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Klimawandel und No FutureDie Rückkehr der Apokalypse

Aktivisten von Extinction Rebellion und der Letzten Generation erinnern an die Achtziger. „No Future“ und Klimaangst haben den gleichen Kern.

„Zuerst sterben die Bäume, dann die Menschen“: Protest in Wackersdorf 1986. Heute warnen Wissenschaftler: Erst sterben massenhaft die Arten und am Ende vielleicht der Mensch Foto: Wolfgang Maria Weber/imago

Wenn die Apokalyptiker der frühen achtziger Jahre Recht behalten hätten, würden Sie diesen Text nicht lesen. Sie säßen in einer Höhle im Voralpenland bei einem am Feuer gebratenen Stück radioaktiv verstrahlten Hirschs. Ein Atomkrieg hätte weite Teile Deutschlands unbewohnbar gemacht.

Die gute Nachricht ist: Die taz erscheint noch, Sie können diesen Artikel lesen, zustimmend nicken oder einen tadelnden Leserbrief schicken. Der schlechten Nachrichten sind zwei: 1. Der Atomkrieg war eine reale Gefahr. 2. Man muss auch heute das Schlimmste für möglich halten.

Wissenschaftler warnen seit über 50 Jahren davor, dass das Aussterben der Menschheit durch die von ihr verursachte Erderwärmung nicht ausgeschlossen sei: Erst sterben massenhaft die Arten, dann stirbt vielleicht der Mensch.

Jetzt ist aus einer abstrakten eine spürbare Gefahr geworden – und Psychologen beschreiben ein Syndrom namens Klimaangst, das sich aus einer Ohnmachtserfahrung speist: Die Fakten liegen auf dem Tisch, aber die politischen Antworten sind unzureichend. In wenigen Jahren werden Kipppunkte erreicht, an denen uneinholbare Prozesse mit katastrophalen Folgen ausgelöst werden.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Während sich der bürgerliche Mainstream der Klimabewegung Fridays for Future nennt und so das Ziel einer weiter bestehenden Möglichkeit von Zukunft in den Blick nimmt, weisen die Namen von Bewegungen wie Letzte Generation, die vor allem in Deutschland aktiv ist, und Extinction Rebellion aus England darauf hin, dass es keine Zukunft geben wird, wenn nicht sofort ein radikaler Kurswechsel vorgenommen wird.

Wer die achtziger Jahre erlebt hat, kann auf den Gedanken kommen, dass No future wieder da ist. Als John Lydon von der Punkband Sex Pistols davon sang, dass Englands Träume keine Zukunft hätten – „there is no future in England’s dreaming“, wollte er allerdings nicht vor dem nahenden Weltende warnen, sondern der Hoffnungslosigkeit der britischen Jugend Ausdruck verleihen.

In Deutschland gedieh Lydons Parole prächtig auf dem Nährboden der German Angst, die, so sagen Historiker, in der katastrophalen Erfahrung des Dreißigjährigen Kriegs gründet. Diese Angst drückte sich nun so aus: Die Deutschen sterben aus. Der Wald stirbt. Das Essen ist vergiftet. Die Atomkraftwerke strahlen. Es droht die Vernichtung der Menschheit: Während des Kalten Kriegs war die nukleare Aufrüstung so weit fortgeschritten, dass ein tausendfacher „Overkill“ möglich wurde.

Es hätte passieren können. Wäre ein Oberstleutnant der sowjetischen Luftverteidigungsstreitkräfte namens Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow am 26. September 1983 nicht skeptisch geblieben angesichts von sieben amerikanischen, mit Nuklearsprengköpfen bestückten Interkontinentalraketen, die ihm sein System meldete: Ein Aufklärungssatellit hatte Spiegelungen in den Wolken als Zeichen eines Erstschlags interpretiert.

Die Klimakatastrophe kann nicht durch einzelne Offiziere und Staatschefs verhindert werden, indem sie nichts tun, also nicht auf den roten Knopf drücken. Heute ist vielmehr kollektives, schnelles Handeln nötig.

Was die Zukunftsangst von 1980 und die Klimaangst von 2022 aber gemein haben, ist ihr apokalyptischer Kern. Das apokalyptische Denken speist sich zwar aus Erfahrungen und Wissen, aber eben auch aus Stimmungen, ideologisch geprägten Annahmen, aus verdrängten Aggressionen – und dem Wunsch nach Erlösung.

Wenn sich jugendliche Aktivisten gegen die ihrer Ansicht nach bloße Verwaltung der Klimakatastrophe wehren und sich als „Letzte Generation“ bezeichnen, wenn Extinction Rebellion gegen die „Auslöschung“ rebelliert, dann steckt darin eine apokalyptische Prophezeiung.

In seinem Klassiker „The Pursuit of the Millennium“ von 1957 schweift der amerikanische Historiker Norman Cohn durch die Jahrhunderte, um die wiederkehrenden messianischen Bewegungen in der abendländischen Geschichte zu beschreiben. Seit jüdische Propheten zum ersten Mal das baldige Nahen der Endzeit und die rettende Ankunft des Gesalbten verkündeten, griffen immer dann Erlösungsfantasien um sich, wenn die Angst vor dem Morgen am größten war.

Cohn zeigt, wie die apokalyptischen Bewegungen des Mittelalters von den Heilserwartungen der Mittellosen und Randständigen befeuert wurden und häufig in Kreuzzügen und Pogromen endeten, denen die vermeintlichen Feinde des Gottesreichs zum Opfer fielen – seien es die Juden von Worms oder die Muslime in Jerusalem. Wenn ein Papst dem Plündern und Morden Einhalt zu gebieten versuchte, wurde er von den wandernden Volkspredigern als der Antichrist diffamiert.

Wenn heute Extinction Rebellion und Letzte Generation die Regierung als verbrecherisch, mörderisch und ausbeuterisch bezeichnen, ist es nicht ganz verwunderlich, dass konservative Kommentatoren bereits eine „grüne RAF“ am Horizont wähnen. Beide Bewegungen halten Sachbeschädigungen und zivilen Ungehorsam für legitim, derzeit beschränken sich ihre Aktionen auf das Blockieren von Autobahnen, das Abdrehen von Ölpipelines und das Grünfärben von Brunnen.

In ihren Videobotschaften lässt sich ein protestantischer Tonfall aber genauso wenig überhören wie die Gewissheit, im Besitz einer Wahrheit zu sein, die anderen verschlossen ist. Die Münchner Punkband Marionetz beschrieb die nahende Apokalypse einst dagegen so: „Lebe in einer rosa Welt. Spiele hier und habe fast kein Geld. Warte auf das Ding, das auf Deutschland fällt, und sonst nichts.“ Dazu spielten sie eine muntere Melodie. Ihre Idee von No future wusste noch vom Klassenbewusstsein John Lydons und verstand Humor als Ausdruck von Resilienz.

Die bürgerliche Gesellschaft und die von ihr angestoßene Industrialisierung haben eine Welt voller Widersprüche hervorgebracht. Einerseits ist der Lebensstandard vieler Menschen weltweit seit 200 Jahren ständig gestiegen, andererseits lassen die Folgen dieser Entwicklung den Fortbestand unserer Zivilisation fraglich werden. Dass Letzteres junge Leute auf die Idee bringt, radikale Mittel seien geboten, ist nicht überraschend.

Die Reaktionen auf die real drohende Gefahr erzählen uns aber mitunter mehr über die Verängstigten als über den Anlass, der ihre Angst erzeugt. Die Psychoanalyse beschreibt das Phänomen als Projektion.

Was den radikalen Aktivisten von heute die kriminelle Regierung und die verbrecherischen Manager von Energiekonzernen sind, waren den Friedensbewegten der Achtziger „die Amis“, personifiziert durch den Oberschurken Ronald Reagan. Im Sommer 1982 versuchte sich der deutsche Schamane Joseph Beuys als Popsänger und dichtete: „Aus dem Land, das sich selbst zerstört und uns den ‚way of life‘ diktiert, da kommt Reagan und bringt Waffen und Tod. Und hört er Frieden, sieht er rot. Er sagt als Präsident von USA: Atomkrieg? Ja bitte, dort und da. Ob Polen, Mittlerer Osten, Nicaragua, er will den Endsieg, das ist doch klar. Doch wir wollen Sonne statt Reagan. Ohne Rüstung leben!“

Nicht Beuys, der sich 1941 zur Luftwaffe gemeldet hat und als Funker in einem Sturzkampfbomber diente, hat also für den Endsieg gekämpft, sondern Ronald Reagan hat ihn im Sinn: Der plant einen globalen Atomkrieg.

Echos dieser Projektion kann man heute hören, wenn der Brite Roger Hallam, Mitgründer von Extinction Rebellion, erklärt, der Klimawandel sei nur das „Rohr, durch das Gas in die Gaskammer fließt, der Mechanismus, durch den eine Generation eine andere tötet“. Die Klimakatastrophe als Ergebnis der modernen kapitalistischen Gesellschaft und ihres exzessiven Ressourcenverbrauchs wird hier zum tödlichen Generationskonflikt simplifiziert, während die Jungen, die sich ihrer „Ausrottung“ widersetzen, nonchalant zu den Juden von heute erklärt werden. Dass er Personen verantwortlich macht, wo es ein komplexes System zu ändern gälte, entgeht Hallam. Er reproduziert nur das neoliberale Weltbild, laut dem es Gesellschaft gar nicht gibt, sondern nur einzelne Menschen und die um sie herum gruppierte heilige Familie.

Wenn Themen wie Überbevölkerung, Raubbau an der Natur und Umweltverschmutzung die öffentliche Diskussion bestimmen, dann habe sich der Gegner verwandelt, meinte vor gut vierzig Jahren Wolfgang Pohrt: Nicht das falsche gesellschaftliche Verhältnis der Menschen, der Mensch selbst erscheint dann als Feind. Pohrt war in den Achtzigern der schärfste Kritiker der Friedensbewegung, deren nationalistische Tendenzen er kritisierte. Zugleich arbeitete er die antihumanistischen Neigungen eines radikalen Ökologismus heraus.

Das Verhältnis des apokalyptischen Denkens zur gesellschaftlichen Wirklichkeit interpretierte Pohrt so: In der Tat sei die Frage vernünftig, „ob eine Welt, in welcher die Mehrheit der Bevölkerung keine Möglichkeit hat, wenigstens ihren grimmigsten Hunger zu stillen, während eine große Minderheit verbissen gegen das eigene Fett kämpft, es verdient zu existieren. Erst dieser berechtigte Zweifel, ob es für die vorhandene Welt nicht besser wäre, wenn sie spurlos verschwände, macht die technische Möglichkeit atomarer Vernichtung zur apokalyptischen Vision.“

In der jüdisch-christlichen Tradition der Apokalypse folgt dem Ende der Tage eine neue Welt. In ihr liegen Wolf und Schaf friedlich nebeneinander auf der Wiese.

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68 Kommentare

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    Die Moderation

  • Die vielen Kommentare beweisen, wie dringend eigentlich gehandelt werden müsste und wie ratlos die meisten Schreiber davor stehen, das den Mitmenschen nahe zu bringen und eher Angst vor einem Einschnitt des bequemen Lebens (Lindners kriminelle Wahlwerbung) vorherrschen. Meine letzte Hoffnung besteht darin, dass langsam deutlich wird: Es ist eine durch die Profitwirtschaft beförderte Klimakatastrophe und mit dem Einbruch letzterer ein weiteres Anheizen der Schlote ausbleibt. Habeck hat das noch nicht verstanden!! Er ist schwarz, nicht grün....

  • die 80er-ich hab das Waldsterben überlebt, die Überbevölkerung und das Ozonloch. Hätte angeblich 3x sterben müssen...

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Klassenbewusstsein" bei John Lydon heißt übrigens heutzutage, dass sich der Millionär für Arbeiterklasse hält und Trump unterstützt. Die Hakenkreuzbinde, die er bei den Sex Pistols gern trug, war wohl so unschuldig provozierend nicht.



    Die taz FuturZwei hatte ja auch unlängst so ein Cover. Bin gespannt, wo die Reise hingeht, jetzt, da laut Unfried "bösere Zukunften" gedacht werden sollen.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Ich denke, dieser Artikel kratzt nur an der Oberfläche. Mit dem Poststrukturalismus und noch mehr seit dem Mauerfall reiht sich im Westen eine apokalyptische kulturelle Strömung an die andere.



    Francis Fukuyama rief mit seinem gleichnamigen Buch 1992 in das "Ende der Geschichte" aus, das z.B. bei der Love Parade ausgiebig gefeiert wurde. In Artikel hatte er das seit 1989 getan und seitdem wurde diese apokalyptische These eifrig in den Feuilletons diskutiert. Der Siegeszug des liberalen Kapitalismus in der ganzen Welt stehe bevor. Im "Kampf der Kulturen" werde der "Rest" ausgelöscht, der dem Liberalismus noch entgegenstehe, um es mit Jacques Derrida zu formulieren.



    In seinem Buch "Apokalypsen" von 1983 fasst er Apokalypse als Auslöschung des Restes, der dem (jeweiligen) Logos entgeht. Im Poststrukturalismus vollzieht sich eine Apokalypse im "Ende des Subjektes", im "Ende der großen Erzählungen", dem Ende des Klassenkampfes, dem Ende der Philosophie. Bei Nietzsche im Ende der Moral und dem Tod Gottes.



    Spengler und seine Wiedergänger kämpfen den apokalyptischen Endkampf gegen das vermeinte Ende des Abendlandes. Apokalyptische Sekten verübten in den 90ern vielfach Massensuizid. Etc.



    Auch Marxismen haben eine Apokalyptik in der finalen Authentizität des kommunistischen Menschen. Ernst Bloch schrieb deswegen, das Ende der Geschichte sei der Anfang der Tragödie des Menschen.



    Derrida fragt, ob der apokalyptische Ton nicht Bedingungung eines jedes Diskurses über die Wahrheit sei. Er ist sich der Aporie sehr bewusst, wenn er fordert: Keine Apokalypse, nicht jetzt!



    Er diskutiert auch mit Habermas, der fordert, wir müssten, um am demokratischen Diskurs teilzunehmen, einem "schwachen metaphysischen Zwang" folgen und annehmen, es gäbe ein Ende des demokratischen Diskurses, das gerechte Gesetz, also die Wahrheit.



    Das "Ende der Wahrheit" ist aber auch apokalyptisch. Der apokalyptische Tonfall ist nur dekonstruierbar. Die "offenbarten" Aporien des Denkens müssen ausgehalten werden.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    "die antihumanistischen Neigungen eines radikalen Ökologismus"

    Ist es denn übertrieben zu befinden, dass wir es bei der Klimakatastrophe auch mit den Folgen einer in Teilen organisierten, radikalen, aggressiven,r antihumanistischen Ignoranz zu tun haben?

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Auch wenn Sie es wohl rhetorisch meinten: nö ist es nicht. Es gibt die Erkenntnisse seit den 1970ern über Grenzen des Wachstuns und über den Treibhauseffekt (wie die Klimakrise lange Zeit genannt wurde) und doch wurde diesen entsprechend nicht gehandelt. Vom Ergebnis diese Handelns her betrachtet, wurde lebens- und menschenfeindlich gehandelt.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Die "belesene Legitimation" (@DEGOUGES) im Zustand (Stand! sic!) des "Wir wissen es schon - und ändern nichts", bzw. wollen nichts davon wissen, dass das, was wir schon tun, auf jeden Fall ! viel! zu wenig ist, ist ein Zeichen der Reaktion auf die eskalierende Verengung der Möglichkeiten bei exponentiell fortschreitenden Umwälzungen.



    Ich finde auch deswegen, dass der Artikel eine Tiefe suggerriert (@SACHBUCH) , die nicht drin ist.



    Es istetwas schlichter: Die Verzweiflung wird nicht anerkannt, sie wird gebildet denunziert. Hilflos. "Apokalypse" eben.

  • Der Unterschied zwischen den 80-er-Jahren und heute ist doch der, dass damals vieles imaginiert wurde.

    "Le Waldsterben", "German Angst".

    Pohrt hat das ja wunderbar herausgearbeitet. Interessant wäre, wie er die heutige Lage beurteilen würde.

    Man muss ja nichts mehr imaginieren, man muss nur aus dem Fenster schauen, den Fernseher anmachen oder ins Internet gehen.

    Und schon kann man live und in Farbe verfolgen, wie alles den Bach runtergeht.

    Dass das junge Leute, die im Leben und in der Zeit stehen, mehr als etwa ich alter Sack, mehr umtreibt und nicht gerade fröhlich stimmt, quelle surprise.

    • @Jim Hawkins:

      Naja, die apokalyptischen Vorstellungen sind ja schon so alt wie die Menschheitsgeschichte … zumindest ab der Zeit, als der Mensch lernte, über den Tag hinaus zu denken bzw. sich Gedanken über die Folgen seines Tuns zu machen.



      Und imaginiert ist die Erwartung der Apokalypse für die jeweiligen Zeitgenossen gewiss nie gewesen … und auch nicht angstbesetzt, sondern eher mit eschatologischer Erlösungshoffnung verbunden wie beispielsweise für die frühen, von Verfolgung und Tod bedrohten Christen im römischen Reich. Für sie stand der Untergang der damals bekannten Welt und das Anbrechen des kommenden Reich Gottes unzweifelhaft kurz bevor … so lassen sich die apokalyptischen Schriften des Neuen Testaments religionsgeschichtlich und literaturwissenschaftlich einordnen.



      (Im übrigen erklärt es auch den “freudigen” Fanatismus islamistischer Attentäter … in deren Weltbild bringen beispielsweise israelische Gegenschläge sie ihrem religiösen Heilsziel nur immer näher und für einen geröteten “Märtyrer” stehen zehn neue Terroristen auf. Das wird im Westen zumeist nicht verstanden.)



      Nur bis zum Untergang des römischen Weltreiches brauchte es dann tatsächlich noch einige Jahrhunderte … und bis dahin hatten die erst noch selbst verfolgten Anhänger dieser Religionsgemeinschaft dort selbst das Ruder übernommen.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      "Le Waldsterben" war nicht imaginiert. Es wurde durch politische Entscheidungen eingedämmt. "Rauchgas-Etnschweflung, Katalysator..)

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Nur heute sehen unsere Wälder auch wieder verdammt schlecht aus, schlimmer als in den 80ern … und mit den Ursachen und deren umweltpolitischer Bekämpfung ist es weitaus komplizierter, da die Probleme globaler Natur sind.



        „Le Waldsterben“ … ich weiß es noch wie heute, wie mein französischer Gesprächspartner während meines Frankreich-Aufenthalts Anfang der 80er Jahre die deutsche „Manie“ belächelte: „Waldsterben? Ich sehe hier keine toten Bäume … eine verrückte Idee von euch Deutschen!“



        Ich würde mich ja aktuell gerne nochmals mit ihm über das Thema austauschen … nur haben wir uns danach aus den Augen verloren.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Abdurchdiemitte:

          Vielleicht hat ja sogar die Eindämmung des Waldsterbens damals falsche Signale erzeugt und uns den aktuellen Glauben von B90/Die Grünen beschert: „Wir müssen nix reduzieren, nur reglementieren, transformieren und kompensieren…“ Grüner Ablasshandel. Rein tonn katolsch warn (© LOWANDO

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @95820 (Profil gelöscht):

            Ergänzung zu Reduzieren: Robert Habeck sorgt mit Energiepreisen - und umlagen dafür, dass die verfügbaren Einkommen vieler Menschen stark reduziert werden. Das wirkt dann natürlich beim Konsum insgesamt. Cleveres Kerlchen.

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @95820 (Profil gelöscht):

            Ergänzung zu Reduzieren: Robert Habeck sorgt mit Energiepreisen - und umlagen dafür, dass die verfügbaren Einkommen vieler Menschen stark reduziert werden. Das wirkt dann natürlich beim Konsum insgesamt. Cleveres Kerlchen.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Das mag sein, unseren Nachbarn kam es dennoch so skurril vor, dass sie kein eigenes Wort dafür fanden.

        Allerdings sitzen die auch den ganzen Tag im Café, was wissen also die schon?

        • @Jim Hawkins:

          "...was wissen also die schon?"



          Denn sie wissen nicht, was sie tun...



          Ich sach nur nucléaire, non merci!

          • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

            Na klar, war nur ein bisschen Klischee-Spaß.

            Allein was kämpferische Streiks angeht, seid ihr uns über. Da fliegen ja schon mal so die Fetzen, dass man hierzulande das Ende des Abendlands befürchten würde.

    • @Jim Hawkins:

      Auch hier - die schrägschissige Verlotterung der taz schreitet fort:



      Ergo: “Laßt das Glotzen sein



      Rollt den golden Pädagogo-Finger ein •



      &



      🔊“Kommt runter vom Balkon!“ 🔉



      Dank im Voraus

      • @Lowandorder:

        Einmal wälzte sich ein finsterer Schwarzer Block durch Friedrichshain.

        "Bürger, lasst das Glotzen sein, kommt herunter (vom Balkon) und reiht euch ein."

        Keiner hat's gemacht.

        • @Jim Hawkins:

          Liggers & in Bonn an der Schranke erst!



          “Wir sind eine keine kleine radikale Minderheit“ “Benda wir kommen“



          &



          “Ho Ho Ho Hồ Chí Minh“



          & Reminder für KKler KRETSCHE =>



          “NO NO NOTSTANDS NO“ •



          & unvergessen de hamborger Jung -



          “Chenossinnen & Chenossen - ich sage euch - wir haben schon drei Innenminister geschafft! Wir werden auch diesen schaffen! SDAJ HAMBUCH!;)

          unterm——



          Geradezu seherisch - Benda wurde Karlsruhe-Präsi &! Mitverantwortlich für das Volkszählungsurteil KA - Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung! Was er - CDU - öffentlich offensiv verteidigte. Was ihm den bereits ausgekungelten EuGH-Präsi kostete & die IMs & deren Aftersassen jeglicher Couleur noch heute in die Tischkante beißen läßt! Fein!

          • @Lowandorder:

            Arno Schmidt, aha!

            Kennst Du seinen apokalyptischen Roman "Schwarze Spiegel" ?



            Den gibts als Hörspiel in die Jetztzeit übertragen, kann man hier hören:

            deutschepodcasts.d...arze-spiegel-contd

            • @Berrybell:

              Danke. Hört sich gut an - wiewohl er was besseres als “Seelandschaft mit Pocahontas; zuerst in: Alfred Andersch (Hrsg.): Texte und Zeichen, Jahrgang 1, Heft 1; Luchterhand 1955“ - da bin ich mich mit Harry Rowohlt ganz einer meiner Meinung - nie geschrieben hat.



              Sorry - grad am 🎺n & noch was warm am Montag morgen. Woll.



              Später aber dann.

              unterm—— H. R. —



              “ ~ ab jetzt - wenn mir einer so deutlich zeigt - daß er von mir nicht gelesen werden will. Man will den Mann ja nicht unnötig quälen. Dann tu ich ihm doch den Gefallen.“ s.i.etwa Poohs Corner =>



              Scheiß-Zeit-Zahlschranke - 👹 -

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    The End Is Near! taz.de/#!tom=2022-08-13



    ("/" - slash am Ende der URL evtl. entfernen.)

  • Da steckt schon sehr viel Wahrheit drin. Die deutsche Gründlichkeit und Verlustangst steckt auch tief in Denen drin, die das niemals mit sich selbst assozieren würden.

    Wo bei man aber sagen muss, dass die Gefahren durch den Klimawandel



    sehr real sind und mehr Engagement schon dringend angezeigt ist. "No Future" hat sich vielmehr in Resignation, Nihilismus und Selbstzerstörung geäußert, als in Aktivismus.

    Das Problem sind nicht wirklich panischen Warnungen vor der Apokalypse und die überdrehte Theatralik in Teilen des Aktivismus. Die wird nur durch die heutige mediale Überpräsenz einiger besonders lauter Organisationen deutlicher, war aber immer schon Bestandteil von Bewegungen.

    Gefährlich ist viel mehr ein elitärer Narzismus, der da einfließt. "WIR sind die Einzigen, die verstanden haben, WIR sind (Letzten) Einzigen, die die Apokalypse noch abwenden können und das legitimiert UNS generell, für diese höhere Aufgabe allerlei Grenzen zu überschreiten.

    Das ignoriert nicht nur, dass sie nur ein Teil einer ingesamt sehr agilen Umwelt- und Klimabewegung sind, sondern es birgt ein Radikalisierungs-Potential, das bei Weitem nicht nur bei "konservativen Kommentatoren" von extremistischen Ideen fantasieren lässt. Die Gefahr, dass da jemand den Kompass verliert und am Ende der Bewegung großen Schaden zufügt ist nicht komplett von der Hand zu weisen.

    Gab ja auch hier schon gruselig unterkomplexe Gedankenspiele.

    "taz.de/Klimabewegu...&s=gr%C3%BCne+raf/"

  • Weltuntergangsszenarien waren schon immer ein gefundenes Fressen für Wunderheiler, Schlangenölverkäufer, Diktatoren, Möchtegern-Diktatoren, etc., bis hin zu Menschenopfern.



    Dabei ist es schnurzegal, ob die Weltuntergangsgefahr real war oder ist, oder nur eingebildet.



    Wer etwas gegen den Klimawandel tun möchte sollte sich vor Wunderheilern in Acht nehmen. Von denen gibt es bereits reichlich.

  • Apokalyptische Annahmen speisen sich einerseits aus Erfahrung und Wissen, andererseits aus Angst und ideologischen Einstellungen, wie der Autor schreibt … würden sie lediglich auf irrationalen angst- und nicht auch auf vernunftgesteuerten Argumenten basieren, könnte man sie leicht wiederlegen. Ist aber nicht so, leider.



    Denn die dem apokalyptischen Szenario zugrundeliegenden Phänomene („Vorboten“) sind real, sie lassen nur wenig Spielraum für optimistische Interpretationen darüber, wie die Geschichte ausgehen mag. Man kann es mit Martin Luther halten, der noch ein Apfelbäumchen pflanzen würde, wenn er wüsste, dass morgen die Welt untergeht.



    Oder mit Udo Lindenberg: „Immer lustig und vergnügt, bis der Arsch im Sarge ruht“. Ein nicht unbedingt unethischer Standpunkt, wenn er beinhaltet, sich angesichts der Widerstände nicht unterkriegen zu lassen und den Kopf oben zu behalten, angesichts der beschissenen Weltlage nicht in Resignation und Fatalismus zu verfallen … und - was meiner Meinung nach das Wichtigste ist: nicht den Humor (und meinetwegen auch den Glauben an das „Gute“) zu verlieren. Wenn der Appell an den Optimismus jedoch zur Rechtfertigung neoliberaler oder gar sozialdarwinistischer Interessen („Nach mir die Sintflut“) dienen soll, bin ich nicht dabei.



    Die eschatologische Hoffnung auf Erlösung ist ja nicht grundsätzlich verdammenswert, wenn sie eine Antriebsfeder für ein Handeln darstellt, sich dem Untergang entgegenzustellen … in der Menschheitsgeschichte wurden die Mahner zwar meistens als Störer gesehen - außer von ihren eigenen Anhängern (man denke an die alttestamentarischen Profeten) - , ihr Nutzen kann aber nicht bestritten werden, wenn es darum geht, das Steuer noch einmal herumzureißen.

  • Dieser artikel passt zum Trend: Wir wissen alles ... und ändern nichts.



    Hier wird dann auch noch die belesene Legitimation geliefert:



    Diese komisch weiß vermummten Gestalten sind alle in ihren Projektionen gefangene Apokalyptiker.



    Frage: Wer projiziert hier eigentlich was auf wen?

  • Ich kann die Typen ja verstehen. Ihre Anliegen werden wirklich von keiner Partei mehr vertreten. Dumm ist nur, dass ein Großteil der Bevölkerung diese Maßnahmen ablehnt. Da ist mehr Fantasie gefragt. Es muss Aktionen geben, die wachrütteln und beachtet werden, aber den einfachen Menschen keine Probleme im Alltag bescheren.

    • @V M:

      "Ich kann die Typen ja verstehen. Ihre Anliegen werden wirklich von keiner Partei mehr vertreten"

      Sie könnten ja ihre eigene Partei gründen, dann würde auch klarer, wie viel Rückhalt sie tatsächlich haben.

    • @V M:

      "Es muss Aktionen geben, die wachrütteln und beachtet werden, aber den einfachen Menschen keine Probleme im Alltag bescheren."



      Also genau das weiter versuchen was schon mindestens seit der Konferenz von Rio verucht wird? Haben sie auch einen Vorschlag wie dieses Wachrütteln ohne die Menschen in ihrem Alltag zu stören funktionieren soll? Wie genau müssten die freundlichen Appelle für den Klimaschutz und die netten Aufklärungskampagnen aussehen um innerhalb der weniger als 7 verbleibenden Jahre Restbudget bis zum Überschreiten der 1,5° Grenze das wirksame Umsteuern zu erreichen, dass all die Appelle und Kampagnen der letzten Dekaden nicht zu erreichen vermochten? Und warum ist es eigentlich die Aufgabe dieser "Typen" den "Großteil der Bevölkerung" mit "mehr Fantasie" davon zu überzeugen, dass die 2,8° Klimaerwärmung auf die wir derzeit zusteuern einen zivilisatorischen Rückschritt bedeuten wird gegen den das Ende der Antike zur Lächerlichkeit verblasst.

    • @V M:

      Die Natur wird solche Aktionen machen, und Menschen wachrütteln.



      Nur.... selbst im Ahrtal fahren wieder dicke SUVs.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ist ja auch schon das 3. mal, in den letzten 150 Jahren, dass dort die Häuser weggeschwemmt wurden. Der Mensch ist halt eher Optimist als Pessimist, sonst hätten nach dem 2. Weltkrieg nicht so viele Kinder gekriegt. Es ist halt immer wieder gut gegangen.” Heile, Heile, Gäns’che es wird”.

  • ganz wichtig: heute die Rationalität nicht aufgeben und umsteuern. Ökosozialistisch die große Produktionseffizienz nutzen um die Bedürfnisse zu befriedigen. Alles darüberhinaus stoppen.



    Keine Antimodernismen, keine Apokalyptik, sondern eine Ethik der Verantwortung.

  • Interessante jedoch für einige schwer erträgliche Erklärungen. Die Lust am Untergang und seiner Erzählung in Teilen der derzeitigen jungen Generation sind nicht von der Hand zu weisen. Steht dem doch ein zügelloses Ausleben der eigenen Bedürfnisse zur Seite.

    • @Taztui:

      DAs zügellose Ausleben der eigenen Bedürfnisse hat die Babyboomergeneration vorgemacht, ihren Kindern alles hinterhergeworfen und sich selbst alles gegönnt. Neue Einbauküche nicht nach Funktion, nach Moden gekauft, alle 10 Jahre, Autos, dicker, schwerer, schneller. Häuser größer. Offene Wohnbereiche mit riesigen Fensterflächen. DA braucht man Klimaanlagen. Man braucht auch geheizte Pools. Und die Industrien, die all das herstellen. Alle ab 1950 bis 1990 geborenen haben es miteinander vergeigt. Die jüngeren denken nach. Und wir werden uns einst fragen lassen müssen, wie wir unsere Eltern aus anderem Grund gefragt haben: Warum habt ihr das zugelassen?

      • @Maria Burger:

        Komisch, wir, sechsköpfige Familie, ich mit Jahrgang 62 der jüngste, haben immer in Mietwohnungen gelebt und die meisten, die ich kannte, auch. Von all dem für heutige junge Menschen Selbstverständlichen gab's praktisch damals nichts. Natürlich waren wir nicht bessere Menschen, hätten wir all den Kram, die Möglichkeiten und den Luxus von heute damals gehabt, wären wir sicher auch nur noch mit Handy, Kopfhörer und E-Roller unterwegs gewesen etc etc. Da ich damals Kind und Jugendlicher war, ärgern mich diese Anti-Boomer-Tiraden aber. Ich bin mir absolut sicher, das mein persönlicher "ökologischer Fußabdruck" bedeutend flacher ist, als der aller Luisas und ihrer Jünger*Innen schon jetzt in noch jungen Jahren.

        • @Matthias:

          so sieht es aus - das Problem haben vielleicht reiche Erbenkinder mit bekannten Nachnamen - aber die meisten jungen Leute müssen sich nicht Gedanken machen, wie sie ihren Wohlstand reduzieren und sich auf anderem Gebiet betätigen können.....

      • @Maria Burger:

        Schließe mich an. Menschen aus älteren Generationen haben Politik, Medien, Debatten, Bildung, Wirtschaft bestimmt und gestaltet ... schufen also die Realität, wie wir sie heute vorfinden und erzogen nachfolgende Generationen. Wer mit dem Finger nun auf die Jüngeren zu zeigt, zeigt zumeist mit den anderen Fingern der Hände zurück auf sich.

      • @Maria Burger:

        "Die Jüngeren denken nach". Das entspricht eher ihrem Wunschbild als der Realität. Schauen Sie doch die Wahlergebnisse an: viele Junge haben FDP gewählt. Was von Medien wahrgenommen wird, sind die lauten Jungen - wobei es auch viele aktive Alte gibt, nur sind die halt nicht sexy.

      • @Maria Burger:

        Ein Teil der Baby-Boomer & ein Teil der heutige Jugend, weniger pauschal sollte die Vorhaltungen schon sein … wirklich nachhaltig lebt niemand. Es glauben lediglich viele von sich, dass sie nachhaltig seien …

  • Ein kluger und schöner Artikel. Vielen Dank.

  • Da gibt es aber ein paar Unterschiede, die offenbar übersehen werden. Die Klimabewegung sind nun mal keine Apokalyptiker*innen in Form religiöser Fanatiker*innen sondern Aktivistis, die ihre Erkenntniss auf den aktuellen Stand der Wissenschaft und auf die Naturgesetze stützen. Sie sind die Rationalen in einer irrationalen, selbstzerstörerischen Welt. Bisher sind die Modellierungen eingetroffen und zwar leider die Worstcase-Szenarien. Mittlerweile läuft es auf ein Erhitzung auf über 2 Grad hinaus und es gibt keine Bestrebungen, dies zu verlangsamen. Im Gegenteil - es werden aktuell die Weichen für ein Reißen der mühsam erarbeiteten, (eigentlich sogar zu kleinen) Klimaziele gestellt. Nebenher wird weiter produziert, versiegelt, vergiftet und zerstört und damit das Massensterben der Tiere weiter befeuert. Das alles mag apokalyptisch erscheinen, ist aber keine Horrormärchen von Wahrsager*innen sondern folgt wie gesagt den Naturgesetzen (Erhitzung - mehr Wetterextreme, Dürre, Stürme, Fluten, Brände - weniger Trinkwasser, geringere Ernteerträge - Preissteigerungen - soziale Verwerfungen).



    Der zweite Unterschied ist, dass es bezüglich des Kippen vom Kalten in einen heißen Krieg immer noch Menschen wie Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow gegeben hat, die das verhindern konnten. Das Bild des Kalten Krieges übertragen auf die jetzige existenzielle, ökologische Krise könnte so aus sehen: nach einem fest programmierten, nichtabzubrechenden Algorithmus, wird eine Atomrakete gestartet, nach einer Weile eine zweite, dann zwei mehr usw.. Wobei sich das ganze über einen zeitliche Rahmen von Jahrzehnten abspielen wird. Lebensfreundliche Umwelt würde immer kleiner werden. Beim Atomkrieg hat es immer eine Chance gegeben, dass er vermeidbar ist. Bei der existenziellen, ökologischen Krise sieht es nach aktuellem Stand der Wissenschaften nicht so aus. Sie erscheint als unausweichlich.

  • Was für ein wunderbarer Wohlfühlartikel Marke "War schon früher nicht so schlimm wie man dachte dass es werden wird, wird so schlimm nicht werden." Opium fürs Volk. Nebelkerze.

    Der Autor sollte sich mal klar machen, was aktuell Sache ist!

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Danke!! Fasse es nicht, dass auch in den Kommentaren die Illusion perfekt gepflegt wird, um die Wahrheit weiter zu verdrängen.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Was aktuell Sache ist? Wie geschrieben wurde: German Angst!



      Ich komme sehr viel in der Welt herum und überall werde ich gefragt warum wir Deutschen uns bei Allem so in die Hose machen? Die Weltbevölkerung "heizt" weiter, Fliegen, Fahren, wollen Luxus und Wohlstand, da wird es kein Halten geben. Man wird es schon überleben...

      • @maestroblanco:

        German Angst, soso... wo der Rhein nur noch einen Pegelstand von 90 cm hat, und kaum noch schiffbar ist, überall die Wälder brennen und der Boden so ausgetrocknet ist, dass er knochentrocken ist.

        Klar, für Realitätsverweigerer wie Sie gibt es da nichts zu sehen, weil ist ja alles so schön warm hier, das Essen kommt aus dem Supermarkt und das Wasser aus dem Wasserhahn!

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Bereuet! Das Ende ist Nah!…

      Besser so?

  • Seien wir froh, daß es diese Proteste gibt, in einer Zeit, wo Grüne sich AKW-Streckbetrieb vorstellen können, wie nicht wenige AutorInnen der TAZ.

    "Ende Gelände #KolonialeGewaltStoppen



    @Ende__Gelaende



    Der Hafen ist auch ein Umschlagplatz für AKW-Brennstäbe.

    Unsere Blockaden sind hier genau richtig: ausgerechnet als Folge der Klimakrise fehlt im Hitzesommer Kühlwasser für AKW. Sie müssen vom Netz, um einen GAU zu verhindern."



    twitter.com/Ende__...wWhIC8ydHW7qArAAAA

    • @Brot&Rosen:

      genau deshalb sind die AKWs in F ja heruntergefahren... Es ist ja nicht so, dass die AKWs fröhlich weiterlaufen, ob nun Kühlwasser da ist oder nicht, ganz so platt zerstörerisch sind die AKW-Betreiber nun doch auch nicht.



      Nichtsdestotrotz die AKWs gehören abgeschaltet, aber der Rest der Welt lässt sich nun auch nicht ignorieren und wenn die AKWs 3 Monate weiterlaufen damit D nicht frieren muß, dann ist das auch ein Argument.... was kein Argument ist, wie CDUler gleich den Kauf neuer Brennstäbe zu fordern... Nachtigall ik hör dir trapsen, sach ik da.



      Ein Kompromis ist manchmal eben auch nötig um die gesellschaftlichen Zustände nicht gegen sich aufzubringen. Ein Land in dem die Menschen die Heizung nicht bezahlen können, befasst sich mit vielem, nur nicht mit dem Klimawandel, der steht dann gaaaanz weit hinten auf der Agenda. Dogmatismus führt dabei dann möglicherweise genau zum Gegenteil des Gewollten... aber genau , dass ist es was Extinction Rebellion nicht wahrhaben will, da geht es um den puren den reinen Weg, kompromislos...



      Da ist der Vergleich mit apokalyptischen Bewegungen des Mittelalters dann doch nicht fern. Mit ihren Kostümen wird ja auch eine ähnliche Bildsprache bedient, oder die von Game of Thrones....

      • @nutzer:

        Vorherrschender Dogmatismus scheint zu sein, Wachstum und Kapitalanhäufung versuchen zu erhalten. Inwieweit sind bspw. Energiesparauflagen insbesondere für die Industrie erstellt und umgesetzt worden? Dann hat es nicht einmal ein banales Tempolimit gegeben. Andere Länder zeigen, dass mensch durchaus handeln kann. Und Zeit zu diesbezüglich zu handeln, hat es viel Zeit gegeben, denn den Krieg gibt es seit Februar, die Sanktionen hat mensch selbst kurz danach beschlossen, die Abhängigkeit von Russland gibt es seit (mehr als) 10 Jahren ... Aber es sieht so aus, dass es erstmal weiter gelaufen lassen wurde/wird, um dann im Winter verwundert festzustellen, dass womöglich Energie knappnund teuer ist. Aber vielleicht ist es den einigen Regierenden auch recht so und die Äbwalzung der Kosten nach unten und das Argument des Sparzwangs gegen zusätzliche Staatsausgaben können somit einfach fortgesetzt werden ...

      • @nutzer:

        "wenn die AKWs 3 Monate weiterlaufen damit D nicht frieren muß, dann ist das auch ein Argument...."



        Haben Sie eigentlich nicht mitbekommen, daß mit AKWs nicht geheizt wird?



        Daß



        "durch einen Weiterbetrieb der drei noch laufenden Reaktoren der Gasverbrauch in Deutschland nur um rund 1 Prozent sinken würde."



        taz.de/Nur-12-Proz...er-Strom/!5867432/



        Und daß



        "die Atomdebatte nur davon ab(lenkt), dass die größten Einsparpotenziale für Erdgas im Wärmesektor und in der Industrie liegen. Zum Wärmesektor eine einfache Überschlagsrechnung: Würde alleine in den Häusern, die für 31 Prozent des Erdgasverbrauchs stehen, die Temperatur um 1 Grad reduziert, hätte man den gesamten Gasverbrauch im Land um 2 Prozent gesenkt. Damit wäre mehr Gas gespart, als laut den jüngsten Marktanalysen durch eine Laufzeitverlängerung der AKWs erzielt würde." (ebd.)

      • @nutzer:

        Leider haben wir Jahrzehntelang mit faulen und verlogenen Kompromissen vertrödelt.



        Jetzt müssen wir der Konsequenz ins Auge sehen, dass wir damit unseren Spielraum exponentiell immer weiter eingeschränkt haben.



        Bis es eben keine Zeit mehr für Kompromisse gibt.



        Wenn den AktivistInnen jetzt von denjenigen, die eine deutlich geringere Restlaufzeit haben als sie, quasi religiöser oder ideologischer Dogmatismus vorgeworfen wird, ist das einfach nur zynisch.



        Faktisch sind die Folgen des Klimawandels unsere größte Bedrohung. Dem konsequent alles was möglich ist, entgegenzusetzen ist eine objektiv notwendige Maßnahme.

        • @Life is Life:

          Ja, da schließe ich mich an. Zumal die Klimakrise stetig mehr Katastrophen und Kosten verursachen wird. Und ja, das werden die Ärmeren als erstes zu spüren bekommen. Spätestens wenn aufgrund gleichzeitiger Wetterextreme es zu Missernten und damit Nahrungsmittel knapp und teuer werden. Aber das wird bisher leider kaum thematisiert. Und reagiert schon gar nicht. Die Lebensmittelverschwendung bspw. wird einfach kaufen gelassen.

  • Geistesgeschichtlich ja durchaus interessant, da aber vollkommen versäumt wird jenseits der geistigen, auch die reale Welt bzw. deren Rückbezug in die beschriebenen Phänomene zu berücksichtigen, führt das eben zu dem Eindruck die Angst vor Klimakollaps oder einem nuklear ausgetragenen Weltkrieg wären lediglich kollektivpsychologische Phänomene, die zwar intressanter Gegenstand einer kultivierten Konversation sein können, die man letztlich aber nicht so wirklich ernst nehmen muss. Anders ausgedrückt, hätte an der Stelle des bedächtigen Leutnant Petrov, der für seine Befehlsverweigerung hart bestraft wurde, jemand gesessen der gemäß Befehl und Training reagiert hätte, würden wir, bzw. die die es überlebt hätten, heute tatsächlich in ihren Hählen verstrahlten Hirsch kauen. Wie also, kann man mitten zwischen Hitzewellen, ständigen Flutkatastrophen, allgegenwärtigen Waldbränden und schmelzenden Gletzschern und Polkappen so tun als ob all das lediglich ein Jump-Scare aus dem theologischen Gruselkabinett wäre?



    "wie die Gewissheit, im Besitz einer Wahrheit zu sein, die anderen verschlossen ist."



    Diese Wahrheit kann jede*r problemlos in den IPCC-Berichten nachlesen.



    "In der jüdisch-christlichen Tradition der Apokalypse folgt dem Ende der Tage eine neue Welt."



    In der realen Welt gibt es bei einem Überschreiten der 2°-Grenze aber eben keine neue Welt. Eine Stabilisierung des Klimas wird einige tausend bis zehntausend Jahre dauern und der Ausgleich des derzeitigen Artensterbens wird wohl rund 5 Mio. Jahre brauchen.

    • @Ingo Bernable:

      Genau so ist es!

    • @Ingo Bernable:

      Nein, Petrov wurde keineswegs „hart bestraft“:



      Er wurde nur zunächst weder belobigt noch getadelt, erhielt später aber dann durchaus noch eine Auszeichung/einen Orden, wenn auch aus vorgeblich anderen Gründen.

      • @Saile:

        In dem Punkt hat mich meine Erinnerung wohl getäuscht, relevant beleibt aber die Bereitschaft zur Befehlsverweigerung und die sich daraus erbebenden Konsequenzen auf sich zu nehmen.

    • @Ingo Bernable:

      Sehe ich genauso. Diesmal kommen die grottenschlechten Aussichten unmusikalisch und extrem nüchtern daher, siehe die Analyse "Selbstverbrennung" des langjährigen Leiters des Potsdamer Instituts für Klimaforschung oder Mojib Latif. Da ändert so ein Rückblick auch nichts.



      Der Kritik an Hallam und Pohrts Gedanken kann ich mich allerdings z. Teil anschließen. Fällt mir trotzdem extrem schwer, mit diesem Homo Sapiens so gnädig zu verfahren wie ich meinen eigenen Bedürfnissen im Alltag nachgehe (und darin liegt ein Widerspruch). Der gefräßige materielle Hedonismus hat keine Daseinsberechtigung mehr (weniger destruktive Spielarten des "I do what I want any old time" schon). Gerade haben Tausende ex-Hippies den Stones gehuldigt, die nichts anderes als ein klimakillender, Kerosin verbrennender Großkonzern sind. Die gesamte industrielle Epoche war ein Irrtum, die größenwahnsinnige Ausbeutung von Millionen von Tonnen von Nickel, Kobalt und Lithium für die e-Industrie tut auch nicht gut. Inzwischen geht es um mehr lokale Herstellung von Batterien, Eisenphosphat spielt zunehmend eine Rolle, aber die Belastung durch die Klimagase beim Abbau der Rohstoffe für Batterin und den Rest der e-Autoproduktion ist immens. Der Wasserpegel in Brandenburger Seen fällt auch wegen Tesla. Die Politik der gesamten demokratischen Welt hat sich als unfähig erwiesen, vom Bolsonaro-Rest ganz zu schweigen.

      • @Ataraxia:

        Habe mich oben unklar ausgedrückt: Ich kann mich der Kritik an Hallam anschließen und Pohrt z.T. zustimmen.

        Wissenschaftler wie Politiker wissen oft privat schon längst, wie schlecht es um die Sache steht, aber möchten der krisengebeutelten Öffentlichkeit nicht noch mehr Angst machen. Siehe:



        www.theguardian.co...global-catastrophe

    • @Ingo Bernable:

      Danke!

  • Alles schön und gut.

    Aber als bereits sehr alter Sack kann ich die Wut und Verzweiflung der Jugend nur allzugut verstehen. Und nachbollziehen, angesichts der dickfelligen Schwerfälligkeit der Politik, angesichts der bewusst kriminell-zynischen Haltung der Wirtschaft.

    Zum Weinen.

    • @tomás zerolo:

      Als ob es jemals anders gewesen wäre. Da von hinten betrachtet, nach einem Leben des Profitierens, dafür „Verständnis“ zu haben (im Gegenzug für was? Anbiederung? Sympathiepunkte?) ist auch nur eine Pontius Pilatus Nummer.

  • Der Artikel suggeriert durch seinen Rückeigriff auf die Geschichte von apokalyptischen Erzählungen eine Tiefe die er nicht hat. Es wurde sich nicht einmal damit auseinandergesetzt, welche Bedeutung den Worten "letzte Generation" gegeben wurde.



    Nicht die Anmaßung die Letzten zu sein, sondern die Aussage, daß wir alle die letzte Generation sind, die etwas wirklich beeinflussen kann.



    Weiterhin sind die Worte der "kriminellen Regierungen" vom UN-Generalsekretär benutzt worden, als der IPCC Bericht vorgelegt wurde. Sie werden von vielen Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft wiederholt und sind deshalb keine Projektion der Klimaaktivisten.

    • @Sachbuch:

      Das ist Abwehr wie sie im Lehrbuch steht.

  • Natürlich werden die “nassen Besenschwinger“ bis zum Ende der Menschheit - der Erde? - nicht aussterben - 🦆 🦆🦆 But. So what!



    Denn. Anders als bisher ins Kalkül gezogen:



    Ist mit Vorgängen wie Permafrostschmelze etc. ein bisher unbedachter -



    Paradigmenwechsel zu konstatieren:



    Konnte ein Dr. Bimbes 🪖et 🥬 - als schlechter Hausvater noch auf saumagenfaul machen!



    Und auf “Atommüll Nein Danke“ “Aber den Menschen ist noch immer was eingefallen“ leichtfertig machen!



    So ist demgegenüber heute - dieser “et hätt noch immer jot jejange“-Zug entgleist!



    Denn. Das nach gesichertem Kenntnisstand => ubiquitär Menschenunbeherrschbare s.o.



    Haben den bisher bekannten Bezugsrahmen menschlichen Seins global atomisiert!



    Nothing else •

    kurz - Sorry Herr Ulrich Gutmair - “Apokalypse now!“ - is nur noch was für -



    Literaten die Literaten Literaten nennen •



    D.h. Belanglose “Schnipsel“ (Tucho) - So what!



    Dieser Realität ist sich zu stellen!



    Ausgang offen! Newahr.



    Normal Schonn! Gellewelle&Wollnichtwoll •

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      The End Is Near!



      taz.de/#!tom=2022-08-13



      ("/" - slash am Ende der URL evtl. entfernen.)