piwik no script img

Verkauf von E-AutosDie Antriebswende braucht mehr Schwung

E-Autos lohnen sich vor allem für Besserverdienende, zeigt eine Studie. Eine sozial gestaffelte Förderung könnte für mehr Absatz sorgen.

Eine Frau steckt ein Ladekabel in ein E-Auto: Noch fahren vor allem Gutbetuchte elektrisch Foto: Rene Traut/imago

Berlin taz | Der Anteil an Elektroautos auf deutschen Straßen wächst zu langsam, um die Klimaziele zu erreichen. E-Autos sind in der Anschaffung meist immer noch teurer als Fahrzeuge mit Verbrennermotor. Das geht aus einem Bericht des International Council on Clean Transportation (ICCT) hervor, der am Montag veröffentlicht wurde. Die Stu­di­en­au­to­r*in­nen untersuchen die Entwicklung des deutschen Pkw-Marktes mit Blick auf soziale Teilhabe. Der Fokus liegt dabei auf E-Autos.

Dafür wurden Daten aus unterschiedlichen Quellen wie dem Kraftfahrt-Bundesamt, dem ADAC und Anbieterportalen zu Neuzulassungen, Preisen und Verfügbarkeiten ausgewertet. Demnach ist der Anteil an E-Autos auf deutschen Straßen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,2 Prozent auf 2,9 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung bewertet Sandra Wappelhorst vom ICCT als mittelmäßig. Um die deutschen Klimaziele zu erreichen, müsse die Antriebswende schneller gehen.

Optimistisch stimmen Wappelhorst die Regeln für den CO₂-Flottengrenzwert der EU. Der regelt die Menge der erlaubten CO₂-Emissionen pro gefahrenen Kilometer der in Europa neu zugelassenen Pkws. Alle Autohersteller sind dazu verpflichtet, diese Grenze mit ihrer Neuwagenflotte einzuhalten. Bei Verstoß drohen Bußgelder. Im nächsten Jahr sinkt der Grenzwert von rund 115 auf 98 Gramm pro Kilometer. „Dieses System wird für mehr Elektroautos sorgen“, sagt Wappelhorst. Nationale Gesetze müssten das zusätzlich unterstützen und die Antriebswende sozial gerecht gestalten.

Das sei nämlich aktuell nicht der Fall: Für Fahrer*innen, die keine Möglichkeit haben, ihr Auto auch zu Hause zu laden, sei die Ladeinfrastruktur unzureichend. Das sei vor allem für Menschen ohne Wohneigentum problematisch. „Elektroautos sind in der Regel außerdem teurer als Verbrenner“, sagt Wappelhorst. Politische Maßnahmen könnten dem entgegenwirken. Der Bericht empfiehlt unter anderem den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Auch eine gestaffelte Umweltprämie sei eine Möglichkeit, sagt Wappelhorst. Die würde die Neuanschaffung eines E-Autos je nach Einkommen der Käu­fe­r*in­nen fördern. In Deutschland gab es bis Ende 2023 eine Prämie für den privaten E-Auto-Kauf, die war aber nicht einkommensabhängig. „Steuereinnahmen aus allen Einkommensgruppen haben somit Vergünstigungen für Besserverdienende finanziert“, sagt Wappelhorst. Denn aufgrund der E-Auto-Preise hätten die Neukäufe vor allem Menschen mit hohem Einkommen getätigt. „Dieses Modell ist nicht sozial gerecht“, betont sie.

Leasing für Geringverdienende

Wappelhorst schlägt stattdessen ein Bonus/Malus-System vor, wie es beispielsweise in Frankreich existiert: „Käufer von Autos, die viel CO2 ausstoßen, müssen dort bei der Neuzulassung eine hohe Steuer, bis zu 60.000 Euro, zahlen.“ Diese Einnahmen finanzierten wiederum Fördermaßnahmen, zum Beispiel ein Social-Leasing-Modell.

Mit dem subventioniert der französische Staat E-Auto-Leasing für gering verdienende Pend­le­r*in­nen. Die Unterstützung gilt für drei Jahre. „Die Nachfrage war so groß, dass die Fördermittel schon nach sechs Wochen ausgeschöpft waren“, so Wappelhorst. Das zeige, dass das Modell den richtigen Ansatz verfolge. Es sei außerdem Teil einer industriepolitischen Strategie, denn die Förderung gelte nur für E-Autos aus europäischer Produktion. Ein ähnliches Modell in Deutschland könne daher auch hierzulande eine Chance für die kriselnde Automobilindustrie sein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

41 Kommentare

 / 
  • Die Förderung ist unausgewogen, immer schon, ein leidiges Thema auch in der taz:



    "Neue Förderung von E-Autos



    Politik für die, die schon haben



    (...) von Bernward Janzing



    E-Auto-Besitzer sollen Staatsgeld bekommen, wenn sie mit eigenem Solarstrom tanken. Damit werden einseitig Hauseigentümer gefördert."



    taz.de/Neue-Foerde...n-E-Autos/!5959817



    So wird das mit der Wende nicht funktionieren, wenn die Förderung in der Breite nicht ankommt.



    Nicht zu unterschätzen: Lobbyismus pro Verbrenner.



    www.deutschlandfun...s-plaenen-100.html

  • Wenn wir schon ein Dienstwagenprivileg (=massive Subvention für Besserverdienende UND die Autoindustrie!) haben, dann doch bitteschön nur für Vollelektrische.



    Das hätte eine positive Wirkung.

  • Was in dem Artikel nicht vorkommt: Weniger als die Hälfte aller Menschen in Deutschland haben, überhaupt die Möglichkeit, ein Auto zu nutzen.

    Stärkt den ÖPNV und den öffentlichen Langstreckenverkehr statt motorisierten Individualverkehr.

    Verkehrswende statt Antriebswende!

  • es gab den e go aus aachen und den sion münchen die zwischen 20 000 und



    30 000 euro kosten sollten. die e autos wären in deutschland oder



    finnland produziert worden und scheiterten an ein paar hundert million



    euro die zur endgültigen serienfertigung fehlten .das wäre nicht viel



    geld gewesen und locker zu stemmen gewesen selbst wenn 2 millarden dann



    im endeffekt zugeschossen werden mussten.das wären günstige autos



    gewesen die für wenig geld den chinesen vorgemacht hätten wie man e



    autos produziert.aber nein man muss über e fuels ,ladesäulen reichtweit



    unsoweiter palabern anstatt mal loszuzulegen. ich fahre selber ein



    kleines 12 jahre altes e auto mit zwar geringer reichweite aber auf dem



    land bis in die stadt und zurück oder von flensburg an die nordsee dann



    laden und wieder zürück reichts locker.

  • Bin zurück von E auf Verbrenner. Bin viel auf Langstrecke, auch in den Nachbarländer. An Raststätten zum Teil keine Ladestationen. Oder nur 2 oder 3. Und diese meist belegt, lange Wartezeit. Zum Teil lange Suche nach freien Ladestationen in Städten oder Dörfer. Wenn es ausreichend Lademöglichkeiten gibt werden auch mehr E-Autos verkauft. Derzeit ist es noch zu umständlich.

  • Das eigentliche Problem der Elektroautos wurde ja noch gar nicht erwähnt:



    Der Wertverlust.



    Meinen Twingo werde ich nach 8 Jahren, wenn die Batteriegarantie endet, vielleicht 100.000km gefahren sein.



    Nichts für einen modernen Verbrenner - mein großer Familiendiesel ist jetzt 15 Jahre alt und hat 300.000 aufm Tacho.



    Mag sein, dass er sich dem Lebensende nähert - oder auch nicht.



    Ein neuer Akkupack (lächerliche 22 kW) für den Twingo würde aktuell 8 Mille kosten - Totalschaden nach 8 Jahren.



    Wer also soll 6, 7 Jahre alte gebrauchte Elektroautos kaufen?



    Niemand, der bei Trost ist.



    Was kostet der Akkupack eines VW?



    Den Diesel habe ich gekauft, da war er 8 Jahre alt - ohne groß hinschauen.

  • Die Klientel der Grünen sind die Besserverdienenden die in guter Wohnlage in den Städten wohnen und sich grün sein leisten können.

  • Eine sozial gestaffelte Förderung würde vor allem die Arbeits- und Leistungsanreize sabotieren.

    Freunde haben ihr geerbtes Elternhaus gleich an das U30-Kind weitergeschenkt, das hat wenig Einkommen und bekommt daher erhöhte Förderung für die Heizungssanierung. Sozial gerecht ist das nicht.

  • Das Problem mit dem Laden gibt es wohl vor allem für diejenigen Autobesitzer, die keinen privaten Parkplatz haben - ob die Wohnung gekauft oder gemietet wurde, ist dann eigentlich zweitrangig.

    "Für Fahrer*innen, die keine Möglichkeit haben, ihr Auto auch zu Hause zu laden, sei die Ladeinfrastruktur unzureichend. Das sei vor allem für Menschen ohne Wohneigentum problematisch."

  • Vereinfacht gesagt, bestehen die Kosten für die Elektromobilität aus den Kosten für das Fahrzeug und den Kosten für die zusätzliche Infrastruktur.

    Die Kosten für die zusätzliche Infrastruktur müssen von der Volkswirtschaft aufgebracht werden, diese Gelder stehen dann nicht für andere Aufgaben. Diese Kosten würden sich um die zusätzlichen Subventionen erhöhen.



    Und jede dieser Subventionen ist mit Ausgabenkürzungen auf der anderen Seite verbunden, jede!

    Es gibt keine Geldplantagen, was es gibt ist Umverteilung. Diese Energiewende ist eine Umverteilung.



    Eine Technik wird durch eine andere Technik ersetzt, ohne dass einen wirtschaftlichen Mehrwert gibt, diese Kosten werden der Gesellschaft aufgebürdet und das führt zu Kürzungen an anderer Stelle.

    Lesen die Texte und Bücher von Ulrike Herrmann, diese Texte sind auch in der taz zu finden.

  • Es bleibt am Ende dabei, diejenigen, die auf eine Blechkiste verzichten (müssen), das sind sehr oft (auch hier) als „Geringverdiener“ Herabgewürdigte, müssen den ganzen Wahnsinn mit Geld und Gesundheit bezahlen - Infrastruktur, Subventionen, durch Blechmassen ruinierte Wohnlagen usw.usf. und wofür in erster Linie? Am Ende springt die Katze aus dem Sack: die „kriselnde Automobilindustrie“ - also ein Haufen Investoren, die den Hals nicht voll kriegen, Gewinne werden ja nach wie vor gemacht.

  • Der Flottengrenzwert krankt an dem grundlegenden Problem, dass die von E-Autos verursachten CO2-Emissionen mit Null angesetzt werden. Wodurch ein vollkommen verzerrtes Bild entsteht, das mit der Realität nichts zu tun hat.

  • Wir brauchen weniger Autos, nicht mehr E-Autos. Damit das klappt, brauchen wir einen flächendeckenden ÖPNV. Meine Familie hatte zu Hause einen Kühlschrank der Marke Opel, der nahezu 30 Jahre lang funktionierte. Opel baute auch Fahrräder und Nähmaschinen. Wenn die Autokonzerne weiterexistieren wollen, sollten sie Straßenbahnen, Gewächshäuser und Schuhe herstellen. Oder whatever. Keine Autos.

  • Ich fände es wichtig, das es Europaweit einen einheitlichen Strompreis für Fahrstrom gibt und ein einheitliches Bezahlsystem. Das ich also in Berlin und in Rom 24 ct/kwh zahle.

    Dazu sollte es monatliches und jährliches Leasing für E Autos geben, für ein kleines E Auto ab, 150 Euro/ Monat.

    Hier sollte es aber auch Modelle geben, das sich eine Hausgemeinschaft oder Nachbarn ein E Auto teilen, solange sie noch kein weiteres Auto haben.

    Ich denke man sollte auch Supermarktparkplätze zu Ladestationen machen, das dort die Autos bis morgens um 8 Uhr Kostenfrei laden und parken können und nicht ab 4 oder 6 Stunden Ladezeit eine Strafgebühr zahlen.

    Diese Maßnahmen wäre der Todestoß für die deutsche Verbrennerindustrie und deshalb wird es nicht gemacht werden, dafür morgen schon die Lobbyisten.

    • @Paul Schuh:

      In Österreich senkt ein großer Stromanbieter die KwH Preise von 0,12 € auf 0,09 €. In Ungarn zahlt man 0,10 €. Soll man die Preise dann dort erhöhen. Meinen Sie etwa im Ernst das würden die Regierungen mitmachen?

      Und es soll Modelle geben wo sich Hausgemeinschaften und Nachbarn Autos teilen. Ist das denn im Moment verboten oder wieso soll es so etwas geben. Und es gibt jetzt schon Carsharing.

      Und wieso sollten Supermärkte ihre Parkplätze zu Ladestationen machen. Und was ist wenn die kostenlosen Lader nicht um 8 Uhr verschwunden sind, soll der Supermarkt die dann abschleppen lassen. Erst einmal auf eigene Kosten.

      Das das alles nicht gemacht wird liegt nicht an den Lobbyisten, sondern das wir in der EU in freien Gesellschaften leben. Der deutschen Autoindustrie Zb. ist es egal ob sie Stromer oder Verbrenner verkaufen. Es zählt nur der Gewinn.

    • @Paul Schuh:

      Kein Geld dafür da, "deshalb wird es nicht gemacht werden."

      Ganz einfach: Strom kostet Geld , gerade hat mein Wärmepumpenstromanbieter seine Preise erhöht. Um 6 Cent/kWh. Auf 31 (NT) und 35 Cent (HT). Das ist vergünstigter Wärmepumpenstrom.

      Und Sie wollen nur 24 C/kWh europaweit für's Auto aufladen bezahlen?

      Dazu noch ein halb geschenktes E-Auto (150 € Leasing/Monat, Laufzeit z.B. 3 Jahre bedeuten da max. 5400 Wertverlust, ohne dass die Leasingfirma irgendwas verdient mit ihrem Kapitaleinsatz...)

      Aah, jetzt hab ich die Lösung: Schuldenbremse aufheben und staatliche Förderung, so geht es!

    • @Paul Schuh:

      Wen ich nicht irre, gibts solche Leasingangebote hie und da oder gabs schon. Immer nur was fordern ohne mal nachzuforschen bringts nun auch nicht.



      Wenn Sie einen Einheitsladepreis wollen, schließen Sie für den Urlaub ein Abo ab etwa bei Ionity. Insgesamt, alles schon da. Die Propaganda gegen eAuto zeigt wirklich Wirkung, wo bleibt das kritische Bewusstsein.



      Achso, die Zeit des kostenfreien Ladens, so 10 Jahre lang, ist vorbei. Sie können es noch bei Ikea versuchen.

  • "E-Autos lohnen sich vor allem für Besserverdienende, zeigt eine Studie."



    ALLES was die Energiewende betrifft lohnt sich nur für Besserverdienende.



    PV Anlage, Wärmepumpe, Wallbox - für alles was staatlich gefördert wird oder wurde brauche ich A verfügbares Kapital und B Besitz.



    Beides haben Besserverdienende deutlich häufiger als Geringverdiener.



    Eine sozial gerechte Energiewende ist aber fast unmöglich, weil dann müsste man Geringverdienern die in Omas altem Häuschen unsaniert sitzen quasi die Sanierung zahlen - wodurch diese ungleich in ihrem Besitz übervorteilt würden und hinterher diese 'ehemalige Schrottimobilie' für gutes Geld veräußern könnten...

    • @Farang:

      Wir haben so ein Omahaus, ich habe meinen armen Rentnern eine PV aufs Dach gesetzt, da wir zuvor ein eAuto gekauft hatten, logische Kombi. Warum das alles, eine einfache Möglichkeit, mal was zu tun. Wo kam das Geld her, jahrelang nichts ausgegeben mit Nullzinsen und ein paar Aktien. Die Förderung hat d3n Autobauern geholfen, den Preis hochzuhalten, damit dann annehmbar. So hat das Auto doppelt so viel gekostet im Vgl zu einer gebrauchten Verbrennergurke, dafür neuer. Wars mir wert. Eine Frage der Prioritäten. Seit 4 Jahren Spaß. Ausgerechnet alles grün kann sich immer keiner leisten.

  • Die tägliche Studie gib uns heute.



    Was ist daran neu?



    Der Flottengrenzwert wird nicht so einfach für mehr eAutos sorgen. Manche gehen einen Deal mit eAuto Herstellern ein - Tesla nimmt heute schon Milliarden ein, damit seine Produktion bei anderen anerkannt wird.



    Eher wird der Grenzwert nochmal angehoben...



    Das Frankreichmodell galt für Leute die unter 15000 im Jahr verdienen. Und natürlich haben passenderweise Renault und Peugoet kleine eAutos. Deren Leasingraten snd aber auch höher geworden -- es gab auch in D mal den Zoe für unter 100 Euro - ohne Förderung. Kurz, die Förderung schlägt die Industrie einfach drauf.

  • "Eine sozial gestaffelte Förderung könnte für mehr Absatz sorgen. “ - und für mehr Bürokratie !

  • Die ersten PCs wurden auch nicht subventioniert. Jetzt, wo Autohersteller merken, dass sie mal was anbieten müssen, Preise senken und Ankündigungen doch mal umgesetzt werden, sollte man sie nicht wieder Subventionen einpreisen lassen.



    Leuten, die wenig verdienen und auf Auto angewiesen sind, kann man gerne was zuschießen. Aber das ließe sich evtl. besser über Ladekosten regeln.



    Nebenbei bemerkt ist das Klagen über Ladeinfrastruktur inzwischen überholt. Es fehlt noch an Parkplätzen und in Tiefgaragen, aber dafür gibts 2025 auch schon das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz. Die Ampel!



    Es geht nach wie vor geordneter zu als gemeinhin dargestellt und es rut sich tatsächlich was bzw aktuell ist D überversorgt. Den Willen, seine Routinen mal anzupassen, regelt keine Subvention.

    • @Momo33:

      Überversorgt?



      Sie haben kein Elektroauto ohne Möglichkeit, an eigenen Haus zu laden - sonst würden Sie so was nicht äußern.



      Ich schon, in einer Kleinstadt, wo gerade mal 2 Supermärkte eine Ladesäule haben - beide so kompliziert, dass ich jedes mal am Verzweifeln bin.



      Der Rest der wenigen Ladesäulen ist wettbewerbslos in Hand des örtlichen Versorgers - eine Nutzung mit überregionalen Anbietern unmöglich.



      Das alles geht - solang ich quasi die Einzige bin, die wirklich so tanken muss.



      Schon, wenn auch nur fünf Leute mehr ohne eigen Lademöglichkeit ein Elektroauto in meiner Straße kaufen würden, würde das System zusammenbrechen.



      Freundlicherweise hat die Stadt die Ladezeit auf der Säule nahe meines Hause auf öffentlichen Grund jüngst auf 2 Stunden verkürzt - da kriege ich Winter gerade mal meinen Twingo voll (pro Ladevorgang zahlt man natürlich noch mal extra was) - und ich darf jetzt Gewehr bei Fuß stehen.



      Ich arbeite ja weder, noch habe ich sonst nichts zu tun.



      Im Dunklen, im Regen (es gibt weder Licht noch ein Dach), in gleißender Sonne.

  • Das Über-Ziel ist _nicht: Mehr E-Autos.



    Das Über-Ziel ist sehr rasch weniger Verbrenner. Die sind v.a. mobile Wärmeöfen und Abgasverbreiter.

    Schlechter Energie- und Platzverwerter bleibt ein Auto dabei immer noch, auch wenn E schon weniger arg ist. Feinstaub und Unfallrisiken bleiben.

    Daher das schädliche Verbrennerauto endlich angemessen belasten, damit das Leben insgesamt stabiler lebenswert bleibt. Keinen weiteren Cent an die Autoindustrie, die zieht Jahr um Jahr immer noch -zig Milliarden Euro an indirekter Bezuschussung ab (Q.: UBA)!

  • "Die Antriebswende braucht mehr Schwung" - das kann aber nicht heißen mehr Subventionen für Besserverdienende !



    Es muß heißen : Billigere E-Autos für Normalverdiener , eine gute Infrastruktur und eine massive Förderung des ÖNVP in der Breite, nicht nur in grün regierten Großstädten !

  • // Die Nachfrage war so groß, dass die Fördermittel schon nach sechs Wochen ausgeschöpft waren“, so Wappelhorst. Das zeige, dass das Modell den richtigen Ansatz verfolge. //

    Subventionen sind wie Strohfeuer. Und es ist kein richtiger Absatz wenn das Geld schon nach ein paar Wochen alle ist.



    Und gescheite Ladeinfrastruktur gibt es im Eigenheim auf dem Land und natürlich nicht in Städten wo die Menschen eher in Mietwohnungen leben. Und Zwang erzeugt nur Frust. Das war schon immer so.

  • Die "Grüne" Wende ist von Anfang an, nichts anderes als eine Umverteilung, von Unten nach Oben.

    Kein Geld für Kinder, oder den Bau von Wohnungen, aber Subventionen für Elektroautos.

  • Es löst nicht das Grundproblem der E-Autos. Diese sind in der kalten Jahreszeit (deutlich länger als nur "Winter") und für die Langstrecke einfach ineffizient. Was dazu führt, dass die besserverdienenden, die diese Autos aktuell schon fahren, sich schütteln - beim Gedanken auch beim nächsten Wagen wieder ein reines E-Auto zu kaufen.

    Ich habe auch geprüft von Hybrid auf reines E-Auto umzustellen. Aber TEUR 75 für ein Auto, mit dem ich nur unter Problemen bis zu Oma und Opa komme... Nein, dann eben doch wieder ein Hybrid.

    Grundsätzlich ist die Idee, wenn, dann die französische Version einer Förderung zu nehmen, ist schon gut.

    • @Dr. Idiotas:

      Das ist einfach falsch. Ich fahre seit sechs Jahren elektrisch in eioner Gegend, wo es wirklich kalt wird. Und ich fahre lange Strecken. E-Autos verbrauchen bei Schnee und Kälte mehr Strom. Genauso wie Verbrenner mehr Benzin verbrauchen. Funktionieren tun die elektrischen ausgezeichnet bei Kälte.

      • @Kahlschlagbauer:

        Das stimmt natürlich. Da haben Sie mich mit Semantik erwischt.

        Woran mag es den dann liegen, dass rund 50% der aktuellen E-Autobesitzer händeringend wieder einen Verbrenner haben wollen? Alles Trottel?

      • @Kahlschlagbauer:

        Verbrenner brauchen keine zusätzliche Energie für die Heizung, weil sie sowieso Abwärme en masse produzieren. Genau das macht sie ineffizient.

    • @Dr. Idiotas:

      Das mit dem Winter ist Unfug! Im Alltagsgebrauch kaum spürbar.



      Und we r unbedingt ein Auto für 75k in elektrisch braucht sollte mal seine Ansprüche überprüfen. Egal ob Benzin oder Elektrisch.

  • ""Die Nachfrage war so groß, dass die Fördermittel schon nach sechs Wochen ausgeschöpft waren“, so Wappelhorst. Das zeige, dass das Modell den richtigen Ansatz verfolge. "

    Wenn ein Förderprogramm drei Jahre kaufen soll, und nach sechs Wochen ist schon kein Geld mehr da, ist das nicht unbedingt ein Beweis, daß der Ansatz richtig ist.



    Letztlich werden die Menschen gezwungen, eine für die meisten Anwendungsprofile ungeeignete teure Technik zu nutzen. Da ist es doch logisch, daß jede zusätzliche Finanzierungsquelle genutzt wird. Wenn die E-Autos wirklich so gut wären, wie ihre Befürworter behaupten, würde sie überhaupt keine Förderung benötigen. E-Bikes haben ja auch ohne Förderung oder Verbote Mofas und Kleinkrafträder vollständig verdrängt.

  • Es hätte von der "Fortschrittskoalition", eine echte Verkehrswende eingeleitet werden müssen: massiver, effektiver Ausbau des ÖPNVs und Umbau des Güterverkehrs, E-Mobilität als Kleinfahrzeuge mit Wechselakkus (die dann auch noch als Gebrauchtfahrzeuge die Energiewende sozial abfedern könnten), um ins nächste Dorf oder zum Bahnhof zu gelangen.



    .



    Statt dessen haben wir Tesla-Panzer mit irren Höchstgeschwindigkeiten, mit deren Fahrer*innen wan aber auf Autobahnraststätten entspannt plaudern kann, weil sie Zeit ohne Ende haben, während der Akku lädt.



    .



    Aber das wäre natürlich kein solches Geschäft wie Klimaschutz neoliberal als industrielles Großprojekt aufzuziehen, auch der identitätsstiftende Kampf gegen die Natur würde weitgehend entfallen www.tagesschau.de/...thiumwerk-100.html



    .



    Von Kriegen um die neuen Rohstoffe ganz zu schweigen www.zdf.de/nachric...-russland-100.html

  • Das „französische Modell“ funktioniert in Deutschland nicht, hier



    gibt es Suventionen nach dem „Gießkannenprinzip“ undMilliarden-



    Beträge für US-Konzerne (Intel) oder für groß träumenden Start-ups



    (Northvolt)

    • @behr Behr:

      Das französische Modell ist - auch - ein Unterstützunsprogramm für die französische Automobilindustrie. Die setzt traditionell auf kleine Autos. Größere Autos (die mit einer Strafsteuer belegt werden) werden im Absatz sinken, kleinere Modelle steigen.



      Die deutsche Autoindustrie ist aber anders aufgestellt und eher mit größeren Autos unterwegs. Daher scheint das französische Modell hierzulande eher der falsche Ansatz.

      • @Bommel:

        Der französische Ansatz ist aber der ökologischere, und darum sollte es im Grundsatz gehen - oder habe ich da was falsch verstanden?

  • Uiuiui, jetzt kommen schon aus der Taz Ideen zur Subventionierung der Autoindustrie. Auch die Subventionierung der Ladesäulen gehören dazu. Was soll das für ein merkwürdiges Tänzchen zwischen Subventionen und Importzöllen nur werden?



    Brauch denn die Autilobby wirklich Unterstüzung aus der Taz?



    Ja, vielleicht.

  • Die ganze Energiewende läuft unter der Prämisse, Steuereinnahmen aus allen Einkommensgruppen finanzieren Vergünstigungen für Besserverdienende .

    • @Stoffel:

      Teils, teils nicht.



      Wir brauchen auch hierfür dringend mehr Fairness, sodass auch Ärmere das Kleingeld haben, um in die Energiewende zu investieren.

      Dämmung ist übrigens ein eigenes Thema, das sollte man so oder so machen, zumal Fossil aufgrund der tatsächlichen Kosten und schrumpfenden Kundschaft absehbar teuer wird.

    • @Stoffel:

      Der Sinn des Lebens für Besserverdienende liegt eben im "Mehr als die anderen".



      Wären alle Besserverdienende, müssten die jetzigen Besserverdienenden zukünftig Bestverdienende sein.