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Bundesverfassungsgericht greift einStopp für Heizungsgesetz

Der Bundestag kann das Heizungsgesetz diese Woche nicht beschließen. Ein CDU-Abgeordneter war mit einem Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht erfolgreich.

Nächste Runde beim Heizungsgesetz: Lange wurde gerungen, jetzt ist die Abstimmung gestoppt Foto: Fabian Sommer/dpa

Karlsruhe/Berlin dpa | Keine 48 Stunden vor dem endgültigen Parlamentsbeschluss zum umstrittenen Heizungsgesetz hat das Bundesverfassungsgericht das Vorhaben im Eilverfahren gestoppt. Die für Freitagmorgen geplante zweite und dritte Lesung im Bundestag dürfe nicht in der laufenden Sitzungswoche stattfinden, teilte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe am Mittwoch mit.

Es machte Zweifel geltend, dass die Rechte der Abgeordneten ausreichend gewahrt wurden in den Beratungen. Das Verfahren im Bundestag war von der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP eilig organisiert worden. Wer als Mieter oder Haus- und Wohnungsbesitzer nach Monaten des Koalitionsstreits weitgehende Klarheit erwartet hatte, muss sich nun weiter gedulden.

Für das weitere Verfahren gibt es nun zwei Möglichkeiten: Entweder trifft sich der Bundestag zu einer Sondersitzung in der Sommerpause, die eigentlich nach diesem Freitag beginnt – oder der Beschluss wird auf die Zeit ab September vertagt, wenn der Bundestag regulär wieder zusammenkäme.

„Folgen für den Parlamentarismus“

Für die Ampel sind die deutlich geäußerten Bedenken der Richter eine politische Schlappe, Oppositionsvertreter sprachen von einer „Ohrfeige“. Politiker der FDP, deren Partei den Kompromiss mitgetragen hatte, machten in ersten Reaktionen die Grünen verantwortlich. Die wiederum erklärten über Fraktionschefin Katharina Dröge, man habe Respekt vor dem Urteil und werde „schnell in der Ampel über den neuen Termin zur abschließenden Beratung entscheiden“.

Im Kern sieht das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass künftig nur Heizungen neu eingebaut werden dürfen, die auf Dauer zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden können. Die Kosten des Umstiegs sollen mit bis zu 70 Prozent aus Steuermitteln gefördert werden – ein genaues Konzept gibt es aber noch nicht.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann hatte eine einstweilige Anordnung beantragt, um dem Bundestag die abschließende Beratung und Abstimmung über das Gesetz zu untersagen, wenn der Gesetzentwurf den Abgeordneten nicht mindestens 14 Tage vorher schriftlich vorliegt – was nicht der Fall war. Heilmann schrieb auf Twitter: „Das ist ein großer Erfolg für unseren Parlamentarismus und in diesem konkreten Fall auch für den Klimaschutz!“ Der Deutschen Presse-Agentur sagte er: „Das wird sicher Folgen für den Parlamentarismus haben, die ich so spontan noch nicht ganz übersehen kann.“

Heilmann hatte argumentiert, seine Rechte als Abgeordneter seien durch das Gesetzgebungsverfahren erheblich verletzt worden. „Die Ampel ruiniert die Wärmewende mit einem Last-minute-Gesetzespaket und einem verfassungswidrigen Verfahren“, warf er der Koalition vor. Wegen der maximal verkürzten Beratungen zur Novelle des GEG im Parlament könne man keine konzeptionellen Schwächen des Gesetzespakets aufzeigen und ändern.

Dazu erklärte das Gericht nun, Heilmanns Hauptsacheantrag im Organstreitverfahren erscheine mit Blick auf sein Recht auf gleichberechtigte Teilhabe an der parlamentarischen Willensbildung aus Artikel 38 des Grundgesetzes weder von vornherein unzulässig noch offensichtlich unbegründet. „Den Abgeordneten steht nicht nur das Recht zu, im Deutschen Bundestag abzustimmen, sondern auch das Recht, zu beraten.“

Merz sieht Niederlage der Bundesregierung

Die Folgenabwägung führe zum Ergebnis, „dass die für den Erlass einer einstweiligen Anordnung sprechenden Gründe überwiegen“. Das Interesse am Vermeiden einer nicht rückgängig zu machenden Verletzung der Beteiligungsrechte wiege schwerer als der Eingriff in die Verfahrensautonomie des Bundestags, der die Gesetzgebung lediglich verzögere. Die Entscheidung fiel im Zweiten Senat mit fünf gegen zwei Stimmen.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit Öko-Energie betrieben werden muss. Damit soll die Wärmewende vorangebracht werden – als Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Von den rund 41 Millionen Haushalten heizt zurzeit nahezu jeder zweite mit Erdgas, ein weiteres Viertel mit Heizöl. Es sollen aber keine funktionierenden Öl- und Gasheizungen ausgetauscht werden müssen. Außerdem sollen defekte Heizungen repariert werden dürfen. Umweltverbände kritisieren, dass aufgrund von Schlupflöchern noch jahrelang weiter Gasheizungen neu eingebaut werden dürften.

Laut Klimaschutzgesetz muss Deutschland den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 um 65 Prozent senken. Zurzeit beträgt die Minderung laut Umweltbundesamt rund 41 Prozent. Bis 2045 muss verbindlich Klimaneutralität erreicht werden.

Unionsfraktionschef Friedrich Merz wertete das Karlsruher Urteil als „schwere Niederlage für die Bundesregierung von (Kanzler) Olaf Scholz“. „Dem unsäglichen Umgang der Bundesregierung mit dem Parlament und der Öffentlichkeit wurde nun ein Riegel vorgeschoben“, sagte der CDU-Vorsitzende der Deutschen Presse-Agentur. „Olaf Scholz und seine Bundesregierung wären gut beraten, das Urteil aus Karlsruhe zum Innehalten zu nutzen. So wie bisher kann es im Deutschen Bundestag nicht weitergehen.“ CSU-Generalsekretär Martin Huber sprach von einer „schallenden Ohrfeige für die Bundesregierung“ und forderte: „Das Heizgesetz muss weg und komplett neu aufgesetzt werden“.

Auch FDP begrüßt Abstimmungsstopp

Der FDP-Vizevorsitzende Wolfgang Kubicki wertete den Karlsruher Eilbeschluss als „verdiente Quittung für die Grünen, die in dieses Verfahren einen unerklärlichen Druck hineingegeben haben“, wie er der Funke-Mediengruppe sagte. Der FDP-Abgeordnete Frank Schäffler begrüßte die Entscheidung: „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit. Es war falsch, den Grünen hier auf den Leim zu gehen“, schrieb er auf Twitter. FDP-Fraktionschef Christian Dürr wertete den Gerichtsbeschluss als Beleg für umfangreiche Änderungen an der Novelle – auf diese hatte die FDP in der Koalition gepocht. Die nun zu respektierende Entscheidung unterstreiche, „dass das Gebäudeenergiegesetz vom Kopf auf die Füße gestellt wurde“, so Dürr.

SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch sagte der Rheinischen Post, die Entscheidung sei „selbstverständlich zu respektieren“, betreffe aber nicht den Inhalt des Gesetzes. „Ausdrücklich weist das Gericht auf die Möglichkeit einer Sondersitzung hin, über die nun beraten werden muss.“

Wochenlang hatten die Ampel-Partner über das Heizungsgesetz von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bauministerin Klara Geywitz (SPD) gestritten. Vor allem die FDP brachte Bedenken an. Zunächst hatte das Kabinett den Gesetzentwurf beschlossen. Aber noch vor der ersten Lesung im Bundestag vereinbarte die Ampel weitere Änderungen, die sie in teils vage formulierten „Leitplanken“ festhielt – ein sehr ungewöhnliches Verfahren, das dazu führte, dass eine erste Expertenanhörung zu dem zu diesem Zeitpunkt schon veralteten ursprünglichen Gesetzentwurf stattfand.

Die Koalitionsfraktionen legten dem Bundestag am Freitag vergangener Woche Änderungsanträge zum ursprünglichen Gesetzentwurf vor. An diesem Freitag sollte das Heizungsgesetz im Bundestag beschlossen werden – noch vor der parlamentarischen Sommerpause, die nach dem 7. Juli beginnt. Den Auftakt der abschließenden Beratungen bildete die Anhörung im Klima- und Energieausschuss des Bundestags am Montag. Der Ausschuss erarbeitet eine Empfehlung für das Plenum.

Der Linken-Fraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch meldete Zweifel am geplanten Inkrafttreten des Gesetzes an. „Der 1. Januar 2024 wird nunmehr kaum zu halten sein“, sagte er dem Tagesspiegel. Er sieht in der Karlsruher Entscheidung eine „schallende Ohrfeige für Robert Habeck“.

Am Abend der Entscheidung konnte sich die Ampel-Koalition noch nicht auf eine erste gemeinsame Reaktion verständigen, SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich kündigte eine Beratung mit seinen Kollegen von Grünen und FDP zum weiteren Vorgehen für den Folgetag an. „Wir nehmen die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Kenntnis und werden diese Woche im Bundestag nicht mehr entscheiden“, erklärte Mützenich. „Über das weitere Vorgehen und wann die 2./3. Lesung des GEG stattfinden wird, beraten die Fraktionsvorsitzenden der Ampel am Donnerstag.“

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76 Kommentare

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  • Ihr seid alle so schlau und ich habe keine Ahnung

  • Hat die dpa das Gesetz schneller gelesen als der Abgeordnete, oder falsch interpretiert:



    "Im Kern sieht das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass künftig nur Heizungen neu eingebaut werden dürfen, die auf Dauer zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden können. "

    Das war der Gehalt des alten Gesetzentwurfes. Mit dem aktuellen Entwurf ändert sich erst mal fast gar nichts. Gut, wenn es etwas mehr Zeit gibt, diesem Mangel festzustellen.

  • Dass unsere Politiker immer wieder durch das Bundesverfassungsgericht auf den verfassungsgerechten Weg geführt werden müssen, ist schon beängstigend.



    Und das betrifft alle Parteien im Bundestag.



    Es ist gut dass das Gericht klare Grenzen aufzeigt.

  • Ich würde ja eher meinen, wer in Zeiten der Klimakrise weiterhin Einbau/Erneuerung von fossilen Heizungen zulassen will, hat den Schuss nicht gehört bzw. will ihn nicht hören. Fossile Heizung heißt per se CO2-Emissionen. Hingegen lassen sich die bereits niedrigeren CO2-Emissonen von Wärmepumpen, Klimasplit-Anlagen ... durch das Vorantreiben der Energiewende stetig reduzieren. Dies ginge noch schneller, würde mensch insgesamt Energieverbräuche (bspw. Industrie) und Luxusansprüche (bspw. Auto) hinterfragen und zurückfahren.

    • @Uranus:

      Haben Sie sich mal mit dem Einbau von Wärmepumpen in der Realität auseinandergesetzt?



      Kurzes Beispiel aus meiner Immobilie.



      Hier würde nach dem Einbau der Wärmepumpe, die Heizkosten auf 300€ im Monat steigen. Man würde zwar 20° in den Wohnungen erreichen, aber wahrscheinlich nicht mehr.



      Hier müsste das komplette Haus saniert werden, was nach Abzug aller Förderungen noch immer 230.000€ kosten würde. Erst nachdem, würde eine Wärmepumpe Sinn ergeben.



      Natürlich habe ich jetzt nochmals eine Gasheizung einbauen lassen. Hier ist zumindest gesichert, dass der Mieter es in der Wohnung auch im Winter warm hat. Und so wie mir, geht es tausende von Eigentümer.



      Wer wie Habeck mit der Brechstange die Wärmepumpen will, hat den Bezug zur Realität einfach verloren

    • @Uranus:

      Einfach nur dieses!

    • @Uranus:

      Ihr Beitrag bezieht sich eher auf den Inhalt des Gesetzes, nicht auf das beanstandete Gesetzgebungsverfahren.

      Es war nie erkennbar, weshalb das Ganze mit so einer Eile angegangen worden ist, anstatt den Inhalt ordentlich zu beraten.

      • @DiMa:

        Der Inhalt wurde ordentlich beraten: die FDP hat ihm 6x zugestimmt — und dann jedes Mal doch nochmal ein neues Fass aufgemacht.

        Dass es so kurz vor knapp noch Änderungen gab liegt nicht an fehlender Beratung, sondern geht voll und ganz auf die Kappe der FDP, die ihre Zustimmung immer wieder zurückzog, nachdem sie sie gegeben hatte.

        • @Arne Babenhauserheide:

          Das ist dann ein Problem der Regierung und kein Grund, dass Gesetz im Schweinsgalopp durchs Parlament zu peitschen.

          Im Übrigen wurde das Gesetz bis zu letzt immer wieder sinnvoll abgeändert. Die entwürfe waren einfach nicht ausgegoren.

    • @Uranus:

      Stetig reduzieren.



      Perspektivisch: ja. Ja vielleicht.Ja,möglicherweise. Aber j e t z t heißt jeder neue Stromverbraucher: Braunkohleheizung, Braunkohleauto, ...

      • @lesnmachtdumm:

        Die Technologie der Wärmepumpe ermöglicht eine bessere Nutzung von Energie. Aus Strom lässt sich damit viel Wärmeenergie erzeugen.



        Wie gesagt, es müsste Energie eingespart werden und auf effiziente Technologie gesetzt werden bspw. ÖPNV und Fahrrad statt Auto. Wenn der Energieverbrauch gesamtgesellschaftlich kleiner wäre, wäre der Anteil der erneuerbaren Energien größer und der von Braunkohle kleiner. Wie auch immer Ihre Bezeichnungen "Braunkohleheizung, Braunkohleauto" sind polemisch und irreführend.



        Auch wenn für mich Autos aus einer ökologischen Gesamtbilanz und sozialpolitischen Gründen keine Losung darstellen, wäre ein E-Auto bereits jetzt bezüglich CO2-Emissionen besser:



        m.youtube.com/watc...UMbGVzY2ggZS1hdXRv



        Bereits jetzt wäre auch eine Wärmepumpe besser:



        "Beim heutigen Strom-Mix verursacht eine neue Wärmepumpe 25 - 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als eine Gasheizung - mit zunehmenden Ausbau der Erneuerbaren wird die Bilanz noch besser."



        www.tagesschau.de/...rmepumpen-101.html



        Videobeitrag Youtube-Kanal "Weissnichs Welt":



        "Faktencheck zur Reaktion 2: Alternativen zur Wärmepumpe: BHKW & Split-Klkmagerät | Holger Laudeley"



        m.youtube.com/watch?v=snFbYluEiJo



        ... insbesondere die Kombination der Wärmepumpe mit Photovoltaik ist sinnvoll - auch wenn der Titel nichts Sachliches vermuten lässt, hier ein Videobeitrag mit Erfahrungen und Daten aus der Praxis:



        "Wieder Dampf ablassen: Traumkombination Photovoltaik und Wärmepumpe? Seltsame Kritiker ..."



        m.youtube.com/watch?v=XS_i1fAQEj



        ... auch im Altbau können Wärmepumpen gut funktionieren und eine Sanierung muss nicht teuer sein:



        "100k € Sanierungskosten für Wärmepumpe im Altbau? Was muss man wirklich tun?



        m.youtube.com/watch?v=bCCSwJzuH1E

        • @Uranus:

          Ergänzung - der Yotuber Torsten aus Weissnichswelt ist übrigens Ingenieur. Auch die DUH empfiehlt Wärmepumpen:



          "Mit Wärmepumpen das Klima schützen



          Die Wärmepumpe ist eine Schlüsseltechnologie, um Erneuerbare Energien in der Wärmeversorgung einzusetzen. Allein auf die Raumheizung entfallen durchschnittlich etwa 70 Prozent des Energieverbrauchs eines Haushalts. Ohne eine erneuerbare Wärmeversorgung wird Deutschland die Klimaziele nicht erreichen können.

          In nahezu allen bestehenden Szenarien werden Wärmepumpen als wichtigste Heiz-Technik der Zukunft benannt. Die Technologie ist sehr effizient: Die Wärmepumpe bezieht rund drei Viertel der benötigten Energie kostenlos aus der Umwelt. Wird die Wärmepumpe mit erneuerbarem Strom betrieben, ergibt dies eine rundum klimafreundliche Heizung ..."[1]



          Auf der Seite äußert sich auch der Klimaforscher Stefan Ramstorf.



          [1] www.duh.de/waermepumpen/

          • @Uranus:

            Zum Thema WP Prof. Volker Quaschning im Podcast ca. ab Minute 15:40:



            www.youtube.com/watch?v=0GB3ycrOD2I



            2 weitere Berichte aus der Praxis - WP in Haus von 1983 und ein Altbau aus dem Jahr 1957 bei HH:



            "Heizen mit der Wärmepumpe - so sieht die Realität aus!" www.youtube.com/watch?v=1gT5_iyXlhY



            und



            "Rentner folgt Habecks Heizungs-Gesetz und baut Wärmepumpe in unsanierten Altbau"



            www.youtube.com/watch?v=TANXWRCmvI4



            Hier gibt es auch ein Bericht über einen Ansatz mit Klimasplitanlagen nach und nach umzurüsten und in kalten Perioden noch mit Öl zu heizen:



            "WARUM sieht keiner diese einfache & günstige HEIZUNGSLÖSUNG?"



            www.youtube.com/watch?v=wB8rq-D9PAQ

            • @Uranus:

              Ihre Ausführungen zu Wärmepumpen, so richtig sie technisch auch sein mögen, haben einen eklatanten Mangel, der auch bereits beim neu Aufsetzen des GEG zu beobachten waren: Das Wort "sozial" kommt darin nicht vor.

              www.dgb.de/handwer...-9c1b-001a4a160123

            • @Uranus:

              Warum das ganze herumeiern welche Heizung in welche Haus das beste ist ?? Die effektivste Lösung ist die Halbierung des Wohnraumes und starke Einschränkung von Single-Haushalten. Weniger Quadratmeter Heizen bedeutet wirkliches Energiesparen.

      • @lesnmachtdumm:

        Wir hatten gestern einen regenerativen Stromanteil von 66%! Braunkohleauto stimmt da schonmal nicht…bei der Wärmepumpenheizung mag das im tiefsten Winter noch anders aussehen, aber in den Übergangszeiten mit viel Windstrom ist die bereits jetzt nicht schlechter als ne Gastherme…

        • @Saile:

          Womöglich wird auch nicht die Funktionsweise von Wärmepumpe und Klimasplitanlage verstanden und nicht verstanden, warum sie so effizient ist. Das wäre nicht schlimm. Mensch kann sich ja belesen ... ;-)

        • @Saile:

          "Wir hatten gestern einen regenerativen Stromanteil von 66%! Braunkohleauto stimmt da schonmal nicht…"



          Stimmt doch. Ohne den zusätzlichen Verbrauch der E-Autos wäre der regenerative Stromanteil höher gewesen, z.B. 67 %.



          Wie oft muss ich die schlicht physikalisch gegebene Tatsache wiederholen: Jeder zusätzliche Verbraucher verschlechtert den Strommix. Die Sonne scheint nicht heller und auch der Wind weht nicht stärker, wenn ein E-Auto an die Nabelschnur gehängt wird; es wird in der Lausitz eine Schippe Kohle mehr aufgelegt.



          Eine vergleichende Berechnung der Wirkungsgradkette mit den Verbräuchen von E-Autos und Verbrennern ergibt, dass E-Autos eher mehr CO2 verursachen, wegen des höheren C-Anteils in Kohle als in Kohlenwasserstoffen.



          Das ist so, auch wenn jede Menge Leute, die es auf Grund ihrer Ausbildung eigentlich besser wissen müssten, die Rückwirkung auf den Strommix großzügig vernachlässigen.

    • @Uranus:

      Ich meine mit "ich meine mal" beschließt man nicht im Eiltempo wichtige Gesetze wie das geplante GEG für 80 Millionen Staatsbürger und an den Abgeordneten vorbei. Dafür ist das Thema Klimawandel zu bedeutsam.

    • @Uranus:

      "Hingegen lassen sich die bereits niedrigeren CO2-Emissonen von Wärmepumpen..."



      Nein, die CO2-Emissionen von Wärmepumpen sind nicht "bereits niedrig". Ich habe versucht, das hier zu erläutern: taz.de/CO-Bilanz-d...bb_message_4551264



      Dabei bitte beachten: Marktbeherrschend sind Luft-Wärmepumpen, aus Kostengründen, und werden daher auch bleiben.

      • @sollndas:

        Wie ich ein wenig weiter oben darlegte bzw. auf Belege verwies, sind Luft-Wärmepumpen durchaus gut - insbesondere in Nordeutschland/Meeresklima, da dort die Winter außerordentlich milde sind. Je milder die Temperaturen, desto effizienter die Luft-Wärmepumpen. Sogar im kalten Skandinavien wird seit einigen Jahren auf Wärmepumpen gesetzt. Dass es mit der Wärmewende nicht getan ist, ist auch klar. Da geht es u.a. um das Voranbringen der Energiewende.

        • @Uranus:

          "Sogar im kalten Skandinavien wird seit einigen Jahren auf Wärmepumpen gesetzt."



          Ja, und?



          (a) Vielleicht haben sie dort ausreichend Wasser- und Atom(pfui Deibel)kraftwerke?



          (b) Falls sie (a) nicht haben und trotzdem Wärmepumpen pushen - müssen wir dann den gleichen Fehler machen?

          • @sollndas:

            Falls es am Wissen über die Funktionsweise der Wärmepumpe mangeln sollte:



            "WOLF erklärt die Wärmepumpe (100SekundenPhysik)



            WOLF Heizung und Lüftung•635.147 Aufrufe•vor 6 Jahren"



            m.youtube.com/watch?v=rjHtvYPqZFY



            "Heizungsverbot, und jetzt? Wärmepumpen und Wasserstoff im Check! | Harald Lesch |Terra X



            Terra X Lesch & Co•773.831 Aufrufe•vor 1 Monat



            4K"



            m.youtube.com/watch?v=pDl9mE73fb0

            • @Uranus:

              "Falls es am Wissen über die Funktionsweise der Wärmepumpe mangeln sollte"



              Danke, dass Sie mir Unwissenheit unterstellen.



              Ich hatte Wärmepumpen incl. Carnot-Kreisprozess vor Jahrzehnten als Frage im Vordiplom "Technische Chemie". Ich kam aus der Prüfung mit einer glatten Eins raus.



              Die Frage ist, wo die 26,7 GW (2030) bzw. 81,5 GW (2045) zusätzliche Grundlast (Habecks eigene Zahlen) herkommen sollen, und wie sie durch die Netze kommen sollen.

              • @sollndas:

                Okay. Pardon.



                Naja, offenbar müssten EE und Netz noch gut zugebaut und Energie gespart werden. Aktuell sieht es so aus, dass die Ausbaupläne/-vorhaben nicht ausreichen. Da ist viel verschleppt und sabotiert worden.



                CO2-Emissionen und Energieverbrauch einsparen ließen sich bspw. durch Stilllegung von Autos, wie Sie ja auch andeuteten. Stattdessen eine gut abgestimmte Kombination aus Fahrrad, ÖPNV und Bahn. Aber auch da hapert es. Wahsinnigerweise sollen ja sogar Straßen zugebaut werden und es gibt nicht mal Beschränkungen von Autogewicht, -leistung oder der Zahl bei der Zulassung oder Umrüstungsgebote von Verbrennern hin zu E-Antrieb.

  • Man fragt sich abgewandelt:



    "Ist das Politik oder kann das weg?"

  • 》Das Ding ist unfassbar kompliziert, fachchinesisch, mit Querbezügen durchschrotet – ich wäre stolz gewesen, die Hälfte als Masterarbeit abzugeben. Den Inhalt versteht kein Mensch, aber wissenschaftlich wurde sauber gearbeitet《 hat F. Küppersbusch hier in der taz die Novelle beschrieben.

    Der Einwand von Heilmann, der ja sogar Mitglied des Ausschuss für Klimaschutz und Energie ist, ist mehr als berechtigt (und die allgemeine Frage, wie denn Bürger*innen sich an ein Gesetz halten können sollen, dessen 'Inhalt kein Mensch versteht')

    Es ist aber noch schlimmer: es gab ja am Montag eine Expertenanhörung - in der selbst diese kritisierten, dass die Zeit zu knapp sei (und auch sonst einiges)

    www.merkur.de/wirt...rgie-92381089.html

    Der Hammer: - Umweltverbände waren diesmal gar nicht erst eingeladen, ganz offensichtlich wollte wan sich deren Kritik erst gar nicht anhören

    taz.de/Finale-fuer...iegesetz/!5941828/

    www.merkur.de/wirt...hend-92378998.html

    (bei der ersten Anhörung schon, aber das war ein anderer Entwurf)

    "Bedenken second" - auch bei den Grünen ist dies offensichtlich die Devise, Hauptsache schnell.

    Wan braucht über Politikverdrossenheit, die Erfolge der AfD nicht groß rätseln, wenn sich hier zeigt, wie zu einem Gesetz, das in einen Lebens-Kernbereich drastisch eingreift, weder Expert*innen noch das ParlemEnt wirklich gehört werden sollen - das geplante Procedere war eine Farce, tatsächlich sollte dieses Gesetz wie eine Verordnung durchgebracht werden.

    Es mögen Krokodilstränen sein, die die Union vergießt - ein schwerer Angriff auf die Demokratie war es dennoch, die Entscheidung aus Karlsruhe lässt da kaum Zweifel.

  • Wer erinnert sich noch oder hat das gar in den Medien gelesen, gehört? Der erste Entwurf stand schon Juli 2022 fest. Im April hatte sich die Ampel zum vierten Mal geeinigt (incl FDP!).



    Mit allerlei Lügen hat die FDP die Abstimmung ständig hinausgezögert. Nur deswegen ist die Zeit zu knapp! Die Lobbyisten der Fossilen, Union und AfD sagen Danke.

  • In diesem Artikel werden ja viele Reaktionen der politischen Gegner widergegeben.

    Fast jede dieser Antworten diskreditiert unterschwellig das ganze System an sich.

    Natürlich sind das rhetorischeDirty Tricks der aber da gibt es viele, die diese Tricks nicht als solche erkennen.

    Was das früher auch schon so schlimm?

    Ich frage mich nämlich manchmal ob es alleine die AfD ist, die letztlich das Vertauen in die Demokratie untergräbt.

  • Also denkt dran liebe Klimaschützer! Ihr habt es beim Heizungsgesetz gesehen! 1,5°C-Grad-Ziel für 2035 kann leider nicht als Ziel erreicht werden, weil es "zu schnell" geht laut dem Bundesverfassungsgericht.

    Und weil Formalitäten wichtiger sind, als das Klima, gibt es reduzierte Emissionen für Deutschland erst 2063!

    Durchhalten Jungs! 41,5°C am Bodensee, 35°C am Timmendorfer Strand! All das wartet auf euch!

  • Es wird über den Tag hinaus - ZEIT!!



    Daß die Exekutive - aber auch querbeet durch die Parteien - begriffen und materialisiert umgesetzt wird!



    Daß den Müttern & Vätern des Grundgesetzes eine parlamentarisch demokratisch verfaßte Republik - mit dem Parlament als No 1! nicht nur vorschwebte - sondern auch ins Grundgesetz reingeschrieben haben!

    Gut! Daß endlich die Gelgenheit bekommt & ergreift - der contraGG gelaufenen Entwicklung Schlands einen Riegel vorzuschieben & en passant seine gelinde gesprochen mißglückte - ja begünstigende Rechtsprechung zur Stellung & Verhältnis von Abgeordneten/Fraktionen/Parteien & Parlament/Exekutive zu korrigieren.



    Die Primadonnen sind sich da querbeet einig & haben lange auf eine solche Gelegenheit auf dem Präsentierteller gewartet!

    kurz - Glück auf nach Karlsruhe •

    • @Lowandorder:

      100 (in Worten Einhundert) % ( in Worten Prozent) Zustimmung. So, genug Klammern verbraucht für heute.

    • @Lowandorder:

      ERRATA “…Karlsruhe die Gelegenheit bekommt…“ klar!



      Sorry on the road again

      • @Lowandorder:

        "Fīat jūstitia ruat cælum".

        Wortwörtlich.

        In 2 Generationen wird man über solche Gerichtsentscheidungen eher reden, wie wir heute über Freislers Terrorurteile, als dass man sie lobt.

        Denn was auch immer wer auch immer für einen "Rechtsstaat" hält, steht sehr, *sehr* weit unter den Naturgesetzen.

        Und eine globale Hungersnot, oder eine Nassbirnentemperatur von 35°C im Schatten[*], sind eine "normative Kraft des Faktischen", die nicht ohne ist - und etwas, das nicht wenige hier im Forum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch erleben werden.

        [*] Wer da nicht stirbt, ist nachher ein Pflegefall. Selbst einfach nur rumliegen und nichts tun außer atmen führt unter diesen Bedingungen zu irreparabler Schädigung des ZNS durch Überhitzung.

        • @Ajuga:

          Au Backe mein Zahn!

          Hamses nicht wenigstens ein bisschen kleiner?! Könnte Kassandra glatt vor Neid erblassen! Woll



          (Und der Freissler-Vergleich - ein glatter Griff ins Klo • ;((

  • "Politiker der FDP, deren Partei den Kompromiss mitgetragen hatte, machten in ersten Reaktionen die Grünen verantwortlich."

    Das ist dreist. Erst verzögern, wo es nur geht, dann dem fragwürdigen Schnellverfahren zustimmen und zum Schluss den Grünen die Schuld geben. So abgebrüht muss man erst mal sein.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Grünen machen ein Schnellschuß- Gesetz mit schweren Mängeln, die FDP hat größte Bedenken gegen Inhalt und Vorgehensweise und äußert dies noch vor der Bundestagsdebatte.



      Die FDP hält sich trotzdem an die Koalitionstreue und lässt es zu , das Bundesverfassungsgericht erklärt die Ungültigkeit dieser Vorgehensweise.

      Und sie geben nun der FDP die Schuld? Schuld für was eigentlich, dafür daß sie genau vor diesem Problem gewarnt hat?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Eben. Den eigentlich haben die Grünen das GEG gar nicht zu verantworten. Das wurde von der FDP entworfen und voran getrieben! 🤪

      • @Rudolf Fissner:

        Das habe ich eindeutig nicht geschrieben.

        Natürlich hat Herr Habeck das Gesetz zu verantworten. Aber dem Gesetz in Kabinett zuzustimmen um ein paar Stunden dagegen eine Kampagne zu starten, bringt nur die FDP fertig.

        Und wenn die Regierung, also auch die FDP, ein Gesetz im Eilverfahren durchdrücken will und der FDP Vize Kubicki jubelt, dass das schief geht, dann steck dahinter entweder besondere Dreistigkeit oder eine gespaltene Persönlichkeit. Natürlich besteht auch noch die Möglichkeit, dass die FDP Führung nicht weiß, dass die FDP Teil der Regierung ist.

        Insgesamt gibt die die ganze Truppe - SPD, Grüne und FDP - ein jämmerliches Bild ab.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Insgesamt gibt die die ganze Truppe - SPD, Grüne und FDP - ein jämmerliches Bild ab."



          Da wiederum stimme ich ihnen zu.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Nö, die FDP trifft keine Schuld. Das hätten Sie vielleicht gerne. Die Schuld liegt schon im Wirtschaftsministerium.

      • @Chemiker:

        Wer eine Aktion der Regierung mitträgt, hat natürlich auch dafür Verantwortung zu trage und sich nicht billig rauszureden.

  • Nirgendwo werden Menschen für soviel Murks bei der Arbeit so fürstlich bezahlt und können ungetrübt weitermachen samt Beraterhintergrund.



    Murks muss man sich leisten können.



    Ein Millionenmurksandi lebt ja auch lustig weiter.

    • @R.A.:

      Doch, z.B. bei der Credit Swiss, bei Cum-Ex-Steuerbetrügereien, bei Thames-Water in Grossbritannien, bei EDF in Frankreich, Tesco in Japan, Lehman Brothers in den USA.



      Alles private Unternehmen in denen die fürstlich bezahlten Manager komplett versagt haben.

  • Man bekommt wirkliche Zweifel ob denn die Regierung noch ganz bei Sinnen ist! Die Grünen können kein kleines Einmaleins, die anderen merken das nicht und freuen sich via Kubicki, dass das jetzt aber mal richtig gut gelaufen ist, weil das Verfassungsgericht(!!) Bedenken bar dieses Gemurkses, sorry, des Verfahrens hat.



    Von den Heizungsbauern, Lieferanten, Produzenten, Kunden.... die ja alles Wahlberechtigte sind, mal ganz zu schweigen.



    Ich bin seit dem Graichen Gewürge über nix mehr erstaunt, nur noch entsetzt. Und die Parteielite wird das heute mit aller Kraft relativieren, wahlweise demütig, wahlweise kämpferisch.



    Eklig..., und die AfD macht wieder mal eine Flasche Elbhang Nord auf, der sogar mit Blubb.

    • @Tom Farmer:

      "und die AfD macht wieder mal eine Flasche Elbhang Nord auf"



      Diese Logik sollte man gleich aus mehreren Gründen in Frage stellen. Wenn die AfD von Fehlern der Regierung (angeblich!) profitiert, wird sie immer profitieren weil jede Regierung Fehler macht und auch mal unpopuläre Entscheidungen treffen muss. Weiter wäre zu fragen ob es tatsächlich eine Zwangsläufigkeit ist, dass die Unzufriedenheit der Ampel ausgerechnet der AfD Zulauf beschert und nicht der Union, der Linken oder irgendeiner der vielen demokratischen Parteien die nicht im Parlament vertreten sind. Dass die Unzufriedenheit mit dem GEG ein plausibler Grund wäre die Demokratie generell zu verwerfen und eine proto-faschistische in Teilen faschistische Partei an die Macht zu befördern scheint doch wenig plausibel.

      • @Ingo Bernable:

        Die AfD macht Raum, weil jegliche Opposition dort angesiedelt wird. Dazu gehören auch Beiträge, denen nichts besseres einfällt, als bei einem Vorgang, wo die AfD gar nicht involviert isr, wieder von der AfD zu reden.

        Die AfD ist der zähe Schleim in das jedes Thema erst einmal getunkt wird. Da kann diese Partei nur gewinnen. Sie wird auch von janz links als die Hauptopposition hingestellt.

      • @Ingo Bernable:

        Sie können natürlich in Frage stellen was Sie wollen! Kausalitäten sind natürlich schwer beweisbar. Sie können auch sagen "obwohl alles suppi läuft steht in DE die halbbraune Soße bereits 20 % im Teller". Das ist eben das Hauptproblem derzeit, dass jegliche Beobachtungen konsequent wegdiskutiert und relativiert und verharmlost werden. Und keiner kann für nix nix, weil alle so geil drauf sind. Und betroffen tun, aber keiner trägt mal die Verantwortung anteilig des Wahlergebnisses.



        Grün hat die beste Politik gemacht und das meiste bewegt in der Opposition. Da werden die auch wieder landen. Grund: Pure Ignoranz und Arrgoganz. Schade!

        • @Tom Farmer:

          "obwohl alles suppi läuft steht in DE die halbbraune Soße bereits 20 % im Teller"



          Das behaupte ich ja gar nicht, sondern weise darauf hin, dass es weder eine logische, noch eine zwangsläufige oder auch nur verantwortbare Konsequenz daraus, dass nicht alles super läuft, ist braune Sauce zu wählen. Besonders plausibel ist der Gedankengang 'Ich ärgere mich über das GEG, also wähle ich Faschisten und will das demokratische System beseitigen.' nämlich nicht. Die Ursache für den Auftrieb der Rechten liegen nicht in der Qualität der Regierungsarbeit sondern in den Köpfen der Menschen, die rechtsradikal wählen weil sie rechtsradikalen Überzeugungen anhängen.

          • @Ingo Bernable:

            Dann wären die 20% ja schon immer gewesen und betoniert bis zum biologischen Ende des einzelnen Wählers.



            Kurzum: ich stimme Ihnen nur in Teilen zu. So 5-8% um das mal näher einzugrenzen.

            • @Tom Farmer:

              Es gibt inzwischen ein ganze Reihe guter und größerer Studien die den Anteil von Leuten mit gefestigt rechten Ansichten bei 20-25% verorten.

              • 6G
                652797 (Profil gelöscht)
                @Ingo Bernable:

                Rechte oder rechtsextreme?

      • @Ingo Bernable:

        "Dass die Unzufriedenheit mit dem GEG ein plausibler Grund wäre die Demokratie generell zu verwerfen und eine proto-faschistische in Teilen faschistische Partei an die Macht zu befördern scheint doch wenig plausibel."







        "Plausibilität" ist eine Frage des Weltbildes.Was für Sie plausibel ist ,ist es für andere nicht und vice versa.



        Ein Großteil der AfD-Wähler/Sympathisanten sieht die Partei gar nicht als (proto)faschistisch und /oder undemokratisch an. Sondern als reale Alternative zu den sonstigen parlamentarischen Parteien.Es mag ja zahlreiche "sonstige " Parteien mit besseren Programmen geben ,nur ist die AfD eben fest über der Prozenthürde etabliert und eine Stimme für sie ist keine gänzlich verschenkte Stimme.



        Weiter hat die AfD den Bonus das sie bisher mangels Möglichkeiten noch keinen Wähler enttäuschen konnte. Das kann sich bei zunehmender Verantwortungsübernahme ändern.Aber erst mal wird die AfD noch reichlich zulegen(müssen) um soweit zu kommen.



        Und abschließend sei noch bemerkt,das längst nicht alle Wahlentscheidungen "plausibel"."rational" usw. sind. Manchmal ist nur eine Äußerlichkeit, wie z.B. die Frisur auf dem Wahlplakat,die den Ausschlag gibt.

  • Hätte nicht gedacht, dass ich die CDU mal loben würde. Die selbsternannten Klimaretter haben sich diese Ohrfeige redlich verdient.

    • @Elf:

      "selbsternannte Klimaretter " was soll die Formulierung bedeuten ???

  • Mir scheint, wir haben zuviel "Lehrlinge" im Parlament. Haufenweise Anwälte und andere Akademiker, aber keine Praktiker. Anders kann ich mir diesen Murks über Monate hinweg! nicht erklären.



    Wir benötigen dringend mehr Profis unter den Politikern, Macher, die eine Ahnung haben von dem was sie tun und vorhaben. Mit diesem derzeit unsäglichen Gemurkse werden die Wähler der AFD regelrecht zugetrieben, die zwar noch dilettantischer sind, aber den Eindruck an die "Einfältigen" im Volk vermitteln, die Macher zu sein.

    • @maestroblanco:

      Letztlich bleibt doch unklar wie genau sie Profi definieren, Juristen und Akademiker sollen es nicht sein, aber Ahnung von Gesetzen und Gesetzgebungsverfahren sollen sie schon haben. Professionelle Vollzeit-Berufspolitiker, die aber bitteschön im Alltag der 'kleinen Leute' leben und Macher sind. Wäre wohl ein besserer Gesetzesentwurf entstanden wenn auf der Regierungsbank lauter Installateursgesellen sitzen würden? Und wer wählt eigentlich all diese Akademiker ins Parlament?

      • @Ingo Bernable:

        "Wäre wohl ein besserer Gesetzesentwurf entstanden wenn auf der Regierungsbank lauter Installateursgesellen sitzen würden?"



        Jein. Unter den Installateursgesellen gibt es offenbar auch welche, die sich mit Wärmepumpen nicht auskennen bzw. lieber fossil betriebene Heizungen verbauen.

      • @Ingo Bernable:

        " Wäre wohl ein besserer Gesetzesentwurf entstanden wenn auf der Regierungsbank lauter Installateursgesellen sitzen würden?"



        Ganz ehrlich, ich denke ja. Denn diese hätten die Praxissicht gehabt und eher gewusst was machbar und auch realistisch in der Umsetzung ist. Die wären ja nicht gegen das Gesetz gewesen, schließlich profitieren die Installateure ja auch.



        Und es fehlen tatsächlich Praktiker, gerade bei den Grünen. Dort gibt es von 118 Parlamentariern eine (!) die keinen akademischen Hintergrund hat ( taz.de/Gruenen-Abg...&SuchRahmen=Print/ )



        In der Normalbevölkerung sind es 80% ohne Hochschulabschluss.



        Kein Wunder, das viele Menschen gerade bei den Grünen das Gefühl haben, eine Elite entscheidet in ihrem Elfenbeinturm über ihre Belange hinweg.

        • @Phili:

          Aber warum wählt dann niemand die Praktiker ins Parlament? Es sollte doch wohl möglich sein bundesweit rund 600 Nicht-Akademiker aufzutreiben die breit wären sich mal für eine Legislatur gegen Abgeordnetendiät in den Bundestag zu setzen. Aber stattdessen wählt man die Akademiker und schimpft dann auf Eliten und Elfenbeinturm weil´s ja eigentlich doch auch ganz schön ist seine anti-intellektualistischen Ressentiments pflegen zu können.

          • @Ingo Bernable:

            Wo hätte man denn die Gelegenheit, "Praktiker" zu wählen? Die (neulich erst von der Ampel entwerteten) Wahlkreiskandidaten? Die Landeslisten?



            Die Schlüsselqualifikation "meines" Abgeordneten, selbstverständlich ein Jurist und ebenso wenig überraschend von Abgeordnetenwatch mit "ungenügend" bewertet, ist, der Neffe einer Parteigröße zu sein. Das beste, was mir zu diesem Darsteller einfällt - er ist immerhin im Wahlkreis geboren. Und der ist relativ exemplarisch.

          • @Ingo Bernable:

            Sie meinen also, ich, der Wähler, hätte die Aufgabe und die Möglichkeit, darüber zu bestimmen, wen die Parteien zur Wahl aufstellen? Das wäre ja paradiesisch, aber läuft das denn wirklich so?

          • @Ingo Bernable:

            In vielen Fällen ist das Problem, dass Macher/ Praktiker sich dafür gar nicht erst hergeben. Die "machen" lieber weiter das, was sie gelernt haben, wo sie den Leuten guttun und was sie gut ernährt. Da bleibt nicht viel Zeit und noch weniger Lust für die Ochsentour durch die Parteiapparate oder den öffentlichen Dienst.

            • @Normalo:

              Wenn das das Problem ist um an gute und fähige Macher in der Politik zu kommen sollte man wohl mal die Diäten kräftig erhöhen.

              • @Ingo Bernable:

                Ist ja nicht so, als würden höhere Diäten die Berufs-Apparatchiks WENIGER anlocken, und den Apparatchik-Teil des Jobs können sie in der Regel auch besser als die Praktiker aus dem Zivilleben...

  • Mal ganz ehrlich, die Menge an Regeln und Änderungen braucht Zeit, um gelesen und besprochen zu werden. Darum ist es ganz gut, hier noch mal kurz innezuhalten, bevor man Entscheidungen übers Knie bricht! Da ich auch einen Blick in das Papier werfen konnte, kann ich direkt sagen: Die Zeit ist notwendig! Alleine die Ausnahmen sind so komplex, dass man darüber ein Buch verfassen könnte.

    • @VigarLunaris:

      "Mal ganz ehrlich, die Menge an Regeln und Änderungen braucht Zeit, um gelesen und besprochen zu werden."



      In der Theorie mag eine parlamentarische Beratung so aussehen. In der Praxis gilt Fraktionszwang und damit ist das was die Union dazu zu sagen hat eher unter Öffentlichkeitsarbeit zu verbuchen. Oder erwarten sie tatsächlich, dass eine Regierungspartei Vorschläge der Opposition aufgreift und sich das Bundestagsplenum dann mit der Arbeit am Wortlaut einzelner Paragraphen befasst?

      • @Ingo Bernable:

        "Oder erwarten sie tatsächlich, dass eine Regierungspartei Vorschläge der Opposition aufgreift und sich das Bundestagsplenum dann mit der Arbeit am Wortlaut einzelner Paragraphen befasst?" --> Natürlich nicht. Das Ergebnis der Parlamentsmehrheit steht fest. Das heißt aber noch lange nicht, dass man deshalb auf den parlamentarischen Prozess quasi verzichten kann.

        Komisch, dass in der taz jemand gegen die "Sichtbarkeit" argumentiert, die ja sonst so wichtig ist.

        Das gilt insbesondere in der großen Politik, wo es eben auch um Sichtbarkeit von Oppositionspositionen geht (und wenn es nur darum ginge, dass die Tagesschau Ausschnitte der parlamentarischen Debatte zeigt).

        Es ist eben sehr wichtig, dass auch diejenigen Bürger, die dem GEG gänzlich ablehnend oder skeptisch gegenüber stehen, sehen dass ihre Auffassung im Parlament einen Wiederhall und eine Stimme haben.

        Denn ansonsten - und da stimme ich vielen Kommentatoren hier zu - wählen die Leute eine Partei, von der sie meinen, dass sie ihnen Gehör verschafft. Und wer am lautesten krakeelen kann, sieht jeder im Land ja seit Jahren mehr als deutlich.

        Da ich aber grundsätzlich gegen jede Art von Wahlerfolg der antidemokratischen Alternative bin, bedarf es einer oppositionellen Stimme, die auch denjenigen Bürgern eine Stimme verleiht, die in der Opposition zum geplanten Gesetz stehen.

        Von daher: Ändern wird sich nichts. Wenn Sie aber sonst pro Sichtbarkeit sind, sollte Ihnen einleuchten, warum dies nicht nur für marginalisierte Gruppen, sondern auch für die jeweils politisch in der Opposition (und damit auch in einer Art Minderheit) befindlichen Personen und Positionen gilt.

      • @Ingo Bernable:

        Es wäre jedenfalls schön, wenn das Gesetzgebungsverfahren wenigstens die Möglichkeit zu diesem Vorgehen eröffnen würde.

        • @Normalo:

          Das kommt im Detail auch schon mal vor, aber nicht mehr dann, wenn die Partei- und Fraktionsführung festgestellt haben, dass es sich besser in der Zeitung übereinander reden lässt mit dem Thema als im Fachausschuss miteinander. Wenn Merz (und der stellvertretende Oppositionsführer Kubicki) sich erstmal geäußert haben, dann ... „isch over“!

      • @Ingo Bernable:

        Ja kann man erwarten, denn so wie beschrieben von ihnen, findet es seit Jahrzehnten statt, mit den bekannten folgen.

      • @Ingo Bernable:

        > In der Praxis gilt Fraktionszwang



        In der gelebten Praxis mag das so so ein, es ist aber explizit grundgesetzwidrig und müßte in einem Rechtsstaat in allen Fällen, in denen es bekannt wird, verfolgt und bestraft werden.

      • @Ingo Bernable:

        Klar sind parlamentarische-demokratische Theorie und Praxis nicht immer 100% deckungsgleich und an einige "Abweichungen" von der Verfassung ,wie bspw. den Fraktionszwang ,hat man sich längst gewöhnt.Dennoch kann man eben die Spielregeln nicht völlig und unverblümt ignorieren, man will und muß ja schon die grundordentliche demokratische Fassade aufrecht erhalten. Wenn dann also der Schiedsrichter auf Regeleinhaltung pocht ,muß man dem wenigstens "auf dem Papier" nachkommen. Das derjenige ,der beim Schiri "gepetzt" hat, das auch nur aus eigenem Nutzen getan hat, spielt dabei keine Rolle.Sich je nach Bedarf auf Verfassung und andere Gesetze entweder zu berufen oder zu ignorieren,gehört zum Arbeitsalltag seit Beginn der politischen Schmierenkomödie.

      • @Ingo Bernable:

        Nur zur Erinnerung: Der Fraktionszwang steht im Widerspruch zum GG.

      • @Ingo Bernable:

        " In der Praxis gilt Fraktionszwang"

        Das ist aber eine sehr un- bzw. antidemokratische Praxis. Und wenn Sie sagen, dass deshalb eine ausführliche Debatte unnötig sei, dann widerspricht das natürlich grundsätzlich dem Gedanken einer parlamentarischen Demokratie

      • @Ingo Bernable:

        @Ingo Bernable

        Im Plenum sicherlich nicht. In den Ausschüssen, wo die tatsächliche "Gesetzesarbeit" gemacht wird, schon.