piwik no script img

FDP-Chef Lindner über Klimapolitik„German engineered Klimaschutz“

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner setzt beim Klimaschutz auf den Markt und neue Technologien. Ein Gespräch über Freiheit in der Klimakrise.

Christian Lindner, 42, Bundesvorsitzender der FDP Foto: Kirchner-Media/imago

taz: Herr Lindner, auf einem Wahlplakat sitzen Sie sinnierend im fahlen Licht wie Kant in Königsberg und schreiben mit der Hand auf Papier. Was schreiben Sie da – einen liberalen Imperativ?

Christian Lindner: Normalerweise arbeite ich elektronisch. Entweder habe ich mir Notizen für eine Rede gemacht oder einen Brief zu einem besonderen Geburtstag geschrieben. Zu solchen Anlässen schreibe ich von Hand.

Der Plakat-Lindner hat sich verändert. Weniger digital im Unterhemd, sondern staatsmännischer, intellektueller, poetischer. Warum?

Die ästhetische Einordnung unserer Kampagne muss ich anderen überlassen. Die Kernbotschaft ist: „Mehr Freude am Erfinden als am Verbieten“ und „Freiheit hat Verbündete“. Die FDP will die großen Fragen Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie angehen, aber darüber die Bedeutung der Freiheit nicht vernachlässigen. Der bedeutende Soziologe Heinz Bude hat unlängst in einem taz-Interview darauf hingewiesen, dass die FDP als einzige Partei das Individuum im Zentrum habe, weshalb sich das grüne Milieu mit uns beschäftigen solle. Er hat recht.

Das Bundesverfassungsgericht hat ein Urteil gesprochen, das die Freiheitsrechte dieses Individuums auf die Zukunft erweitert. Robert Habeck hat beim Grünen-Parteitag eine Rede gehalten, in der er deshalb Klimapolitik als Freiheits­politik definiert hat. Welche politischen und intellektuellen Konsequenzen ziehen Sie aus dem Urteil?

Dieser Gedanke ist uns schon lange vertraut. Intergenerative Gerechtigkeitsbeziehungen und eine entsprechende Freiheitsbilanz leiten uns seit den 1990er Jahren. Damals hat die FDP als erste Partei eine Schuldenbremse im Grundgesetz vorgeschlagen. Nachfolgende Generationen müssen einen handlungsfähigen Staat vorfinden. Nachhaltigkeit ist ein Gebot der Ökologie wie der Ökonomie gleichermaßen. Deshalb hat mich überrascht, dass Herr Habeck in Bezug auf die Staatsfinanzen hinter das Gebot der Generationengerechtigkeit zurückgefallen ist. Wir müssen aber den Staat aus der Abhängigkeit der Kapitalmärkte befreien, indem wir ihn aus dem Defizit befreien.

Wie verhält sich die intergenerative Freiheitsbilanz beim Klimaschutz? Das war bisher nicht das wichtigste Feld der FDP.

Das Urteil von Karlsruhe und die Klimapolitik der FDP

Das Urteil von Karlsruhe

Das Bundesverfassungsgericht hat am 29. April 2021 Teile des aktuellen deutschen Klimaschutzgesetzes für verfassungswidrig erklärt. Geklagt hatten mehrere Umweltverbände. Die Rich­te­­r:in­nen in Karlsruhe sahen die Gefahr, dass, wenn jetzt zu wenig getan wird, die junge Generation ab 2030 unverhältnismäßig stark belastet werde. Das werteten sie als einen überzogenen Eingriff in die Freiheit der künftigen Generationen. Der Gesetz­geber muss nun bis Ende des kommenden Jahres die Maßnahmen zur Reduzierung schädlicher Treibhausgase ab 2030 genau festlegen.

DIW-Studie Klimaneutralität

Keines der Parteiprogramme von Union, SPD, Grüne, FDP und Linken erfüllt das 1,5-Grad-Klimaziel – zu diesem Schluss kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Grüne und Linke schnitten im Vergleich am besten ab. SPD und Union liegen in etwa gleichauf. Die FDP landete auf dem letzten Platz. Ihr Programm sei bei der internationalen Klimapolitik sowie bei marktbasierten Maßnahmen wie der CO2-Bepreisung „gut aufgestellt“. Es vernachlässige aber Maßnahmen, die notwendig seien, um die Klimaschutzziele und die Reduktion der Treibhausgase bald zu erfüllen, heißt es in der Studie.

Manche haben bedauerlicherweise diesen Eindruck gewonnen. Tatsächlich war es Hans-Dietrich Genscher, der Anfang der 70er Jahre als Innenminister eine Abteilung für Umweltschutz schuf und das erste Umweltprogramm einer Bundesregierung vorlegte. Er hat auch das Umweltbundesamt gegründet. Damals wurde Umweltschutz aus dem Gedanken des Ordnungsrechts heraus betrieben, mit der Definition absoluter Belastungsgrenzen und dem Verursacherprinzip.

Das kam dann aber nicht.

Mit dieser Feststellung tut man der sozialliberalen Koalition unrecht. Es gab große Fortschritte. Willy Brandts Vision des blauen Himmels über der Ruhr wurde Realität. Richtig ist aber, dass ökologisches Denken über die Jahrzehnte von Linken gekapert wurde. Damit verschoben sich auch die Politikansätze vom Ordnungsrahmen in Richtung staatliche Detailvorgaben und Steuerung. Wenn wir Klimaschutz zu einer global bewältigten Herausforderung machen wollen, müssen wir ihn wieder vom linken Denken befreien. Wir haben nur eine Chance mit marktwirtschaftlichem Ideenwettbewerb und Technologiefreude.

Ihre Partei sagt vor allem, was sie alles nicht will: kein Tempolimit auf Autobahnen, keine Prämie für Elektroautos, kein Verbot der Verbrennermotoren. Was heißt das Urteil von Karlsruhe denn konkret für liberale Politik?

Schon vor dem Urteil haben wir für einen klimapolitischen Neustart plädiert. Die aktuelle Klima- und Energiepolitik geht im Grunde noch auf den grünen Umweltminister Jürgen Trittin zurück. Entstanden ist ein Labyrinth von Vorschriften, Geboten, Verboten, Subventionen, Anreizen und Programmen, in dem sich niemand mehr auskennt. Dennoch wollen es manche noch ausbauen. Wir schlagen dagegen vor, die absolute Belastungsgrenze zu definieren. Konkret sprechen wir von einem CO2-Deckel, dem nicht überschreitbaren Budget an noch erlaubten CO2-Emissionen für unser Land, europäisch abgestimmt. Unterhalb dieses Deckels ist es Sache von Ingenieurinnen und Technikern im Markt, CO2 zu vermeiden oder CO2 zu speichern oder CO2 teilweise international zu kompensieren. Der Import synthetischer Kraftstoffe zum Beispiel aus Chile oder von grünem Wasserstoff aus dem globalen Süden kann helfen. Ein Importland für Energie werden wir realistischerweise bleiben.

Wollen wir über Zahlen für das Budget reden?

Die Festlegung von Tonnen überlasse ich Na­turwissenschaftlern. Als Politiker treffe ich Entscheidungen auf der Basis wissenschaftlicher Evidenz. Für uns sind die Pariser Klimaziele der Maßstab.

Ein wirklich freier Markt auf der Grundlage eines global fairen Budgets kann aber in der Konsequenz einen Benzinpreis von, sagen wir mal, 9 Euro bringen?

Wenn Sie nun die Perspektive auf globale Fairness weiten, dann würde ich die globale Arbeitsteilung einbeziehen. Dann könnten wir zum Beispiel Waldbauern in Brasilien das Geschäftsmodell eröffnen, Regenwald zu pflegen und aufzuforsten, statt zu roden. Die Speicherung von CO2 könnte unser Budget entlasten. Aber vielleicht bleiben wir zunächst in Deutschland und Europa. Beim Handel mit Emissionszertifikaten können wir genau wissen, wie hoch der Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt sein wird. Mit der Knappheit von Ressourcen kann der Suchprozess der Marktwirtschaft aber am besten umgehen. Es ist deshalb zu erwarten, dass die Marktteilnehmer nach kostengünstigen Alternativen und Innovationen Ausschau halten.

Wie stehen Sie denn zum Verhältnis von Freiheit und Vorgaben vom Staat in Bezug auf künftige Generationen?

Es muss diese Vorgaben geben. Aber nicht nur in der Ökologie. Deshalb halten wir ja an der Schuldenbremse fest, im Unterschied zu den Grünen. Aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ergibt sich aber keine Notwendigkeit, heute Symbolpolitik zu betreiben. Das Gericht hat zudem die Frage der Technologieoffenheit angesprochen. Dieser Aspekt hat bedauerlicherweise das grüne Denken nicht beeinflusst.

Ist das so?

Leider. Die Verbotsdebatte wird fortgesetzt.

Warum finden Sie eigentlich Verbote so schlimm?

Verbote von Technologien wie dem Verbrennungsmotor beenden Entwicklungspfade. Damit werden Chancen ausgeschlagen. Manche Technologieoption wird in der Zukunft vielleicht noch benötigt. Übrigens, in der Schweiz ist gerade ein Referendum über ein Klimagesetz gescheitert. Das lag auch an der mangelnden Unterstützung der jungen Generation. Offenbar hatten nicht wenige das Gefühl, ihre wirtschaftliche Entwicklungsperspektiven würden beschnitten und die eigene Freiheit würde zu stark in ein Korsett gebracht. Wir sollten es anders machen, um Vorbildcharakter zu haben.

Inwiefern wollen Sie Vorbild für die Welt sein?

Wir wissen ja, dass Milliarden Menschen auf der Welt Entwicklungsziele haben. Milliarden brauchen noch gesundheitlichen und sozialen Schutz und träumen von Wohlstand, den wir in den 1970er Jahren bereits hatten. Wir werden China, Indien, Afrika oder Südamerika nicht sagen können: Verzichtet auf Wachstum und Wohlstand. Wir werden ihnen nur sagen können: Wir haben einen Weg, Wachstum und Zugewinn an Wohlstand zu verbinden mit Ressourcenschonung. Deutsche werden nicht das Klima schützen mit dem Leitbild Klimaschutz aus Bullerbü, wie die Grünen es hier in Berlin anregen. German engineered Klimaschutz muss unser Leitbild sein.

Bullerbü und die Chinesen, wir haben schon drauf gewartet. Aber, okay, der grüne Vordenker Ralf Fücks sagt das seit Langem: Die wachsenden Mittelschichten in Asien werden nicht verzichten, nur weil die Deutschen das fordern. Es könne nur funktionieren, wenn intelligentes Wachstum auf Entkopplung von Ressourcenverbrauch beruhe. Trotzdem gibt es Bereiche, in denen auf keinen Fall weiter gewachsen werden darf. Und dafür braucht es Regulierungspolitik.

Gegen Regulierung ist nichts zu sagen. Der EU-Emissionshandel für CO2 ist ja eine solche. Sie sorgt de facto dafür, dass Braunkohlekraftwerke schon bald nicht mehr rentabel sind und weit vor 2038 vom Netz genommen würden. Ich verwende den Konjunktiv, weil das betriebswirtschaftlich aufgrund des CO2-Markts von den Eigentümern gewünschte Ende vermutlich physikalisch dem Netzausbau weit vorausgeht.

Die Erderhitzung schreitet ungebremst voran. Jede politische Ideologie muss sich auf der Grundlage dieser radikal veränderten physikalischen Realität neu erfinden. Das bedeutet gerade für Sie als Freiheitsverteidiger einen radikalen Denkwechsel.

Das Denken muss sich immer erneuern. Aber Sie haben offenbar eine Karikatur von Liberalismus im Sinn, wenn Sie exklusiv an uns appellieren.

Dann klären Sie uns auf.

Ich habe es im bisherigen Gespräch nicht vermocht.

Daran sind wir schuld?

Nein, ich muss mich geschlagen geben. Allerdings stelle ich mir die Frage, wie Ihr Verständnis von Freiheit ist und welche Bedeutung Sie ihr einräumen. Als Freiheitsverteidiger, wie Sie sagen, wird man ja systematisch in angeblichen Widerspruch zu physikalischen Realitäten gebracht. Ich sehe es ganz anders. Nur wenn wir in einem klaren Ordnungsrahmen den Erfindergeist der Menschen entfesseln, haben wir eine Chance. Es geht darum, unseren Lebensstil nachhaltig zu machen, indem wir fossile Anwendungen und Verhaltensweisen durch gleichwertige dekarbonisierte ersetzen, ohne dabei Freiheiten zu verlieren.

Im Interview: Christian Lindner

42, ist Bundesvorsitzender der FDP

Darin sind wir uns also doch einig?

Ich habe niemals etwas anderes gesagt. Aber ich wende mich gegen Ihre linken Methoden.

Was für linke Methoden?

Linke Methoden sind: staatliches Verbot, staatliche Detailsteuerung, staatliche Produktion, Umverteilung und Subventionierung. Liberale Methoden sind: Ordnungsrahmen, Erfindergeist, Forschungsfreiheit, Anreize, aus Gründen der Wachstumschancen in neue Technologien zu gehen.

Je weniger Klimapolitik, desto weniger Freiheiten werden wir haben und desto anfälliger werden die Gesellschaften und desto schlechter werden sie mit zunehmenden Katastrophen umgehen können. Was wir jetzt in NRW und Rheinland-Pfalz hatten, kann man nicht jedes Jahr bewältigen. Und wir haben, mit allem Respekt, nicht den Eindruck, dass das Parteiprogramm der FDP sich um diese Antworten bemüht. Der Markt wird das nicht erledigen, wenn es keine rahmende Regulierungspolitik gibt.

Mit dem CO2-Deckel geben wir einen Ordnungsrahmen vor. Innerhalb des Ordnungsrahmens interessiert uns nur, dass das Auto klimaneutral wird. Ob es batterieelektrisch angetrieben ist, mit synthetischem Flüssigkraftstoff oder Wasserstoff-Brennstoffzelle, ist keine Sache der Politik.

Herr Lindner, können liberale Methoden auch sozial sein, oder ist das ein Widerspruch?

Im Gegenteil. Einerseits stellt erst eine starke Wirtschaft die Mittel bereit, die danach für soziale und ökologische Zwecke benötigt werden. Andererseits ist das sozialste Anliegen doch, allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft Lebenschancen zu eröffnen. Eine Politik für die Freiheit investiert in die Bildung der Menschen, damit sie diese Freiheit überhaupt entfalten können.

Dass in der Bildungspolitik viel passieren muss, da sind sich doch fast alle Parteien einig. Der Aufstieg ist sehr schwierig und sehr vom Elternhaus abhängig. Aber wie ist Ihr Blick auf die sozialen Sicherungssysteme? Sie wollen ein liberales Bürgergeld einführen, in dem auch Kindergeld und Wohngeld in einem Sicherungsbetrag zusammengefasst werden. Hat man am Ende mehr oder weniger als Hartz IV?

Es würde für die Einzelnen eine Verbesserung der Lebenssituation bedeuten, weil sich die Aufnahme einer Beschäftigung lohnt. Und das ist der Unterschied zum jetzigen Hartz-IV-System: Da verbleiben der Alleinerziehenden vom Minijob nur 100 Euro Taschengeld, danach werden 80 Prozent von allem, was man verdient, entzogen. Das finde ich die größte Ungerechtigkeit in unserem Land, dass nicht bei den Bundesliga-Millionären die höchste Belastung besteht, sondern ausgerechnet bei Menschen, die sich mit Fleiß eine bessere Lebenssituation erarbeiten wollen.

Sie reden über die Frage des Zuverdienstes und wollen offenbar auch hier keine Zahl nennen. Versuchen wir es so: Sind Sie einverstanden mit der Höhe der Hartz-IV-Regelsätze?

Die Hartz-IV-Regelsätze sind für mich keine Frage der Parteipolitik, sondern es ist ein unabhängiges Sachverständigenurteil anhand eines Warenkorbs.

Wie viel braucht ein Mensch, um frei zu leben? Diese Frage könnte doch ein liberales Thema sein. Bei den Berechnungen des Existenzminimums orientieren wir uns jetzt an den Ausgaben der ärmsten 20 Prozent, und dann werden noch zusätzlich Ausgaben abgezogen, etwa für Zigaretten oder Alkohol. Da könnte man doch als Liberaler mal sagen: Das ist antiliberal.

Christian Lindner schreibt eigentlich nur noch selten per Hand, wie hier auf einem Wahlplakat Foto: Goldmann/imago

Wie gesagt, unser Ansatzpunkt ist die Aufwärtsmobilität. Zielgerichtete Qualifikation, die Dynamisierung des Minijobs gekoppelt an den Mindestlohn, damit sich das Einkommen verbessert und sich nicht nur das Arbeitszeitvolumen reduziert. Wir wollen, dass sich Menschen Sprosse für Sprosse auf der Leiter des sozialen Aufstiegs nach oben entwickeln können.

Sie haben den Mindestlohn angesprochen. Ihre Partei hat sich doch lange gegen die Idee eines Mindestlohns gestellt.

Ihre Information ist unrichtig. Der Pflegemindestlohn wurde beispielsweise von einem liberalen Gesundheitsminister eingeführt.

Sie haben sich lange gegen den flächendeckenden Mindestlohn gewehrt.

Das ist richtig. Wir wollten eine branchenbezogene, regionalisierte Lohnuntergrenze. Damit waren wir nicht allein. Auch die Chemiegewerkschaft IGBCE als DGB-Gewerkschaft vertrat dies damals nach meiner Erinnerung. Aber dieser Ansatz hat sich nicht durchgesetzt.

Herr Lindner, war es angesichts der weitgehenden Fixierung des Wahlkampfs auf die drei Kanzlerkandidaten ein Fehler, dass Sie sich nicht auch Kanzlerkandidat genannt haben?

Nein, weil wir realistisch an die Dinge herangehen. Die Grünen sind der Versuchung erlegen, ein solches Wahlkampfmanöver zu machen.

Das Hauptproblem der Grünen scheint neben der Ablehnung der Person zu sein, dass Frau Baer­bocks Aufbruchwahlkampf auf eine erschöpfte Gesellschaft stößt, die entgegen dem Grünen-Slogan eben nicht „bereit“ ist. Bei Ihnen funktioniert der Aufbruchwahlkampf gerade ein bisschen besser. Warum?

Es gibt eine wachsende Zahl von Menschen – insbesondere bei den unter 30-Jährigen sind wir sehr stark –, die wie wir begeistert sind, welche Chancen saubere Technologien haben, die Tempo bei der Digitalisierung wünschen, die ihre Freiheit lieben, die sich etwas aufbauen wollen. Sie wollen nicht, dass unsere sozialen Sicherungssysteme brüchig werden, sondern wollen aufgeklärt die Möglichkeiten der Kapitalmärkte nutzen.

Sie haben mal gesagt, dass Sie dieses Mal eine Regierungsbeteiligung liefern müssen, sonst ist Ihre Zeit als FDP-Chef abgelaufen. Gilt das noch?

Nein, ich habe gesagt, dass mein Anspruch ist, meine Partei in die Regierung zu führen. Das möchte ich während meiner Zeit als Vorsitzender erreichen. Aber das bezieht sich nicht auf eine einzelne Bundestagswahl.

Ach so, das kann auch noch in 20 Jahren passieren?

Nun ja, die Geduld der anderen sollte man nicht überstrapazieren, aber mit 42 Jahren hätte ich noch Ausdauer. Es wäre töricht, vor einer solchen Wahl zu sagen, man bindet sich selbst an das Ergebnis einer Regierungsbildung, die man ja gar nicht selbst in der Hand hat.

Das zumindest gestehen Sie zu, dass Sie es nicht in der Hand haben, zwischen Ampel und Jamaika zu wählen.

Auf solche Konstellationen haben wir Einfluss. Je näher wir an die Grünen heranrücken, desto mehr können wir sicherstellen, dass das Land weiter aus der Mitte geführt wird. Einen Linksdrift wollen wir nicht. Deutschland ist schon links genug. Ich bezog mich jetzt darauf, dass es ja auch Rot-Grün-Rot geben könnte.

Diese Konstellation ist doch eine müde Nachtgespenst-Geschichte von Union und Ihnen.

Ich habe umgekehrt den Eindruck, dass die Koalitionsverhandlungen zwischen den dreien dieser Tage sogar schon auf offener Bühne beginnen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

135 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Emissions- oder Zertifikatehandel bedeutet natürlich Verbote, nur nicht für alle (eher nicht FDPler), so wie die "Reise nach Jerusalem "auch kein Sitzverbot ist, der Verlierer aber eben keinen Stuhl bekommt.



    Gibt es genug Verschmutzungsrechte für alle, entsteht aber eben auch kein Anreiz zur Einsparung oder für Innovationen.



    Herr Lindner verschiebt die Verantwortung, einen Emissionsdeckel zu nennen, nun auf die Wissenschaft, aber sie hat bereits ein Gesamtbudget für alle Erdenbürger genannt. Je nach dem, ob wir die Zusage einhalten möchten, schneller klimaneutral zu werden (damit auch die Dritte Welt sich noch entwickeln darf), oder wir erst 2050 oder 2045 klimaneutral werden möchten, ergeben sich unterschiedliche (jährliche) Reduktionen.



    Reduziert man die Anzahl der Verschmutzungsrechte jährlich um 5-10 %, dürften sie ziemlich teuer werden und zumindest die Oma in Bulgarien mit Kohleofen würde wahrscheinlich bei der Versteigerung gegen den deutschen SUV- oder Bullifahrer verlieren.



    Es müssten also andere verzichten.



    Auch die Idee, Waldbauern in der Dritten Welt (zumeist Kleinbauern / Selbstversorger ) zu motivieren, den Regenwald zu schützen, um unsere Emissionen auszugleichen, klingt gut, ist aber nicht durchdacht.



    Wälder / Bäume nehmen CO2 aus der Luft und bilden daraus Biomasse, nehmen netto (Begriff FDP bekannt? ) aber nur solange CO2 auf, solange sie wachsen, was eigentlich nur geht, wenn man immer neue Flächen aus der Nutzung nimmt und aufforstet (netto).



    Selbstversorger und Kleinbauern können das kaum, es sei denn, Herr Lindner weiss, wie sie ihre Erträge pro Fläche nachhaltig und günstig dementsprechend steigern können. Aber wieso hat er dieses Wissen über die Landwirtschaft der Tropen bisher für sich behalten?



    Vielleicht verhandelt man dann doch besser mit einem lokalen Gouverneur, der die Bauern einfach enteignet, womit wieder andere verzichten müssen und neue Fluchtursachen geschaffen werden.

    +

  • German Engineered Umweltschutz wird daran scheitern, weil niemand mehr die MINT Fächer studiert.



    Extrem anspruchsvoll, ohne Sozialprestige und dafür mittelmäsig bezahlt.

    Stattdessen stapeln sich Juristen BWLer und ein Heer vor Politologen, Sozialwissenschaftlern und ähnlichen Studienabschlüssen, die absolut brotlos und und eher zum Hobby als als Einkommensquelle dienen.

    Die Jugend, die sich über die sich über die Boomer-Generation echoviert, liebt einfach den leichten Weg.

  • Freiheit und Digitalisierung in einem Atemzug, immer wieder. Das ist zwar nicht nur bei Lindner so, aber ich verstehe trotzdem nicht, wie man so drauf sein kann.

    • @zmx52:

      Zur allgemeinen Erhellung der Leser Ihres Kommentares wäre eine Begründung Ihrer Meinung nett.



      :)



      Wie soll man sonst wissen, was der Grund für Ihre Meinung ist? Außerdem, wie in meinem ersten Satz an Sie schon geäußert, kann man nur durch eine Argumentation zu Wissen gelangen.

  • Krasses Interview. Bei soviel ideologischer Verblendung wundere ich mich warum die Worte "ewiggestrig" und "Betonkopf" heutzutage nicht automatisch mit dem Liberalismus asoziiert werden. "Ich arbeite digital" muss der Herr dann noch anmerken, damit man das irgendwie noch "modern" findet.

    • @Fiorucci Revival 2:

      Sorry, wenn Sie diese Gedanken auch nicht ein bisschen zum Nachdenken anregen, muss ich das Wort "Betonkopf" leider auf Sie selbst anwenden.

  • Ein CO2 Deckel ist nix anderes als ein Verbot. Warum wurde das nicht angesprochen.



    Und auf "die Wissenschaft" will er auch hören. Die sagt übrigens, dass wir fossile Energieträger letztlich sofort abschalten müssen, denn wir werden den KLimawandel nur verhindern wenn wir je Erdenbürger global einen 2 t CO2 Ausstoß pro Jahr haben. Wir hier in DE stehen bei 11. Wie soll das gehen, wenn allein wegen unserer aktuellen Mischernährung schon durchschnittlich 1,7 t/a produziert werden.



    Das sind elende Nebelkerzen die da gezündet werden.Und wenn wir auf ernsthafte Wissenschaft hören und auch dem Einwohner der nicht entwickelten Welt des globalen Südens nix vorenthalten wollen wird es ohne Verzicht bei uns nicht gehen.



    uba.co2-rechner.de...ood#panel-scenario



    Ich finde es unerhört dass Leute die an "die Macht" wollen das Offensichtliche ignorieren. Und die Wähler wollen das auch noch gerne glauben.

    • @Tom Farmer:

      Da die Zahl der Erdenbürger noch auf knapp 10 Milliarden ansteigen wird und diese Menschen auch ihr Recht auf bescheidenen Konsum erheben werden, ist es rechnerisch ohnehin völlig ausgeschlossen das die Welt die Klimaziele erreicht.



      Da ist es völlig egal was das kleine Deutschland macht.



      Auch wenn wir uns "moralisch korrekt" besonders anstrengen und verzichten, es wird nichts ändern, denn die Zahl der Menschen und der Footprint pro Mensch passt so gar nicht zu den CO2 Obergrenzen.

      Nicht Verzicht, sondern Anpassung müsste also im Fokus der Politik stehen, falls man sich auf die Interessen der Wähler in Deutschland konzentriert.

    • @Tom Farmer:

      Ein Co2-Deckel ist kein Verbot.

      Genauso wenig wie ein Regenschauer ein Verbot ist keine Regenschirme zu benutzen.

      Ein Co2-Deckel ist eine Rahmenbedingung.

      Wer unbedingt teuer mit dem Auto fahren will, statt bequem und günstig mit der Bahn, der kann das machen.

      • @Rudolf Fissner:

        Der Vergleich hinkt. Es ist doch eher so:Alle müssen im regen drausen spazieren gehen(wirtschaftn mit CO2-Emmission). Die Rahmenbedingung (CO2-Deckel) ist dann die vorgabe wie nass jeder werden darf . Ob dann Regenschhrime, Jacken , Gummistiefel etc. verwendet werden, ist dann jedem überlassen. Ein CO2-Deckel ist doch auch irgendwie ein verbot: Es ist euch allen insgesamt Verboten mehr CO2 auszustoßen als Limit X. Mal ganz davon abgesehn das ein reiner CO2-Deckel allemöglichen anderen Umweltauswirkungen unter den Tisch fallen lässt. Aber das wären sicherlich detailfragen die der Markt regelt.

    • @Tom Farmer:

      Danke für Ihre gute Zusammenfassung. Womöglich leiden nicht unwesentlich viele Wähler am (wohl beförderten) "Stockholm-Syndrom": Wenn ich die Idioten wähle und liebe, dann tun sie mir nichts, dann wird es schon nicht so schlimm.

  • Nanu, ein Interview mit einer Spaßpartei? Ich dachte, Wahlkampf und Information darüber sollte seriös sein ...

    • @Uranus:

      Nanu der Anarchismus mit seiner Präferenz für Spaßparteien, zeigt Sympathien mit der FDP 🤔

  • 6G
    68514 (Profil gelöscht)

    "Wenn wir Klimaschutz zu einer global bewältigten Herausforderung machen wollen, müssen wir ihn wieder vom linken Denken befreien. Wir haben nur eine Chance mit marktwirtschaftlichem Ideenwettbewerb und Technologiefreude." ... Der Markt alleine wird's nicht richten. Dazu braucht es immer staatliche Vorgaben. Das gesteht er ja dann weiter unten auch ein.

    "Einerseits stellt erst eine starke Wirtschaft die Mittel bereit, die danach für soziale und ökologische Zwecke benötigt werden. Andererseits ist das sozialste Anliegen doch, allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft Lebenschancen zu eröffnen. Eine Politik für die Freiheit investiert in die Bildung der Menschen, damit sie diese Freiheit überhaupt entfalten können." ... Und was spricht jetzt nun gegen ein links-grün-liberales Bündnis?

  • "In Wirklichkeit aber braucht man meist riesige Forschungs- und Förderkulissen um etwas zu erreichen"

    Wohl kaum. Tesla oder Aplle haben keinen einzigen Cent Forschungsförderung bekommen.



    Genau DESHALB funktioniert es dort auch mit den Innovationen und man verbraucht seine Energie nicht mit der ForschungsAntragsBürokratie.

    Der beste Motor für menschliche Innovation ist: Gier !



    Diese Gier nach Geld, Ruhm und Anerkennung mit staatlichen Leitplanken (aber ohne staatliche Gelder) Bahnen zu lenken, verspricht echte Innovationen...

    • @Paul Rabe:

      Tesla hat in den USA substitutionen bekommen und wird auch in deutschland welche bekommen. Auch Kredite haben sie bekommen.

      • @Earl Grey:

        Subventionen und Kredite sind zwei völlig verschiedene Dinge.



        Natürlich nimmt Tesla alle Subvention mit die sie bekommen können, die Frage ist aber haben sie im Vergleich zu ihrem Marktwert in den USA wirklich signifikant viele Subventionen bekommen?



        Das glaube ich nicht, Musk hat das Geld dafür zTvom Verkauf von PayPal verdient.

        • @Paul Rabe:

          Habe nie behauptet das Subventionen das gleiche sind wie Kredite ;). Tesla hat in den USA bisher ca. 2,4 Milliarden $ Subventuionen bekommen. In Deutschland steuert es auf über 1 Milliarde € zu wenn ich mich nicht täusche. Paypal wurde für 1,5 Miliarden $ an ebay verkauft. As dem verkauf hat er dann ca. 70 Millionen in Tesla investiert.

        • @Paul Rabe:

          Aber nicht, wenn dabei die "Subvention" eben in soften Vorteilen bestehen. Mein alter Prof. VWL meinte immer schön und logisch: Auch Unternehmer haben es gern bequem. - Woher er das wohl hatte. 🙃 Es geht um Vorteile, aus denen sich ein Nutzen ziehen lässt. Rechtsform, Gestaltung und/oder Geber sind egal oder flexibel. Da braucht man nicht so zu tun, als verstünde man dies nicht und/oder vermeintlich marktkompatible Gier sei per se ein Segen. Herzliche Grüße

  • Lindner verbreitet Fehlinformationen über Abstimmungsverhalten der jungen Generation in der Schweiz. Basierend auf nichtrepräsentativen Umfragen eines wirtschaftsnahen Medienhauses. Schäbig, nur schäbig. Die Jungen stimmten sowohl für das Gesetz und haben grossmehrheitlich in der Bewegung aufgerufen, ihm zuzustimmen.

  • Soll man diese Tricksereien und Verdrehereien eigentlich noch kommentieren? Soll man auf solche Wortschwallangriffe noch wirklich eingehen? Soll man sich die Mühe machen die ganz wenigen zutreffenden Aussagen herauszufiltern und dann ihre Funktion als Scheinargumente zu entlarven? Ein paar Beispiele gönne ich mir.



    1: eine "branchenbezogene, regionalisierte Untergrenze" ist in Wirklichkeit genau das Gegenteil eines generellen Mindestlohns und ein Mittel ihn zu verhindern.



    2. Beispiel: "Lebenschancen" sind natürlich gut, nur meint die FDP damit nur eine Ausrede für den Verzicht auf soziale Verantwortung. Obendrein möchte sie ja in Wirklichkeit vor allem Eliten fördern und nicht etwa Menschen mit schlechteren Startbedingungen.



    3: "Entwicklungspfade" gibt es beim Verbrennungsmotor kaum noch. Das ist Konsens. Diese Technologie hilft uns nicht mehr weiter, höchstens noch den Unternehmen beim Gewinne machen. Bei allen alternativen Techniken hingegen gibt es offensichtlich nicht nur noch viel Entwicklungspotenzial, sie sind auch umso umweltschonender, desto CO2- ärmer wir die Energie erzeugen, die dann genutzt wird.



    4: "Erfindergeist". Den findet natürlich jeder toll, mit Recht. In Wirklichkeit aber braucht man meist riesige Forschungs- und Förderkulissen um etwas zu erreichen. Gibt es hingegen individuelle Innovationen, dann werden diese gerne weggekauft und teilweise dann sogar weggeschlossen, da sie ja das bestehende Erfolgsmodell gefährden könnten oder massive Investitionen nötig machen könnten.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Es gibt auch beim Verbrennungsmotor noch Entwicklungspfade. Ein Verbrennungsmotor kann nicht nur Disel oder Benzin verbrennen sondern auch kohlenstofffreie Kraftstoffe wie Flüssigwasserstoff, Ammoniak oder nachhaltige C02-neutrale Kraftstoffe wie grünes Methan (aus C02-Rückgewinnung und grünem Wasserstoff). Ich arbeite an einer Universität und wir forschen genau daran. Weil Batterieantriebe zwar politisch gewollt sind aber für Nutzfahrzeuge (LKW, Flugzeuge, Schiffe, etc.) nicht praktikabel sind. Hier wäre liberale "Technologieoffenheit" sinnvoll. Mit einem politischen Rahmen durch steigenden CO2-Preis würde da mehr passieren, als wenn man sich politisch auf die Autofahrer stürzt und den Nutzfahrzeugbereich ignoriert. Vor allem weil viele auf individuelle Mobilität angewiesen sind. Weltweite Luftfahrt, weltweite Schiffahrt und Deutschland stoßen jeweils 3% der globalen CO2-Emissionen aus, da ist "technologieoffene" Forschung einfach notwendig. Vorallem weil es global mehr bringt wenn Deutschland sich mehr für Forschung einsetzt als nur lokal das Auto madig zu machen.

  • Diese vielleicht schon vorhandenen Technologien sind noch nicht massenweise einsetzbar ("Marktfähigkeit). Dahin gelangt man aber nur durch weiteren Kapitaleinsatz (alsbald profitträchtig ?). Es gibt durch aktuelle Börsen-und Immobilienrenditen viel "freiflottierendes" (Marx) Kapital. Ohne staatliche Regelung wird das ins Nicht-EU-Ausland (Schweiz) fliehen, um zu spekulieren. Vorschlag: Staatsanleihen, die Sicherheit bieten. Die harten Spekulanten wird man eh nicht einfangen.

  • Ich finde Wasserstoffproduktion aus Solarenergie, auch die Lieferung von Wasserstoff aus anderen Ländern oder die Erforschung von Wasserstofftechnologien sollten verboten werden.

    VHS ist eh das bessere System 🤪

  • FDP und der zugegeben gelegentlich charmante Hr Lindner kommen doch bestimmt jeden Tag nach dem Feierabend-Suff vor lauter Lachen über die Dummheit mancher Menschen, die hier in Deutschland die neoliberalen Worthülsen schlucken, nicht mehr in den Schlaf. Oder? 👻👻👻

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Liberale Methode ist es, geschützte Berufe zu schaffen und diese pekuniär gut auszustatten. Notare, Ärzte, Zahnärzte, höhere Beamte.

  • 9G
    91491 (Profil gelöscht)

    Vor einiger Zeit meinte Herr Lindner noch:" Wir können heute nicht die Probleme von ,in 20 Jahren lösen. "



    Das zeigt doch sein beschränktes Verständnis der Situation.

    • @91491 (Profil gelöscht):

      Was wäre das größte Problem in 20 Jahren? Ein Asteroideneinschlag?



      Legen se mal los! Nur Mut!

      • @Rudolf Fissner:

        wie wärs mit Klimawandel ???

        • @Opossum:

          Wenn jemand in 20 Jahren arbeitslos ist, weil die größte deutsche Industrie, die Autoindustrie, millionen von Arbeitsplätzen abgebaut hat, dann könnte dessen persönliches "größtes" Problem ggf. nicht damit zusammen hängen, daß es in Norddeutschland Durchschnittstemperaturen wie früher am Gardasee hat oder man an der Nordsee die Deiche erhöhen muss.

        • @Opossum:

          Klimawandel ist ein naturwissenschaftlicher Fakt der bereits heute deutlich sichtbar ist und nicht erst in 20 Jahren.

          Also welche Probleme die sich aus dem Klimawandel ergeben bei Ihnen aus dem Klimawandel in 20 Jahren, die sie vordringlich lösen wollen?

          • @Rudolf Fissner:

            gut dann reden wir über die Folgen der nicht stattfindenen ausreichenden Klimapolitik von 2021 ich fürchte 2041 wirds hier echt ungemütlich. Ob Sie und ich dann noch Leben ist eine andere Frage aber für unsere Kinder wirds echt unlustig. Davon rede ich und dannach handle ich auch immer mehr

          • 9G
            91491 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            "Klimawandel ist ein naturwissenschaftlicher Fakt der bereits heute deutlich sichtbar ist und nicht erst in 20 Jahren."



            Sehr richtig.



            Also müssen wir HEUTE versuchen die bevorstehenden Probleme zu lösen.



            Wenn sie das nicht verstehen mache ich Ihnen gerne eine Zeichnung.

          • @Rudolf Fissner:

            Eine Weltbevölkerung von vermutlich fast 11 Milliarden womit wir dann fast die Kapazitätsgrenze selbst der alleroptimistisschsten Biologen erreicht hätten (bzw. fast das doppelte der pessimistischsten) ist doch, wenn man annimmt der Klimawandel zeitnah bewältigen zu können, das vordringlichste Problem.



            Allein die Ernährung dieser Menschenmenge erfordert global eine völlig andere Landwirtschaft.



            Die mit der Bevölkerungszahl einhergehende steigende Ressourcenknappheit (insbesondere Süßwasser) wird die bereits seit langem bekannten Krisengebiete (Naher Osten, Sahelzone, Südostasien) weiter verschärfen die Folgen sind abzusehen.



            Nehmen wir jetzt an das der Klimawandel sich nicht zeitnah bewältigen lässt würde sich die oben bereits genannte Problematik noch schneller verschärfen und ausweiten man kann sich hier Szenarien von Migrationskriegen weil ansatzweise bewohnbarer Raum für 11 Milliarden evtl gar nicht mehr zur Verfügung steht - aber das ist spekulativ.

            Mein eigentlicher Punkt ist, es gibt genug Probleme die sich im Rahmen von 20 Jahren absehen lassen wenn Menschen weiter machen wie bisher, sollte man das nicht 'sehen' und nicht anerkennen, dass man die Ursachen dafür am besten gestern lösen muss, dann kann ich nur den Hut empfehlen und verbleibe mit: überlassen sie das den Profis Herr Lindner

  • "Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner setzt beim Klimaschutz auf den Markt und neue Technologien."

    Neue Technologien (z.B. Photovoltaik) gab es doch schon in Deutschland. Aber dann hat die CDU vor vielen Jahren gemeinsam mit der FDP die Solartechnologie (Photovoltaik) in Deutschland zerschlagen, damit die börsennotierten Energiekonzerne weiterhin ihre dreckige Kohle verfeuern können. Während China jetzt Weltmarktführer in der Photovoltaik ist, setzt Deutschland immer noch das eingeschlossene CO2 aus dem Karbonzeitalter frei. Rund ein Fünftel der gesamten deutschen CO2-Emissionen stammen aus Braunkohlekraftwerken.

    Wer mal hören will, wie Union und FDP vor Jahren die Solartechnik (Photovoltaik) - zugunsten von Kohlekraftwerken und der Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken - zerschlagen hat, der kann sich ja mal Prof. Dr. Quaschning anhören. www.youtube.com/watch?v=z3EoCKgzLo4

    Wem die 85 Minuten zu lang sind, der sollte sich aber wenigstens die Passage zwischen Minute 29:20 bis 33:40 anhören, denn da erfährt man, für wen die Union und auch die "wirtschaftsfreundliche" FDP wirklich Politik macht und wie Arbeitsplätze in der Solartechnik systematisch abgebaut wurden, nur um den Kohlekraftbetreibern und Kernkraftbetreibern Milliarden Euro Gewinne zu garantieren. Anscheinend hat der FDP-Vorsitzende Christian Lindner das aber wohl schon vergessen, denn er erwähnt dieses "Kapitel" merkwürdigerweise nie. Union und FDP haben dafür gesorgt, dass neue Technologien in den Müll geworfen wurden, damit börsennotierte Energieversorgungskonzerne, wie z.B. 'RWE Power AG', noch mehr "Kohle" machen konnte.

    • @Ricky-13:

      Prof. Dr. Quaschning sagt aber auch, dass die Preissenkungen für Solarstrom anfangs auch noch OK waren, dass die Zerschlagung der Solarenergie gerade nicht stattgefunden hatte und dass wir unter einer schwarz-gelben Regierung (drei Jahre lang) den höchsten Solarenergiezubau hatten.

    • @Ricky-13:

      Zur Solarenergie ist festzustellen, dass die höchsten Subventionsbeträge, betrachtet man die Vergütung während der Förderdauer der jeweils neuen Anlagen, gerade in den drei Jahren 2010 bis 2012 unter der FDP-Unionsregierung zustande kamen.

      Der Zusammenhang zur Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken bestand wohl eher darin, dass die Regierung nicht gleichzeitig mit dieser die Konditionen für Solarstrom verschlechtern wollte.

    • @Ricky-13:

      Na ja. Die FDP war in den letzten 20 Jahren am wenigsten verantwortlich für die Politik. Das sind in Reihenfolge CDU/SPD, Grüne und dann erst die FDP.

      Frischer Wind käme dann wohl eher seitens der FDP in die Politik.

  • "Als Politiker treffe ich Entscheidungen ...", was hoffentlich nie geschehen wird.

    • @Peter Lorenz:

      Beim letzten mal, hätte er es tatsächlich machen können, aber da war die Hose ja schon vorher gestrichen voll.

  • Was schlägt den Lindner vor:

    Er sagt nur: Wir machen CO2 zum knappen Gut. Den Preis bestimmt der Staat. In dem Moment wird ein Elektroauto günstiger, da es weniger CO2 produziert. Wenn ein Unternehmer einen Weg findet, Wasserstoff günstig herzustellen, werden Wasserstoffautos günstiger.

    Weiter sagt er: Ich als Politiker kenne die Antwort nicht, ob Wasserstoff oder Elektro besser ist. Der Markt wird es am Preis entscheiden.

    Wenn @Jox weiter unten schreibt, dass Wasserstoff aufgrund der doppelten Umwandlung Strom - Wasserstoff - Strom ineffizient ist (das ist auch mein Kenntnisstand), wird sich das Wasserstoffauto einfach nicht durchsetzen, da der Elektroantrieb billiger ist. Wenn jemand aber einen Weg findet, unmittelbar und effizient aus Sonne Wasserstoff herzustellen, wird sich dieser Weg lohnen und er wird nicht dadurch unattraktiv, dass der Markt durch Subventionen für E-Autos verzerrt ist. Zudem wird ohne Subevention ein Anreiz für Unternehmen gesetzt, eine Lösung zu finden, da man - wenn man derjenige ist, der die Lösung findet - einen Haufen Geld verdient.

    Zum letzten: Wenn wir uns anschauen, welche Umweltstandards in der DDR in den 80er Jahren bestanden und welche in der BRD scheint das marktwirtschaftliche System gegenüber dem planwirtschaftlichen deutlich überlegen.

    Und zu guter Letzt: In letzter Konsequenz kann es tatsächlich dazu führen, dass ein Liter Benzin 9 Euro kostet - das regelt der Markt. Lindner tut nur gut daran, das nicht zu laut auszusprechen, wenn er gewählt werden möchte.

    • @Strolch:

      Ähm, KAT und so musste der Staat gegen den Markt aka Unternehmen durchsetzen ... heute wie damals würden einige bezüglich solcher Politik wohl von "Sozialismus" reden. Und ...



      "Er sagt nur: Wir machen CO2 zum knappen Gut. Den Preis bestimmt der Staat. "



      Uiuiui, DAS klingt doch nun aber wirklich nach Sozialismus und Öko-Diktatur. Lindner der Öko-Diktator.



      ;-)

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      " unmittelbar und effizient aus Sonne Wasserstoff herzustellen, "



      Warum herstellen? Einfach liefern lassen. Die Sonne besteht fast ausschließlich aus Wasserstoff.... (scnr)🌕



      (Alle Energie auf Erden ist Sonnenenergie. Vielfach in chemischen Prozessen umgewandelt und über Jahrmillionen fossil gespeichert. Auch Windenergie entsteht nur, weil die Sonneneinstrahlung die Luft durch Temperaturunterschiede in Bewegung setzt.)



      Die (in)direkte Nutzung elektrischer Energie aus Sonne und Wind wäre natürlich das Beste, wäre da nicht das Problem von Transport und Speicherung...

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @95820 (Profil gelöscht):

        Ja, wo kommt es denn nur her, dieses Uran?



        de.wikipedia.org/wiki/Nukleosynthese

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Ich widerspreche nur ungern: Atomenergie ist keine Sonnenenergie.

        BTW: mein Vater regt sich immer über den Begriff der „erneuerbaren“ Energien auf, da alles gespeicherte Sonnenenergie sei und auch Wind, etc. durch die Sonne kommt. Die sei aber nicht erneuerbar. Mein Einwand, dass mir die Vorstellungskraft fehlt, dass in ein paar Milliarden Jahren die Sonne am Ende ist, wird nicht gehört.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Strolch:

          "Für Physik fehlt Ihnen die Phantasie." © Lowandorder (auch an Elias)

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Strolch:

          Ja, wo kommt es denn nur her, dieses Uran?



          de.wikipedia.org/wiki/Nukleosynthese

        • @Strolch:

          Geothermie und Gezeitenenergie auch nicht bzw. letztere nur unter anderem und nicht strahlungsbedingt…

    • @Strolch:

      Immer die selbe Leier von Marktwirtschaft gegenüber Zentralverwaltungswirtschaft (so heist die Planwirtschaft eigentlich).



      Fakt ist beide sind gut und beide sind schlecht.



      Es gibt auch keine reine Form, alles sind Mischformen die wir haben und hatten.



      Weil ja viel von Ideologie im Bezug auf Klimaschutz reden. Diese marktradikalen Ansätze sind genauso Ideologisch aufgeladen.

      Zum Punkt: CO2 Steuern sind ein Weg, den die Wissenschaft auch befürwortet. Allerdigns behauptet die FDP ja auch nur sie würde es so anwenden, dass es zum Klimaschutz führt.



      Die Parteien behaupten alle sie würden was tun, und das schon seit Jahrzehnten.



      Vielleicht ist diese Frage jetzt Ketzerisch, aber was ist, wenn das Wirtschaftmodell schuld ist, dass diese Welt auf ihren Abgrund zurennt und nur die Transformation eine echte Chance ist.

      • @Upgrade:

        Prima! Sie haben mE völlig recht. Die "Markt"-Worthülsen gehören wirklich in die Tonne.

    • @Strolch:

      > "Wenn jemand aber einen Weg findet, unmittelbar und effizient aus Sonne Wasserstoff herzustellen, wird sich dieser Weg lohnen und er wird nicht dadurch unattraktiv, dass der Markt durch Subventionen für E-Autos verzerrt ist. Zudem wird ohne Subevention ein Anreiz für Unternehmen gesetzt, eine Lösung zu finden, da man - wenn man derjenige ist, der die Lösung findet - einen Haufen Geld verdient."

      Das Problem daran ist, dass Forschung an "Wasserstoffwirtschaft" seit buchstäblich Jahrzehnten subventioniert wird. Ich kann mich erinnern, da habe ich davon bei meinem Onkel in Jahrbüchern des Forschungszentrum Jülich gelesen, da war ich in der Grundschule und mein Onkel in Ausbildung. Mittlerweile ist er in Rente...

      Und das mit der "Forschung" wird dann als Vorwand genutzt für massive Subventionen und um ansonsten nichts zu tun...

      • @jox:

        Ich bin weiß Gott kein FDP Fan, aber wenn eine Partei (offiziell) gegen Subventionen ist, dann diese Partei (ich weiß: Mövenpicksteuersenkung).

        Zu Subventionen bei der Wasserstoffwirtschaft kenne ich mich nicht aus. Wenn es aber so ist, zweigt sich ja gerade, wie falsch man liegen kann mit Subventionen. Daher sollte man zurückhaltend sein - auch beim E-Auto.

  • Typisch Christian Lindner (FDP). Den Klimawandel sollen also Ingenieure mit dem großen "CO2-Staubsauger" bekämpfen, damit der Irrsinn des klimaschädlichen Wirtschaftswachstum weitergehen kann. So funktioniert das aber nicht. Ingenieure können zwar eine Menge, aber sie können nicht das gesamte CO2 - was seit Mitte des 18. Jahrhundert in die Luft geblasen wurde - wieder aus der Atmosphäre herausziehen. Coalbrookdale in England gilt als die Geburtsstätte der industriellen Revolution, da hier im 18. Jahrhundert der erste mit Koks gefeuerte Hochofen betrieben wurde. Und seit Coalbrookdale steigt das CO2 von Jahr zu Jahr exponentiell immer weiter an. Im April 2021 wurde am Mauna-Loa-Observatorium auf Hawaii erstmals eine CO2-Konzentration von 420 ppm gemessen.

    Lindner gehört mit seinen Ansichten in die 1950er Jahre des 20. Jahrhunderts, aber nicht mehr in die Welt des 21. Jahrhunderts, wo es um das Klima und die Zukunft der jungen Menschen geht und nicht um noch mehr Wirtschaftswachstum, damit Aktionäre ihre Dividenden bekommen.

    Während viele Bürger aber immer noch an den Lippen solcher "Volksvertreter" hängen, die weiterhin erlauben möchten, dass das CO2 aus der Karbonzeit "befreit" wird, fängt die Smartphone-Generation zum Glück an zu denken und will sich ihre Zukunft nicht mehr von der Gier nach immer mehr Wirtschaftswachstum zerstören lassen. Leider sind die jungen Leute aber in den Minderheit, und alte Leute, die immer noch den Versprechungen der Union und der FDP glauben, werden bei der nächsten Wahl über das Schicksal der nächsten Generationen abstimmen - obwohl sie, wenn der Klimawandel dann in den nächsten Gang schaltet, nicht mehr da sein werden. An die nachfolgenden Generationen, vielleicht sogar die eigenen Kinder und Enkelkinder, denken solche Leute anscheinend nicht. Wichtig scheint nur zu sein, dass das "süße Leben des Kapitalismus" mit Union und FDP so weitergehen kann und die nächste Kreuzfahrt auf der AIDA schon gebucht ist.

  • Klasse Interview! Danke Frau Kalarickal, danke Herr Unfried und natürlich auch danke Herr Lindner.

    Kritischer (mit festem eigenem Standpunkt) Journalismus und professionelle Kommunikationsfähigkeit des Politikers wurden mit Detailwissen und kleinen Sticheleien garniert. Einfach herrlich.

    Inhaltlich hat sich Herr Lindner die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Eine Koalition, an der Grüne und die FDP beteiligt wären, dass würde mir Spass machen. :-)

    • @Black & White:

      Hey, Politik ist kein Spass, sondern verdammt spasslos angesichts der Krisen. Das Zeitinterview (online) bietet das Bild zu diesem scheinbar netten Schwätzer, das gleiche Geschwätz und frischer Präsenz . Wer den wählt ist reich oder gedankenlos.

  • Herr Lindner und seine FDP möchten kein Blubberverbot. Das ist doch soweit noch sehr gut nachvollziehbar. Dazu braucht man dann natürlich eine Schuldenbremse und eine überproportionale steuerliche Entlastung der oberen Einkommen. Der Klimawandel wird dann irgendwann schon durch Erfindungen ganz von selbst wieder verschwinden. War ja eigentlich immer so in den letzten 200 Jahren. Man denke nur mal an die Dampfmaschine oder an Genschman über den Dächern der Stadt.

    • @Rainer B.:

      Sie sollten eigentlich wissen - je nach Alter vielleicht auch nicht, aber Rainer war in eine Generation ein häufiger Vorname, der das erlebt haben sollte - in welchem System die Umwelt weit besser war, die Industrie Filter hatte, die Heizungen regulierbar waren, die Häuser isoliert - und in welchem nicht, wenn man beide deutschen Staaten vergleicht.

      Das ist genau was Lindner beschreibt: der Staat gibt den Rahmen vor, sei es Katalysator, sei es Abgasfilterung - die Industrie muss liefern. Im linken Verbotsstaat war die Umweltpolitik quasi nicht existent, wie der Rückgang der Schadstoffemissionen beweist, den Deutschland nach 1990 ganz wesentlich der Modernisierung im Osten zu verdanken hatte.

      • @Dr. McSchreck:

        Gut, Autos ohne Katalysator sind verboten. Das will Lindner ja eigentlich nicht. Ihm schweben vll eher Autos mit 10 m hohen Auspuffen vor um die Stickoxidbelastung unter Grenzwerte zu bringen. echte Inovation Sind end-of-pipe technologien jedenfalls nicht. Bei anbgasnormen wurde statt Forschung lieber getrickst. Schein bar ist VW nicht auf die Idee gekommen deshalb schleuinigst mal mehr E-Autos zu entwickeln. die DDR hat Emissionen nicht verboten um etwas Wettbewerbsfähiger zu bleiben kjönnte man vermuten. das würde im umkehrschluss ja heißen der Westen konnte das besser trotz auflagen. Was spricht also dagegen?

      • @Dr. McSchreck:

        Nun - ich bin jedenfalls alt genug, um noch zu wissen, dass die DDR letztlich ein Nebenprodukt nationalsozialistischer Kriegstreiberei war. Ihr Vergleich hinkt leider von vorne bis hinten. Die DDR hatte im Gegensatz zu Westdeutschland keinen Marschallplan zum Wiederaufbau nach dem Krieg. Stattdessen bediente sich die Sowjetunion dort an allem, was irgendwie noch von Wert war. Etwas anderes als Mangelverwaltung war unter diesen Bedingungen dort gar nicht möglich. Mit „linken Verbotsstaat“ hat das alles doch herzlich wenig zu tun.

  • @JOX

    Ja, als Physiker (bekenne mich auch dazu) kann mensch sich nur noch an den Kopf langen.

    Erinnert Ihr Euch daran, als Herr Lindner herablassend den Fridays-Leuten sagte "geht in die Schule, überlasst es den Fachleuten"?

    Und sich die Fachleute ein paar Tage später meldeten "eh... wir sind die Fachleute: die Kids haben Recht!".

    Bei der einfachen Seele "da draussen" bleibt aber leider hängen: Lindner, der versteht was von sachen.

    Ich kann nur den Faust [1] zitieren "ich finde keine Spur / von einem Geist, und alles ist Dressur".

    [1] Jaja. Faust hat sich getäuscht. Kann vorkommen.

    • @tomás zerolo:

      "Erinnert Ihr Euch daran, als Herr Lindner herablassend den Fridays-Leuten sagte "geht in die Schule, überlasst es den Fachleuten"?"

      Die haben es dich ernst genommen und verweisen auf ihr Alter und darauf, dass es nicht deren Job ist Maßnahmen gg.. den Klimawandel konkret auszuarbeiten.

      Insofern sind Lindners Ansichten mit FfF da ganz kompatibel. 🤪

      Was sagt der olle Faust dazu?

    • @tomás zerolo:

      "Und sich die Fachleute ein paar Tage später meldeten "eh... wir sind die Fachleute: die Kids haben Recht!"

      Das waren die Fachleute welche sich um die Physik hinter dem Klimawandel kümmerten.

      Die Frage wie man in einer globalisierten Welt die Weltwirtschaft neu organisieren könnte, damit weniger CO2 produziert wird, unter der bekannten Randbedingung, daß es keine "Weltregierung" und auch keinen "Weltpolizisten" gibt, sollte man AUCH den Fachleuten überlassen.



      In diesem Fall also Fachleuten für Ökonomie, internationales Recht und internationale Politik.

    • @tomás zerolo:

      Leider wäheln diese Nulpe nur sehr viele Menschen.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Frederik Nyborg:

        Das sind wohl Leute, die davon ausgehen, dass sie dem Klimawandel entfliehen können. Irgendwo auf der Erde wird es immer noch ein lauschiges Plätzchen geben.Mit Geld kann Mensch doch alles kaufen.



        taz.de/Meinungsumf...bb_message_4142790

  • Die Taube und der Spatz



    German Engineered Klimaschutz halte ich für die Taube auf dem Dach. Eine Hoffnung auf ein vielleicht, in der Zukunft, erreichbares Ziel. In gewissem Rahmen vergleichbar mit den vor knapp 80 Jahren vom German engineering erhofften Wunderwaffen. Diese Entwicklungsanstrengung wird, soweit ich es verstehe, mit als Grund für den spektakulären Untergang gesehen.

    Anders als Damalige ist der Klimabedingte Untergang jetzt weniger wünschenswert.

    Auguren, die neue, grossartige Entwicklungen prophezeihen die die absehbare Katastrophe noch abwenden könnten, will ich mich nicht anvertrauen.

    Die Unersetzbarkeit des auf dem Spiel stehenden verbieter jedes riskante vorgehen.

    • @Mr.Henry:

      Lindner hält umgekehrt die demokratisch gewollt herbeiregulierte Klimadisziplin für eine Taube auf dem Dach. Und so ganz falsch liegt er nicht, wenn man sich das Verhalten der allermeisten Menschen/ Wähler betrachtet: Klimaschutz ja bitte, aber nicht auf MEINE Kosten!!

      Man kann das Setzen auf technologische Lösungen am Markt ja für Träumerei halten, aber der kollektive Sinneswandel, auf den Ihr "Spatz" setzt, ist das letztlich auch. Historisch betrachtet gibt es keine Präferenz der Träume. Manche Großprobleme wurden durch Technologie gelöst, andere durch Mentalitätswechsel, manche durch eine Kombination von beidem. Insofern fällt es mir schwer, Ihrer Unterscheidung zu folgen.

    • @Mr.Henry:

      Vielleicht am weitesten vom machbaren und wünschenswerte entfernt ist der Bereich Verkehr. Hier haben wir extrem umwelt- aber auch menschenfreundliche Konzepte in den Niederlanden und Kopenhagen, und Städte wie Paris schließen sich dem an.

      Auf der deutschen Seite dagegen eine desaströse und unhaltbare Subvention von Verbrennern, auch durch die Dienstwagen-Steuererleichterung, und wieder Subventionen für Elektroautos, die wieder nur - und ganz im Gegensatz zur Fahrradförderung - die reichere Klientel begießen.



      Dazu werden weiterhin Autobahnen und Umgehungsstrassen gebaut, die 100% absehbar noch mehr Verkehr produzieren, und Städte moch unbewohnbarer machen.

      Beim Inlands-Fernverkehr gibt es die Lösung: Schnellzüge. China baut sie in Massen, die besten fahren in Japan. Im Nahverkehr sind neben Bahnen Oberleitungsbusse eine seit langem existierende, weltweit erfolgreich genutzte, und schnell und günstig aufbaubare Lösung. Keine Batterie benötigt.

      Vielleicht am schlimmsten ist der Bau von Großflughäfen, die sich niemals mehr wirtschaftlich rechnen können, denn das fossile Zeitalter geht zu Ende, und damit auch die Zeit des massenhaften Flugtourismus - der ist einfach nicht haltbar und wird es auch nicht mit Biosprit niemals sein. Vielleicht gibts mal wieder Luftschiffe, für eine kleinere Zahl von Reichen, eventuell Solarsegler.

      Aber die Politik mag ja lieber Elfenstaub-Technologie: Kernfusion (wo der "Brennstoff" Tritium zufällig erst mit konventionellen Kernkraftwerken erzeugt werden muss), Wasserstoff-Brennstoffzellen (seit den Fünfzigern erforscht, ökonomisch irrsinnig), Magnetschwebebahnen, CCS, Agrarsprit, batteriebetriebene Elektro-PKW, und mehr von dem Schrott. Hauptsache, es ist nicht wirklich funktionsfähig (das würde die fossile Industrie ja stören), verfügbar in weiter Zukunft, und garantiert fette Subventionen für Konzerne.

      Werden wir eigentlich regiert von inkompetenten Idioten, oder eher Vebrechern? Ich frag ja nur...

    • @Mr.Henry:

      Ich wiederhole noch mal, um es klar zu sagen: Die nötige Technik für Klimaschutz ist in vielen Bereichen schon da und weitestgehend fertig - sie muss nur noch zum Einsatz kommen, statt ständig von der Politik ausgebremst zu werden. Wenn Herr Lindner suggeriert, der Klimaschutz käme nicht voran, weil es die Technik nicht gäbe, ist das zutiefst unredlich.

      Da sind im Bereich der Energieerzeugung Wind- und Solarenergie, auch Offshore Wind. Strom muss über weitere Entfernungen verteilt werden, da können auch Hochspannungs-Gleichstrom-Leitungen sinnvoll sein, woran Konzerne wie Siemens sicher noch gut verdienen können, die Anlagen sind nämlich teuer.

      Beim Energiemanagement haben sich "virtuelle Kraftwerke" bereits bewährt, wo Erzeuger mit flexiblen Verbrauchern, wie z.B. Kühlhäusern zusammengeschaltet werden, um einen regelbaren Output zu erreichen.

      Neuentwicklungen können sehr wohl eine Rolle spielen. Ein faszinierendes Potenzial hat beispielsweise das Pelamis Wellenkraftwerk - ein Projekt, das von E.ON beerdigt wurde, und jetzt in nahezu gleicher Form von chinesischen Firmen nachgebaut wird:

      www.youtube.com/watch?v=l3-SXFtPYe0

      www.theguardian.co...bout-chinese-visit

      Da passiert wohl das Gleiche wie mit der deutschen Solarforschung und -fertigung, die, man erinnert sich kaum noch, mal führend war.

      In der industriellen Fertigung werden bereits fleissig Druckluftarmaturen durch Motoren ersetzt, die weit energieeffizienter sind. Eine wirtungsvolle Carbonsteuer ohne Ausnahmen würde das schneller wirtschaftlich machen und auch viele andere sinnvolle Dinge deutlich beschleunigen.

      Auf dem Gebiet der Gebäudeheizung und -klimatisierung sind Wärmedämmung, Wärmepumpen und Langzeit-Wärmespeicher wie in München/Ackermannsbogen der Weg, dass elektrisch versorgte Nullenergiehäuser möglich sind ist tausendfach bewiesen.

      • @jox:

        Warum werden dann die Hausbesitzer dann nicht mit massig Geld - bspw. fom RRG Senat in Berlin 🤔 - unterstützt um die Techologien einzusetzen?

      • @jox:

        Lindner sagt doch nicht, die Technik wäre nicht da, sonst würde er nicht auf diese setzen.

      • @jox:

        Das ist völlig richtig, die meisten der benötigten Technologien sind schon vorhanden.



        Aber wir sind viel zu schlecht darin die marktwirtschaftlichen Prozesse sich entfalten zu lassen, dass sie auch eingesetzt werden.



        Stellen Sie sich einmal vor den Umstieg vom Pferd auf das AutoMobil hätte man damals mit einer staatlichen Automobilprämie fördern wollen und man hätte den Automobilbau und die Verwendung von Automobilen staatlich geregelt.



        Glauben Sie Dass man damit die besseren Autos gesehen hätte?



        Der Ansatz von Lindner ist das der Staat die Spielregeln vorgibt, das aber dann privates Gewinn Streben der Antrieb ist um Dinge neu zu entwickeln oder vorhandene Technologien auch wirklich einzusetzen.



        Die Historie zeigt doch, dass dies der richtige Weg ist

      • @jox:

        Nachtrag/Korrektur:

        Die Motoren, die Druckluft/pneumatische Armaturen in der Industrie ersetzen, sind natürlich elektrisch. Und während Nullenergiehäuser machbar sind, sind Niedrigenergiehäuser mit elektrischer Versorgung der Wärmepumpe wahrscheinlich erst mal günstiger. Allein die sinnvolle Förderung dessen würde zigtausende Jobs im Handwerk schaffen, es ist also nicht so dass bei der Umstellung keine Arbeitsplätze entstehen.

        • @jox:

          ganz nebenbei, bezüglich des Carbon Footprints ist auch die Stahlproduktion in Deutschland unsinnig. Der Hochofen wurde am Standort der Steinkohlefôrderung gebaut weil es logistisch einfacher ist das Eisenerz zur Kohle zu transportieren.



          Da die Kohleförderung in Deutschland aber endgültig beendet ist macht es auch keinen Sinn die Hochöfen weiter hier zu betreiben.



          Abhängig davon wieviel Kohle beim Hochofenprozess durch Wasserstoff ersetzt werden kann wird es also sinnvoll sein diesen entweder in die aktiven Kohleabbaugebiete oder in die Fördergebiete von Eisenerz zu verlegen.

        • @jox:

          Hallo nochmal,



          existierende Technik sollte in meinem Beitrag als Spatz (in der Hand), die Fantastische, also noch nicht erreichte, zukünftige Technik mit der Taube (auf dem Dach) verbildlicht werden.



          Diese Taube auf dem Dach, etwas das wir nicht haben, ist meines Erachtens auch mit der Propaganda der Wunderwaffen die noch die Wende im WK2 für Deutschland bringen sollten vergleichbar.



          Wenn Lindner also German Engineering propagiert dann halte ich das für leichtfertige Überbewetung der 'Deutschen technischen Fähigkeiten'.



          Der Transrapid, der an der Linienüberwachung scheiterte, der BER und die DefeatDevices für Diesel dürften das realistischere Bild des 'german engineering' darstellen. Weltstandard ist eben nicht das Weltbeste.

          Wenn, wie in der letzten Heute-Show behauptet, nur einer von Hundert Bahnkilometern digitalisiert ist dann bedeutet das wohl dass die Taktverdichtung im ÖPNV noch etwas auf sich warten lassen dürfte. Dafür danke an die Spitzenkandidatin der CSU.

  • Um das 1,5 Grad Ziel zu erreichen, ist der Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas notwendig. Punkt!

    Das wissen die beiden Fragesteller und auch Herr Lindner!

    Herr Lindner ist auch klar, dass es mit Solar und Wind allein nicht funktionieren wird. Ist aber aus politischen Gründen nicht in der Lage andere Optionen anzusprechen und die lautet Kernenergie.

    Für die Grünen wäre das nämlich ein gefundenes Fressen, da diese ja selbst Fusionsforschung ablehnen. Und so wie die Grünen das Wort Verbot vermeiden und keiner groß nachfragt, so vermeiden dann eben andere das Wort Kernenergie!

    Ist jetzt zwar nicht schön, aber die Debatte um das 1,5 Grad Ziel ist dermaßen verlogen in der Politik und selbstverlogen in der Gesellschaft, dass ich ernsthaft hier nicht sehe, was man der FDP überhaupt vorwerfen will (ohne jetzt selbst Wähler der FDP zu sein).

    Immerhin traut sich Herr Lindner von der FDP der taz ein Interview zu geben. Während Frau Baerbock bei der Bild schweigt. Schon ironisch!

    • @insLot:

      Sie müssen dazu auch ehrlicherweise sagen "auch wenn das die oder die Folgen hat". Wie weit würden Sie also gehen mit Nebenfolgen.

      Welche Kollateralschäden würden Sie als Politiker da in Kauf nehmen?

    • @insLot:

      Da hab ich was für Sie:

      info-de.scientists...%C3%9Fes-beitragen

      > "Für einen Wiederausbau der Atomtechnologie ist in Deutschland keine öffentliche Akzeptanz erkennbar.

      Zudem ist die Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Wind oder Sonne deutlich preiswerter als Kernenergie – erst recht, wenn man langfristige Kosten für eine sichere Endlagerung einbezieht. Beispielsweise liegen die Gestehungskosten für Strom aus Photovoltaik sogar in mittleren Breiten wie in Deutschland (je nach Standort) zwischen 4 Eurocent/kWh und 11 Eurocent/kWh, weitere Kostensenkungen sind zu erwarten. Demgegenüber sicherte die britische Regierung den Investoren für das neue AKW Hinkley Point einen festen Abnahmepreis von 92,50 Pfund pro MWh zu (über 35 Jahre und zuzüglich einem Inflationsausgleich), dies entspricht bereits einem Anfangspreis von rund 12 Eurocent/kWh.



      >



      > Die oft als Lösung benannten neuen Reaktor-Technologien sind noch nicht großtechnisch verfügbar. Angesichts des Tempos aber, mit dem der Klimawandel voranschreitet, müssen die Emissionen sofort reduziert werden. "

      • @jox:

        Ich kenne diese Umfragen, das ändert aber nichts an den physikalischen Realitäten! Und irgendwann sollten wir durchaus mal beginnen Technologieoffen zu diskutieren, statt ständig zu erzählen, was wir nicht wollen.

        Haben Sie bei den Grünen Rechnen gelernt? 1 MWh sind 1.000 kWh! Das sind 0,0925 Pfund pro kWh!

  • Erinnert noch jemand hier die s.g. Steuerentlastung der Hotels (Gesetz von FDP und CDU)...



    Und dann später klargewordene Wahrheit, dass die Spenden von Hotel-Ketten auf FDP...

    Grüße an H. Lindner....

    Und weitere ähnliche Politikern, egal welche Partei...

  • Amüsant, die Erinnerung an H.D Genscher und die Reaktion der damaligen Regierung auf das Erscheinen des Buches "Grenzen des Wachstums" des Club of Rome (1972). Schon damals wurde auf den technologischen Fortschritt, den menschlichen Erfindergeist, den freien Markt und das Erfordernis eines unbegrenzten wirtschaftlichen Wachstums (zur Finanzierung) hingewiesen, das wenig später zu einem "umweltfreundlichen wirtschaftlichen Wachstum" umgewidmet wurde. Uns beschäftigen heute die Folgen des Scheiterns dieser Illusion!



    Die politische Kaperung des Begriffes der "Nachhaltigkeit" für wirtschaftliches Wachstum ist heute aktuell und wird von ALLEN Parteien vertreten. Auch dieses Scheitern ist vorprogrammiert.



    Denn immer noch sind Batterien, Verbrenner, Fernseher, Smartphones... und die in ihnen verbauten Rohstoffe, keine nachwachsenden Pflanzen. Die FDP arbeitet daran das zu ändern? Ihr alternatives Wissen ist Programm, nicht nur über Baumarten die CO2 mit der gleichen Geschwindigkeit "kompensieren" können wie es bei Flugreisen/Autofahrten freigesetzt wird!



    Das lindnersche Plädoyer für neue Kolonialstrukturen, damit das Wachstum der Renditen bei uns unge- und unbegrenzt weiter gehen kann, ist sehr aufschlussreich in seinem nationalistischen Grundtenor.



    Ein Marktversagen im Zertifikatehandel wäre das erste Marktversagen, das irreversible Schäden an unseren Lebensgrundlagen hervorrufen würde. Externe Einflüsse, wie absehbar steigende Rohstoffpreise und Konflikte in/mit Lieferländern... werden ignoriert.



    Übrigens: Bildungspolitik der vergangenen 50 Jahre. Erinnert sich noch jemand an das "Lebenslanges Lernen", "Bildung als Rohstoff" in einem rohstoffarmen Land? Außer der neoliberalen "Aufwertung des Humankapitals" durch Verkürzung der Schulzeiten und Privatisierungen von Bildungseinrichtungen haben sich die Bildungschancen nicht großartig verändert, aber dafür der Zustand der staatlichen Schulen verschlechtert. Ausnahme "Exzellenz-Unis", Eliten-Internate...

  • Zu > "Unterhalb dieses Deckels ist es Sache von Ingenieurinnen und Technikern im Markt, [ ... ] oder CO2 zu speichern oder CO2 teilweise international zu kompensieren. [ ...] Die Speicherung von CO2 könnte unser Budget entlasten."

    für die Leute, die lieber unterhaltsame Videos wie die von Rezo gucken, hier noch eine Zusammenfassung der durchgängigen Fails von CCS (aka Carbon Capture & Storage) von Juice Media[1]:

    twitter.com/thejui...433573878383591435

    [1] en.wikipedia.org/wiki/The_Juice_Media

    Und die "Kompensation" von CO2 Emissionen durch Aufforstung ist auch wieder nichts als Greenwashing. Natürlich ist es gut, keine Regenwälder zu fällen, und Bäume überhaupt stehen zu lassen. Aber die Menge an CO2, die ein Baum *dauerhaft*, d.h. über seine Lebensdauer hinaus, der Atmosphäre entziehen kann, steht in überhaupt keinem Verhältnis zu Emissionen aus Fossilien, die über Millionen von Jahren gebildet wurden, und CO2, das über hunderte von Jahren in der Atmosphäre bleibt. Pures Greenwashing.

  • German engineered Phrasenmäher auf Hochtouren.



    Die pösen, pösen Linken machen den Zahnärzten die Freiheit kaputt, wo die doch die besten Anlagestrategien für alle im Sinn haben. Auch für Hartz IVler, aber für die interessieren sich eh nur linke Wissenschaftler. Und Gentscher hat den Umweltschutz erfunden!

    • @Nifty_Monkey:

      Öhm .... H4 war doch SPD/Grüne 🤔Aber egal 😐

      Irgendwie habe ich den Endruck, dass die Leugner der wissenschaftlichen Fakt des Klimawandels vom gleichen Schlag sind wie jene Maschienenstürmer die den jetzigen Status Quo der wissenschaftlichen Arbeit an technischen Lösungen als Endpunkt ansehen und gegen Weiterentwicklungen gg. anreden.

    • 7G
      75787 (Profil gelöscht)
      @Nifty_Monkey:

      Dass dieser als „German engineered Klimaschutz“ verkaufte wirtschaftsliberale Chauvinismus der Bessergestellten nicht in Regierungsveratnwortung kommen darf unterstreicht der gestrige Opener auf BBC News:

      www.youtube.com/watch?v=2G_yitXyeJk

  • 3G
    32533 (Profil gelöscht)

    Die Taz als Forum für die Leerformeln der Lindnerschen FDP.

    Wow.

    • @32533 (Profil gelöscht):

      Könnten Sie die Aussage ein wenig mit Inhalten füllen? 🤪

      • 3G
        32533 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Das hat doch Lindner bereits getan.

        Meine Aufgabe sehe ich nicht darin, das noch wiederzukäuen.

        Bitte um Nachsicht, der Herr.

        • @32533 (Profil gelöscht):

          Wo sehen Sie Lindners Einfluss bei der taz? Und wo soll der das behauptet haben. Wollen Sie eine neue Verschwörungstheorie aufbauen?

  • > " Unterhalb dieses Deckels ist es Sache von Ingenieurinnen und Technikern im Markt, CO2 zu vermeiden [ .. ] "

    Eine totale Frechheit gegenüber uns Wissenschaftlern und Ingenieuren. Ich habe selbst als Physiker seit 2006 (und auch schon im Studium vorher) an umwelfreundlicher, eneuerbarer Energieversorgung mit Windenergie gearbeitet, und es war immer und immer wieder einzig und allein die Politik, welche die umweltfreundlichen Lösungen blockiert hat und dies auch weiterhin tut. Ich finde mit solchen billigen Aussagen und Verdrehungen der Wahrheit sollten auch Spitzenpolitiker in Interviews heute nicht mehr weg kommen.

    Dazu kommt, dass die erneuerbaren Energiequellen mittlerweile durch Lern- und Skaleneffekte billiger sind als die fossilen Energieträger - und weiterhin billiger werden:

    ourworldindata.org...-renewables-growth

    Die Erneuerbaren sind heute also auch noch ökonomischer. Faktisch ist die fortgesetzte Subventionierung von Kohle, Öl, Gas und Verbrennerautos eine Umverteilung von Arm nach Reich.

    > " Unterhalb dieses Deckels ist es Sache von Ingenieurinnen und Technikern im Markt, [ ... ] oder CO2 zu speichern oder CO2 teilweise international zu kompensieren. "

    Auch das ist eine Frechheit, mit dem Greenwashing von CCS Technik fort zu fahren. Die dient einzig und allein dem Zweck, dass die Konzerne mit Kohleabbau und Ölbohrungen weiter machen können. Stand der Technik ist, dass es KEIN zuverlässiges, ökonomisches Verfahren gibt, das CO2 beim Anfall durch Verbrennung zuverlässung und *dauerhaft* im Boden speichert.

    Hierzu die deutschen Scientists For Future:

    info-de.scientists...E2%80%9C-zu-machen

    > "Die Abscheidung und unterirdische oder untermeerische Speicherung von Kohlendioxid (CCS: Carbon Capture and Storage) verfügt derzeit nicht über die erforderliche Reife für einen großtechnischen Einsatz. "

    • @jox:

      Im Hinblick auf die Billigkeit der erneuerbaren Energien:

      Was machen Sie im Winter, wenn keine Sonne scheint? Was machen Sie an den zwei bis drei Tagen im Jahr, in denen in Deutschland kein Wind weht?

      Plötzlich kann man für eine kwH ein oder zwei Euro aufrufen. Umgekehrt im Sommer mit viel Wind und Sonne sind wir bei negativen Preisen für Strom. Die Billigkeit der erneuerbaren Energien steht die Unzuverlässigkeit gegenüber...

      Wenn man das berücksichtigt, lohnt sich doch das folgende Geschäftsmodell: Ich kaufe im Sommer den Strom (bekomme im besten Fall sogar noch Geld) und stelle Wasserstoff her. Diesen kann ich das ganze Jahr verkaufen und im Auto verfahren. Selbstverständlich ist das Energietechnisch totaler Blödsinn, da Sie viel Energie vernichten. Aber unterm Strich nutzen Sie in Gut, das im Überfluss da ist und verkaufen es, wenn es knapp ist.

      Ich weiß nicht, ob das Modell wirtschaftlich funktioniert. Bei Lindner hätte ein Unternehmer die Möglichkeit, das zu versuchen. Und entweder verdient er viel Geld oder er scheitert. Sein Modell kann aber nur Erfolg haben, wenn CO2 ein knappes Gut ist. Und diesen Rahmen möchte Lindner setzen, da er nicht weiß, was sich betriebswirtschaftlich durchsetzt.



      Von daher: Physik mag das eine sein, aber Betriebswirtschaft ist das Andere.

      • @Strolch:

        > Was machen Sie im Winter, wenn keine Sonne scheint? Was machen Sie an den zwei bis drei Tagen im Jahr, in denen in Deutschland kein Wind weht?

        Ich habe u.a. im Bereich Windenergievorhersagen gearbeitet.

        Für den genannten Fall, der als völlige Flaute ohnehin sehr unwahrscheinlich ist, gibt es Reservekapazitäten. Und die dürfen auch fossil sein: Übers Jahr bzw. Jahrzehnt gerechnet fallen so seltene Ereignisse nicht ins Gewicht.

        Dazu kommt, dass Speicher- und Managementtechniken besser und billiger werden. Und Heizwärme kann man ohnehin sehr günstig speichern, selbst über Monate, siehe Beispiel saisonaler Wärmespeicher München-Ackermannsbogen. Ist aber in dem Ausmaß nicht nötig. auch dazu gibt es Rechnungen, das wurde vor dem ersten Anlauf des Atomausstiegs sehr ausgiebig lang und breit beackert.

        Noch dazu - betrachten wir mal die Alternative: Kein Klimaschutz, um eine 100%iger Versorgungssicherheit mit Kohle, Öl und Gas zu erreichen. Fragen sie mal die Leute an der Ahr und im Erftkreise, in Luton/Kanada, in New Orleans, und so weiter, was sie von der Versorgungssicherheit haben. Versorgt wurde fossil, schon, nur sind da die Leitungen weg geschwommen oder abgebrannt. Auch ne Form von Stromausfall.

        Stromausfälle aufgrund der Schwankungen Erneuerbarer Energien passieren da erst, wenn massive weitere Störungen hinzukommen, wie 2006 mit der Norwegian Pearl der Meyer Werft.

        Nun betrachten wir mal die Liste großer Stromausfälle:

        de.wikipedia.org/w...Stromausf%C3%A4lle

        Wie sie sehen, ist die deutliche Mehrheit durch Extremwetter bedingt. Das Ereignis von 2006 ist eine tatsächliche Ausnahme davon.

        Vielleicht beantwortet das ihre Frage.

        • @jox:

          Danke erst mal für die Hinweise. Ich finde den Artikel leider gerade nicht, in dem es hieß, dass jedes Jahr von ca. drei Tagen „Dunkelflaute“ (ich mein, das war der Begriff auszugehen sei. Ich gehe aber auch davon aus, dass dies technisch in den Griff zu bekommen ist.

          Das mit der Speicherung der Wärmeenergie ist mir neu. Das lese ich mal nach.

    • @jox:

      >"Faktisch ist die fortgesetzte Subventionierung von Kohle, Öl, Gas und Verbrennerautos eine Umverteilung von Arm nach Reich."<

      Und genau das ist der Grund, warum sie weiterhin stattfindet. Wie man bei den Mitkommentierenden mitunter sieht, hat die Sage vom teuren Klimaschutz, der besonders die kleinen Geldbeutel belasten würde, bestens verfangen.

  • Lidner hat 100% recht. Nur Innovationen können den Klimawandel aufhalten. Denn egal wie enthaltsam wir Deutsche in Zukunft auch leben werden, Deutschland ist nur für weniger als 3% des globalen CO2 Ausstoßes verantwortlich. Eine deutsche (typisch protestantische) Enthaltsamkeit mag uns ein "gutes Gewissen" bescheren, gegen den Klimawandel wird es nichts nutzen.



    Aber selbst in Deutschland wird es kaum funktionieren, denn bezogen auf den deutschen Gesamtenergieverbrauch (knapp 14 Petajoule) ist die derzeitige Erzeugung mittels alternativer Energien, von knapp 6 Petajoule) technisch-physikalisch kaum mittelfristik so steigerbar, wie man in den Wahlprogrammen sieht.

  • Eine Beteiligung von Lindner oder Merz an der nächsten Regierung würde alles gefährden, was durch die Krisen hindurch über kluge Finanzmodelle auf nationaler und EU-Ebene erreicht wurde. Siehe dazu auch den Wirtschaftshistoriker Adam Tooze: www.nzz.ch/interna...-europa-ld.1644530

  • Christian Lindner ist leider entweder total uninformiert oder unendlich dumm.Vor 30, besser 40, Jahren wäre es gegangen zu sagen: ok, entwickeln wir mal 10 Jahre lang neue Lösungen und schaun dann mal. Heute geht das nicht mehr. Schon heute müsste man Weltweit 6-7% jährlich einsparen. Das ganze ist eine S-Kurve. warten wir noch 10-15 Jahre bis eine neue Wundertechnologie serienreif ist ist es zu spät. Fangen wir erst dann an, müsste wir 50-80% einsparen. Jährlich! Das geht eigentlich nur mit abschalten und in Höhlen umziehen. Es ist eigentlich ganz einfach und steht so auch im Klimabericht.

    Wir mussen sofort anfangen zu sparen. Mit den Möglichkeiten die heute existieren!

    Der Typ tut so als sei Physik verhandelbar und der neoliberale Ansatz die Lösung für alles (eigentlich ist er es für wenig bis nix)

    • @danny schneider:

      Und es gibt eine super billigie Möglichkeit die von jetzt auf heute massiv einspart:

      Tempolimits - 100 auf der Autobahn, 30 in der Stadt, am besten 60 auf Landstrassen mit geteilten Fahrbahnen. Würde auch den Fahrradverkehr massiv fördern, wie man in Paris gerade deutlich sieht. Win-Win.

      • @jox:

        massiv? Das spart fast nix ein. In der Industrie laufen viele Uralte Antriebe. Die austauschen würde massiv was bringen (Faktor 100-1000). immobile Lager statt rollende Lager (LKW), Leerfahrten von LKW verbieten,... Verbieten das man in München Eier aus Berlin kaufen kann... DAS würde massiv was bringen...

        Tempo 130 ist reine Symbolpolitik

      • @jox:

        Das ist doch ein Witz, wie hoch ist denn der Anteil der Pkw am CO2-Ausstoß und wie viel davon fällt an, wenn man im Stau steht und wie viel bei den wenigen Situationen, wo Leute vielleicht mal 180 fahren.....das ist weniger als ein Tropfen auf sehr vielen heißen Steinen.

        • @Dr. McSchreck:

          > "Das ist doch ein Witz, wie hoch ist denn der Anteil der Pkw am CO2-Ausstoß"

          Das Tempolimit würde über zwei Millionen Tonnen pro Jahr sparen, um konkret zu sein. Und das ist viel: Wenn man die etwa 250 Länder der Welt nach CO2-Ausstoss aufreiht, gibt es 58 Länder, die *insgesamt* jährlich weniger ausstoßen. Es ist auch vergleichbar mit dem deutschen Ausstoß durch Inlandsflüge.

          Das Ding ist halt, dass Autos bei höherer Geschwindigkeit weit überproportional mehr Energie verbrauchen. Ach und, höhere Geschwindigkeiten fördern Staus, nicht zuletzt weil sie die Kapazitäten von Straßen senken.

        • @Dr. McSchreck:

          Verkehr macht 20% der Emissionen. Das ist nicht wenig. Und der Anteil ist in den letzten 30 Jahren nicht gefallen.

          • @jox:

            Ja. LKW, nicht PKW die schneller als 130 fahren. Realistisch bleiben!

          • @jox:

            Zum Verkehr gehören aber vor allem auch Lkw und sogar Diesel-Loks. Damit sinkt der Anteil der Pkw schon mal deutlich und diese haben den weitaus höchsten Anteil am Ausstoß im Stadtverkehr.....ihr Tempolimit hilft gar nicht.

  • Eigentlich müssten gemäß Herrn Lindner Staaten, denen aufgrund des Klimawandels das physische Verschwinden droht - Tuvalu etc. - doch die erfinderischsten der Welt sein. Schließlich dürfte Überlebensinstinkt eine viel stärkere Triebfeder sein als "Wachstumschancen" (=Profit).

  • Und Feuer frei, man darf dem politischen Gegner nicht zustimmen.



    Dabei hat er doch in vielen Punkten Recht.



    Lastenfahräder subventionieren, das ist doch Mumpitz.



    Und auch Politiker dazu drängen welche Grenzen oder Summen richtig sind.



    Wissenschaftler geben vor und die Politik muss einen Konsens finden der für alle gut ist.

    Und auch wenn es das oberste Ziel ist, Klima zu schützen, ohne Geld in der Tasche ist mir das Klima eigentlich völlig egal, da ist mir ein voller Bauch lieber

    • @Gretchen Müller:

      Glückwunsch! So können nur BürgerInnen eines materiell übersaturierten Wohlstandsstaates sprechen.

      Nach mir die Sintflut etc. ... - damit sind Sie in Deutschland in bester Gesellschaft.

    • @Gretchen Müller:

      "Lastenfahräder subventionieren, das ist doch Mumpitz."

      Ja natürlich, aber auch die Subvention von SUV's (Plugin Hybide) als Zuckel für Gutverdiener für die 10-20km zur Arbeit... Unser Firmenparkplatz ist voll davon!

      Oder anders: wir subventionieren mit viel größeren Summen viel größeren Schwachsinn. Audi hat mal auf der IAA ein fertiges Hybrid-Auto präsentiert... Wochen Später gabs dann 300!Mio € "Forschungsgelder" um ein Hybridfahrzeug zu entwickeln... noch Fragen?

      Wie viele 100Mio haben die Lastenfahrräder bisher verschlungen?

    • @Gretchen Müller:

      "Lastenfahräder subventionieren, das ist doch Mumpitz."

      Ach echt? Warum? Erklären Sie mir das mal.

    • @Gretchen Müller:

      > Lastenfahräder subventionieren, das ist doch Mumpitz.

      Ein Lastenrad im Einsatz ersetzt ein Auto, und produziert dabei kein CO2. Folglich hilft es dem Klima.

      Vom riesigen Ressourcen- und CO2-Footprint der Produktion von Elektroautos mal abgesehen - die sind vielleicht eine pragmatische Lösung für Gewerbe, aber nicht für private Mobilität.

      • @jox:

        Wie viele Leute kennen Sie, die ein Lastenrad gekauft und gleichzeitig das Auto abgeschafft haben? Ich kenne keinen. Da kam nur das E-Bike oder Lastenrad zusätzlich dazu. Die Leute, die auf das Geld schauen, fahren ÖPNV, da sie meist nicht sagen können: Ich nehme ein E-Bike und spare gleichzeitig beim ÖPNV. ÖPNV (bei geringerem Einkommen) oder Auto (bei höherem Einkommen) ist meist zwingend und das E-Bike ist nur zusätzlich.

        • @Strolch:

          Ein anderer Aspekt ist: Von Leuten zu verlangen, dass sie erstmal zu blauen Umweltengeln werden, bevor sie angeblich das Recht haben, sich für Klimaschutz einzusetzen oder welchen zu fordern. Also Perfektion zu fordern.

          Das ist nämlich auch so eine PR-Strategie der fossilen Industrie zur Verzögerung und Behinderung des Wandels.

          Interview mit dem Klimaforscher und Aktivisten Michael Mann (dem Menschen mit der Hockeyschlägerkurve), auf Deutsch, hier:

          www.riffreporter.d...terview-neues-buch

          • @jox:

            Ich kann Ihnen nicht folgen. Wenn Sie (!) sagen, ein Lastenrad ersetzt ein Auto, dann muss (sollte) dies in der Praxis auch so sein. Sonst bringt es nichts.

            Ich verlange von niemand zum blauen Engel zu werden. Ich sehe in der Praxis einfach nicht, dass Lastenräder Autos ersetzen. Sie kommen einfach dazu.

        • @Strolch:

          Doch, die gibt es. In Berlin oder München haben 25% der Haushalte kein Auto. Schauen Sie mal unter www.autofrei.de .

          • @jox:

            Davon gehe ich aus: Aber die Frage ist: Hatten diese auch vorher kein Auto und/oder hat sie das Lastenrad davon abgehalten, ein Auto zu kaufen. Wenn ja, macht es sicher Sinn, diese zu fördern. Wenn nein, ist es nur eine zusätzliche Sache, die rumsteht.

            Ich kenne genug Leute, die kein Auto haben. Aber ich kenne niemanden, der es abgeschafft hat, weil ein Lastenrad/E-Bike dazu kam.

            • @Strolch:

              > @jox Davon gehe ich aus: Aber die Frage ist: Hatten diese auch vorher kein Auto und/oder hat sie das Lastenrad davon abgehalten, ein Auto zu kaufen.

              Sie verlangen hier, dass das Lastenrad sofort zu 100% das Auto ersetzt.

              Zunächst mal ist es eine Strategie der Anti-Klimaschutz-PR, zu verlangen dass sich Leute die versuchen was zu verbesern gleich perfekt und engelhaft verhalten. Geradezu übermenschlich. Aber das wird uns Menschen nicht gerecht, und ist auch eine ganz klare *Verhinderungsstrategie*. So schafft man, nebenbei, auch Selbstblockaden.

              Weiter, wenn eine Familie so ein Lastenrad kauft und das einmal die Woche benutzt, ist das schon ein Gewinn. Denn es spart CO2 ein. Neben wir mal ein typisches Familienauto, ein Citroen Berlingo Benziner. Verbrauch 6.7 l/100 km. Das sind 160 Gramm CO2 pro Kilometer oder 16 Kilogramm pro 100 Kilometer. Jede Fahrt mit dem Lastenrad spart substantiell CO2.

              Weiter, ist es ganz normal dass bei größeren Umstellungen Leute die alte Option eine Weile als Reserve in der Hinterhand halten. Wenn zum Beispiel jemand von Windows auf Linux umstellt, wird er wahrscheinlich das Windows nicht löschen. Aber er stellt möglicherweise fest, dass er es eigentlich überhaupt nicht mehr braucht. Und nach ein paar Jahren folgt dann die Konsequenz, dass der Besitz mehr Umstände macht als es Nutzen bringt.

              Einen korrekten Punkt - wenn auch vielleicht nicht ganz freiwillig - enthält ihr Einwand aber trotzdem:

              Beim Auto ist es nach meiner Erfahrung einfacher, völlig darauf zu verzichten als nur ein bisschen. Solange man ein Auto hat, beschäftigt man sich mit der Entscheidung ob man es nutzt. Hat man keins, organisiert man Sachen halt einfach so, dass es ohne Auto geht. Ich selber habe seit 35 Jahren einen Führerschein, aber hatte nie ein Auto. Leihen bzw. mitbenutzen musste ich manchmal eins für Umzüge. Ganz gelegentlich nutze ich Taxen. Das war's dann aber im Wesentlichen auch schon.

    • @Gretchen Müller:

      Die Subventionierung der Autoindustrie von ca. zehn Milliarden pro Jahr findet Gretchen Müller dagegen bestimmt gut, oder?

      taz.de/Subventione...ndustrie/!5684798/

      • @Ataraxia:

        @Namaste, nein finde ich genauso wenig gut.



        Auch die Fragestellung mit ihrer unterschwellige. Unterstellung ist auch daneben.



        Vielleicht klappen Lastenfahrräder im hippen Berlin oder Köln ansonsten ist es einfach Mumpitz sowas zu subventionieren.



        Hilft es doch Gretchen Müller die bei Rewe an der Kasse arbeitet ungemein.

        • @Gretchen Müller:

          Nochmal zu Gretchen Müller an der Kasse:

          Das ist ja auch eine neue PR-Strategie der fossilen Industrie, "Woke-washing". Denen geht es auf einmal angeblich um soziale Gerechtigkeit.

          www.newsroom.co.nz...-science-denialism

          Der Pferdefuß ist nur - die Folgen des Klimawandels werden alles Mögliche sein, aber ganz bestimmt nicht sozial gerecht...

        • @Gretchen Müller:

          Auch für Gretchen Müller ist ein neues Lastenrad günstiger als ein neuer PKW, und Fahrräder plus ÖPNV ökonomischer als Autos.

          Und der Verweis auf die Leute die in der Stadt wohnen - da wohnt die Mehrzahl der Menschen in Deutschland, wobei sich die Reicheren mehr in den Speckgürteln konzentrieren, deswegen heißen die ja auch so.

        • @Gretchen Müller:

          Warum Mumpitz? Warum sich daran aufhängen?

          Warum kolportierst Du die rechts-liberale Darstellung, Klimaschutz würde zwangsläufig leere Geldbeutel weiter belasten? In Wahrheit ist es doch umgekehrt: Weiter so wird teuer und immer teurer. Umdenken und verändertes Verhalten erfordert vor allem zunächst Kompromisse der Geld-Lenkenden und -Haltenden.



          "Voller Bauch" wird in absehbarer Zeit für viel mehr Menschen zum Wunschdenken werden, wenn man Klimaschutz weiter als von allen anderen Themen isoliertes Wohlstandstüddeldü darstellt.

          • @Nifty_Monkey:

            Weil es leere Geldbeutel noch weiter belastet.



            Glaubst du wirklich den Geringverdiener der mit steigenden Nebenkosten etc kämpft hilft die Subvention von Lastenfahrräder oder E Autos ?

            Wie wäre es das Geld in den ÖPNV zu stecken oder in Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser .

            • @Gretchen Müller:

              Ach. Dem "Geringverdiener der mit steigenden Nebenkosten etc kämpft" und der in von Hochwasser nicht betroffenen Gebieten lebt helfen "Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser"? Seit wann das?

            • @Gretchen Müller:

              Solche Subventionen können durchaus Anreize für individuelle Umstellungen darstellen. Ich z.B. könnte durch ein bezahlbares Lastenfahrrad auf Getränke-Liefer-LKWs verzichten (weder Berlin, noch hip). Niemand würde sie je als grundsätzlichen Lösungsansatz darstellen, außer vielleicht Herr Lindner, wenn er politische Gegner karikieren möchte.

              Also eine grundsätzlich gute Idee, in einem Geflecht von schlechten Zuständen. Warum heraus- und herumpicken?

              Um Lastenfahrräder gehts doch hier auch gar nicht, sondern um Lindners Wirtschafts-/Klima-Bullerbü. Das Interview zeigt: Keinerlei Änderungswillen, weiterhin Klientelpolitik, Armut ist selbstverschuldet, die Wirtschaft braucht nur genug Freiheiten, um uns alle zu erlösen.

              • @Nifty_Monkey:

                D.H. Sie können sich einen Liefer-LKW leisten, aber ein Lastenrad nicht? Ein normalteures Lastenrad dürft auch ohne Subvention unterhalb eines Dacia liegen. Von einem LKW ganz zu schweigen.

                • @Strolch:

                  Getränkelieferungen. Kein Eigenbesitz. Dürfte eigentlich offensichtlich sein.

        • @Gretchen Müller:

          Ach, die FDP hilft Gretchen Müller bei Rewe an der Kasse? Wäre mir neu!

          • @Frederik Nyborg:

            Rewe ist ein Kind der Planwirtschaft, das weiß doch jeder 🤪

  • Der Markt regelt es, hat 2008 auch super geklappt. Hurra, mit der FDP noch schneller in den Untergang aber immherin auf dem Oberdeck gibt es Schampus von der Schaumweinsteuer befreit und dazu ein Mövenpick Eis mit Kaviar Geschmack!

  • Eines muss man dem Lindner lassen, reden kann er. Seine Aussagen sind sehr gut formulierte Pauschalaussagen und Allgemeinversprechen, die einer fachlichen Prüfung nicht standhalten.

    "Es geht darum, unseren Lebensstil nachhaltig zu machen, indem wir fossile Anwendungen und Verhaltensweisen durch gleichwertige dekarbonisierte ersetzen, ohne dabei Freiheiten zu verlieren."

    Whow! Sich waschen, ohne dabei nass zu werden.

    Herr Lindner unterschlägt, dass jede Form von Wirtschaftswachstum, vor allem im neoliberalen Sinne, mit einer Zunahme des Ressourcenverbrauchs einhergeht.

    Er verfolgt das Narrativ des grünen Wachstums: Der von ihm vorgeschlagene Import synthetischer Kraftstoffe aus Chile ist ein Modellprojekt, das Siemens und Porsche beworben wird. Es dient dazu den teuren und spritschluckenden Rennwagen ein Ökozertifikat zu verpassen. Greenwashing in Reinkultur! Nebenbei ist die Produktion von Kraftstoffen flächen- und naturverbrauchend. Die Wasserstoffgewinnung und Speicherung ist extrem energieaufwendig, fordert also sehr viel Fläche. Die CO2-Fixierung und Reaktion mit Wasserstoff zu Methanol ebenfalls, vor allem dann, wenn es, wie in dem Porsche-Projekt angedacht, das CO2 aus der Luft entnommen werden soll. Da nur 0,04% CO2 in der Luft sind, müssen gigantische Luftmengen gewälzt werden.

    Auch spricht er von grünem Wasserstoff aus dem globalen Süden. Das ist Greenwashing wie auch Biokraftstoffe es sind. Warum? Extrem hoher Flächenverbrauch, vgl. Palmöl in Südostasien, etc..

    Die E-Mobilität erfordert Unmengen an Rohstoffen. In Kürze werden große Regenwaldgebiete in Ecuador gerodet, Menschen vertrieben, da große Konzerne das Kupfer für die E-Mobilität benötigen.

    Für die Digitalisierung gilt es genauso.

    Es kann nicht funktionieren, was die FDP vorhat. Ohne Reduktion des Wachstums, und das macht Einschränken leider erforderlich, werden die Ökosysteme an die Wand gefahren. Unsere Kinder/Enkelkinder werden kaum noch Spielraum erhalten, um einen Umbau zu gestalten.

    • @Manzdi:

      Sie haben vollkommen Recht.

      Nur wird er von journalistischer Seite, und auch nicht hier in der taz, entsprechend faktisch in die Mangel genommen.

      Er kann sich weiter mit blasenhaften Formulierungen selbstdarstellen.

      Das Versäumnis liegt bei den JournalistInnen.

    • @Manzdi:

      in der Analyse war die FDP schon immer gut.. nur die Lösungen sind Schrott

      • @danny schneider:

        In der Analyse gut? Die findet doch gar nicht statt.

  • Danke, @JASMIN KALARICKAL, für dieses Interview. Stellvertretend, aber nicht ausschliesslich:

    "Was für linke Methoden?"

    Entzückend.

    Der Mann ist eine Wissenssimulation. Er hat keinen Plan, er tut nur so. Er ist der Weisskittel aus der Werbung der 1970er.

    • @tomás zerolo:

      Er genügt sich selbst, und das genügt der FDP - aber offenbar auch ca. 12% der Deutschen.



      Ein nichtssagender Freiheitsbegriff trägt diese Partei.



      Mit Gerhard Baum hat das alles nichts mehr zu tun. Wie kann man sowas wählen???

    • @tomás zerolo:

      Was meinste, Christian Lindner hätte in seiner theoretischen Welt eher seinen Platz in der Medienbranche als Moderator einer der zahlreichen Quizsendungen im TV gefunden?!?



      "Der Mann ist eine Wissenssimulation." *lol*, muß ich mir merken.