Studie von Agora Verkehrswende: Rasche Wende spart Geld
Mit der aktuellen Verkehrspolitik werden die Klimaziele verfehlt. Zeitnahes Umsteuern kann die Klimaneutralität sichern – und wäre billiger.
Die Forscher:innen haben drei Szenarien mit unterschiedlich weitreichenden Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrssektor untersucht. Als Referenzszenario diente die aktuelle Verkehrspolitik mit den bereits beschlossenen Maßnahmen.
In diesem Fall müsse die Regierung für die Verkehrswende bis 2045 rund 9,7 Billionen Euro zahlen – inklusive der Kosten für Klimaschäden, die durch den weiteren Ausstoß von Treibhausgasen entstehen. Trotz der hohen Ausgaben würde das Ziel der Klimaneutralität für 2045 verfehlt.
In den beiden anderen Szenarien, „Wende 2025“ und „Wende 2030“, gehen die Forscher:innen davon aus, dass die Politik jeweils ab 2025 oder ab 2030 ehrgeizigere Entscheidungen für die Verkehrswende trifft. In beiden Fällen könne der Verkehr 2045 klimaneutral werden. Wenn ab 2025 mehr Maßnahmen gelten, ließen sich im Vergleich zum Referenzszenario rund 60 Milliarden Euro sparen.
„Das politische Zögern hat einen Preis“
Teurer wird es, wenn die Bundesregierung erst 2030 umlenkt: Es bräuchte drastischere Maßnahmen, um die Klimaziele in kürzerer Zeit zu erreichen. Das würde über 500 Milliarden Euro mehr kosten als die aktuelle Politik. „Das politische Zögern hat einen Preis“, betont Zimmer.
In den zwei Wende-Szenarien geht es laut den Studienautor:innen darum, von Verbrennern auf E-Antriebe umzusteigen und Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Kosten entstehen etwa durch Investitionen in Infrastruktur und Personal.
Laut Klimaschutzgesetz muss die Bundesregierung bis 2045 Klimaneutralität in Deutschland erreichen – auch im Verkehr. Kürzlich warnte auch das Umweltbundesamt, dass der Sektor bis 2045 nur mit einer „zeitnahen Trendwende“ auf null Emissionen kommen kann. (mit dpa)
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