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Trump und die UkraineEuropa hat die Ukraine verraten

Tanja Tricarico
Kommentar von Tanja Tricarico

Der US-Präsident agiert erratisch und im Alleingang – gegen die Ukraine. Aber auch der Westen hat sich nicht klar gegen die Trump-Pläne positioniert.

Keine besten Freunde: der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump Foto: Julia Demaree Nikhinson/ap/dpa

S eit dieser Woche sind die Karten im Krieg zwischen der ­Ukraine und Russland neu gemischt. Der Spielführer: US-Präsident Donald Trump. Die Vorboten waren eindeutig: Vollmundig tönte Trump im Wahlkampf, den Krieg binnen 24 Stunden beenden zu können. Später verlängerte er auf sechs Monate. Rund vier Wochen nach seiner Amtseinführung greift er in schwindelerregendem Tempo in das Spiel ein. Im Alleingang. Weder die Ukraine noch die Europäer waren in den Trump’schen Vorstoß involviert.

Für Trump als Dealmaker werden offenbar gleich zwei Punkte, die Verhandlungsmasse sein sollten, abgeräumt: An die territorialen Grenzen der Ukraine 1991 ist nicht mehr zu denken, ein Nato-Beitritt Kyjiws wird ausgeschlossen – obwohl auf dem Nato-Gipfel 2024 in Washington ein klarer Fahrplan für einen Beitritt zum Militärbündnis vereinbart wurde, zeitlich zwar nicht festgelegt, aber die Vorbereitung dafür war fortgeschritten.

Trump macht wahr, was im Wahlkampf stumpf als polterndes Getöse ignoriert oder nicht ernst genommen wurde. Makulatur ist auch die Sicherheitsvereinbarung – wohlgemerkt kein Abkommen und keine Sicherheitsgarantie – zwischen Ex-US-Präsident Biden und Selenskyj. Vergebens die mühselige Tingelei des ukrainischen Präsidenten erst durch die Staaten Europas, um dann die Unterschrift für die Vereinbarung in Washington einzuholen.

Trump telefoniert mit Putin und besiegelt das Ende einer multilateralen Friedensordnung. Die nächsten Schritte sind vage. Vermutlich wird es bald ein Treffen zwischen Trump und Putin geben, ein Scheinfrieden dürfte folgen, der zwei der mächtigsten Männer der Welt gefallen wird, den freiheitsliebenden Ukrai­ne­r:in­nen eher nicht. Eine Überraschung ist der Vorstoß Trumps nicht. Warum warten auf diplomatisches Gerede, auf Gepflogenheiten einer verblassenden geopolitischen Ordnung?

Schwerer Vertrauensbruch

Europa muss nun mit einer Stimme sprechen. Das war aber schon in der Vergangenheit schwierig

Der Kreml will die Ukraine an den Verhandlungen beteiligen. Was das konkret bedeutet? Unklar. Aber für die Ukraine wird es schmerzhaft werden. Klar ist aber, dass auf Versprechen nichts zu geben sein wird. Der Begriff des Verrats liegt nahe – ein besonders schwerer Bruch des Vertrauens. Voraussetzung für wahre Friedensgespräche ist angenommene Loyalität. Die ist Trump nicht zuzuschreiben, seinem Vorgänger Biden schon.

Und Europa? Sehenden Auges hat die EU den strammen Trump-Kurs in die Katastrophe verfolgt. Wohlwollende Worte, die Völkerrecht, Souveränität von Staaten, freiheitliche und demokratische Werte betonen – Stanzen, deren Zeit abgelaufen ist. Die Sicherheit Europas ist jetzt Sache Europas. Und somit ist ein beständiger Frieden in der Ukraine auch eine Angelegenheit Europas, allerdings zu Bedingungen der USA und Russlands. Die europäischen Staatenvertreter verharren bisher im altbekannten Modus – reden, reden, reden – und sind bemüht, nicht in Panik zu verfallen.

Europa muss nun mit einer Stimme sprechen. Das war aber schon in der Vergangenheit schwierig. In vielen Ländern werden rechtspopulistische Strömungen stärker, damit nimmt der Zuspruch für mehr Unterstützung der Ukraine ab. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán und der slowakische Präsident Robert Fico sind beste Beispiele dafür. Beide können ihre Freude über das nächste Level der Trump-Putin-Beziehung kaum verbergen. Hinzu kommt die volatile Lage in Frankreich. In Deutschland wird in Kürze gewählt. Der neuen Bundesregierung wird nicht viel Zeit bleiben, um die Position Berlins klarzumachen und mit den europäischen Partnern abzugleichen. Der nächste wichtige Termin wird der Nato-Gipfel in Den Haag im Frühsommer sein.

Heikel bis unmöglich ist die Beteiligung an einer Friedens- oder Beobachtungsmission, sprich der Bereitstellung von Truppen. Sicherheitsexperten sprechen von rund 150.000 Soldat:innen, um die mehrere Hundert kilometerlange Frontlinie abzusichern. Militärische Unterstützung zur Sicherung eines Waffenstillstands wird es seitens der USA nicht geben. Europäische Alliierte stehen zwar mit Worten an der Seite der Ukraine, militärisch bleiben die USA indes die stärkste Macht. Sie verfügen über Waffensysteme, die Europa nicht hat und die die Ukraine benötigt, um den russischen Streitkräften nicht völlig ausgeliefert zu sein.

Gewinner des aktuellen Spielzugs ist Diktator Putin. Spätestens seit der Invasion 2022 war er der Geächtete, derjenige, der die Sicherheit Europas gefährdete. Jetzt will der Demokratieverächter Trump den Kriegsverbrecher zurück in die Runde der G7-Staaten holen. Wer macht den nächsten Zug? Die EU, Selenskyj, Putin? Die Welt ist mit Trump ein kälterer und potenziell gefährlicherer Ort geworden.

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Tanja Tricarico
wochentaz
Schreibt seit 2016 für die taz. Themen: Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklungszusammenarbeit, früher auch Digitalisierung. Leitet derzeit das Politik-Team der wochentaz. Privat im Einsatz für www.geschichte-hat-zukunft.org
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88 Kommentare

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  • Libuda , Moderator

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  • Europa dh ja wohl die Europäische Union wird wohl kaum mit einer Stimme sprechen. Natürlich könnte UvdL sich mit den Regierungschefs zusammensetzen und eine Positon und Handlungsweise beraten und ...abstimmen... Einigkeit wird es nicht geben - aber eine Mehrheit... Quertreiber und Putin'sche Saboteure werden nicht mitspielen.



    UvdL könnte trotzdem den Mehrheitskonsens nehmen und entsprechend handeln - juristischer Zwang zur Einstimmigkeit hin oder her. Denn nichts zu tun aus Angst vor phantasielosen Juristen und damit die EU (="Europa") der Lächerlichkeit und die Ukraine dem Putin preisgeben kann ja wohl nicht die Konsequenz sein: Denn was ist denn schlimmer: Schäumende Quertreiber behandeln müssen oder der Verlust der Ukraine mit der Option auf Fortsetzung in Moldawien, dem Baltikum, Rumänien, Slowakei... keine Ahnung, wo die Liste endet, vielleicht erst in Belgien....



    Aber ich fürchte, die Angst vor den Juristen wird obsiegen. Sind halt alles Juristen in den top-Jobs - das kriegen die nicht aus dem Hirn.

  • Verraten? Nun, Europa hat einfach eine unrealistische Politik gemacht. Im Englischen "They wanted to have the cake and eat it". Sie wollten einerseits Frieden, andererseits auch die NATO in der Ukraine, als wäre das eine heilige Glaubenslehre. Sie wollten einerseits, dass die Ukraine gewinnt, aber andererseits nicht in den Krieg eintreten.



    Dazu kommen die Illusionen. Ich zitiere Prof. Mearsheimer 2023: "Um einen solchen Abnutzungskrieg zu führen, braucht es drei Dinge: 1. Politischen Willen. 2. Manpower, weil man immer wieder neue Soldaten in die Schlacht führen muss. 3. Artillerie, die wir in West Point die "Königin des Schlachtfelds" nannten.



    Die Russen sind bei der Bevölkerung 5:1 überlegen. Bei der Artillerie auch."



    Dazu kommen die immer schwereren FLAP-Bomben.



    Es war also für Leute, die SEHEN wollten, absehbar, dass die Ukraine verliert. Das führt dann zu General Kujat:



    "Die Ukraine wird gewinnen, weil sie gewinnen muss. Das ist keine Politik, das ist Fanatismus".

    • @Kartöfellchen:

      Russland hatte bereits verloren als es den ersten Schuss abgegeben hatte.

      Tausende von toten Russen, kaputte auf Kriegswirtschaft umgestellte Wirtschaft.



      Und für was?

      Für das Ego eines Verbrechers.



      Wer die paar Fetzen Landgewinn als Sieg darstellt, dem ist nicht mehr zu helfen.

  • Europa hat sich leider weltpolitisch vollkommen ins Abseits manövriert und das mit Ansage. Wenn man überhaupt von "Verrat" sprechen möchte, dann sollte man Europa vorhalten nicht früher nach diplomatischen Lösungen gesucht zu haben. Anstatt sich mit unrealistischen Lösungsansätzen auseinanderzusetzen haben wir lieber über Relationszahlungen und Ahndungen vorab Kriegsverbrechen auf diplomatischen Konferenzen gesprochen. Unsere Glaubwürdigkeit haben wir eingebüßt, weil wir so getan haben als wenn es irgendwann mal Verhandlungen auf Augenhöhe gegen könnte. Jetzt wird Trump "Frieden " schließen ohne das Europa mit verhandeln wird. Ich Stelle die These auf, dass jede europäische Verhandlung besser geworden wäre.

    www.spiegel.de/aus...-9a40-152090df7e93

    Irritierend finde ich, dass selbst jetzt noch viele in der Kommune an einen militärischen Sieg der Ukraine glauben.

    • @Alexander Schulz:

      Gähn, Putin wollte nicht reden sondern morden.

  • Vance, dessen Boss gerade mit dem sprichwörtlichen Panzer die Demokratie in den USA plattmacht, wirft Europa "Demokratiedefizite" vor! My ass, er hätte ausgebuht und rausgeworfen werden müssen. Da fehlt europäischen Politikern leider das Rückgrat für. Manchmal ist Diplomatie einfach für'n Arsch.

  • www.msn.com/en-us/...a-move/ar-AA1z57iM

    Zitat: "... “... the U.S. Congressional delegation presented Zelensky with a piece of paper they wanted him to sign which would grant the U.S. rights to 50% of Ukraine’s future mineral reserves,” Washington Post foreign policy and national security columnist Josh Rogin reported Friday afternoon from the Munich Security Conference.

    “Zelensky politely declined to sign it,” he added. ..."

    und

    www.cbsnews.com/ne...kyy-vance-meeting/

    Zitat:



    "President Trump has suggested that Ukraine "may be Russian someday," ..."

    will aber (zuvor ?) "sein" Geld zurück:







    "... He has framed the idea as a return on the U.S. investment made in backing Ukraine's defensive efforts — aid which has already amounted to more than $65 billion.

    "We are going to have all this money in there, and I say I want it back. And I told them that I want the equivalent, like $500 billion worth of rare earth," Mr. Trump said Monday. "They have essentially agreed to do that, so at least we don't feel stupid."

    Zitat Ende

    • @dtx:

      Die riskante Strategie für die Ukraine wäre, Trump mit den eigenen Mitteln zu schlagen. Einfach unterschreiben, sich in Europa eine belastbare (!) Unterstützung sichern und dann über den Teich X.en: April, April, auch andere können Deals einfach so aufkündigen. Eine Fussangel im Kleingedruckten sollte sich einbauen und wiederfinden lassen.

  • Es war jahrzehntelang sehr bequem unter dem Schutzschild des amerikanischen Militärs. Damit ist es unter Trump nicht mehr weit her. Ähnlich wie bei Afghanistan wollen sich die USA aus einem Konflikt zurückziehen, der ihnen nichts bringt und nur Geld kostet. Schon damals konnten sich die Europäer nur dem überhasteten Abzug anschließen.



    Nun kann Trump mit Putin über die Europäer hinweg einen Friedensvertrag abschließen, der hauptsächlich ihnen selbst nutzt. Die Maulhelden in Berlin, Paris oder Brüssel werden nicht ernst genommen, sondern müssen weitgehend tatenlos zuschauen. Scholz hat ja immer abgelehnt, Taurus - Raketen zu liefern, um Putin nicht zu provozieren. Mal sehen, ob sich so viel Rücksicht auszahlt oder doch das Baltikum zum Testgebiet für den Nato-Ernstfall wird.

  • Gerd Grözinger , Autor , Prof., Europa-Univ. Flensbu

    Toqueville hat in seinem frühen Buch über die Demokratie in Amerika einmal die Beobachtung gemacht, dass Demokratien sich schwertun einen Krieg zu beginnen, aber auch damit ihn wieder zu beenden. Zu sehr musste man vorher die Leidenschaften anheizen, als dass man das jetzt einfach wieder herunterkühlen könnte. An dem Punkt sind wir jetzt, wobei die Leidenschaften eher 'oben' als 'unten' zu finden sind. Laut ZDF Politbarometer sank in Deutschland der Glaube an einen ukrainischen Sieg von knapp 50% in 2022 auf ganze 8% in 2024 ab. Diese Skepsis spiegelt sich aber nicht in der etablierten Politik wieder. Da nimmt man das stetige Vorrücken der russischen Armee, bei gleichzeitigem starken Anstieg der Desertionen auf der ukrainischen Seite lieber nicht zur Kenntnis. Sondern wiederholt mantrahaft 'die Ukraine darf nicht verlieren', anstatt zu überlegen, wie lassen sich die bestehenden und noch zu erwartenden Verluste minimieren. Mich wundert es nicht, wenn ein US-Präsident, der eher als Autokrat denn als Demokrat agiert, nun als Einziger die Wahrheit ausspricht: der Kaiser ist ja nackt.

  • Ironischerweise kann man leider hier mit Bedauern auch attestieren: "So geht Zeitenwende".



    Willkommen im "Trump-Zeitalter", einer neuen Epoche amerikanischer Geopolitik, gemacht im Club-Format. Wir in Deutschland gehören nicht als Player dazu.



    Wenn man einige Prognosen kurz nach Kriegsbeginn dem Faktencheck unterwirft, war der aktuelle Stand nicht gänzlich unvorhersehbar. Wenn man zusätzlich vergleichend die Zahl der Opfer sieht, erinnert das Ganze an den irrsinnigen Blutzoll anderer Kriege in Europa. Die Sicherheitsarchitektur, der sich auch die MSC verschrieben hatte, war am Ende dann eine Farce, Trump wischt wohl mit Putin alle sie störenden Figuren vom Spielbrett.



    /



    "NATO und Russland:



    Vom Beitrittswunsch zur Bedrohung"



    faz.de 2021



    /



    "1990 formulierte auch die Nato ihre erste Handreichung nach Moskau, nachzulesen im Gipfeldokument von London. Die strategische Debatte zwischen den einstigen Blockgegnern wurde über die Jahre weitergeführt. US-Präsident Bill Clinton eröffnete seinem russischen Kollegen Boris Jelzin sogar eine Beitrittsperspektive."



    Quelle sueddeutsche.de

    Manchmal ist schon auch die Frage erlaubt: "Was wäre gewesen, wenn...?"

  • Wir haben meiner Meinung nach zu lange zu viele Aufgaben an die USA delegiert. Grundsätzlich finde ich es gut, dass Deutschland/Europa durch die Entscheidungen von Donald Trump jetzt lernen müssen verteidigungstechnisch, sofern wir das wollen, auf eigenen Beinen zu stehen. Außerdem wäre es ohnehin fahrlässig gewesen, sich weitere Jahrzehnte auf andere verlassen zu wollen.

    Für Herrn Selenskyj und die Ukraine bedauere ich, dass wir nicht stärker helfen können und hoffe, egal was jetzt ausgehandelt wird, dass es mit einem anderen russischen Präsidenten die Verhandlungsmöglichkeit geben wird evtl. Nachteile umzukehren oder auszugleichen.

    Langfristig bin ich zuversichtlich, dass Staaten, Grenzen und somit auch Staatsangehörigkeiten in Europa incl. Russland keine Bedeutung mehr haben werden und es vollkommen egal ist, wo ein Deutscher, Russe, Franzose, Ukrainer usw. wohnt bzw. zu welchem Staat ein bestimmtes Grundstück einmal gehörte.

  • Wer ist eigentlich "Europa"?



    Meinen sie die EU oder ganz Europa? Meinen Sie mit Europa auch Orban, Giorgia Meloni, Wilders,...



    Ein Europa im Sinne von "ein" Europa gibt es gar nicht mehr, gab es vielleicht nie. Die USA ist seit Trump tief gespalten, "Europa" wohl bald auch. "Europa" wird sich bald vorTrump schützen müssen.



    Welches "Europa" soll nun die Ukraine vor Putin beschützen?

  • "Aber auch der Westen.." Die USA gehören zum Westen.



    Europa hat nicht genug getan, allen voran Deutschland.

  • Wir haben die Ukraine nicht jetzt erst verraten.

    Wir verraten die Ukraine seit 2014 immer und immer wider.

    Jedenfalls wenn wir von Verrat der Ukraine als Ganzes und gemessen an den rationalen ukrainischen Interessen messen.



    (Und nicht an an den Interessen einzelner ukrainischer Politiker)

    Der Reihe nach:

    1.) Feb 21.02.2014 -- Janukowitisch hat mit der Opposition eine Vertragsregelung zu Neuwahlen und Machübergabe verhandelt und gezeichnet.

    "Wir" (Deutschland Frankreich) haben das mit ausgehandelt und sind als "Garantiemacht" aufgetreten.

    --> Offensichtlich war das "Verrat" -- gleich 24St später liefen Staatsstreich und Putsch mit unsere Unterstützung.

    Das war die "Keimzellen" der Eskalation die ab Mai 2014 zu dem Bürgerkrieg im Dombass führe.

    2.) Minks-2 war eine Vertragslösung zur Beendigung des Bürgerkriegs.

    Durch die UN-Resolution 2202 völkerrechtlich verpflichtet gemacht.

    Die war die politische Lösung um die Ukraine "friedlich" zusammen zu halten.

    Aber auch das war wohl "Verrat", "wir" hatten nicht wirklich vor das um-zu-setzten, Zitat Merkel in der Zeit:

    "Und das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch der Ukraine Zeit zu geben ..."

  • Statt jetzt Dolchstoßlegenden zu pflegen, wäre etwas Realpolitik hilfreich. Wir werden im 21. Jh. wieder ein "Konzert der Mächte" haben wie im 19. Jh., nur jetzt auf globaler Ebene. Wenn die stärksten Mächte USA und China um die "Mittelmacht" Russland buhlen, so wäre ein fragmentiertes Europa nicht gut beraten, seinerseits jede Kooperation mit Russland auszuschließen. Konkret könnte man z.B. mit Moskau verhandeln, wie die blockierten russischen Zentralbankvermögen einem Wiederaufbaufonds zugeführt werden und im Gegenzug die Sanktionen abgebaut werden können.

  • Ich habe gestern Nacht alles an Berichterstattung über die Sicherheitskonferenz in München wo auch der schlecht vorbereitete Unruhestifter J.D.Vance seinen peinlichen Versuch schlecht gespielte US-Autorität über Europa abzusprühen, zu erleben war und was ich auf YouTube finden konnte geschaut.

    Europa und die Nato waren noch nie so vereint. Quasi Alle haben versichert, daß Verhandlungen über die Ukraine nicht ohne Europa gehen. Ursula von der Leine war wieder mal sehr fokussiert von der Leine und hat sehr genau Grenzen formuliert, gleichzeitig die transkontinentalen Verbindungen erwähnt. Das wirkte völlig unangreifbar. An ihr prallt Trumps Autorität ab. Da ich persönlich bald mit dem Einschlag negativer wirtschaftlicher Auswirkungen in den USA durch Trumps Erlasse rechne, ist das alles vom Timing her richtig.

    Parallel kamen Meldungen rein, daß England sich FÜR den Eintritt der Ukraine in die Nato einsetzt. Das ist neu.



    Ich hatte die Sorge daß der unterwürfige Trump in seinem von Allen als "Diktatoren-Fantum" ersichtlichen precoitalen Kontaktaufnahme mit Putin der armen Ukraine nun alles versaut hätte, aber dem war nicht so.

  • Die europäische Linke hat aus Nostalgie und Antiamerikanismus nicht kapiert, daß Putins Russland nicht mit der Sowjetunion, sondern dem Zarenreich zu vergleichen ist. Gegen Autokraten hilft nicht Appeasement. Da hilft nur Vorbereitung auf gewaltvolle Selbstverteidigung.

    • @DieLottoFee:

      Sorry, aber Stalin war auch Sowjetunion. Und auch in der von Linken so verherrlichten Sowjetunion, gab Mord an Regimegegnern, Verschleppung in Arbeitslager, Staatsterror etc..



      Da gab und gibt es nichts was auch ein nur halbwegs vernünftiger linker Mensch an der Sowjetunion gutheißen kann.

  • Viel Frieden hat die hier zitierte europäische Friedensordnung aber nicht gebracht. Serbien hat man kurz vor der Jahrtausendwende zerbombt und dann die Ukraine und Russland in einen kriegerischen Konflikt laufen lassen, selbst wenn man die Meinung vertritt, dass die EU hier keine Schuld am Konflikt hat, muss man wenigstens einsehen, dass die EU auch nichts unternommen hat, um diesen Konflikt zu verhindern.



    Und seit 2022? Hat niemand in den europäischen Regierungen einen Plan, um diesen Krieg nachhaltig zu beenden. Es werden nur immer mehr Waffen hineingeschickt, wie Öl ins Feuer.



    Ich kann mich an kein Feuer erinnern, dass jemals mit Öl gelöscht wurde.

  • Wie wäre es, in der Wirklichkeit anzukommen, statt sich in Großmachtphantasien zu ergehen?

    Die Wirtschaft dieses Landes ist auf dem Weg nach unten, die Unternehmen auf dem Weg in die USA oder China. Wir haben unsere Wirtschaft geopfert durch die Zerstörung der Energieversorgung. Und die Infrastruktur durch die Anbetung der Schwarzen Null.

    Es gibt damit weniger Steuern, also kein Geld und es gibt keine Bereitschaft an der neuen Ostfront zu sterben, auch nicht bei den Tastenkriegern.

    Die Europäer, also die Politiker, haben auf Anweisung, der Neoliberalen in den USA, Europa verraten. Reicht das nicht?

    Vielleicht sollte man noch ein Seminar über die Entwicklung der US-Außenpolitik seit William McKinley besuchen, es hilft.



    Was nicht hilft, ist, die ideologischen Versatzstücke der Clinton-Obama-Biden nachzubeten.

  • Europa hat nicht die Ukraine verraten. Europa hat Europa verraten. Die Ukraine ist nicht irgendein weit entefernter Staat sondern Teil Europas.

    Europa ist nun endgültig Selbstbedienungsladen für den Rest der Welt.

    • @metalhead86:

      Europa hast sich selbst schon immer wieder verraten. In dem Moment, in dem wir zuließen, dass die USA Europa per NATO-Osterweiterung in zwei Lager zerrissen. Eines um Russland. Und eines um die NATO. Europa war einmal definiert als reine Friedensmacht, die versuchen wollte, mit allen zusammenzuarbeiten und sich gegen niemanden richtet (Adenauer zu den Römischen Verträgen). Stattdessen wurden wir ein liberales Kreuzzugsbüdnis, auf der Suche nach Monstern zu erlegen. Das ist der eigentliche Verrat an Europa.

    • @metalhead86:

      So ist es . Die Ukraine ist kein Land hinter dem Ural, sondern unser Nachbarland wie Italien oder Spanien auch. Für und in der Ukraine kämpfen europäische Soldaten.

    • @metalhead86:

      "Die Ukraine ist nicht irgendein weit entefernter Staat sondern Teil Europas."

      Ja. Aber Russland ist das auch. Muss man es deshalb lieben?

    • @metalhead86:

      ... und das weil? Warum?

      Ihre Aussage ist ohne Kontext nicht nachvollziehbar.

    • @metalhead86:

      Europa mit seinen Migliedsstaaten, genauso wie die NATO, halten sich an die Regularien der Aufnahmen dieser.



      Solidarität erfährt die Ukraine von der EU wie auch von der NATO.



      Nach der despektierlichen Rede von dem rassistischen, populistischen Mr. Vance, werden die demokratischen EU - Staaten nur näher an aneinander rücken.

  • Wann wird von Steinmeier, Baerbock, Scholz und Co. aufgehört zu reden, zu glauben, man müsse Vance widersprechen, zu glauben man müsse Trump belehren. Zu glauben, dass Worte in den USA die Wahrnehmung änderten. Wir beschweren uns bei unserem Schiksal!? Wie abgehoben, letztlich unrealistisch sind denn derlei Hoffnung?



    Durch diese Aktionen verraten wir die Ukraine, korrekte Überschrift, da wir nichts entscheiden und auch außer Worten auch nix tun.



    So schlimm das auch klingt: Aufrüsten, Verbündete suchen, auch außerhalb Europas, Europa als Institution und Handlungseinheit stärken, wirtschaftlich sich zudem um andere Märkte kümmern. Erst wenn die USA (dito Putin) merkt, dass er nich mehr der stärkste Schläger auf dem Schulhof ist (entweder weil die Anderen alle die Schule gewechselt haben oder gemeinsam stärker sind) wird man von denen wahrgenommen.

  • Dass deutsche Politiker und viele deutsche Medien - allen voran die Öffentlich Rechtlichen - weniger als nichts begriffen haben, zeigt die gesamte Rhetorik nach der Münchner Sicherheitskonferenz: Man glaubt nach wie vor, mit Geschwätz die Lage irgendwie unter Kontrolle zu bekommen, während einem gleichzeitig der Boden unter den Füßen wegbricht. Dass könnte man gut den Reden und Interviews Baerbocks, Steinmeiers und Pistorius entnehmen.

    Dass zeigt, wie verheerend die Lage eigentlich ist. Man hat es beim aktuellen amerikanischen Kabinett schlichtweg nicht mehr mit Demokraten zu tun. Und keiner kann derzeit wissen, ob sich dass in 4, 8 oder 12 Jahren ändert.

    • @David Kind:

      Sehe ich anders. Die EU ist Gestern aufgewacht.

      • @AugenhöheStattTribalismus:

        "Die EU ist Gestern aufgewacht." Sehe ich auch so.



        Und: Europa kann rein gar nichts dafür, dass in den USA eine Clique von Demokratieverächtern und Verbrechern die Regierung und den Präsident stellen.



        Mich verwundert vielmehr die teils offene Begeisterung für Trump und seine Bücklinge hier im Forum.



        Ein Gedanke noch: eine verstärkte Abkehr von den USA während der Biden-Präsidentschaft, hätte man in den USA auch als Misstrauen in die dortige Demokratie verstehen können.

    • @David Kind:

      Die USA wollen Deutschland und Europa spalten. Scholz und Bearbock haben zum Glück ganz deutliche Worte auf die Rede von J. D. Vance gefunden.

  • Europa muss stark auftreten und mit einer Stimme sprechen. Das scheint jetzt die einhellige Meinung zu sein. Wie realistisch ist das angesichts der wackeligen innenpolitischen und wirtschaftlichen Lage in mehreren Mitgliedstaaten der EU? Es ist eher Ausdruck einer deutschen Selbstüberschätzung.

    • @Rudi Lipp:

      Es ist kein Ausdruck einer deutschen Selbsteinschätzung - sondern gemeinsamer Tenor der überwiegenden EU-Staaten.



      Vance absurder Auftritt festigt die EU , um unsere EU- Mitgliedstaaten gemeinsam , vor der populistischen verbrecherischen Ideologiefalle zu schützen. Scholz und Bearbock haben dazu deutliche Worte gefunden.

  • Die USA stehen auf der Seite der Rechtsextremen.



    Der Bundeskanzler und der Verteidigungsminister haben den US Vize deutlich Paroli geboten.



    Die Tatsache, dass Vance sich, statt mit dem Bundeskanzler, mit Der "afd" und der "c"du bespricht, zeigt, dass die trumpeltiere weiterhin in Deutschland hinein regieren wollen.



    Eine Koalition zwischen Wedel und merz wäre ganz nach Geschmack der trumpeligen.



    Merz hat ja bereits " ein neues Kapitel der Zusammenarbeit" mit den USA angekündigt.



    Moral ist ihm ja eher fremd und die Annäherung an eine rechtsextreme Partei ist so groß, wie seit 60 Jahren nicht mehr.



    Somit sind die Gefahren von innen, die Vance erwähnte durchaus vorhanden, sie lauten aber: Musk, merz und Weidel!

    • @Philippo1000:

      Das "neue Kapitel der Zusammenarbeit" könnte komplett als Fußnote geschrieben werden, wenn Merz so weitermacht.

    • @Philippo1000:

      Wie müssen hier in D zwei Dinge schaffen:

      - Das Flüchtlingsthema lösen, damit es die AfD nicht mehr ernährt. Dann bricht die wieder zusammen.

      - Medienkompetenz zum Hauptthema machen. Fakenews regiert in den USA über die Hälfte der Menschen, bei uns wird es täglich schlimmer.

    • @Philippo1000:

      Warum Lebenszeit mit Scholz verschwenden, wenn man sie schon mit Weidel verschwendet hat.

    • @Philippo1000:

      👍👍

    • @Philippo1000:

      Ich bin kein Fan der CDU - aber das ist Verleumdung. Merz hat wieder und wieder ganz klar gesagt, dass es kleine politische Schnittmenge mit der AfD gibt. Wieder und wieder und wieder. Und das auf Basis von politischen Fakten und nicht nur ideologisch begründet (Stichwort: Brandmauer).

      Stecken sie ihn nicht mit den Faschisten in einen Hut. Das ist absolut daneben und was hier gelaufen ist betreffend Merz ist einfach nur unanständig. Sorry.

  • Schauen wir kurz zurück.



    I. Weltkonflikt: Die Ressourcen der USA bringen den Sieg.



    II. WK: Die Ressourcen der USA bringen den Sieg.



    Kalter Krieg: Die Resourcen der USA bringen den Sieg.



    Und nun? Wir wissen es nicht. Sollte sich Putin durch den Rückzug der USA ermutigt fühlen, seinen Plan der Wiedererrichtung des sowjetrussischen Imperiums in die Tat umzusetzen, hat Europa relativ schlechte Karten. Es stünde einem entschlossenen, wörtlich skrupellosen Diktator gegenüber, der genaue Ziele formulieren kann, international nicht isoliert ist, der eine kriegserprobte Armee befehligt und auf eine auf Hochtouren geölte Kriegswirtschaft zurückgreift.



    Europa hat wenig vorzuweisen: kriegsunlustige friedenssatte Bevölkerungen, friedensdürre Armeen, politisch in sich zerstritten, Verräter in den eigenen Reihen, eine zersplitterte Rüstungswirtschaft, die zudem von den USA abhängen, wenig eigene Ressourcen.



    Einen Hr. Churchill ("Hier stehe ich...") sehe ich weit und breit nicht.



    Strategisch ist Europa für die USA zu wichtig, als dass sie den Kontinent den Russen überlassen werden. Irgendwann kommen sie zurück.



    Wir können nur hoffen, dass sie nicht erst Schlachtfelder befreien.

    • @Vigoleis:

      Wenn es Putin gelingt, auch nur die wesentlichsten Teile des Sowjetimperiums wieder unter die Kontrolle Russlands zu bringen, dann ist ein Appetit geweckt und er oder sein Nachfolger wird sich fragen: Wenn das so gut geklappt hat, wer oder was sollte uns hindern, mal auszutesten, wie nah wir dem Ärmelkanal kommen können. Dann bleibt einzig Frankreich als Atommacht noch ein echtes Problem.



      Denn niemand wagt doch den verwegenen Gedanken: Ist es möglich -weil nötig- dass nicht nur Frankreich, sondern auch Deutschland und-oder Polen Atomwaffen besitzen können. Wobei ich Polen den Gedanken noch zutraue. In Deutschland hat niemand die Eier, das auch nur zu denken.



      Aber das würde Putin zeigen, dass er mit Zitronen gehandelt hat und sich -und Russland- ein Problem geschaffen hat, dass er vorher nicht hatte. Und der Nachfolger Trumps (?Vance?) würde grinsen und ein klein wenig beeindruckt vor sich hin flüstern: endlich haben sie's begriffen. Wir müssen uns jetzt nur noch um China kümmern.

    • @Vigoleis:

      Zitat: "Strategisch ist Europa für die USA zu wichtig, als dass sie den Kontinent den Russen überlassen werden. Irgendwann kommen sie zurück."

      Wie meinen? Für Trump ist überhaupt nichts wichtiger als Trump und Kohle, die ihm zur Verteilung zur Verfügung steht. Das war seit vier Jahren angesagt und wird jetzt so umgesetzt.

      • @dtx:

        Na, ganz so unterkomplex ist die Welt nicht. Und das Ende der Geschichte ist auch mit Hr. Trump nicht erreicht.



        Halten Sie sich die Hand vor die Augen, dann sieht Sie keiner.



        Und: Wir werden sehen. Die Situation ist für uns Europäer jetzt eher schwierig. Wie ich uns kenne, werden alle wild durcheinander laufen.



        Rette sich, wer kann!

    • @Vigoleis:

      Russland und China haben KKP/PPP fast soviel Wirtschaftsleistung wie EU und USA zusammen.

      Aber die USA haben nur wenig Anteil Industrie an der Wirtschaftsleistung (ca. 17% laut Weltbank).

      China und Russland dagegen haben einen vergleichsweise hohen Anteil von Industrie an der Wirtschaftsleistung (ca. 30% laut Weltbank).

      Kurz:

      Russland und China haben zusammen viel mehr industrielle Kapazität als "der Westen" sprich als USA und EU.

      Fazit:

      Ein geopolitisch von China unterstütztes Russland hat sehr viel Ressourcen.



      Die volle Unterstürzung von China angenommen mehr Ressourcen als "der Westen".

      Viele glauben immer-noch an eine "Wirtschaftliche Allmacht" des "Werte-Westens".



      --> Wer Statistiken liest und die technischen Fähigkeiten von vor allem China aber auch Russland kennt.



      --> der weis das das heute einfach nicht mehr stimmt.

    • @Vigoleis:

      "Schauen wir kurz zurück.

      I. Weltkonflikt: Die Ressourcen der USA bringen den Sieg.

      II. WK: Die Ressourcen der USA bringen den Sieg.

      Kalter Krieg: Die Resourcen der USA bringen den Sieg."

      Ist das nicht etwas stark vereinfacht? Mit solchen platten Aussagen haben es die Transatlantiker Jahrzehnte lang geschafft, die Europäer in selbst gewählter Abhängigkeit zu halten.

    • @Vigoleis:

      Sie haben die Lage absolut treffend zusammengefasst.

  • Eine neue Achse des Bösen ist entstanden - eine neue Achse waffenstarrender Dikaturen. Zu den üblichen Verdächtigen, Russland/China, d. neuen Atommacht Nordkorea u. der iranischen Theokratie, gesellt sich nun auch die USA - eine v. evangelikal-rassistischem Sendungsbewußsein durchdrungene Oligarchie, einstmals ein Hort v. Freiheit u. Demokratie.



    Und ist das nicht ein Hitler-Stalin-Pakt 2.0, dessen Entstehung wir hier schockerstarrt beiwohnen? Nicht Polen, sondern ganz Europa ist jetzt Verhandlungsmasse im Poker der um Land u. Einflusssphären rivalisierenden imperialen Mächte!



    Lange hat sich die Entwicklung angedeutet aber das politische Europa wollte den Gorilla im Raum nicht sehen. Lieber hat man sich die Welt schöngeredet, von transatlantischer Partnerschaft/Vertrauen/geschichtlicher Verantwortung schwadroniert, hat die europäische Einigung und deren Helden beschworen, Linien der Staatsräson definiert und sich immer wieder genüsslich im Kirchturmdenken des europäischen Politikalltags verloren . Die raue Realität wollte man nicht wahrnehmen. Nun wurde der entscheidende Kipppunkt erreicht erreicht und überschritten. Die schöne Illusion, sie ist zerplatzt wie eine Seifenblase.

    • @NormalNull:

      Kipppunkt überschritten, und nach wie vor klopft sich Scholz stolz auf die eigene Schulter, wie einzigartig weit vorne Wirdeutschen in der Unterstützung der Ukraine doch sind. Ob er das wohl immer noch tun wird, wenn die Ukraine vollständig unterjocht ist und der Kieg sich längst weiter westlich abspielt?

  • Ich finde "verraten" etwas hart formuliert. Jeder der wollte hätte schon lange wissen können, dass die Ukraine nicht gewinnen kann, trotz beispielloser Hilfen. Wie der ehemalige ukrainische Außenminister Kuleba neulich noch formuliert hat war die Biden-Administration nicht bereit eine Eskalation zu riskieren. Ohne Eskalationsrisiko ist aber kein Sieg möglich gewesen. Und anzunehmen, dass Europa gegen die Interessen der USA hätte handeln können ist naiv. Eine ehrlichere Politik wäre angemessener gewesen anstatt Kommentare abzugeben wie "die Ukrainen wird gewinnen, weil sie gewinnen muss". Der Ukraine ging es vorrangig immer um harte Sicherheitsgarantien wie zb Nato-Beitritt. Das Problem ist jedoch, dass die von Anfang an vollkommen unrealistisch waren. Besser wäre es gewesen sich auf realistische Ziele zu konzentrieren und versuchen. Österrerich und Finnland im Umgang mit Stalin waren zb postive Beispiele was gute Diplomatie bewirken kann. Man muss sich mit den Großmächten in seiner Umgebung arrangieren. Das ist zwar unfair, aber das war immer schon so.

    • @Alexander Schulz:

      Wir sollten mal bitte nicht so tun, als hätten wir Europäer unser Blatt bis zum Anschlag ausgereizt und das Dilemma sei nur eingetreten, weil die USA unter Biden hasenfüßig geblieben sei ...

      Scholz hat sich stets in der Darstellung "zweitmeister" Unterstützung gesonnt, es ist mir aber nichts erinnerlich, was bei ihm auf einen Bezug zu den tatsächlichen Erfordernissen hätte schließen lassen. Dafür darf er sich ob des Auftretens der Amerikaner in München

      www.msn.com/en-us/...a-move/ar-AA1z57iM

      jetzt schon mal überlegen, ob die Bundeswehr erst noch in die Ukraine oder doch besser gleich in die drei baltischen Staaten geschickt werden solle (beides wird nicht gehen). Denn ob ihm das nun gefällt oder nicht, er bleibt geschäftsführend im Amt, bis irgendwer die Nachfolgeregierung gebildet hat.

      • @dtx:

        Wenn Merz, Scholz oder wer-auch-immer die notwendigen Stärken(!) von Bundeswehreinheiten zur Sicherung von was-auch-immer in die Ukraine und ins Baltikum schickt, dann prescht Putin einfach mitten zwischen durch. Da ist dann nämlich nix mehr...außer Polen natürlich .

  • Was jetzt passiert, war zu erwarten. Übrigens wird die eigentliche Katastrophe, die endlose Weiterführung dieses Kriegs, nun hoffentlich bald beendet. Insofern macht Trump, was er angekündigt hat. Eine seiner wenigen Taten, die meine Zustimmung haben.

    Europa ist Spielball, kein Akteur. Will man sich selbst stärker atomar bewaffnen? Es gibt die EU, aber kein einiges Europa. Das würde letztlich an Frankreich, Deutschland und England (sofern man diese selbstgefällige Insel noch dazuzählen möchte) hängen bleiben.

  • Guter Artikel. Leider fehlen uns nicht nur bestimmte einzelne Waffensysteme, sondern im Bereich der Aufklärung fehlen uns ganze Fähigkeiten.



    Falls wir an einen Punkt kommen, an dem man sich gar nicht mehr auf die Hilfe der Amerikaner und ihrer Geheimdienste verlassen kann, dann reden wir über ganz andere Dimensionen beim Sicherheitsetat. Einen Wehretat von 2% des BIP wird es ohnehin nur geben, wenn die Amerikaner uns weiterhin tatkräftig unterstützen. Tun sie das nicht mehr unterhalten wir uns Carlo Masala zufolge eher über 6%.



    Und selbst die 2% schaffen wir gegenwärtig nur aufgrund des Sondervermögens. Irgendwo muss das zusätzliche Geld für Verteidigung in den nächsten Jahren herkommen. Es ist abzusehen, dass die außenpolitische Lageänderung immense Kosten verursachen wird, die auf der innenpolitischen Ebene verschärfte Verteilungskämpfe nach sich ziehen.

  • Tanja Tricarico hätte gelassen den gestrigen Freitag der Münchener Sicherheitskonferenz abwarten und auswerten sollen. Ihre gestern Abend hier postulierte Macht der USA und ihre Zwangsläufigkeit sieht heute ganz anders aus. Der Tenor der Konferenz war deutlich gegen die Trump Administration gerichtet.

    • @Renger Götz Wilhelm:

      "Der Tenor der Konferenz..."

      Was die Tenöre auf der Konferenz so singen, ist Trump völlig Wurst. In der realen Politik zählen die Gesänge sehr wenig. Was zählt, sind reale Machtmittel und der Wille, sie einzusetzen.

  • Naiv. Ich empfehle einen Blick in die Artikel von Michael von der Schulenburg, ehmaliger hochrangiger Mitarbeiter der UNO und höchst erfahren in der Krisendiplomatie. Nicht erst zu Beginn des Krieges in der Ukraine, sondern auch zur aktuellen Situation sind seine Analysen sehr erhellend. Die Situation in der Ukraine auf der Basis formalisierter Völkerrechtsinterpretationen zu interpretieren - "Der Krieg muss gewonnen werden, alle Gebiete zurück an die Ukraine, Völkerrecht muss durchgesetzt werden - egal wie viele Menschen sterben werden!" - ist regelrecht mörderisch und zeigt doch, dass es unter den Linken, die diesen Interpreationsmodus befürworten, ein deutlicher Mangel an theoretischer Kompetenz und damit auch an realistischer Konfliktanalyse besteht. Moralisieren geht über analysieren - diese fatale intellektuelle Beschränkung ist bislang noch nicht aufgebrochen werden. Das wundert insofern, als dass klar ist, dass die territorialen Grenzen mit Fortschreiten der Klimakrise als Metakrise unserer Gesellschaft an Relevanz verlieren werden und die Bindung von enormen Ressourcen in Kriegskonstellationen fatal ist

    www.emma.de/artike...-ist-vorbei-341547

    • @Meinungsäußerung:

      Das ist BSW-Sprech:

      Russland hat die Ukraine nicht angegriffen, sondern wurde von den neocons provoziert.

      Als ob eine gewalttätige kriegerische Aktion die einzig denkbare Reaktion auf eine Provokation sei - es wurde ja bereits verhandelt - aber einem friedlichen Ende der Verhandlungen einseitig vorgegriffen; zudem wird der offen geäußerte imperialistische Ansatz des Angreifers ignoriert.

    • @Meinungsäußerung:

      Michael von der Schulenburg - auch das sollte man wissen - ist Europaabgeordneter des BSW und agitiert schon seit Beginn des Ukraine-Krieges im Sinne von Wagenkecht, Schwarzer und Konsorten. Mit anderen Worten: ein Kreml-Propagandist.

  • Spätestens seit dem Scheitern der Ukrainischen Offensive mit westlichen schweren Waffen und dem obsolet werden westlicher Planspiele für die Ukrainische Armee und der Verfestigung des Stellungskrieges hätte man massiv die Produktion und Lieferung von Artillerie und jedweder Munition forcieren müssen, jedwede Art von Deinen genauso, damit die Ukraine Russland in der Materialschlacht langsam aus der Ukraine treibt. Stattdessen ist das Kräfteverhältnis seit damals umgekehrt und Russland, mit seiner unglaublichen Opferbereitschaft und Desinteresse am Leid auch der eigenen Soldaten, rückt unaufhaltsam vorwärts. Keines der Waffensysteme, die die Ukraine benötigen würden um Russland militärisch zurückzudrängen hat nur die USA, Europa hätte das alles leisten können, hatte aber daran nie Interesse.

    • @FancyBeard:

      "...hätte man..."

      Hat man aber nicht.

  • einmal bei Lichte betrachtet, niemand in der EU ist in der Lage militärisch diesen wie auch immer gearteten "Frieden" abzusichern. Und wenn, dann nur mit symbolischen Truppen, einen Krieg mit Russland wird niemand in der EU riskieren, nur weil die Russen die "Friedenstruppen" ignorieren. Die EU muß sich zunächst um die eigene Sicherheit kümmern, denn machen wir uns nichts vor, jetzt steht die EU, vor allem die Balten an der Front. Wir sind potentiell Kriegsgegner von Putin und kein Amerika, dass uns jetzt absichert.



    Das taktische Hinauszögern der EU in den letzten 3 Jahren, hat dazu geführt, dass jetzt die EU direkt kämpfen müsste. Vorher hat die Ukraine uns Russland vom Leib gehalten.



    Die Appelle, die Empörung, geschenkt, in diese Lage hat uns unsere Politik selbst manövriert, das Trump wiederkehren könnte, das er das tut was er angekündigt hat, hätte man wissen können, jetzt bleibt nur die Aufrüstung der EU oder eben hoffen, dass Putin nicht weiter zündelt.

    • @nutzer:

      Zitat: "Und wenn, dann nur mit symbolischen Truppen, einen Krieg mit Russland wird niemand in der EU riskieren, nur weil die Russen die "Friedenstruppen" ignorieren."

      Sie meinen, Putin fragt bei Scholz an, ob und wenn ja wann es uns genehm wäre, daß er ins Baltikum einmarschiere? Wobei diese Idee schon voraussetzt, daß die Polen ihre Ostgrenze allein gesichert bekämen ...

  • Ein Satz folgt gleich, den ich mir noch vor nicht allzu langer Zeit nicht einmal zu denken gewagt hätte:



    Europa / Deutschland braucht eine ausreichend starke Atombewaffnung um nicht von USA und Rußland erpresst zu werden.

  • Und jetzt lassen sich die westeuropäischen Transatlantiker auf der Münchner Sicherheitskonferenz wie geprügelte Hunde noch von einem J.D. Vance abkanzeln.



    www.tagesschau.de/...konferenz-104.html



    Widersprochen hat öffentlich nur einer, der eigentlich hätte Kanzlerkandidat der SPD werden sollen.



    www.tagesschau.de/...konferenz-100.html



    Armes Europa, was ist aus dir geworden?

    • @Abdurchdiemitte:

      Ich bewundere die Toleranz von unseren anwesenden Europäern auf der Sicherheis Konferenz - , sie haben alle den populistischen Vance ausreden lassen und nicht aus dem Saal getragen 😉

  • Es geht auch genauer, Merkel und Scholz haben die Ukraine verraten.

  • >Trump telefoniert mit Putin und besiegelt das Ende einer multilateralen Friedensordnung.<

    Nein - seit dem Überfall auf die Ukraine gibt es keine Friedensordnung mehr. Die hat Putin zerstört. Biden hat es nicht geschafft, Putin Grenzen aufzuzeigen. Zu scholzig war die Unterstützung.

    Trump macht diesem Trauerspiel zu lasten der Ukraine ein Ende. Gut so.

    • @testen:

      Vor her gab es eine Friedensordnung? Das sieht man außerhalb Europas mit Sicherheit anders.

  • Welches Waffensystem genau fehlt Europa nun? Briten und Franzosen haben die Bombe und Flugzeugträger. Deutschland hat Kurz- und Mittelstreckenabwehrraketen. Am Besten man lässt die USA und Trump links liegen und schmiedet neue Bündnisse. Auch die Ukraine kann ohne die USA weiterkämpfen.

    • @Fritte:

      Das sehe ich auch so.



      Es ist kein zigfacher atomarer overkill zur Abschreckung erforderlich.



      Die Koordinaten für Gegenschläge dürften in F und GB gespeichert sein.

  • sollte nicht die EU mit der Ukraine ein Rohstoffdeal abschließen ?

    • @Algernoon:

      Ja, was spricht dagegen?



      Hätte Europa um an die Rohstoffe zu kommen, wie Russland, dass Land besser überfallen und die Menschen massakrieren sollen, oder was wollen Sie mit mit Ihren Post aussagen?

  • Europa hat die Ukraine verraten?



    Diese Überschrift ist sowohl sachlich falsch, als auch gar nicht Tenor des Artikels.



    Das Trumpeltier macht alles kaputt!, könnte hingegen die Überschrift für sämtliche Artikel Kleintrumps und seiner gang aus Inkompetenten sein.



    Wir erleben allerdings eine schwache Von der Leyen, die auf die Unverschämtheiten aus den USA keine Antwort weiß.



    Pistorius Antwort auf die Lügen von Vance war angebracht.



    Wir müssen lernen uns selbst zu verteidigen.



    Die Kavallerie kommt nicht mehr.



    Einer Verhandlungslösung, die uns zu den Bauern macht, die Andere vorschieben, ist abzulehnen.



    Diplomatieversager aus den USA brauchen wir dann auch nicht.

    • @Philippo1000:

      Mit ein wenig Zweck Pessimismus konnte man seit etwa drei Jahren diesen Augenblick abwarten.



      Was jetzt passiert, ist die Realität, mit der wir uns abfinden müssen. Note Vergabe für gute oder weniger gute Diplomatie ändert daran genau nichts.



      Schade. Ist aber so.

    • @Philippo1000:

      >Einer Verhandlungslösung, die uns zu den Bauern macht, die Andere vorschieben, ist abzulehnen.<

      Wer ist "uns"?

      Ich bin gerne Bauer wenn das zum Frieden in der Ukraine beiträgt.

  • Was hat denn Europa die letzten drei Jahre auf die Beine gebracht, ausser Waffen zu liefern und zu sanktionieren? Es gab leider keinerlei Plan. Und jetzt tut man überrascht und empört, dass man nicht mitbestimmen kann/soll?

    • @Micha.Khn:

      Natürlich gab es einen Plan. Die Ukraine so zu stärken, dass sich selbst Putin irgendwann die Aussichtslosigkeit (oder zumindest die damit verbundenen Kosten) seinen neokolonialen Eroberungskriegs eingestehen muss. Das ständige Herumscholzen (hier befeuert durch AfD&BSW, Die Linke und erhebliche Teile der SPD) hat aber die falschen Signale gesendet.

  • Oh mei, gleich mal aufgeben?



    Es ist nichts entschieden? Wie Selensky sagte, es gab ein Telefonat.



    So, und jetzt ran an die Arbeit:



    1. Ausschließen, dass die Waffen wo gekauft werden, die ohne die "ehemalige" Unterstützung fehlen?



    2. Was wurde denn offiziell genau gesagt?



    3. Ausschließen, dass es ohne Beteiligung der Ukraine oder Europa einen Friedensschluss gibt?



    4. Wer muss sich an Verträge halten? Die, die sie schließen?!



    5. Durchzählen, was man hat und was man braucht.



    6. Frieden muss nict mit Truppen abgesichert werden. Entweder ist Frieden oder eben nicht. Russland will irgendwann nochmal Geschäfte machen? Na dann...



    7. Laut sagen, was man dazu denkt. So wie BP Steinmeier und VM Pistorius. Bitte mehr davon!

  • "Sie verfügen über Waffensysteme, die Europa nicht hat.."

    Das ist der Punkt, wenn auch ein trauriger. Erst als militärische "Supermacht" werden die Europäer von den Autokraten in China, Russland und den USA wieder ernstgenommen. Emanzipation ist angesagt.

    Denn weder Wirtschaftsbeziehungen zählen, noch Loyalität und Werte schon einmal gar nicht. Militärische Stärke gepaart mit Hegemoniestreben zählt in diesem Sinne einzig.

    Europa wäre gut beraten, wenn es sich nicht als Spielball hergibt und die Interessen dieser Länder ebenso wenig berücksichtigt wie diese anscheinend europäische Interessen.

    Der Grundstein hierfür wäre die uneingeschränkte Unterstützung der Ukraine auch entgegen amerikanischer und russischer Interessen. Denn für ein europäisches Bündnis ist die Ukraine für Europa unverzichtbar.

    Dennoch es bleibt ein persönliches Trauerspiel solche Zeilen für militärische Aufrüstung gerade einmal 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zu verfassen.

    • @Sam Spade:

      In der Ukraine ist Stellungskrieg, da gewinnt die Seite, die der anderen Seite am meisten Material auf die Omme hauen kann. Das ist seit 2 Jahren Russland mit seiner Kriegswirtschaft und Menschenverachtung. Da braucht es keine HighTechRaketen. Nahezu alles, was die Ukraine benötigt hätte, wäre von Europa herstell- und lieferbar gewesen.

    • @Sam Spade:

      Die Ukraine braucht jede Menge Waffenlieferungen um die Front auch nur halten zu können. Um die Russen zur Grenze zurückdrängen zu können bräuchte es aber Kampftruppen, die in blutigen Gefechten Kilometer für Kilometer zurückerobern.

      Es gibt genau zwei Möglichkeiten für uns großmäulige Europäer, entweder wir schicken Kampftruppen, oder Putin gewinnt bald sowieso.

      Und jetzt zu meiner Frage, diese "uneingeschränkte Unterstützung", wie sieht die konkret aus?

  • Wer sich die Überschrift ausgedacht hat, müsste sie erklären.

    Die Autorin bezieht sich im Artikel auf die USA.

    • @rero:

      Sehe ich auch so, ich wollte ihr eigentlich widersprechen, aber außer der Überschrift ist da fast nichts. Ein paar Sätze beziehen sich auf die angeblich zu leise Opposition Europas, da hat sie Recht und schildert auch zutreffend die inneren Probleme (Mitgliedstaaten wie Ungarn, erstarkende Rechtspopulisten in Frkr., Italien, Dtschl. usw.), aber darauf lässt sich der in der Überschrift geäußerte Vorwurf allein nicht stützen.

  • Sehr guter Artikel, der den Sachstand der europäischen Misere exakt darstellt. Europa darf sich nicht wundern, jetzt ausgeschlossen zu werden und gleichzeitig in die Verantwortung (einer eigenen Verteidigung) genommen zu werden. Der europäische „Westen“ mit seinen Werten hat anderen Staaten viel zu lange vorgeschrieben, was bitte politisch und gesellschaftlich zu gelten hat. Aber der Neoliberalismus ist gescheitert und die Welt funktioniert leider auch ohne ihn. Siehe Brix. Die Europäer mit ihrem erhobenen Zeigefinger haben sich verzettelt und sind auch jetzt noch nicht in der Lage, dies einzusehen. Andere schaffen Fakten. Ob völkerrechtswidrig oder per Dekret ist dabei zweitrangig.

    • @Lars Kreimendahl:

      Nein, die US-amerikanische Kritik - aktuell polemisch zugespitzt vorgetragen vom Vice-President Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz - ist falsch, ungerechtfertigt und unfair. Unverschämt und anmaßend obendrein. Der deutsche Verteidigungsminister hat das Notwendige dazu erwidert.



      Wer ein starkes Europa fordert, dass sich selbst der russischen Aggression erwehren kann, sollte die Pöbeleien, falschen Anschuldigungen und Provokationen von der anderen Seite des Teichs scharf zurückweisen.



      Schluss mit der eigenen Demontage und Selbstkasteiung, etwas mehr (europäisches) Selbstbewusstsein, meine Damen und Herren von der transatlantischen Fraktion!

      • @Abdurchdiemitte:

        Genau , mit gut 50 Staaten ist Europa schließlich mehr als nix.



        USA hat seine 50 Staaten auch nicht alle auf einer Line - denn Trump und seine - Demokratie zerstörenden Mitläufer, sich nach dem Wind drehenden Komplizen wie ein J. D. Vance oder auch Elon Musk - sind NICHT die USA.