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Plötzlich VeganerIst der Wahl-O-Mat kaputt?

Unser Autor wundert sich über sein Wahl-O-Mat-Ergebnis. Aber vielleicht hat es mit seinen Zweifeln in Rüstungsfragen zu tun. Dem BVB sind diese fremd.

Grüne Meile vor dem Brandenburger Tor. Fußball und Politik verkehrsberuhigt Foto: Paul Langrock

A chtung, nur noch eine Woche bis zur Europawahl – und ausgerechnet jetzt ist der Wahl-O-Mat kaputt. Wie sonst kann es sein, dass mir nach absolut ehrlichen Antworten auf alle Fragen empfohlen wird, die „V-Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer“ zu wählen? Dabei habe ich doch jahrelang aus echter Liebe und albernem Trotz mehr Fleischfotos gepostet als Markus Söder. Auch dem Parteiziel Veränderung stehe ich eigentlich eher zögerlich gegenüber. Schließlich bin ich seit 25 Jahren bei der taz.

Reichlich verwirrt überlege ich, wie dieses erstaunliche Ergebnis wohl zustande gekommen sein könnte, wenn der Wahl-O-Mat nicht von den in­te­res­san­ter­weise altmodisch maskulinen Vegetariern und Veganern gehackt wurde. Ja, also, räume ich im Stillen ein, es könnte vielleicht doch richtig sein … Weil ich bei den meisten Ökoforderungen „stimme zu“ gedrückt habe, teils aus Überzeugung, teils aus schlechtem Gewissen wegen meines klimaschädlichen Fleisch- und Flugkonsums.

Das Über-Ich also. Aber gegen Massentierhaltung bin ich wirklich, für Bio dito, auch wenn die Blutwurst dann teurer wird. Aber warum dann nicht die Grünen? Wahrscheinlich, weil ich nicht bei jeder Waffenexportfrage sofort bedenkenlos zugestimmt habe. Blieb also nur noch die V-Partei.

Rheinmetalldeal

Das kann schon stimmen. Denn auch das großzügige Verständnis der grünen nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Mona Neubaur für die „gemischten Gefühle“ zur neuen Werbepartnerschaft zwischen Borussia Dortmund und dem Rüstungskonzern Rheinmetall, die sie offenbar schon im Vorfeld gutgeheißen hatte, reicht mir nicht ganz aus. Meine Vorfreude auf das Champions-League-­Finale wurde jedenfalls getrübt. Auch wer Waffen im Notfall nötig findet, muss nicht unbedingt Werbung für sie machen und von den staatlich finanzierten Gewinnen als Sportverein profitieren. Nein, auch nicht als BVB-AG.

Aber ich war auch nicht wie Neubaur beim Spatenstich für die neue Kampfjetfabrik von Rheinmetall dabei. Und vielleicht ist das ja wirklich alles nötig, um Deutschland kriegstüchtig zu machen und die Zeitenwende zu vollenden, in die Robert Habeck den Dortmunder Deal verständnisvoll einreiht.

Weil die V-Partei für mich trotz allem nicht infrage kommt, starte ich einen neuen Wahl-O-Mat-Versuch, gehe diesmal auf Nummer sicher, gebe bei allen 38 Fragen „neutral“ ein und denke, dass dann sicher Olaf Scholz herauskommt. Doch siehe da, einfach für gar nichts einzutreten ist beim Wahl-O-Mat nicht gestattet! Wahrscheinlich, weil Scholz zur Europawahl gar nicht antritt, obwohl es auf den SPD-Plakaten so aussieht. Möglicherweise hat die offizielle Spitzenkandidatin Katarina Barley ja tatsächlich ein paar eigene Meinungen in den Wahl-O-Mat eingegeben.

Autismusvorwurf

Schon nach ein paarmal „neutral“ klicken wird man fast so streng angeschissen wie Scholz von Marie-­Agnes Strack-Zimmermann im Verteidigungsausschuss: „Bitte beantworten Sie die Thesen sorgfältig!“ Wer trotzdem unverdrossen unentschieden bleibt, erhält am Ende die Auskunft: „Leider kann der Wahl-O-Mat auf der Grundlage Ihres Antwortmusters kein individuelles und zuverlässiges Ergebnis berechnen.“ Schade, aber deutlich höflicher als Strack-Zimmermann, die dem Kanzler „autistische Züge“ vorwarf, weil er nicht ganz so schnell wie sie die Produkte aus ihrem Wahlkreis auf russisches Gebiet abfeuern wollte.

Womit wir bei dem heißen Brei wären, um den wir, wie auch ich hier, gerne herumreden, indem wir uns lieber mit der berechtigten Empörung über ekelhafte Schnösel auf Sylt, abstoßendem Geschrei in Talkshows und anderen deutschen Skandalen als mit der Weltlage beschäftigen. Insgeheim wissen wir alle, dass alles davon abhängt, wie Putin und Biden im Ukrainekrieg agieren und wie die US-Bürger auf die Verurteilung von Donald Trump reagieren. Man kann es sich da einfach machen und wie Sahra Wagenknecht auf Plakate schreiben: „Krieg oder Frieden? Sie haben jetzt die Wahl“. Aber eine dermaßen verblödend verkürzte Frage gibt es nicht einmal im Wahl-O-Mat.

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Lukas Wallraff
taz.eins- und Seite-1-Redakteur
seit 1999 bei der taz, zunächst im Inland und im Parlamentsbüro, jetzt in der Zentrale. Besondere Interessen: Politik, Fußball und andere tragikomische Aspekte des Weltgeschehens
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56 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Der Wahl-O-Mat ist definitiv kein Ersatz zum Lesen von Wahlprogrammen. Bei den Parteien die bereits einen Auftrag erhalten haben lohnt es sich auch durchaus sich mal ein paar Anfragen und Redebeiträge anzusehen, letztlich stehen im Programm auch nur Versprechen.

    Ich finde, dass der größte Vorteil ist, dass man sehen kann welche Kleinparteien passen könnten, die man sonst gar nicht auf dem Schirm hätte. Die Erklärungen können aber auch teilweise Unterschiede zum Vorschein bringen.

    Die für mich wichtigsten Themen, die über meine Stimme entscheiden, sind diesmal eher eine Randerscheinung.

    Meine Mutter, die bereits 70 Jahre alt ist, kann mit dem Wahl-O-Mat auch wieder gar nichts anfangen. Vielleicht liegt es daran, dass die Fragen immer nur von einem jungen Team gestellt werden. Eine schmerzliche Erinnerung, dass wir alle in unserer Blase leben, ob wir wollen oder nicht.

  • Die Themensetzungen des Wahlomats beeinflusst natürlich auch die Ergebnisse, die man erhält. Zum Beispiel gibt es im Bereich der Außenpolitik drei Fragen zum Krieg zwischen Russland und der Ukraine, aber keine zum Nahostkonflikt.







    Entweder wurde der Fragenkatalog schon vor langer Zeit angelegt oder diese Auslassung entspricht der Meinung, dass sowieso fast alle in Parlamenten vertretenen deutschen Parteien (von der AfD bis zu den Grünen) ähnliche Positionen im Nahostkonflikt haben.

    Dabei könnten Fragen wie "Sind Sie für weitere Waffenlieferungen an Israel?" oder "Sollte Palästina als Staat anerkannt werden?" aktuell von Belang sein.

    • @Kölner Norden:

      Inwieweit ist das von Belang, solange es dazu keine unterscheidungskräftig verschiendenen Positionierungen der Parteien in ihren Wahlprogrammen gibt? Der Wahl-o-mat ist kein Vehikel, die Wählermeinung zu erkunden, sondern umgekehrt eines, das den Wählern bei der Entscheidung zwischen den vorhandenen Angeboten helfen soll.

      • @Normalo:

        Es gibt schon unterschiedliche Positionierungen, z.B. der Linken und von Parteien, die derzeit nicht in Parlamenten vertreten sind. Der Wahlomat orientiert sich sehr am politischen "Mainstream". Sie haben aber insofern Recht, als in den Parteiprogrammen der meisten Parteien nichts zu diesem Thema steht.

  • Ja, ich weiß, dass es im Moment ganz harte Zeiten für sogenannte Friedensaktivisten usw. sind. Merkwürdigerweise sind diese Leute vor allem gegen westliche Waffen, während sie die Frage, wie man sich und seine Nachbarn gegen gewalttätige, das Völkerrecht mit Füßen tretende Diktatoren wie Putin und Konsorten verteidigen soll, die sich einen feuchten Kehrricht um Verträge und Vereinbarungen scheren, wenn sie diese mit dem "Recht des Stärkeren", welches schon Jean Jacques Rousseau vor über 250 Jahren als logischen Unfug entlarvte, brechen und anderen Völkern ihren Willen durch die Gewalt der Panzer und Bajonette aufzwingen können, wirkungsvoll verteidigen und solche Gewalttäter von vornherein abschrecken kann, schmallippig mit irgendwelchen Floskeln von "Verhandeln" zu verniedlichen suchen und die Frage, wie man einen Diktator, der einem hochgerüstet und gewaltbereit gegenüber steht, mit "Verhandeln" davon abhalten will, sich einfach mit Gewalt zu nehmen, was er haben will, geflissentlich unbeantwortet lassen oder weitere heiße Luft verbreiten, aber keine realistischen Lösungen dazu präsentieren.

  • Harald Schmidt beim FAZ-Kongress zu seinem Wahlomat-Ergebniss:

    "50 % AfD, 50 % Grüne. 50 % Grüne, ich war geschockt. Wenn das rauskommt, bin ich erledigt."

    www.youtube.com/watch?v=gHTRiZiurI0

  • Nuja, wenn eine der nicht-extremistischen Klein-Parteien beim Wahlomat vorne ist, würde ich mir keinen Kopf machen. Wenn allerdings Parteien vorne sind, die politisch in einer Ecke stehen, die das Gegenteil desssen vertritt, was man selbst zu "sein" glaubt ...

  • Der Wahlomat ist ein überflüssiges Gimmick, das aus dem Spieltrieb des Menschen resultiert.



    Wir sind schon sehr weit auf dem Weg, uns selbst abzuschaffen und durch einen " Mensch-o-Mat" zu ersetzen. Ja, einer würde reichen!

    • @Matt Gekachelt:

      Jetzt ist mir vor Lachen Kaffee aus der Nase gekommen! Mensch-o-mat? Voll auf den Punkt! 👏👏👏

  • Ich dachte bis gestern auch, ich sei ganz normal linksgrünversifft. Und beantworte brav alle Fragen. Und das top-Ergebnis mit 72% Übereinstimmung ist der Aiwanger - Verein! Was haben die freidrehenden Wähler da als ihr Wahlprogramm in die Maschine gefüttert???

    • @Monomi:

      Die Freien Wähler sind laut Wahlprogramm schon ziemlich sozial und ökologisch drauf (zumindest hier in Bayern), Aiwanger hatte halt eine, ähem, problematische Jugend…

  • Beim Wahlomat darf man doch nicht aufhören, wenn das erste Ergebnis vorliegt.



    Die Arbeit mit der Maschine fängt dann erst an. Es gilt, zu vergleichen, bei welchen Fragen man denn übereinstimmt oder nicht.



    Da kommt dann zum Beispiel raus, dass der eine Übereinstimmungspunkt mit der AfD zustandekam, weil man aus völlig anderen Gründen eher Richtung ja tendierte, oder dass die Begründung für die Nicht-Übereinstimmung mit einer Fast-Top Partei lautet: Die Frage kann auf unterschiedliche Weise interpretiert werden.



    Das Gleiche kann allerdings auch bei der Begründung einer Frage passiert sein, bei der man übereinstimmte, was diesen Punkt wieder etwas weniger wichtig macht.



    (Ok, das spielen mit den gewichtungen ist eher was für Leute, die ihren bisherigen Favoriten dringend auf Platz 1 sehen wollen, ohne ihre Meinung ändern zu müssen. Aber es bleibt: Der Wahlomat ist dazu da, die Gedanken über die Wahl erstmal anzuregen. Waum ist Partei xy mein favorit? Warum landet sie trotzdem auf Platz 24? Oh, diese Partei hier oben kannte ich noch gar nicht, da muss ich mal schauen, wer da überhaupt dahinter steht. und und und

    • @Herma Huhn:

      Wahlomat ist kaputt? Dann brauchen wir noch mehr davon.

      (das hat schon mit dem Kapitalismus nicht funktioniert)

  • „Krieg oder Frieden? Sie haben jetzt die Wahl“.



    - Endlich mal ein ehrliches Wahlplakat !



    Wer mehr Krieg(e) will, wählt einfach Putins Propagandatruppe.

  • Was um Himmelschristiwillen ist BVB? Bundesverfassungsbericht?

    • @Wolfram Heinrich:

      Bündnis Volker Beck

      • @leonavis:

        Du willst mich pflanzen, gell?

  • Der Wahl-o-mat kann halt nur die offiziellen Positionen der Parteien berücksichtigen, da endet die Fähigkeit des Programms.



    Der Mensch kann - wenn er sich die Mühe macht und auf dem Laufenden bleibt - darüberhinaus einschätzen, ob diese offiziellen Positionen auch der aktuellen Stoßrichtung der jeweiligen Partei entsprechen. Weil zwischen 'wir würden gern' und 'was wir gerade machen' liegen bei Parteien oft Welten...



    Deshalb stehe ich dem Wahl-o-mat auch kritisch gegenüber. Ja er ist ein hervorragendes Werkzeug, aber er ermöglicht es auch Menschen sich noch weniger mit Politik zu befassen als viele es eh schon tun. Dann wird einmal alle paar Jahre kurz zwei Minuten der Wahl-o-mat durchgeklickt und danach ist Politik wieder aus dem Sinn bis zur nächsten Wahl 🗳



    So kann dieses gutgemeinte Werkzeug am Ende gar zur Politikverdrossenheit beitragen - weil politische Teilhabe und das Wahlrecht halt eben kein Gut ist, dass man zwischen Tür und Angel nur immer kurz vor einer Wahl auf dem Schirm haben sollte.



    Politik ist nicht in Sekunden zu lösen - dann sollte man auch nicht dem Wähler vorgaukeln, er könne sich mittels eines Tools in 2 Minuten eine fundierte Wahlpräferenz einholen.

    • @Farang:

      "...aber er ermöglicht es auch Menschen sich noch weniger mit Politik zu befassen als viele es eh schon tun."

      Ich würde es umgekehrt formulieren: "Er ermöglicht es Menschen, sich DEUTLICH MEHR mit Politik zu befassen als Viele es sonst täten." Denn insbesondere die vom Wahl-o-mat gelieferte Synopse der Parteiprogramme ist doch effektiv VIEL detaillierter, als was die allermeisten Wähler von allein über die Programme der verschiedenen Parteien herausfinden. Bei mir hat mit überraschendem Abstand eine Kleinstpartei "gewonnen", von der ich nicht einmal wusste, dass es sie gibt - geschweige denn, wofür sie meint zu stehen.

      • @Normalo:

        Die vielleicht:

        verjuengungsforschung.de/

        • @Jim Hawkins:

          Nö, die nicht. Da bin ich altmodisch und trachte lieber danach, in Würde zu altern (ok - muss nicht gerade JETZT damit anfangen... ;-)).

          • @Normalo:

            Das verstehe ich. Ich halte auch nichts von einem ewigen Leben.

            Das würde ja nur bedeuten, noch viel mehr Fehler zu machen.

    • @Farang:

      Aber fundierter als rein nach Blick auf die Plakate ist die Entscheidung mit dem Automat schon.



      Und ich kann mir kaum vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die tatsächlich rein nach Wahlomat ergebnis ihr Kreuz setzen.

  • Wahlomaten wären tatsächlich mal ein sinnvolles Einsatzgebiet für KI. Die kann dann hoffentlich Platitüden (welche Partei sagt schon von sich, dass sie für Krieg, gegen faire Löhne und für hohe Mieten ist?) mit der zu erwartenden realen Politik einer Partei abgleichen.

  • Wahl-O-Mat mein Ergebnis:



    59,2% CDU



    58,9% Die Linke



    57.5% FDP



    Geht es noch, CDU und Linke fast Deckungsgleich?



    Ich werde ganz sicher keine dieser Parteien wählen. So viel zum Manipulomat.

    • @Rudi Hamm:

      Die Linke ist nun einmal eine der wenigen Parteien, die soziale Gerechtigkeit noch deutlich auf dem Schirm hat, und die mögen wir Menschen nun mal, und wäre es aus eher christlich gefärbter Solidarität. Und das ist in Ordnung.



      Gleichzeitig polarisiert sie u.a. als die Fortsetzung der SED auch 35 Jahre danach, hat die Abgrenzung zu Gazprom arg spät hinbekommen, ...

      Die Union hat programmatisch und personell noch nicht ihre Auszehrung überwunden und versucht es jetzt mit randnordrheinwestfälischen Figuren zu überspielen (schade, denn ich würde mir einen angeregten Wettbewerb ja wünschen).

      Käme bei mir, sagen wir, die Union unerwartet nach oben, würde ich nicht meine Meinung anpassen, sondern wäre umgekehrt neugierig, welche Ideen und Konzepte dort womöglich entwickelt worden wären und was man stimmig umsetzen könnte.



      Bei mir ganz unten sind übrigens die ADis, keine Überraschung.

    • @Rudi Hamm:

      Ich glaube schon. Die egozentrischen Anteile in den Parteien (Populismus) nehmen zu. Andererseits nimmt die Bereitschaft, Mehrheitsentscheidungen ggf. auch gegen sich zu akzeptieren, ab. Stattdessen werden Verschwörungstheorien und Fake-News verbreitet und zu Gewalt aufgerufen. Es gibt nicht für alles einen Kompromiss. Ein wenig schwanger gibt es nicht. Eine Diktatur light auch nicht und die Naturgesetze kann auch der stärkste Diktator nicht ändern.

    • @Rudi Hamm:

      72% Freie Wähler,



      70,6% Grünen,



      70, 2% Volt,



      den Rest erspar ich euch...

  • Ich hab es auch probiert, da der Wahlomat prominent plaziert in der Online-taz ist.

    Und siehe da, die größte KI-diagnostizierte Übereinstimmung von 75% ist mit der SPD, die geringste, gottlob, mit der AfD, war ich doch im Winter auf 3 Demos in der Region gegen v.a. die Remigratorenpartei. Schon vor 10 Jahren stellte ich fest, dass zumindest hier in der Kurpfalz die AfD sich als direkte Nachfolge-Organisation der rechtsextremistischen "Republikaner", der noch von einem SS-Mann gegründeten direkten Vorgängerpartei, gerierte. Selbst der hier aus dem Südwesten stammende angeblich gemäßigte Ex-AfD-Chef Meuthen äußerte sich bisweilen weit rechts daneben.

    Jetzt nur noch die EI (echte Intelligenz) gebrauchen, um rechtzeitig zu entscheiden, ob die SPD wirklich die beste Wahl ist. Ein guter Demokrat ist da aber eigentlich immer ein guter Entscheidomat ;-D

  • Sehr schöner Artikel. Da finde ich mich wieder.

    "„Krieg oder Frieden? Sie haben jetzt die Wahl“. Aber eine dermaßen verblödend verkürzte Frage gibt es nicht einmal im Wahl-O-Mat."

    Hier muss man entschuldigend sagen, dass Wahlplakate immer schon Pappe-gewordene Verkürzungen waren.

    Bsp.: letzte Woche in der Rhön durch ein Dorf gefahren. An einer Stelle ein Plakat eines Baumarktes "Wir schließen, Räumungsverkauf!". 50m weiter das CDU-Wahlplakat zur EU Wahl mit dem aussagekräftigen Slogan "Wohlstand!". Gibt's auch noch in der Geschmacksrichtung "Freiheit". Ich finde "Krieg oder Frieden" relativ dazu ziemlich inhaltsreich. Und Dostojewski war auch nicht viel besser.

    • @Jalella:

      Krieg und Frieden, Tolstoi

  • Hallo Lukas, mach doch mal zwei Versuche: 1. nur dein Gewissen; 2. nur deine Interessen. Du würdest dich noch mehr wundern.



    Der Wahl-o-Mat ist eben doch blöd, aber letztlich nicht kontrproduktiv. Psychologisch führt er zu einer Trotzreaktion, die dann eben zur Bestätigungung des ideologischen "Müssens" führt.



    Oder wie die PARTEI immer schreibt: "Diesmal strategisch wählen!"



    Wobei die Ironie fast kein Mensch versteht.

    • @I’m not religious:

      Zum Nebenpunkt: Den "Partei"-Satz versteht mensch wegen der üblichen Mehrdeutigkeit von "Strategie" nicht. Ist es eine langfristige Festlegung oder, so bei manchen gebraucht, ein Synonym für rational und ergebnisorientiert?

      Das Gewissen ist bei Menschen womöglich Teil der "Interessen", wenn die nicht nur kurzfristig betrachtet werden.

  • Ja irgendwie putzig ich hatte 89% Übereinstimmung bei der MLPD und 88% bei den Grünen, wobei ich da die inhaltliche Nähe jetzt nicht so richtig wiedergefunden habe.

    • @Axel Schäfer:

      Der Wahlomat ist kaputt, und er war es schon immer:

      logbuch-netzpoliti...hen#comment-165007

      "Die Forderung des Dritten Wegs nach Einführung eines nationalen Sozialismus in den Grenzen des Deutschen Reichs macht diese Partei für fast alle unwählbar, aber weil die 38 Fragen des Wahl-o-mat nur Thesen beinhalten, zu denen alle Parteien sich positionieren, fällt diese Haltung unter den Tisch; meine vergleichsweise irrelevante Übereinstimmung mit den Dritten Weg z.B. beim elternunabhängigen BAföG hingegen zählt als Kriterium für politische Nähe."

      Von 2021, stimmt aber noch immer. Die Leute, die das Ding programmiert haben, haben leider keine Ahnung, wie man so etwas aus "messtheoretischer Sicht" richtig macht.

      • @derzwerg:

        Bei fast jedem Journaille Text hat an sich angewöhnt nachzuschauen:Wer hat das geschrieben.?



        Sicher lohnt auch die Frage :Wer hats programmiert? Das werden ja nicht notwendigerweise die Leute von der Bundeszentrale selbst gewesen sein....

      • @derzwerg:

        Das mit dem "schon immer kaputt" stimmt noch aus einem anderen Grund: Er bewertet nur Programme und Wahlkampfversprechen und nie das tatsächliche Handeln der Parteien, kann er gar nicht. Alle Parteien mit Regierungsbeteiligung haben in der Vergangenheit von ihren Versprechen nichts oder das Gegenteil getan. Bei neuen Parteien ohne bisherige Regierungsverantwortung darf man vielleicht hoffen, allzu sehr aber wohl besser nicht.

        • @Axel Berger:

          Naja, also so ganz ist das nicht richtig. Eine Analyse von ca. 800 Beschlüssen/Gesetze hat ergeben, das Vorhaben tendenziell umgesetzt werden wenn die finanziell besser gestellten dafür sind. Wenn die weniger privilegierten das auch möchten ist das ein netter Nebeneffekt. Wenn allerdings nur die "untere" Gruppe etwas möchte ist die Umsetzung eher unwahrscheinlich.

          Also diesbezüglich muss ich Ihnen widersprechen. Die Parteien setzen schon etliches um, aber bevorzugt für bestimmte Gruppen.

          (diese Analyse ähnelt der aus der USA, aber es handelt sich um eine Analyse der letzten Bundesregierungen)

  • Ich stelle hier mal klar und ein:



    Die Führung ist nicht DER Verein.



    Das ist ähnlich auch der Partei,



    Es sind stets Deppen mit dabei.



    Manch_er gut findet und dann wählt:



    Die Basis der Mitglied_er zählt.



    Vieles steht drauf nur auf Papier,



    Die Wahrheit liegt eher dann hier:



    www.mopo.de/sport/...vb-schon-gewonnen/

  • Der Wahlomat ersetzt nie das eigene Denken.



    Welche Programme und Reden betonen was?



    Welche Handlungen folgten dem?



    Evtl. auch welche Personen wären das?



    Was ist mir wirklich wichtig?



    Mache ich das gerade aus dem Bauch oder mit dem langsamen, dem genaueren Denken?



    Am 9. Juni wählen gehen!

  • "Staatlich finanzierte Gewinne", stimmt das denn? Die Zahl der reinen Subventionsbranchen ist in den letzten Jahren zwar enorm angewachsenen, gerade die Rüstung ist aber eine der sehr wenigen heute noch erfolgreichen Exportindustrien Deutschlands und war es allen Sonntagsreden zum Trotz seit Jahrzehnten.

    • @Axel Berger:

      Ja, leider. Wenn man den Berichten glauben darf, sind wir Verteidigungsunfähig, weil "unsere" Rüstungsindustriedie guten Waffen meistbietend verscherbelt, die wir uns nicht leisten können, da wir unsere "Leistungträger" nicht so hoch besteuern können, da die sonst ins Ausland abwandern und dann sind die ARBEITSPLÄTZE auch noch weg. Das wäre der Supergau!

    • @Axel Berger:

      Von anderen Staaten finanziert, ist auch staatlich.

    • @Axel Berger:

      Plus die Rüstungsindustrie ist sehr dynamisch, entwickelt vieles neu und ist durch Produktion in Deutschland und Zulieferbetriebe ein Jobmotor. Mal abgesehen davon das man bei der Rüstung echt nicht nur von Exporten abhängig sein will - siehe Schweiz.

  • Rüstung und die Haltung zur Ukraine allein können es nicht sein. Die Grünen sind bei mir kurz hinter der Klimaliste auf Platz zwei gekommen, obwohl ich die Ukraine auf absehbare Zeit nicht in der EU sehe und Rüstungsinvestitionen höchstens neutral gegenüber stehe.



    Eigentlich ist alles wie immer: Ökologische und linksliberale bis anarchokommunistische Parteien vorne, inklusive Linke und Piraten, SPD, aber auch MLPD mit etwas Abstand dahinter, Nationalliberale und Strukturkonservative wie FDP und BSW noch mal weiter hinten, dann eine Gruppe mit Erzkonservativen bis Reaktionären, wie CxU, Bündnis C, Familienpartei etc., und ganz zum Schluss abgeschlagen die Rechtsextremen.



    Ganz wie erwartet also, nur dass die Grünen in der jetzigen Regierung völlig anders handeln als sie in ihrem Wahlprogramm versprechen. Wenn das nur nicht immer in die falsche Richtung ginge ...

  • Für mich gibt es bei der kommenden Wahl nur eine Partei, die in Frage kommt!



    Warum?



    Weil nur eine Partei das größte Problem angehen will, das wir ALLE haben.

    Das verfluchte STERBEN.

    Deshalb: de.wikipedia.org/w...gungsforschung.jpg

    • @Plewka Jürgen:

      Ja, das wird aber eng auf der Erde. Unsterblichkeit bei gleichbleibender Reproduktion?



      Vielleicht kann man mit Gentechnik die Menschen schrumpfen, aber das wäre langfristig auch keine Lösung und bestimmt nicht mehrheitsfähig.

      • @Matt Gekachelt:

        Nö, wir besiedeln das Weltall: Wer die menschliche Lebenserwartung auf 1000 Jahre verzehnfachen möchte, ist meistens auch ein großer Fan von Astronautik.

    • @Plewka Jürgen:

      Ist diese Partei eine Abspaltung der Partei die Partei?

    • @Plewka Jürgen:

      Für mich gibt es bei der kommenden Wahl nur eine Partei, die in Frage kommt!



      Warum?



      Weil nur eine Partei das größte Problem ernsthaft und gerecht angehen will, das wir ALLE haben.



      Das verfluchte BRENNEN unseres Planeten.



      Deshalb: de.wikipedia.org/wiki/Klimaliste



      Das wollten Sie doch schreiben, oder war das ein sog. Juni-Scherz?

    • @Plewka Jürgen:

      Ich glaube nicht, dass "Sterben" in den nächsten Jahrzehnten unser größtes Problem sein wird. Eher Leben.

    • @Plewka Jürgen:

      "OH GOTT° (Ironie, sorry)

      wo sollen all die 800jährigen bloss wohnen?



      Wer soll sie ernähren?

      Oder soll der Erfolg der Verjüngungsforschung sein, wieder Säuglinge aus uns zu machen um den anderen später noch mal die Rente zu finanzieren?



      Ein ewiger Zyklus?



      Hmmmm.

    • @Plewka Jürgen:

      Sie haben Humor.



      Das Sterben ist, was uns menschlich macht.



      Ewig leben nur Vampire, und wie die sollen wir uns jetzt aufführen?



      Geld für teure und sinnfreie Pseudo-Forschung verpulvern, während Menschen noch an Hunger, Krieg und Malaria sterben?

      Aber wenn Ihnen das ein Ziel ist: kämpfen Sie für gutes Klima und weniger Auto-Bewegungsarmut. Weniger Alkohol-Werbung, mehr soziale Gleichheit. Alles empirisch belegte Faktoren bei der Lebenserwartung.

      Da gibt es Parteien, die stehen dafür ein.

      • @Janix:

        "Das Sterben ist, was uns menschlich macht." Klingt wie ein Zitat aus Matrix. Na Sie verweigern sicher auch medizinische Behandlungen, insbesondere Bluttransfusionen? Wer will schon ein Vampir sein ...

      • @Janix:

        So absurd wie man auf Anhieb denkt, ist diese Forschung nicht.



        Altern ist nichts anders als die Multiplikation von Kopierfehlern bei der Zellteilung. So wie wenn man ein Foto im Kopierer kopiert, dann die Kopie kopiert, die Kopie der Kopie kopiert usw. Die Qualität wird jedem Mal schlechter. Das ist Altern.



        Und diese Kopierfehler zu korrigieren ist gentechnisch gesehen durchaus machbar, wenn auch noch nicht jetzt oder in 10 Jahren. Aber prinzipiell durchaus.

        Um ewiges Leben geht es hier übrigens nicht, sondern erstmal nur um ein paar Jahrzehnte extra und nebenbei die Heilung von Krebs, weil Krebs auch nur ein Fehler der Zellteilung ist. Hieße also, Sie sehen nicht nur ihre Enkel aufgewachsen, sondern vielleicht noch ihre Urenkel, wenn Sie das wollen. Wenn nicht, dann entscheiden sie sich dagegen und sterben halt normal mit 85 statt mit 125.