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Streit über Benzinpreis-ErhöhungAlle gegen Baerbock

Im Streit über höhere Spritpreise wird die Grünen-Chefin breit kritisiert. Umweltverbände warnen vor einem „unredlichen“ Wahlkampf auf Kosten des Klimas.

In der Kritik mit Plänen zum Klimaschutz: Annalena Baerbock Foto: dpa

Berlin dpa/rtr | Im Streit über höhere Benzinpreise und den Klimaschutz sieht sich die designierte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock anhaltender Kritik von mehreren Seiten ausgesetzt. Vor allem die SPD lässt mit ihren Attacken nicht locker. Mehrere Umweltverbände warnten eindringlich vor einem „unredlichen“ Wahlkampf auf Kosten des Klimas.

Baerbock war für eine Benzinpreis-Erhöhung von insgesamt 16 Cent pro Liter eingetreten – gemäß dem Programmentwurf ihrer Partei. Aus Sicht der Grünen sind davon 6 Cent mit dem CO2-Preis auf Benzin zu Jahresbeginn schon erfolgt.

Kritik an ihren Äußerungen hatte Baerbock im „Handelsblatt“ mit dem Hinweis gekontert, die Koalition habe selbst den CO2-Preis eingeführt und gerade die Klimaziele geschärft. Dann müsse man auch die eigenen Beschlüsse umsetzen. Unionsfraktionsvize Andreas Jung (CDU) hatte Mitte Mai dafür plädiert, den CO2-Preis schneller als geplant steigen zu lassen.

Die Bundesregierung hatte als zentrale Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel eine CO2-Bepreisung auch im Verkehr und bei Gebäuden eingeführt. Seit Jahresbeginn gilt ein fixer CO2-Preis von 25 Euro pro Tonne. Nach bisherigen Planungen soll er bis 2025 auf 55 Euro steigen. Laut Berechnungen würde das einen Aufschlag von mindestens 15,5 Cent beim Liter Benzin bedeuten und beim Liter Diesel mindestens 17,4 Cent zusätzlich.

Wichtigstes Instrument der Klimapolitik

Der Chef des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, mischte sich indes in die Diskussion ein und stützte die Argumentation von Baerbock. Er verwies in den ARD-“Tagesthemen“ darauf, dass die Koalition selbst beschlossen habe, den CO2-Preis zu erhöhen. Inzwischen seien die Klimaziele noch einmal ehrgeiziger gefasst worden. Daraus müsse man Konsequenzen ziehen. Der CO2-Preis sei das wichtigste Instrument der Klimapolitik. Es spreche viel dafür, ihn schneller zu erhöhen.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte bereits am Donnerstag davor gewarnt, an der Spritpreisschraube zu drehen. Wer dies tue, der zeige, wie egal ihm die Nöte der Bürgerinnen und Bürger seien, hatte der Finanzminister der Bild gesagt.

„Schrecken“ für die, die auf Auto angewiesen sind

SPD-Chefin Saskia Esken schlägt in dieselbe Kerbe. „Wer jetzt wie Annalena Baerbock oder auch Andreas Jung von der CDU an der Spritpreis-Schraube drehen will, jagt gerade denen einen Schrecken ein, die auf ihr Auto angewiesen sind und die mit einem schmalen Budget haushalten müssen“, sagte Esken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). „Solche Manöver führen womöglich dazu, dass sich die Bürgerinnen und Bürger vom gemeinsamen Engagement für unser Klima abwenden“, fügte sie hinzu. „Das wäre ein Bärendienst für unsere Umwelt.“ Die Bewältigung des Klimawandels sei eine Menschheitsaufgabe. „Die kann man nicht im politischen Elfenbeinturm erreichen.“ Alle müssten dabei mitziehen.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil warnte, ein moderater Anstieg des CO2-Preises sei vereinbart. Eine Erhöhung gemäß den Vorschlägen von Grünen und aus der Union hätte aber „massive Konsequenzen“, sagte er der Rheinischen Post (Freitag). Die Zeche würden Mieter und Pendler zahlen. „Jeder muss sich ein klimafreundliches Leben leisten können, nicht nur die Besserverdiener“, betonte Klingbeil.

CSU-Generalsekretär Markus Blume warf den Grünen vor, in der Klimadebatte ideologisch vorzugehen. „Klimaschutz ist für Annalena Baerbock vor allem ein Kampf gegen die Autofahrer“, behauptete Blume in der Augsburger Allgemeinen (Freitag). Mobilität dürfe kein Luxus sein. Klimaschutz gehe nur mit den Menschen, nicht gegen sie. „Wir werden nicht zulassen, dass der ländliche Raum und die Pendler einseitig die Lasten tragen sollen“, sagte Blume.

Mehrere Umweltverbände appellierten an die Parteichefs von CDU/CSU, SPD, FDP, Linke und Grünen, keinen Wahlkampf auf Kosten des Klimas zu betreiben. Notwendig sei ein Parteienstreit um die besten Maßnahmen für den Klimaschutz. Mit einem „unredlichen Wahlkampf auf Kosten des Klimas und der Biodiversität“ werde aber die für den Klimaschutz notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung „gerade mutwillig oder fahrlässig zerstört“, heißt es der als „Brandbrief“ überschriebenen Erklärung vom Donnerstagabend.

CO2-Preis bereits im Jahr 2023 auf 60 Euro

Die Verbandsspitzen beklagten, Finanzminister Scholz und Verkehrsminister Andreas Scheuer polemisierten gegen eine schrittweise Anhebung der CO2-Bepreisung und die damit einhergehende Erhöhung der Spritpreise, dabei hätten sie das Instrument selbst eingeführt. Teile der Union appellierten gerade wieder an die Herzen der Autofahrer, blockierten aber im Bundestag eine faire Verteilung des CO2-Preises beim Heizen.

Die Grünen schlagen im Entwurf ihres Wahlprogramms vor, dass der CO2-Preis bereits im Jahr 2023 auf 60 Euro steigen soll. Zugleich wollen sie staatliche Einnahmen aus dem CO2-Preis an die Bürger zurückgeben. Dazu streben die Grünen neben der Senkung der EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms ein „Energiegeld“ an, das jeder Bürger erhalten soll.

Daran nimmt die Linke Anstoß. „Mir ist schleierhaft, was an dem Konzept des Energiegelds der Grünen nachhaltig sein soll“, sagte Linke-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali der Welt (Freitag). Auch mache es insbesondere für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen einen Unterschied, wenn sie in Vorleistung gehen und darauf warten müssten, dass sie irgendeinen Betrag vom Staat zurückbekommen.

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115 Kommentare

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  • Wenn ich ich an die Verkehrsverbindungen des offentlichen Verkehrs früher hier in der Kleinstadt denke, und mit heute vergleiche, dann sehe ich doch so einigen Verbesserungsbedarf. Das einzige, was sich gebessert hat, sind die Radwege innerorts. Aber selbst zu Ortsteilen und erst recht zu den benachbarten Städten. sieht es trübe aus. Es wurden touristische Radwege gebaut. Aber wenn man mit dem Fahrrad in die nächste Stadt fahren will. muss man entweder Bundestraßen (ohne Radweg) entlang fahren, oder unbefestigte Wald- und Feldwege nutzen. Der Bus fährt fast nur zu Schulzeiten, ansonsten (Ferien, Wochenende) vielleicht 4x am Tag. Und die Bahn fährt gar nicht mehr, in der einen Richtung sind die Schienen demontiert, in der anderen Richtung fahren noch Güterzüge, und an den Sommer-Wochenenden touristische Züge.



    Ich war bereits mehrmals in der Ukraine. Dort gibt es in vielen Städten Trolleybusse. Daran kann sich Deutschland eine Scheibe abschneiden, denn der Trollybus ist eine preiswerte Alternative zur Straßenbahn. Aber leider gibt es in Deutschland nur noch 3 O-Bus-Netze.



    Wenn es überall in Deutschland sowohl ein gutes Radwegenetz (für tägliche Wege, nicht nur für Tourismus) und einen funktionierenden ÖPNV gibt, dann kann der Sprit auch 5 Euro kosten.

    • @Faulkater:

      Tja, solange es nicht überall Radwege und Trolleybusse gibt kann man wohl nichts machen. Man würde ja so gern einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, hat aber nun mal ja leider überhaupt keine andere Wahl als das Leben der nachfolgenden Generationen in die Tonne zu treten. Und solange man eben aufs Auto 'angewiesen' ist, sollte man natürlich am Besten aufs SUV setzen, denn da hat man ja nunmal den besten Überblick, das nützt der Verkehrssicherheit und davon haben schließlich alle was.



      Und ich staune bei diesen Diskussionen auch immer wieder darüber, dass offenbar mindestens die Hälfte der Bevölkerung in extrem abgelegenen Winzdörfern mit praktisch inexistenter ÖPNV-Anbindung zu leben scheint, während die Kuhkäffer die mir persönlich bekannt sind eigentlich alle schon ziemlich lange mit recht passabel Taktung angefahren werden.

      • @Ingo Bernable:

        "...sollte man natürlich am Besten aufs SUV setzen..."



        Billige Polemik.



        "...während die Kuhkäffer die mir persönlich bekannt sind eigentlich alle schon ziemlich lange mit recht passabel Taktung angefahren werden."



        Da kennen Sie anscheinend nur wenige "Kuhkäffer". Filterblase.

        • @sollndas:

          Ja, richtig. Billige Polemik. Aber auch nicht billiger als das ewige Gejaule über die angebliche Alternativlosigkeit des Autos und die Erwartungshaltung, dass 'die Anderen', 'die Politik', 'der ÖPNV' oder auch 'die Chinesen' erstmal liefern sollen und man es sich selbst bis dahin dann erstmal in der selbstdefinierten Opferrolle gemütlich macht um darauf zu warten, dass einem der Klimaschutz als all-inclusive Paket zum Gratistarif serviert wird. Das wird aber nicht passieren. Entweder nutzt wir die wenige verbleibende Zeit um die notwendigen Transformationsprozesse bewusst, autonom und gesteuert einzuleiten oder aber wir werden uns in ein paar Jahrzehnten mit den Bedingungen arrangieren müssen zu denen eine weitestgehendst ungebremste Erderwärmung eben führt.

          • @Ingo Bernable:

            "...die Erwartungshaltung, dass 'die Anderen', 'die Politik', 'der ÖPNV' oder auch 'die Chinesen' erstmal liefern sollen und man es sich selbst bis dahin dann erstmal in der selbstdefinierten Opferrolle gemütlich macht um darauf zu warten, dass einem der Klimaschutz als all-inclusive Paket zum Gratistarif serviert wird..."



            Noch mehr billige Polemik.



            Sicher, solche Idioten gibt es. Es gibt aber auch Andere. Ich kann zuschauen, wie hier im Dorf die Solaranlagen sprießen - sofern ihnen nicht idiotische bürokratische Hindernisse in den Weg gelegt werden. Es gibt praktikable, sozialverträgliche Lösungen. Man muss sie allerdings erstmal wollen.

  • Alle gegen Baerbock.

    Und jetzt noch das:

    www.facebook.com/a.../4095514160494382/

    • @Jim Hawkins:

      Da werden jetzt aber einige AfD Mitglieder ziemlich sauer sein, dass die Parteispitze die Teilnahmebedingungen für den Wettbewerb 'Stradivari unter den Arschgeigen' für CDU Mitglieder geöffnet hat.



      Wird bestimmt ein spannendes Rennen, in diesem Wahljahr!

    • @Jim Hawkins:

      Wusste gar nicht, HGM so ein Sprachfetischist ist. Hat vermutlich seine alten Kontakte zum Geheimdienst genutzt.

  • 3G
    36705 (Profil gelöscht)

    Die Grünen wollen die Inlandsflüge verbieten, was eigentlich vollkommen in Ordnung ist. Komisch ist nur, daß ausgerechnet die Grünen bei ihren "Dienstreisen" fast ausschließlich auf das Flugzeug setzen, ja im Bundestag lt. Rechechen des Magazins "Focus" die Fraktion mit den meisten Flügen pro Kopf ist. Da fällt mir nur ein Spruch ein: "Wasser predigen und Wein saufen"

    • @36705 (Profil gelöscht):

      Das war die AfD, die Inlandsflüge für Ausländer und Frauen verbieten will. 🧐

    • @36705 (Profil gelöscht):

      Nirgendwo haben die Grünen gesagt, dass sie Inlandsflüge verbieten wollen. DAs hat vielleicht die BILD daraus gemacht. Es geht darum, sie überflüssig zu machen.



      Es muss aufhören, dass es subventioniert wird, dass es günstiger ist für einen beruflichen Termin in München an einem Tag hin und zurück zu fliegen als mit dem Zug zu fahren und zu übernachten.



      Mal unabhängig davon, was der FOCUS da ausgewertet haben mag, sind die allermeisten Inlandsflüge beruflich bedingt. Mittels Reisekostenrecht gibt da der Arbeitgeber ein Günstigkeitsgebot vor und außerdem wird die Reisezeit in der Regel nicht der Arbeitszeit zugerechnet, ist also quasi Privatvergnügen.



      Da tut es schon weh, für einen Tagestermin nach Feierabend am Vortag noch mit dem Zug spät anzureisen, zu übernachten, den Tagestermin wahrzunehmen um dann wiederum bis spät in die Nacht per Zug nach hause zu fahren um am kommenden Morgen selbstverständlich wieder vor Ort zur Arbeit anzutreten.....



      Wenn für Inlandsflüge echte Preise gelten würden, ohne Steuerbefreiung für Kerosin und mit Kosten für den CO2-Ausstoß, würde sich daran endlich mal was ändern.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Life is Life:

        "Nirgendwo haben die Grünen gesagt, dass sie Inlandsflüge verbieten wollen. [....] Es geht darum, sie überflüssig zu machen."

        Nichts ist überflüssig, wenn frauman ausreichend "flüssig" ist...

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Da haben Sie sicher recht.

          Aber was ist falsch daran, die von mir oben beschriebenen falschen Anreize, wie ich es im letzten Absatz beschrieben habe, zu beseitigen?

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Sarah Wagenknecht hat gestern folgendes in einem Radiointerview gesagt (nicht wörtlich).



    --------------



    Die Grünen bestrafen immer zielsicher die unteren Einkommensgruppen.

    Auch wenn sich der Benzinpreis verdoppeln würde, so müssten Menschen in den Dörfer nach wie vor ihr Auto benutzen.



    ------

    Da ist doch was dran, oder nicht?

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Hat sie das dumme Zeugs wirklich gesagt?

      Denkt Sie wirklich, dass stundenlanges klimaschädliches Pendeln vom Dorf zur Arbeit notwendig ist und Park & Ride keine Alternative ist, die gefördert gehört? Denkt SW nicht, dass Arbeitsplätze wohnortnäher sein müssen?

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass SW so eindimensional denkt nur um links bei den Grünen Wählerstimmen zu wildern.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich bin lieber hundertmal "klimaschädlich" als meinen Arbeitsplatz aufs Spiel zu setzen.



        Und in Coronazeiten müssen auch Ökos Verständnis haben für Umsteiger vom vollgestopften ÖPNV zum eigenen PKW.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Dass der Benzinpreis für die "Menschen in den Dörfern" eine derart existenzielle Rolle spielt, sorgt ja schon seit Jahren dafür, dass die Nachfrage nach benzinsparenden Motoren die Autoindustrie geradezu zwingt, immer sparsamere Autos zu produzieren.



      Ironie off



      Im Ernst - warum machen die Menschen sich selbst immer so klein und tun so als wären sie völlig ausgeliefert?



      In dem Maße, in dem eine vernünftige CO2-Bepreisung den Sprit verteuert ist es jedem Verbraucher möglich durch angepasste Fahrweise, Downsizing beim Autotyp, und ja, auch den Verzicht auf die eine oder andere Fahrt, zu sparen.



      Wenn man es denn wirklich will.....

      • @Life is Life:

        // . . . ist es jedem Verbraucher möglich durch angepasste Fahrweise, Downsizing beim Autotyp, und ja, auch den Verzicht auf die eine oder andere Fahrt, zu sparen. //

        Aus welcher Sicht ist das jetzt geschrieben? Niemand fährt mehr als nötig, schon gar nicht auf dem Lande.

      • @Life is Life:

        Bleiben wir doch mal bei der Realität.



        Jemand, der wie viele ein Auto braucht mangels ÖPNV, um zur Arbeit zu kommen, kann es sich weder leisten, in der (arbeitsnahen) Stadt zu wohnen, noch tausende € für Downsizing in Form eines modernen Spritsparers auszugeben. Und die Änderung der Fahrweise, extrem spritsparend zu fahren (mit einer langen Autoschlange im Nacken) kann doch nur zynisch gemeint sein.



        Eigentlich ist Ihr Beitrag ein Beispiel für (grüne) Ignoranz den Menschen gegenüber, die besonders hart von der CO2 Steuer betroffen sind.

        • @Rolf B.:

          Realität ist ein gutes Stichwort.

          Spritsparend zu fahren allein aufgrund der Höchstgeschwindigkeit sollte auf Landstraßen kein Problem sein, denn da ist sie vorgegeben.



          Und ich bin sicher, sie wissen auch, dass sich bei häufigen Geschwindigkeitswechseln, besonders wenn hierzu gebremst werden muss, der Verbrauch drastisch erhöht.



          Es geht also gar nicht um "schleichen" sondern um die Vermeidung von unangepasster Geschwindigkeit im Sinne von schnell dicht auffahren, abbremsen, dann wieder schnell beschleunigen um -oft riskant- zu überholen, weil man 10 kmh schneller fahren möchte als der vor einem fahrende.



          Was im Übrigen häufiger Grund für tragische Verkehrsunfälle auf Landstraßen ist.



          Und was das Downsizing betrifft, ist das mitnichten eine plötzlich vom Himmel fallende Erforderlichkeit.



          Benzinpreise als existenzielles Problem sind der Deutschen liebstes Jammerthema seit Jahrzehnten. Beim Autokauf schlägt sich das aber leider auch seit Jahrzehnten nicht durch, denn es werden immer schwerere und größere Autos gekauft und die sparsamen Modell schlicht kaum nachgefragt.



          Also kann es ja sooooo schlimm nicht sein.

          Ach, und von CO2 Steuer betroffen sind im Übrigen nicht nur Autofahrer - auch wenn die am meisten jammern. Auch an der ÖPNV -Nutzerin wird das nicht spurlos vorbeigehen.



          Der Sinn der Sache ist eben, einen Anreiz zu geben, CO2 einzusparen. Und dass wir das müssen wollen Sie wohl nicht bestreiten, oder?



          Ihn Gegensatz zu den anderen Parteien machen die Grünen ja auch einen Vorschlag zur Kompensation über ein Energiegeld.



          Aber eine derart differenzierte Betrachtung ist ja eher störend, wenn es allein um Bashing geht......

  • an der tanke für den kleinen mann und die kleine frau ...

    die klimapolitik fest zu machen, ist ein irrglaube !

    die bedeutende belastungen ergeben sich auf den transportwegen der weltmeere, dem europäischen lkw-verkehr und im bereich des digitalen energiebedarfes.

    dort sind stellschrauben neu auszurichten.

    allerdings ...und das ist das problem..., die grünen wissen nicht wie !

    • @adagiobarber:

      In der EU entfielen 2018 26% der CO2-Emissionen auf den Straßenverkehr, 62% davon stammen von PKW und Motorrädern. [1]



      Auf die Schifffahrt entfallen, auch wenn dort ziemliche Dreckschleudern unterwegs sind, etwa 3% der globalen CO2-Emissionen. Problematisch sind dort vor Allem ziemlich üble Stickoxid- und Schwefeldioxidemissionen. Die IT verantwortet je nach Herangehensweise 1,4 bis 3,6 % der Emissionen, abhängig davon ob man etwa auch die Herstellung der Hardware mit berücksichtigt.



      [1] www.destatis.de/Eu...rassenverkehr.html

      • @Ingo Bernable:

        Genau deshalb müssen wir uns zuerst um die Kurzstreckenflüge kümmer. 🤣

      • @Ingo Bernable:

        CO2 ist nicht alles!



        Die gigantischen Cloudserverzentren sind heute mit Abstand die größten Stromfresser und stellen mit ihrem Kühlbedarf auch eine thermische Belastung dar und in Städten wie z.B. Düsseldorf sind die seit Jahren katastrophalen Feinstaub- und Stickoxidwerte nicht nur dem Autoverkehr, sondern auch der Schifffahrt auf dem Rhein geschuldet.



        Statistische Kümmelspaltereien lösen unsere Klima- und Umweltprobleme nicht, sondern nur jeweils angepasste Einzelentscheidungen: Eine Stadt, die sich ihrer Bäume und Grünanlagen entledigt, um dem totalen Bauboom zu frönen, wird niemals gute Luft haben und steht klimatisch ziemlich schlecht da und eine komplett zugerichtete Natur, die neben industrieller Land- und Forstwirtschaft für den Billigexport in die ganze Welt auch noch Biogasanlagen und Biospritproduktion beliefert, natürliche Gewässer für Stromproduktion zerstört usw. kann kein nachhaltiges Ziel sein.



        Es gibt genug politische Steuerungsmöglichkeiten: Klimaabgabe auf Schottergärten und versiegelte Flächen, Förderung von Gründächern und Wiederherstellung des oft entfernten Straßenbegleitgrüns. Vor allem aber Schwerpunktreform des ÖPNV, damit der ganze PKW-Pendlerverkehr reduziert wird und Raumordnungspolitik, die der extremen Urbanisierung entgegenwirkt.



        Ich kann mich nicht über einen Radschnellweg auf einer ehemaligen Bahntrasse freuen, denn für kange Strecken und im Winter ist das Fahrrad keine Alternative für alle.

        Soll Baerbock ruhig die Spritpreise erhöhen, es werden danach viele statistische Tricksereien nötig sein, um daraus einen Erfolg zu machen.

        • @Khaled Chaabouté:

          "Die gigantischen Cloudserverzentren sind heute mit Abstand die größten Stromfresser"



          Auch wenn sie es für "Statistische Kümmelspaltereien" halten, ist das eben nur eine Behauptung und eben eine falsche. Größter Energieverbraucher ist die Schwerindustrie und dort vor Allem Chemie und Metallerzeugung.



          Ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass man nicht in allen Bereichen und auch in der IT an einer besseren Klimabilanz arbeiten sollte. Um die Dinge effektiv und zielführend angehen zu können hilft es aber niemandem den Fokus von den besonders zentralen Quellen wegzulenken. Adagiobarber erklärte den PKW-Verkehr für ein eher nebensächliches Problem und sie die IT zum "größten Stromfresser". Die logische Konsequenz dieser Perspektive wäre demnach die Klimaschutzbemühungen besonders auf den IT-Sektor zu fokussieren. Angenommen es gelänge nun mit konzentriertem Forschungs- und Kapitaleinsatz die IT tatsächlich klimaneutral zu machen, wären die globalen Emissionen um 1,4 - 3,6% entlastet, da sollte man sich schon fragen ob eine derartige Priorisierung tatsächliche effizient ist.



          "stellen mit ihrem Kühlbedarf auch eine thermische Belastung dar"



          Schon mal was vom Energieerhaltungssatz gehört?

  • Ich nicht gegen Baerbock. Leider keine Rechnung im Artikel, dafür aber in den Kommentaren, danke @Ingo. Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil. Sturm im Wasserglas also. Die Dieselsubvention gehört auch abgeschafft. 7 Mia im Jahr, macht dann noch mal etwa so viel pro Liter. Hätte schon längst den SUV-Rausch begrenzt, denn mehr Tonnen = mehr Verbrauch. Und ein Vergleich eines superneuen SUV mit einem alten Mittelklassewagen ist der Vergleich von Zwiebeln mit Äpfeln, hören zwar beide mit eln auf, sind aber vollkommen verschieden.

  • Das ist eigentlich ganz einfach. Die Mehrheit erke3nnt die wahren Ziele der Partei Die Grünen:



    1: Wir machen euch arm mit immer mehr und höheren Steuern und Abgaben.



    2.: Wir verbieten auch alles was Spaß macht.



    Und wird wahrscheinlich auch ihr Wahlverhalten danach ausrichten - meine Prognose wären rund 10 Prozent bei der Bundestagswahl, was ja immer noch eine Steigerung zur letzten wäre. So ist Demokratie - und die will doch hoffentlich niemand abschaffen?

    • @NN:

      Satire?

      • @Uranus:

        Nee, eine ziemlich realistische Verdichtung der aktuellen Rolle der Grünen.

        • @TazTiz:

          Aja? Zuviel Bild"Zeitung" gelesen? ;-)

  • Eigentlich ist der Sprit immernoch zu preiswert, wemmer sieht, wieviel km auch die "armen" Leute sinnlos mit dem Auto fahren.



    Und das sage ich als Pendler in der Provinz mit 50km/Tag und auch noch ner knappen Stunde unbezahlter Zeit für den Arbeitsweg.



    Die Pendlerpauschale ist eh ne "Reichensubvention", weil grade viele arbeitende "Arme" ob mit oder ohne Kinder keine bis wenig Einkommenssteuer und dann nur den unteren Teil des Progressionssatzes bezahlen.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Hugo:

      Zynisch könnte man nun fragen, warum ziehen sie nicht in die Stadt?

      Da sieht man, dass eine Verfehlung in die andere greift.

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Ich zieh jetzt ned von Dorf B(ehausung) nach Dorf A(beitsstelle) in ne Einskommafünfzimmerbutze, siehe die wohlwollende Antwort von Rudolf Fissner.



        Auch in der Stadt kostet der ÖPNV Geld und auch der Arbeitsweg ist schnell ma ne halbe Stunde einfach...

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Kritisch sollten Sie vorher durchrechnen, ob noch Platz in ihrer Stadt ist und von welcher Bevölkerungsdichte Sie ausgehen.

        Nicht jeder möchte wie eine Fledermaus nachts an der Decke hängen.

  • Baerbock hätte die Verteuerung von Benzin so verkaufen sollen wie seinerzeit Tittin beim EEG :" das kostet dem Verbraucher nicht mehr als eine Kugel Eis im Jahr ", man muss ja nicht dazu sagen was eine Kugel kostet ...

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Günter Witte:

      Spezialeis!

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Ja was kostet den nun eine Kugel "Spezialeis" im Jahr. Raus mit dem Geheimnis!

  • Wo bleibt der Flankenschutz ?

    Ich bitte darum sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu konzentrieren.

    Es gab noch nie eine so große Chance auf einen spürbaren Politikwechsel.

    Auch wenn Frau Baerbock demnächst beim Falschparken erwischt wir - oder versehentlich beim Einkaufen eine Plastiktüte benutzt - Sie ist jetzt die Person die es machen muss.

    Sie braucht Hilfe, Unterstützung, Kraft von allen Seiten.

    Wir können nicht länger auf eine bessere Ideologie oder auf eine bessere Person warten - die Zeit läuft uns davon.

    Jetzt nicht die Gelegenheit verpassen - gemeinsam stark sein ist angesagt.

    • @molemuc:

      Wer Kanzlerin werden will, muss erstmal selbst liefern. Leider zeigt sich nun die Schwäche des Nominierungsverfahren der Grünen. Eine Parteikaderin hat das Rennen gemacht, die ihre Vita und Kompetenz erheblich überhöht hat. Bei einem echten Auswahlverfahren wäre das alles vorher aufgefallen. Der Habecksche Spruch, dass bei den Grünen natürlich die Frau den Vortritt hat, macht dabei die Sache nicht besser.

  • Das Energiegeld wird am Ende wieder an vielen Menschen vorbeigehen, weil sie aus diversen Gründen nicht unter die festgelegten Kategorien fallen. Einige von ihnen sind durchaus schon lange nicht mehr Teil der Alltagsgesellschaft, da ihre Lebensrealität diesem nicht gereicht- Hürden durch Krankheit, seelische wie körperliche Einschränkungen, soziale Isolation. Sie tragen somit zumindest nicht zum CO2 Ausstoß durch Auto oder Flugzeug bei, reisen vermutlich auch weniger, verbrauchen jedoch möglicherweise mehr Strom und Heizenergie durch die Gebundenheit an ihr Zuhause.



    Politik wird nie allen Menschen gerecht werden. Klimaschutz ist seit Jahrzehnten Thema, Lobbygruppen wussten längst erstellte Pläne immer wieder in Schubladen verschwinden zu lassen. Zum Aktivisten tauge ich nicht, ich bin eher der stille Macher. Weniger reden, einfach entsprechend handeln. Noch sind CO2 neutrale, faire und biologische Produkte teurer. Möglicherweise ändert sich dies im Zuge der Reformen.

    • @Kirsten Tomsen:

      "Das Energiegeld wird am Ende wieder an vielen Menschen vorbeigehen, weil sie aus diversen Gründen nicht unter die festgelegten Kategorien fallen."

      Das Energiegeld ist eine Pauschale, die jede*r Bürger*in ausgezahlt bekommen soll. Vermutlich wird die einzige Bedingung die deutsche Staatsangehörigkeit sein. Das ist zwar durchaus eine einschränkende Kategorie, aber für eine Poltikerin, die sich um das Kanzlerinnenamt bewirbt, ist wohl kaum mehr machbar/durchsetzbar.

    • @Kirsten Tomsen:

      Es wäre zu hoffen, dass mehr Leute den Ernst der Lage begreifen, entsprechend politisch wie auch privat handeln und womöglich entsprechend die Regierungspolitik dem nachkommt. Gerade bezüglich einer sozialgerechten Öko-Transformation der Gesellschaft habe ich wenig Hoffnung. Die Privilegierten werden schon wissen, wie sie sich ihre Pfründe erhalten, nehme ich an.



      Mensch kann durchaus in kleinem jetzt bereits etwas ändern und muss nicht auf Reformen warten, die "CO2 neutrale, faire und biologische Produkte" billiger machen:



      # z.B. sind vegane Produkte, wenn mensch ein wenig vergleicht und gerne Essen selbst zubereitet keinesfalls teurer als omnivore Produkte. Ein weiterer Vorteil - neben dem, dass weniger Tiere gequält werden - ist, dass vegane Produkte eine wesentlich bessere Klimabilanz haben als konventionelle omnivore sowie Biologische omnivore Produkte. Will mensch also am meisten etwas durch die Ernährung für das Klima tun und hat nicht viel Geld, dann kauft mensch vegan.



      # dadurch, dass regenerative Energien immer billiger geworden sind, sind, meine ich, auch Ökostromanbieter mittlerweile konkurrenzfähig zum Atom-Kohle-Standardstrommix. Einfach mal auf den Internetseiten von Naturstrom/GreenpeaceEnergy/EWS den Jahresverbrauch im Rechner eingeben und vergleichen.

      • @Uranus:

        Mensch muss nicht vegan kaufen, mensch kann ganz einfach beim Bauern vor Ort kaufen und sich die hoch verarbeiteten Ersatzprodukte sparen. Obst und Gemüse ist vegan genug und schmeckt hervorragend.



        Für meine Mahlzeiten muss seit Jahrzehnten kein Tier mehr gequält werden oder sterben, meinen Teil leiste ich sicher länger als manch Klima-AktivistIn der heutigen Zeit auf dieser Erde weilt.



        Es sieht mir nur niemand an, da ich es nicht wie eine Monstranz vor mir hetrtrage und eher dazu schweige. Ich kenne noch ganz andere Reaktionen auf meine Lebensweise als sie heute der Fall sind.

      • @Uranus:

        "Gerade bezüglich einer sozialgerechten Öko-Transformation der Gesellschaft habe ich wenig Hoffnung."

        Ich auch nicht. Auch nicht bei Rot-Rit-Grün. ÖPNV-Förderung bedeutet auch dort Preiserhöhungen wie das Beispiel Thüringen zeigt: "Wer berechtigt ist, mit einer Wertmarke vom Versorgungsamt oder von der Gemeindeverwaltung den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für einen Kostenbeitrag zu nutzen, muss ab Januar 2021 etwas tiefer in die Tasche greifen." www.vdk.de/hessen-...il_ab_2021?dscc=ok

  • Den meisten scheint nicht klar zu sein, dass grüner Klimaschutz nur durch Wohlstandsverzicht zu erreichen ist. Das bedeutet aber eben auch, dass für die breiten Massen das Lebensniveau kurzfristig gesenkt wird. Wer glaubt, dass es hier nur um das Zweitauto und den Nahverkehr geht, irrt. Höhere Preise insbesondere für Wohnen, Essen, Reisen, Kleidung, elektronische Verbrauchsgüter …

    Während die Welt um uns den Wohlstand steigern will, machen wir das Gegenteil? Geht in einer Demokratie nur kurz, die Grünen werden die Ablehnung der Bevölkerung bald zu spüren bekommen. Ein einstelliges Ergebnis morgen in Sachsen-Anhalt wäre ein Fingerzeig.

    • @TazTiz:

      Was noch viel schlimmer ist:



      Den Meisten scheint nicht klar zu sein, welchen unermesslichen Wohlstandsverzicht ein ungebremster Klimawandel nach sich ziehen wird!



      Und das völlig ungeregelt, das Klima federt nicht sozial ab, im Gegenteil.



      Woran liegt es, dass dies offensichtlich für so viele Menschen keine Rolle zu spielen scheint, zumindest keine entscheidende?



      Meinen diese Menschen vielleicht, dass es sie ja nicht mehr treffen wird, oder nicht so hart, weil sie sich wohlhabend wähnen.



      Bei der klassischen CDU und wohl auch SPD-Wählerschaft mag diese Rechnung ja sogar aufgehen.



      Diese Denke und das strategische Handeln der Parteien, die genau darauf setzen, kann ich nur als zutiefst menschenverachtend und asozial betrachten.



      Und bitte was zeichnet "grünen" Klimaschutz aus? Was ist daran anders als am "Klimaschutz" der übrigen Parteien?



      Ich sehe da lediglich den Unterschied, dass die Grünen das Thema tatsächlich angehen, während alle anderen es mit o.g. verlogener Argumentation einfach lassen wollen.

  • Vernünftige Politik mit vernünftigen Aussagen wird vom politischen Gegner mit erschreckend dummen Argumenten angegriffen. Anstatt für die "Armen" vernünftig Forderungen zu stellen stammelt Esken was über ungerechte CO2-Preise. Nicht aushaltbar, dieser Destruktivimus.



    Es scheint so, dass Grün in dieser politischen Hau-drauf-Landschaft mit Logik argumentierend beim Gegner schwer durchdringt. Das sagt viel über den politischen Gegner aus, aber auch über die politschen Mechanismen. Helfen könnte, so scheint mir, eine deutlich radikalere und echte Verbotsparei, die über 5% springt und dann alle unbequemen Themen als out-laws in den Koalitionsverhandungen durchdrücken muss. Über deren Aussagen kann sich dann SPD, CDU, FDP im Wahlkampf abarbeiten. Verbot von: Mehr als 5 l Spritverbrauch auf 100 km ab 2022.



    Verbot von CO2-Preisen unter 100 €.



    Verbot von Lärmenden Motorrädern und Freizeitfahrten. Kurzum: Verbot des Verbrennens von flüssigen Kraftstoffen aus Spaß. Verbot von vierspurigen Stadtstraßen. Verbot von mehr als 1 Auto pro Haushalt...usw.



    Bei E-Autos auf Basis regenerativer Energie und Herstellung natürlich dann alles wieder erlaubt.



    Dito Verbote bei der Art der Stromproduktion, Heizung, Wohnfläche...



    Ich befürchte langsam, man muss Plattheit mit Plattheit kontern.When they go low we go high, sorry, Michelle O., derzeit ganz schwierig bei dem Personal auf der anderen Seite.

  • Es gibt viele, die auch freuen wenn die Grünen die Wahrheit sagen: AFD, FDP, Teile der Union und der SPD. Sie glauben davon profitieren zu können und sie glauben so die schmerzhaften Notwendigkeiten verhindern zu können. Es gibt auch solche, die sich ärgern, wenn die Grünen die Wahrheit sagen. Manche weil sie wirklich um Wahlerfolg und Umsetzung der Politik fürchten, andere weil sie eigentlich viel mehr fürchten, dass die Grünen mit der Wahrheit Erfolg haben könnten und ihre Politik Wirklichkeit werden könnte. Wieviel schöner ist es da doch den Grünen zur Bescheidenheit zu raten, da steht man dann auf der richtigen Seite ohne dass es weh tut.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "... dass die Grünen mit der Wahrheit Erfolg haben könnten..."

      Eine seltsame Überzeugung, dass im Wahlkampf alle Parteien lügen und nur die Grünen der Hort der Wahrheit sind.



      Vielleicht brauchen wir jetzt auch noch ein Wahrheitsministerium, dass feststellt, dass die Grünen stets die Wahrheit sagen und Neusprech die Sprache der Wahrheit ist.

      Der Weg zum Totalitarismus führt IMMER über den Anspruch, die Wahrheit zu verkünden. Besonders dann, wenn man diesem Anspruch Glauben schenkt.

  • Vor allem was die SPD gerade von sich gibt ist peinliche Heuchelei und zeugt von Panik. Letztendlich greift sie die Grünen dafür an, dass diese ernst nehmen, was die Schwarzrote Koalition doch selber schon längst beschlossen hat. Die SPD wird auch noch nicht mal profitieren, das tun eher AFD, FDP und Linke. Das Ganze ist also auch noch dumm und nur destruktiv. Dass die Grünen trotz böser Erfahrungen nicht bei der allgemeinen Selbstbelügerei mitmachen ist jedenfalls völlig richtig. Und es ist auch klar, dass die Masse der Menschen weniger CO2 verbrauchen muss, sonst kommt nichts dabei rum. Es ist auch klar, dass das natürlich nicht gerecht ist. Dann sollte man aber nicht über den Benzinpreis motzen, sondern grundsätzliche Umverteilungen zugunsten der Ärmeren anstreben.



    Höhere CO2- Preise als Steuerungsinstrument sind absolut notwendig und kann nur hoffen, dass eine Mehrheit der Bürger die Wahrheit hören will und nicht die Lüge.

  • Dass die CDU mit der Kritik an Baerbocks Vorschlägen ihr eigenes Konzept der CO2-Bepreisung konterkariert, kann nicht sonderlich überraschen. Die Einführung der CO2-Steuer wurde von der GroKo zwar schon 2019 beschlossen, die konkrete Umsetzung mit seit Anfang des Jahres funktionierte aber nur nach massivem Druck seitens der Grünen im Parlament und seitens der Umwelt- und entsprechenden Wirtschaftsverbände außerhalb des Parlamentes. Dass auch die SPD auf diesen Zug aufspringt, dokumentiert - nicht zum ersten Mal - die Widersprüchlichkeit und Verlogenheit der SPD-Politik. Kandidat Scholz macht sich zum Sprecher der Auto-Lobby und spielt den Kämpfer für soziale Gerechtigkeit (gerade er!), Umweltministerin Svenja Schulz schimpft derweil auf ihren Koalitionspartner CDU, der höhere CO2-Preise verhindert und den Ausbau der erneuerbaren Energien blockiere. Und was soll das Ganze? Die Quittung folgt auf den Fuß: Die SPD sackt in den Umfragen immer weiter ab und macht damit die eigentlich schon abgeschriebene FDP wieder stark. Die hat zwar auch nicht mehr an umweltpolitischer Kompetenz zu bieten, das macht sie aber konsequent. - Und die Linke? Ach, lassen wir es.

  • Mann, scheint dass die Grünen durch planloses Agieren im Wahlkampf doch noch die Sensation im Herbst vergeigen könnten?



    Das mit der Situation offenbar komplett überforderte Spitzenpersonal lässt ja kein Fettnäpfchen aus, wen wundert dass die politischen Gegner jeglicher Couleur da sofort energisch nachtreten.

    Baerbock sollte schnellstens zum erprobten Grünen-Mantra von "schöne Ziele denen jeder zustimmt verkünden, aber nicht erklären wie man sie erreichen will" zurückkehren, um Wähler die sie nur für das eigene reine Gewissen wählen nicht mit zu viel Wahrheit zu verschrecken, wenn sie auf einmal merken was ihnen dann in der Praxis blüht.

    Ich seh schon, der Sommer wird heiß, wenn auch (bisher) nicht von den Temperaturen her...

    • @hderk:

      Man kann natürlich die Wahrheit als Fettnäpfchen bezeichnen und das Aussprechen der Wahrheit als Überforderung abstempeln. Nur, falls das Lügen tatsächlich belohnt werden würde, wo kämen wir damit hin?

      • @Benedikt Bräutigam:

        Einerseits ist die 16 Cent Aussage ja auch nicht die Wahrheit, da wie anderweitig gepostet der CO2-Preis für eine effektive Wirkung deutlich stärker steigen müsste und wohl wird, und daher der Benzinpreis ebenfalls deutlich mehr steigen wird als die 16 Cent. Zumal der Preis ja aktuell (nur?) zu 2/3 aus Steuern und Abgaben besteht, d.h. die Politk kann den eh nicht komplett steuern da er immer noch mit dem Rohölpreis korrelieren wird, der auch steigen könnte.

        Und Lügen werden belohnt, wir sprechen hier schließlich über Politik, schauen sie in die Geschichte!

  • SPD und Linkspartei zeigen schon vor der Wahl, dass mit ihnen keine Politik gegen den Klimawandel zu machen ist.

    • @Rudolf Fissner:

      Ergänzend ist allerdings hinzuzufügen, dass CDU/CSU sowie FDP das schon seit Jahrzehnten zeigen!

      • @Jonas Herbst:

        Klar - so im Leben geht’st - 🙈🙉🙊 -



        Wennste gar dei Fielmann noch verlegst



        Und dir sodann dei elend dröge Welt -



        Harvest - Zu ahl muffig Häckelstroh zerfällt! - 😰 -

        kurz - Ma muß aber jönne könne!



        “Herzliches Beinkleid!“ - Jedoch!



        Es pickt auch das blinde 🐓 -



        Logo. Was soll es denn auch sonst so tun

  • Klimawissenschaftler*innen bzw. FFF, die sich ja darauf berufen, sprechen sich für 180 € pro Tonne CO2-Emissionen aus. Pro Liter Benzin, der 2,3 kg CO2 emittiert, bedeutete dies 41 Cent (1/1000 * 180 € * 2,3), wenn ich mich nicht verrechnet habe. In Schweden liegt der Preis pro t CO2 übrigens bei 120 €. Laut dem folgenden Bericht hat dies um Umfang nicht den gewünschten Effekt gehabt:



    "Der CO2-Ausstoß sei durch die CO2-Steuer tatsächlich zurückgegangen: Von 1991 bis 2015 um 26 Prozent. Doch seit 2015 steige der Wert wieder langsam an. Vermutlich hängt das mit den vielen Ausnahmen zusammen, meint unser Korrespondent ..."



    www.deutschlandfun...weden-funktioniert

  • Diese Kritik an Baerbock und den GRÜNEN ist doch auch völlig berechtigt, da Baerbock damit sichtbar den Pflog der GRÜNEN eingeschlagen hat, der da lautet: in Sachen "soziales" fühlen wir uns nicht verantwortlich.

    Und dies wiederum erinnert an die aus den Schulen gewachsene Bewegung "FfF".

    Natürlich ist JEDE* für den sofortigen Kohleausstieg. Doch dies muss eben auch sozial verträglich gelingen. Sprich: diejenigen die dadurch arbeitslos werden, müssen auf andere Weise in Lohn&Brot gebracht werden. Doch diesbezüglich hören wir von den GRÜNEN leider keine greifbaren Konzepte; schon gar keine, welche einer rechnerischen Überprüfung standhalten.

    (Und wenn wir dann noch berücksichtigen, dass sich Polen zur Kohle-Und-Gas-Drehscheibe Europas entwickeln will, dann kolportiert dies natürlich alle CO2-Ziele in Gänze.)

    Solange die GRÜNEN nicht auch ein sozial umsetzbares Konzept präsentieren, sind sie objektiv nicht wählbar. Zumindest nicht für Wähler*innen, welche eine WIRKLICHE Klimapolitik anstreben, die klimabezogen auch wirklich funktioniert, UND zudem auch sozial "verträglich" ausfällt. Denn sonst läuft Deutschland auf das Szenario zu, dass sich die GRÜNEN eine Koalition mit der AfD ERNSTHAFT in Zukunft überlegen müssen, weil infolge einer unsozialen Klimapolitik die sozialen Verwerfungen so groß werden, dass die AfD dadurch massiv gestärkt wird, weil die LINKE nicht verstehen wie Demokratie und demokratische Mehrheiten funktionieren und herzustellen sind.

    ;-)

    • @tazeline:

      Faktenüberprüfung vor Vernebelungsstrategie bitte:



      Derzeit sind inkl. Kraftwerkern keine 20.000 Leute mehr im Kohlebergbau beschäftigt, davon gehen in den nächsten Jahren irgendwie 2/3 sowieso in Rente. Bei derlei Zahlen ist es unredlich überhaupt das Thema Kohle aufzurufen. Mit derlei Beispielen bereiten Sie der AfD geradedezu den Boden für deren verquaste Opferdefinitionen.



      z.B.: www.wissenschaft.d...stet-der-ausstieg/



      In den Erneuerbaren Energiene arbeiten, gleichwohl nur eine Umfarge; 500.000 Menschen: de.statista.com/st...euerbare-energien/

      • @Tom Farmer:

        Aber bitte auch keine Faktenvernebelung. Die Grünen bevorzugen Lösungen, die absolut systemrelevant sind und die herrschende Produktionsweise durch eine ziemlich billige Umetikettierung nicht antasten. Stattdessen werden diejenigen besonders hart zur Kasse gebeten, die RELATIV wenig Möglichkeiten haben, sich dem mmarktradikalen Weg zu entziehen. Dass man das überhaupt erwähnen muss ist schon eine Schande und zeigt mehr als deutlich, dass die Klimakrise genutzt wird, den Klassenkampf zu forcieren. Reiche gegen Arme. Kennen wir doch.

      • @Tom Farmer:

        Nicht ich "bereite"..., sondern ich BESCHREIBE die verquaste Opferdefinition der AfD und ihrer Anhängerschaft.



        Denn die "denken" so.



        Und dieser Opferdenke müssen wir gegensteuern, wenn wir den braunen politischen Rand beseitigen wollen.

        Und dies wiederum wird nur gelingen, wenn wir im Osten und im Westen in den betroffenen Gebieten SOZIAL verträgliche Umstrukturierungsmaßnahmen ergreifen.

        Und in Sachen SOZIAL stelle ich diesbezüglich bei den GRÜNEN einen programmatischen Totalausfall fest, was die GRÜNEN für mich unwählbar macht. Denn eine "Volkspartei" oder gewollte Regierungspartei muss eben auch Antworten auf die SOZIALEN Herausforderungen liefern.

        Liefert sie diese Antworten nicht, BEGÜNSTIGT sie AfD und Co, also den politisch braunen Rand der Republik.

        Das kann man vielleicht noch einer politisch weniger erfahreneren Jugend (und damit auch FfF) entschuldigen, aber nicht einer möchte-gern Regierungspartei wie den GRÜNEN!!!

        ;-)

        PS: Nakte Zahlen allein belegen leider nicht, wieviel und wie gut berufliches Umlernen und neu Qualifizieren hin zu einem neuen qualifizierten Beruf wirklich stattfindet. Und dies allein würde zudem die GRÜNEN gleichfalls nicht exkulpieren, einfach weil sie das Thema "Soziales" ausklammern und einfach ihrem Koalitionspartner überlassen. Doch das genau ist doch die Kurzssichtigkeit (und damit eben LEIDER auch die Anfälligkeit) aller (notwendig schmerzhaften) Klimapolitik. Denn ohne schmerzhafte Einschnitte wird es nicht gehen. Doch dafür brauchen wir auch SOZIALE Antworten, weil wir sonst die (notwendige) Klimapolitik zum politischen Steigbügelhalter der Nazis machen. Und dies gilt es zu verhindern, was nur mit einem programmatischen Gleichklang von Klima & SOZIALEM gelingen kann!

        ;-)

    • @tazeline:

      "eine WIRKLICHE Klimapolitik [...], die klimabezogen auch wirklich funktioniert, UND zudem auch sozial "verträglich" ausfällt."



      Das dürfte wohl so etwas wie der politische Stein der Weisen sein und den hat man bis heute auch noch nicht gefunden. Wir wissen seit 1972, dass es mit dem Wirtschaftswachsum und einem immer noch höheren Lebensstandard nicht endlos weitergehen kann. Dieses Wissen ignorieren wir aber seit fast 50 Jahren genauso konsequent wie wir das Wissen um den Klimwandel und die notwendigen Gegenmaßnahmen seit inzwischen gut 30 Jahren ignorieren. Nichts gegen mehr Umverteilung, die ist richtig und notwendig, aber selbst wenn sich politische Mehrheiten für massive Umverteilung finden sollten, müsste man sich langsam mal eingestehen, dass in den Industriestaaten angesichts der globalen Klimakatastrophe nur noch um relative, aber nicht mehr um absolute Wohlstandsgewinne gehen kann. Der Klimawandel ist nun mal nicht sozial und die mit den bisher geplanten Maßnahmen mögliche Begrenzung auf den Korridor von 3,3 bis 5,4 °C schon gar nicht. Bei einem solchen Temperaturanstieg werden sich unsere Enkel*innen in 79 Jahren wünschen, dass sie nur Probleme wie Vollbeschäftigung und steigende Spritpreise hätten.



      Der Durchschnittspendler (17km Strecke, 7.8L/100km, 21d Urlaub) würde durch die 16ct/L im Monat um gerade mal 8,38€ mehr belastet, während bei Stecken über 21km durch die ab 2024 steigende Pendlerpauschale die Mehrbelastung sogar überkompensiert wird. Das tägliche Zurücklegen längerer Strecken im Individualverkehr wird also eher noch attraktiver gemacht!



      Im Verhältnis zu den tatsächlichen Mehrkosten, der Dringlichkeit des Klimaproblems und auch der massiven Mehrkosten die in dessen Folge unausweichlich auf uns zukommen werden, ist der Sturm der Entrüstung der gerade der sich zu dem Thema gerade allerorten Bahn bricht komplett irrational und affektgetrieben.

      • @Ingo Bernable:

        Ihre Beschreibung teile ich vielfach.

        Das von mir akzentuierte Problem kritisiert die GRÜNEN-Blindheit bezüglich einer notwendigen Dualität von erfolgreicher Klimapolitik & GLEICHZEITIG wirksamer Sozialausgleich-Politik.

        Denn wie lebenswert ist eine Zukunft, wenn wir uns nur auf eines der beiden Themen der gleichen Medaille stürzen und das zweite Thema vernachlässigen?



        Kapitalismus basiert systembedingt zwingend auf Wachstum und Konsum. Und Konsum ist KLIMA-VERBRAUCH, welcher wiederum die Erderwärmung ankurbelt. Daher müssen wir Wirtschaft & Gesellschaft komplett NEU DENKEN! Die alten GRÜNEN hatten dies noch verstanden. Die aktuellen GRÜNEN haben es nicht nur vergessen, sondern stemmen sich geradezu programmatisch gegen diese Tatsache, indem sie die Sozialpolitik faktisch in Gänze ausklammern.



        Doch dies führt dazu, dass sich die BRAUNEN Haufen aus der Schar der sozial Vergessenen perfekt bedienen können, da diese Schar offenbar alles gewillt ist an Verschwörungstheorien zu glauben.

        ZWISCHENERGEBNIS: Klima ohne Sozial stärkt die BRAUNEN Haufen.

        UND: bitte vergessen wir nicht, dass aufgrund der Corona-Ausgaben die staatlichen Mittel SEHR DEUTLICH reduziert wurden, was eine Kompensation einschneidender Klimaschutz-Maßnahmen mit staatlichen Mitteln deutlich erschweren wird.



        Doch wie verantwortlich & wie durchdacht erscheint dann eine Klimapolitik (der GRÜNEN), wenn sie das Thema SOZIALausgleich in Gänze programmatisch ausklammert?

        FAKTISCH werden wir dadurch POLITISCH & SOZIAL die BRAUNEN HAUFEN stärken, welche ein klimafreundliches Regieren erschweren werden und unseren Kindern.. eine BRAUNE Zukunft bescheren werden.

        Dies will ich nicht, und kann doch kein vernünftiger Mensch wollen. Doch dürfen wir Wähler*innen nicht einfach nur GRÜN wählen, weil es das Klimagewissen beruhigt, sondern von den GRÜNEN auch eine Sozialpolitik fordern, weil eine BRAUNE Zukunft in gleicher Weise nicht lebenswert ist, wie eine vergiftete Zukunft. (BEIDES ist „warm“ und stinkt)!

        ;-)

        • @tazeline:

          Wenn eine reale Mehrbelastung von weniger als 10€ geeignet ist die "braunen Haufen" an die Macht zu befördern, kann man es mit dem Klimaschutz auch gleich bleiben lassen, denn der wird, auch mit maximal möglicher Umverteilung deutlich teurer werden.



          Allerdings sehe ich wenig Hinweise darauf, dass die Stimmen für die radikale Rechte durch finanzielle Interessen oder durch Opposition zu notwendigem Klimaschutz motiviert wären. Das Narrativ der Protestwahl ist in erster Linie eines das der Entlastung des gesellschftlichen Gewissens dient, das behauptet, dass die die rechtsradikal wählen ja 'eigentlich' doch gar keine Rechtsradikalen sind. Aber genau das sind sie und deshalb wird man diese Menschen auch nicht anhand der Frage einer monatlichen Be- oder Entlastung um eine handvoll Euro für das demokratische Spektrum verlieren oder gewinnen können.

      • @Ingo Bernable:

        Wer heute für eine Pendelstrecke von 20 km ein fossil angetriebenes Etwas in Erwägung zieht, den kann man doch nur noch als "Umweltsau" bezeichnen.

        Pendlerpauschale bitte nur noch für klimaneutralen Transport.

        Als radpendelnder Stadtbewohner bin ich es leid, dass mir die Wohlhabenden, mit Häuschen im Grünen, auch noch subventioniert, Ihre Abgase ins Gesicht blasen.

        • @Gostav:

          Wenngleich ich weiß was Sie meinen, und dies auch grundsätzlich unterstütze, so dürfen wir bitte nicht diejenigen vergessen, die z.B. auf dem Land wohnend auf das Auto angewiesen sind, und z.B. von ihrem Beruf täglich geschunden und in einem gewissen Alter seienend, die zusätzliche körperliche Anstrengungen von 20 KM Pendlerstrecke mit dem Fahrrad schlicht nicht (mehr) schaffen.

          Anhand der Alterspyramide in Deutschland, sowie der Bevölkerungsverteilung Stadt und Land, dürfte der Anteil an Personen, auf die diese Beschreibung passt letztlich nicht gering sein; sondern im Gegenteil, häufig vorkommen.

          Und auch solche Personen als "Umweltsau" zu bezeichnen, erscheint sicherlich auch aus Ihrer Sicht nicht gerechtfertigt.

          Wenn wir also Ihre Aussage auf diejenigen beschränken, welche könnten, aber nicht wollen, dann bin ich bei Ihnen.

          Zudem muss auch nach der Pandemie der HomeOffice-Sektor nochmals DEUTLICH stärker aufgefächert und ausgeweitet werden, sodass dieser ganze Pendelverkehr in seiner bisher gekannten Ausdehnung überhaupt nicht mehr anfällt.

          ;-)

        • @Gostav:

          Solange die Wohnung in der Stadt schön billig ist, ist ja alles gut. 80% wohnen aber nicht in Großstädten. Am Ende werden die Mieten den Preis für das „in die Stadt fahren“ beinhalten. Mal sehn, ob das dann noch so toll …

        • @Gostav:

          Versteuert wird in Deutschland immer noch der Gewinn. Und Fahrtkosten sind...Kosten. Die muss man somit vom Einkommen abziehen. Das nennt sich dann bei Arbeitnehmern 'Penderpauschale' und ist KEINE Subvention.



          Wenn man von der Gewinnversteuerung weg will, dann sollte man das als Ziel definieren. Für Arbeitnehmer, Selbständige und Firmen. Wäre ein interessantes Experiment, da dann vermutlich wirklich nur die Besten überleben werden. Wer zuviel Kosten verursacht, der ist weg vom Fenster.....

      • @Ingo Bernable:

        "Das dürfte wohl so etwas wie der politische Stein der Weisen sein und den hat man bis heute auch noch nicht gefunden."



        Tja, wenn man den erst gar nicht mal sucht, dann wird man den natürlich auch nicht finden.



        Lehnen wir uns einmal kurz zurück und denken nach: Was braucht es für eine "Energiewende"?



        Erstmal Energiesparen [1]. Aber: Die Telekom zwang mich durch die Abschaffung des POTS dazu, Erdkabel zu beheizen. Keine Waschmaschine hat noch einen Netzschalter.



        Zweitens Ausbau der Erneuerbaren [1]. Bei meinem Nachbarn scheitert's (a) daran, dass für eine Solaranlage auf dem Dach eine Gewerbeanmeldung erforderlich ist und er vor der Bürokatie zurückschreckt und (b) der Hausanschluss im Keller ist, der Zählerschrank aber im Erdgeschoss. Sowas hat Bestandsschutz, solange er an seiner Hausinstallation nichts Wesentliches ändert...



        Drittens Saisonspeicher, um Angebot und Verbrauch zur Deckung zu bringen.



        Was braucht es für eine Energiewende nicht? Z.B. ökologisch unsinnige E-PKWs, die lediglich den Energieverbrauch von hier nach dort verschieben, eine grandiose Verschwendung von Ressourcen.



        [1] Die angeführten Beispiele sind natürlich für sich genommen Pipifax. Aber rechnen Sie's bitte mal hoch.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Teuer ist immer besser. Aber was will man mit der Kohle anfangen?



    Mein Vorschlag, Windkraft und Photovoltaik da in der Welt installieren, wo sich die Leute darüber freuen.



    Und hier weiter so wie bisher. Sozusagen einen Vergnügungspark einrichten. Autobahn statt Achterbahn, ICE statt Geisterbahn.

  • "Wer dies tue, der zeige, wie egal ihm die Nöte der Bürgerinnen und Bürger seien". Und dem Herrn Scholz ist es offenbar egal, ob Bürger:innen ersticken oder? Mannomann, wenns ans Auto bzw. an den Spritpreis geht, gibts ne Aufruhr wie sonst bei keinem Thema. Peinlich!

    • @joaquim:

      “Umdenken Mister - es ist Zeit für Umdenken Mister - aber radikal - Mister



      “… Ja der ARBEITER 2000



      Der wird wieder ein nomade sein



      Mit sack und pack und campingwagen



      Zieht er durch die welt



      Ein freier mann



      Für eine gute ARBEIT zieht er meilenweit …“ 🐪 🚬 🐫



      m.youtube.com/watch?v=SaDeQm-rJls - Väterchen Franz - laß gehn - “… UMDENEKN mister UMDENKEN mister



      Und zwar schnell



      Und zwar radikal

      Sehen sie



      Vor dieser vision



      Vor dieser echten REVOLUTION



      Wird alles übrige klein



      Bedeutungslos



      Und dafür muß man opfer bringen



      Jeder



      Egoistische interessen



      Haben da mal hintenanzustehen



      Sicher



      Ungerechtigkeiten



      Oder besser noch disparitäten



      Wird's dabei natürlich geben



      Wie bei jeder REVOLUTUIN



      Damit muß man leben



      Und ad nützt kein lamentieren



      Heulen



      Händchenhalten



      Wenn paar dinge oder leute auf der strecke bleiben



      Das ist sowieso meist schrott



      Brauchbar sind die MOBILEN



      Die beweglichen



      Zu beispiel



      Wenns mal keine arbeit gibt



      Bei KRUPP in ESSEN



      Nun



      Wird eben umgeschult



      Oder besser noch



      Dann zieht man dahin wo's ARBEIT gibt



      Nach MÜNCHEN oder HAMBURG



      Und vielleicht sogar



      Nach RIO oder KAPSTADT



      Femder Länder



      Abenteuer



      Weg von mutterns ofen



      Ja der ARBEITER 2000



      Der wird wieder ein nomade sein



      Mit sack und pack und campingwagen



      Zieht er durch die welt



      Ein freier mann



      Für eine gute ARBEIT zieht er meilenweit



      UMDENKEN mister UMDENKEN mister



      Und zwar schnell



      Und zwar radikal …“

      kurz - UMDENKEN MISTEL - 🤢🤮🤑👹

  • Holla! Die Wiederentdeckung des 'sozialen Aspekts' bei CDU/CSU/SPD/FDP, wenn es um den Benzinpreis geht. Endlich sind sie wieder da, die Geringverdiener und die Menschen die außerhalb der Ballungsräume leben und auf das Auto angewiesen sind!



    Nur warum sind oder haben die ein Problem? Womöglich deshalb, weil der 'soziale Aspekt' für die oben Genannten nie eine Rolle spielte, wenn sie politisch beschlossen Bahnstrecken (in der Fläche) und Ausbesserungswerke (Arbeitsplätze) stillzulegen, die Fahrpläne auszudünnen, Streckenstilllegungen mit Parallelverkehren durch Bahnbusse voranzutreiben, Bahnhöfe zu schließen oder zur 'Attraktivitätssteigerung' vergammeln zu lassen, Ortschaften von der Schiene abzuhängen, der ÖPNV zu vernachlässigen und unattraktiv zu machen, bei steigenden Fahrpreisen, die für Geringverdiener fast unerschwinglich sind etc....



    Denn ihre Prämisse war und ist die Autovorrangpolitik: Sozial ist, was Auto fährt!



    Milliarden für den Straßenbau, Milliarden für Kauf und Umrüstung von Kat- und Erdgas-Autos (der Umwelt zuliebe!?), Kauf und Abwrackprämien nach der Lehmann-Pleite (dem Wirtschaftsstandort zuliebe), Förderung des "BIO-Sprit" E-10 (den Bauern, aber nicht dem Regenwald zuliebe) und nun weitere Milliarden für E-Mobile und Plug-In-Hybride (dem Klima zuliebe!?) nebst Infrastrukturen und künftigen Recyclingindustrien, die ebenfalls auf staatliche Förderung hoffen dürfen.



    Absurd und fast ekelerregend, dass die Verantwortlichen für diese Politik die "sozialen Aspekte" der Mobilität hervor kramen.



    Und den Grünen möchte man die Frage stellen: Weshalb sollte jemand, der sich für mehrere zehntausend Euro und kräftigem Zuschuss aus dem Steuertopf ein E-Mobil oder Plug-In-Hybrid (dem Klima zuliebe!?) zulegt, noch einen Fahrschein für den ÖPNV kaufen?



    In Sorge: Werdet ihr die Bedeutung des ÖPNV für Umwelt, Klima und den 'sozialen Aspekt' auch nur noch in Sonntagsreden äußern? Wie die oben Genannten?

    • @Drabiniok Dieter:

      Satire darf alles?



      Oder war ihr Beitrag wirklich ernst gemeint? Niemand auf dem Land wird Bahn fahren. Wer will seine Einkäufe auf dem Heimweg ein bis zwei Kilometer durch Wald und Wiese tragen nachdem er eine Stunde und länger (bei Optimalversorgung unter ländlichen Bedingungen) auf seinen Zug gewartet hat.

      So nebenbei ist auch vor siebzig oder achtzig Jahren niemand gerne Bahn gefahren. Nur war der Durchschnittsdeutsche in einem Haus ohne Zentralheizung und fließendem warmen Wasser auch beim Verkehr einfach noch sehr viel leidensfähiger wie heute.

      • @NN:

        An sich: Lesen Sie Dieter Dabrioniks Kommentar doch nochmal! Dieser kritisiert doch bspw. gerade die Vernachlässigung von Öffentlichen Nahverkehr (damit sind auch Busse gemeint) Bahn (auf dem Land). Entsprechend dürfte es seine Forderung sein, dem schlechten Zustand des ÖPNVs Abhilfe zu schaffen.



        Ansonsten - klar, die meisten Menschen leben auf dem Land so abgelegen, wie Sie es beschreiben?!?! Wer's glaubt. Sie argumentieren über Ausnahmen. Das ist wenig zielführend.

      • @NN:

        Ich nehme Ihnen nicht übel, dass Sie die Gnade der späten Geburt haben und Sie die Auflistung von realpolitischer Verkehrs- und Auto-Subventionspolitik für Satire halten.



        Allerdings überrascht es mich dann schon, woher Sie wissen, dass vor 70 oder 80 Jahren niemand Bahn fahren wollte. Straßenbahnen waren damals sehr gern genutzt Verkehrsmittel in den Städten, das Streckennetz der Bahn war rund 15000 km länger und viele kleine Ortschaften auf dem Land hatten sogar einen eigenen Bahnhof.



        Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag!

  • 2x gepimpft & außer Landes sozusagen;)

    Les ich en passant unser Kobold-It-Girl.



    Hett alls wiggers zujeschlagen.



    Erst stapelt se Energie im Netz



    & - wie - dasset fezzt!



    & Däh -



    Da steht’se uns Griins-Anna-Jettche



    Als wigger in soran fei Trallafittijäckche.



    &



    Verkündet vollmundig fein



    16 Cent/L - das musses scho mal sein!



    Das bezahlt mei assig Milieuklasse - 😜 -



    Aber locker aus der Portokasse!



    Dassdess jet jibbet soran Geschrei.



    Is mir doch völlig einerlei •



    De Malocherpröll? - Aber mei Seel - dies



    Tun uns ÖkoBiedermeierAsis - wollemer doch gar nicht quäle - tue sowieso nich zähle - “Tun uns doch eh nich wähle“ •

    Coda - Grinsebacke Männe steht dabei!



    Und schauckelt sich sei linges - doch Nei!



    Sein Portemonnaie - Das sitze bekanntlich - RECHTS! Und bleibt dabei!



    & Däh



    Auch wenn uns klaa le chefreporter SM!



    Befund “Rinks&Lechts - kenn ich nechts!



    Wie Kiesinger einsttönte “KinKinaKina!“



    Dekredetier ICH NU - KLIMA KLIMA 😫 -



    “I wois net wohin i foh! Ego…



    Je schneller i foh je eher bin i do!“

    Volkers 👄 aach befund -



    “🥚jòò 🥚jòò - denkt sich‘s wackre Bürgersfrauman! Gewiß!



    Nehm ich doch zu sojet Driss!



    Nich auch noch Stuhlgang an



    &



    Ordert auf die Schnelle aafe Stelle:



    “Uns noch dreivierfünf Helle! -



    Nicht! Damit hier doch “Es werde Licht!“

    kurz - Da wünsch ich doch noch behände! Zum Ende - 🧐 -



    In Nord Süd Ost West - Ein scheunes -



    Wochenende - “Yes we‘ cannt!“ - 🤑 -

    “Es ist vollbracht!“

    • 9G
      90118 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Fairplay käme ohne ein "Kobold-It-Girl" aus, oder?



      Man arbeite sich höflicherweise nicht direkt an Personen ab, gerade als Dichterfürst eigener Inthronisierung.

      • @90118 (Profil gelöscht):

        Vorweg - Selbsternannter - Freund der Erde - btw - zu ehra Beschwerde:



        FairPlay - ist bekanntlich eine Erfindung der britisch Upperclass - um die Sportler der Working-Class - z.B. von den Diamond Challenge Sculls von Henley abzuhalten! Gelle.



        Eines der prominenten Opfer - der damals weltbeste Skuller John B. Kelly sen. - der Vater einer gewissen Grace Kelly.



        images.app.goo.gl/dtjd1EyyJ8RqzC6A9



        & Däh



        Er nahm später „blutige Rache“ - indem er als 🇺🇸Ruderfunktionär fingerte - that that very british fucking asshole - der ihm das kaltblütig eingebrockt hatte - seinem Sohn - John B. Kelly jun. - winner of Henley Race - Die Skulls! überreichen mußte! - 😂 -



        de.wikipedia.org/w...hn_B._Kelly_senior



        &



        de.wikipedia.org/w...hn_B._Kelly_junior



        &



        en.wikipedia.org/w...d_Challenge_Sculls



        & - ansonsten - wiederhol mich!



        Bitte Herr Hans Gustav Bötticher -

        Avant-propos

        Ich kann mein Buch doch nennen, wie ich will



        Und orthographisch nach Belieben schreiben!



        Wer mich nicht lesen mag, der laß es bleiben.



        Ich darf den Sau, das Klops, das Krokodil



        Und jeden andern Gegenstand bedichten,



        Darf ich doch ungestört daheim



        Auch mein Bedürfnis, wie mir’s paßt, verrichten.



        Was könnte mich zu Geist und reinem Reim,



        Was zu Geschmack und zu Humor verpflichten? –



        Bescheidenheit? – captatio – oho!



        Und wer mich haßt, – – sie mögen mich nur hassen!



        Ich darf mich gründlich an den Hintern fassen



        Sowie an den avant-propos.



        www.thokra.de/html/ringelnatz_4.html



        & mit Harry Rowohlt in memoriam a weng 🎶



        “ WORKING CLASS HERO“



        John Lennon/Plastic Ono Band



        m.youtube.com/watch?v=iMewtlmkV6c

        ps & kurz - Im übrigen entre nous - mal ab von ehra bemühten Verbalinjurien: Überhaupt nicht klar is:



        Wieso ein Artikel über unser Trallalafitti-Jäckchen-Girl nicht Anlaß geben sollte dera Unsäglichkeiten aufzuspießen! Zumal Zumal 's doch mit Klaus Bittermann der Satz weiterhin gilt: “Warum sachlich? Wenn‘s auch persönlich geht - wa!“



        &



        “Dehre - der Herr“

        • 9G
          90118 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Das Attribut "selbsternannt" im Bezug auf meinen Nick ist schon etwas abwertend.



          Ein Freund der Erde ist zu sein ist eine persönliche Entscheidung, deren komplikationsreiche Konsequenzen bereits sehr anschaulich von einem gewissen T.C.Boyle beschrieben wurden.

    • @Lowandorder:

      Zerstören sie@LOWANDORDER bitte nicht das Bild meines, original It-Girl!



      (Dit mit die Badekappe und den großen, grünen Augen)

      • @Ringelnatz1:

        Ja wie? Horchesemal!



        Na die!! Is doch außenvor! Newahr.



        Badekappe ts ts ts!



        Unser Trallafitti-Girl doch nie - “Iiiiiih!“



        Sozusagen: “Ich würde nie einen Rettungsgürtel tragen - denn er macht mich so plump!“ (Kari - v.Finetti? - 20er)



        Normal

  • Hoffentlich gehen die Grünen richtig in den Keller. Unter 15 Prozent wäre gut. Besser noch einstellig.

    • @Linksman:

      Am besten die verlorenen 13-15% in die Linke oder die Klimaliste. Ansonsten werden 13-15% verschwendet in noch größere Klimazerstörer, wie die CDU, die FDP oder die AfD.

  • taz: "Im Streit über höhere Benzinpreise und den Klimaschutz sieht sich die designierte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock anhaltender Kritik von mehreren Seiten ausgesetzt. Vor allem die SPD lässt mit ihren Attacken nicht locker."

    Nun ja, die SPD ist ein untergehendes Schiff und hofft wohl nur noch darauf, dass die Grünen nicht zu viele Stimmen bekommen, damit die SPD dann wieder den Steigbügelhalter für die Union machen kann. Jahrelang hat die SPD alles getan, damit die CDU/CSU das klimaschädliche Wirtschaftswachstum noch mehr ausbauen konnte, und jetzt kommt die SPD anscheinend immer noch nicht zu der Erkenntnis, dass die CO2-Party mal ein Ende haben muss.

    taz: "SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte bereits am Donnerstag davor gewarnt, an der Spritpreisschraube zu drehen. Wer dies tue, der zeige, wie egal ihm die Nöte der Bürgerinnen und Bürger seien, hatte der Finanzminister der Bild gesagt."

    Ein Hartz IV Befürworter redet also von den Nöten der Bürgerinnen und Bürger. Da fällt einem wirklich nichts mehr zu ein; außer, dass es im Wahlkampf nie um den Bürger geht, sondern nur darum, ob der Politiker seinen lukrativen Job auch noch in die nächste Legislaturperiode "hineinretten" kann.

  • Da zeigt sich die politische Unerfahrung von Frau Baerbock - wieder einmal. Sie hätte es doch wissen müssen, dass sie damit Wähler verschreckt und diese in die Arme der anderen Parteien treibt, die mehr soziale Empathie zu zeigen scheinen.

  • Na ja, die Grünen haben mal 5 DM für das Benzin gefordert. Das hat sie massiv Prozentpunkte gekostet. Das Baerbock daraus nicht gelernt hat, erstaunt dann doch.

    Und: Die Grünen haben vermutlich zwei Wählerschichten. Gutbetuchte, denen es schlicht und ergreifend egal ist, ob sie etwas mehr bezahlen, wenn sie dafür ein gutes Gewissen kaufen können und überzeugte "Ökos", die gar kein oder wenig Auto fahren, denen der Benzinpreis also ebenfalls egal ist. Um auf 15%+ zu bekommen, braucht man aber auch noch die Leute, denen das Geld nicht egal ist und die nicht so fundamental den Umweltschutz in ihr Leben einbeziehen.

    Die SPD und Linke hauen daher aus ihrer Sicht in die richtige Kerbe, um Wähler zurück zu gewinnen, die sie an die Grünen verloren haben.

    • @Strolch:

      Inzwischen müsste sich doch langsam mal herumgesprochen haben, dass der Sinn solcher Maßnahmen nicht darin besteht sich "ein gutes Gewissen kaufen" zu können oder Distinktionsgewinn als "Öko" zu praktizieren, sondern darum den Planeten auch für die nächsten Generationen bewohnbar zu halten. Dass diese aufgrund von bereits zurückliegenden Emissionen so oder so schon keine Chance mehr auf unseren heutigen Lebensstandard haben kann man als gesetzt betrachten. Es besteht aber derzeit immerhin noch die Möglichkeit wenigstens das Allerschlimmste zu vermeiden. Die dafür notwendige Umgestalltung aller(!) Lebensbereiche werden die Gutbetuchten denen das Geld egal ist allein nicht leisten können. Es gibt inzwischen keinen schmerzfreien Umgang mehr mit dem Klimawandel. Hätte man bereits vor 30 Jahren die Weichen richtig und entschlossen gestellt, würde das vielleicht anders aussehen aber man entschied sich eben erstmal nichts zu tun und je länger man das tut um so gravierender werden die Gegenmaßnahmen ausfallen müssen. Man hat also nur noch die Wahl jetzt zu tun was notwendig ist oder später mit einem umso kaputteren Klima und umso drastischren Einschnitten leben oder sterben zu müssen.

      • @Ingo Bernable:

        Ich unterstelle, alles ist richtig in Ihrem Beitrag. Gleichwohl bekommen die Grünen keine 100% der Stimmen. Woran liegt das? Wenn man andere Wählerschichten als die zwei oben genannten möchte, muss man diese umwerben. Das war meine Kritik. Nicht die Kritik an der Aussage als solche, dass sich der Benzinpreis erhöht (was ja bereits durch CDU und SPD eh beschlossene Sache ist).

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      2021.06.04 - 17:50 h



      "Na ja, die Grünen haben mal 5 DM für das Benzin gefordert. " - Darum hat auch niemand bei denen gekauft. 😄



      Oder wollten Sie sagen, dass damals die Grünen sich dafür ausgesprochen hatten, dass der Literpreis in Stufen bis auf 5 DM steigen müsse?

      Anyway. Dass B90/Die Grünen die Preissteigerungenüber die Pendlerpauschale kompensieren wollen, habe ich fast verstanden. Was mir unklar ist - wie sollen Rentner*innen mit wenig Einkommen entlastet werden?

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Die sogenannte ""Unredlichkeit "" der Pendler - Pendler aller Länder vereinigt euch - Lösung in dieser Richtung bieten nur 2 Parteien an:



    die Grünen und die SPD.

    Grundsächlich wäre es hilfreich wenn die Umweltverbände bitte mal in den nächsten Wochen CO2 freie Zeltlager an den Straßen & Schienen-verbindungen aufschlagen würden um die Sinne zu schärfen wer wann und warum die Straßen und ÖVPN benutzt.

    Allgemein für die Bundesrepublik:



    Die Lawine der Pendler geht Sonntags ca. nach 17 Uhr los - verläuft in Wellenbewegungen - und erreicht dann 1 bis 4 Stunden vor Arbeitsbeginn werktags seinen Höhepunkt.

    Für Sachsen-Anhalt bedeutet das: 70.000 Einpendler fahren von außerhalb in die Kommunen in SA in denen sich Ihr Arbeitsplatz befindet - aber 144.000 verlassen die Kommunen in SA um anderswo Ihren Arbeitsplatz aufzusuchen.

    Warum nun die 220.000 Pendler, die von den 800.000 Arbeitsplätzen wohnortnah oder innerhalb des Bundeslandes keinen Arbeitsplatz abbekommen haben, die notwendigen Klimawandelmassnahmen finanzieren sollen erschliesst sich nicht.

    Die SPD argumentiert in SA für die Schaffung von Arbeitsplätzen wohnortnah - das ist eine Lösung - und die Grünen für Ausgleich in Abhängigkeit vom Einkommen - wobei die zur Zeit gültige steuerwirksame Pendlerpauschale die zusätzlichen Kosten bei weitem nicht ausgleicht - und den Pendler finanziell schlechter stellt - was er nur durch einen höheren Versdienst ausgleichen kann.

    Daten siehe:



    statistik.sachsen-...e/6A606_2018-A.pdf

    Klartext:



    Die jenigen mit den einfachen Lösungen (übermässiger sehr hoher CO2 Preis und abnorme Spritpreiserhöhung siehe Umweltverbände) wollen die Klimaschutzmassnahmen einseitig auf einen Teil der Arbeitnehmer ablasten - und sorgen damit für künftige soziale Schieflagen.

    Das Thema ist komplex - einfache Lösungen gibt es nicht - und so sollte das Thema auch diskutiert werden.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      "Warum nun die 220.000 Pendler.. die notwendigen Klimawandelmassnahmen finanzieren sollen erschliesst sich nicht."

      Es gibt vieles, dass sich mir in dieser Klimawandelfinanzierungsdebatte nicht erschließt. Energie ist in Deutschland bereits überproportional teurer als in vielen anderen Ländern. Strom, Heizöl, Gas, etc. Wenn wir noch mehr für Energie bezahlen, es in anderen Ländern aber nicht teurer wird oder auch sonst keine Maßnahmen gegen den CO2-Ausstoß getroffen werden, dann frage ich mich, ob diese nicht sehr originelle Strategie, die Preisschraube hochzudrehen, nicht eine einzige Volksverdummung ist. Sie dient dazu, den Staatssäckel zu füllen und bei vielen, die es sich leisten können, das Gewissen zu beruhigen.

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    Frau Baerbock bzw. die Grünen sollten nicht über konkrete Maßnahmen sprechen, sondern über eine Vision und über die positiven Effekte dieser Vision!

  • RS
    Ria Sauter

    Das wird so nicht funktionieren!



    Es muss gerecht sein und dieses Modell ist es nicht.



    Diejenigen mit wenig Geld müssen noch mehr sparen, was vermutlich manche an den Rand des Überlebens bringt.



    Die gutbetuchten können und werden dies auch, weiterleben wie bisher.



    Wer dies unterstützt begibt sich auf ein gefährliches Pflaster.



    Das wird zu noch mehr Politikverdrossenheit führen.



    Eis gibt bestimmt viele kluge Köpfe, die das anders lösen könnten.

  • Bah. Is das alles billig und durchschaubar. Ja, es ist Wahlkampf, schon klar. Aber dass jetzt alle auf den billigsten Zug aufspringen, der grad durchs Land rollt, is schon ziemlich eklig.

    Und die SPD, seit 12 Jahren in Regierungsverantwortung, die Verkörperung der Profillosigkeit und des gesellschatlichen Stillstandes, die seit Jahren gefällig den neoliberalen Kurs der Union abnickt und dabei zur Gartenzwergpartei geschrumpft ist, entdeckt ihr Reibungspotential ausgerechnet beim einzigmöglichen Koalitionspartner, mit dem ein Politikwechsel möglich wäre.

    Und eine ebenfalls zum Witz mutierte, innerlich heillos zerstrittene Linke warnt nach 16 Jahren CDU an der Macht vor



    neoliberaler Politik durch die Grünen.

    Und das in einer Zeit, wo Wahlumfragen deutlich wie schon lange nicht mehr den Willen der Wähler für politische Veränderung signalisieren.

    Scheinbar isses selbst mit dem Rücken zur Wand in der eigenene Ecke immer noch am Gemütlichsten.

  • Da haben die Spin-Doctors von Frau Baerbock keinen guten Job gemacht. Wer vor der Wahl von Spritpreiserhöhungen spricht, verliert. Egal, was sie vor den Wählen jetzt noch von sich gibt, die Assoziation "Baerbock = Benzin wird teurer" ist verankert

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Gewählt werden wollen ist ein politisches Ziel, dass die meisten, erforderlichen Veränderungen im Sinne des Klimaschutzes unmöglich macht.



    Diese Art von Populismus wird dem Bürger als die Vertretung seiner Rechte verkauft. Statt dessen hätte man schon seit Jahren den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen müssen, dann gäbe es dieses Problem nicht.



    Aber ÖPNV klingt natürlich nicht besonders sexy im Sinne der Anbiederung an den Wähler.

  • Eine merkwürdig einfältige Diskussion, die größtenteil darin besteht, entweder die CO2 Steuer deutlich zu erhöhen oder sie im Namen der Geringverdiener moderat zu gestalten.



    Einfältig deshalb, weil die Debatte um die CO2 Steuer die wirklichen großen Verursacher der Klimaproblematik völlig außen vor lässt.



    Und da ist die Latte der Möglichkeiten so lang, dass diese Kommentarspalte hier nicht reichen würde.



    Nur ein paar Beispiele: a) Maßnahmen zur Einschränkung unnötiger Exporte. Ca. 100.000 Frachtschiffe sind unterwegs. b) Maßnahmen zur Einschränkung unnötiger Produkte wie Alu-Getränkedosen. c) Verringerung des LKW Verkehrs durch Verbot der Lagerhaltung auf der Autobahn (anstatt Lagerhaltung im Produktionsbetrieb).



    d) Abrüstung, e)Luxussteuer auf große Wohnungen bzw. Einfamilienhäuser bei Nutzung durch 2 Personen. f) Gewichtssteuer bei PKW. Z.B. ab 1200 kg jedes kg mehr 20 €/Jahr.

    • @Rolf B.:

      Ich stimme Ihnen völlig zu. Ich habe zig Jahre im außereuropäischen Ausland gelebt und mir jetzt in Deutschland kein Auto angeschafft. Als ich das erste mal mit jemanden auf der Autobahn mitgefahren bin, war ich schockiert über den Lastwagenverkehr. Der hat wohl mit dem Fall des 'Eisernen Vorhangs', der Erweiterung der EU bzw. der EWG heftigst zugenommen. Dasselbe gilt bezüglich der Globalisierung der Produktion für den Schiffsverkehr (Schifffahrtstracker machen das deutlich). Ich glaube nicht, dass irgendeine Partei dieses Problem anspricht, geschweige denn das ernsthaft angehen will. Folglich und logischerweise bleibt man dann eben beim Klein-Klein, wie z.B. dem Benzinpreis.

  • Eigentlich müssten sich doch all jene die bei CDU, CSU, SPD und FDP angesichts des Vorschlags höherer CO2-Preise plötzlich ihr soziales Gewissen entdecken sich konsequenterweise entweder für deutlich mehr Umverteilung aussprechen, also etwa Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, ..., oder aber andere, wirkungsvolle Modelle wie etwa eine CO2-Kontingentierung pro Kopf zu fordern, so dass jede*r unabhängig von Einkommen und Vermögen entscheiden müsste ob das persönliche CO2-Budget fürs Pendeln oder Wohnfläche oder Fleischkonsum oder eine Flugreise oder ... eingesetzt werden soll, aber eben nicht mehr alles gleichzeitig geht.



    Wer aber als Partei oder Politiker*in Dinge zur Voraussetzung für wirkungsvolle Maßnahmen gegen den Klimawandel erklärt die sie*er selber politisch blockiert handelt unredlich. Wer dabei suggeriert man könne einen immer noch weiter steigenden Lebensstandard schon irgendwie mit dem unabdingbar notwendigen Klimaschutz vereinbaren ebenfalls. Und wer solche Parteien und Politiker*innen für solch offensichtlich unhaltbaren Versprechen wählt, verhält sich letztlich wie ein Kind das sich dauerhaft nur von Eiscreme ernähren möchte. Es bleiben weniger als zehn Jahre um die notwendigen Veränderunge umzusetzen und natürlich werden die massiv und schmerzhaft sein, aber es ist höchste Zeit als Gesellschaft erwachsen zu werden.

  • Ich meine, dass die üblichen Verdächtigen (Union, FDP, Auto-Lobby) Kritik an den Benzinpreis-Plänen der Grünen üben, ist ein normaler Vorgang … wie groß aber die Not der SPD angesichts anhaltend mieser Umfragewerte ist, in derart populistischer Manier auf diesen “Nach-mir-die-Sintflut”-Zug aufzuspringen, überrascht mich schon.



    Besser wäre es allemal, das Thema der gerechten Verteilung der Kosten einer dringend anstehenden Klimawende in den Fokus sozialdemokratischer Programmatik zu nehmen, statt blindwütig auf einen potentiellen Verbündeten einzuschlagen.



    Sollte es bei dieser Wahlkampf-Strategie bleiben, kann die SPD bestenfalls noch mit der FDP um Platz 3 konkurrieren, aber keinesfalls den Grünen (oder der Union) die ersten Ränge streitig machen.

  • Von Links bis CSU gibt es Zustimmung zur Erreichung der Klimaziele. Dafür bieten die Grünen endlich eine konkrete, wenn auch bescheidene Maßnahme an. Eigentlich müssen die Preise für Diesel, Superbenzin und erst recht Flugbenzin bis auf 2 Euro/Liter im Jahr 2023 steigen. Nur so wird eine echte Wirkung erzielt. Über die Pfingstferien hat sich gezeigt, dass der Freizeitverkehr zu Lande und in der Luft die Umwelt stark belastet. Immer nur das Thema Berufspendler hervorzuholen, ist fadenscheinig. Eine kräftige Erhöhung der Pendlerpauschale kann die Folgen für alle, die beruflich aufs Auto angewiesen, finanziell abmildern. Leider bringt das Frau Baerbock nicht richtig rüber.

    • @Zugpferd:

      Auch die Berufspendler müssen auf E-Mobilität umsteigen. Dafür benötigt es aber Lademöglichkeiten vor der eigenen Wohnung. Leider passiert da nichts. Wer ein eigenes Haus hat und Berufspendler ist kann ja zu Hause laden, die Mieter werden aber geschröpft.

    • @Zugpferd:

      Es muss schlicht sichergestellt werden, das Elektroautos am Wohnort geladen werden könnem. Die Mehrheit der Deutschen ist nun einmal Mieter, und der Ausbau von Ladesäulen an Mietshäusern ist nahezu inexistent.

      • @FancyBeard:

        Die verpflichtende Bereitstellung von Lademöglichkeiten gehört eben so in ein Bundesbaugesetz wie die jetzt in Panik angekündigten Verpflichtungen zum Bau von Solaranlagen und Erfüllung modernster energetischer Standards.



        Das bekommt man aber von den jetzt Regierenden vermutlich nicht. Denn sie hätten es ja längst regeln können, wenn sie es denn wollten.

  • Die Diskussion und die Empörung über die Spritpreiserhöhung zeigt doch nur 1 ... wenn es um tatsächliche Veränderungen unseeres Kosums und Handelns geht und es Konkret wird, dann wird laut protestiert und der Status Quo verteiidigt.

    Und es entlarft die neuen Klimaziele als bloße Worthülsen.

    • @Obscuritas:

      Wenn es keine sinnvolle Möglichkeit gibt die E-Kiste zu laden ist es halt schwer auf eine umzusteigen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Die Erhöhung der Mineralölsteuer auf Treibstoffe ist notwendig. Damit können dann auch die Mindereinnahmen kompensiert werden, die bei Einführung eines Tempolimits entstehen.



    [keine Ironie - ich plädiere für diese Kombination von Tempolimit und Steuererhöhung zur Komepensation der daraus resultierenden Mindereinnahmen seit ca. 20 Jahren - (Mondschaf, aka "Lichtgestalt", aka "Traumatänzer", aka "Mailtütenfrisch")]

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)
  • Es soll sich was ändern. Aber nichts darf sich ändern.

    Diese Diskussion erinnert mich an eine nicht sehr weit zurückliegende, an der Christian "toller Hecht" Lindner angesichts astronomischer Strompreise plötzlich (huch?) den armen Mann entdeckte (ob er dabei auch die arme Frau entdeckte ist mir nicht in Erinnerung).

    Nach der CumEx-Nummer vermute ich eher, dass Herrn Scholz "die Nöte der Bürgerinnen und Bürger" eher rotzegal sind, wie damals Herrn Lindner "der arme Mann" (vllt. auch die Frau).

  • "Kritik an ihren Äußerungen hatte Baerbock im „Handelsblatt“ mit dem Hinweis gekontert, die Koalition habe selbst den CO2-Preis eingeführt und gerade die Klimaziele geschärft. Dann müsse man auch die eigenen Beschlüsse umsetzen. Unionsfraktionsvize Andreas Jung (CDU) hatte Mitte Mai dafür plädiert, den CO2-Preis schneller als geplant steigen zu lassen."

    Ich kann nachvollziehen, wenn FDP, Linke und AFD damit Wahlkampf machen möchten.

    Aber das CDU und SPD auch gegen die Umsetzung IHRE Beschlusse schreien, kann ich nicht anders als sehr heuchlerisch sehen. Ich hoffe ihre Wähler merken es auch, insbesondere in der SPD.