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Trumps Kampf gegen die UniversitätenColumbia knickt ein

Unter Druck wegen des Entzugs von US-Bundesmitteln sichert die Columbia-Universität zu, alle Forderungen der Regierung zu erfüllen. Die Rechte jubelt.

Protest in New York gegen die Festnahme von Mahmoud Khalil wegen Gaza-Protesten an der Columbia Universität Foto: Eduardo Munoz/reuters

Berlin taz | Die Leitung der New Yorker Columbia-Universität hat sich den ultimativen Forderungen der Trump-Regierung gebeugt. Am Freitag, dem letzten ihr für eine Antwort zugestandenen Tag, veröffentlichte die Universität eine Stellungnahme, in der sie eine Neusortierung ihres Umgangs mit studentischen Protesten, die zukünftige Verwendung der IHRA-Antisemitismusdefinition und eine externe Aufsicht über das Institut für Regionalstudien zusagt.

Dazu kommt der Aufbau einer eigenen Security-Einheit mit Befugnissen zur Festnahme protestierender Student*innen, die eng mit der New Yorker Polizei zusammenarbeiten soll. Ebenso sichert die Universität zu, ihre sogenannte Titel-VI-Politik zu überarbeiten. Gemeint ist die Umsetzung eines Artikels aus der Bürgerrechtsgesetzgebung von 1964, der Diskriminierung aufgrund von Merkmalen wie Hautfarbe und Herkunft verbietet. Für die politische Rechte sind Förderprogramme für Minderheiten (DEI – Diversität, Gleichheit und Inklusion) Verstöße gegen diesen Artikel.

Die Forderungen hatte die Regierung vor zehn Tagen der Universität in einem kurzen Brief übermittelt. Zuvor hatte sie der Universität am 7. März 400 Millionen US-Dollar an Bundesmitteln gestrichen. Die Erfüllung der Forderungen, hieß es im Schreiben an die Universität, sei eine Vorbedingung dafür, in Gespräche über die Wiederbereitstellung der gestrichenen Fördermittel zu treten. Eine Garantie, dass Columbia die Mittel wiederbekommt, gibt es nicht.

In der akademischen Community war das Vorgehen der Regierung allgemein als erpresserischer Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit gewertet worden.

Der Uni Pennsylvania droht Entzug von 170 Millionen Dollar

Seit den Protesten auf dem Campus gegen Israels Vorgehen in Gaza, verbunden mit der Forderung, die Uni möge alle ihre institutionellen und ökonomischen Verbindungen zu Israel kappen, stand die Universitätsleitung unter starkem Druck. Insbesondere von republikanischer Seite wurde ihr vorgeworfen, jüdische Studierende nicht ausreichend zu schützen und auf ihrem Campus Antisemitismus und Israelhass zuzulassen.

Mit dem Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar verschärfte sich der Ton gegenüber den Universitäten und der Wissenschaft allgemein. Von der Rechten als „woke“ kritisierte Forschungszweige wie Gender-, Rassismus- oder Klimaforschung wurden zur Zielscheibe. Programme und Forschungsgelder wurden gestrichen, Projekte auf Eis gelegt, For­sche­r*in­nen entlassen.

Auch der Universität von Pennsylvania droht die Streichung von 170 Millionen Dollar. Die Forderungen an die Columbia-Universität waren daher als großes Kräftemessen gesehen worden, die Reaktion der Uni darauf als Gradmesser akademischer Unabhängigkeit.

Kein Wunder, dass auf der Rechten die Freude über das Einlenken der Uni-Leitung jetzt groß ist. „Columbia gibt auf und die anderen Universitäten werden folgen“, schreibt der in Trumps MAGA-Bewegung einflussreiche Aktivist Christopher Rufo vom konservativen Thinktank Manhattan Institute in sozialen Medien, und weiter: „Das ist erst der Anfang.“

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165 Kommentare

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  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    Als ich Kind in den USA der 1960er Jahre war, herrschte die Jim-Crow-Segregation in den Südstaaten. Regelmäßig sah ich im schwarzweißen Fernsehen, wie Weiße den Schwarzen den Weg in die Schule sperrten. Es war die Ära, in der George Wallace, als Democrat (!) und Gouverneur von Alabama, von der Aula der University stand und proklamierte, keine Schwarzen werden als Studierende zutritt haben.

    Die Bundesregierung sah sich wieder veranlasst, bewaffnete Truppen loszuschicken, um Wallace & Co. umzustimmen. Denn die Fürsprecher der Integration waren sich einig: Szenen wie aus Nazi-Deutschland der 1930er Jahre durften sich nicht auf amerikanischem Boden abspielen.

    Und heute? Szenen wie diese aus der UCLA in Los Angeles bestätigen, dass pro-palästinensische Akteur:innen Blockaden und Personenkontrollen gezielt gegen jüdische Studierenden einrichten. Solche Maßnahmen verstoßnen gegen die US-Verfassung.

    youtu.be/lbyPUgOe_...i=7y_lkbS7hnfJDKB7

    Hier sehen wir einen israelischen Professor, dessen Bewegungen auf dem Campus die Vertreter von Columbia plötzlich auf diskriminatorisch Weise einschränken wollen.

    youtu.be/mMFEqo9Nz...i=TS0r2VQ2scRnsG8Y

  • Je intensiver die Trumpisten gegen die Universitäten kämpfen, um so besser. Gibt eine Menge Wissenschaftler in den USA, die auch in D arbeiten könnten.

  • Wir können uns freuen, wenn die besten Köpfe sich freuen, zu uns kommen zu dürfen.

  • Columbia gilt nicht umsonst als Symbol des ethischen und intellektuellen Niedergangs des Westens.

    Der praktizierte Antisemitismus innerhalb und außerhalb dieser Antiversity ist unerträglich, lädt jedoch auch zum Spott ein, weil er in seiner Schlichtheit eine einzige Groteske darstellt, die leider zu Lasten der Juden geht. Diskriminierung par excellence.

    Bestens darin diese darzustellen und aufzudecken ist die beliebte israelische Satire-Show Eretz Nehederet, von der sich auch die Heute-Show an Witz, Mut und Schärfe noch so einiges abgucken könnte:

    "Welcome to Columbia Untisemity"



    www.youtube.com/watch?v=rbfccVBo9tE

    Trump macht vieles aber nicht alles falsch.

    • @shantivanille:

      Ah, die gewohnte Mischung aus Zynismus und Verleumdung: Columbia, das als „Symbol des ethischen und intellektuellen Niedergangs des Westens“ herhalten muss, weil einige Studierende – viele davon selbst jüdisch – gegen den Genozid in Gaza protestieren. Ein Paradebeispiel für intellektuelle Raffinesse, oder? Es ist bemerkenswert, wie bequem man sich als moralischer Richter auf den Hochsitzen des eigenen Vorurteils niederlassen kann, während man die legitimen Proteste von Studentengruppen, die sich gegen kriegerische Gewalt stellen, als Antisemitismus diffamiert. Und wie schön, dass diese groteske Verzerrung des tatsächlichen Konflikts von einer satirischen Show aufgegriffen wird, deren Schärfe nur in der Kunst besteht, politische Gegner als zu Verachtende abzustempeln, statt sich den tatsächlichen Widersprüchen und Grauzonen des Themas zu stellen. Trump als Retter dieser heiligen moralischen Ordnung – die Erpressung durch Fördermittelentzug als Waffe gegen einen freien Diskurs an Universitäten – trifft dabei den intellektuellen Tiefpunkt.

    • @shantivanille:

      Ich kannte die Satire-Sendung noch nicht. Die Aussagen der "Demonstranten" spiegeln aber ganz gut die Einstellung von vielen der echten Demonstranten an der Columbia. Das könnte man auch auf die Proteste an Berliner Universitäten übertragen, zum Beispiel der TU. Wobei dort bei den Protest-Camps sogar Graffitis mit Hamas Symbolen gesprüht wurden und man gar nicht versucht hat, die wahren Sympathien zu verbergen.

      • @_Mephisto_:

        "spiegeln aber ganz gut die Einstellungen die Enstellung von vielen der echten Demonstranten an der Columbia"

        ... und ein Drittel der amerikanischen Juden, die das Vorgehen Israels im Gaza für einen Genozid halten. jcpa.org/survey-am...ipments-to-israel/

      • @_Mephisto_:

        Ich meinte die FU Berlin, nicht die TU. Flüchtigkeitsfehler.

    • @shantivanille:

      Ein Zeichen für den ethischen und intellektuellen Niedergang des Westens ist wohl eher die Unterstützung einer Strafexpedition, die von etlichen Experten inzwischen als genozidal wahrgenommen wird, nicht die Proteste dagegen. Oder vielleicht ist es auch nur eine Kontinuität: nichts Neues seit 1904. In diese Tradition passt allerdings auch, dass Sie (nicht zum ersten Mal) von Juden sprechen, aber diejenigen unterschlagen, die Israels Politik ablehnen oder sogar dagegen demonstrieren (darf man Umfragen trauen, ungefähr ein Drittel aller jüdischen Amerikaner). Die Parallele ist Ihnen vermutlich bekannt.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @O.F.:

        Unter welchen Umständen denn dürfte „der Westen“ sich überhaupt wehren, wenn ihr die Intifada erklärt wird?

        Irans oberster Führer Ayatollah Khamenei lobt US-Campus-Demonstranten für ihre Gaza-Unterstützung und erklärte, sie stünden auf der richtigen Seite der Geschichte. (1)

        Islamistische Regierungen in Staaten wie Katar – wo es kein volles Wahlrecht für und gar keine LGBTQ-Recht gibt – finanzieren in Milliaredenhöhe „Social Justice Studies“, nämlich Studiengänge über soziale Gerechtigkeit, an westlichen Universitäten. (2)

        Die Ideologie dschihadistischer Drahtzieher stellt eine existenzielle Bedrohung für die liberale, demokratische Ordnung des Westens dar.

        (1): www.newsweek.com/a...de-history-1906281

        (2): isgap.org/follow-the-money/

      • @O.F.:

        Vielleicht spricht er von Juden, weil die Demonstranten auch keinen Unterschied machen in ihrem Hass. Die Taten vom 7. Oktober trafen ja auch zu einem sehr großen Teil Juden, die sich für Frieden einsetzten und umgebracht wurden oder entführt. Die Hamas macht da keinen Unterschied und trotzdem wird sie von vielen der Demonstranten als Befreiungsbewegung verklärt und die Taten als Akte der Befreiung.

      • @O.F.:

        Ach OF du bist wieder dabei den Genozid den dir Hamas mit anderen am 7. Oktober begonnen hat und der andauert zu bagatellisieren, verschweigst du diesen doch in deiner Bewertung und den meisten deiner Kommentare.

        Für dich ist Genozid dann scheinbar weniger schlimm, wenn es jüdische Menschen und Israelis getroffen hat. Nur zu mir das Gegenteil zu belegen und zu sagen: der Genozid von Hamas und Co war falsch, die 5000+ Täter müssen vor Gericht gestellt werden.

        • @AlHozo Hoto:

          Das Attentat der Hamas vom 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen, darunter viele Zivilisten, getötet und Hunderte als Geiseln genommen wurden, war ein schweres Massaker und ein Kriegsverbrechen.

          Ob es als Völkermord (Genozid) im völkerrechtlichen Sinne gilt, hängt von der Definition der Genozidkonvention der Vereinten Nationen ab. Diese definiert Genozid als die absichtliche Vernichtung einer nationalen, ethnischen, rassischen oder religiösen Gruppe “als solche”.

          Während viele Experten das Massaker als Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen einstufen, wird über die Einstufung als Genozid diskutiert. Es gibt Argumente dafür, insbesondere aufgrund der gezielten Tötung von israelischen Zivilisten und der Äußerungen von Hamas-Führern, die zur Zerstörung Israels aufrufen. Allerdings gibt es noch keine offizielle völkerrechtliche Einstufung als Genozid. Auch nicht seitens Israel.

  • Umfrageergebnisse von Juden aus den USA

    1. Besorgnis und Sorge: Die Umfrageergebnisse deuten auf eine allgemeine Besorgnis und Sorge um die Zukunft des amerikanischen Judentums hin. Trotz eines ausgeprägten Bewusstseins für die komplexe Lage herrscht ein deutliches Misstrauen und Skeptizismus gegenüber Israel und seinen Handlungen

    2. Völkermordvorwürfe: Etwa ein Drittel der Befragten stimmte dem Vorwurf zu, Israel begehe in Gaza einen Völkermord, während etwa die Hälfte anderer Meinung war.

    3. Demonstrationen: Nur 28 Prozent betrachteten die Demonstrationen als rein antiisraelisch, während 35 Prozent sie als antikriegs- und friedensfördernd empfanden. Ein Viertel der Befragten empfand die Demonstrationen als beides.

    r. Zweistaatenlösung: Es gibt beträchtliche Unterstützung (über 60 %) für eine Zweistaatenlösung als besten Weg zum Frieden, mit unterschiedlichen Bedingungen in Bezug auf die Entmilitarisierung und die Anerkennung Israels als jüdischer Staat.

    jcpa.org/survey-am...ipments-to-israel/

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    Bibliotheken und Seminarräume, in denen sich jüdische und „mutmaßlich jüdische“ Menschen befanden, ob Studierende oder Fakultätsmitglieder, wurden von pro-palästinensischen Demonstrierenden rechtswidrig gestürmt. Die Protestierenden führten auch unbefugte Personenkontrollen durch, um zugangsberechtigte „Zionists“ wegzuschicken oder einzulassen.

    Folgende Videos lassen erkennen, dass an der Columbia University, und an anderen Universitäten in den USA, Mitglieder der Free-Palestine-Bewegung eine Hetzjagd auf Juden verübten:

    youtu.be/vls8EkShF40?feature=shared

    youtu.be/CTFrCwEePaM?feature=shared

    youtube.com/shorts...lK4?feature=shared

    Wer diese antisemitischen Aktionen bagatellisiert, fördert nicht lediglich den Hass, sondern auch die Rechtlosigkeit. Genau das spielt der autoritären MAGA-Republikanern in die Hände.

    Diese Orgie an Selbstherrlichkeit im Namen Palästinas trägt übrigens nicht dazu bei, irgendeiner Menschenseele in Gaza zu helfen.

    • @Michaela Dudley:

      Vielen Dank für die Links.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Gesunder Menschenverstand:

        Gerne. Ich möchte mit zur Aufklärung beitragen.

    • @Michaela Dudley:

      Ah, wie geschickt hier die Realität verbogen wird! Der Kommentar spricht von „Hetzjagden auf Juden“, aber die Proteste, die hier so rufmordend als antisemitisch abgestempelt werden, richteten sich gegen Israels Kriegsverbrechen, nicht gegen Juden als solche. Die angeblichen „gestürmten“ Bibliotheken? Universitäre Räume, in denen auch jüdische Palästina-Solidarische protestierten – ohne jegliche antisemitische Rhetorik. Die „Personenkontrollen“? Eine haltlose Behauptung ohne Beweise, um legitimen Widerstand zu diskreditieren.



      Und während von „Rechtlosigkeit“ gesprochen wird, bleibt die wahre Repression unerwähnt: Mahmoud Khalid, ein Columbia-Student und legaler US-Resident, wurde trotz seiner expliziten Verurteilung von Antisemitismus und seiner Friedensappelle von Homeland Security festgenommen und in ein ICE-Gefangenenlager verschleppt. Er soll nun auf Grundlage eines obskuren McCarthy-Ära-Gesetzes abgeschoben werden, weil er Israels Kriegsverbrechen kritisierte – ein klarer Verstoß gegen den First Amendment.



      Diese autoritäre Verfolgung wird als „Antisemitismusbekämpfung“ verkauft, während die Meinungsfreiheit mit Füßen getreten wird. Um Schutz von Juden geht es hier sicher nicht.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @sisyphosishappy:

        Die Personenkontrollen durch propalästinensische Protestierende sind echt. Dieses Video zeigt die Lage an der UCLA in Los Angeles. Da wurden Juden tagelang auf rechtwidrige Weise durch Mitglieder der angeblich friedlichen Free-Palestine-Bewegung persönlich kontrolliert und physisch blockiert.

        youtu.be/lbyPUgOe_...i=7y_lkbS7hnfJDKB7

        Weshalb bezeichnen Sie diese Behauptungen als „haltlos“?

        Ich habe auch weitere Videos auf Halde, die ähnliche antisemitische Maßnahmen zeigen.

    • @Michaela Dudley:

      Danke für die Videos. An der FU Berlin hat es ähnliche Szenen gegeben. Verwüstungen, pro Hamas Graffitis und Körperverletzungen. Mitarbeitende, die sich eingeschlossen haben.



      www.rbb24.de/panor...rgrund-nahost.html

      Dazu noch der brutale Angriff auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira, der wegen der Attacke operiert werden musste. Er ist übrigens der Enkel von Amitzur Shapira, der 1972 in München von palästinensischen Terroristen getötet wurde.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @_Mephisto_:

        Danke vielmals für die wichtigen Ergänzungen und die solidarische Resonanz.

    • @Michaela Dudley:

      Jeden Satz in Ihren Kommentaren befürworte ich eins zu eins.

      Danke für Ihr Engagement.

      Und Ihren enormen Fundus an Zahlen, Daten und Fakten.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @shantivanille:

        Das freut und rührt mich sehr. Danke vielmals.

    • @Michaela Dudley:

      Ihnen ist aber schon klar, dass Sie mit ihrer Recherche Bezug nehmen auf die Cooper Union University und nicht auf die Columbia University?

      Schauen Sie sich einfach mal das Standbild ihres zweiten FOX News(!) Videos an. Dort ist der Name der Universität fett auf dem Papier an der Scheibe zu lesen.

      • @Rudolf Fissner:

        Ist dir nur wichtig, wenn es Hetzjagden an der Columbia gibt oder findest du sie auch dort falsch?

        Ich bin gegen solche Jagden egal an welcher Uni, egal ob in Amsterdam oder Cottbus.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Rudolf Fissner:

        Es war und bleibt mir durchaus klar.

        So schrieb ich auch bereits in demselben Kommentar: „Folgende Videos lassen erkennen, dass an der Columbia University, und an anderen Universitäten in den USA, Mitglieder der Free-Palestine-Bewegung eine Hetzjagd auf Juden verübten: [...]“

        Ist es Ihnen irgendwie entgangen? Zudem erwähnte ich in einem nachfolgenden Kommentar diesbezüglich auch das Barnhard College, immerhin einen engen Partner der Columbia University.

        Vielleicht haben Sie meine entsprechenden Erläuterungen wirklich nicht zur Kenntnis genommen. Aber eines steht durch diese Sache fest: Die Tatasache, dass mehrere Universitäten impliziert werden, bestätigt meine Behuatptung eines systematischen Problems.

    • @Michaela Dudley:

      Danke für die Belege.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Dr. McSchreck:

        Liebend gerne.

  • Während die USA in den obskurantistischen Abgrund schlittert, bietet sich eine gute Gelegenheit, amerikanische Fachkräfte anzuwerben.

  • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin

    Es gibt gute Gründe dafür, warum ich – wie 92 % der Afroamerikanerinnen und 78 % der amerikanischen Juden – meine Stimme für Kamala Harris erhob. Denn die MAGA-Sucht garantiert, dass die fetten Jahre vorbei sind. taz.de/Trump-verbietet-Worte/!6072566/

    Doch ich befürworte die harte Hand gegen den an der Columbia University tiefverwurzelten Antisemitismus. Lange hatte ich gehofft, dass Joe Biden spürbar durchgreifen würde. Es geht nicht „nur“ um Ausrufe zur Auslöchung Israels, sondern auch um Hausbestzungen, bei denen zugangsberechtigte „jüdisch aussehende“ Studierende stundenlang eingesperrt wurden. Freiheitsberaubung ist kein Kavaliersdelikt.

    Eine universitätsinterne Kommission hat bestätigt, dass es dort systematische Mängel im Schutz jüdischer Studierender gab. Besonders aufschlussreich ist der Fall der 3 beurlaubten Dekane, deren süffisant antisemitische Äußerungen im Chatprotokoll dokumentiert wurden.

    Bedauerlich ist, dass die Aktion gegen Khalil handwerkliche Fehler aufweist. Aber den Rädelsführern des Israelhasses muss das Handwerk gelegt werden. Und die IHRA-Definition muss hüben wie drüben etabliert werden. Hetze ist keine geschützte Meinung.

    • @Michaela Dudley:

      Da Ihr Kommentar in der Zwischenzeit wiederum schon vielfach kommentiert wurde- und ich diese Kritik nicht wiederholen möchte - stelle ich Ihnen in diesem Kontext nur eine einzige Frage:



      Wenn an der Columbia University jüdische Studierende bedrängt, bedroht, sogar eingesperrt wurden - und ich habe keinen Anlass, das anzuzweifeln - genügte es dann nicht, dass die Universitätsleitung von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht hätte? Bzw., wenn das nicht geschehen ist, die Verantwortlichen im öffentlichen Diakurs dafür gerügt worden wären und ggf. personelle Konsequenzen hätten folgen müssen?



      Stattdessen wurde hier ein Feldzug gegen Antisemitismus von jenen aufgezogen, die dazu am schlechtesten beleumundet sind, weil sie eine ganz andere Agenda verfolgen - richtiger wäre es jedoch gewesen, die Diskussion um eine Kurskorrektur in der US-Außenpolitik gegenüber Israel zu führen (wegen der Unverhältnismäßigkeit der Kriegsführung in Gaza, der Besatzungspolitik im WJL und der problematischen innenpolitischen Entwicklung in Israel selbst).



      Wenn Sie, Frau Dudley, sich hier ständig als Democrats-Anhängerin outen, müssten Sie an einer SOLCHEN Debatte eigentlich ein großes Interesse haben.

    • @Michaela Dudley:

      Ah! Sie sind mit der Erpressung der Trump Regierung einverstanden. Und ein Mensch der einfach so verschwindet, wider allen Rechtes ist eigentlich auch ok.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Superlative:

        Er, nämlich Khalil, ist nicht einfach so verschwunden. Nein, er befindet sich mittlerweile in Jena.



        Nicht in Thüringen, sondern in Jena, Louisiana, und zwar im ICE Detention Center.

        Wissen wir, wo sich die israelischen Geiseln überhaupt noch befinden?

    • @Michaela Dudley:

      "Freiheitsberaubung ist kein Kavaliersdelikt." - es sei denn natürlich, es trifft den Khalil, schon klar.



      Im Übrigen fällt mir in Ihrem kommentierenden Wirken auf, dass Sie ein Hauptsatz-Stakkato pflegen, bei dem dann alles nur schwarz/weiß erscheint und jede noch so anekdotische Evidenz mit jedem anderen ideologischen Versatzstück, das Ihnen genehm ist, verquickt wird.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @My Sharona:

        Im Kommentar habe ich doch deutlich gemacht, dass der Fall Khalil von handwerklichen Fehlern überschattet ist. Meines Erachtens waren diese ggf. durch Flüchtigkeit entstandenden Fehler vermeidbar. Es wäre sowieso im Sinne aller Beteiligten, diese Fehler zu beheben und solche bei künftigen Verfahren gegen mutmaßliche Terrorverherrlicher:innen zu vermeiden.

        In Jena (Louisiana, nicht Thüringen) genießt Khalil immerhin mehr Freiheit und mehr Schutz als die israelischen Geiseln, die im Tunnel unter Gaza seit etwa 536 Tagen ein elendiges Dasein fristen.

        • @Michaela Dudley:

          Es geht nicht um handwerkliche Fehler, sondern um demokratische Fehler.

        • @Michaela Dudley:

          Sie meinen also, es wäre in Ordnung, Menschen für völlig legale Meinungsäußerungen einzusperren, solange man sie besser behandelt als Hamas? Ihr Demokratie-Verständnis ist sagenhaft...

          • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
            @O.F.:

            Woher genau wissen Sie, dass seine Meinungsäußerungen „völlig legal“ wären? Und dass es sich ausschließlich darum ginge?

            Belege für diese Vorwürfe?

            • @Michaela Dudley:

              Über den Fall Khalil wurde in seriösen westlichen Tageszeitungen(auch in der taz) hinreichend berichtet: ihm wird kein konkreter Gesetzesverstoß vorgeworfen; stattdessen wurde seine Greencard für ungültig erklärt und das einzig und allein auf die Teilnahme an legalen Protesten – man könnte und sollte darin ein Problem sehen, auch wenn man seine politischen Einstellungen nicht teilt.

    • @Michaela Dudley:

      Juden und Palästinenser haben doch die gleichen Vorfahren. Wie will da jemand jüdische Studenten am Aussehen erkennen?

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Francesco:

        Genau das ist mein Punkt. Dort spricht man von „visibly jewish“. Einerseits bezieht es sich auf das Tragen des Davidsterns oder einer Kippah bzw. Jarmulke. Aber andererseits hat es trotzdem einen rassistischen Beigeschmack.

        Um auf Nimmer sicher zu gehen, haben pro-palästinensische Demonstrierende ihre rechtswidrige Personenkontrollen eingerichtet, um Juden, die nicht unter der Flagge Palästinas mitdemonstrieren wollten, am Fortgang zu verhindern.

        In weiteren Fällen, werden Räume, in denen „zionists“ vermutet werden, gezielt gestürmt:

        youtu.be/vls8EkShF40?feature=shared

        youtube.com/shorts...lK4?feature=shared

    • @Michaela Dudley:

      Ich (wir hier inne taz) kennen ihre Position aus Ihren vielen Beiträgen. OK



      Ich schreibe diesen Kommentar, weil mich der letzte Absatz, 1. Satz, dann doch aufmerken ließ:



      "Bedauerlich ist, dass die Aktion gegen Khalil handwerkliche Fehler aufweist."



      Entlarvend, finden Sie nicht auch?



      Mit der richtigen Konstruktion mache ich jeden fertig.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @LeKikerikrit:

        Das offenbart, dass ich handwerkliche Fehler bei so einem Fall bedauerlich finde. Die Fehler finde ich sogar vermeidbar. So wird das Vorgehen aber nicht automatisch zu einem Vergehen.

        Da ich eine liberale Demokratie in Wort und Tat schätze,



        möchte ich im Sinne sämtlicher Beteiltigten, dass es mit rechten, vielmehr mit rechtlichen Dingen zugeht.

        Wer zur Intifada aufruft, will allerdings keine Demokratie.

        Nirgendwo auf diesem Planeten gibt es einen Ort, an dem die Intifada zur Demokratisierung beigetragen hat.

    • @Michaela Dudley:

      Die IHRA Def. schafft in meinen Augen mehr Probleme als sie löst. Ich verstehe nicht, warum eine Definition gewählt wird, die einen "kann-Teil" enthält. Es ist klar, dass es Israel bez. Antisemitismus gibt, aber wieso wurde der nicht durch die vorherige Def. abgedeckt? Und inhärente Logik hat die Def. (die ja auch zu völlig anderem Gebrauch formuliert wurde) auch nicht. Sie beißt sich mit dem (umstrittenen, aber dennoch gültigen) Nationalstaatsgesetz in Israel. Dieses definiert I. in Art. 1 als jüdischen Staat, mithin als jüdisches Kollektiv (mir ist bewusst, dass ca. 20% der Israelis Nicht-Juden sind, deshalb ist das Gesetz ja auch umstritten). Oder wie könnte man das anders verstehen?

      -> de.wikipedia.org/w...atsgesetz_(Israel)

      Die IHRA Def. lautet in der entscheidenden Passage:

      "Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein."

      Also für mich liest sich das so, als könnte nach dieser Definition und dem israel. Selbstverständnis rein logisch jede Kritik am Staat Israel als antisemitisch aufgefasst werden. Mithin ist sogar der Staat Israel selbst antisemitisch... oder was übersehe ich?

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Einfach-Jemand:

        Wer möchte ausgerechnet jetzt, in einem Zeitalter des wild grassierenden Hasses, den Schutz gegen den Antisemitismus aufweichen?

        Und warum eigentlich?

        Weshalb müsste eine Gemeinschaft, die gerade mal 0,2 % der Weltbevölkerung ausmacht, plötzlich weniger geschützt werden?

      • @Einfach-Jemand:

        Ich glaube es ist schon so, dass jegliche Kritik an der Politik Israels als antisemitisch verurteilt wird.

        • @Superlative:

          Das wollte ich damit nicht sagen. Das ist auch nicht so. Aber die Definition ist heute so offen, dass diese Gefahr besteht. Dass also die Grenze zwischen legitimer Kritik und Israel-bezogenem Antisemitismus so unscharf wird, dass sie beliebig wird - und diese Tendenz erkenne ich schon. Das geht so nicht. Nicht bei so tiefgreifenden Vorwürfen. Das geht schon deshalb nicht, weil diese Ungenauigkeit eine Unsicherheit befeuert, die dazu führt, dass viele Leute das Thema einfach vermeiden. Damit sehe ich die Gefahr, dass notwendige legitime Kritik an der Politik Israels aus Angst vor Repressionen nicht mehr geübt wird. Das wäre demokratisch sehr schädlich. Was z.B. Kunst-Förderung angeht, ist die IHRA Definition ja auch von Belang, d.h. das Thema ist bereits aktuell.

          • @Einfach-Jemand:

            Ich sachma so: Bestimmte Leute drehen aus ALLEM, was ihnen nicht in den Kram passt, eine unethische Bösartigkeit. Welche Definition sie dazu missbrauchen, ist letztlich egal, und keine Definition ist un-missbrauchbar. Auf Missbrauch zu reagieren, indem man den eigentlich gut verwendbaren Missbrauchsgegenstand in die Tonne kloppt, heißt, sich von den Missbrauchern den Kurs diktieren zu lassen.

            Und was Sie "Genauigkeit" nennen, nämlich eine so stark und messerscharf eingeschränkte Darstellung, dass kein Auslegungsspielraum mehr existiert, ist in Wirklichkeit das am leichtesten zu missbrauchende Normkonzept von allen: Die "abschließende Aufzählung". Nichts lässt sich leichter umgehen.

            • @Normalo:

              Entschuldigung, aber so gehts ja nicht. Ihre groteske Darstellung dessen was "ich" mir vorstelle ist die bundesrepublikanische Realität des Umgangs mit Antisemitismus der letzten Jahrzehnte gewesen. Oder besser die Analyse dessen. Die Schärfe Ihrer Wortwahl geht weit über das hinaus, was ich angedeutet habe. Es hilft einer Diskussion einfach nicht immer das Schlimmstmögliche an zu nehmen und im Gegenüber immer den Gott sei bei uns zu vermuten. So macht Diskussion auch weder Sinn noch Freude.



              Dass gewisse Leute aus allen etwas drechseln, wenn sie es wollen, dem stimme ich zu. Das ist aber kein Grund Definitionen über ihren Wirkungsbereich hinaus auszudehnen. Und noch lange kein Grund zu behaupten, der vorherige Zustand sei quasi rechtlos gewesen.

              • @Einfach-Jemand:

                Ich fürchte, Sie haben mich grob missverstanden. Zumindest kann ich mir auf Ihre Antwort keinen echten Reim machen. Es ging mir lediglich um Regelungstechnik - konkret warum es gar nicht so schlecht ist, eine Definitionen mit der von Ihnen beklagten Offenheit (="Ungenauigkeit") zu verwenden.

                Die Jerusalem Declaration ist übrigens auch nicht genauer: Ob Kritik am oder Widerstand gegen den Staat Isreal unter "discrimination, prejudice, hostility or violence against Jews as Jews (or Jewish institutions as Jewish)" fällt, ist genauso Auslegungssache. Die "Guidelines" dazu sind eine - zugegeben NICHT abschließende - Liste von Einzelbeispielen, deren Verbindlichkeit subjektiv zu betrachten sein dürfte und deren Anwendbarkeit auf einen konkreten Lebenssachverhalt ebenfalls wieder der Auslegung bedarf.

                Ihr ist sicherlich eine gutgemeinte Absicht zu entnehmen, zwischen Antisemitismus und nicht generell judenfeindlichen Formen von Antizionismus zu differenzieren. Aber - mit Verlaub - auch damit kann man prima Schindluder treiben (so wie z. B. die AfD ja gar nicht ausländerfeindlich ist, wenn man sie fragt, sondern nur was gegen Kriminalität und Sozialschmarotzertum DURCH Ausländer hat...).

    • @Michaela Dudley:

      Es gibt gute Gründe das selbst 1/3 der amerikanischen Juden das Vorgehen Israels als Genozid ansehen und große Teile die Proteste als antikriegs- und friedensfördernd empfanden (siehe Quellen unten).

      Was in DE propagiert wird ist die Sicht Trumps und der rechten Regierung in Israel. Es ist bei dem Vorgehen offensichtlich egal, ob die Positionen des liberalen und humanistischen Judentums weggedrückt werden.

      jcpa-org.translate...=de&_x_tr_pto=wapp

      jcpa.org/survey-am...ipments-to-israel/

    • @Michaela Dudley:

      Mit anderen Worten: Sie kritisieren Trump zwar irgendwie, weil er bestimmte Worte verbietet, begrüßen aber grundsätzlich seine "harte Hand gegen die Columbia-Universität, während Biden und Harris Ihnen hier zu weich waren/wären.

      Dabei setzt Trump im Grunde nur fort, was Biden und Harris begonnen haben: Eine staatliche Unterdrückung der Kritik an Kriegsverbrechen nicht nur an Universitäten mithilfe der unwissenschaftlichen IHRA-Diskussionsvorlage.

      Ihr Bedauern "handwerklicher Fehler" beim Wegschließen von Mahmoud Khalil ist lediglich der Appell an die Trumpisten, deren schmutziges Handwerk mithilfe juristischer Verdrehungen möglichst gerichtsfest zu machen.

      Das ist nur noch zynisch, was Sie da schreiben.

      • @Uns Uwe:

        "Ihr Bedauern "handwerklicher Fehler" beim ...".



        Genau das habe ich Frau Dudley auch vorgeworfen. In Ihrer Antwort hat sie den Vorwurf dann indirekt bestätigt.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Uns Uwe:

        „Dabei setzt Trump im Grunde nur fort, was Biden und Harris begonnen haben: Eine staatliche Unterdrückung der Kritik [...]“

        Nein. Genau diese affektgeladene Gleichsetzung von MAGA mit Biden/Harris offenbart die Realitätsverlust seitens der Free-Palestine-Bewegung in den USA.

        Unter Biden/Harris genossen die Demonstrierenden weitaus mehr Ellenbogenfreiheit, die sie wiederum leider benutzten, um teils rechtswidrige gegen Juden zu hetzen.

        Die

      • @Uns Uwe:

        Ich stimme Ihnen voll zu!

    • 6G
      640321 (Profil gelöscht)
      @Michaela Dudley:

      Hetze ist keine Meinung.. und das aus Ihrem Mund. Sie befürworten die harte Hand in diesem Fall, und merken nicht, dass man den Anfängen währen sollte. Während Sie Ihre Zustimmung zu trumps Vorgehen in diesem Fall mit Antisemitismus begründen, stimmen ihm in anderen Fällen, andere wegen seiner Transfeindlichkeit zu, weil er hart gegen LGBTQ vorgeht, andere wegen der Vorgehensweise bei Migranten, etc.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @640321 (Profil gelöscht):

        Einspruch. Ich merke wohl, dass man den Anfängen des Hasses wahren muss. Ihre Behauptung ist ein Nonsequitur.

    • @Michaela Dudley:

      Die IHRA-Definition ist eine von mehreren Definitionen von Antisemitismus, und wie Sie wissen, auch unter Wissenschaftler*innen nicht unumstritten.



      Jede*n, die/der Ihre Meinung nicht teilt, dass die IHRA-Definition die einzig gültige zu sein habe, antisemitischer Hetze zu bezichtigen, ist dann doch ein bisschen zu einfach, finden Sie nicht?

    • @Michaela Dudley:

      Genauso ist es.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Berliner_Kaepsele:

        Danke vielmals für die solidarische Resonanz.

  • Mir ist da etwas nicht klar. Der Artikel scheint mir kritisch eingestellt gegen die Antisemitismusdefinition der IHRA. Die Stelle im Artikel klingt für mich so, als habe erst Trump diese Definition der Columbia University aufgezwungen und als stelle diese Definition an sich eine Einschränkung der Freiheit dar, Forschung, Lehre, Meinungsfreiheit. Das kann ich an sich nachvollziehen, denn die Definition geht auch m.E. sehr weit.

    Aber es ist die Definition, die auch der deutsche Staat (jetzt) anwendet. Heute auf der Seite des Antisemitismusbeauftragten der BundesReg. gefunden: Insbesondere die Abgrenzung von zulässiger Kritik am Handeln der israelischen Regierung und israelbezogenem Antisemitismus scheint im Alltag manchmal unklar zu sein. Die von der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken verabschiedete internationale Arbeitsdefinition von Antisemitismus liefert hier eine wertvolle Orientierung und ist nützliches Instrument bei der Einordnung von Fällen."

    Die Bundesregierung hat zusätzlich entschieden: "



    "Es kann der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel antisemit. Angriffe sein".

    • @Fossibaerin:

      "Es kann der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel antisemit. Angriffe sein".

      In dieser Form ist das eine Trivialität. Genutzt wird der Satz aber, indem jegliche Kritik am jüdischen Staat als Antisemitismus gewertet wird. Das will der Satz aber gar nicht aussagen.

  • Irgendwie gebären sich die Trumpisten mehr und mehr wie die Taliban. Nun drohen Sie schon praktisch mit der Schließung ganzer Universitäten. Ich bin gespannt wie und wann und wie es Frauen an den Kragen geht. Als erstes gibts dann für "weiße" Frauen einen Gebärzwang, damit "er" wieder maga-groß wird.

    • @Rudolf Fissner:

      Magaret Atwood wusste bereits, wo die Reaktion hin will: cdn.mos.cms.future...EEbvLHg4Aqyq4d.jpg

      • @mats:

        Daran musste ich beim Schreiben der Zeilen auch denken.

  • Es gab zwei Gruppen, von denen die Proteste an der Colmbia gegen die Kriegsverbrechen organisiert wurden. Eine Gruppe waren die Studenten der antizionistischen Gruppe Jewish Voice for Peace, die ebenfalls suspendiert wurden.

    Wer glaubt mit dem Druck gegen die Columbia Juden zu schützen blendet die realen Repressionen gegen Juden dadurch aus.

    Die rechte US-Regierung verbündet sich mit den Rechten und Rechtsextremen aus der israelischen Regierung.

    Wer glaubt Proteste gegen Kriegsverbrechen sei Antisemitismus geht den Rechtsextremen auf den Leim.

    Wer glaubt , den Terror der Hamas mit Massentötungen von Zivilisten bekämpfen zu können ist blind für den Rückhalt für die Hamas, der dadurch erzeugt wird.

    • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
      @Rudolf Fissner:

      Bei den Protesten gab es Holocaust-Leugnungen, Hetzparolen wie den genozidalen Appell „From the River ...“ und Hausbesetzungen, bei jenen Juden keinen sicheren Fluchtweg gewährleistet wurde.

      Ist es hilfreich, solche Tatsachen auszublenden?

      Glaubt man allen Ernstes, dass Antisemitimus dann in Ordnung sei, wenn er von einem jüdischen Menschen betrieben wird?

      Wenn man gegen den Rechtsextremismus ist, sollte man sowieso auch das rechtsextreme Patriarchat der Hamas kritisieren. Aber die brutale Unterdrückung der Frauen und der Queers in Gaza angeprangert wird nicht von JVP & Co. angeprangert. Man gibt sich mit den ungeprüften Angaben aus den Hamas-Ministerien zufrieden, während man Aktionen begrüßet, die die freie Presse in Israel gefährden.

      Ja, wer zur Intifada aufruft, hält wenig von den demokratischen Institutionen in Israel, sondern will sie vernichten.

      Es gibt keinen guten Antisemitismus.

      • @Michaela Dudley:

        Sie haben den Report schlicht nicht gelesen.



        Der Report der Universität erwähnt bezüglich der Proteste (S. 25-27) keine Holocaustleugner bei den Protesten. Das Sie hier dennoch mit dem Holocaust argumentieren ist übel. Das nennt sich "instrumentalisieren".

        www.columbia.edu/c...n-Antisemitism.pdf

        • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
          @Rudolf Fissner:

          Wenn die Columbia University sich freispricht, sind Sie zufrieden?

          Wenn die Hamas sich freispricht, sind Sie ebenfalls zufrieden?

          Fakt ist, propalästinensische Plakate auf einer Demo am Barnard College, dem engen Partner der Columbia University, zeigten das Hakenkreuz als Teil der israelischen Flagge und behaupteten, die Shoah sei „staged“. Andere buchstabieren Israel mit den SS-Runen.

          • @Michaela Dudley:

            Es geht hier nicht um die Freisprechung der Columbia. Es geht um Sie und ihre Falschbehauptung. Sie können offensichtlich sogar bestätigen, dass es an der Columbia keine Holocaustleugnungen bei den Protesten gab wie von Ihnen behauptet!

      • @Michaela Dudley:

        Wie? Jetzt sind Juden antisemitisch, weil sie gegen die Politik ihrer Regierung protestieren?

        • @Superlative:

          Ist die israelische Regierung die Regierung der US-amerikanischen Juden?

          • @Normalo:

            Nein, aber die Proteste richteten such auch gegen das mangelhafte Vorgehen der USA gegen die Kriegsverbrechen der israelischen Regierung.

            • @Rudolf Fissner:

              ..."auch". Aber was Frau Dudley im Bezugsposting beschrieb, waren antiisraelische bzw. pro-Hamas-Äußerungen.

      • @Michaela Dudley:

        Wenn man Umfragen trauen darf, verurteilt c. 1/3 der amerikanischen Juden Israels Strafexpedition in Gaza, und nicht wenige davon haben an den Protesten teilgenommen - denen Antisemitismus vorzuwerden, ist nicht nur anmassend, sondern auch gefährlich essentialistisch: Sie erwarten hier von amerikanischen Staatsbürgern Loyalität zu einem Staat der nicht Ihrer ist und einer Regierung, die sie nicht gewählt haben. Sie merken vielleicht, in welche gefährlichen Traditionen Sie sich damit einreihen. Sie haben recht: Es gibt keinen guten Antisemitismus. Vielleicht denken Sie einmal darüber nach...

      • @Michaela Dudley:

        Jewish Voice for Peace und Not in Our Name nutzen die Sprecher*innenposition, die sie eben haben: die als Jüd*innen und Antizionist*innen, die nicht den Parteigängern der israelischen und us-amerikanischen Rechten die Definitionsmacht darüber, was Antisemitismus ist, überlassen wollen.

  • Das Ganze klingt aber ein wenig wie Schmierentheater.

    In der Sache wird sich doch dadurch wahrscheinlich so viel ändern: die Studenten werden weiter ihre Treffen abhalten und ihre Meinungen äußern, nur eben bestimmte Protestformen unterlassen und nicht mehr so scharf gegen "Zionisten" gehen - was vielleicht nicht verkehrt ist, da das teils wirklich antisemitische Untertöne hatte (und zwar nach wirklich ALLEN Definitionen von Antisemitismus).

    Mir kommt es so vor, als würde die Rechte da einen Schein-Sieg feiern, der ziemlich wenig daran ändern wird, wie in Academia gedacht und geforscht wird.

    Oder übersehe ich etwas? Was sind die Veränderungen, auf die es wirklich ankommt?

    • @EH 553:

      Smotrich, der rechtsextreme Minister in der israelischen Regierung ist Vorsitzender der rechts-religiösen Partei Mafdal – HaTzionut HaDatit, auf deutsch "Nationalreligiöse Partei – Religiöser Zionismus“. Wie will man gegen Rechtsextremisten vorgehen. und sie nicht beim Namen nennen?

      Die Untertöne des Begriffs sind schon lange nicht mehr antisemitisch. Er ist zu einer Selbstbezeichnung von Rechtsextremen geworden und die inhaltliche Klammer für deren Ziele (Groß-Israel) und Vorgehen (illegalle Siedlungen, Vertreibungen, Massentötungen, genozidiale Sprüche).

      Die Proteste richten sich dagegen. Nicht gegen den Zionismus von Vorgestern, den Bestand des Staates Israel.

    • @EH 553:

      Wenn bestimmte Lehrstühle und Forschungsaufträge bzw. -programme gestrichen werden, dann hat das gravierende Auswirkungen auf die Freiheit der Lehre. Klimaforschung ist den Rechten dermaßen ein Dorn im Auge, dass sie alles daran setzen, solche Forschung (und Forscher) zu behindern und ausbremsen, auch durch sogen. defunding, also den Entzug von finanziellen Mitteln. Wenn das so durchgeht, dann ist das alles andere als ein rechter Schein-Sieg. Das ist ein Kantersieg für die Ölmultis und sämtliche Leugner des Klimawandels.

  • Es gibt sehr schöne Aufzeichnungen, wo die Präsidenten der besagten Universitäten zu den antisemitischen Vorfällen befragt wurden. Dies geschah noch zur Präsidentschaft von Biden. Es war abstoßend, wie diese Verantwortlichen sich zu den Bedrohungen gegenüber jüdischen Studenten äusserten. Eine Zurechtweisung ist überfällig.

    • @Puky:

      Das mag ja erschütternd gewesen sein. Die politische Aufarbeitung hat ja schon stattgefunden, die Präsidentin ist ja gegangen. Das Vorgehen ist völlig obsolet und steht nicht in diesem Zusammenhang. Es geht hier darum, demonstrativ eine ganze Universität abzurichten und gleichzuschalten. Das müssten doch wenigsten die Geschichtsfakultäten der Ivy League wissen.

      • @Ward Ed:

        Die relativierenden Äußerungen der zurückgetretenen Präsidentin zu den antisemitischen Übergriffen und drohungen sind ja nun nicht das Hauptproblem. Das waren die Übergriffe und Drohungen selbst, und die werden halt für die Zukunft nicht dadurch verhindert, dass die (übrigens wohl sauber zwischen die Stühle gesetzte) Präsidentin ihren Hut nimmt, sondern dass entweder die propalästinensisch eingestellten Aktivisten lernen, ihre Sache ohne gelebten Judenhass zu vertreten (was wohl nicht wirklich passiert ist) oder dass die Universitäten im rahmen ihrer Autonomie härter gegen Übergriffe und Drohungen durchgreifen (was eben bislang AUCH nicht wirklich passiert ist).

        Dass einer wie Trump das gerne nutzt, um die Muskeln spielen zu lassen und gleich auf gnazer Linie eine "With me or against me"-Politik zu fahren, hätten besagte Fakultäten sich ebenfalls denken können. Da zählt der längere Hebel und die Frage, obe die Seite mit dem kürzeren blöd genug ist, auch nach reichlicher Vorwarnung noch so viel Angriffsfläche zu bieten.

        Also: Trumps Einstellung zu Wissenschafts- und Meinungsfreiheit ist natürlich NICHT demokratisch. Aber bitte: Ist das irgendwem neu??

        • @Normalo:

          Aber das wissen wir doch schon aus der Erfahrung mit totalitären und autoritären Systemen: weg ducken und schweigen, bis der Spuk irgendwann vorbei ist, kann sich am Ende gegen einen selbst richten … niemand ist davor gefeit, dem Zorn der Autokraten zu entgehen und nicht selbst sanktioniert zu werden.



          Von daher gilt: wehret den Anfängen. Und deshalb trete ich für ein Recht auf Meinungsfreiheit ein, das die Tatsachen benennt. Dazu zählt auch die Kritik am Staat Israel und dessen Kriegsverbrechen in Gaza auszusprechen.



          Ist der israelische Inlandsgeheimdienst und die Oberstaatsanwaltschaft erst einmal durch Netanyahus Gefolgsleute besetzt, wird die Luft für die Demokratie und die unabhängige Justiz in Israel immer dünner.



          Halten Sie eine solche Entwicklung nicht für denkbar?

          • @Abdurchdiemitte:

            Natürlich können wir uns hier an der Seitenlinie prima auf die reinste aller Lehren kaprizieren. Aber dort in New York "an der Front" wäre eine taktischere Einstellung durchaus für die Bürgerrechte nützlich gewesen. Es geht ja nicht darum, sofort zu kuschen, sondern rechtzeitig zu verhindern, dass man zum Kuschen gezwungen wird. Dazu gehört anzuerkennen, dass die Unterstützung der palästinensischen Sache sich selbst diskreditiert, wenn sie in Form von Vernichtungspropaganda erfolgt und Feindseligkeit gegen jüdische Mitmenschen enthält - und dass diese Erkenntnis leider Gottes gerade einer aktiven Durchsetzung bedarf. DANN kann man auch mit Fug und Recht weiter gegen Kriegsverbrechen und für Zwei-Staaten-Lösungen die Trommel rühren (lassen). Aber genau dieses Anerkenntnis fehlte letztlich auch nach dem Rücktritt der Präsidentin noch, und DAS wird jetzt - mit hohen Zinsen - eingefordert. Die Zinsen hätte man sich sparen können.

            • @Normalo:

              DANN ...



              ... ist es schon zu spät mit der Verhinderung von Kriegsverbrechen.

              Berechtigte Kritik gegen israelische Kriegsverbrechen zieht wie blöde antisemitische Trittbrettfahrer an. Das wird man nicht unterbinden können. Und Bilder von jenen bestimmen dann die Debatte. Da hat keine Distanzierung geholfen und auch kein Verdammen der Hamas.

              Bekämpfung von Antisemitismus und Kriegsverbrechen sind zwei verschiedene Schuhe. Das eine erst zu beginnen wenn das andere vorbei ist läßt immer eine der beiden Seiten triumphieren. Parallelität ist da gefordert.

              • @Rudolf Fissner:

                "Bekämpfung von Antisemitismus und Kriegsverbrechen sind zwei verschiedene Schuhe."

                ...insofern, als Trittbrett und Trittbrettfahrer unterschiedliche Dinge sind. Nur rollen sie eben auf denselben Rädern und kommen gleichzeitig ans Ziel.

                Davon abgesehen sind die Trittbretter im Fall der propalästinensischen Proteste leider recht sichtbar SEHR gut besetzt. Es ist immer wieder extrem schwer, von lautstarken "Israelkritikern" Äußerungen zu finden, die auch nur ansatzweise auf eine kritische Einstellung gegenüber Hamas schließen lassen. Die Choreos gleichen sich, und die Reaktion auf Hamas-Kritik ist - live verlässlich zu beobachten - dabei IMMER ungeteilte Empörung. Wenn Sie so einen Freefree-Palestine-Demozug ins Chaos stürzen wollen, stellen Sie sich mit einem "Down with Hamas"-Plakat an den Weg (nicht ZU nah!). Eine wütend "Shame on you!" schreiende Menschentraube ist Ihnen gewiss.

                Und dass Proteste fern vom Ort des Geschehens meist nur anklagen und allenfalls SEHR indirekt etwas verhindern oder erreichen können, liegt in der Natur der Sache. WAS sie bewirken können, sollten sie allerdings im Rahmen der geltenden Regeln und eben OHNE antisemitische Exzesse bewirken.

                • @Normalo:

                  "... und die Reaktion auf Hamas-Kritik ist"

                  Der Kontext der für sich absolut berechtigten Hamas-Kritik ist die Tötung von zehntausenden Palästinensern, sehr viele von ihnen unbeteiligte, Kinder, Frauen, Alte. Der Kontext ist die flächenhafte Zerstörung der Siedlungen im Gaza, der Entzug von Lebensmitteln, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung.

                  Das sind die täglichen Nachrichten und in Hunderten-Schüben werden mittlerweile wieder täglich neue Tote gemeldet und gleichzeitig Vertreibungspläne ausgetüftelt für eine israelische Rivera.

                  Die Kritik an der Hamas ist verkommen zu einer Begründung für Kriegsverbrechen (wahrscheinlich ist es sogar Völkermord) einer nationalistischen Regierung deren Mitglieder bereits vor dem 7. Oktober Groß Israel als Ziel ausgerufen haben.

                  Die Kritik dient aktuell nur noch der Rechtfertigung von Kriegsverbrechen und macht sich so selbst unglaubwürdig.

          • @Abdurchdiemitte:

            Ach, und wer definiert die Wahrheiten ? Das Recht auf die ultimative Meinungsfreiheit und die Benennung der Tatsachen wünschen sich auch viele Rechtsextreme. Warum wird ihnen es dann nicht auch zugestanden ?

            • @Puky:

              Ganz einfach: Wenn objektiv ermittelte wissenschaftliche Tatsachen (!!!) geleugnet werden, dann hat das mit "Meinungsfreiheit" im Sinne eines aufgeklärten Diskurses nichts zu tun. Natürlich dürfen irgendwelche Spinner glauben, dass die Erde eine flache Scheibe, ein Hohlkörper oder der absolute Mittelpunkt des von einer mythischen Gestalt namens Gott geschaffenen Universums ist. Schließlich hat jeder Mensch hat das Recht, an Märchen jeglicher Art zu glauben.



              Aber kein Mensch hat das Recht, dass man solchen Bullshit als gleichberechtigt in einer wissenschaftlichen Diskussion vortragen und sich dabei auf "Meinungsfreiheit" berufen kann. Und deshalb wird diese Art von ultimativer Meinungsfreiheit niemandem zugestanden, unabhängig von ihrem politischen Standpunkt.

  • Das Wort Solidarität scheint wohl langsam auch gecancelt worden zu sein. So lange alle versuchen, Neros Liebling zu sein, wird Widerstand nicht funktionieren. Die Ivy League und ihre Studenten könnten sich ja mal mit der Columbia solidarisieren und den Wissenschaftsbetrieb suspendieren.

    • @Ward Ed:

      Aber was gewinnt man denn, wenn man Ihrem Vorschlag folgen würde?

      In der Sache kostet es doch nicht so viel (die Studenten werden doch einfach weiter protestieren, nur halt in etwas anderen Formen - das wissen doch auch alle), alle können weiter forschen und die Rechte feiert einen Sieg, der nicht so furchtbar viel verändern wird.



      Ich finde diese Beaufsichtigung der Regional Studies am problematischsten. Aber auch da kommt es sehr darauf an, was das eigentlich bedeutet. Wenn die dann im Ergebnis einmal im Semester einen Bericht schreiben müssen: WHO CARES?

      Ich bin eigentlich eher erleichtert, weil es der Trump-Administration ja ersichtlich nicht um echte harte Geschichten geht, sondern um Schattenboxen und Scheinsiege. Tut man denen nicht eher einen Gefallen, wenn man das Theater mitspielt und jetzt zu Boykotten usw. aufruft?

  • Die Definition laut IHRA ist sinnvoll, begrüßenswert. Nun werden wir darüber sprechen.

    • @Zuversicht:

      Das sehe ich ganz anders. Diese Definition schafft mehr Probleme als sie löst (eine Definition die ein "kann" enthält, ist mir zu "offen". Bei so großen Vorwürfen sollte völlig klar sein worüber man spricht). Strukturellem Antisemitismus konnte auch vorher begegnet werden. Der Streit geht ja um folgende Passage:

      "Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein."

      Und dazu hätte ich mal eine Frage, die mir bisher noch niemand beantworten konnte.

      Das umstrittene israel. Nationalstaatsgesetz definiert in Art. 1: "Das Land Israel, in dem der Staat Israel gegründet wurde, ist die historische Heimat des jüdischen Volkes. Dieser Staat Israel ist der Nationalstaat des jüdischen Volkes, in dem es sein Recht auf nationale, kulturelle, historische und religiöse Selbstbestimmung ausübt. Das Recht auf nationale Selbstbestimmung ist im Staat Israel einzigartig für das jüdische Volk. "

      de.wikipedia.org/w...atsgesetz_(Israel)

      Jetzt die Frage: Versteht sich Israel nach seinem eigenen Gesetz nicht selbst als jüdisches Kollektiv? Ist damit die gesamte IHRA-Definition nicht kompletter Quatsch?

      • @Einfach-Jemand:

        Der antisemitische Teil des von dem Zitat gemeinten Verhaltens dürfte nicht allein die Betrachtung Israels als jüdisches Kollektiv sein, sondern dass man Israel als solches ANGREIFT.

        • @Normalo:

          Hmm. Ich bin juristisch nicht sehr bewandert, aber für mich klingt das als sprächen Sie vom selben wie ich. Der Knackpunkt ist doch: Ob etwas ein "Angriff" (also Israel-bezogener Antisemitismus) ist oder legitime Kritik an der Politik des Staates Israel, bemisst sich doch daran, ob es Hinweise oder Beweise dafür gibt ("kann"), dass der Redner Israel im Moment seiner Kritik als jüdisches Kollektiv verstanden hat oder nicht. Zumindest nach der IHRA Definition. Oder nicht? Hat er dies nicht, dann ist ein solcher "Angriff" auch nicht als solcher zu verstehen. Aber grundsätzlich ergeben sich doch mehrere Probleme: Erstens enthält die Definition ein "kann". Das finde ich schlecht. Die Definition ist heute ja ungenauer als früher, weil sie eine Unwägbarkeit enthält. Dabei ist analytisch keinerlei Tiefe hinzu gekommen, weil alles was der Zusatzteil abdeckt, auch in der vorigen Formulierung logisch enthalten war. Und zweitens: Wie kann denn eine Kritik, die Israel als jüd. Kollektiv begreift antisemitisch sein, wenn sich Israel selbst als Jüd. Kollektiv definiert? (btw: ich stimme dem ja sogar zu, daher zähle ich mich zu den Kritikern des Nationalstaatsgesetzes).

          • @Einfach-Jemand:

            Einmal aufgedröselt: Das "kann" heißt nichts anderes, als dass der Anwendungsbereich der vorher aufgestellten Definition, die auf einzelne Juden und jüdische Einrichtungen beschränkt ist, ausdrücklich um das mögliche Angriffsziel "Israel" erweitert wird (weil man einen ausgewachsenen, souveränen Staat sicher nicht als einzelnen Juden und auch nicht notwendig als "jüdische Einrichtung" verstehen muss).

            Aber die grundsätzliche qualitativen Kriterien bleiben bestehen: Die Formulierung "...ein SOLCHER Angriff..." nimmt implizit Rückbezug auf die vorherige Qualifikation. Also wird auch hier ein Angriff auf Israel im Sinne dieser Aussage nur als "antisemitisch" qualifiziert, wenn er auch die Voraussetzungen erfüllt, die zuvor für antisemitische Angriffe auf einzelne Juden oder jüdische Einrichtungen aufgestellt wurden. Und das gilt dann eben auch wieder nur, WENN dem Angriff explizit oder implizit ein Verständnis von Israel als jüdisches Kollektiv zugrundeliegt.

            Will sagen: Die Definition ist gar nicht so weit, wie Viele denken. Wenn jemand Israel kritisiert, OHNE es dabei als jüdisches Kollektiv anzugehen, ist sie nicht einschlägig (Steht so auch auf der IHRA-Homepage).

            • @Normalo:

              Ja OK, die Erklärung im ersten Teil ist einleuchtend. Es ist juristisch ja ernsthaft jedes noch so verschraubte Denken möglich. Trotzdem bleibe ich da bei meiner Kritik. Der journalist. und polit. Gebrauch dieses Zusatzes funktioniert eben nicht über diese aufwändige Rekonstruktion, sondern wird verkürzt zu "Antisemitismus". Und das ist doch das Problem. Eine Def., die ihren Sinn hat (eine interne Arbeits-Def. zur Sensibilisierung), wird als Grundlage genommen und dort wo sehr aufwändig geschaut werden müsste, ob die Anschuldigung zutrifft, wird ein Vorwurf gezimmert, der vor allem in Dtld. einer der schwersten ist, den es gibt. Dass der Gebrauch der Def. problematisch ist, äußern übrigens auch die Verfasser der Def.. Warum eigentlich? Weil die Leute verstehen, dass es ein Unterschied ist, ob eine Def. zur Sensibil. oder zur Beweisführung genutzt wird. Und ihrer letzten These würde ich auch widersprechen: ich denke der Grund warum darauf niemand rekurriert liegt eher imAufwand ein solches Weltbild nach zu weisen und in der Schwere des Vorwurfs. Daher wirkt die Erweit. der Def. auch wie eine Ausweitung des Begriffes. Ich finde ein solcher Vorwurf muss ernsthafter diskutiert werden.

            • @Normalo:

              „Wenn jemand Israel kritisiert, OHNE es dabei als jüdisches Kollektiv anzugehen, ist sie nicht einschlägig …“.



              Ohne jetzt haarspalterisch argumentieren zu wollen: definieren Sie, was Sie unter „jüdischem Kollektiv“ verstehen. Ist es der Staat Israel etwa nicht, der sich mit der Verabschiedung des Nationalstaatsgesetzes 2018 explizit als jüdischer Staat definiert? Mit diesem Selbstverständnis des israelischen Staates als jüdisch - das entsprechende Gesetz fand seinerzeit in der Knesset übrigens nur eine knappe Mehrheit - erscheint es durchaus möglich, jedwede Israelkritik in letzter Konsequenz als antisemitisch zu brandmarken.



              Die IHRA-Definition grenzt sich an diesem Punkt eben nicht eindeutig ab - und das ist das Beunruhigende, weil wir jetzt schon ihre Instrumentalisierung im politischen Diskurs sehen können. Und zwar keineswegs als Instrument der Auseinandersetzung mit Antisemitismus, sondern - im Falle der Columbia University - als eines des staatlichen Zugriffs auf die Hochschulautonomie und Wissenschaftsfreiheit.



              Und wie ist es mit dem Teil der jüdischen Community, der sich als antizionistisch versteht? Ihrem Verständnis gemäß kein Teil des „jüdischen Kollektivs“?

              • @Abdurchdiemitte:

                Vielleicht ist es mit einem Negativbeispiel verständlicher: Wenn jemand Israel als eine "gierige Krake" bezeichnet, weil seine Verwaltung gerade mal wieder irgendeine neue Gebühr erfunden hat, dann beschimpft der zwar Israel, aber NICHT als das "jüdische Kollektiv", als das man es verstehen (und es sich selbst definieren) mag, sondern einfach als einen Staat, der sich auf eine für Staaten ganz normale Art unbeliebt macht.

                Wenn es aber um eine Positionierung in Konflikten mit Leuten geht, die das Existenzrecht Israels als jüdischer Staat nicht anerkennen oder - wie die Hamas - auch nicht das Existenzrecht der dort oder anderswo lebenden Juden, sieht die Sache schon anders aus. Hass auf Juden kann sich eben auch als Hass auf Israel äußern - gerne auch mal in der Form "Ich habe ja nichts gegen Juden, aber Israel...". Dass das MÖGLICH ist, aber nur zutreffen KANN, wenn eine Anfeindung etwas mit dem Fremd- und/oder Selbstverständnis Israels als jüdisches Kollektiv zu tun hat, soll mit dem Satz ausgedrückt werden.

                Es mag Leute geben, die versuchen, aus dieser Aussage umgekehrt den Schluss zu ziehen, dass JEDE Kritik an Israel per se antisemitisch sei. Aber das ist ein logischer Fehler.

                • @Normalo:

                  Einverstanden.



                  Es bleibt dennoch der Punkt, dass die IHRA-Definition hier missbräuchlich verwendet werden kann, um eben diese notwendige Kritik zu diskreditieren … dass man das schon sehen kann - z.B. in dem erpresserischen Verlangen der US-Administration gegenüber der Columbia, die IHRA-Definition gefälligst als einzige Grundlage der Diskussion über Antisemitismus anzuerkennen -, lässt sich ja nicht von der Hand weisen.



                  Und abgesehen davon, dass es sich um einen an sich schon unzulässigen staatlichen Zugriff auf die Hochschulfreiheit handelt, ist es eine im Wissenschaftsbetrieb (diplomatisch formuliert) höchst unübliche Methode, von außen derart deterministisch in Forschung und Theoriedebatten einzugreifen.



                  Und schließlich: was die Aufklärung und Strafverfolgung tatsächlicher antisemitischer Vorgänge betrifft - und das gilt In den USA wie auch bei uns - bin ich davon überzeugt, dass die bestehenden normalen polizeilichen und juristischen Maßnahmen absolut ausreichen, um antisemitische Straftaten zu ahnden.



                  Dazu braucht es keine neuen Gesetze und erst recht keine Bundestags-Resolutionen, die lediglich ein fragwürdiges Verständnis von Staatsräson absichern sollen.

                  • @Abdurchdiemitte:

                    a) JEDE Definition bietet Missbrauchsmöglichkeiten. Die Jerusalemer z. B. ist textlich noch pauschaler und in ihren um Unterscheidung zwischen Antizionismus und Antisemitismus bemühten "Guidelines" eine herzliche Einladung für Jeden, der eine Alibistoßrichtung für seinen Judenhass sucht.

                    b) Die Hochschulen haben nicht nur Freiheiten sondern auch Verantwortung. Und zu überwachen, ob sie der im Sinne der Verfassung gerecht werden, ist eine natürliche Aufgabe des Staates. Noch viel eindeutiger ist es Aufgabe des Staates, mit den Zielen der Verfassung nicht zu vereinbarende Aktivitäten auch noch mit Steuergeld zu fördern.

                    c) Wir haben kein Thoughtcrime und auch sonst ist nicht jede Äußerung oder Handlung, die man (mehr oder minder) als antisemitisch - oder generell hasserfüllt - deuten muss, vom Strafrecht erfasst. Gerade in den USA steht da ein sehr starkes Meinungsäußerungsrecht vor. "Verwunderlich" ist natürlich, dass sich dort gewisse politische Kreise dann doch sehr unterschiedlich durchgreifend für den Schutz der einen oder der anderen Minderheit einsetzen...

            • @Normalo:

              "Wenn jemand Israel kritisiert, OHNE es dabei als jüdisches Kollektiv anzugehen, ist sie nicht einschlägig (Steht so auch auf der IHRA-Homepage). "

              Genau so habe ich es auch verstanden. Sehen Sie denn darin kein Problem? Wann ein Argument als Basis ein erdachtes jüd. Kollektiv Israels hatte und wann nicht, ist eben Auslegungssache. Abgesehen davon, dass auf den Zusatz den wir gerade diskutieren in der öff. Disk. noch nie wirklich rekurriert wurde, ist es doch so, dass es momentan auch viele Handlungen und Äußerungen der israel. Regierung gibt, die erahnen lassen, dass die Selbstbeschreibung im Nationalstaatsgesetz (auf das Sie leider nicht eingegangen sind) recht wortgetreu interpretiert wird. Wie soll man diese Äußerungen und Handl. noch kritisieren, wenn im Gegenzug einfach behauptet werden kann, der Argumnt. läge ein kolletiv-jüdisches Verständnis des Staats Israel zu Grunde? Die Unsicherheit, die dadurch entsteht, führt dazu, dass Kritik schon vorsorglich unterbleibt. Nicht jeder der Kritik hat, ist so tief im Thema und der Vorwurf des Antisemitismus ist zu groß um ihn vorschnell zu erheben. Vor allem dann, wenn der Staat sich mglw. selbst als ein solches Kollektiv definiert.

              • @Einfach-Jemand:

                Die Selbstdefinition Israels ist erstmal nicht relevant. Es ist nach der IRHA-Definition nicht per se antisemitisch, Israel als jüdisches Kollektiv zu sehen (genauso wie umgekehrt auch kein "Nationalstaatsgesetz" dem Einzelnen diese Sichtweise vorschreiben kann, sondern allenfalls die Sicht der israelischen Staatsgewalt definiert). "Antisemitisch" im Sinne des Zusatzes ist erst, Hass über dieses Kollektiv auszuschütten.

                Dabei ist es natürlich potenziell Auslegungssache, ob im Einzelfall der Hass oder eine Feindseligkeit einem Staat (wie jedem anderen) namens Israel gilt oder eben "dem" jüdischen Staat Israel als solchen. Aber "Auslegung" ist nicht "Willkür". Dafür gibt es Regeln, die auch in der Anwendung dieser Definition zu beachten sind und die NICHT zwingend dem israelischen Nationalstaatsgesetz oder auch Bibi Netanjahus Privatmeinung folgen.

                ps: Dass auf diesen Zusatz so selten rekurriert wird, liegt wahrscheinlich daran, dass er nicht Teil der internationalen Original-Arbeitsdefinition von 2016 ist sondern eine in Deutschland von der Bundesregierung verabschiedete Erweiterung, die aus einer Erläuterung der IHRA zum Original stammt.

                • @Normalo:

                  Ja OK, die Erklärung im ersten Teil ist einleuchtend. Es ist juristisch ja ernsthaft jedes noch so verschraubte Denken möglich. Trotzdem bleibe ich da bei meiner Kritik. Der journalist. und polit. Gebrauch dieses Zusatzes funktioniert eben nicht über diese aufwändige Rekonstruktion, sondern wird verkürzt zu "Antisemitismus". Und das ist doch das Problem. Eine Def., die ihren Sinn hat (eine interne Arbeits-Def. zur Sensibilisierung), wird als Grundlage genommen und dort wo sehr aufwändig geschaut werden müsste, ob die Anschuldigung zutrifft, wird ein Vorwurf gezimmert, der vor allem in Dtld. einer der schwersten ist, den es gibt. Dass der Gebrauch der Def. problematisch ist, äußern übrigens auch die Verfasser der Def.. Warum eigentlich? Weil die Leute verstehen, dass es ein Unterschied ist, ob eine Def. zur Sensibil. oder zur Beweisführung genutzt wird. Und ihrer letzten These würde ich auch widersprechen: ich denke der Grund warum darauf niemand rekurriert liegt eher imAufwand ein solches Weltbild nach zu weisen und in der Schwere des Vorwurfs. Daher wirkt die Erweit. der Def. auch wie eine Ausweitung des Begriffes. Ich finde ein solcher Vorwurf muss ernsthafter diskutiert werden.

      • Michaela Dudley , Autorin , Journalistin/Kabarettistin
        @Einfach-Jemand:

        „Der Streit geht ja um folgende Passage: 'Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein.'“

        Wer hätte ein „legitimes“ Interesse daran, das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen und gegen die bundesrepublikanische Staatsräson zu verstoßen?

        Die von Gechichtsrevisionist:innen erwünschte Aufweichung der Maßnahmen gegen den Judenhass würde Demokratiefeinden links wie rechts Tür und Tor öffnen.

        Warum ist es, dass gerade „Progressive“, die für einen erhöhten Schutz gegen Rassismus, Hass usw. ausgerechnet bei den Juden auf Sparkurs gehen möchte?

        Wer die Antwort nicht kennt, ist naiv. Wer die Antwort kennt, aber nicht sagt, ist spielt nicht mit offenen karten. Und beide sind gefährlich.

        • @Michaela Dudley:

          Liebe Frau Dudley, ich hatte ja eine sehr konkrete Frage. Was Sie schreiben ist ziemlich kryptisch und hat mit dem was ich geschrieben, bzw. gefragt habe am Ende gar nichts zu tun. Deswegen gehe ich darauf -und die subtilen Unterstellungen- nicht ein und sage dazu nur: Sie sind auf dem Holzweg! Schade.

        • @Michaela Dudley:

          Hierzulande wie auch in den USA stellt so gut wie niemand das Existenzrecht Israels in Frage, schon gar nicht in den Grenzen von 1967 - und auch in den besetzten Gebieten, wären viele Menschen im Austausch für die Chance auf ein gutes Leben, bereit, einen politischen Prozess zu unterstützen, der realistisch auf die Koexistenz zweier gleichberechtigter souveräner Staaten hinausliefe. Was in Frage gestellt wird, ist die Art und Weise wie das Existenzrecht Israels auf Kosten derer, die legitimerweise auch die südliche Levante als ihre Heimat und den Ort ihres Existenzrechts betrachten, ausgelebt wird.

          • @My Sharona:

            Also die Student*innen, die sich positiv auf die Hamas beziehen und eine komplette "Decolonization of Israel" fodern bzw. sich gegen den Zionismus an sich aussprechen, stellen m.E. die Existenz Israels in Frage.



            Schlimm, dass sich der Widerstand gegen Trump & Co an dieser Frage aufhängt, wo es so viele versuchte und vollendete Einschränkugen der Demokratie in den USA gibt.

    • @Zuversicht:

      Da muss ich Ihnen vehement widersprechen. Die Politisierung der IHRA-Definition widerspricht der Absicht der IHRA selbst, ist unpräzise und leistet so der ungesunden Entwicklung Vorschub, Israelkritik mit Antisemitismus gleichzusetzen.



      Mit der "Jerusalem Declaration on Antisemitism" und dem "Nexus Document" liegen zwei Alternativen vor, die von einer Vielzahl Wissenschaftler*innen unterstützt werden.



      So herausragend wichtig unsere Verantwortung nach dem Holocaust ist, erfüllen wir sie nicht, in dem wir eine zu vage und für Interpretationen offene Definition unkritisch übernehmen, die Israelkritik und Antisemitismus nicht ausreichend unterscheidet. Diese unlautere Strategie nutzt die israelische Regierung seit Jahren als Automatismus. Eine Regierung, der wohlgemerkt Rechtsextreme angehören, die die Gewaltenteilung mit einer geplanten Justizreform angegriffen hat, die völkerrechtswidrigen Siedlungsbau vorantreibt und die unter Umständen - so legen es zumindest ein UN-Sonderbericht, Amnesty International und Human Rights Watch nahe - einen Genozid in Gaza zu verantworten hat.



      Dies zu kritisieren und diskutieren muss möglich sein. Die Definition erschwert das leider erheblich.

      • @der_werte_Herr:

        Da stimme ich Ihnen (und @Einfach-Jemand) zu.



        Wobei ich nicht zu denen gehöre, die die IHRA-Definition für komplett unbrauchbar halten und sie in Bausch und Bogen verdammen - nur ihre politische Instrumentalisierung halte ich für grundfalsch (wie übrigens auch dersn Verfasser selbst). Und dass dies geschieht, kann man (in krasser Form) nicht nur in den USA sehen, sondern auch am öffentlichen Diskurs bei uns. Enttäuschend in diesem Kontext, dass eine breite Bundestagsmehrheit dogmatisch für Antisemitismus-Resolutionen auf ausschließlicher Grundlage der IHRA-Definition votiert - ich argumentiere, dass damit die Chance auf eine endlich notwendige gründliche und ehrliche Auseinandersetzung mit Judenfeindlichkeit hierzulande leider verspielt wurde. Stattdessen können sich alle (inklusive AfD!) in verlogener Staatsräson-Einmütigkeit gegenseitig auf die Schulter klopfen.



        Muss da noch erwähnt werden, dass die IHRA-Definition tendenziell als Instrument benutzt werden kann, jegliche Israel-Kritiker mundtot zu machen, auch innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses? Wer’s nicht glaubt, muss derzeit nur über den großen Teich schauen.

  • Wo ist der Gegendruck? Oder folgt der Amerikaner an sich in die Vergangenheit z.B. Deutschland 1932?

    • @Thomas Rödel:

      Gegendruck? Von wem? Und wie? Fragen über Fragen.

    • @Thomas Rödel:

      Es gibt keinen Gegendruck. Die Universitäten fallen, weil sie das Geld brauchen. Die Anwaltsvereinigung hat sich auch Trump vollständig unterworfen, und ohne Anwälte kann man sich vor Gericht auch nicht gegen Trumps Unrecht wehren. Das gilt auf allen Ebenen.



      Andreas Ross von der F.A.Z. bringt es auf den Punkt:



      "Trumps Taktik geht auf"



      www.faz.net/aktuel...auf-110374929.html

  • Es ist schon erstaunlich, wie einige der Leser-Kommentare zu diesem objektiven Artikel extrem-rechte und diktatorische Massnahmen befürworten, wenn es sich um vermeintlichen Antisemitismus und Antizionismus handelt. Es scheint sie nicht zu stören, auf einer Linie mit Trump, Vance, Musk, Netajahu und seinem rechtsextremen Kabinet zu sein. Ich frag mich dann, warum lesen die die links-liberale TAZ?

    • @Rinaldo:

      Nicht nur immer Zeitungen zu lesen, die das eigene Weltbild bestärken, erweitert stark den Horizont.

      Versuchen Sie es mal.

      Ich tue mir immer wieder sogar eine Zeitung an, die zu Verschwörungserzählungen neigt.

    • @Rinaldo:

      Tun sie ja nicht. Die nutzen die offenen Foren linker (oder einfach nicht-rechter) Medien um dort ihre Positionen zu verbreiten, lesen tun die nur das, womit Ihr Nachrichtengenerator sie dazu triggert, es den linken Spinnern mal so richtig zu zeigen.



      Manchmal wünschte ich mir, Kommentare wären nur für zahlende Leser möglich, AbonnentInnen und Genossinnen. Ich bin gerne beides und habe kein Problem damit, jeder/m freien Zugang zu den Onlineartikeln mit zu finanzieren. Das kommentieren sollte sich aber jede/r verdienen.

      Ihr wisst, wer ihr seid: macht euch jetzt bitte lächerlich mit Zensur- und Cancelvorwürfen.

      • @Systemknecht:

        Sie meinen, Sie wünschen sich manchmal ein Recht auf Blase?

        Freiheit von anderen Meinungen?

        Die Möglichkeit, seine Meinung zu äußern, sollte man sich verdienen?

        Es ist gerade diese Haltung, dass Politik und Meinungsäußerung nur noch einer Elite zustehen soll, die mir verdeutlicht:



        Nicht nur Rechte sind seit einiger Zeit nach rechts gerutscht.

        Auch Linke.

        Die ganze Gesellschaft.

        (Und ich habe da schon Krasseres als Ihren Kommentar gehört.)

        Natürlich soll diese Elite komischerweise immer die eigene Meinung vertreten.

        Können Sie nachvollziehen, warum mancheiner diese Haltung als arrogant und undemokratisch interpretiert?

        Rechte freuen sich darüber natürlich, weil es ihr Narrativ füttert, die wahren Volksvertreter zu sein.

        • @rero:

          Es geht hier um die Möglichkeit, sich über TAZ Artikel auszutauschen, an einem Ort, der von uns AbonnentInnen und GenossInnen gefördert und bezahlt wird. Naturgemäß genau so kontrovers, wie es auch innerhalb der Redaktion stattfindet. Wer die TAZ unterstützt, wünscht sich Pluralität, die in der Medienlandschaft ihresgleichen sucht, und fördert diese aktiv.

          Dass dieser Ort meinem Eindruck nach von Menschen missbraucht wird, die Progressivität und Pluralität verachten, und unter dem Recht auf Meinungsäußerung ein Recht auf Freiheit von Gegenrede verstehen, ärgert mich gelegentlich. Die sind meinem Eindruck nach nicht hier, um sich auszutauschen oder jemanden von irgendetwas zu überzeugen, sondern um zu polemisieren und zu provozieren, weil sie es können, ohne mehr zu investieren, als ihre Zeit. Und diese Vorstellung gefällt mir nicht. Daraus zu folgern, ich betrachtete mich als Teil einer Elite, die anders Denkende mundtot machen will, ist eine Strohmann-Erzählung, ob bewusst oder nicht.

          Rechte freuen sich über die Platform und verachten uns dafür, ihnen diese zur Verfügung zu stellen. Als arrogant und undemokratisch wird so oder so jede/r Andersdenkende gezeichnet.

          • @Systemknecht:

            "Wer die TAZ unterstützt, wünscht sich Pluralität, die in der Medienlandschaft ihresgleichen sucht, und fördert diese aktiv."

            Würde ich nicht unterschreiben.

            Mein Eindruck ist eher, dass die taz überraschend viele Leser hat, die sich eine Echokammer für ihre politische Meinung wünschen.

            (Vielleicht hat dieses Bedürfnis aber allgemein zugenommen. )

            Als jemand, der ebenfalls für das Lesen der taz bezahlt, ist es mir persönlich egal, ob mein Gesprächspartner ebenfalls bezahlt oder nicht.

            Die Freiwilligkeit über taz.zahlich imponiert mir sogar.

            Das ist für mich Progressivität.

            Die Idee, nur jemand, der zahlt, dürfe am Austausch teilnehmen-sorry dafür - ist es für mich nicht.

            Es gab schon politische Modelle, die dieses Konzept hatten.

            Sie sind zu recht abgeschafft.

            Wenn jemand hier seine Meinung ins Forum schreibt (von mir aus polemisch und provokant), dann geht es letztendlich darum, andere zu überzeugen.

            Es fällt mir keine Variante ein, die ohne diesen Faktor auskommt.

            Ich bin persönlich sehr unblasenmäßig unterwegs.

            Dass ich in der Rolle des Andersdenkenden als arrogant oder undemokratisch wahrgenommen werde, kann ich nicht bestätigen.

            Probieren Sie es mal.

          • @Systemknecht:

            Na ja, auf den Plattformen von Focus und der "Jungen Freiheit" z.B. kommen duchaus auch Linke zu Wort und ich habe noch nicht gehört, daß jemand diesen Mißbrauch vorwirft. Ein Kommentarbereich der nicht igendwie auch die gesamte Gesellschaft abbildet halte ich für sinnlos.

    • @Rinaldo:

      "...vermeintlichen Antisemitismus und Antizionismus handelt"

      Es kam nachweislich zu antisemitisch Vorfällen

      m.focus.de/politik..._id_260757325.html

      Und das kann man nicht nur verurteilen sondern muss man sogar. Und wenn trump sich für den Schutz von Juden einsetzt kann ich das befürworten.

      Deshalb muss ich die restlichen Dinge die er tut aber nicht gut finden (im Gegenteil sogar)

      "Ich frag mich dann, warum lesen die die links-liberale TAZ?"

      Nun, dieser Satz ist so beispielhaft für die aktuelle Zeit. Bloß in seiner Buble bleiben, damit man ja nicht auf die Idee kommen könnte eine andere Warheit als die eigene hätte eine Gültigkeit und eine andere Meinung als die Eigene könnte richtig sein.

      So entstehen diese harten, unversöhnlichen Positionen.

      • @Pawelko:

        Und wenn Trump sich für den Schutz der Juden einsetzt? So, so, dann glauben Sie also, diese Fleisch gewordene White-Supremacy-Ideologie wäre der überzeugendste Leumund im Kampf gegen den Judenhass?



        Dazu passt allerdings nicht die Diskreditierung linker, zionismuskritischer oder antizionistischer Juden, ihr Ausschluss aus der jüdischen Community, weil sie ihre Identität möglicherweise nicht aus der Existenz Israels als jüdischer Staat speisen.



        Die Bekämpfung des Antisemitismus muss schon umfassend und ausnahmslos sein und nicht nur diejenigen einschließen, die in unser jeweiliges Bild von „den“ Juden passen.

        • @Abdurchdiemitte:

          Wenn jüdische Menschen wegen ihrem "Jüdisch-sein" angegriffen werden, schließt das alle so "markierten" Menschen ein.



          Und so wie antizionistische und zionismuskritische Juden ihre Meinung äußern, können und dürfen diese auch kritisiert werden, egal von wem.

      • @Pawelko:

        Ja, es gab antisemitische Vorfälle, was nicht heißt, dass die Proteste an sich und ihrem Wesen nach antisemitisch gewesen sind. Da findet viel Hetze und Kampagne statt: ein Kampf um die Deutungshoheit, der untrennbar verbunden ist mit dem Kampf gegen alles Progressive. Da ist eine Konfliktdynamik in Gang gekommen, die bei den Demonstrant*innen mitunter notwendige Differenzierungen hat verschwinden lassen. Die Rechte in den USA hingegen hat bewusst die medial ausschlachtbare Zuspitzung gesucht.

    • @Rinaldo:

      Ich befürworte hier auch nichts, aber ich hatte die Proteste und Demonstrationen an einigen US-Universitäten aufmerksam verfolgt und da ging es ziemlich deutlich und harrsch antisemitisch daher, freundlich gesagt. Wenn antisemitisch heute das neue links-liberal ist, dann ist gehörig was schief gelaufen und die Linke sollte ihre Positionen prüfen...

    • @Rinaldo:

      Ich befürworte die Maßnahmen nicht, aber mit dem "vermeintlich" vor Antisemitismus und Antizionismus liegen Sie falsch. Im Gegenteil haben sich viele der Aktivist*innen stolz zur "Dekolonisierung" Israels durch die Hamas und andere bekannt.

      • @Kai Ayadi:

        Warum wird antisemitisch und antizionistisch in einem Atemzug genannt?

        • @Francesco:

          Weil "Antizionismus" in der Regel die Forderung nach dem Ende Israels bedeutet. Das würde Flucht, Verteibung und im schlimmsten Fall Vernichtung der jüdischen Bevölkerung bedeuten. Und das halte ich für antisemitsch.

  • "Insbesondere von republikanischer Seite wurde ihr vorgeworfen, jüdische Studierende nicht ausreichend zu schützen und auf ihrem Campus Antisemitismus und Israelhass zuzulassen."

    "Kein Wunder, dass auf der Rechten die Freude über das Einlenken der Uni-Leitung jetzt groß ist."

    Die Rechten wollen also Juden schützen, sind gegen Antisemitismus und deshalb sind sie böse? Ich versteh die Welt nicht mehr...

    • @Sengel:

      Ich denke die Rechte möchte ihr System durchdrücken. Inhalte spielen nur in sofern ein Rolle wie sie diesem Ziel dienen. Das kann also heute der Anti-Zionismus sein und morgen... Es ist müßig sich Inhaltlich zu wundern. Einzig die Mechanismen der Systemübernahme spielen wirklich eine Rolle.

    • @Sengel:

      Nicht ganz, die Rechten wollen Israel schützen, aber nicht explizit das Judentum. Steve Bannon, ehemaliger Berater von Trump und immer noch Prominenter bei der MAGA-Bewegung, hat erst kürzlich Juden aus Amerika, welche nicht loyal zu Israel stehen, als die größte Bedrohung für Israel betitelt. Diese seien schlimmer als die Hamas oder der Iran.

    • @Sengel:

      Zu dieser Welt gehört eben auch jener Absatz des Artikels, welcher die Abschaffung der "Von der Rechten als „woke“ kritisierten Forschungszweige wie Gender-, Rassismus- oder Klimaforschung " richtigerweise als altbekanntes Ziel republikanischer Politik beschreibt.

      Oder der Absatz, welcher die, in den aktuellen Zugeständnissen der Columbia University enthaltene, Abschaffung von Förderprogramme für Minderheiten beschreibt - ebenfalls ein langerklärtes Ziel republikanischer Politik.

      Angesichts eines Präsidenten, der Neonaziaufmärsche in Charlottesville - inklusive Parolen wie: "Jews will not replace us" - mit Aussagen wie: "fine people on both sides", relativiert, muss die Frage schon erlaubt sein, welche Motivationen beim aktuellen Vorgehen gegen die Protestbewegung an der Columbia im Vordergrund stehen.

      • @JWW:

        Es ist Politik gegen den "inneren Feind". Gegen Linke, Humanisten und aufrechte Demokraten oder wie an der Columbia, linke Juden. Diffamiere sie als antisemitisch, dann sind sie erstmal ausgeknocked . Und mit den Rechtsextremen in Israel knobelt man derweil Rivera-Pläne aus.

        • @Rudolf Fissner:

          Es ist ein perfides Spiel, was Sie da zutreffend beschreiben … und angesichts der Diskreditierung und Hetze gegen linke Juden - die ja auch in Israel durch die politische Rechte fröhliche Urständ feiert - frage ich mich, auf welcher Seite der antisemitische Ball nun wirklich liegt.

          • @Abdurchdiemitte:

            Der antisemitsche Ball liegt bei denen, die Juden als Juden angreifen.



            Keine Hetze gegen linke Juden und keine Hetze gegen zionistische Juden ist in Ordnung.

    • @Sengel:

      Denken Sie an die Aktion der Ex-Bildungsministerin Stark-Watzinger. Die hat dasselbe versucht wie Trump, ist damit in Deutschland aber gescheitert. Und die ist gar nicht "rechts", sondern FDP-liberal. Um Demokratie zu zerstören, muss man nicht rechts sein, es reicht, Trumps Methoden nützlich zu finden und keinen demokratischen Widerstand fürchten zu müssen. Heute war das Thema in den Kulturfragen im Deutschlandfunk mit prominenter Besetzung, hören Sie einfach rein!



      www.deutschlandfun...n-den-usa-100.html

  • Aha, die Regierung gefährdet die Wissenschaftsfreiheit die protestierenden fordern aber "...die Uni möge alle ihre institutionellen und ökonomischen Verbindungen zu Israel kappen"

    Verbindungen kappen ist das Gegenteil von Freiheit

    "Gender-, Rassismus- oder Klimaforschung wurden zur Zielscheibe"

    Das befürworte ich gar nicht, aber das an Universitäten mal wieder studiert wird, und das es auch jüdischen Studierenden ermöglicht wird zu studieren oder Studenten die unpolitisch sind finde ich gut.

    Wer protestieren will kann dafür auf die Straße gehen. Es müssen/sollten keine Universitäten besetzt werden was dann anderen Stundenten die Möglichkeit des Studiums verwehrt.

    • @Pawelko:

      Naja, es gibt halt zwei Arten, wie man 'studieren' interpretieren kann. Die konservativen sehen Studieren vor allem als Befähigung, um schnellstmöglich in die Arbeitswelt entlassen zu werden, wohingegen die progressive Lesart wohl eher eine Befähigung zum kritischen, eigenständigen Denken beinhaltet. Dazu zählt halt auch elementar, sich mit Machtverhältnissen auseinanderzusetzen und zwar nicht nur theoretisch. Und Druck erzeugt man mit einer Demo halt mal auf der Straße oder halt direkt auf dem Campus...

      • @QuantumRider:

        Aber ist es fair den anderen Gegenüber?

        Wenn man die Mächtigen treffen möchte, dann muss man dahin gehen wo die Macht ist. Aber seinen Kommilitonen gegenüber ist es nicht fair. Nehmen wir den privilegierten Studenten der die Uni besetzt aber dessen Arzt Vater ihm später ohnehin einen Job besorgt, der verhindert dass sein Kommilitonen aus unterpriviligierten Verhältnissen nicht studieren kann aber ein Job braucht um sein Studiendarlehen zu bezahlen, dann ist es einfach nicht fair.

  • Mafiamethoden wie immer bei Trump!

    Statt demokratisch basierter Politik gibt es finanzielle Erpressung.



    Die Universitäten lassen sich mit ihrem finanziellen Ruin erpressen.

    Die Studenten wohl sicher nicht. Wer unliebsame politische Überzeugungen vertritt musste schon immer mit Repressalien rechnen.

    Die Zeit wird zeigen ob Trump sich verrechnet hat oder ob ganze Staaten sich von ihm erpressen lassen.

    Das eigentliche Trauerspiel ist wohl auch das sich Politiker (welche eigentlich die Interessen ihrer Wähler vertreten sollten) kaufen lassen und nach der Pfeife ihres sogenannten Präsidenten tanzen.

    Ein paar Politiker scheinen noch eigene Überzeugungen zu haben und treten lieber zurück.

    • @Conrad:

      In diesem Falle wurde mit Mafia-Methoden auf Mafia-Methoden reagiert, nämlich Einschüchterung und Drohung.

      Daraus könnten einige Linke ohnehin lernen, die immer wieder den gleichen Fehler machen. Wenn man wirklich auf Gewalt und Aggression setzt, dann sind meistens die Rechten stärker - oder noch allgemeine: bei allem was man tut (auch der Politisierung der Justiz), muss man damit rechnen, dass es sich irgendwann ins Gegenteil kehren könnte, wenn andere die Macht haben.

      • @Dr. McSchreck:

        Dein methodischer Einwurf zu den Mafia-Methoden hat sicherlich einen richtigen Kern, aber wie du darauf kommst, dass es in den USA eine Politisierung der Justiz gegeben habe, an der (auch?) die "Linke" maßgeblich Teil gehabt hätte, halte ich für ein Verkennung der Lage. Ja, es gibt generell eine Tendenz zur Politisierung, aber das Problem ist eher, dass die Dems das erst seit kurzem ernst zu nehmen scheinen. Die Besetzung von Richterposten durch konservative Aktivist:innen mit Verbindungen zur Federalist Society etc. war über viele Jahre hinweg systematisches Programm der GOP, insbsd. von Mitch McConnell. Das ging bei weitem nicht nur zum die Supreme Court Sitze, aber dort gab's die öffentlich sichtbaren Höhepunkte der Heuchelei, als die rep. Minderheit im Senat ein Jahr lang eine Nominierung durch Barack Obama blockiert, weil das zu kurz vor den Wahlen gewesen sei. Um dann unter Trump diese Position zu besetzen und innerhalb seines letzten Jahres (!) noch zwei weitere, die letzte davon 35 Tage vor der Wahl.

        • @Outis:

          In den USA werden Richter schon immer gewählt (also vor Ort die unteren Instanzen, da setzt sich also eher das durch, was vor Ort populär ist, in Kalifornien als eher liberale Sichtweisen, in der Provinz eher konservative.

          Die Besetzung des Obersten Gerichtshofs mit stark politischen Juristen geht nach meiner Kenntnis auf die Demokraten zurück, selbst liberale waren über die frühere Abtreibungsentscheidung nicht glücklich, die ein Recht auf Abtreibung postulierte und damit jedes Verbot untersagte. Die Gesellschaft sei noch nicht so weit.

          Diese Entscheidung war eigentlich der Anfang des Versuches, bei der Neuwahl von Richtern Leute auszuwählen, die der eigenen Richtung angehören - nur hatten die Demokraten zuletzt deutlich seltener die Regierungsmehrheiten und das noch seltener, wenn gerade Richterstellen neu zu besetzen waren.

  • Alle Forderungen von DT umzusetzen, inkl. externe Aufsicht über Institute ist fast noch schlimmer, als die bedingungslosen Ergebenheitsbekundungen der Tech Bosse. Tschüss, Wissenschaftsfreiheit.



    Die Freiheit, die die Tech Bosse und Rechte fordern, soll eben gerade nicht für alle gelten. Und die Security, die es eh schon gab, soll nun auch noch Protestierende festnehmen. Tschüss, freie Meinungsäußerung.



    Es dauert nicht mehr lange, da werden per Dekret Demos gegen DT als Terror eingestuft. Natürlich nur um den hart arbeitenden Teil der Bevölkerung zu schützen.

    • @fly:

      Ich bin für Wissenschaftsfreiheit. Aber dazu gehört dann wohl auch, dass Wissenschaftler, die sagen es gebe zwei biologische Geschlechter, nicht gecancelt werden dürfen.

      • @Schmachulke Jens:

        Die werden nicht gecancelt, denen wird nach einfachsten wissenschaftlichen Regeln innerhalb von 5 Minuten das Gegenteil bewiesen. Wer sich dann gecancelt nennt, verdient es nicht Wissenschaftler genannt zu werden.

        • @TV:

          Im Ernst? Ihr habt meine Frage an TV nach den Geschlechtsmerkmalen des dritten Geschlechts und seiner Funktion bei der Fortpflanzung zensiert? Wollt Ihr unbedingt ,daß ich glaube, daß Donald Trump recht hat?

        • @TV:

          Achso Drohungen und Aufrufe diesen Wissenschaftlern keine Bühne zu geben weil sie das eigene Weltbild nicht wiederspiegeln ist kein canceln? Universitäten die Vorträge absagen weil sie diesen Faschisten nachgeben ist normal?

        • @TV:

          Wenn Sie meinen, dass es beim Menschen außer dem männlichen und dem weiblichen noch weitere biologische Geschlechter gebe, dann benennen Sie doch mal eines. Bisher hat noch kein Biologe ein weiteres biologisches Geschlecht benannt, geschweige denn einen Beweis für seine Existenz erbracht. Der Umstand, dass es Menschen gibt, die Merkmale beider biologischen Geschlechter haben, bedeutet nicht, dass es ein weiteres biologisches Geschlecht gibt.

          • @Budzylein:

            Nun ist der Mensch mehr als seine Biologie und Biologie ist nicht gleich Genetik. Der Rückzug auf das biologische Geschlecht, verkennt eben, dass es auch das hormonelle, performative, soziale, aktivistische, psychologische usw. Geschlecht gibt. Vielleicht ist es auch kein Verkennen, sondern mehr ein Verweigern...

            • @My Sharona:

              Der Kommentar von TV, auf den ich geantwortet habe, bezog sich auf den Kommentar von Schmachulke Jens, und in diesem war ausschließlich vom biologischen Geschlecht die Rede.

        • @TV:

          Wie viele biologische Geschlechter kann denn man "nach einfachsten wissenschaftlichen Regeln innerhalb von 5 Minuten" nachweisen ?

          • @Uwe R.:

            Natürlich gibt es beim Menschen nur 2 biologische Geschlechter. Im Prinzip. Das ist eine Banalität. Etwas ganz anderes ist aber die Behauptung, jeder Mensch ließe sich eindeutig einem und nur einem dieser Geschlechter zuordnen.

  • Ein Einlenken zum Fremdschämen. So wird eine Institution nach der anderen auf Linie der neuen Machthaber in Washington gebracht. Es gibt eigentlich genug Geld in den den USA die 400 Millionen Dollar leicht zu ersetzen. Keiner der möglichen Geldgeber möchte aus seiner Versenkung kommen und die Regierung gegen sich aufbringen. So funktioniert Faschismus.

  • Jede Bewegung befördert eine Gegenbewegung. Mal schauen wo das jetzt auf der rechten Seite stoppt und in wieviel Jahren dann Bernies Erben den Kongress beherrschen.

    • @Tom Farmer:

      Ja das Pendel schlägt jetzt von der einen irren, woken Seite auf die andre irre, rechtskonservativ-kreationistische Seite. Normal geht scheinbar gar nicht mehr.

      • @Schmachulke Jens:

        Wenn ich Sie fragen würde, was 'woke' bedeutet, unterstelle ich, dass Sie keine Antwort darauf fänden. Was soll das Reinschmissen von Kampfparolen in irgendwelche Diskurse? Lenkt doch nur vom Thema an, dass sich eine staatliche Institution in Wissenschaftliche Freiheit einmischt.

        • @Hatespeech_is_not_an_opinion:

          WESSEN Kampfparole? Im Gegensatz zu nur von der jeweiligen Gegenseite aggressiv verwendeten Kategorien - wie z. B. "neoliberal" oder umgekehrt vielleicht "ökofaschistisch" - ist "woke" tatsächlich ein Begriff (bzw. verbalisierter moralisch-politischer Anspruch), den sich die so bezeichneten Aktivisten und deren Anhänger ursprünglich SELBST auf die Fahnen geschrieben haben.

          Wenn die Konservativen sich über diesen Anspruch aufregen und "woke" zum Schimpfwort machen, meinen sie zu sehr erheblichen Teilen tatsächlich dasselbe wie die "Wokisten". Nur halten diese eben ihren Anspruch daran, wie sich ein postkolonial-antidiskriminatorisch-inklusiv denkender Mensch zu verhalten hat, was er von seiner Umwelt an Verhalten erwarten kann, und wogegen er mit allen Mitteln kämpfen darf, für einfach nur konsequent (AUCH in Bezug auf die zuweilen arg rückhaltlose Verurteilung und Bekämpfung des jüdischen Staates und dabei dann und wann eben auch gleich mal des Jüdischen schlechthin). Für die Gegner ist er - im Exzess - übergriffig, diskursdiktatorisch und seinerseits hasserfüllt.

          Werfe den ersten Stein, wer in der Lage ist, die Position des Anderen wenigstens zu verstehen...!

      • @Schmachulke Jens:

        Was hat die "irre, woke" Seite den so alles Schlimmes angerichtet? Würde mich jetzt wirklich interessieren.

        • @TV:

          Den Identitätskampf in der Bevölkerung befeuert. Aus einem "wir sind alle gleich und jeder sollte das tun worauf er Lust hat" wurden 10.000 verschiedene Gruppen die ihre eigene "culture" haben.



          Hier wurde die Gesselschaft massivst in Lager gespalten.

          • @Stazi :

            Ich denke das "Wir sind alle gleich", konnten nur weiße, privilegierte Menschen für sich in Anspruch nehmen.

            • @Moritz Pierwoss:

              Die Gegenansicht wäre, dass, solange sie das denken, eine gewisse Chance besteht, dass sie es irgendwann auch leben - auch in Bezug auf die weniger privilegierten Identitäten. Aber wenn man ständig daran erinnert wird, sich nur ja nicht als man selbst sondern als identitär bestimmten Schubladebewohner und in Bezug auf andere Identitäten als geborenen Täter oder Opfer - jedenfalls irgendwie Gegner - zu sehen, wird das eher schwieriger als leichter.

        • @TV:

          Juden vom Campus gejagt, ihr Abschiebung und den Massenmord an ihnen gefordert... Das haben sie angerichtet.

          Trump ist abzulehnen und zu bekämpfen - mit allen Mitteln einer Demokratie. Das trifft aber eben auch auf diese Leute zu.

    • @Tom Farmer:

      Bin da nicht so optimistisch wie Sie. Die Schäden, die der Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit jetzt schon in den Staaten zugefügt werden, lassen sich nicht so schnell reparieren. Und es ist ja erst der Anfang, wie die Rechte in den USA jubelt. Es wird also nicht bei den bisherigen Restriktionen bleiben, bis die totale Gleichschaltung erreicht ist. An ihrer Entschlossenheit daran lassen die keinen Zweifel.



      Und andere Staaten der „freien Welt“ werden dem Beispiel der Trump-USA folgen.

      • @Abdurchdiemitte:

        Lieber Tom!



        Zwei Blicke in die Geschichte:



        1933 hat es 12 Jahre, einen Weltkrieg und die Shoa gedauert. Am Ende der Antike1000 Jahre und die Zivilisation musste neu erfunden werden. Um dieser Zivilisation Willen, sollten wir uns nicht auf mehr Selbstheilungskräfte verlassen.