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DemografieEs wird Zeit, reichen Rentner-Boomern ins Gewissen zu reden

Wohlhabende Boomer, die in Rente gehen, sollten länger arbeiten. Denn es muss eine solidarische Bewegung der reichen Alten mit den armen Alten entstehen.

Sollten Boomer länger weiterarbeiten als vorgeschrieben? Foto: Alexander Volkmann/FUNKE/imago

R entenpaket, Krankenhausreform, Kollaps der Pflegeversicherung, Demografie – gerade kochen diese Themen wieder hoch. Je mehr von den in den Boomerjahren von 1951 bis 1969 Geborenen in Rente gehen, desto näher die Generationenrevolte. Denn einen Großteil der Kosten– für die Alten sollen die jüngeren Generationen der Arbeitnehmenden schultern durch die umlagefinanzierten Sicherungssysteme. Ist Fakt. Und an sich ja nicht falsch: Jüngere zahlen für die Alten, wie früher die Alten für die Jungen. Nur gibt es immer weniger Jüngere und immer mehr Alte.

Die steuerfinanzierten Rentenzuschüsse, die die Staatskasse deshalb leisten muss, steigen immer weiter. 2024 sind es 127,3 Milliarden Euro, das ist über ein Viertel des Bundeshaushaltes. Und auch die Krankenkassenbeiträge werden weiter steigen, die Pflegeversicherung wird unbezahlbar.

Hinzu kommt, dass es, sobald die Boomer aufs Altenteil gehen, Leerstellen geben wird im wirtschaftlichen, dienstleistungsbezogenen, bildenden, produzierenden Gefüge, die nicht so einfach zu schließen sind, weil schlicht die Leute fehlen.

Orchestriert wird die Lösung dieses Problems einerseits damit, dass junge Gutqualifizierte aus anderen Ländern angeworben werden sollen und andererseits mit brachialem Ausländerfeindlichkeitssprech. Das passt nicht zusammen.

wochentaz

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CDU, CSU und FDP spielen, anders als die rechten Parteien, die ausschließlich den Ausländerhass schüren, die oben erwähnten, sich widersprechenden Karten gleichzeitig aus. Sie sagen, die Mi­gran­t*in­nen seien an allem schuld und im selben Atemzug, wir brauchen Migrant*innen, damit die Wirtschaftsmaschine brummt und die Alten versorgt werden. Was jetzt?

Wenn es um die zukünftige Finanzierung der Renten, der Arzt- und Pflegekosten geht, doktert die Politik ebenfalls nur herum. Mit Beitragserhöhungen bei den Jungen und Rentenkürzungen bei den Alten. Die FDP denkt, die Mütterrente kann weg, mit der einst auf das Armutsrisiko bei Frauen reagiert wurde. Selbstverliebte Neoliberale glauben zudem, dass der Aktienmarkt, diese eierlegende Wollmilchsau, das Rentenproblem lösen wird. Bisschen Geld anlegen und zack, schon gibt es Rendite, die in die Kasse der Rentenversicherung fließen kann – in hundert Jahren vielleicht.

Das Aufgeführte soll skizzieren, wie eingefahren in der Politik gedacht wird. Keine neuen Ideen in Sicht. Die Armen sollen ärmer werden, die Reichen reicher. Friedrich Merz nannte die Reichen kürzlich die „Leistungsträger“ in der Gesellschaft, denen nicht an den Geldbeutel gegangen werden soll. So verhöhnt er alle anderen, die für weniger schuften und auch in Rente weiterarbeiten, weil diese nicht reicht.

Merz scheint der Letzte, dessen Blick auf die fällt, die sich im Windschatten der Umverteilungsdebatte verstecken: Die nämlich, die von Rente und ihren sonstigen Einnahmen im Alter hervorragend leben können.

Es kann nicht darum gehen, eine Neiddebatte auszulösen, vielmehr muss bei den Boomern, die zukünftig sehr gut von der Rente leben können, die Einsicht reifen, dass sie länger als vorgeschrieben weiterarbeiten – zu ganz normalen Konditionen, ohne gleichzeitig Rente zu beziehen. Sie zögern den Bezug also heraus.

Das ist ihr Geschenk an die Gemeinschaft. Denn es muss eine solidarische Bewegung der reichen Alten mit den armen Alten entstehen. Rechtlich mag das nicht durchsetzbar sein, moralisch schon. Und Po­li­ti­ke­r*in­nen könnten den Solidaritätsgedanken beschwören, nur haben sie das zwischenzeitlich verlernt.

Für Beamte müsste der Solidaritätsgedanke übrigens erst recht gelten. Zumal sie, solange es ums Nehmen geht, Nutznießende sind. Sie zahlen nicht in die Rentenversicherung ein, ihre Pensionen, die höher sind als die Rente, werden direkt von Steuermitteln gedeckt.

Mehr als ein Viertel der Rent­ne­r*in­nen erhält unter 1.000 Euro im Monat. Es scheint den Po­li­ti­ke­r*in­nen leichter, denen, die arm sind, zu erklären, dass ihre Rente zukünftig gekürzt werden muss, als den Wohlhabenden, dass ihr Wohlstand verpflichtet. Sollte man nicht mehr Fantasie erwarten können?

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Waltraud Schwab
taz-Redakteurin
Seit 2002 bei der taz, erst im Lokalteil, jetzt in der Wochentaz. 2005 mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet für die Reportage „Schön ist das nicht“, 2011 wurde die Reportage „Die Extraklasse“  mehrfach prämiert. 2021 erschien ihr Roman "Brombeerkind" im Ulrike Helmer Verlag. Es ist ein Hoffnungsroman. Mehr unter: www.waltraud-schwab.de . Auch auf Twitter. Und auf Instagram unter: wa_wab.un_art
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85 Kommentare

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  • Boomer hieß doch dieser niedliche Mischlingshund in der TV-Serie?

    Solidarität der reichen Rentner mit den armen Rentnern?



    Da wird genauso hart "gegengerechnet" wie zwischen den Generationen. Und der Status zementiert: dafür hat man hart gearbeitet, - der andere vermutlich nicht, - deshalb bekommt er nur wenig Rente. Selbst verschuldet. Punkt. Die Verächtlichmachung einer Lebensleistung in einem nicht gut bezahlten Beruf geht über das aktive Berufsleben hinaus. Kein Wunder, dass wir kaum noch Menschen hervorbringen, die in Dienstleistung und Handwerk arbeiten wollen.

  • Für das demografische Problem gibt es eine einfache Lösung. Man muss nur das Solidarprinzip konsequent anwenden: Abschläge für Kinderlose! Voller Anspruch erst ab zwei Kindern.

    Wer keine Kinder (oder nur eines) hatte, führte ein finanziell sorgloses Leben mit allen Möglichkeiten selbst für das Alter zurückzulegen. Wenn das Einkommen stattdessen für Autos oder Urlaube verprasst wurde, ist das ein Privatproblem.

    Warum soll die Solidargemeinschaft dekadenten Luxuskonsum subventionieren und diejenigen übermäßig belasten, die sich für die Aufrechterhaltung des Sozialstaats eingesetzt haben?

    • @Chris McZott:

      Kinderlose zahlen mehr in die Pflegeversicherung. Und das ist auch völlig in Ordnung. Aber dass Sie mir meine dünne Rente zusammenstreichen wollen, weil ich keine Kinder bekommen kann, ist dann schon etwas ärgerlich...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ja. Kinderlose zahlen ein klein wenig mehr in die Pflegeversicherung. Das steht aber in keinem Verhältnis zu den individuellen Kosten und dem sozialem Nutzen von Nachwuchs....von den tatsächlichen Kosten für die Pflege will ich gar nicht erst anfangen.

        Im Einzelfall ist es natürlich immer ärgerlich wenn man seinen Teil besteuern soll. Aber es ändert nicht daran, dass Sie durch Kinderlosigkeit massiv Kosten eingespart haben. Ob das gewollt oder ungewollt war/ist, kann doch nicht relevant sein - Ich wäre auch gerne Milliardär geworden.

        Übrigens ein weitverbreiteter Egoismus, den Sie da zeigen. Das Berücksichtigen von Privilegien wird als ungerechte Belastung empfunden. Die FDP-Politik baut auf solche Emotionen - Nur nicht solidarisch sein, immer erst auf andere zeigen.

        • @Chris McZott:

          "Das Berücksichtigen von Privilegien wird als ungerechte Belastung empfunden."

          Unfruchtbarkeit ist also ein Privileg? Hab ich bis jetzt nicht gewusst.

          Sie hämmern hier auf Menschen ein, ohne die Hintergründe zu kennen. Ich bin bestimmt nicht die Einzige, die gern Geld für ihre Kinder ausgegeben hätte...

          Außerdem irren Sie gewaltig, wenn Sie denken, dass alle kinderlosen im Geld schwimmen. Auf die Kundschaft der FDP mag das zutreffen. Viele müssen aber auch sehen, wie sie über die Runden kommen. Der Geldbeutel ist das Entscheidende. Nicht ob Kinder oder nicht.

          Aber so lange unten solche Kampagnen geführt werden, können sich unsere Milliardäre beruhigt zurücklehnen...

  • Das sagen Sie einer "reichen" Fast-Rentnerin, die über 40 Jahre auf einer Intensivstation im 3 Schichtsystem arbeitet, lange Zeit noch nebenbei Kinder gross gezogen hat, ab und an in Ihrer Freizeit im Pflegedienst gearbeitet hat um ein paar Pfennige zu sparen? Ich bin also "Schuld" an den Sorgen und Nöten der Jugend, weil ich jetzt es jetzt in meinem Umfeld, ohne einen Pfennig Erbe und Staatsgeld, zu bescheidenem Wohlstand gebracht habe, weil ich mich nicht auf den Staat und und die Banken verlassen habe, sondern auf meinen Insti!nkt? Da bin ich aber dankbar.

    • @Zonen Gabi:

      Ich vermute mal, dass sie mit ihrem Einkommen, dass Brutto nicht das Netto einiger erreichen dürfte, nicht gemeint sind.

  • Alle stürzen sich natürlich empört auf den Begriff Boomer und übersehen das Wrötchen "reiche". In Deutschland gilt man ab einem Netto-Einkommen vonn mehr als 4000 Euro als reich. Das dürfte also eine recht kleine Klientel sein. Der Rest der Boomer - mich eingeschlossen - ist froh, wenn er einigermaßen über die Runden kommt. Reiche Menschen - ob Boomer oder nicht - sind nicht gerade für ihre Sozialkompetenz bekannt. Ganz im Gegenteil wehren sie sich mit Zähnen und Klauen gegen jeden möglichen noch so kleinen Einschnitt in ihrem Geldsäckel. Freundlich unterstützt von Lindner und Merz. Merz, der sich selbst mal als der Mittelschicht zugehörig bezeichnet hat. Samt Privatjet. Geld wäre ja vorhanden, aber die, die es haben, geben nichts ab.

    • @Minelle:

      4000€ Netto=reich? Das ist maximal realitätsfern...wenn dem so ist, sind ziemlich viele Gymnasiallehrer "reich".

    • @Minelle:

      "In Deutschland gilt man ab einem Netto-Einkommen von mehr als 4000 Euro als reich. Das dürfte also eine recht kleine Klientel sein."

      Das ist bestimmt ein Tippfehler. 4.000 € netto ist für studierte Menschen - und aktuell studieren 50% des Jahrgangs! - ziemlich unspektakulär.

      Dann wäre nicht nur praktisch jeder Richter, Arzt, Ingenieur oder Jurist, sondern alle Beamten im höheren Dienst (Lehrer!) und die qualifizierten Angestellten größerer Konzerne "reich".

      Wie ich gehört habe, schafft man 4.000 € netto auch bei VW am Fließband.

    • @Minelle:

      Die "Reichen" haben also keine Sozialkompetenz? Wenn ich mir unterschiedliche ehrenamtliche Tätigkeiten in meinem Umfeld anschaue, sehe ich dort nur "Reiche".

  • Schwabs Vorschlag, dass wohlhabende Rentner länger arbeiten sollten, basiert auf einem moralischen Appell an die Solidarität. Dies ist ein edler Gedanke, aber in der Praxis schwer umzusetzen. Es ist fraglich, ob genügend wohlhabende Rentner bereit wären, freiwillig länger zu arbeiten, ohne gesetzliche Verpflichtung.

    Die Idee, dass ältere Menschen länger arbeiten, könnte auch negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Jüngere Arbeitnehmer könnten Schwierigkeiten haben, in den Arbeitsmarkt einzutreten oder aufzusteigen, wenn ältere Arbeitnehmer länger in ihren Positionen bleiben.

    Nicht alle Rentner sind gesundheitlich in der Lage, länger zu arbeiten. Die körperlichen und geistigen Anforderungen vieler Berufe könnten für ältere Menschen eine unzumutbare Belastung darstellen.

  • Wachstumsideologie der Industrieländer Wirtschaft nach 2. Weltkrieg 1945 durch Nachkriegskonjunktur demografisch getrieben von Boomer Jahrgängen 1951-1969 selbst noch nach Club of Rom Bericht 1972 vom Ende Wachstums auf Basis fossiler Energieträger hat gerade durch diese Boomer während und nach Ende Kalten Krieges mit Berliner Mauerfall 1989 zu einer breit gefächerten Entsolidarisierung geführt generationsübergreifend sozialgeschichtlicher Traditionen im Umlageverfahrenssystem gesetzlicher Altersversorgung, dass Arbeitsverhältnisse niemals prekär sondern in Tarifgemeinschaft von Arbeitnehmern, Arbeitgebern zu regeln sind. Das begann mit der Entkoppelung der Einkommens- gegenüber Grund-, Boden-. Immobilien-, Mobilitäts-, Mietpreisentwicklung ab 1958 bei gleichzeitig anschwellend subventionierter Exportwirtschaft, die sich dazu übers Angemessene hinaus auf Kapitalexport verlegt zulasten Mehrheitsbinnenkaufkraft, Wohlstand für alle und Öffentlicher Hand nach Devise nicht Politik sondern der Markt wird es regeln. Da steht Boomer Generation mit ihrem politischen Versagen heute in Bringschuld mit ihrem angehäuften Ich AG Vermögen für sozialen Ausgleich zu sorgen bei Klimatransformation

  • Die Ideen werden immer abstruser...

    Die wenigen, die als sogenannte Boomer (scheinen die neuen Weltfeinde zu sein) eine hohe Rente beziehen, haben nicht 45 Jahre lang Däumchen gedreht, sondern dafür gearbeitet.

  • Nun denn, ich gehöre wohl mit meinen knapp 62 zu den Boomern.

    Seit meinem 18 Lebensjahr habe ich gearbeitet.



    Haus gebaut, 2 Eigentumswohnungen erworben.



    Monat für Monat gespart.

    Wenn ich nun in Rente gehe, kann ich das ohne finanzielle Sorgen und soll jetzt weil das Geld nicht reicht für andere, die nicht gespart haben, weil sie es vermeintlich nicht konnten, aufkommen.

    Ich habe mit einem stetigen sehr hohen Steuersatz und meinen Sozialversicherungsbeiträgen sehr viel Geld für den Unterhalt des Staates und dessen Bürger gezahlt.

    Seit den 80ern wird wegen der Rente gestritten.



    Jeder weiss und wusste, dass die spätere Rente nicht reicht.

    Ich persönlich bin daher nicht bereit für Versäumnisse des Staates oder einzelner Bürger über das normale Maß(lt.Gesetz) aufzukommen

    • @Andreas K:

      Aber die Nachfolgegenerationen sollen für diejenigen aufkommen und immer mehr vom Gehalt abdrücken? Weil die nicht gespart haben und Altersvorsorge betrieben haben? Nö das sehe ich nicht ein!

      Dann bleibt nur diese Leute dem Schicksal zu überlassen.

      Die Jugend kann man nicht belasten, ohne Gegenleistung, denn die kann am wenigsten dafür und braucht das Geld für ihre Altersvorsorge, denn das die momentanen Millenials und Gen Z überhaupt noch mal eine Rente bekommen kann durchaus bezweifelt werden, wenn sie nicht privat vorsorgen. Aber das Geld soll jetzt für die Boomer statt der eigenen Altersvorsorge ausgegeben werden…?

      • @Walterismus:

        Warum sollten Millenials und GenZ keine Rente bekommen? Bis es so weit ist, sind die Boomer im Paradies und kosten nichts mehr. Das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenempfängern wird dann wahrscheinlich besser sein.

  • Nur für mich zum Verständnis - die TAZ ist schon noch eine linke Zeitung, oder? In diesem Artikel ist so viel falsch, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Erstens: ab wann gilt man als reich? Von welchen Rentner wird hier gesprochen? Die Durchschnittsrente West liegt bei ca. 1660 Euro - sind das die Reichen? Zweitens: die Produktivität pro Arbeiter ist jahrelang gestiegen - bedeutet, dass ein Mitarbeiter mit seinem Gehalt bei sinkenden Lohnkosten mehr erwirtschaftet hat. Drittens: anstatt Rentner auf junge Menschen zu hetzen (den Begriff ´Boomerˋ lehne ich aufgrund der negativen Konnotationen ab) wie wäre es mit den Schlagwörtern: Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Beitragsbemessungsgrenze…

    • @Kheldara38:

      Das dachte ich mir auch, Journalisten schreiben üblicherweise wenig faktenbasiert über Rente, aber dieser Kommentar ist von völliger Ahnungslosigkeit durchzogen.

      Nehmen wir mal 45 Beitragsjahre und die maximal 2 Rentenpunkte pro Beitragsjahr (sehr unwahrscheinlich bei den realen Erwerbsbiographien der 'Boomer')

      Macht 90 Rentenpunkte....ab 2025 gibt es um die 40 € pro RP

      Mehr als 3.600 € Brutto kann ein Rentner praktisch also nicht bekommen. Abzgl. Steuern, welche die Boomer auf ihre Rente zahlen werden, obwohl sie auch Teile ihrer Beiträge schon aus versteuertem Einkommen bezahlt haben. Abzgl. Krankenversicherung.

      Leider haben uns, vor allem Linke, jahrelang eingeredet, die Rente wäre eine Sozialleistung. Ist sie nicht.

      • @xriss:

        Zusätzlich muss beachtet werden, dass bei den Boomern häufig noch das Ein-Verdiener-Modell gelebt wurde. Die Rente muss also für zwei reichen. Und da sind selbst die besagten theoretisch erzielbaren 3600 Euro brutto weit von "reich" entfernt.

  • Es fällt mir immer wieder eine zusätzliche Maßnahme ein: statt in Aktien könnte in den sozialen Wohnungsbau investiert werden, um innerhalb von 10-20 Jahren die Mietpreise so stark zu reduzieren, dass sie auch durch niedrigere Renten bezahlbar wären. Also: das Rentensystem sollte nicht (zu) hohe Mieten finanzieren.



    Die Sozialbindung der neu gebauten oder gekauften Wohnungen sollte unbefristet sein.

    Natürlich kann ich mir vorstellen, dass die Immobilienlobbys dagegen wären.

    Nebenbei: ich halte nichts von einer Aktienrente, da Aktienrenditen auf den Profiten von Unternehmen basieren, also letztendlich auf der Ausbeutung von Arbeitskräften.

  • Die Boomer haben - nach und gemeinsam mit ihren Eltern - Deutschland wohlhabend gearbeitet. Sie haben die Wiedervereinigung finanziert. Sie haben auf work-life-Balance verzichtet. Zu den Beamten: eine Reduzierung auf den vollzugsdienst (Polizei und Finanzämter) wäre sinnvoll, wie schon seit Jahrzehnten in der Diskussion

  • Sehe ich etwas anders. Bei den jungen sehe ich einige, die noch mal schnell vor dem Studium ein zwei Jahre Freiwilliges soziales Jahr machen. Danach wird ein Jahr gejettet und dann 15 Semester studiert. Mit Anfang dreißig geht es dann in den Job. Bis dahin wurde vom Geld der Boomer (Eltern) gelebt und dann gejammert.



    Beamte erhalten einen höheren Bezug, weil es keine Betriebsrente und kein Riestern gibt. Außerdem müssen sie 5 Jahre in einer Gehaltsstufe sein bevor sie die entsprechende Pension erhalten und es gibt auch die Masse der armen Pensionäre mit A7 bis A10, die dann auch noch eine extrem teuere PKV bezahlen müssen, die nicht Einkommensabhängig ist.



    Das das System falsch ist, ist seit den 50ern bekannt, da laut Adenauer "Die Menschen immer Kinder bekommen".



    Außerdem würde die Rentenkasse mit vielen politisch gewollten Fremdentnahmen belastet.



    Und wenn den Menschen die Work-Live Balance wichtig ist, dann sollte das gesamte Leben und nicht nur die nächsten 10 Jahre Berücksichtigung finden, daran - also Weitsichtigkeit fehlt es einigen.



    Jetzt stellen halt einige 30er fest, das ihnen Zeit fehlen zum sparen, die sie in ihren 20ern verbeutelt haben.

  • Es gibt fast keine reichen Rentner-Boomer. Wer reich ist, brauchte - bis auf gut bezahlte Manager - nie als abhängig Beschäftigter seinen Lebensunterhalt bestreiten. Und Manager leben im Ruhestand nicht von einer Rente, sondern von einer privaten Altervorsorge.



    Die steuerfinanzierten Rentenzuschüsse muss die Staatskasse für die Rentenleistungen, die nicht auf Beiträgen zur Rentenversicherung beruhen zahlen - also für Mütterrente, Wehrdienst, Zivildienst...



    Beamte erhalten sehr viel höhere Ruhestandsbezüge als "normale" Arbeitnehmer - 71 % des letzten Bruttoeinkommens gegenüber 48 % bei Rentnern.



    In Hamburg wird jeder vierte Euro der Einnahmen zur Finanzierung der Ruhegehälter ausgegeben. Andere öffentliche Haushalte werden durch die Beiträge an die Beamtenpensionskasse auch erheblich belastet.

    • @e2h:

      "Andere öffentliche ..." ist ein guter Hinweis.



      Im Bund ist das so : " Setzt man diese Versorgungsausgaben ins Verhältnis zu den Steuereinnahmen des Jahres, ergibt sich die sogenannte Versorgungs-Steuer-Quote. Diese belief sich 2018 auf 1,96 %. " Für die Bundesbeamten ist das also nicht jeder vierte Euro, sondern 1,96% der Steuereinnahmen. Im Gegensatz zur Deutschen Rentenversicherung sind die Versorgungsaufwendungen für Beamte in verschiedenen Haushalten verteilt, somit schwieriger zu ermitteln. Die Pensionshöhe der Beamten ist deutlich höher als die der ges. Rentner, das stimmt auch.



      Die Mütterrente würde ich nicht negativ sehen weil ohne die Leistung der Mütter ja keine Beitragszahler "nachwachsen" würden. Es gibt Frauen, die selbst sehr wenig einbezahlt haben, deren Kinder aber ein mehrfaches der Rente der Mutter in die Rentenversicherung einzahlen. Es ist sogar paradox: Je mehr Kinder, die jetzt einzahlen eine Frau erzogen hat, desto weniger konnte sie selbst einzahlen als die Kinder klein waren.

      Zahlen zur Versorgung der Bundesbeamten hier:



      www.bmi.bund.de/DE...rgung-artikel.html

      • @Hans - Friedrich Bär:

        Ich sehe die Mütterrente nicht negativ. Sie ist aber - genauso wie die Aufwendungen für Wehrdienst, und Zivildienst - nicht durch Beiträge zur Rentenversicherung finanziert. Darum muss der Staat Steuergelder dafür in die Rentenversicherung einzahlen.



        Wer versicherungsfremde Leistungen wie die Mütterrente will, darf nicht von Demografie schwadronieren, sondern muss ehrlich sagen, dass das dann eben aus dem Steueraufkommen zu finanzieren ist.



        Zu Versicherungsfremden Leistungen hat die Hans-Boeckler-Stiftung als Fazit:



        "Unterm Strich machen die Bundeszuschüsse aber nicht wett, dass die Sozialversicherungen für Leistungen aufkommen, die eigentlich von der Allgemeinheit getragen werden müssten, also aus Steuermitteln."



        Was die Aufwendungen für Beamte betrifft: Bitte nicht die vielen Beamten und Beamtinnen vergessen, die es bei Ländern, Kommunen, Landkreisen gibt. Da kriegt dann ein Gemeindedirektor nach nicht einmal zehn Jahren nach einer Abwahl Ruhestandsbezüge, von denen jeder angeblich reiche Rentner nach mehr als vierzig Beitragsjahren nur träumen kann. Diesen Irrsinn bezahlen alle Steuerzahler.

  • Ist das jetzt die ausformulierte Position der jungen Union?

    • @Philippo1000:

      Nein, das ist nicht die Position der JU - die würden das für alle Rentner fordern.

      Das ist eine sogenannte linke Gegenposition, die das nur von den "Reichen" fordert, sich dabei aber trotzdem auf Arbeitnehmer konzentriert und die "ganz Reichen" wie z. B. Kapitaleigentümer außen vor lässt...

  • Der Aktienmarkt, die eierlegende Wollmilchsau... Was sie wohl zu den Kosten der noch kommenden Umweltproblematik sagt?

  • Shit…



    Auch Babyboomer, Bj 62 und 42 Jahre Vollzeit gearbeitet, Ende diesen Jahres wg der Gesundheit am Ende und bekomme dann knapp 900€ Rente.



    Sucht den Fehler…im System

  • Sehr fiktive Sichtweise auf die Generationen und nicht sehr Generationen verbindende Sichtweise - eher eine verzehrte, einseitige Darstellung der Realität, die zum spalten der Generationen ermuntert.

    1. - die Generation " Boomer " hat in der Regel, wenn sie ein gutes Einkommen hat, schon durch die Versorgung des eigenen Nachwuchs und Finanzierung deren Ausbildung / Studium einen großen Beitrag für die Gesellschaft geleistet.

    2 - Beante zahlen nicht in die Rentenversicherung ein, weil ihr Dienstherr sich mit der Verbeamtung verpflichtet hat, auch nach Ausscheiden für den Beamten zu sorgen. Wäre es nicht so an dem, wären die Besoldungen der Beamten halt um einiges höher, da die zu Leistenden Beiträge in die Rentenversicherung ja auch zur Hälfte vom Dienstherrn, also dem Staat zu zahlen wären.

    Gegenüberlegung, warum werden Unternehmen nicht mehr zur Rentenversorgung ihrer Mitarbeiter herangezogen ?

    Zudem werden von Beamten auch keine Beiträge in die Arbeitslosenversicherung gezahlt, weil Beamte keine Arbeitnehmer sind und nicht arbeitslos werden können.



    Nur in seltenen Ausnahmen, bei schweren Vergehen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Sorry - sollte heißen - Unternehmen zu mehr Leistungen zur Rentenabsicherung ihrer Beschäftigten herangezogen

  • Jetz mal bitte ehrlich sein Frau Schwab - haben Sie all Einnahmen nicht nur versteuert sondern auch dafür Beiträge in die Rentenkasse gezahlt? Darf Frau ja auch freiwillig!

  • Vielleicht sollte man die Fremdleistungen rausnehmen,dann klappt es auch mit der Rente! Wenn unsere Politiker auch da einzahlen würden und nur die Rente bekommen würden wäre es für alle Rentner prima!

  • Das ist einfach unserem demografischen Ungleichgewicht geschuldet.

    Weitere Maßnahmenvorschläge:

    a) Junge Menschen ohne Kinder sollten finanziell stärker herangezogen werden, um das Sozial- und Rentensystem zu entlasten.

    b) Menschen, die gegen Einwanderung sind, sollten einen zusätzlichen Beitrag leisten, da Einwanderung dem demografischen Ausgleich dient.

    c) Und dann - wie im Artikel beschrieben - die Boomer zur Kasse bitten.

    • @Benzo:

      Junge Menschen ohne Kinder sollten ...

      Na klar, die boomer haben eine Gesellschaft geschaffen, in welcher Kinder ein Armutsrisiko sind und wollen dann junge Leute dafür bestrafen, dass sie immer öfter folgerichtig auf Kinder verzichten. Wo zwei Erwachsene arbeiten müssen um über die Runden zu kommen, während sie selbst in Zeiten aufgewachsen sind, wo ein Gehalt für Frau, Kinder, Haus und Urlaub gereicht hat. Applaus, Applaus.

    • @Benzo:

      Mal wieder Vorschläge vom Reißbrett und nicht durchdacht.

      a) Junge Menschen ohne Kinder zahlen sowieso schon mehr da sie eine "schlechtere" Steuerklasse haben und üblicherweise einen höheren Lohn erzielen



      b) Niemand ist pauschal gegen Einwanderung, es macht aber einen Unterschied ob es sich um qualifizierte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt (ohne vorherige Sprach-, Integrationskurse und Umschulungen) handelt oder um unqualifizierte Zuwanderung in die Sozialsysteme. Letztere findet in der Tat kaum Zustimmung,



      c) ja klar, die Generation die i.d.R. schon mit 16 Jahren zu arbeiten begonnen hat und sich nach 45 Arbeitsjahren den (wohlhabenen) Lebensabend mehr als verdient haben. Auf die Renten werden ohnehin Steuern und Krankenversicherungsbeiträge erhoben.

      Also lasst die Alten in Ruhe und macht es besser anstatt mit MItte 20 immer noch keinen Plan zu haben was man eigentlich machen will oder alternativ von "Überarbeitung" spricht, der man erstmal mit einem Sabbatical begegnen möchte.

    • @Benzo:

      Zu a ) Keiner wird in unser Gesellschaft genötigt Kinder in die Welt zu setzen.



      Zu b ) Wir alle kommen mit unseren Steuern für unsere Solidaritätsgemeinschaft auf.



      Zu c ) Wer hat die Generationen nach den Boomern finanziert ?

  • Nach meinem Eindruck wird ein zentraler Punkt fast immer und auch hier unterschlagen:



    Letztlich muss die Rente IMMER von den noch berufstätigen erwirtschaftet werden, egal über welche Töpfe der Transfer stattfindet.



    Wenn man die Rente einfach mit gedrucktem Geld bezahlt (was in Detuschland nicht geht) , dann steigert man die Inflation und macht den Rest der Bevölkerung ärmer.



    Wenn man die Rente aus Anlageerträgen finanzieren will, muss irgendjemand diese Erträge erwirtschaften. Wenn die arbeitende Bevölkerung und damit auch langfristig die Wirtschaftsleistung schrumpfen, bleibt auch hier weniger übrig. Es sein denn man investiert seine Rentenanlage in Wirtschaftssysteme, die das Problem nicht haben und auch sonst stabil profitabel sind. Falls da jemand einen Tipp hat...

    Vor daher MUSS das Renteniveau bereits ab 2030 auch für die Boomer deutlich sinken. Grob überschlagen sind dann keine Renten weit oberhalb Hartz 4 (1500€++) mehr drin.

    Ich fürchte daher, das gerade den Boomern noch ein sehr böses Erwachen bevorsteht.

    Da ich auch davon betroffen sein werde, lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Bin aber skeptisch.

  • Die sogenannten Babyboomer haben bereits im Alter von 16/17 Jahren begonnen zu arbeiten, also bis zur Rente in der Regel auch sehr lange gearbeitet und eingezahlt. Sie haben sich die Rente redlich verdient. Die jüngere Generation arbeitet deutlich weniger, auch was die Arbeitszeit betrifft, bei wesentlich mehr Urlaub. Die Rente sollte an die geleisteten Arbeitsjahre gekoppelt werden, das wäre gerecht.

    • @Filou:

      Aber die Rente ist doch an die Arbeitsjahre gekoppelt?



      Klar kann man auch einzahlen ohne gearbeitet zu haben, aber das ist ja eher was für wenige

    • @Filou:

      Ganz offen:



      Der Ausdruck "verdient" ist unangemessen und zeigt einen Verständnisfehler auf.



      Die Beiträge der aktiven Generation sind der "vertragsgemäße" Teil dessen, was die Aktiven der Vor-Generation "schulden", die sie in die Welt gesetzt, ernährt und ausgebildet haben.



      Eigene Ansprüche, als Anwartschaften in der aktiven Phase erworben, müssen im Umlageverfahren von der je nachfolgenden Generation erwirtschaftet werden.



      Dazu muss die aktive Generation in der Lage sein.



      Der Umstand, dass diese j e t z t m e h r Beiträge zahlen muss als ihre Vorgänger es in deren aktiver Zeit taten, zeigt, dass etwas schief läuft.

      Mit Verlaub: Auch wenn der Boomer mit 16 (was im Schnitt nicht der Fall ist) mit der Erwerbsarbeit begonnen hat - so bedeutet das nur, dass der Boomer gewisse Anwartschaften erworben hat. Diese soll der im Zweifelsfall mit 16 in die Erwerbsarbeit eintretende Gen x, y, z, millenial usw. bedienen mit höheren Beitragssätzen als die Boomer je abgeführt haben, um deren Verpflichtungen nachzukommen?



      Was also ist schief?



      Die Boomer haben was vergessen: Mehr Beitragszahler in die Welt zu setzen oder die wenigeren mit höherer Produktivität auszustatten.

  • Tja, ich würde ja noch gerne 2 bis 3 jahre arbeiten, erreiche mein Rentenalter nächsten Frühjar, der Arbeitvertrag läuft aus. Die Geschäftsleitung wäre hocherfreut, aber der BETRIEBSRAT hat ein Veto eingelegt, da wir einen Einstellungsstop haben. Diese Haltung ist angesichts der gesellschaftlichen Diskussion nicht zu verstehen.

    • @maestroblanco:

      Ja, glaube ich sofort, eines von sicher ganz vielen Beispielen. Jeder hat nur noch sein Klientel im Blick, ein Größeresganzes wird von niemand mehr gesehen. Letztlich auch nicht von der Politik, die sehr fokussiert klientelaffin arbeitet. Wir sind auf keinem guten Weg.

  • Klassischer Akademiker Artikel. Wenn du als Schreiner, Installateur, Maurer von 16-66 gearbeitet hast, dann gibt es dein Körper einfach nicht mehr her weiter auf der Baustelle rumzu gruppen. Zunächst müssten Mal die Beamten in Anspruch genommen werden, schon alleine deshalb weil sie aufgrund der "außerordentlichen" Arbeitsbelastung eine höhere Lebenserwartung haben. Als nächstes käme eine höhere Eigenverantwortung und eine konsequente Kopplung der zu erwartenden Rente an die eingezahlten Beiträge. Auch die Wahlmöglichkeit z. Bsp. Bundesrente oder Aktienrente sollte möglich sein. Für einen halbwegs vernünftig Verdienenden ist die Bundesrente die aller schlechteste Anlageform. Es kommt schon einer Geldvernichtung gleich, aber man ist, per Gesetz, dazu gezwungen. Die Aktienrente ist unvergleichlich profitabler.

    • @maxwaldo:

      Ja dann nehm' ich auch die unvergleichlich profitablere Aktien Rente.

    • @maxwaldo:

      Das würde unabhängig von der Arbeit für eine generelle Verlängerung der Arbeit sprechen. Bei Arbeitsunfähigkeit gibt es immer noch die Frühverrentung.

    • @maxwaldo:

      "Für einen halbwegs vernünftig Verdienenden ist die Bundesrente die aller schlechteste Anlageform. (...) Die Aktienrente ist unvergleichlich profitabler."

      Dem kann ich nicht zustimmen. Die Renten steigen proportional mit den Löhnen, und bei den Abschlüssen in den letzten Jahren kann man von einer Rendite von weit über 5% ausgehen. Ich habe deswegen sogar in 2022 20.000 Euro in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt - ok, wenn ich die Rente nicht mehr erlebe, ist das Geld für die Erben verloren, aber wenn doch, gibt es keine bessere sichere Anlage.

      In Aktien kann ja jeder trotzdem investieren, wenn er etwas Spielgeld übrig hat; mit etwas Glück und einem guten Händchen rentiert sich das sogar noch mehr als die ges. RV. Aber es kann eben auch schiefgehen, siehe 2008-2010. Deswegen sollte die Versorgung, wenn sie die einzige Einkunftsquelle ist, nie auf eine solche nicht 100%ig sichere Basis vertrauen.

      Insofern finde ich die Pflicht-RV durchaus gut - es sollten eben nur 1. keine beitragsfremden Dinge aus der Rentenkasse bezahlt werden, 2. alle Bürger einzahlen und 3. die Beitragsbemessungsgrenzen abgeschafft werden.Dann klappts auch mit einem Rentenniveau wie in Österreich.

    • @maxwaldo:

      Ihr zentrales Wort ist "Eigenverantwortung", ja sehe ich auch so. Leider sind wir genau gegensätzlich unterwegs. Sowohl SPD als auch insbesondere Grüne sehen einen starken Staat der brüderschwesterlich alles regelt als ideal an.



      Wir haben schon jetzt so eine gnadenlos hohe Staatsquote.... ich weiß gar nicht wo das noch hinführen soll. 100% Abgabe und der Staat regelt wer was wie bekommt und wo was entstehen soll?



      Ist denn der Politik nicht klar, dass das zu allerhöchster Unzufriedenheit führt, den Leuten die Eigenverantwortung und Lebensgestaltung abzusprechen im Rahmen planbarer Regelungen?

    • @maxwaldo:

      "Wenn du als Schreiner, Installateur, Maurer von 16-66 gearbeitet hast, ..." dann gehörst du kaum zu den hier im Artikel angesprochenen reichen Rentnern.

      "Die Aktienrente ist unvergleichlich profitabler." Das ist möglich und war die letzten paar Jahrzehnte auch so. Ob das in Zukunft auch so ist, wissen wir nicht. Mischformen wären wohl am sichersten.

      Richtig ist, dass das System so nicht funktioniert. Gerade die physisch hoch anspruchsvollen Tätigkeiten können nicht ewig ausgeübt werden, weil der Körper aufgibt. Da muss gegengesteuert werden, zB. schon bei den Berufen von Anfang an einzuplanen, dass bei beginnendem körperlichem Verfall eine Umschulung fällig wird.

      Denn dass das Renteneinstiegsalter erheblich steigen muss, ist offensichtlich. Als die Rente eingeführt wurde, wurde kaum ein Mensch älter als 65. Heute werden die Menschen im Durchschnitt 80 Jahre alt und die Geburtenrate ist seit Jahrzehnten konstant gering.

      • @leonavis:

        "dann gehörst du kaum zu den hier im Artikel angesprochenen reichen Rentnern."

        Dann sollte man sich vielleicht erst einmal klar werden, wer die "reichen Rentner" überhaupt sind?

        Hohe Renten bekommen jedenfalls auch die Malocher, die mit Hauptschulabschluss in die Lehre gingen und bis zur Rente durchgearbeitet haben. Der "gutverdienende Akademiker" muss mit seinem höheren Einkommen erstmal die 10 bis 12 weniger Beitragsjahre ausgleichen.



        Sind vielleicht eher die "reichen Alten" gemeint, die gar keine Rentner sind?



        Oder wird hier mal wieder gedacht, mit irgendeiner kleinen Gruppe, die sich doch noch "sozialverträglich und gerecht" auswählen lässt, das ganze System zu retten?

        Warum muss ich da schon wieder an Heinrich Böll denken? "Es muss etwas geschehen!"

  • Ein beeindruckend unterkomplexer Text aus einer Welt, in der Armut immer aus Unterdrückung und sturkturellen Defiziten entsteht, während Reichtum (was heisst das eigentlich bei Rentnern, 2000€ im Monat?!) nur bei Unterdrückern und Glückspilzen auftaucht....



    Btw. Findet die Bezahlung und Altersversorgung der Beamten so statt weil es für den Steuerzahler wesentlich günstiger ist, als die Bezahlung wie in der freien Wirtschaft + normale Rente

    • @Samvim:

      Es muss ein Büchlein geben, aus dem diese Märchen vorgetragen werden... Silberbachs Erzählungen, oder so.

      • @Wurstprofessor:

        Nö, da ist bisher jede Studie drauf gekommen (Ausnahme sind btw. die Lehrer) unter anderem auch Erhebungen des Bundesrechnungshofes.

  • Beamte: "Sie zahlen nicht in die Rentenversicherung ein"



    Aber sie bekommen ja auch nichts aus dem Rentensystem.

    Und wenn man argumentiert, dass jeder Rentner mehr das System belastet, muss man doch froh sein, dass Beamte nicht dazugehören - denn sonst müsste das System ja noch mehr Bezieher "ernähren".

    • @Bolzkopf:

      Sie bekommen nichts aus dem Rentensystem aber zu 100% aus Steuermitteln. Ohne vergleichbar Steuern zu zahlen wie Nicht Beamte.



      Ja, sie würden das System mehr belasten aber auch für deutlich mehr Einzahlungen sorgen, so dass unter dem Strich mehr für alle da ist als jetzt.

    • @Bolzkopf:

      Das stimmt , Beamte beziehen keine gesetzliche Rente. Man könnte aber die ca. 1,96% des Gesamten Bundessteueraufkommens ! (=Versorgungs- Steuer-Quote), das allein für die Versorgung der Bundesbeamten verwendet wird an die Deutsche Rentenversicherung überweisen. Diese würde dann rückwirkend die Rentenpunkte samt Rentenanspruch errechnen. Dann wären die Bundesbeamten Rentner. Beamte würden relativ hohe Beiträge einzahlen, andererseits werden sie und ihre Angehörigen sehr alt, von daher ist die Forderung nach Verrentung eher zweischneidig. Versorgt werden müssen sie aber so oder so - über Renten oder Steuern.

    • @Bolzkopf:

      ...genauso schaut es aus 👍

    • @Bolzkopf:

      die genauen Zahlen lassen sich leicht googeln, zb bei Statisa:



      die Zuschüsse zur Rente sind mittlerweile kaum noch höher



      als die Kosten der Rente: Die Rente beziehen über 20 Millionen



      Rentner, Pensionäre gibt es nicht mal 1,5 Millionen fällt Ihnen was auf ?

    • @Bolzkopf:

      Diese Aussagen setzen zwei getrennte Systeme voraus.



      Hier zahlen Sozialversicherte für die Transferempfänger, die sich als Versicherte ihre Anwartschaften erworben haben durch ihre Beiträge.



      Dort...zahlen a l l e Steuerzahler die Pensionen. Also auch wieder dieselben aktiven Generationen wie bei der Sozialversicherung.



      Es sind also keine getrennten Systeme.



      Im Ergebnis:



      Angestellte zahlen in der aktiven Phase mit ihren Beiträgen die Renten der Rentner.



      Ebenso mit ihren Steuern (Steuerzuschuss zur Rente).



      Mit den Steuern zahlen sie auch die Pensionen mit.



      Beamte zahlen Steuern, keine Beiträge.



      Die Beamtenpension ist höher als die Rente aus der GRV, da anders berechnet und vom Charakter her eine Alimentation.



      Mir fällt Ödön von Horvaths trostlose Welt ein, in der nur die dienende Teilhabe an der Obrigkeit ein besseres Leben versprach.



      Diese kaiserlichen Zeiten sind dank Adenauer nicht vorbei.

  • Solidarität hört sich immer gut an. Aber so, wie vorgeschlagen, wird es nicht funktionieren. RentnerInnen, die gut versorgt sind und noch länger ihren typischerweise physisch weniger herausfordernden Berufen nachgehen, verbauen dem Nachwuchs die 'letzten' Karriereschritte. Dieses und andere Probleme kennen wir aus dem akademischen Bereich oder bei EigentümerIn-geführten Betrieben. Die gewonnen Rentenbeiträge, wären weniger als ein Tropfen auf dem heißen Stein der Altersarmut.

    Kurz- und längerfristig helfen könnte die solidarische Bürgerversicherung, bei der alle Einkommen für Rentenbeiträge herangezogen werden und aus der alle RentnerInnen eine ausreichende Grundrente bekommen. Damit wären nicht alle Probleme des Älterwerdens gelöst, aber es gäbe zumindest eine Grundsicherung für das Alter.

    Das Rentenproblem ist nur ein Teilaspekt eines viel größeren Problems: Überkonsum. Nicht nur die Deutschen konsumieren zu viel Rohstoffe, Güter, Dienstleistungen und damit auch zu viel Naturressourcen.Überkonsum erklärt u.a. auch, dass, trotz historischer Höchststände von Bevölkerung, Erwerbstätigenquote und Automatisierung, überall Arbeitskräfte fehlen. Immer 'mehr schaffen' führt zum Kollaps

  • Ich gehöre selbst zu den Boomern und bin aus gesundheitlichen Gründen mit 63 in Rente gegangen. Gerne hätte ich reduziert weitergearbeitet. Dies war aber bei meinem Arbeitgeber nicht möglich. Auch andere adäquate Tätigkeiten (ehrenamtlich oder beruflich) sind nicht immer einfach zu finden. Bevor man also bei den Boomern Solidarität einfordert, muss man auch die notwendigen Bedingungen schaffen.

    • @Tews.liest:

      Wenn man als Rentner arbeit zahlt man nicht mehr in n die Rentenversicherng ein. Reduziert weiterarbeiten löst vielleicht Probleme bei Arbeitskräftemangel , nicht aber bei den Renten

  • Als Boomer (ich glaube die Zeitangaben stimmen nicht ganz) sehe ich sehr wohl, dass die aktiven Jahrgänge, um uns Transferempfänger teilhaben zu lassen, h ö h e r e Beiträge schultern müssen, als wir es im Schnitt in der Erwerbsbiografie getan haben.



    Dabei stellt die Anzahl an Erwerbstätigen im Verhältnis zu den Empfängern nicht vordringlich das Problem dar. Das zeichnete sich schon lange ab. Man setzte auf den Zuwachs an Produktivität pro Kopf. Das ist dann eine gute Idee, wenn die jüngeren Generationen ausgestattet werden mit Wissen/Qualifikation, Kapital, einer intakten Infrastruktur und einer intakten Umwelt.



    Nur so erwirtschaften sie am Weltmsrkt das BIP, aus dem der Transfer geleistet werden.



    Nun gibt es zu dieser Idee keine andere Option, da Sozialaufwand immer aus dem BIP bestritten wird. Damit müssen die Jüngeren produktiver sein als ihre Vorgänger.



    Leider verpassen wir Vorgänger es, nachfolgende Generationen so auszustatten.



    Anders gesagt: In Teilhabesystem kann man nur so viel erwarten an Ttansfer, wie man investiert (nicht: gespart!) hat.



    Wir Boomer leben ergo über unsere Verhältnisse.

    • @han britz:

      Danke, ich empfinde Ihren Beitrag als Bereicherung der Debatte!

    • @han britz:

      Wer als Boomer seine Steuern gezahlt, seinen Kindern die Schule und das Studium aus eigener Tasche finanziert hat, lebt nicht über seine Verhältnisse - sondern lebt nach seinen Verhältnissen.

  • Wenn Alte länger arbeiten steigen auch deren Rentenansprüche! Da ist dann nix gewonnen. Pensionäre erhalten ihren Sold aus Steuermitteln, ihre Pension auch. Also auch nix gewonnen.



    Die, die ab Rente von ihrer Rente gut leben können, liegt das meist und ausschließlich daran, dass die halt 45 Jahre durchgearbeitet haben. Ohne Fehlzeiten!



    Wer soll auf was also verzichten und warum ohne sogar Verschärfung des Problems. Wird mir jetzt nicht klar.



    Ich sag mal so: Das blöde Schaf das 45 Jahre gearbeitet hat, und ein paar nicht so fleißige die sich für alles etwas mehr Zeit genommen haben, sich orientieren wollten.... nennen wir die schlaue Wölfe. Wenn die dann abends alle Hunger haben , was wohl gibts dann zu essen? Ich habe da so eine Vermutung. Die Argumentation schön zu sehen im Artikel. Verpackt als moralisch hochwertig.



    Wir brauchen Lösungen, ja! Dies ist keine!



    So schnell es geht die Jungen entlasten, Eigene Vorsorge, kapitalgedeckt. Steuerlich vergünstigt. Und die Alten, ja die müssen mal an einen Tisch, denn über Steuern, die ja auch von den Jungen kommen. No go!

  • Für mich wird hier das falsche Argumentationsmodell (auch noch) über die falschen sozialen Gruppen gelegt. Falsch ist für mich, dass man denkend bei den Auswirkungen der schlechten Rentenpolitik ansetzt, anstatt die Fehlsteuerungen sofort zu beheben. Fehlsteuerungen sind: sinkende Renten. .. Sch..ß auf die systematischen Unterschiede bei der Versorgung der unterschiedlichen sozialen Gruppen, denn man sollte m.E., Stand heute, Renten unter 2.000 € / Monat aus Steuermitteln auffüllen.

    • @Gerhard Krause:

      Alle Renten auf 2.000€ p.M. auffüllen, egal was da vorher stand? Also quasi Bürgerrente?



      Na danke, das finde ich erstens nicht „sozial“ und dann noch deutlich zu viel. Man kann ganz gut mit weniger Rente auskommen ohne am Hungertuch zu nagen.

    • @Gerhard Krause:

      👍

  • "vielmehr muss bei den Boomern, die zukünftig sehr gut von der Rente leben können, die Einsicht reifen, dass sie länger als vorgeschrieben weiterarbeiten – zu ganz normalen Konditionen, ohne gleichzeitig Rente zu beziehen. "



    Hallo? Geht´s noch?



    Die sogenannten Boomer haben zumeist ein Arbeitspensum unter Bedingungen hinter sich, welche die jungen Menschen von heute im Interesse sogenannter Work-Live-Balance kopfschüttelnd ablehnen. Die Rentenansprüche sind durch ein Arbeitsleben erarbeitet und somit verdient. Keine Minute länger als gesetzlich vorgeschrieben sollten die Menschen arbeiten müssen, es sei denn, sie wollen freiwillig, in der verdienten Rentenbezugszeit noch etwas für sich selbst oder die Gesellschaft tun. Dieses Ausspielen der Alten gegen die Jungen nervt langsam nur noch.

    • @Trabantus:

      So sehe ich das auch. Die Generation der Boomer hat im Schnitt 40 Jahre lang gearbeitet. Wer von den jungen Leuten kann das denn überhaupt noch schaffen - nach Jahren der Selbstfindung und Welterkundung? Und dann auch bloß nicht Vollzeit. Ich will das gar nicht kritisieren, hätte ich diese Möglichkeiten gehabt, wäre das sicher auch mein Lebensentwurf werden können. Aber nun dafür die Rentner in die Pflicht zu nehmen halte ich für ziemlich dreist.

      • @B. Trübt:

        "Die Generation der Boomer hat im Schnitt 40 Jahre lang gearbeitet. Wer von den jungen Leuten kann das denn überhaupt noch schaffen - nach Jahren der Selbstfindung und Welterkundung? Und dann auch bloß nicht Vollzeit. " Sehr viel Meinung und Re-sentiment sehr wenig Ahnung. Der Hauptgrund warum die jungen Leute heutzutage im Durchschnitt später anfangen zu arbeiten ist das man heute fast immer Abitur und Studium braucht, wird man mit 6/7 eingeschult 13 Jahre Schule, 3-4 Jahre Bachelor, 2 Jahre Master ist man 26 wenn man anfängt zu arbeiten, muss man noch eine Klasse wiederholen, was auch häufiger vorkommt oder erstmal 1-2 Jahre Praktika machen bevor man richtig arbeitet ist man schnell 27/28 bevor man anfängt zu arbeiten ohne Selbstfindung, ohne Welterkundung.

        Leute die das machen sind die absolute Ausnahme und die sind meist auch aus solch Wohlhabenden Familien das sie nicht von ihrer Rente alleine leben müssen später.

        Die meisten jungen Leute arbeiten hart, oft mehr als 45h weil man am Karriere Anfang sich reinhängen muss, sind bei Berufsanfang älter aber auch besser qualifiziert als es die meisten Boomer waren.

      • @B. Trübt:

        Das ist mir auch zu einfach, bzw. zu einseitig. 40 Jahre lang gearbeitet haben vor allem die Nicht-Akademiker unter den Boomern. Wer studiert hat, eventuell auch promoviert, hat oft erst mit 30 Jahren oder noch später anfangen können, in die Rentenversicherung einzuzahlen. Und auch in dieser Generation gab es einige, die länger arbeitslos waren, oder schlecht bezahlte Jobs annehmen mussten. Nicht, weil sie unfähig waren, sondern weil es einfach zu viele Bewerber auf zu wenige Stellen gab. Zumindest in manchen Bereichen.

        Was die Autorin auch vergisst: Die Rente mit 63 wurde auch von der Ampelregierung bestätigt, trotz aller Warnungen.

        Und neben den Boomern sollte man auch mal die Vertreter der Wirtschaft fragen, warum sie den benötigten Fachkräften nicht ein so lukratives Angebot gemacht haben, dass die geblieben sind. Haben das immer die Betriebsräte verhindert?



        Ich habe zumindest von solchen Angeboten nie etwas gelesen.

        Die CDU "hetzt" nicht gegen Migranten und macht nicht die "die" Migration zum "Hauptproblem. Sondern den fehlenden politischen Willen, diejenigen wieder auszuweisen, die kriminell sind, das Sozialsystem ausnutzen oder religiöse Fanatiker sind.

  • Wo lässt sich noch etwas rausholen. Den Leistungsträgern sind Bürgergeldempfänger und irreguläre Migranten ein Dorn im Auge. Die kapitabesitzenden Arbeitgeber können nichts verschenken. Sie geben schon Arbeit. Dem Westdeutschen liegen die Ossis auf der Tasche. Usw.



    Alle liegen der Natur auf der Tasche.



    Es wird heißer.



    Survival of the fittest.

  • Die Boomer gehen je nach Geburt mit ca. 64,5 Jahren in Rente. Wer mit 22 zu Arbeiten begonnen hat und durchschnittlich verdiente, hat etwa 48 Rentenpunkte erreicht. Ein Rentenpunkt sind derzeit 39,32€ * 48 = 1887,36 € monatliche Rente. Und jetzt sollen die weiter arbeiten und damit eine höhere Rente bekommen? Denn mit jeden weiterem Jahr bekommen sie bis zu 1,9 Rentenpunkte hinzu. Wie soll das zur Entspannung der Kosten der Rente führen, wenn mehr Leute mehr Rente bekommen?

    Es müssen endlich ALLE Bürger einzahlen, die in diesem Land Geldeinkünfte habe. Dazu gehören auch Beamte, Politiker und Selbstständige. Dann wird ein Schuh draus.

    • @Peter Hellinger:

      "Es kann nicht darum gehen, eine Neiddebatte auszulösen, vielmehr muss bei den Boomern, die zukünftig sehr gut von der Rente leben können, die Einsicht reifen, dass sie länger als vorgeschrieben weiterarbeiten – zu ganz normalen Konditionen, ohne gleichzeitig Rente zu beziehen. Sie zögern den Bezug also heraus."



      Nix da - weiter arbeiten OHNE gleichzeitig Rente zu beziehen ist die Idee.

      • @B. Trübt:

        So ist das aber nicht gemeint,



        Wer noch 3 Jahre weiterarbeitet, erwirbt in den 3 Jahren weitere Rentenpunkte. Damit ist dann der Rentenanspruch 3 Jahre später höher als zum regulären Einstiegsalter. Was ist denn damit gewonnen?

      • @B. Trübt:

        Mit jedem Jahr, dass ein Boomer arbeitet und Rente EINZAHLT erwirbt er bis zu 1,9 Rentenpunkte. Er geht dann nicht mit 48 oder 50 Punkten iR rente, sondern mit 54 oder 56, bekommt also eine höhere Rente, die auch jemand bezahlen muss. Das ist doch ein Linke-Tasche-Rechte-Tasche Spiel und trägt nichts zur Entlastung bei.

  • "Wohlhabende Boomer, die in Rente gehen, sollten länger arbeiten. Denn es muss eine solidarische Bewegung der reichen Alten mit den armen Alten entstehen."

    Es war ein großes Fehler schon mit 20 an die Rente zu denken und für ein gutes Auskommen im Alter zu schuften. Man arbeitete nicht nur schon frühzeitig, man soll dann auch noch mehr arbeiten im Alter

  • „Länger arbeiten“ ist sicher die einfachste Lösung zur Stabilisierung der Rente. Aber es funktioniert nur, wenn es für alle gilt.



    Wenn jemand länger arbeitet, bezieht er eine höhere Rente. Damit ist dieser Person, aber nicht den anderen geholfen.

  • Ich würde das wie die Autorin fast immer begrüßen. Weiterarbeitende Alte stabilisieren Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Gesellschaft.

    Nur: Wenn sie es tun, dann sicher nicht, weil wir uns das so sehr wünschen.

    Und das zu Recht:



    Zu entscheiden, was man im Leben so tut, ist natürlich ein ganz zentrales Persönlichkeitsrecht. Und wer es sich leisten kann aufzuhören, hat auch aus dieser Sicht keinen Druck.

    Ich kenne jüngere Leute, die sich auf der Suche nach dem nächsten Job sehr viel Zeit nehmen und ihre Freiheit auf dem Weg auskosten, solange es finanziell eben geht. Sollte man ihnen nicht empfehlen, besser zu arbeiten - im Zweifel "aus Solidarität"? Ihnen reinzurenden haben wir von außen nicht mehr und nicht minder Recht als bei den Alten.

    Zudem ist bei Renteneintritt die verbleibende Lebenszeit knapper, während sie vielen zuvor noch schier unbegrenzt scheint. Ein Grund mehr, niemandem in seine persönliche Lebensplanung hineinzupfuschen.

    Die Anreize sind übrigens schon da; Arbeitsrecht und Sozialversicherungen ermöglichen inzwischen eine sehr flexible Gestaltung der Lebensarbeitszeit. Das ist noch nicht lange so. Nur größere Unternehmen können sich das oft nicht vorstellen.

    • @Frauke Z:

      Die Alten haben für gewöhnlich nach 45 Arbeitsjahren aufwärts die Schn...voll.



      Täglich kommen junge Leute ins Land, täglich werden es auch immer mehr.



      Animiert doch die mal zum arbeiten und lasst die Alten mit ihrem krumm geschaffen Buckel endlich in Ruhe.

  • Ein ewiges und schwieriges Thema. Was immer übersehen wird : der Kreislauf . Die Rentner zahlen heute schon, je nach Quelle zwischen 40 und 80 Mrd Einkommensteuer, m.a.W. einen Teil der Zuschüsse selbst . Wer trotz Rente weiter arbeitet hat Steuerklasse 6 und wer verwitwet ist im zweiten Jahr Steuerklasse 1 , m.a.W. die höchsten Steuerklassen. Beamte haben nie in die Rentenversicherung einbezahlt, beziehen ein Ruhegehalt bis 71,75% ihrer letzten Bezüge und nehmen an den Steigerungen der aktiven Beamten teil.



    Rentner und Beamte geben ihre Nettorente / Nettopension hier aus ( je weniger, desto sicherer hier und nicht auf Mallorca) . Dadurch erzeugen sie Gewinne und Gehälter samt Sozialversicherungsabgaben und Steuern.



    Bloss keine kapitalgedeckte Rentenversicherung , s. Enronpleite !



    Höhere Rentenversicherungsbeiträge sind unbedingt erforderlich, man kann den Jüngeren nur empfehlen keinen Widerstand dagegen aufzubauen, Erfolg s. Österreich!



    Die Deutsche Rentenversicherung ist außerdem der größte Deutsche Rehaträger, eine unverzichtbare Leistung in jedem Berufsleben.

    www.bmi.bund.de/DE...rgung-artikel.html

  • Rentenscham? Die wirklich Reichen zahlen sehr selten in die Rentenkasse ein. Von daher gehe ich davon aus, dass der typische Platzhalter fuer "die Anderen" gemeint ist.