piwik no script img

Nationalitäten-Nennung bei StraftatenStatistische Hetze

Kommentar von

Robert Matthies

Hamburgs CDU fordert, bei Straftaten alle Nationalitäten aller Beteiligten zu nennen. Das normalisiert Rassismus unterm Deckmantel der Objektivität.

Keine neutralen Fakten, sondern soziale Konstruktionen: Handout zur Polizeilichen Kriminalstatistik, hier in Nordrhein-Westfalen Foto: Henning Kaiser/dpa

D ie Hamburger CDU fordert die Erfassung aller Staatsangehörigkeiten bei Straftaten – für Verdächtige und Opfer. Vorbild ist das Modell von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (ebenfalls CDU), nach dem die rückwirkende Erfassung ab dem 1. Juli 2024 gilt. Hamburg solle beim Bundeskriminalamt (BKA) zudem für eine bundeseinheitliche Änderung der Richtlinien werben.

Bisher werden Mehrfachstaatsangehörige als Deutsche gezählt. Das „verzerrt“ die Realität, behauptet CDU-Innenexperte Dennis Gladiator. Eine aktuelle Auswertung aus Nordrhein-Westfalen hatte herausgefunden, dass jeder sechste „deutsche“ Tatverdächtige eine weitere Nationalität hat. „Wer Vertrauen in staatliches Handeln will, muss für echte Transparenz sorgen – auch in der Kriminalitätsstatistik“, fordert Gladiator. Das vermeide Fehlinterpretationen.

Diese Forderung ist ein klassischer Fall von selektiver Statistik, die Rassismus schürt und soziale Ungleichheiten kaschiert. Denn Kriminalstatistiken sind keine neutralen Fakten, sondern soziale Konstruktionen. Sie spiegeln wider, was Polizei und Justiz als kriminell definieren und verfolgen – oft mit Bias gegen marginalisierte Gruppen.

In Deutschland, wo die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) nur Taten erfasst, die der Polizei bekannt geworden sind und die diese nach Abschluss der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft oder Gerichte übergeben hat, sind Aus­län­de­r:in­nen überrepräsentiert. Aber Migration steigert die Kriminalitätsrate nicht, das belegen Studien. So hatte etwa das Ifo-Institut PKS-Daten von 2018 bis 2023 analysiert und gezeigt: Mehr Aus­län­de­r:in­nen in einem Landkreis führen nicht zu höherer Kriminalität.

Vermeintlich „falsche Deutsche“

Die Überrepräsentation in der PKS resultiert vielmehr aus Armut, Jugendalter, Geschlecht oder diskriminierender Polizeipraxis. Aktuelle Befunde zu Migration und Kriminalität zeigen keine kausalen Zusammenhänge, sondern sozioökonomische Muster.

Mit ihrer Forderung, Mehrfachstaatsangehörige zu „enttarnen“, ignoriert die CDU das und schafft stattdessen eine neue Kategorie: den „falschen Deutschen“. Das verstärkt das Narrativ von der „Ausländerkriminalität“, das seit den 1990er-Jahren rechtspopulistische Agenden antreibt. Schon unter Helmut Kohl wurde die Asylpolitik mit Kriminalitätsängsten verknüpft, um Wahlen zu gewinnen. Heute bedient die CDU dasselbe Muster. Das ist hochgefährlich.

Gladiator spricht von „Vertrauen in staatliches Handeln“. Aber wer würde von der Nennung aller Nationalitäten profitieren? Bloß Politiker:innen, die Ängste schüren wollen, um von tatsächlichen Problemen abzulenken: von unterfinanzierter Sozialarbeit zum Beispiel, von Wohnungsnot und Diskriminierung.

Machtstrukturen enthüllen statt Minderheiten markieren

Was die CDU da fordert, normalisiert Rassismus unter dem Deckmantel der Objektivität. Aber Transparenz bedeutet, Machtstrukturen zu enthüllen, nicht Minderheiten zu markieren. Man müsste Verzerrungen in der Polizeiarbeit aufdecken, etwa durch unabhängige Audits von Racial Profiling, das in Deutschland nachweislich existiert und zu höheren Kontrollraten bei BIPoC führt.

Statt rückwirkender Erfassung, die den Datenschutz verletzt und die Stigmatisierung fortsetzt, bräuchte es Investitionen in Prävention: soziale Programme gegen Armut, Anti­diskriminierungsschulungen in Behörden und eine Kriminalstatistik, die Faktoren wie Geschlecht, Alter und soziale Lage priorisiert. Nur so würde Transparenz emanzipatorisch wirken, statt rassistische Hierarchien zu reproduzieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Redakteur taz nord
Mehr zum Thema

58 Kommentare

 / 
  • Als Rechtsreferendare konnten wir in eine Vielzahl von Fällen beim Strafrichter sehen. Ich habe keine Angst vor Objektivität. Es stimmt schon, dass Westafrikaner bei Drogendelikten, Russen bei Gewaltkriminalität, Balkanländer vei Eigentumsdelikten, Syrer bei Schwarzgeschäften, Deutsche bei Körperverletzungsdelikten und Alkoholtaten statistisch überrepräsentiert sind.



    Aber wenn man die realen Zahlen schwarz auf Weiß liest, ist das Ergebnis doch eher ernüchternd und gibt einem neutralen Beobachter eher den Eindruck, dass Vorurteile hier gerade nicht helfen in die genaue Analyse einzusteigen.

  • Wie wäre es damit, den sozioökonomischen Status zu nennen anstelle der Nationalität? Wenn wir schon Kollektive konstruieren, dann wenigstens welche mit ein bisschen Substanz.

    • @Wonko the Sane:

      Das Einkommen und die Wohnsituation wäre aus kriminologischer Sicht sicherlich interessanter zu erfassen als die Nationalität.



      Aber Armut kann man eben nicht verbieten, Ausländer schon. Das ist jedenfalls CDU-Maßgabe.

      • @nihilist:

        Wollen Sie jetzt ernsthaft behaupten, Armut der Täter rechtfertige es, seinen Mitmenschen das Smartphone oder Bargeld zu klauen, in deren Wohnungen einzubrechen, oder mit Drogen zu handeln?

        Von Gewalttaten, weil glaubt, seine "Ehre" verteidigen zu müssen, mal ganz abgesehen?

        Hoffentlich nicht.

  • Tatsächlsin die Zahlen 2015/16 gestiegen (Syrer?), danach ab kontinuierlich gefallen. Ein erneuten Anstieg gab es 2022 (Ukrainer?). Danach sind die Zahlen nicht gefallen - noch nicht!



    OK. Das ist nicht schön. Nun lebe ich aber in einer Stadt mit einem Migrationsanteil von über 50% - und noch nie bin ich Opfer einer Straftat gewesen. Das mag daran liegen, dass ich in einem sehr sicheren Stadtteil wohne. Was folgt daraus? Vielleicht sollte man die Zuwanderer nicht in "schlechten" Vierteln zusammenpferchen oder in "Lagern". Bei besserer Integration werden auch die Straftaten der Migranten wieder sinken - daran habe ich keine Zweifel.

    • @Il_Leopardo:

      Unsere Familie besteht zu einem großen Teil aus Migranten. Unsere persönlichen Erfahrungen bestätigen, dass eine gelungene Integration der Schlüssel für eine niedrige Kriminalitätsrate ist. Von Seite des Staates können detaillierte Statistiken (z.B. auch Kulturkreis, Nationalität) helfen, gezielte Unterstützungsmaßnahmen in schwierigen Situationen durchzuführen. Zahlen und Fakten sind eine große Hilfe.

      Das Problem ist nur, wenn Zahlen bewusst verschwiegen bzw. nicht erhoben werden, um den Gesamtzusammenhang nicht offenzulegen und zu seinem (politischen) Vorteil zu nutzen.

  • Und was ändert sich dadurch?



    Straftaten werden weiter begangen, -unverändert. Egal, von welchen Nationalitäten. Die Ursachen bleiben auch die Gleichen.

    Man stellt fest: es sind eben auch massenhaft deutsche Staatsbürger, -übrigens tatsächlich auch umso mehr, als im Schnellverfahren massenhaft eingebürgert wird.



    Das erkennen selbst Rechte und die ganze Diskussion dreht sich dann eben doch wieder um Vornamen, Ethnien, etc..



    Wir brauchen weder Statistiken noch die dümmlichen Diskussionen darum, wir brauchen Engagement in der Prävention und Lösungen in der Gesellschaft. Egal, für welche Straftäter aus welcher Nationalität auch immer.

    Und endlich sollte diese Gesellschaft die Opfer in den Fokus stellen und nicht die Täter. Auch egal, welcher Nationalität.

    Die geradezu erleichterte Berichterstattung, wenn mal wieder junge Männer mit Migrationshintergrund Straftaten begangen haben und dann in den Medien oder sonstwo als „junge, deutsche Männer“ bezeichnet werden können, ist zwar juristisch korrekt, spielt aber im Endeffekt nur den Rechten in die Karten.

    Man sollte sich da ehrlich machen, wo Probleme bestehen. Diese auszublenden oder zu verleugnen, wäre dumm.

    • @Hungerboomer:

      "Wir brauchen weder Statistiken noch die dümmlichen Diskussionen darum..."

      "Man sollte sich da ehrlich machen, wo Probleme bestehen. Diese auszublenden oder zu verleugnen, wäre dumm."

      Dazu braucht man aber Statistiken. Je besser die Realität abgebildet und verstanden wird, desto besser kann man reagieren und geeignete Maßnahmen dagegen durchführen.

      Ohne Zahlen bewegt man sich orientierungslos und ist auf Vermutungen angewiesen. Wenn dagegen Transparenz gegeben ist, kann man gerne über die Schlußfolgerungen (kontrovers) diskutieren, es wird dann aber auf jeden Fall Verschwörungstheorien etc. der Boden entzogen.

  • Ich würde gerne erfahren, wie groß die Abweichung zwischen dem Anteil von Verbrechen, die von Migranten / Flüchtlingen / Ausländern begangen werden, und dem Anteil der Berichte darüber in der konservativen Kampfpresse ist.

    • @Kaboom:

      "konservativen Kampfpresse"

      Das erinnert mich an die "Lügenpresse". Vielleicht sind die Unterschiede zwischen Rechts und Links doch nicht so groß.

      • @Black & White:

        Weil Mehrheit und Minderheit jetzt das Gleiche sind? Ja mei..

  • Ich mache mir eher Sorgen über "ausländerfeindliche Straftaten" in diesem Land. Die Zahlen haben sich in 5 Jahren verdreifacht. 2019 waren es ca. 3000 - 2024 dagegen ca. 9000.

    • @Il_Leopardo:

      Irgendeine Beschwichtigungsgrundlage wird sich schon finden. Etwa, dass einfach nur die Erfassung verbessert wurde

  • "Mehr Aus­län­de­r:in­nen in einem Landkreis führen nicht zu höherer Kriminalität.



    Die Überrepräsentation in der PKS resultiert vielmehr aus Armut, Jugendalter, Geschlecht oder diskriminierender Polizeipraxis."



    Das erklärt, wieso Ausländer häufiger vertreten sind bei Delikten wie Diebstahl, Betrug oder Drogenhandel.



    Das erklärt aber nicht, wieso Ausländer deutlich überproportional bei Sexualstraftaten wie Vergewaltigung und Gruppenvergewaltigung auftreten.



    www.br.de/nachrich...nderanteil,UQixrB2



    Armut mag einen zu Diebstahl 'zwingen', definitiv aber nicht zu sexuellen Straftaten.



    Und genau deshalb ist die Nennung der Staatsangehörigkeit wichtig und auch keine "statistische Hetze", sondern schlicht eine Abbildung der Realität der Verhältnisse auf deutschen Straßen.



    Und wirklich zielführende Maßnahmen kann man eben nur erarbeiten, wenn man genau weiß, wo der Schuh drückt.



    Denn es sind ja nicht alle Ausländer deutlich überproportional in den Statistiken vertreten, sondern nur einzelne aus bestimmten Ländern.



    Und wer ein Interesse daran hegt dies zu verbergen/verschleiern, der stellt zweifellos Ideologie vor Realität.

    • @Saskia Brehn:

      Den von Ihnen genannten Artikel (Link) haben Sie aber nicht gelesen; sonst wüssten Sie doch die Gründe für die sexuellen Übergriffe. " "Nicht-Deutsche haben oft weniger Sozialkontakte und keine guten ökonomischen Voraussetzungen. Sie haben weniger Möglichkeiten, Beziehungen einzugehen und ihren Sexualtrieb auszuleben."

      • @Il_Leopardo:

        Das sind ja schöne Gründe, die da genannt werden. Geschenkt!

        Wie wäre es denn damit, dass diese Gruppen überwiegend in hierarchischen und patriarchalen Strukturen aufgewachsen sind und es ihnen an Respekt vor dem weiblichen Geschlecht mangelt, wenn diese zudem noch andere kulturelle Gepflogenheiten haben.

        Mangelnder Respekt vor seinen Mitmenschen hat etwas mit Unreife und mangelhafter Entwicklung der Persönlichkeit zu tun und nicht mit äußeren sozial - ökonomischen Kriterien. Der fehlende Respekt vor dem Gegenüber ist nämlich auch bei gutsituierten Menschen häufig anzutreffen.

      • @Il_Leopardo:

        Und das rechtfertigt Vergewaltigungen???



        Ernsthaft??????????

        • @Saskia Brehn:

          Hören Sie mit solchen Unterstellungen auf. Es ist einfach nur ein Erklärungsversuch, der im Übrigen aus der von Ihnen genannten Quelle stammt.

      • @Il_Leopardo:

        Ich finde es wirklich widerlich, wie Sexualstraftaten relativiert werden. Eine Vergewaltigung ist durch nichts zu rechtfertigen, auch nicht durch mangelnde Sozialkontakte.

  • Man könnte natürlich stattdessen auch erheben: Deutscher mit oder ohne Migrationshintergrund in erster oder zweiter Generation. Aber im Ernst, es gibt keine prinzipiell kriminelleren Völker, aber es gibt eine Häufung krimineller Vorkommnisse in bestimmten Bevölkerungsgruppen. Das sollte einfach auch so benannt werden können, damit niemand eine vermutete „Vertuschung“ postulieren kann.

    • @vieldenker:

      Etwa die überraschende Erkenntnis, dass Frauen meist von Männern vergewaltigt werden? Mensch wünscht sich Bourdieus Einsichten zur Sozialisierung würden sich schneller verbreiten..

  • Seit 1914 sind eheliche Kinder eines deutschen Vaters Deutsche.



    Per Gesetz (ex lege), ohne Antrag. Seitdem wurde (nach zwischenzeitlichen Rückschritten 1933-1945) diese Regelung auf die Mutter erweitert und der Familienstand unrelevant.



    Auch die Herkunftsländer des ausländischen Elternteils haben oft gleichlautende Regelungen in ihrer Verfassung (Abstammungsprinzip, "Ius sanguinis"). Daher gibt es schon seit über 100 Jahren Doppel-, oder wenn die Geburt in einem Drittstaat mit Geburtsortprinzip ("Ius soli") stattfand, sogar Mehrfachstaatler.

  • "Aber Migration steigert die Kriminalitätsrate nicht, das belegen Studien. So hatte etwa das Ifo-Institut PKS-Daten von 2018 bis 2023 analysiert und gezeigt: Mehr Aus­län­de­r:in­nen in einem Landkreis führen nicht zu höherer Kriminalität."

    Wenn das so ist, warum hat man dann solche Angst davor, die Staatsangehörigkeit aufzunehmen? Laßt doch die Dokumentation zu, dann wird sich doch zeigen, daß der Anteil der Kriminellen unter den Leuten mit MHD nicht höher ist als unter den Leuten ohne MHD! Oder...?

    • @Debaser:

      Das Symptom bestreiten die Wenigsten. Über die Ursachen wird gestritten.

  • Die Erhebung von Daten halte ich für sinnvoll. Je nach politischer Ausrichtung werden unterschiedliche Daten als wichtig und aussagekräftig genannt. Lösung: erhebt sie alle.

    Der Umgang und die Interpretation der Daten muss allerdings redlich und analytisch durchgeführt werden. Hier haben alle politischen Richtungen Verbesserungspotential. Hier hilft nur offene und sachliche Kommunikation. Das Problem: je nach Medium und vertretener politischen Richtung fällt das eine oder das andere unter den Tisch. Deutlich wird das, wenn man z.B. linke und rechte Medien, oder auch nationale und internationale Medien miteinander vergleicht.

    • @Black & White:

      Auch die Erfassung zeigt richtungsweisende Tendenzen

  • Mal wieder ein populistischer Vorschlag mit rassistischer Konnotation, die CDU scheint hier dem Vorbild AfD zu folgen.

    Der Besitz weiterer Staatsangehörigkeiten kann auf vielfältige Weise zustandekommen und hat keinerlei Einfluss darauf, ob jemand Straftaten begeht oder auch nicht. Ein Erkenntnisgewinn ist daher kaum zu erwarten, eine fortschreitende Stigmatisierung Doppel- und Mehrfachstaatler hingegen schon.

  • Je mehr Parameter wir sammeln (Geschlecht, Alter, soziale Lage, Ort, Zeit, Umstände, ...), desto besser erkennen wir Muster und können passende Maßnahmen ableiten. Hierfür Daten wie Herkunftsgruppen aufzunehmen sind für mich keine "soziale Hetze".

    • @Benzo:

      Befürworten Sie eigentlich bei ausländerfeindlichen Straftaten die Nennung des Bundeslandes, aus dem der Täter stammt?

      • @Kaboom:

        Absolut insbesondere das Bundesland wo derjenige aufgewachsen ist.

    • @Benzo:

      Danke für diesen Kommentar. Dem kann man nur voll und ganz zustimmen!

    • @Benzo:

      Palantir lässt grüßen.

  • Das Thema hinter dem Thema: Wie viele Ausländer/Geflüchtete sind denn hier bei uns im schönen DE kriminell geworden, da wir die weder arbeiten lassen, noch sonst wie bei uns integrativ behandeln. Wohnheime am Stadtrand mit monatelanger Warterei sind halt suboptimal.

    • @Tom Farmer:

      Sie setzen hier Ausländer mit Asylbewerbern gleich.

      Ein Großteil der in Deutschland lebenden Nichtdeutschen sind aber EU-Ausländer.

    • @Tom Farmer:

      Wäre mal eine interessante Fragestellung. Vielleicht kommen ja viele der rechtsextremen Straftäter in den westdeutschen Bundesländern/Berlin aus den ostdeutschen No-Go-Areas. Vielleicht hat es bei Rechtsextremismus einer bestimmten geographisch lokalisierbaren Form der politischen Sozialisierung zu tun. Dann könnte man wesentlich gezielter auch Maßnahmen durchführen.

    • @Tom Farmer:

      Nebelkerze. Wer eine Doppelstaatsbürgerschaft hat, darf immer arbeiten.

      • @Meister Petz:

        Äh, selbst Nebelkerze? Wieviel %der Ausländer haben denn doppelte Staatsbürgerschaft, speziell die in Brennpunkten und Wohnheimen wohnen oder Erstaufnahmestellen oder eben geduldet sind. Fast niemand, gell!

        • @Tom Farmer:

          Es geht aber im Artikel ausschließlich um Ausländer mit Mehrfachstaatsangehörigkeit, oder wie sollen die anderen in der Statistik als Deutsche bezeichnet werden?

  • "Sie spiegeln wider, was Polizei und Justiz als kriminell definieren und verfolgen – oft mit Bias gegen marginalisierte Gruppen." - Das ist Quark. Was kriminell ist und was nicht bestimmt die Legislative über die Gesetzgebung. Und auch der Versuch, Fakten zur sozialen Konstruktion umzudeuten ist eher mäßig gelungen.

    • @Samvim:

      Ich kam gestern früh aus dem Einkaufszentrum vor Ort, nachdem ich mir bei meinem Lieblingsbäcker Frühstück gekauft hatte. Vor mir waren 3 Polizisten die das gleiche getan hatten. Vorm Einkaufszentrum standen die üblichen Verdächtigen die da immer morgens schon Bier trinken und rauchen. Übrigens alle hellhäutig, Nationalität mir unbekannt weils mir egal ist. Es roch völlig eindeutig nach Cannabiskonsum. Der natürlich an solch einem Ort verboten ist.



      Die Polizisten ignorierten das, die wollten ihr Frühstück essen und weiterfahren. Mir recht, ich sehe keinen Zugewinn für die Gesellschaft wenn die Bullen da eingreifen, solange alle friedlich sind. Auch wenn es unangenehm ist das diese Gestalten immer vorm Eingang rumlungern und sich bei den Einkaufswagen unterstellen wenn es regnet.



      Die Polizisten aber haben sich klar entschieden das ganze nicht zu verfolgen. Und das ist die Art und Weise wie der Rechtsapperat eben die Anwendung des Gesetzes beeinflußen kann. Und es ist nachgewiesen das dieses ignorieren mancher Verstöße bei als "deutsch" wirkenden Menschen häufiger vorkommt, während "farbige" Menschen eher kontrolliert werden.

      • @Rahl:

        Der Konsum ist in Deutschland keine Straftat.

    • @Samvim:

      Nein. In der Kriminalitätsstatistik sind nur Fälle aufgeführt, die die Polizei zur Anzeige gebracht hat. Ob die Fälle hinterher zu einer Verurteilung führen oder fallen gelassen werden, spielt dabei keine Rolle.

      • @RonSlater:

        In den Gefängnissen sieht es aber nicht anders aus. Gerade bei Gewaltkriminalität, Drogenhandel und sonstiger Organisieter Kriminalität, die ja auch überwiegend international abläuft.

      • @RonSlater:

        Das hat damit nichts zu tun: Es ist bei Straftaten gesetzlich vorgegeben was Polizei und Justiz dürfen. Da gibt es keinen Spielraum. Jedes abweichen wäre für sich eine Straftat, z.B. Verfolgung Unschuldiger, Vortäuschen einer Straftat etc. Der Autor des Artikels gibt hier eher seine eigenen Vorurteile preis, als dass er wirklich informiert

        • @Samvim:

          Hm, wenn alles vorgegeben ist und keine Spielräume bestehen, wozu dann der ganze Zirkus mit Justizsystem und jahrelangen Prozessen?

  • So sollte es dann zusätzlich zur PKS eine Benennung der genannten Parameter geben.

    Dann natürlich auch für die gesamte Statistik.

    Wie sollte die Polizei vorgehen? Von vorneherein die BIPOC nicht mit einbeziehen?

    Wie auch "Der Emsländer " verwirrt mich das I.

    Wer, was, wann, wo und warum!



    Das wäre für mich echte Transparenz.

  • Ein Mensch mit mehrfacher Staatsangehörigkeit ist in gleichem Maße Deutscher wie er eben auch Angehöriger einer anderen Nation ist. Wenn das benennen seiner anderen Staatsangehörigkeit ihn zum "falschen Deutschen" macht, würde ihn das Verschweigen dieser anderen Staatsangehörigkeit ebenfalls zu einem unechten Angehörigen dieser anderen Nation machen - also beispielsweise zu einem falschen Armenier?



    Aber da der Artikel ja feststellt, dass Migration nicht zu mehr Straftaten führt, kann die Benennung von Migrationshintergrund diesen Befund ja eigentlich nur bestätigen, zumal die genannten Kriminalitätsrisiken, die auf Migranten zutreffen, auf Doppelstaatler nicht in gleichem Maße zutreffen dürften, denn sonst könnte es ja niemals hier lebende Stützen der Gesellschaft mit Migrationshintergrund und zweiter Staatsangehörigkeit geben.

    • @Rohek:

      Der Sichtweise in diesem Kommentar kann ich mich nur anschließen.

  • Danke für die klaren Worte und die Benennung der eigentlichen Ursachen, davon wissen viel zu wenige! Mangelnde Bildung wäre vlcht noch zu erwähnen.

    Dass I im Begriff BIPoC verwirrt mich allerdings. Sind damit, wenn man den Begriff auf Deutschland bezogen benutzt, dann indigene Deutsche gemeint, oder weiterhin die indigene, amerikanische Bevölkerung?

    Ich Frage weil ich etwas verwirrt bin, aber nicht zur Provokation.

    Grüße

    • @DerEmsländer:

      Das I steht für indigene Minderheiten die wir ja in Deutschland auch haben wie zum Beispiel uns Sorben. Allerdings schlug mir in der Berliner HU damals wenig Gegenliebe entgegen, wenn ich versucht habe das Ticket BIPOC für mich zu reklamieren.

    • @DerEmsländer:

      Man hat hier wieder etwas aus den USA übernommen, ohne es sich genau anzuschauen. Die Bezeichnung BIPoC ergibt in Deutschland weniger Sinn, da es hier weniger um ethnisch unterschiedliche Gruppen sondern eher um kulturelle, religiöse und/oder Nationalitätsunterschiede geht.

  • Also ist ein Migrant mit deutschen Pass doch kein Deutscher für die CDU. Also nährt sie sich weiter den rassistischen Positionen der AfD an.

    • @Andreas J:

      Naja,



      die Änderungen im Staatsangehörigkeitsrecht haben die Staatsangehörigkeit zu einer beliebigen "sozialen Konstruktion" gemacht, deren Aussagekraft ohne weitere Ergänzungen zwischenzeitlich wertlos ist (siehe 40.000 Einbürgerungen allein in Berlin in diesem Jahr). Ganz egal, welcher politischen Partei man sich zugehörig fühlen mag.

      Die gleiche Entwicklung werden wir beim Geschlecht über kurz oder lang auch sehen.

      Und wenn ich "Armut" als Ursache so klar und deutlich benenne, wie im Artikel, dann sollten wir die Einwanderung von auch Armut stärker verhindern.

      • @DiMa:

        Staatsangehörigkeit ist nie etwas anderes als eine „beliebige soziale Konstruktion“ gewesen. Definiert von den Herrschenden und dem Zwecke der Ausgrenzung dienend. Es genügt der Blick auf die aktuelle Diskussion in den USA oder die Forderung nach Aberkennung bei Straftaten hier in Deutschland, sofern eine weitere Staatsangehörigkeit besteht.

      • @DiMa:

        Nix naja, wer einen deutschen Pass besitzt, ist deutscher mit allen Rechten und Pflichten. So steht es im Grundgesetz. Von Relativierungen oder Unterscheidungen steht da nichts. Ob das Erlangen der Staatsbürgerschaft zu einfach ist oder auch nicht steht auf einem anderen Blatt. Nicht die Armut kommt ins Land sondern von Armut gefährdete Menschen.

         

        Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

        Die Moderation

        • @Andreas J:

          Ja, und es wäre gut gewesen, wenn man das Staatsangehörigkeitsrecht seit der Einführung des Grundgedetzes nicht angefasst hätte.

          • @DiMa:

            Oder das Asylrecht.

          • @DiMa:

            Das Staatsangehörigkeitsrecht ist kein Teil des Grundgesetzes, wie sie hier offensichtlich suggestiveren wollen. Das Grundgesetz wurde dafür nicht geändert.