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Geburtenrate sinkt fast überallBald schrumpft die Weltbevölkerung

Werden weniger Kinder geboren, ist das ein Zeichen von Wohlstand und Gleichberechtigung. In der Folge wird aber die globale Wirtschaft schrumpfen.

Die Geburtenrate sinkt weltweit: Wer soll denn die ganze Arbeit erledigen, wenn es immer weniger Kinder gibt Foto: Panthermedia/imago

F rauen bekommen immer weniger Kinder. Ist das eine gute oder schlechte Nachricht? 1960 wurden im Durchschnitt weltweit noch etwa 5 Kinder pro Frau geboren, aktuell sind es 2,2 – und der Trend geht weiter nach unten. In einigen Jahrzehnten wird die Weltbevölkerung also schrumpfen, denn es sind mindestens 2,1 Kinder pro Frau nötig, damit die Generationen stabil bleiben.

Die Zahl der Kinder pro Frau sinkt so rasant, weil sich im Globalen Süden ein dramatischer Wandel vollzieht. In nur wenigen Jahrzehnten hat sich in vielen Ländern die Fruchtbarkeitsrate mehr als halbiert. Beispiel Indien: 1960 hatte eine Frau im Durchschnitt 6 Kinder, jetzt sind es 2. Iranerinnen hatten 1960 sogar 7,3 Kinder und bekommen heute 1,69. Ähnlich ist es in Bangladesch: Dort sank die Fruchtbarkeitsrate von 6,8 auf 1,95 Kinder.

Allerdings gibt es weiterhin Länder, die sehr hohe Geburtenraten aufweisen. Über 6 Kinder pro Frau werden immer noch in Niger, Tschad, Kongo und in Somalia verzeichnet – allesamt besonders arme und instabile Staaten.

In den meisten Ländern im Globalen Süden wiederholt sich jedoch, was die reichen Industriestaaten seit dem späten 19. Jahrhundert erleben: Sobald der Wohlstand steigt, werden die Familien kleiner. In Deutschland kamen zuletzt sogar nur 1,36 Kinder pro Frau zur Welt.

In der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet erschien nun eine Studie, die diese globalen Trends für das Jahr 2100 hochrechnet. Einige der Erkenntnisse: Die weltweite Fruchtbarkeitsrate dürfte dann bei 1,6 Kindern pro Frau liegen. Nur noch sechs Länder werden die magische Marke von 2,1 Kindern erreichen – nämlich Samoa, Tonga, Somalia, Niger, Tschad und Tadschikistan. Von daher ist es einerseits eine erfreuliche Nachricht, dass die Zahl der Kinder rapide sinkt.

Zuwanderung allein reicht nicht aus

Denn es ist ein Zeichen des Wohlstands und der Gleichberechtigung, wenn weniger Nachwuchs entsteht. Sobald Mädchen Schulen besuchen dürfen, gehen die Geburten zurück. Die jungen Frauen wollen dann erst einmal berufstätig werden und nicht lebenslang von ihrem Ehemann abhängig sein.

Trotzdem macht es Angst, wenn die Kinder ausbleiben. Denn wer soll die ganze Arbeit erledigen, wenn es viele Alte und nur wenige Junge gibt? Deutschland kennt diese Debatte bestens, die gern als „Vergreisung“ oder „demografische Katastrophe“ tituliert wird.

Zuwanderung allein wird nicht weiterhelfen, um den Kindermangel auszugleichen – schon weil es kaum noch Staaten mit einem Geburtenüberschuss geben wird. Bereits 2050, so The Lancet, werden 155 Länder weniger als 2,1 Kinder pro Frau verzeichnen. Es ist also wenig sinnvoll, wenn sich kinderarme Staaten gegenseitig den Nachwuchs abspenstig machen.

Eine andere Lösung wäre, noch stärker auf Technik zu setzen. Wenn jeder einzelne Arbeitnehmer produktiver wird, lässt sich mehr herstellen als vorher – selbst wenn die Zahl der Beschäftigten sinkt. Allerdings hat dieser schöne Plan eine Tücke: Maschinen laufen nur mit Energie, sonst sind sie totes Kapital. Diese Energie muss künftig aber klimaneutral sein, wenn wir als Menschheit überleben wollen.

Grüne Energie wird es im Überfluss jedoch nicht geben. Sie wird knapp und teuer bleiben, selbst wenn alle denkbaren Solarpaneele und Windräder installiert werden. Die Menschheit muss sich darauf einstellen, dass die globale Wirtschaft schrumpfen wird. Weil die grüne Energie nicht reicht – und weil pro Frau weniger Kinder geboren werden.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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102 Kommentare

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  • Skatelefants , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Gäbe es nur 20.000.000 Menschen, könnte jeder in einer 2000m² Luxus³ Wohnung leben und so viel fossile Energie verbrauchen wie er möchte!

    Die Natur würde trotzdem aufblühen^^

    Fazit: Die Überbevölkerung ist das Grundproblem aller derzeitigen Probleme...

  • "Eine andere Lösung wäre, noch stärker auf Technik zu setzen. Wenn jeder einzelne Arbeitnehmer produktiver wird, lässt sich mehr herstellen als vorher – selbst wenn die Zahl der Beschäftigten sinkt. "

    Alternativ könnte man auch aufhören, Produktivität (die sowieso schon hoch genug ist) in komplett sinnlose Tätigkeiten zu versenken. Ein Teil unserer Wirtschaft ist mit nichts anderem beschäftigt als den Menschen Bedürfnisse einzureden damit sinnlose Waren und Dienstleistungen verkeuft werden können, die ein anderer Teil unserer Wirtschaft idiotischerweise herstellt.

    Dann wäre die sehr hohe Produktivität schon jetzt ausreichnend alle Menschen hinreichend zu versorgen bei vermutlich noch stark sinkender Arbeitszeit.

    Es ist genau wie mit der Energie. Es gibt zwei Wege: entweder Produktion steigern (ist aber oft unmöglich), oder Verbrauch senken.

  • Oh Mann, endlich! Jetzt müssen wir nur noch unser marodes Wirtschafts- und Rentensystem entsprechend anpassen und der Weg in eine schöne Zukunft wäre möglich.

    Das Wirtschaftssystem ist immer noch im "Diagnose Krebs" Zustand: ewiges Wachstum ist nichts anderes als Krebs. Und das Rentensystem ist am "Krebs" des Bevölkerungswachstums ausgerichtet und muss endlich auf vernünftige Füße gestellt werden.

  • Wenn schon die Weltbevölkerung schrumpfen wird, könnte, sollte und müsste das dann nicht auch die Wirtschaft tun?

  • "Bald", das ist erst Ende des Jahrhunderts und bis dahin wächst die Weltbevölkerung noch um zwei Milliarden.

  • Ich finde es immer bemerkenswert wenn von 1, irgendetwas Kinder pro Frau geredet wird . Um der Gerechtigkeit wegen sollte es pro Elternschaft ( genderneutral ) heißen . Denn in der Regel sind immer noch zwei Menschen nötig um Eltern zu werden . ( Ausnahmen bestätigen die Regel )

    • @Mr Ambivalent:

      Pro Elternschaft kann die Zahl geringer sein und damit aussagelos sein. Wenn eine Frau 10 Kinder mit 10 Männern hat, dann beträgt die Quote pro Elternschaft 1, die Quote pro Frau aber 10. Genderneutralität macht also keinen Sinn hier.

    • @Mr Ambivalent:

      Ich finde ihre Bemerkung merkwürdig...

      Als Mann braucht es nicht mal 5 Minuten Spaß um ein Kind zu zeugen... xD

      Frauen beschäftigt diese Thematik jedoch 9 Monate ihres Lebens, verbunden mit starken körperlichen Veränderungen und bedeutenden Schmerzen bei der Geburt...

      Mal ganz ehlich: Ihre Einwände bringen mich zum lachen^^

      Die Leistung, ein neues Leben hervorzubringen liegt ganz alleine auf der Seite der Mutter!

    • @Mr Ambivalent:

      es macht aber einen Unterschied in der Statistik, ob ich 3 Kinder aus drei Partnerschaften etc. oder aus einer habe. Die Geburtenrate pro Frau ermöglicht auch den internationalen Vergleich. Unterschiedliche Länder haben unterschiedliche Familienstrukturen und kulturelle Normen

    • @Mr Ambivalent:

      Eine Frau ist 9 Monate damit beschäftig, ein Kind auszutragen. Dazu kommt noch die Zeit danach.

      Ein Mann wird für Nachwuchs 30 Sekunden benötigt.

      Der Engpass liegt also eindeutig bei den Personen mit weiblichen Geschlechtsorganen. Deshalb ist es richtig mit Kindern pro Frau zu rechnen. 😉

  • Ja das wäre wirklich eine tolle Nachricht der Mensch hat sich wie Unkraut auf der ganzen Erde ausgebreitet und nimmt Flora und Fauna den Lebensraum. Das beste für die Erde wäre wenn der Mensch ausstirbt

    • @Frau Schlaumeier:

      "Unkraut" ist eine menschliche Definition...

      Natürlich hat jede Pflanzenart eine Funktion und Daseinsberechtigung.

  • "Die Menschheit muss sich darauf einstellen, dass die globale Wirtschaft schrumpfen wird. Weil die grüne Energie nicht reicht – und weil pro Frau weniger Kinder geboren werden."

    Vorrausgesetzt



    1. dass wir keine neuen Energiequellen/Technologien erschließen &



    2. sich der im Moment beobachtbare Trend fortsetzen wird.

    Trotzdem gilt auch das für demografisch-ökonomische Pardox dass es wie bei anderen ökonomischen/gesellschaftlichen Phänomen, eben kein Naturgesetz etc. darstellt.



    Wie bei allen Prognosen gilt.. der schwarze Schwan lässt sich vorher nicht vorhersagen, da hilft auch eine Prognose aus dem Lancet nicht.

    Trotz dieser Anmerkungen vielen Dank für diese Kolumne und den damit verbundenen Gedankenanstoß.

  • Nun, eines ist sicher: Wenn weniger Menschen da sind bzw. das Wachstum schwächer wird, dann ist das gut für die planetaren Ressourcen.

  • Ziegler und Schwägerl haben das in den 90-er Jahren schon mal durchgespielt: /durchgerechnet. Sie verwiesen u.a. darauf, dass das Betreuen von jungen, lernenden Menschen dann weniger Personal braucht als früher und die Pflege der Alten eben mehr.



    Was sie nicht eingepreist haben, ist die wahnsinnig steigende Lebenserwartung. Und auch nicht, dass eine Politik dann sagen müsste: Wer früher in Rente geht, ist länger Rentner, ist das überhaupt durch die Lebensleistung gedeckt?

  • Wäre das wahr, wäre das geil und die beste Nachricht seit Jahrzenten!

    Vor Allem dann, wenn unser aufgeblähtes Schneeballsystem (nennt sich noch "Kapitalismus") dann schrumpfen sollte.

    Bitte jetzt noch rechtzeitig vorher die Milliardäre enteignen und den Bürgern wieder ihr Eigentum und ihre Souverainität zurückgeben.

  • Die Meisterin des Schrumpfens.

    Nur, wie geht das alles?

    Schrumpft nur eine nationale Ökonomie, verliert sie gegen alle anderen.

    Welcher Zaubertrick jenseits einer protestantischen Verzichtsmoral könnte das weltweit durchsetzen?

    Warum sollten Menschen, die in deutlich ärmeren Verhältnissen leben, als viele im fetten Deutschland das erstrebenswert finden?

    Keine Ahnung, wer weiß es?

    • @Jim Hawkins:

      Sie geben das beispielhaft wieder, "schrumpfen" wird hierzulande mit "Verzicht" gleichgesetzt. Darum geht es aber weniger, als um ein massvolles ökonomisches und ökologisches Verhalten, und zwar auf Seiten des Verbrauchers und der Industrie. Wenn ich als Verbraucher nur noch 10 T Shirts statt 50 im Kleiderschrank habe, ist das kein Verzichten.

      Dafür bedarf es einen Wandel in den Köpfen der Menschen in den Industrienationen und eine ökonomische Umstrukturierung, weg vom Wachstumsgedanken, hin zur Nachhaltigkeit. Und politisch muss der Faktor "Arbeit" neu gedacht werden, denn alleine durch die KI werden viele Branchen in absehbarer Zeit vom Markt verschwinden. Und der zweite große Posten sind die Sozialsysteme die reformiert werden müssen, speziell die Rente.

      Und zu den Entwicklungsländern: die benötigten die Unterstützung der Industrienationen um wenigstens die Mindeststandards zu erreichen, sind aber ansonsten nicht Teil des Problems. Laut WWF hat ein Afrikaner einen Fussabdruck von durschnittlich 0,5t Co2 jährlich. Ein deutscher 14t Co2 (der Fussabdruck in der Statistik des WWF ist höher, weil diese fairerweise auch die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur anteilig berücksichtigt).

      Sowohl was ökonomische und ökologische Standards angeht, sind hier einzig die Industrienationen in der Pflicht zu liefern.

      Und wie man die Menschen dazu bringt, die eigenen Konsumgewohnheiten und Lebensumstände zu ändern?

      Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Man muss ihn schrittweise an Neuerungen heranführen und die Angst vor dem Neuen nehmen und ihm die Vorteile aufzeigen. Hierfür bedarf es:

      Aufklärung und hoffen auf Einsicht und Lernfähigkeit!

    • @Jim Hawkins:

      Ich kann Ihnen das ganz gut erklären.

      Das Problem ist nicht der Vericht in Ländern in ärmeren Verhältnissen.

      Deren Leben ließe sich ja besonders leicht nachhaltig gestalten und gleichzeitig verbessern,

      Auch in einer Leemhütte können Sie für Strom sorgen mit Solar.

      Einmal Solar, haben Sie auch gleich das Feuerholz / Kohleproblem im Griff.

      Abfluss ist nicht unbedingt notwenig, Trockenkompost spaart Dünger und Wasser, in moderneren Städten ließen sich Klos installieren die Wasser, Ureas und Strom produzieren auf dem Land würde ich eher sowas wie Biogas Bags benutzen von Homebiogas.

      Da kann ein ganzes Dorf den Abfall in den Bag kippen (den bio) und es wird Dünger + Methangas zum kochen.

      Alles was sie brauchen ist ein Platz für den Bag und Sonne, bei kälteren Temp hilft ein Aquariumwärmer.

      Verzichten spielt nur im Konsumwesten eine Rolle, hier kann der Ansatz Qualität an der Stelle von Quantität sein.

      Es geht bei der ganzen Diskussion nicht um die Verbesserung der Lebensumstände der ärmere Bevölkerung, wenn Sie glauben das diese eine Auswirkung im nennswerten Bereich hat... dann kennen Sie die Zahlen dazu nicht.

      Wenn alle Menschen aus der Armut geholfen würde, sie könnten den Unterschied im Co2 plus nicht erkennen im Grafen... zu klein.

      So gering ist deren Auswirkung, selbst bei einer Verdopplung.

      nochmal zum Mitschreiben...

      WIR SIND DAS PROBLEM!!!!!!!!!!!!

    • @Jim Hawkins:

      Wer weiß ob es zu dem jetzigen Zeitpunkt Antworten auf eine dieser Frage gibt ? oder ob sich dies im Laufe der Zeit zeigen wird ?

      Bekanntlich sind Prognosen die sich auf einen Zeitpunkt in der fernen Zukunft beziehen mit Vorsicht zu genießen.



      Spätestens seid der Forschungen von Tetlock´s und anderen Forscher*innen ist bekannt dass Prognosen nicht gerade die Stärke von den meisten Menschen sind.

  • Der Artikel macht deutlich, weshalb die Verfechter der Wachstunsideologie, die derzeit auf Zuwanderung setzen, kein nachhaltiges Konzept haben.

    Über kurz oder lang muss Deutschland wie die meisten Staaten der Welt mit einer schrumpfenden Bevölkerung umgehen lernen.

    Es wäre besser, man würde Konzepte entwickeln, statt den Kopf in den Sand zu stecken.

    • @rero:

      Eben. Und der Artikel macht auch deutlich weshalb Schulden machen nicht durch das Wirtschaftswachstum künftiger Generationen wieder eingefangen werden kann.

      Denn wie schrieb Frau Herrmann unlängst "Ein Staat kann seine Schulden nicht zurückzahlen, sondern nur aus ihnen herauswachsen. Die Kredite verlieren automatisch an Bedeutung, wenn das Volkseinkommen zunimmt." taz.de/Neuer-Schul...n-der-EU/!5979225/

  • Die Zahlen zur "Fruchtbarkeitsrate"* muss man natürlich auch in Relation zu Kindersterblichkeit und Lebenserwartung setzen, dann sieht es etwas anders aus, der Trend dürfte aber bleiben.



    Es wird auch weiter Migration geben, auch ohne Geburtenüberschuss, weil der Status quo oder ein leichtes Abnehmen in einigen Ländern ja immer noch Überbevölkerung heißt und es Länder gibt wo die Menschen einfach weg wollen, weil dort Autokraten, Terrorismus oder Unfreiheit herrschen.

    *( schreckliches Wort, hört sich eher nach Viehzucht an, kann man da nicht Geburtenrate nehmen ?

  • Wohlstand beginnt bereits durch Energieunabhängigkeit, nicht erst durch Vermeidung. Vermeidung macht Unabhängigkeit möglich und / oder steigert diese. In Folge können durch fossile Vermeidung und Einsparung von regenerativer Energie weitere Potentiale gehoben werden, um anderen diesen Weg zu ermöglichen; Teilen und nicht von der Abhängigkeit Anderer leben. Unser Sonnensystem stellt keine Rechnung. Rechnungen werden immer nur aus Abhängigkeitsverhältnissen erzeugt.

  • Das wäre ja mal eine positive Nachricht.



    Allein mir fehlt der Glaube daran.



    Wenn ich mich so umschaue, ist Kinderreichtum in anderen Kulturen schon noch sehr wichtig

    • @MIA R.:

      Moderation: Kommentar entfernt, bitte halten Sie sich an unsere Nettiquette.

  • Wäre dies die Folge einer bewussten Entscheidung der Menschen, würde das wohl zeigen, dass "Kinder kriegen" sich aus Sicht der Menschen nicht lohnt sondern vielmehr eine Last ist.



    Und das wäre eine unsagbare Schade !!!

  • Grundsätzlich ist das Sinken der Geburtenraten eine gute Nachricht. Weniger Menschen kommen mit weniger Ressourcen aus, auch wenn dieser Zusammenhang nicht linear ist und in Details von den jeweiligen Ressourcen abhängt. Weniger Menschen benötigen weniger Nahrung, Kleidung, Möbel, Haushaltsgeräte, Autos usw.. Sie legen in der Summe weniger Wege und weniger Kilometer zurück. Da insgesamt weniger produziert werden muss, sollte es auch (insgesamt) keinen Mangel an Arbeitskräften geben.

    Allerdings darf die Geburtenrate unterhalb der Erhaltungsrate nur noch sehr langsam sinken. Sonst ist die Überalterung der Gesellschaft kaum zu kompensieren. Außerdem muss man irgendwann regional nach und nach wieder zur Erhaltungsrate zurückkehren, um die Funktionsfähigkeit von Teilgesellschaften zu erhalten, denn wir werden sicher auch in Zukunft weiterhin verteilt auf der Erde leben.

    • @Al Dente:

      "Weniger Menschen kommen mit weniger Ressourcen aus..."

      Theoretisch ja. Allerdings verprasst ein relativ kleiner Teil der Menschheit einen großen Teil der Ressourcen. Die Verteilung muss sich also auch ändern.

    • @Al Dente:

      Nö.

      Die Überalterung in den reichen Gesellschaften darf schon sehr schnell gehen.

      Alles was nicht digitalisiert werden kann wird importiert auch menschl. Arbeitskraft.

      Nachwuchs in den reichen Industrienationen macht den Planeten nur kaputt.

      Klar werden wir verteilt leben aber es wird ja weniger zum Leben geeignete Orte geben und wir werden zwangsläufig zusammenrücken müssen in vielerlei hinsicht.

      Wir müssen in Europa erkennen das der Mangrovenschutz in Asien auch uns etwas angeht, das die Urwälder in Brasilien und co auch uns etwas angehen... aber bissher isset Mau an der Baustelle "globale Verantwortung"

      • @sociajizzm:

        Ob es Nachwuchs in den reichen Industrienationen gibt oder Zuzug ("Import") in diese, ergibt vielleicht kulturell einen Unterschied, aber sicher nicht materiell. Zumindest wer nicht zu uns flüchtet, kommt ja, um materiell besser leben zu können.

        Und was die "globale Verantwortung" betrifft ...

        Wir sind an das Leben in überschaubaren Gruppen/Rudeln/Horden angepasste Lebewesen. Die Menschheit war noch nie in ihrer Geschichte eine gemeinsame Herde. Kein Mensch war und ist in der Lage, neben der notwendigen Bewältigung seines Alltags den (im Verhältnis zu seinem Umfeld gigantischen) Rest der Welt im Blick zu haben und zu behalten. Also konzentrieren sich die meisten Menschen auf die Stabilität und das Funktionieren der jeweiligen eigenen Gruppen, denn davon hängt das eigene (Über-)Leben in erster Linie ab. Die Menschen in anderen Gruppen sind darum nicht weniger wert. Ihnen wird das gleiche Verhalten zugestanden. Aber sie sind emotional sehr viel weiter weg.

        Menschen ticken (emotional) nicht als winziger und solidarischer Teil einer Weltgemeinschaft, sondern "bottom-up" (wer oder was ist für mein eigenes, erträgliches/gutes Überleben wie und warum wichtig?).

        Jedenfalls nehme ich das so wahr.

  • Es ist o.k., wenn wir als Spezies weniger werden, es ist sogar zu begrüßen!

  • "Grüne Energie wird es im Überfluss jedoch nicht geben. Sie wird knapp und teuer bleiben, selbst wenn alle denkbaren Solarpaneele und Windräder installiert werden."

    Denn egal, welche Herstellungsart für Energie genutzt wird, es wird nie genug geben.



    Wünsche von Menschen werden immer größer sein, als die zu deren Umsetzung nötige Energie.

    • @Onkel Heinz:

      Beide Aussagen sind falsch.

      Sowohl das Zitat wie auch ihre Ergänzung.

      Nicht das erneuerbare nicht kostenspielig wäre, aber Energie im Überschuss wird es bald jeden Tag geben, das nennt sich dan "Peak".

      Bereits jetzt gibt es Zeiten da ist der Strompreis negativ, das wird mit EE immer häufiger.

      Jeder der komplett autarkm mit EE versucht hat zu leben wird das kennen... mal is so viel Energie da das man net weis was man noch laden/anschmeißen soll alle Batterien laden schneller als es verbraucht werden kann... und manchmal reicht es nur für das notwendigste und alles was nicht sein muss wird nicht angeschaltet.

      Wenn die Menschen einen deutlich variableren Strompreis (2-5x Nachts wie Mittags zahlen) haben, dann wird auch das Verhalten geändert, versprochen!

    • @Onkel Heinz:

      Aber weniger Menschen haben auch weniger Wünsche ;-)

      • @Herma Huhn:

        Wirtschaftlich ist es ein echtes Problem, wenn es immer weniger Menschen gibt. Warum in aller Welt sollten sich, wenn es nur wenige Menschen gäbe, die dann vernünftiger verhalten als heute?



        Menschen werden auch in Zukunft in Konkurrenz zueinander stehen und alles dafür tun, sich gegeneinander durchzusetzen. Das ist teuer und benötigt auf jedenfall immer mehr Energie als da ist. Schon allein, sich gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, wird riesige Ressourcen verschlingen.



        Dann gibt es Pläne, andere Planeten zu besiedeln etc....

      • @Herma Huhn:

        Dass es weniger Menschen gibt, ist nur eine Hypothese. Ich würde eher vermuten, dass es immer mehr alte Menschen gibt, die aufgrund medizinischer Fortschritte immer länger leben.

        • @Trollator:

          Wenn weniger Menschen geboren werden als sterben, wird die Bevölkerung insgesamt weniger.



          Die Spanne die es braucht, um bei einer Geburtenrate von 1,0 eine Halbierung zu erreichen, wird sich vielleicht vergrößern. Dass es unterhalb von 2,0 weniger werden ist aber höchstens mit faktischer Unsterblichkeit zu verhindern.

        • @Trollator:

          Wenn weniger Menschen geboren werden als sterben, wird die Bevölkerung insgesamt weniger.



          Die Spanne die es braucht, um bei einer Geburtenrate von 1,0 eine Halbierung zu erreichen, wird sich vielleicht vergrößern. Dass es unterhalb von 2,0 weniger werden ist aber höchstens mit faktischer Unsterblichkeit zu verhindern.

  • Das die Geburtenrate sinkt ist ja nur für diejenigen ein Grund zur Sorge, die gerne so weitermachen möchten wie bisher. Aber alles wird sich dem Wandel mit der Zeit anpassen müssen und braucht Reformen. Gilt für die Rente genauso wie für die "heilige Kuh" Wirtschaftswachstum, Konsum, Pflege etc.

    Der Mensch wird sich anpassen müssen, da aufgrund des Klimawandels in absehbarer Zeit viele Regionen nicht mehr bewohnbar sein werden und wenn der Platz auf Erden knapp wird, ist ein Bevölkerungsschwund ein Teil der Lösung.

    Und was die Energieversorgung angeht: weniger Bewohner bedeuten auch, weniger Energiebedarf und weniger Ressourcenverbrauch.

    • @Sam Spade:

      "Und was die Energieversorgung angeht: weniger Bewohner bedeuten auch, weniger Energiebedarf und weniger Ressourcenverbrauch."

      Sie blenden hier den steigenden Wohlstand aus. Wenn nur 20% der Weltbevölkerung so leben möchte, wie wir das seit Jahrzehnten tun, dann werden weder weniger Ressourcen noch weniger Energie benötigt.

      Es gibt keinen anderen (nachhaltigen) Weg, als die Abkehr von der heiligen Kuh. Je früher, umso besser und mit weniger Schaden.

      • @Micha.Khn:

        Stellt sich weiter die Frage ob mittelfristig alle so leben wollen wie wir derzeit, wenn das bereits in wenigen Jahren für Alle viel zu teuer sein wird. Daher werden wir schon in wenigen Jahren effizienter leben und weniger Bedürfnisse haben. Andere werden ihre Bedürfnisse nach oben anpassen. Alle werden wir uns auf einem gleichem Niveau annähern, das für alle bezahlbar sein wird. Dieses Niveau wird nur durch Regenerative gedeckt und bezahlbar werden, weil genug davon auf unserem Planeten zur Verfügung steht, bei angepasster Technologie und Verwendung und damit einhergehenden Kosten. Die Menschen werden von Energie unabhängiger sein, und damit auch bewusster umgehen. Die Wirtschaft wird und hat sich schon von der Energie entkoppelt.



        Allein die Frage der Care-Arbeit bleibt offen, da diese nicht von Energie abhängt und aktuell noch nicht von Maschinen erledigt wird. Möglicherweise wird dieser Bereich in Zukunft mehr Wertschätzung und Entlohnung erhalten, sodass mehr Menschen in diesem Bereich tätig sein werden, zumal der technische Fortschritt in Zukunft dann keine wirtschaftlichen Vorteile mehr bieten wird.

        • @Sonnenhaus:

          "zumal der technische Fortschritt in Zukunft dann keine wirtschaftlichen Vorteile mehr bieten wird."

          Der technische Fortschritt wird wirtschaftliche Vorteile bringen, und wie!

          Wenn es erstmal so richtig versalzenes Grundwasser gibt, dann kommen Crops zur Geltung die gen. angepasst wurden und einen höheren Salzgehalt tollerieren.

          Aber damit kann man natürlich kein Geld verdienen.

          Genauso wenig mit Equipment das den Düngerverbrauch so optimiert das garkein Nitrat in das GW entweicht und den Verbrauch an Düngemitteln um 30% reduziert und mit Dronen Schädlinge erkennt und dann dort Nützlinge aussetzt.

          nene mit sowas kann man kein Geld verdienen...

          Solarzellen die Mehr Strom produzieren oder aus Algen bestehen oder durchsichtig sind und einfach in jedem Hochhausfenster stecken und auch die Sonneneinstrahlung reduzieren und damit kühlen.

          Neuartige Archtektur die alte Bautechnik wiederentdeckt die ohne Strom kühlenden Winde erzeugt.

          Die Begrünung und bewirtschftung der Schattenbäume/flächen

          Merken Sie was?

          Es gibt fast unedlich viele Möglichkeiten mit nachhaltiger wirtschaft Geld zu verdienen und wo Geld verdient wird da wächst auch die Wirtschaft....

          "Die Wirtschaft wird und hat sich schon von der Energie entkoppelt."

          Nö. Nicht mal annähernd. Energie ist zentral wichtig ob nun IT Centren die gekühlt werden wollen oder eine Stahlfabrik. Ob und wie das erneuerbar geht das steht noch inder Saharah. Langfristig wird die schwere Industrie in Europa dahin gehen wo die Sonne scheint, nach Spanien zum Bsp.

  • Wer richtig rechnet, wird feststellen, dass wir mit 10% der angebotenen Waren gut überleben könnten. Alles andere ist durch Werbung und tralala zugequatschter 'Luxus', der unsere Hirne verblöden lässt. Arbeit und das Lebensnotwendige gerecht verteilen und sich vom Kapitalismus veabschieden zugunsten einer Gemeinwohlökonomie bei einer 4-Tage-Woche für alle und ohne asoziale Medien auskommen lernen.

    • @Dietmar Rauter:

      Viele Produzenten und Händler interessiert es nicht, ob ihre Produkte genutzt werden. Vieles wird aus einer Zwangshandlung heraus gekauft und zwischen Produktion und Vernichtung lediglich zwischengelagert, bis wieder Platz für neuen Blödsinn geschaffen werden muss.



      Ich glaube schon, das vieles nur zum Wegwerfen produziert wird, angefangen mit Lebensmitteln. Der Konsumlemming nimmt es lediglich nicht wahr. Die besten Psychologen sind in der Werbung beschäftigt.

    • @Dietmar Rauter:

      Ich beschreibe das mittlerweile mit dem leider immer mehr zutreffenden Wort: Wohlstandsverwahrlosung.

    • @Dietmar Rauter:

      In einer Welt die nur aus Arbeit und dem Lebensnotwendigem besteht würde ich nicht leben wollen. Und die Menschen, die die Vorzüge dieses System lernen mussten, haben sich 1990 endgültig davon verabschiedet.

    • @Dietmar Rauter:

      Also gibt es 2 Lager? Einmal die "Bösen", die die diese Werbung erzeugen und Bedürfnisse wecken, die es sonst nicht gäbe, und zum anderen die "Guten", aber leider arglosen und dummen, die sich den ganzen Kram aufschwatzen lassen? Ich sehe diese strikte Trennung so nicht. Der Mensch als Homo Sapiens an sich ist halt leider nicht ideal, das ist die Crux.

      • @dator:

        Diese Zweispaltung der Menschen wurde hier nicht behauptet.



        Es ging lediglich darum, dass die Waren, die wir konsumieren zum größten Teil nur aufgrund von Marketing ünerhaupt konsumiert wird.



        Das macht Marketing-Mitarbeiter noch nicht zu Bösen. Sie sind ebenso in diesem Hamsterrad gefangen,wie all diejenigen, die sich die unnötigen Dinge kaufen.



        Es wurde auch nirgends behauptet, es gäbe Menschen, die genau wüssten, welche 90 % der Dinge unnötig sind. Denn wenn das jemand wüsste, dann wäre es ja einfach.

        • @Herma Huhn:

          "Es ging lediglich darum, dass die Waren, die wir konsumieren zum größten Teil nur aufgrund von Marketing ünerhaupt konsumiert wird."

          Das halte ich für ein Gerücht. Grundsätzlich aber: wenn ein Produkt neu ist, welche Möglichkeiten hat ein Hersteller Ihrer Meinung denn, es überregional bekannt zu machen?

        • @Herma Huhn:

          "Es wurde auch nirgends behauptet, es gäbe Menschen, die genau wüssten, welche 90 % der Dinge unnötig sind. Denn wenn das jemand wüsste, dann wäre es ja einfach."

          Kleidung die gekauft aber nicht getragen wird, Ware die von Amazon und co vernichtet wird, Plastik in Kleidung abgesehen von Funktionskleidung (wind/regenjacke), Tierische Produkte (sind zum zu billig), einfach alles was man gekauft hat und sich dann fragt was man damit soll....

          Ich beanspruche nicht vollständig zu sein in der Liste aber ich denke das Audgezählte sind schon recht gut Bsp. für Dinge wo sich jede:r einig ist über die Überflüssigkeit.

          • @sociajizzm:

            Und welche Kleidung in den Regalen kann weg?



            Woher weiß der Händler, was die Leute anschließend nicht tragen?



            Ja, in der Rückschau scheint es oft sehr einfach zu sein. Aber deswegen Marketing vollständig abschaffen, weil da ja nur Böses bei rumkommt? Wie kann dann die eine Firma, die wirklich gute Sachen produziert auf sich aufmerksam machen?



            Es kauft oder produziert doch niemand Dinge, UM sie wegzuwerfen. Das ist doch jedesmal ein Fehler, den man vermeiden möchte. Sowohl von Händler- als auch von Käuferseite. Dass diese Fehler so häufig passieren ist ein Problem. Keine Frage.



            Da müssen wir alle zusammen dringend eine Lösung finden.



            Aber wir sollten uns von der Vorstellung verabschieden, dass die Fehler mir nichts dir nichts verschwinden würden, wenn wir nur ein paar "böse" Akteure aus dem Spiel entfernen.



            Ich behaupte JEDER würde mithelfen, unnötiges zu vermeiden, wenn es wirklich so einfach wäre, Unnötiges zu identifizieren, BEVOR es produziert wurde.

  • "Die Menschheit muss sich darauf einstellen, dass die globale Wirtschaft schrumpfen wird."



    /



    In einem Text im www fand ich dazu von der Gegenfraktion in Sachen Degrowth:



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    "Zum Glück gibt es eine realistische Alternative. Das ist die Entkopplung von Treibhausgasemissionen und Wirtschaftswachstum. Ein sozial friedliches Wirtschaftsschrumpfen gab es in der Weltgeschichte bisher nicht, aber die Entkopplung ist in vielen Industrieländern schon seit einigen Jahren im Gange.



    So hat Zeke Hausfather vom kalifornischen Breakthrough Institute (BTI) festgestellt, dass die CO2-Emissionen in 32 großen Industrieländern – darunter den USA, Japan, Deutschland, Frankreich und Großbritannien – zwischen 2005 und 2019 absolut gefallen ist, während die Wirtschaft dort wuchs (Abbildung 2)."



    transforming-econo...s-klima-zu-retten/



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    Griffige Blaupausen zu den angedachten, dann offensichtlich weltweit obligaten Szenarien gibt's noch nicht.



    Die Diskussion ist spannend, vielleicht auch Ostern an der Kaffeetafel.

  • Die alternde Bevölkerung in Deutschland und der Klimawandel sind eine riesige Herausforderung, ein Dilemma, wo es keine einfachen Lösungen gibt.

    Es wird notwendig sein, zu hinterfragen, was wir in Zukunft noch produzieren und konsumieren wollen.

    Braucht es 10 Automarken, 15 Fernsehsender, 10 Soko Serien, hunderte Messen, Konzerte, Veranstaltungen?

    Sind die Menschen die da arbeiten, nicht künftig zur Daseinsvorsorge notwendig? Also die Alten zu pflegen und versorgen, und die Infrastruktur an eine schrumpfende Bevölkerung anzupassen und am Laufen zu halten?

    Nur wer sollte das entscheiden? Die Industrie produziert so lange es einen Markt gibt. Kann der Staat mit attraktiven Löhnen und Arbeitszeitmodellen Menschen in die Berufe holen die essentiell notwendig sind?

    Wie soll eine kleiner werdende Erwerbsbevölkerung die steigende Zahl der Rentner versorgen, wie sorgt man dafür das die jünger Generation sich nicht überlastet fühlt und abwandert in Länder die das vermeintlich besser organisieren.

    Die „fetten Jahre sind vorbei“ - jetzt geht es ökonomisch stetig bergab, so wie im weströmischen Reich, wo ab 400 die Infrastruktur nicht mehr aufrechtzuerhalten war und Städte, Thermen und Strassen verfielen.

    Es bleibt eine Rückbesinnung auf das humane, friedliche Miteinander, die kleinen Freunden in der Familie und mit Freunden.

    • @Paul Schuh:

      Sie malen da eine Idylle. Die Leute werden sich nicht so ohne weiteres mit dem Schrumpfen des Wohlstands abfinden wollen. Nicht jeder ist bereit auf Autos (bzw. Moblität), Freizeitgestaltung (mit Unterhaltung, Reisen), etc. zu verzichten um dafür die Rentner zu versorgen. Es wird Verteilungskämpfe geben. Die ersten Vorboten sehen sehen wir schon, z.B. den Bahnstreik (öffentlicher Verkehr ist ein anerkanntes gesellschaftliches Ziel, aber deswegen auf Freizeit zu verzichten will auch keiner, wenn man die Druckmittel hat, seine Forderungen durchzusetzen).



      Es bleibt nur der technische Fortschritt, zum dem auch die Kernenergie gehört.

      • @Pfennig:

        Nein es bleibt keineswegs der technische "Fortschritt" und schon gar nicht ein höchstgefährlicher. Was es braucht, das ist eine andere, gerechtere Menschheit. Wir müssen endlich begreifen, dass das Recht des Stärkeren -so wie es bisher läuft- nicht taugt. Diesen Ansatz haben die Religionen schon lange im Programm - doch unser Hirn ist nicht in der Lage, das zu begreifen, die Gier überwiegt.

    • @Paul Schuh:

      "Es bleibt eine Rückbesinnung auf das humane, friedliche Miteinander, die kleinen Freunden in der Familie und mit Freunden."



      Das hat beim römischen Reich ja super funktioniert ;)



      Und es hat mehr als 1000 Jahre gedauert bis wir Menschen technisch und sozial wieder in der Lage waren in einer Stadt der Größe Roms zu leben.

      • @Herr Lich:

        Ihr wunsch bezüglich der Automarken ist bereits erfüllt worden auf eine Art.

        Was unterscheidet noch Mercedes, Audi, Mitzubishi...

        da gibt es Modelle die sind Baugleich bei allen Herstellern in der Karosseri, und das zeigt doch wie sehr bereits durch notwendige Skaleneffekte und gemeinsame Entwicklung die Markenunterschiede nurnoch Marketing sind :-)

      • @Herr Lich:

        Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, das wer in Zukunft auf die uneingeschränkte Befriedigung seiner Bedürfnisse setzt, um zufrieden und glücklich zu werden, eher schlechte Karten hat.

        In 10 Jahren könnten sich bei Verteilungskämpfen auch alle die Köpfe einschlagen, ich hoffe das es nicht dazu kommt.

        Die Rückbesinnung auf das Lokale, auf das Humane und Friedliche, kann in kleinen sozialen Gruppen, der Familie, Menschen in der Strasse oder dem Dorf gelingen, wo man Dinge gemeinsam tut und wo man wieder Dinge kostenlos teilt, statt auf share Plattformen.

        Der Wohlstand im Römischen Reich war nur durch immer neue Sklaven und Ausdehnung des Reiches möglich, bis das Ganze organisatorisch überreizt war und man nicht mehr auf die Bedrohungen von Aussen reagieren konnte.

        Ähnlich wie im Römischen Reich haben wir mit der Nutzung der fossilen Energien in den letzten 200 Jahren, das Klima der Erde überreizt.

        Nach dem Römischen Reich haben sich die Nachfolgestaaten wieder einfacher und weniger opulent und verschwenderisch aufgestellt, Burgen ohne Fussbodenheiung und die Menschen haben in Europa das vermeintlich dunkle Mittelalter überlebt, bis sie dann als Sklaven-Ersatz die fossile Energie entdeckt haben.

        So wäre auch für uns eine neue Bescheidenheit angebracht, weniger Arbeiten, weniger Konsumieren, weniger Reisen.

      • @Herr Lich:

        Wäre mir nicht so sicher, ob es an den technischen Möglichkeiten lag, dass das Mittelalter keine mit Rom zu vergleichenden Metropolen kannte.



        Es könnte auch viel mit dem Willen zu tun gehabt haben, Macht nicht noch einmal so stark zu konzentrieren, dass eine einzelne Stadt allein solche Anziehungskraft ausübte.

  • Hoffentlich kommt es wirklich so und das bevor das ganze System kollabiert.

  • Es ist doch bermerkenswert, das wirklich niemand die einfachste und klarste Lösung auch nur erwähnt: Teilen. Alle Ressourcen gerecht teilen, Milliardäre zu normalen Arbeitern machen. Dann kriegen die leute vielleicht auch wieder Lust kinder zu kriegen.

    • @Klingbeil:

      Teilen kann auch darin bestehen, wenn Alle kostenfreien Zugang zu Energie haben.

    • @Klingbeil:

      Absolut. Meine Libido steigt in dem Ausmaß, als Milliarde normale Arbeit machen müssen :D

  • Was nützt einem der Wohlstand des Landes, wenn die Teilhabe daran eingeschränkt bleibt?

    Unter "Wohlstand" stelle ich mir für eine junge Familie, die sich entscheidet, Kinder, jahrelang groß zu ziehen und kaum Entlastung im Alltag dabei erhält, etwas anderes vor.



    Das fängt an beim Pflegen nach der Geburt, die ein internationaler Betrieb wie SAP jetzt komplett vom Tisch kehren möchte, weil die Politik keine Regelung treffen würde. Das hat bei Unternehmen natürlich Vorbildcharakter, denn andere werden sich danach orientieren.

    Die Kinderkrabbelgruppe, die benötigt wird, weil die 80m² Wohnung nur mit 2 Einkommen gestemmt werden kann und man deswegen sich Zeit erkaufen muss um arbeiten gehen zu können.

    Trotz hohem Kindergeld, bedeutet das für Otto-Normal-Familie, einfach Entbehrung und die häme von Kinderlosen-Freizeit-Junkies aushalten zu müssen.

    Wohlstand, ist eigentlich nicht nur freie Schule sondern sollte auch flächendeckend, freier Kindergarten bedeuten.



    Der Zugang zu einem vernünftigen Gesundheitssystem, den wir durchaus haben, aber anderswo nicht überall gewährleistet ist.

    Ökonomen sprechen schon seit Jahren, dass es keinen unendlichen wirtschaftlichen Zuwachs geben kann, mit dem Gleichnis, dass es in der Natur jeden Geschöpfs irgendwann seine Wachstumsgrenze gibt.

    Zudem kommt mit jedem unachtsamen Menschen, ein weiteres Risiko für Alle auf die Welt.

    Ich kann es verstehen, wenn man angesicht der aktuellen Situation aus mehreren Gesichtspunkten, die nicht alle hier beschrieben habe, sich gegen Kinder entscheidet.



    Aber wir werden irgendwann Alle gefordert werden die Wenigen, die wir willkommen heißen dürfen, auch richtig zu empfangen. Dafür muss halt jeder, ein wenig sein Ego etwas zurückschrauben.



    - keine Sorge, wir sind davon noch weit entfernt. Das beginnt dann, wenn wir auf der Welt vielleicht unter 1 Mrd. Menschen sind.

  • Samoa, Tonga, Somalia, Niger, Tschad und Tadschikistan wird es aller Voraussicht nach 2100 nicht mehr geben.

    Die grüne Energie ist in Bezug auf Ausbau von Windkraft durch die Menge an Stahl begrenzt. 25% der jährlichen globalen Stahlmenge stehen für Recycling zur Verfügung. Das wäre also ein Indikator wie weit die heutige Weltwirtschaft gedrosselt werden müsste, wenn man davon ausgeht, dass bei Solar langfristig auch Materialengpässe auftreten (unter einer umwelt- und klimafreundlichen Gewinnung). Nuklear stellt wegen dem Müll keine Lösung dar. Langfristig könnte aber Fusion gehen, vorausgesetzt sie hat keine problematischen Begleiterscheinungen. 🤷‍♂️

    • @Okti:

      Die einzige Fusion die in Zukunft aber auch schon heute wenn wir nur wollten tatsächlich funktionieren wird, ist die Fusion von Menschen untereinander, dem Überleben ausgerichtet.

    • @Okti:

      "Samoa, Tonga, Somalia, Niger, Tschad und Tadschikistan wird es aller Voraussicht nach 2100 nicht mehr geben."

      Wie kommen sie darauf?

      • @Sam Spade:

        Zwei saufen ab, drei werden zu sengender Wüste, und das letzte Land hat eine sehr unglückliche geographische Lage, aber vielleicht wird sich das karge, gebirgige Territorium ja positiv für die Fortexistenz auswirken. 👍

      • @Sam Spade:

        Samoa und Tonga sind Inselstaaten, die von der Erderwärmung akut bedroht sind. Somalia ist jetzt schon kein funktionierendes Gebilde, Tschad und Niger auf einem ähnlichen Weg. Tadjikistan ist eine halbwegs stabile Autokratie - aber wenn Putin Arbeitssklavrn oder einen neuen Krieg / Sündenbock braucht...

  • Die Geburtenrate sinkt, dank Wohlstand durch Wachstum. Die Sterberate wird aus denselben Gründen steigen, weil bis 2100 weite Teile des Planeten infolge des globalen Temperaturanstiegs unbewohnbar werden.



    Mit welchen Technologien, Energien und Arbeitskräften wir weiter die Wachstumsideologie verteidigen wollen, um unser Wohlstandsmodell nicht zu gefährden, ist völlig nebensächlich. Sie lösen kein einziges Menschheitsproblem, dass durch jährlich steigende Wachstumsziele erzeugt wird.

    • @Drabiniok Dieter:

      "Sie lösen kein einziges Menschheitsproblem, dass durch jährlich steigende Wachstumsziele erzeugt wird."

      Korrekt!

  • Achja: und Frohe Ostern!

  • Vielen Dank für den Artikel! Was die Demografie angeht, sind das wichtige Diskussionspunkte - und der Aushandlungsprozess wird spannend. Ich war bisher auch der Meinung, dass die Ressourcen für die wachsende Weltbevölkerung nicht ausreichen (und nicht, dass es zu wenige Menschen gäbe). Und bei sauberem Wasser, intakten Meeren, Böden und Wäldern ist das m.E. auch zu befürchten. Bei der Schlussfolgerung der teuren Energie muss ich aber widersprechen: weniger Bevölkerung könnte auch zu weniger Energieverbrauch führen. Und durch die Skalierung der erneuerbaren Energien zusammen mit der Dezentralisierung der Erzeugung sehe ich mittelfristig ausreichend Energie zu bezahlbaren Preisen - PV ist hete die günstigste Form der Stromerzeugung, und selbst mit Batteriespeicherung günstiger als ein AKW.



    Wenn durch zu wenig junge Menschen die Arbeitskraft aber nicht ausreicht, um für alle den Lebensstandard zu halten: auf welche Waren und Dienstleistungen würden wir verzichten? Und welchen Beitrag würden ältere Menschen einbringen können und wollen? Das Gemeinwohl würde davon profitieren, aber vermutlich nicht das BIP - die Schlußfolgerung der schrumpfenden Wirtschaft scheint dann logisch, muss aber im Sinne des Degrowth nicht schädlich sein. Höchstens für den MSCI Worls etc.

  • Die Tatsache, dass die Geburtenrate sinkt, ist erfreulich. Gleichzeitig steigen Lebenserwartung und die Kindersterblichkeit sinkt. Von einer Schrumpfung der Weltbevölkerung sind wir also noch weit entfernt.

    Die Aussagen zu den Folgen der Wirtschaft dürften hingehen nur stimmen, wenn es weltweit Vollbeschäftigung gibt. Davon dürften wir noch weit entfernt sein.

  • Es mag alles so stimmen, wie Ulrike Herrmann es hier feststellt.



    Es fehlt aber ganz klar der Verweis darauf, dass man auf eine eklatante Rentenkatastrophe zuläuft.



    Die ideologisierte Debatte erklärt, es sei ausschließlich die Anzahl der arbeitenden Menschen im Vergleich zu Rentenempfängern. Das ist aber grundsätzlich falsch. Wichtig ist die Produktivität des Arbeitsplatzes!

    • @alteropi:

      Das Problem ist, dass voraussichtlich KI-bedingt in wenigen Jahren viele Jobs wegfallen werden. Dann steigt zwar die Produktivität der noch verbleibenden Jobs, aber dafür muss zusätzlich eine große Anzahl an Arbeitslosen mitfinanziert werden. Unser Sozialsystem wird, so wie derzeit funktioniert, damit komplett überfordert sein. Politiker scheinen das derzeit überhaupt nicht auf dem Schirm zu haben.

      • @Trollator:

        "Das Problem ist, dass voraussichtlich KI-bedingt in wenigen Jahren viele Jobs wegfallen werden."

        Maschinen, Computer und vermutlich war es auch mal das Rad. Jetzt ist es KI. Seit langer, langer Zeit kommt immer wieder der gleiche Spruch. Tatsächlich verändern neue Erfindungen nur die Arbeitswelt, aber sie schaffen sie nicht ab. Wir müssen vielleicht in Zukunft etwas weniger arbeiten. Dafür steigt die Produktivität, so dass es sich unterm Strich wieder ausgleicht.

    • @alteropi:

      Da sollten die Beamten und Selbstständigen angesprochen fühlen. Scheinbar sind deren Arbeitsplätze nicht Produktiv genug?

  • „ Grüne Energie wird […] knapp und teuer bleiben,…“

    Danke für die Klarstellung. Das Sonne und Wind keine Rechnung schreiben ist halt eine Illusion.



    Die Folge wird sein, dass derjenige der günstige Energie einsetzt einen Vorteil hat. Zb Ölförderstaaten, die sich nicht am CO2 Zertifikathandel beteiligen. Der Anreiz alles umzustellen, fällt daher weg.

  • Erst hat man uns jahrzehntelang eingeredet, dass die sog. "Bevölkerungsexplosion" das Problem sei.



    Jetzt ist es der Bevölkerungsrückgang angeblich auch. Hauptsache, die Medien haben irgendwelche Probleme zu diskutieren.

  • Wachstum hat fertig. Was für eine Überraschung.

    Was mir allerdings Kummer bereitet ist: bei jeder Wachstumskrise reagiert der Kapitalismus ausserordentlich giftig und aggressiv -- das ist in dieser Runde auch zu sehen. Kapitalismus wächst gerade "nach innen".

    Die Immobilienblasen (2000 Japan, 2008 USA, jetzt China, jede grösser als die Vorgängerin), der Überwachungskapitalismus, die kleineren Instabilitäten (Kryptowährungen, der "KI"-Hype), aber auch die neue Lust an Krieg -- das hat alles systemisch damit zu tun.

    Können wir diese wachstumshungrige Bestie bändigen, bevor sie uns umbringt? Müssen wir sie töten?

    Diese Fragen treiben mich um.

  • Weniger ist oft eben mehr: Weniger Energie, weniger Lebensmittel, weniger Konsum.

    • @Ernie:

      ....weniger Menschen.

    • @Ernie:

      ...weniger Wohlstand und folglich auch weniger Lebenserwartung. Toll!

      • @Charlie Runkel:

        Die Lebenserwartung hat was mit medizinischer Versorgung und nichts mit "Wohlstand" zu tun. Keiner lebt länger durch Konsum. Neues Auto, Handy oder Megaglotze steigern nicht die Lebenserwartung.

        • @Andreas J:

          Selbstverständlich hat medizinische Versorgung mit Wohlstand zu tun. Wenn generell weniger Ressourcen da sind, sind auch weniger für die medizinische Versorgung da. Dass man Ressourcen irgendwo anders einspart und dafür in der medizinischen Versorgung einsetzt, klingt theoretisch möglich, hat aber keine praktische Präzedenz.

  • Auch Mensschen brauchen Energie. Wenn ein Mensch eine Leistung erbringemn soll, muß man ihn auch füttern.

    • @mecki:

      Es gibt genug zu essen auf unserem Planeten. Die meisten von uns können nur nicht damit richtig umgehen.

  • Wenn ich alles erwartet hätte, dann aber nicht ein solcher Beitrag von Ulrike Herrmann.



    Diese Perspektive ist einseitig. Die Weltbevölkerung ist schon jetzt viel zu groß für den Planeten. Resourcen reichen bereits heute nicht aus - da ist ein Schrumpfen der Verbraucher angebracht. Man kann und darf das keineswegs nur aus wirtschaftlichen Wachstumsgründen sehen - Wachstum ist endlich!! Zudem ist der Kommentar eine Persepektive aus wohlhabneder, gar reicher Bevölkerungsteile die deen Wohlstandsverlust fürchten. Wer soll all die Arbeit tun? Vielleicht ist es sinnvoll über andere Verteilung nachzudenken anstatt dringend notwendige Veränderungen der Abhängigkeiten zu verhindern suchen.

    • @Perkele:

      "Vielleicht ist es sinnvoll über andere Verteilung nachzudenken anstatt dringend notwendige Veränderungen der Abhängigkeiten zu verhindern suchen"

      Wichtiger Punkt. Guter Kommentar.

  • Die Anzahl der jeweiligen Bevölkerung sinkt nach den Umweltbedingungen: Auf der Osterinsel, die von Polynesien her bevölkert wurde, richtete sich die Anzahl der Inselbewohner nach dem Regen. Da es dort keine Grundwasservorkommen gibt, gab der Regen nicht mehr her als für ca. 4000 Personen ausreichte. Als vor drei Jahren die Pandemie ausbrach und keine Flüge und Schiffe mehr ankamen, wurden auch keine Lebensmittel mehr eingeführt. So stellten die Einheimischen ihre Landwirtschaft wieder auf Selbstversorgung um und beschlossen, ihre neugewonnene Autarkie dahingehend zu nutzen, indem sie die Anzahl der Touristen beschränkten. Im Weltmaßstab funktioniert so etwas in der Klimakatastrophe eher nicht. Am längsten werden die Bewohner von St.Helena überleben, da ist Platz für maximal 4500 Insulaner. Für alle anderen Weltbewohnefr heißt es: Rette sich, wer kann.

  • Es gibt keinen sachlichen Grund dafür, dass grüne Energie sonderlich teuer sein muss, ganz im Gegenteil.

    • @Mustardman:

      Sollte natürlich Megawatt heißen

    • @Mustardman:

      Der Grund liegt in der geringen Energiedichte der Erneuerbaren. Um eine Kilowattstunde grüner Leistung zu erzeugen braucht man Tonnen an Material, sei's fürn Windrad oder Solarzellen. Für eine Kilowattstunde aus fossilen reicht ein Motor von der Größe einer Waschmaschine und ein paar Liter Diesel.

      • @Charlie Runkel:

        Zusätzlich zu dem, was Malamut gesagt hat:



        Wo kommen die "paar Liter Diesel" denn her?



        Wenn Sie bei den Erneuerbaren alles Material zählen wollen, dann bitte auch bei den Fossilen.

      • @Charlie Runkel:

        Dabei ist das Lebensende der Nutzer der fossilen Energie aber gezählt. Bei regenerativer Energie eben nicht, zumal mit der richtigen Technologie ausreichend Leistung zur Verfügung steht. Die Natur der Beginn unseres Daseins ist der beste Beweis dafür.

      • @Charlie Runkel:

        Die Idee der geringen Energiedichte der erneuerbaren ist alt, hat sich aber als falsch herausgestellt. Stand heute wiegt z.B. ein Solarpanel mit 1kWp um die 50kg. Ein solches Panel erzeugt pro Jahr um die 1000 Kilowattstunden, innerhalb seiner Lebensdauer um die 30.000 Kilowattstunden. Man kommt also rein von der Größenordnung her auf ein Gramm statt Tonnen an Material pro Kilowattstunde.

        Und dementsprechend ist die Annahme am Ende des Artikels auch wirklich falsch. Grüne Energie - nur sie! - wird in großen Mengen und billig verfügbar sein. Leider dauert das noch, denn wir befinden uns noch ganz am Anfang der Transformation. Aber bis 2100, dem Zeithorizont des Artikels, wird es nicht mehr dauern.

        Immerhin sind wir schon so weit, dass die Beschaffung von Speichern zur Hauptaufgabe geworden ist (dort stehen wir noch weiter am Anfang der Transformation, aber es ist bereits abzusehen, dass es funktionieren wird). Bei der Erzeugung der Energie müssen wir dagegen nur noch ein paar Jahre bzw. Jahrzehnte (je nach Land) so weitermachen wie bisher. Das ist fast ein Selbstläufer.

        Auch die oft behauptete Materialknappheit ist nicht wirklich ein Thema. Es gibt verschiedene Materialien, mit denen die Aufgaben erfüllt werden können, und die wichtigsten sind in großen Mengen auf der Erde verfügbar.

  • Liebe Frau Herrmann,



    Ich sehe das als Zeichen der Hoffnung. Die Menschheit und auch die Misswirtschaft kann auf dem endlichen Planeten nicht immer weiter wachsen.



    Das menschliche Leben und das Glück hat auch nicht nur die materielle Dimension. Die Ansprüche runter, und die Verteilung gerechter, und die Erde wird zum Garten Eden.

    • @Matt Gekachelt:

      Schöne Vorstellung,



      es wird nur immer den Einen geben, der sich nicht mitgenommen fühlt, im Garten Eden und der Andere davon überzeugt, dass es immer Ungerechtigkeiten gibt.

      Wir sind für Welt umfassende Gerechtigkeit, vielleicht nicht gemacht. Vielleicht haben wir mit KI, ohne Horrorszenario, tatsächlich eine Chance, das zu erreichen.

      • @Kühlbox:

        Ja, möglich. Aber nicht wahrscheinlich. Ich würde mehr auf Gentechnik setzen. Das alte Genom aus der Steinzeit updaten.