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Desaster in der WohnungsbaupolitikUmbau jetzt!

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Gegen die Wohnungskrise anbauen? Das funktioniert nicht mehr. Besser wäre eine radikale Abkehr von der bisherigen Politik.

Klara Geywitz spricht beim Wohnungsbau-Tag 2024 Foto: Kay Nietfeld/dpa

K lara Geywitz freut sich. Rund 294.000 Wohnungen wurden im vergangenen Jahr neu gebaut. Das sei überraschend gut, jubiliert die SPD-Bundesbauministerin. Dass sie sich über diese Zahlen freuen kann, zeigt, in welcher katastrophalen Lage die Wohnungspolitik in Deutschland ist. Zum einen war befürchtet worden, dass das von der Bundesregierung selbst gesetzte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr noch deutlicher verfehlt würde. Zum anderen ist es sicher, dass es in den kommenden Jahren noch viel schlimmer wird.

Denn der Bau der im vergangenen Jahr fertig­gestellten Wohnungen wurde im Schnitt rund zwei Jahre zuvor genehmigt. Damals aber bewegte sich die Zahl der Baugenehmigungen noch auf dem mehrere Jahre konstanten Level von gut 30.000 pro Monat. Das schon war viel zu wenig, um die Spannungen des völlig überhitzten Wohnungsmarktes abzubauen. Doch seither fällt die Zahl auch noch ins Bodenlose. Zuletzt vermeldete das Statistische Bundesamt einen Rückgang um fast 50 Prozent seit dem Frühjahr 2022.

Das hat mehrere Gründe. Da sind die infolge des Krieges in der Ukraine gestiegenen Kosten für Baumaterialien. Zudem ist Neubau mittlerweile so teuer, dass er für die breite Masse unbezahlbar geworden ist. Zwar bleibt die Nachfrage enorm. Aber auf dem ach so oft gelobten freien Markt kommen Bauherren und Wohnungssuchende einfach nicht mehr zusammen.

Was nichts anderes heißt: In den kommenden Jahren wird Neubau als Gestaltungsinstrument in der Wohnungspolitik komplett ausfallen. Dumm nur, dass die Regierung kein anderes hat. Und die rechte Opposition erst recht nicht.

Weg mit Steuerabschreibungen

Helfen könnte nur ein Umbau. Eine intensive Nach- und Neunutzung bestehender Gebäude, wie sie zukunftsorientierte Ar­chi­tek­t:­in­nen anregen, ist ein überfälliger Ansatz. Noch drängender aber wäre ein Umbau der Wohnungspolitik.

Als erste Notfallmaßnahme müsste der noch existierende Restbestand günstiger Wohnungen gesichert werden, etwa durch einen Mietpreisdeckel, was nach bundespolitischen Eingriffen ja möglich wäre. Zweiter Schritt wäre die radikale Abkehr von sämtlichen Bauförderungen wie Steuerabschreibungen von renditeorientierten Investmentprodukten hin zu gemeinnützigen, langfristig sich selbst finanzierenden Wohnungsfonds.

Das wäre im Wortsinne eine Jahrhundertaufgabe. Fatalerweise ist die Politik hierzulande nicht darauf ausgelegt, in solchen Dimensionen zu denken. So werden auch die gerade fertig gewordenen Wohnungen längst Altbauten sein, bevor sich wirklich etwas ändert.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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70 Kommentare

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  • Warum sollen Steuerzahler auf dem Land in MeckPomm, wo es keine Wohnungsnot gibt, Fonds finanzieren nur damit Mieter in Berlin günstig wohnen können?

  • Mal ein paar ketzerische Vorschläge.



    Aus "Die Ukraine darf nicht verlieren" ein "Wir werden dafür sorgen, dass die Ukraine siegt", machen.



    Sorgt mittelfristig für eine Millionen weniger Mieter.



    Entwicklungshilfe wieder als Hilfe zur Selbsthilfe und damit funktionierende Möglichkeit zum Leben im eigenen Land, inklusive der Veredlung der Rohstoffe durch einheimische Firmen.



    Leben im eigenen Land, mit der eigenen Familie, ist doch hier auch ein selbstverständlicher Wunsch.



    Millionen weniger Flüchtlinge würden hier mittel- bis langfristig zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt führen.



    Grunderwerbssteuer für die Städte und Gemeinden auch bei Verkauf oder Vererben von mehr als 300 Wohnungen spült Geld in deren Kassen, sorgt für mehr Steuergerechtigkeit und dämmt Spekulation ein.



    Langfristig Erwerb allen Grundes durch Gemeinden, Städten, Ländern und Staat. Danach Grundstücke nur noch in Erbpacht.



    Bodenspekulationsgewinne abschöpfen.



    Umweltschutz ernstnehmen und Produkte sowie Dienstleistungen entsprechend mit Abgaben belegen und unter allen Bewohner, zu gleichen Teilen verteilen.



    Sorgt bei Verbrauchern für Bewusstsein und bei Anbietern für Verbesserungen = weniger Flüchtlinge.



    Usw....

  • Und nach Streichung von Bauförderungen wie Steuerabschreibungen soll’s dann günstiger Wohnraum werden? Diese Ligik erschließt sich mir nicht.

  • Ganz einfach: Man spricht ein Verbot von neuen Gewerbegebieten in Regionen mit Wohnngsnot aus, nur noch Tausch wäre erlaubt.

    Dann ergibt sich das Problem von alleine und die Arbeitsplätze und Wohnungssuchenden kommen in den Regionen mit Leerstand zurück.

    Dann regeln Angebot und Nachfrage freier Gewerbegebiete den Scheiß 🤪

  • Diese Rat- und Hilf- lose Frau Gey(er)witz, die aus einer Partei stammt, die einmal zusammen mit Gewerkschaften Wohnungsbaugenossenschaften (und eine COOP) nach Gemeinwohl förderte ist mitverantwortlich dafür, dass derzeit nach US-Vorbild Hunderttausende von Profitjägern, die sich nur noch weiter bereichern wollen, auf die Straße geworfen werden. Besonders trifft es auch im Bildungswesen vernachlässigte, die nie eine Chance hatten, einen 'Vermieter' zu finden. Wer mit Grundbedürfnissen wie Gesundheit, Wohnen, Bildung und Versorgung Profite machen will, zerstört den Zusammenhalt einer sozialen Gesellschaft, das 'S' ist bei Olafs (und Benkos) Partei schon lange nicht mehr angebracht !

    • @Dietmar Rauter:

      Gut das da das "C" bei xDU und xSU noch so sinnvoll ist ;-)

      • @2Cents more :

        Stimmt: Da gibt es das doppelte C, das von unten, der Wunsch nach Solidarität und Zusammenhalt, auf den die Predigenden immer soviel Wert legen und und das Alibi derjenigen, die sich mit Ellenbogen nach oben durchgefressen haben und die Bedeutung von Gemeinschaft gar nicht mehr kennen.

    • @Dietmar Rauter:

      Gut das da das "C" bei xDU und xSU noch so sinnvoll ist ;-)

  • Wieso wird eigentlich nie über die fehlbelgten Sozialwohnungen gesprochen? Also die Wohnungen, in denen Leute günstig wohnen, die aus der Bedürftigkeit heraus gewachsen sind.



    Wenn man da die Differenz zur ordsüblichen Miete abschöpfen würde, könnten sich sicherlich Mittel für den Neubau von sozialwohnungen generieren lassen....

  • Kann es sein, dass Bauen hierzulande auch teuer ist, weil die Mieter anspruchsvoller sind?

    Man muss ja nicht Sperrholzwände einbauen wie (scheinbar) in manchen US-Häusern, aber mehr Fertigteile, Verzicht auf Keller oder auf Unterputzleitungen könnten diskutabel sein.

    • @Ciro:

      Kompakter, wieder einfacher und auf ästhetische Weise standardisierter ist eine Lösung. Form folgt Funktion, und die ist auch: bezahlbar, nicht nur für reiche Reichenkinder mit Langeweile.

      Und eigentlich brauchen wir auch z.B. keine eigene Waschmaschine für den Single, sondern eben den _Zugang zu einer. Keine flächenfressenden Auto-Parkplätze, sondern eine angemessene ÖPNV-Infrastruktur als Grundversorgung

      Eine Ausnahme meinerseits doch: der deutsche Standard bei Schallschutz hat schon etwas sehr Angenehmes.

    • @Ciro:

      Unterputzleitungen sind nicht viel teurer. Kanal will auch verlegt sein.

  • Was ich wirklich nicht verstehe:



    Im Osten stehen ganze Städte leer und sind verwaist. In Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt gibt es auf gängigen Immo-Portalen Wohnungen und Mehrfamilienhäuser zu zehn- & hunderttausenden zum Spottpreis. Selbst die Mieten im Osten sind geradezu lächerlich gering im Vergleich zu Ba-Wü, Bayern oder NRW.



    Vielleicht muss eher ein Umdenken geschehen, dass nicht jeder in der hippen urbanen Innenstadt Berlins, Hamburgs, Köln od. München leben kann und dafür nur 5€/qm bezahlen muss.

    • @DieAndereSicht:

      Sie sagen es.

      Wohnungsbau wird nicht für die Menschen gemacht, sondern für die Wirtschaft, die in den Metropolen agiert und nicht in den zurück gebliebenen Regionen mit ihrem Wohnungsleerstand.

      Es sollten nur noch Gewerbebetriebe in den Metropolen mit Wohnungsnot ausgewiesen werden können, wenn entsprechend der Anzahl der dort dann Arbeitenden auch die entsprechende Anzahl an neuen Wohnungen nachgewiesen werden kann.

      Oder besser noch: Massive Wirtschaftsförderung der Regionen mit Leerstand.

    • @DieAndereSicht:

      Das ist genau der springende Punkt.



      Alle wollen in den gleichen 3-4 Städten wohnen. Während weite Teile des Landes völlig verwaisen.



      Gleichzeitig will man aber auch keine weitere Verdichtung durch höhere Bauwerke in Städten wie Berlin und München.



      Man kann der Immobilien und Finanzindustrie noch so viel die Schuld zuschieben. Für diese Präferenzen sind sie aber nicht verantwortlich.

      • @Hendrik B:

        "Alle wollen in den gleichen 3-4 Städten wohnen. Während weite Teile des Landes völlig verwaisen."

        Das stimmt doch nicht. Die Bevölkerung ist aufs ganze Land verteilt. Aber natürlich will man in der Nähe des Arbeitsplatzes wohnen. Und da ist es durchaus so, dass auch auf dem Dorf die Mieten schon sehr hoch sind.

        Der Osten ist kein Maßstab. Nach der Wende sind viele weg, weil es keine Arbeit gab (ich auch) und Zuwanderung will man ja nicht...

    • @DieAndereSicht:

      In unserer Stadt stehen aktuell 6000 Wohnungen leer und die Neubaugebiete aus Ostzeiten werden rückgebaut. Bevölkerungsrückgang seit der Wende liegt bei um die 50%. Wenn uns Berlin mit einem Hochgeschwindigkeitszug anbinden würde, könnten wir als Schlafstadt fungieren. Seit 20 Jahren wird über so eine Anbindung gesprochen. Aktuelles Planungsziel ist in 30 Jahren. Bis dahin ist die Verbindung langsamer als im Fahrplan im Stadtmuseum zu Kaisers Zeiten.



      Wie schon in der DDR liegt aber der Fokus der Politik nur auf Berlin und die Provinz muss sehen wo sie bleibt.



      Ich kann allen Eltern in Berlin nur empfehlen es uns gleich zu tun und wegzuziehen. Hier gibt es Kitaplätze, gute Schulen, saubere Parks und Spielplätze und ein günstiges Preisniveau bei Mieten. Berlin sollte in solchen Fällen Wegzugprämien anbieten und beispielsweise Umzugskosten übernehmen.

    • @DieAndereSicht:

      Ganz einfach: die Menschen wollen gar nicht in "hippen, urbanen Innenstädten" leben (verwöhntes Pack, wolltest Du wohl sagen), aber in halbwegs machbarer Entfernung zu den Arbeitsplätzen, wo sie die Miete verdienen können. Mieten sind da günstig, wo keine Arbeitsplätze sind.

      • @BUBU:

        Und genau das Problem mit den Arbeitsplätzen muss man lösen.



        Ist vielleicht einfacher. Das muss aber auch gewollt erden und daran scheitert es meistens.

    • @DieAndereSicht:

      Dummer Weise braucht man nicht nur eine Wohnung, sondern auch Arbeit. Jeden Tag von Sachsen in den Schwarzwald fahren, wäre schwierig...

      Und die Probleme gibt es längst nicht mehr nur in den Innenstädten hipper Städte. Das Problem geht längst tief ins Umland.

    • @DieAndereSicht:

      Nur gibt es in diesen Orten, und Umgebung, wo viele Wohnungen frei stehen keine Arbeit. Ausserdem sind das oft heruntergekome Wohnungen und Häuser. Deswegen gibt es diese ja zum Spottpreis.

      An der deutsch-polnischen Grenze gibt es 100 qm Häuser für 20000 €. Nur sind die fast abbruchreif.

    • @DieAndereSicht:

      Tolle Idee und die Mensche ziehen dahin und beantragen Bürgergeld weil es dort keine Arbeit gibt.

    • @DieAndereSicht:

      Das ist es: Die Alten werden in den Osten umgesiedelt. Und natürlich Arbeitslose. Und alle, die von zu Hause arbeiten können. Und Zack, alle Probleme gelöst

  • Gute Vorschläge, aber ein entscheidender Vorschlag fehlt: ohne ein Sondervermögen wie bei der Bundeswehr für den sozialen Wohnungsbau wird es keine Besserung geben. Städte und Kommunen müssen mit dem vom Bund zur Verfügung gestellten Geld massenhaft Sozialwohnungen bauen und Eigentümer werden. Auch wenn das den Baumarkt zeitweise überhitzt.

    Dass der soziale Wohnungsbau praktisch ein Nullsummenspiel ist, weil zu viele Wohungen jedes Jahr aus der Sozialbindung fallen, zeigt die grundlegende Fehlkonstruktion.



    Geywitz dreht lediglich an einigen Stellschrauben und fährt das Schiff langsam aber sicher komplett auf Grund.



    In ein, zwei Jahren wird es Tausende von Flüchtlingen geben, die in Containerdörfern leben, aber niemals die Chance auf eine Wohnung haben, wenn sie nicht einen sehr gut bezahlten Job bekommen. Soziale Ghettos wie in Frankreich sind mit dieser Politik vorprogrammiert. Allein Berlin baut 6000 neue Plätze mit Containerdörfern. Vermutlich bestehen dieser Containerdörfer noch in zehn Jahren. Dann werden dort vermutlich einige Zehntausend Flüchtlinge leben. Denn ein gutes Konzept für den sozialen Wohungsbau existiert in Berlin nicht.

    • @Lindenberg:

      "Nullsummenspiel" würde ja bedeuten es werden so viele gebaut, wie aus der Sozialbindung entfallen... Es sind ja weniger.. also ein "negativsummenspiel".

      Es werden etwa 10x mehr Sozialwohnungen benötigt, als wir haben und jedes Jahr wird die absolute Zahl kleiner...und dann lobt sich dafür auch noch jemand!!!!!!!!

    • @Lindenberg:

      Unabhängig davon: ich habe gerade hier in der TAZ diverse Artikel gelesen, dass Wohnungsneubau im großen Stil massiv CO2 freisetzt; nicht nur an den Baustellen direkt, sondern auch bei der Beschaffung von Rohstoffen. Insbesondere wurde dabei kritisiert, dass der dafür benötigte Sand inzwischen aus afrikanischen Ländern heran geschafft wird, die dafür ihre Seen trocken legen. Mir ist also nicht ganz klar, wohin die Reise eigentlich gehen soll.

  • Ich sehe einen Deckel _nicht als den wichtigsten Schritt. Er schafft zwei Märkte, einen für Insider mit Wohnung, einen für Outsider. Das kann man nur als Notwehr gegen gierige Geier setzen, doch es verringert die Beweglichkeit im Mietmarkt.



    Und alle sollten möglichst nahe an den neuen Arbeitsort, wenn sie dahin müssen, denn die Pendelei kostet uns volkswirtschaftlich hohe Summen.

    Der Staat stellt seine Handlungsfähigkeit sicher durch wieder angemessen hohe Einbeziehung von Erbe, Vermögen und extrem hohen Einkommen, schöpft die Bodenrente selbst ab (vgl. Hans-Jochen Vogel); dann werden kompakte kluge Sozialwohnungen gebaut (Wien), eben auch für Singles, damit Oma Pachulke auch endlich eine barrierefreie pflegbare Wohnung zum Wechseln bekommt.

  • "In den kommenden Jahren wird Neubau als Gestaltungsinstrument in der Wohnungspolitik komplett ausfallen."

    Das muss nicht sein. Man könnte einfach mit öffentlichen Geldern Sozialwohnungen bauen. Also mit voller Absicht außerhalb des Marktes. So würde der Druck aus dem Markt genommen. Aber das geht nicht mit Parteien, die den Markt anbeten.

    Langfristig würde der Staat sogar Geld sparen. Bei den Mietzuschüssen, die in die Taschen der Vermieter fließen.

  • Der Hinweis auf die Genossenschaftswohnung ist absolut richtig. Ich hatte als Student auch eine Genossenschaftswohnung und kann das Gesagte voll bestätigen. " Fiebrige Träume" ist auch ein sehr schöner Begriff . Nicht nur, aber auch die SPD bringt lebensbedrohlich inkompetente Personen (z.B. Lambrecht) in zentral wichtige Funktionen. Ein um 110.000 Wohnungen verfehltes Ziel heißt , dass 110.00 Haushalte nicht die Wohnung haben , die sie brauchen. Um sich das schönzureden braucht man einen Charakter, also ein unveränderliches Wesensmerkmal. Ich muss in dem Zusammenhang an Elke Kahr denken, die Wohnungspolitik als Wohnungspraxis gemacht, was es ja ist: Ein Dach über dem Kopf ist etwas konkretes.

  • Mietpreisdeckel und Abschaffung sämtlicher Bauförderung.

    Kurz: Investitionen von Privatkapital in den Wohnungsbau so unattraktiv wie möglich machen?

    D.h. der Staat soll's künftig alleine wuppen? Hat ja schon in der DDR prächtig funktioniert.

  • Eins der Probleme ist, dass die pro-Kopf qm-Zahl immer weiter gestiegen ist. Singles sind heute der Meinung, dass es mindestens 60 qm sein müssen, damit eine Wohnung adäquat ist - und das sind nicht nur Wohlhabende, die brauchen 80 qm.



    Dass daraus folgend mehr Geld für weniger Wohneinheiten notwendig ist, ist logisch. Und die Ansprüche sind insgesamt deutlich gestiegen.

  • Der einzige Weg ist



    a) Steigerung der Quote zu der Zugezogene und Bürgergeldempfänger im Bausektor wertschöpfend tätig werden,



    b) Reduzierung sämtlicher baubezogener Mehrwertsteuern auf Null,



    c) Reduzieren der Einkommensteuern im Bausektor auf Null,



    d) Volle Abschreibemöglichkeiten von Bauinvestitionen im ersten Jahr und letztendlich



    e) der Rückbau des neuen Bauministeriums

    • @Andere Meinung:

      Was verstehen Sie denn unter Punkt a?

      "Steigerung der Quote zu der Zugezogene und Bürgergeldempfänger im Bausektor wertschöpfend tätig werden"

      Ist mir leider schleierhaft, was ich mir darunter konkret vorstellen soll?

      • @Hannah Remark:

        Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist in Deutschland der kleinste Teil der Asylantragstellenden bzw. Ukrainern mit Arbeit beschäftigt. In Dänemark arbeiten bspw. ca. 70% der dort lebenden Ukrainer - in Deutschland liegt diese Quote bei unter 20%.



        Unsere Ampelregierung hat mittlerweile erkannt, dass hier generell gehandelt werden muss.



        Mein Punkt bezieht sich nun auf die Arbeitsstellen bei denen diese Personen bevorzugt in Einsatz gebracht werden sollten. Für die Gesellschaft in der Summe ergibt sich ein hoher Nutzen beim Einsatz im Bauhaupt- und -nebengewerbe.

  • www.youtube.com/watch?v=hLT-W55y-LI



    Vom Bürokratiewahnsinn im Wohnungsbau. Viele Normen - Teure Wohnungen? | SWR Doku

  • Die Politik ist nicht nur dafür nicht ausgelegt -- sie steht zu sehr unter dem Einfluss der Immobilienbranche.

    Wie war es noch mal mit den 800000 Euro an Kai Wegner?

    Wer meint, Gröner hätte das aus der Güte seines Herzens gemacht, und weil er die Berliner CDU so knorke findet, für den hätte ich eine günstige Brücke zu verkaufen.

  • Genossenschaftwohnungsbau- es gibt nicht Sinnvolleres!

    Gutes, preiswertes Wohnen, Interesse der Genossenschaft UND der Mitglieder die Qualität und Substanz zu pflegen und zu erhalten, Haushandwerker, Grünflächenpflege alles mit drin..kein Zwang Gewinne für Investoren erpressen zu müssen..sondern Erhalt und Re-Investition in neue Projekte.



    Ich habe als Student in 1 lichten 2 ZiWo wohnen können, vorher hatte ich für 50DM weniger 1 Zi. privat im verrottenden Altbau, Klo- halbe Treppe, Dusche in der Küche.



    Gibt es "sozialdemokratischere" Themen als wirklich sozialer, langfristiger Genossenschaftswohnungsbau?



    Die Sozis hatten zu lange fiebrige Träume AUCH bei den Reichen Spackos mitspielen zu dürfen (Siehe Schröder), dabei haben sie in fast allen Bereichen ihre Stammwählerschaft vergessen und verraten. Statt echtem Miteinander- neoliberale Kartellwirtschaft, statt common wealth- Steuerfreiheit für die oberen Zehntausend. Statt guter Bundesbahn und menschlicher Krankenhäuser, Aktienrente und allseitige Ausbeutung in Pflegeheimen.



    Das passiert wenn man seine Ideale und ethischen Werte mit dem "Brioni-Mantel" an der Garderobe abgibt:



    Die gute alte Tante spd dümpelt bei knapp 13 Prozent.

    • @So,so:

      Nennt sich selbstverschuldete Marginalisierung.

    • @So,so:

      Nicht ohne ("Haus &) Grund", hat H.Kohl als allererstes die dauerhafte Sozialbindung von staatlich geförderten Mietwohnungen abgeschafft. Welch anderer Grund konnte wohl dahinter stecken, als das Angebot an günstigem Wohnraum langfristig zu verknappen und damit die Renditen und Mieteinnahmen der Reichen zu erhöhen?



      Solche Politiker und ihre Reichenlobby mit ihrer Niedertracht und Ethikfreiheit haben zum Vertrauensverlust in unsere Demokratie und einer gefährlichen Spaltung unserer Gesellschaft geführt.



      Es muss sich etwas ändern.

      • @So,so:

        "...Welch anderer Grund konnte wohl dahinter stecken, als das Angebot an günstigem Wohnraum langfristig zu verknappen und damit die Renditen und Mieteinnahmen der Reichen zu erhöhen..."



        Wenn man ein ganz klein wenig bösartig ist, könnte man so denken. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Mieter, die in Sozialwohnungen wohnen, nach ein paar Jahren gar keine Sozialfälle mehr sind und trotzdem nur Sozialmiete zahlen. Was meinen Sie?

        • @Bommel:

          Die Fehlbelegungsabgabe wurden durch die Bundesländer in den Nuller-Jahren weitgehend abgeschafft (zu viel Bürokratie), wäre aber ein Steuerungsinstrument.

      • @So,so:

        "...Als erste Notfallmaßnahme müsste der noch existierende Restbestand günstiger Wohnungen gesichert werden, etwa durch einen Mietpreisdeckel, was nach bundespolitischen Eingriffen ja möglich wäre. Zweiter Schritt wäre die radikale Abkehr von sämtlichen Bauförderungen wie Steuerabschreibungen von renditeorientierten Investmentprodukten hin zu gemeinnützigen, langfristig sich selbst finanzierenden Wohnungsfonds..."

        Das kann man machen, nur dann baut ausschließlich der Staat noch Wohnungen (wenn er denn baut). Kein Privater wird dann noch bauen/vermieten wollen. Sollte man sich gut überlegen.

  • 6G
    601161 (Profil gelöscht)

    Ich bin begeistert! Es wäre so einfach, zumindest mal am Anfang, wie der geschätzte Redakteur uns wissen läßt! .Die "Notfallmaßnahme" des Mietpreisdeckels wirklich konsequent umgesetzt führt aber schon am nächsten Tage zur Verweigerungshaltung der Vermieter hinsichtlich Sanierungen. Das IST so, ob berechtigt oder nicht! Da hilft dann nur ein staatlicher Zwang.....(Ich werde Behördenleiter..!) Und die Förderungen auf gemeinnützige Ansätze zu verlagern hört sich nur gut an. Dafür müssten dann alle bisher Tätigen über Nacht anders "denken"! Glaub ich nie und nimmer! Aber ganz (ganz!) im Ernst: Wenn die, wie Sie sie zu nennen belieben "rechten" das Rezept schon haben, ohne es zu wissen? Wenn es zu einer starken Einschränkung der Zuwanderung kommt, dann hat D schnell einen Abwanderungssaldo! Da niemand so denkt, wird es wahrscheinlich genau so kommen. Und wir jammern dann wieder, nur andersrum!

  • Viele Menschen wohnen allein in zu großen Wohnungen und Häusern, auf 100 oder mehr m2.



    Für sie sollten kleinerer attraktive Wohnungen gebaut und ihnen angeboten werden, die dann günstiger sein müßten, als die großen Wohnungen mit alten Mietverträgen.

    Dadurch könnten Wohnungen und Häuser für Familien und WGs freiwerden.

    Zuerst muss der vorhandenen Wohnraum effektiver genutzt werden.

    • @Paul Schuh:

      Naja, alteingesessene Mieter ohne Not aus der Wohnung zu werfen kommt üblicherweise nie gut an. Da nutzt auch die schicke "Ersatzwohnung" nichts, die feil geboten wird.

  • Und von den 300k Wohnung, die jetzt fertiggestellt wurden, sind die allermeisten im absoluten Hochpreissegment mit qm Preisen von 20€ und mehr kalt.

    Also nichts, was sich ein Normalsterblicher leisten kann, vor allem nicht in Zeiten von Reallohnverlusten Jahr für Jahr.

  • Ich habe die Tage "Weder Hütten noch Paläste" von Prof. Günther Moewes gelesen. Der Mann ist Architekt und Ökonom und schreibt darin auf S. 193:

    "Ohne Beschäftigungsgesellschaft brauchen wir keine Neubauten. Das gilt sogar für den Wohnungsbau. Eine Wohnungsnot haben wir nur, weil wir ständig versuchen, auf Kosten anderer Nationen einen internationalen Wirtschaftsvorsprung zu erzielen oder auszubauen, und so einen Wanderungsdruck auf den Standort Deutschland erzeugen. Selbst bei höchsten Komfortansprüchen gäbe es ohne Wanderungsdruck keinen Neubaubedarf an Wohnungen. Das gilt ungleich mehr für Wirtschafts-, Verkehrs- und Verwaltungsneubauten...."

    • @Eric Manneschmidt:

      Ich habe Herrn Moewes Buch nicht gelesen, hoffe aber für ihn dass Sie da einiges aus dem Zusammenhang reißen.

      Welcher Internationale Wettbewerb ist dafür verantwortlich dass die Menschen lieber in der Stadt als auf dem Land wohnen?

      "Es sind genug Wohnungen für alle da, schaut euch mal den Leerstand in diesem sächsischen Dorf an" ist eine Aussage mit der ein Politiker bei einer Demonstration zum Wohnungsnotstand in Berlin vermutlich nicht so richtig gut ankommen dürfte. Obwohl er natürlich absolut recht hat. Menschen die vom Dorf in die Stadt ziehen tragen erheblich zur sogenannten Wohnungsnot bei. Geflüchtete in letzter Zeit auch. Beide Gruppen haben nicht das Geringste mit dem Internationalen Wettbewerb zu tun

      • @Questor:

        Ich kann das Buch nur sehr empfehlen.



        Die Binnenmigration vom Land in die Stadt hat mit dem Internationalen Wettbewerb natürlich nichts zu tun. Das Prinzip ist aber dasselbe: Nur in der Stadt lässt sich gut Geld verdienen. Bundesländer und Regionen konkurrieren gegeneinander um Arbeitsplätze. Daher platzen die Ballungsräume aus allen Nähten (ich bin Frankfurter) und auf dem Land verfällt der Wohnraum.



        Moewes kritisiert völlig zu Recht den Beschäftigungsstaat, Erwerbsarbeit über alles. Wer keine macht, hat (finden viele) kein Existenzrecht.

    • @Eric Manneschmidt:

      Hart an der Grenze zur Verschwörungstheorie. Wie hat die deutsche Wirtschaft/Politik denn gezielt(!) Wanderungsdruck gegenüber der Ukraine, Afghanistan oder Syrien aufgebaut?

      Wenn man sich schon in diese abwegigen Gefilde begibt, dann sind alle Deutschen Teil dieser Verschwörung, als sie (in neokolonialistischer Arroganz) aufgehört haben, selber Kinder zu kriegen aber gleichzeitig keine Einbußen bei ihrem Lebensstil und ihrer sozialen und gesundheitlichen Versorgung hinnehmen wollen. Damit haben die Deutschen einen Überhang bei der Arbeitskräftenachfrage erzeugt, den andere Völker decken müssen/sollen.

      • @Chris McZott:

        Das Buch hat Moewes 1995 geschrieben, also vor den aktuellen Kriegen. Mein Fehler, das nicht erwähnt zu haben.

        Grundsätzlich würde ich aber davon ausgehen, dass die Politik des "Westens" oder des Globalen Nordens auch bei kriegerischen Konflikten oft die Finger im Spiel hat und mindestens indirekt an der Destabilisierung von anderen Staaten mitwirkt, weil wir billigen Ressourcenzugriff haben wollen und Marktzugänge für unsere Ramsch-Produkte erzwingen. Wobei wir Deutsche für die Drecksarbeit (also umittelbar militärische Gewaltandrohung oder -ausübung) ja den großen Bruder oder die postkolonialen europäischen Geschwister haben.

        Mit Kindern hat das alles gar nichts zu tun, unsere Produktivitätsfortschritte sind so gigantisch, dass wir unsere Arbeit problemlos selbst erledigen könnten, wenn wir a) die Leute nicht in Bullshit Jobs verheizen würden und b) nicht meinten, wir müssten die ganze Welt mit unseren Autos etc. (siehe oben "Ramsch") beglücken.

  • Ganz ehrlich: einen unausgegorene Idee habe ich noch nicht gehört. Es fehlen Hunderttausende neue Wohnungen pro Jahr, und Mietpreisdeckel und Abschreibungsreduktionen werden es bringen? Echt? Wirklich? Und wann wird gebaut? So ein paar hunderttausende Wohnungen?

  • Ich denke, es stellt sich nicht die Frage: Umbau & Regulierung im Bestand ODER Neubau, sondern es wird beides brauchen. Also der Neubau darf nicht ausfallen, er ist nötig, aber er allein wird nicht ausreichen.

    Dass Neubau so teuer ist, liegt auch an den Grundstückspreisen. Unlängst schrieb der Baulöwe Christoph Gröner in einem Interview der Berliner Zeitung, dass die reinen Baukosten sich in zwanzig Jahren verdoppelt haben, die Grundstückspreise etwa in Berlin aber verzehnfacht. Die Grundstückspreise würden inzwischen etwa zwei Drittel der Mieten im Neubau ausmachen. (Berl.Ztg. 6./7. April 2024)

    Längerfristig wird sich die Politik auch die sehr komplexe Frage stellen müssen, wie die Ballungszentren deattraktiviert und die ländlichen Räume gestärkt werden können.

    • @Kohlrabi:

      Das Problem kann von allen Seiten gleichzeitig angegangen werden.

      Öpnv massiv ausbauen, Haltestellen auf dem Land reaktivieren, eröffnen 24/7 shuttleservice ofet webugstens nur 5h pause im fahrplan.

      Platz schaffen durch Home-Office und durch Umwidmung von Büros, Verdichtung der Innenstadt durch Umwidmung von Parkflächen/Straßen.

      Glasfaser und Mobilfunknetzausbau gehören auch dazu.

      Usw usw. dann gleicht sich auch der Mietspiegel immer weiter an.

    • @Kohlrabi:

      Die letzte Frage lässt sich relativ einfach beantworten... Sehr sehr guter öpnv, Unternehmen zu Home Office zwingen, die Büros dann gleich umwidmen, Unis zu Fernstudium Angeboten zwingen, Geld in die Infrastruktur auf dem Land stecken insb in Schienen, Shuttles, etz, Internet auf dem Land massiv ausbauen.

      Wenn das nicht reicht kann man ja noch den Autovetkehr stark einschränken, Parkplatz streichen, mit zusätzlichen Stockwerken verdichten... Da gibt's noch einiges an Ideen für mehr platz

  • Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.



    = Der Staat muss einfach Sozialwohnungen bauen, auch wenn es teuer ist. Studentenheimplätze entlasten auch. Günstige Kredite für Genossenschaften helfen. Grundstücke erschließen, bringt was. ÖPNV und Infrastruktur schaffen, kann neue Gebiete erreichbar machen.



    Zudem kann der Staat gegen Leerstand und Verantwortungslose Vermieter vorgehen. Nur er tut es nicht - eigentlich nie.



    Viele Kommunen richten sich auf private Vermieter und Immobilienbesitzer aus, kommen ihrer Verpflichtung, Sozialwohnungen zustellen, kaum nach. Manche Städte bauen bewusst nicht mehr sozial, um arme Menschen fern zu halten.

    Theoretisch könnte der Staat auch 2024 und 2025 sozialen Wohnungsbau betreiben, aber m.M. fehlt die Entschlossenheit und das Geld. Dabei macht der Staat doch selbst die Rahmenbedingungen.

    • @Andreas_2020:

      "Der Staat muss". Dann muss der Staat seinen Steuerzahlern noch mehr Geld wegnehmen, auf dass noch mehr Leute eine Sozialwohnung oder Wohngeld brauchen, wofür der Staat den Leuten noch mehr Geld wegnehmen muss...

      • @Carsten S.:

        Nein, es gab mal Wohnungsbau Genossenschaften von Unternehmen, Städten und Ländern, die nicht gewinnorientiert arbeiteten. Erst nach deren Verkauf an "Heuschrecken" und Änderung begleitender Gesetze verstärkten die Probleme. Den aufgewendeten Geldern stehen in Form von günstigen Wohnungen auch Werte gegenüber, die, dauerhaft bewirtschaftet, die Ausgaben für Miethilfen senken würden. Außerdem würde Spekulation mit Grundstücken entgegengewirkt werden. Es ist doch absurd, wenn ich eine Wohnung oder ein Haus verkaufe oder vererbe, Steuern anfallen, sind es aber 301, weder gewerblich noch privat die gleichen Steuern anfallen.

      • @Carsten S.:

        Der Staat müsste einfach Steuern eintreiben, nicht nur bei den Arbeitnehmern. Einkommens - und indirekte Steuern sind die ergiebigsten Einnahmequellen. Mit den hohen Kosten für Militär, Aufrüstung und eben sozialem Wohnungsbau wäre das sehr wichtig, es auch zu tun. Wir können uns Reiche und Superreiche leisten, aber nur wenn sie fair besteuert werden.

  • Der Umbau von Bestandswohnungen (groß zu klein) und auch Gewerbeimmobilien etc. ist sehr aufwändig und kleinteilig, was es beim Fachkräftemangel nicht einfacher und vor allem teurer macht, da ist Neubau oft günstiger.

    Den AirBnB-Quatsch, Hostels usw. könnte man ja auch auf für Dauerwohnen eher ungeeignete Lagen und Objekte beschränken..

  • Vielleicht sollte man erstmal den kommunalen Bedarf an Sozialwohnungen bzw. Wohnungen generell ermitteln, z.B. in dem all diejenigen, die neue (größere, kleinere, barrierefreie) Wohnungen suchen sich in Listen eintragen.



    Da könnte man dann den wirklichen Bedarf ermitteln und auch rausrechnen ob nicht im Einzelfall ein Tausch (klein gg. groß o. umgekehrt) möglich wäre.



    Vor allem sollte man auch die Dringlichkeit des Bedarfs im Einzelfall und andere Parameter berücksichtigen um zielgenau planen zu können.

    • @Axel Schäfer:

      In Hamburg werden 50.000 Wohnungen benötigt. Das wären zwei sehr große Siedlungen oder vier bis fünf große Siedlungen. Verdichten bringt da nicht viel. Ich würde tippen, dass Kiel 10.000 Wohnungen braucht. Für andere Gebiete weiß ich es nicht.

    • @Axel Schäfer:

      Ich frage mich immer, wie dieses "Tausch groß gegen klein" in der Praxis umgesetzt werden soll.



      Ich selbst lebe in einem Reihenendhaus. Die Kinder sind flügge, ich lebe hier alleine mit meiner Frau.



      Wer sollte mir denn jetzt das Haus für den üblichen Marktpreis abkaufen?



      Und wer bietet mir dann eine adäquate (sehr subjektive Anforderung) Wohnung zu welchem Preis? Und wo? Innerhalb meiner Kleinstadt? oder muss ich dann in eine Großstadt ziehen?

      • @Ahnungsloser:

        Da gibt's durchaus Beispiele.

        Wohnungstausch ist auch eher eine Geschichte für Mietwohnungen.

        Gerade in der Großstadt ist eine große Wohnung mit altem Mietvertrag oft viel billiger als die kleinen Wohnungen die zur Neuvermietung angeboten werden.

  • Als Nicht-Architekt gesprochen vielleicht auch mehr



    - Umbau von Gewerbeimmobilien in Wohnungen



    - Umbau von großen Wohnungen in kleinere Einheiten*



    - Aufstockung von Bestandsgebäuden



    - Förderung von Wohnungsbaugenossenschaften



    - Beschränkung von Wohnungsnutzung durch AirBnB & Co

    * da es ohnhin immer mehr Singlehaushalte gibt - dabei aber auch nicht vergessen, dass es Familien oft schwer auf dem Mietmarkt haben

    • @Ciro:

      Theoretisch schon aber auch diese Umbau-Maßnahmen müssen erst geprüft und genehmigt werden. Da es sich immer um Einzel- und Sonderfälle handelt, wird das wohl auch nicht schneller gehen.

      Von den nicht minder aufwendigen Baumaßmahmen (da nicht von der Stange) ganz zu schweigen.

  • So wie es aussieht befürchte ich, daß die Politik weder das eine noch das andere hinbekommt, die Folge wird eine weitere Verschärfung der Situation am Wohnungsmarkt sein.Die Menschen brauchen zunächst eine Wohnung, dann etwas zu essen, und dann tun sie etwas dafür das zu erhalten.

    • @Grandpa:

      Gut erkannt. Danke.

    • @Grandpa:

      Sehe ich auch so: Das ist ein bisher unterschätztes Problem, das zum weiteren Vertrauensverlust in die Demokratie führt ...