwei Minuten, gesprochen von Präsident Wolodimir Selenski, gerichtet an die Angehörigen, könnten Wunder bewirken, dem einen oder der anderen zeigen, dass dem Staat die Toten vom Gewerkschaftshaus in Odessa nicht egal sind. Stattdessen werden die Machthaber in der Ukraine auch dieses Jahr den 2. Mai wohl wieder wortlos verstreichen lassen.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Bernhard Clasen
Journalist
Jahrgang 1957 Ukraine-Korrespondent von taz und Eurotopics.de. Er hat in Heidelberg Russisch studiert. Daneben gute Ukrainisch-Kenntnisse. Hat sich jahrelang in den Bereichen Frieden, Menschenrechte, Anti-AKW, Asyl engagiert. Zusammenarbeit mit Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen in der ehemaligen UdSSR und in Deutschland. Schreibt seit 1993 für die taz.
Themen