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Botschafter der Ukraine in DeutschlandLeberwurst-Diplomatie

Tobias Schulze
Kommentar von Tobias Schulze

Andrij Melnyk hat Olaf Scholz als beleidigte Leberwurst bezeichnet. Der Diplomat teilt aus, denn Krawall zieht immer – sogar in Kriegszeiten.

Haut gern mal rauf: Andrij Melnyk Foto: Carstel Koall/dpa

M elnyk mal wieder. Diesmal hat der ukrainische Botschafter den Bundeskanzler als „beleidigte Leberwurst“ tituliert, was aus seinem Repertoire der Herabwürdigungen zwar längst nicht mehr als Außerordentlichkeit heraussticht, ihm aber doch wieder eine ordentliche Reichweite einbrachte. Die dpa verschickte das Zitat am Dienstag um 3 Uhr morgens in einer eigenen Meldung an die Redaktionen des Landes. Auf Twitter landete das Stichwort Leberwurst am Vormittag auf Platz 1 der Trend-Themen.

Die Wortmeldungen des Andrij Melnyk nutzen sich in der Aufmerksamkeitsökonomie nicht ab, so vorhersehbar sie mittlerweile auch sind. Zum Public Diplomathat er sich seit Beginn des Krieges entwickelt, zum Botschafter mit dem vielleicht größten Bekanntheitsgrad in der Geschichte der Bundesrepublik. Es ist der Bruch mit den Erwartungen, der ihn als O-Ton-Geber so interessant macht. Krawall zieht immer. Krawall von einem, der qua Amt doch eigentlich jeden Krawall großflächig umfahren sollte, zieht umso mehr.

Die Reibungsenergie entsteht aber nicht allein dadurch, dass ein Diplomat undiplomatisch auftritt. Hinzu kommt, dass Melnyks Posten doch eigentlich große Sympathie zuteilwird. Beispielhaft abzulesen war das an den Standing Ovations, die ihm der Bundestag bei seiner Sondersitzung am 27. Februar beinahe geschlossen widmete. Ihm, dem Botschafter als Repräsentanten des angegriffenen Staates.

Künstler und Werk

Im krassen Gegensatz dazu steht die Antipathie, die sich gegen die Person Melnyk richtet, weil er nicht wie erwartet dankbar zurückgrüßt, sondern eben unentwegt austeilt. Weil sich die Person vom Posten ähnlich schwer trennen lässt wie der Künstler vom Werk, entsteht unweigerlich eine Dissonanz. Wie umgehen damit? In Fragen der Leberwurstigkeit des Bundeskanzlers und ähnlichen Zusammenhängen könnte es mit einer gelassenen Gleichgültigkeit funktionieren.

Es ist zwar fraglich, ob seine Polterei der ukrainischen Regierung dabei hilft, ihre Ziele in Deutschland zu erreichen. Natürlich, sagen die einen: Nur durch maximalen Druck sei die Bundesregierung zu echter Solidarität zu bewegen. Zur Zusage schwerer Waffen hat sie sich dieser Lesart zufolge nur durchgerungen, weil Melnyk im Zusammenspiel mit dem Trio Hofreiter/Roth/Strack-Zimmermann so schön rücksichtslos auf die Pauke haute.

Demgegenüber steht die naheliegende Vermutung, dass in der öffentlichen Meinung die Antipathie gegen die Person auch auf ihr Anliegen übergreifen könnte, vielleicht geschieht das sogar schon.

Gleichzeitig stützt er die Argumentation seiner Kontrahenten zuweilen eher, als dass er sie widerlegt. Als die Bundesregierung noch der Meinung war, keine schweren Waffen liefern zu können, weil unter anderem nicht genügend Munition aufzutreiben sei, war noch von Ausflüchten die Rede. Seitdem sie dann doch die Lieferung von Gepard-Panzern ankündigte, beklagt sich Melnyk darüber, dass die Bundesregierung noch nicht genügend Munition aufgetrieben habe. Konsistent ist das nun nicht gerade.

Nationalhelden und Opfer

Aber gut: Für wie erfolgversprechend sie den Kurs ihres Botschafters hält, muss die ukrainische Regierung entscheiden; in der deutschen Debatte über die Unterstützung der Ukraine sollten andere Aspekte den Ausschlag geben als die Manieren des Andrij Melnyk.

Schwieriger ist es mit der Gleichgültigkeit, wenn sich der Diplomat geschichtspolitisch betätigt. Den ukrainischen Nationalisten Stephan Bandera verklärt er, Kritik daran weist er brüsk zurück. „Weder die Russen noch die Deutschen haben das Recht zu bestimmen, wen die Ukrainer als Helden verehren“, schrieb er Anfang April zum Beispiel in Richtung des Süddeutsche-Autors Heribert Prantl. „Lasst uns in Ruhe mit euren Belehrungen.“

Disputische Immunität kann Melnyk für sich nicht in Anspruch nehmen

Es ist eine Widerspruchsfreiheit, die Melnyk hier einfordert, vielfach unterstützt von seinen deutschen Fans, die sich vor allem auf Twitter für den Botschafter starkmachen: Sein Land werde angegriffen, da könne man ihn mit solchen Feinheiten ja wohl nicht behelligen. Ein bisschen erinnert das an die identitätspolitischen Diskurse der letzten Jahre, in denen es manche von der Position des Sprechers abhängig machen wollen, welchen Wert sein Argument hat. Die Definitionsmacht erhält in der extremsten Form allein, wer Opfer ist; wer dagegen Privilegien genießt, möge die Klappe halten.

Nun ist Sensibilität für unterschiedliche Perspektiven sicher notwendig. Melnyks Haltung wird ein wenig verständlicher, wenn man bedenkt, dass ein verzerrt dargestellter ukrainischer Nationalismus vonseiten Russlands als Begründung für den Krieg herangezogen wird und für sein Land akut tatsächlich andere Fragen anstehen als die der Geschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts. In den deutschen Diskurs zu dem Thema hat sich der Botschafter aber nun mal aktiv hineinbegeben. Disputische Immunität kann er da für sich nicht in Anspruch nehmen.

Zumal er eine solche Widerspruchsfreiheit noch nicht mal im eigenen Land genießen könnte. Eine homogene Haltung zu Bandera, die Melnyk suggeriert, wenn er in der Frage von „uns“ und „euch“ twittert, gibt es auch in der Ukraine nicht. Auch dort ist die Geschichtspolitik ein Aushandlungsprozess, ohne Definitionsmacht für Einzelne. Und so muss man an dieser Stelle vielleicht doch einmal ernsthaft versuchen, den Posten von der Person zu trennen: Es ist nicht unbedingt die Ukraine, die durch ihren Botschafter dazu aufruft, an einem vermeintlichen Nationalhelden nicht zu wackeln. Es ist zunächst einmal nur Andrij Melnyk.

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Tobias Schulze
Parlamentskorrespondent
Geboren 1988, arbeitet seit 2013 für die taz. Schreibt als Parlamentskorrespondent unter anderem über die Grünen, deutsche Außenpolitik und militärische Themen. Leitete zuvor das Inlandsressort.
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82 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

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  • Melnyk tritt ostentativ auf wie einer, der nichts zu verlieren hat. Das ist für den Verteter eines Landes, das in der Tat mit dem Rücken zur Wand steht, völlig legitim und sollte nicht persönlich genommen werden.

    Diplomatische Profis wissen das im Zweifel auch sehr genau einzuordnen. Nur unsere öffentliche Empörungskultur meint offenbar, wir hätten in Bezug auf die Ukraine immer noch nichts wichtigers zu tun, als uns über Formfragen zu echauffieren.

  • Also wenn man schon Anhänger bürgerlicher Diplomatie ist (Schlips und Kragen, statt Battledress), sollte man die Gepflogenheiten des Gewerbes anerkennen - sonst ist man im falschen Job. Einen Staatspräsiednetn ausladen und den Ministerpräsidenten dazu erpressen wollen, er solle nach Kiew zum Rapport kommen? Dümmer gehts nimmer - oder man unterliegt einer gefährlichen Selbstberschätzung!



    Melnik will durch seine Cholerischen Ausbrüche nur verschleiern, dass die Taktik der Regierung in Kiew gescheitert ist. Der 'Westen' wird - wie Bismarck einst über den Balkan sagte: Keinen Musketier dafür sterben lassen. Mittlerweile bläst Hern M auch in Berlin der Wind ins Gesicht, ich wette, dass nach einem Waffenstillstand, samt faktischer Unterwerfung der Ukraine, seine diplomatische Karriere in Berlin am Ende ist - und das zu recht.

  • Na, ja!



    Dem Herrn Melnyk seine Mission ist doch uns mehr und mehr in den Krieg hineinzuziehen.

  • Ich bin nicht immer glücklich mit Scholz. Aber im Moment bewundere ich seine Konsequenz und sein kühles Abwägen. Im Moment bin ich gerade froh für so einen Kanzler. Überraschenderweise erfährt er auch Unterstützung von Friedrich Merz. Mit dem bin ich noch viel unglücklicher - doch im Moment sogar froh, dass er den Job macht.

  • Komisch bei diesem Konflikt ist immer, wenn Ukraine auch nur ansatzweise mit Nazis und Co. in Verbindung gebracht wird, gibt es immer die relativierenden aussagen. Ja das Azov-Regiment hat ja maximal paar Faschos dabei, aus USA, Deutschland und Co. aber nur ganz wenige.



    Wenn ein Melnyk Nazigrößen hofieren will, kommt die nächste relativierende Berichterstattung. Ja das ist ja nur seine Einzelmeinung.

    Ich finde das amüsant... denn es sind zumeist die selben Journalisten die bei der Polizei in D wenn wieder Faschos in den Reigen das Tageslicht erblicken, keine "relativierenden" Aussagen machen. Trifft doch nur den Bernd, ist nur die Aussage vom Kurt,.....

    Kann es sein, dass wir ganz große Probleme haben, in der Ukraine nicht die 100% "demokratische Heilsbringerfigur" zu sehen, wenn solche Meldungen aufkommen? Das ähnliche Problem gibt es auch im Israel-Palästina-Konflikt.

    Scheinbar kann nicht sein, was nicht sein darf.

    Und doch ist genau die Pressefreiheit so wichtig. JA wir müssen hier auch Kritik äußern können. Wir müssen auch hier die Leute demaskieren, als das was sie sind Faschosympathisanten! Und diejenigen sollte man nicht hofieren, sondern man sollte sich entsprechend bewerten, analysieren und dementsprechend dann auch so bezeichnen.

    Aber die Selbstgeißelung der Medien ist da wohl näer als Aufrecht auch in "unseren" Reihen Kritik an gewisse Vorgehen, Politik etc. zu äußern. Schade. Damit sind wir am Ende dann doch nicht viel besser als andere..

    • @Daniel Drogan:

      Ich würde empfehlen, dass Sie sich Kenntnisse über Bandera besorgen. Und das nicht gerade von russischen Propagandatröten. Das Thema ist nämlich durchus komplexer als man vermutet.



      Und - auch wenn russische Propagandatröten das gerne anders hätten - das Asov-Regiment ist für die Betrachtung des Gesamt-Ukraine völlig irrelevant. Es handelt sich um eine von hunderten Untergruppierungen der ukrainischen Armee.

  • Ha ja, Diplomatie funktioniert doch nicht mehr heißt es. Also darf man ruhig auch mal Ad Hominem gehen!

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Melnyk ist ein ultrarechter Krawallmacher ohne jeden Funken Anstand.



    Man muss nicht auf ihn hören, man muss ihn nicht zitieren und man muss ihn auch nicht kommentieren.



    Für die deutsche Unkranie-Politik sind seine Tiraden völlig belanglos.



    Da kann er seine Rumpelstilzchen-"Diplomatie" fortführen, wie er will.

  • Durch diesen Beitrag weht der laue Wind des Gönnerischen. Wie wäre es denn, wenn wir uns einfach auf die Solidarität mit einem angegriffenen Land beschränken und nicht am dortigen Geschichtsverständnis oder am Tonfall des Botschafters herummäkeln? Im Übrigen ist eindeutig, dass Melnyk Erfolg hat, dass er die öffentliche Meinung befeuert und Scholz Druck macht. Wünschenswert wäre auch, wenn man Melnyk genauer zitiert. Der hat nämlich ja wohl nicht gesagt, dass Scholz eine beleidigte Leberwurst sei, sondern dass er diese spiele. Das ist ein riesiger Unterschied und nicht etwa einfach eine Beleidigung, sondern der explizite Vorwurf, dass Scholz die vorgebliche Beleidigung Steinmeiers benutzt und sich hinter ihr versteckt.

  • Das Ganze ist für Melnyk auch keine leichte Aufgabe. Wie soll er mit dem Land umgehen, dass sie in eine selbstverschuldete und fremdgefährdende Unmündigkeit gegenüber Russland begeben hat? Wenn man den Emma-Brief liest kommen einem noch andere Gedanken als Leberwurst in den Sinn.

    • @Ward Ed:

      Wenn Melnyk mit diplomatischem Verhalten auch in Krisenzeiten überfordert ist,dann könnte er als Botschafter schlicht eine Fehlbesetzung sein.

    • @Ward Ed:

      Stimmt. Nämlich der Gedanke, dass Schriftsteller nicht schreiben können. So was von fahrig formuliert ist mir höchstens hier im Forum untergekommen.

  • Melnyk ist ein dreifaches dessen, was er selbst Michael Roth genannt hat.

  • @JIM HAWKINS

    Naja, als Sie Churchill in diesem Kontext nannten konnte ich kaum widerstehen. Schliesslich schmückt sich gerne unser Boris gerne mit Zelensky, die Sie als (Teil von) Churchill 2.0 bezeichnen...

  • Der "Botschafter" im Sinne eines Megaphons... der an moralische Werte appelliert, die er und die Ukraine selbst nicht einhalten:

    Demokratie, Recht auf Unversehrtheit, Wohnung und Kultur aller Gruppen des Landes; kulturelle und gewerkschaftliche Rechte, Recht auf Kriegsdienstverweigerung

    Es geht nicht, die Grundrechte, die das Minsker Abkommen für alle ukrainischen Bürger/innen zu sichern versuchte, zu beschimpfen und mit Füßen zu treten, weil sie auch für andere Menschen (Kriegsfeinde = "Putin-Versteher") gelten.

  • Auch ich habe diesem Herrn Melnyk hinsichtlich seiner anmaßenden und unverschämten Rüpeleien lange einen "Opferbonus" zugestanden. Aber irgendwann ist mal Schluss, verbunden mit der Erkenntnis: Das "Opfer" Melnyk sitzt nicht ohne Wasser, Nahrung und Klo unter Beschuss in einem frostigen ukrainischen Keller, sondern weich und warm in einer Villa im schönen Berlin, und zwar mit dem Auftrag, sein Land DIPLOMATISCH zu vertreten. Da ihm aber zur Diplomatie jegliches Talent fehlt, sollte man den Rüpel jetzt doch endlich zur persona non grata erklären - vielleicht dient er ja seinem Land mit der Knarre im Schützengraben mehr als auf dem diolomatischen Parkett.

  • Der Herr will die westlichen Länder zu Kriegsparteien machen! Das ist sein Ziel und seine Mission.



    Den Platz in der Medienlandschaft hat er schon.



    Und wir fühlen uns doch schon wie im Krieg. Vor allem die Politiker agieren und reden so.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Melnyk verehrt Stepan Bandera.



    Das reicht aus, um Melnyk zu qualifizieren.



    Mehr muss über ihn nicht sagen.



    Denn das sagt alles über ihn.

  • Und es gibt sie doch noch, die kleinen journalistischen Perlen in der taz. Unverblendet, ausgewogen, lebensgerecht. Danke dafür!

  • Nach dem Ende des Krieges, sollte die Bundesregierung wohl auf einen anderen Botschafter der Ukraine bestehen, eine Person die den Faschisten und Nazikollaborateur Bandera zum Helden ernennt, sollte in Deutschland nicht Botschafter sein. Dieser Mensch ekelt mich an.

  • Ich rate der ukrainischen Regierung dringend die Abberufung dieser Axt im Walde an.

  • Sind nicht die, die gern austeilen, diejenigen die nicht einstecken können?

    • @aujau:

      Nicht zwangsläufig. Aber Melnyk ist wohl aktuell in einer Position, die manifeste Nehmerqualitäten mindestens zu einer Sekundärtugend, wenn nicht gar kontraproduktiv, macht.

  • Wenn Russland den Krieg gewinnt, werden wir Melnyk los, oder? Frage für eine Bundesregierung...

  • "Diplomatisches Verhalten nennt man das Tun und Lassen eines Verhandelnden,



    das den Agierenden dabei Kompromissbereitschaft und den Willen bescheinigt, die Absichten und die Wünsche jedes Beteiligten zu erkennen;



    das sogenannte Win-win-Situationen sucht;



    das es möglichst vermeidet, andere Verhandelnde bloßzustellen oder in die Enge zu treiben;



    das geeignet ist, den langfristigen Nutzen zu maximieren (es wäre also undiplomatisch, sich einen kurzfristigen Nutzen zu sichern, dabei aber langfristig Nachteile oder Konflikte zu riskieren bzw. in Kauf zu nehmen)."



    (de.wikipedia.org/wiki/Diplomatie)



    Dem zufolge ist Melnyk alles, nur kein Diplomat.



    Man sollte diesem unbeherrschten Menschen die Tür weisen.

    • @Trabantus:

      "Man sollte diesem unbeherrschten Menschen die Tür weisen." (Trabantus)



      Sie haben vollkommen Recht! Es läuft auch bereits eine Petition mit dem Ziel diesen anmaßend arroganten Herrn Melnyk auszuweisen. Allerdings glaube ich nicht dass sie Erfolg haben wird.



      Solange er von den Medien hierzulande als willkommenes, weil einschaltquotenträchtiges enfant terrible hofiert wird, kann er sich weiterhin ungestraft als pöbelndes Rumpelstilzchen produzieren und die deutsche Politik mit Hilfe der Medien vor sich hertreiben. In diesem Sinne: ein begnadeter Manipulator.



      Unsere Außenministerin scheint diesem Herrn nicht gewachsen zu sein.

  • @JIM HAWKINS

    Boris Johnson fantasiert sich selbst immer wieder als Churchill. Zuletzt bei seiner Ansprache an das Ukrainische Parlament (ein wenig geschmacklos, wie ich meine).

    • @tomás zerolo:

      Diese Churchill-Nostalgie wirft übrigens auch ein verheerendes Licht auf das populäre Geschichtsbild im UK (und eigentlich auch in Resteuropa, wo Churchill immer noch als großer Staatsmann wahrgenommen wird). Seine Rolle im Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland ist wirklich das einzig positive was man über diesen Politik sagen kann, der sonst eher als Rassist und kolonialistischer Massenmörder aufgefallen ist.

    • @tomás zerolo:

      OK, und was hat das mit der historischen Leistung Churchills zu tun?

      • @Jim Hawkins:

        Eine der historischen Leistungen Churchills ist es übrigens, dass er seine Forderungen nach Waffen und anderer Unterstützung bestimmt aber höflich vorgetragen hat. Hätte er sich gegenüber den USA so benommen, wie jetzt einige ukrainische Politiker gegenüber Deutschland, hätten es die Isolationisten in den USA leicht gehabt.

  • Andrij Melnyk ist Diplomat, nur sich diplomatisch benehmen, das kann er wohl nicht.



    Mit welchem Recht stellt er Forderungen in diesem Ton, den er da anschlägt?



    Er beleidigt beliebig Politiker und wähnt sich immer im Recht. Der Ukraine hilft sein undiplomatischer Tonfall zwar nicht, aber der Presse gefällt es, hat sie doch immer was zu berichten. Oder kurz gesagt: Ich mag ihn überhaupt nicht.

    • @Rudi Hamm:

      Melnyks "Recht" ist es, seine Aufgabe zu erfüllen. Und die lautet, die REALE Unterstützung aus Deutschland für sein Land zu maximieren. Vordere Plätze in Beliebtheitsstatistiken sind für ihn kein vorzeigbares Ergebnis, also sollten wir uns auch nicht wundern, wenn er aus strategischem Kalkül darauf pfeift.

      Ob dieses Kalkül ("Vorwürfe erzeugen schlechtes Gewissen - aliquid haeret -, und das bringt mehr Waffen nach Kiew als erkuscheltes Wohlwollen") am Ende aufgeht, ist eine andere Frage. Aber dass die Rüpeleien ihm einfach so rausrutschen, weil er sich nicht benehmen kann, sollte man nicht unterstellen.

      • @Normalo:

        "(...) dass die Rüpeleien ihm einfach so rausrutschen, weil er sich nicht benehmen kann, sollte man nicht unterstellen.(...)" (Normalo)



        Da sind wir uns mal wieder einig. Ich glaube auch nicht dass Melnyk sich einfach nicht in zivilisierter Manier auf dem diplomatischen Parkett bewegen könnte. Er will es gar nicht.



        Er macht dies stattdessen in perfider Weise mit Absicht. Ein Spiel mit den sensationslüsternen Medien, die er manipulativ dazu benützt die deutsche Politik vor sich herzutreiben.



        Dass er dies tut um seiner eigenen Regierung zu Diensten zu sein, macht das aber aus deutscher Sicht auch nicht besser oder gar verzeihlich.

        www.freitag.de/aut...k-teilt-munter-aus

        • @LittleRedRooster:

          Ich denke, dass Her Melnyk mit der "Unverzeihlichkeit" seines Betragen leben kann, solange es nur die gewünschten Ergebnisse zeitigt (was aus seiner Sicht die Definition von "besser" sein dürfte).

          Eine ähnliche Gelassenheit in umgekehrter Richtung würde den Effekt auch massiv abschwächen. Aber wir regen uns ja SOO gerne über Formfragen auf...

          • @Normalo:

            "Eine ähnliche Gelassenheit in umgekehrter Richtung würde den Effekt auch massiv abschwächen." (Normalo)

            Richtig! Das ist die Masche von Rockstars, die besagt: "Scheißegal was Ihr über mich schreibt, Hauptsache Ihr schreibt meinen Namen richtig!" Und die funktioniert deshalb bestens weil Medien eben ständig irgendwelchen Sensationen hinterher hecheln, um diese dann zu buntschillernden Bubbles aufzublasen und daraus Geld zu generieren. Siehe: "The Great Rock'n Swindle" Malcolm McLaren's mit den eher mäßig begabten Sex Pistols.

            NUR: Manipulative Techniken in der Welt des Rock'n Rolls sind harmlos, richten kaum Schaden an. In der Welt der Politik dagegen können sie Katastrophen auslösen. Und das führt uns zur Zeit Putin vor - aber eben nicht nur er!

            Als Lektüre empfehle ich da gerne: "Die grosse Verführung - Psychologie der Manipulation" von Robert Levine.

      • @Normalo:

        Für mich ist Melnyk ein bully, wie welche von der Arbeit kenne. Mit solchen Menschen kann man nicht zusammenarbeiten.

        • @resto:

          Stellen wir mal Putin und Melnyk nebeneinander und fragen uns, wer da WIRKLICH der bully ist. Melnyk kann pöbeln so viel er will, metaphorisch in den Pausenhof-Mülleimer stecken werden uns wenn dann Andere.

      • @Normalo:

        Das "Recht", seine Aufgabe zu erfüllen, hat aber auch Deutschland - und die ist eben nicht identisch mit den Interessen der Ukraine. Und um das anzuerkennen, gibt es Diplomatie: es sind zwei in dem Spiel. Und das ignoriert Herr Melnyk und meint, er könne Deutschland einseitig nach seinen Interessen vorantreiben ("und wehe, ihr tut nicht, was ich will").

        • @resto:

          Diplomatie ist die Kunst der unbewaffneten internationalen Kommunikation mit dem Ziel, die eigenen Interessen möglichst wirksam durchzusetzen. Alles weitere ist nur Deko.

          In den meisten Situationen ist eine ausgewogenene Lösung am besten mit höflicher bis freundlicher Umgangsweise zu erreichen, das stimmt. Aber wenn man mehr erreichen kann, indem man auf diese Formen ganz betont verzichtet, dann ist auch das "Diplomatie". Es kommt NUR darauf an, wie die Interessen liegen, und die Ukraine hat ein MASSIVES (und kein bißchen illegtimes) Interesse daran, Deutschland "voranzutreiben".

          ...und bei der Form dieses Treibens wenig zu verlieren. Denn Sie meinen doch nicht etwa, Deutschland wäre gut beraten, seine Hilfe an die Ukraine zu reduzieren, weil ihr Botschafter nicht "nett" genug auftritt, oder? Es kann aber umgekehrt schon sein, dass unsere Politik es leichter finden würde, eine Ukraine weiter mit warmen Worten und kleinen Geschenken statt z. B. schweren Waffen zu vertrösten, wenn deren Vertreter uns nicht ständig brutalstmöglich ins Gewissen reden würde.

  • @JIM HAWKINS

    Churchill... Churchill... der heisst doch heute Boris, oder?

    • @tomás zerolo:

      Anscheinend bin ich heute schwer von Kapee, aber ich weiß nicht was Sie meinen.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        nicht Boris Becker und nicht Boris Jelzin...

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Ach so, es geht um das Amt und es ist vollkommen gleichgültig, wer es zu welcher Zeit und in welchen Umständen inne hatte.

          Verstehen tue ich es, aber es ergibt keinen Sinn.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Sie haben eine Mission ? !

  • Jeder andere Diplomat wäre längst rausgeflogen, aber in diesem Fall haben wir aus schlechtem Gewissen natürlich vollstes Verständnis.

    Steinmeyer unerwünscht, Scholz beleidigte Leberwurst, … alles was recht ist.

    • @Phineas:

      "(..) in diesem Fall haben wir aus schlechtem Gewissen natürlich vollstes Verständnis." (Phineas)



      Ein schlechtes Gewissen? Weshalb bitte? Wegen gewünschter Waffenlieferungen?

      Und dies obwohl die Ukraine in 2020 selbst Waffen im Wert von 115 Millionen Dollar in alle Welt exportierte? Eine merkwürdige Welt!

      www.freitag.de/aut...1d51e279896e2d2e02

    • @Phineas:

      Es gibt ja viele Aussagen, die Sie hätten auswählen können, um Ihren Standpunkt zu untermalen, ob inhaltlich oder in der Ausdrucksweise, da gibt es ja schon zu viel.

      Aber Scholz verhält sich nun mal wie eine beleidigte Leberwurst, die aus parteipolitischen Gründen bockig ist - und das nach ohnehin bereits vorhandener Faultier-Manier. Und Steinmeyer für unerwünscht erklären, war ebenso berechtigt, da er den Ukrainern bspw. bei den Minsk-Verhandlungen als klarer Putin-Freund in Erinnerung blieb.

  • mein sympathiebarometer ...

    für herrn melnyk ist im sinkflug.

    auch ihm ist es zuzuschreiben, wie steinmeier ausgeladen wurde.

  • "Es ist nicht unbedingt die Ukraine (...). Es ist zunächst einmal nur Andrij Melnyk."



    Wahre Worte, wenn auch Selenski selbst die diplomatische Brüskierung des Bundespräsidenten mitgetragen hat.



    Insofern fragt man sich schon, warum der ukrainische Botschafter in Marokko zurückgerufen wurde, der in Deutschland jedoch nicht.



    Vielleicht wäre es das vernünftigste, Herrn Melnyk im diplomatischen Diskurs einfach zu ignorieren, und am ihm vorbei zu (ver)handeln.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Wenn ich so lese was die Bundesrepublik schon vor der Entscheidung auch Panzer zu liefern alles so an Kriegsgerät bereitgestellt, bzw via "Ringtausch" finanziert hat, dann kann ich diese ganze laute Debatte, das sei alles zu wenig, wirklich überhaupt nicht nachvollziehen. Da wird der Ukraine mit Milliardenwerten unter die Arme gegriffen. Wahrscheinlich ist Melnyk höflich zu beschweigen wirklich das Klügste, aber man kann ja auch mal sagen - wer uns so einen Botschafter schickt, ist an freundschaftlichen Beziehungen möglicherweise nicht besonders interessiert.

    • @164 (Profil gelöscht):

      Melynk ist seit 2015 Botschafter in Deutschland und hat bereits zuvor entsprechende Ämter bekleidet. Ist er Ihnen vorher schon mal aufgefallen? Nein? Was könnte sich geändert haben? Eventuell hat es etwas damit zu tun, dass er von entführen, vergewaltigen und hingerichteten Kindern, Frauen und Rentnern sowie zerbombten Städten im eigenen Lande nicht ganz so begeistert ist und da auch Verzweiflung aus ihm heraus spricht? Ein Vergewaltigungsopfer, dass um Hilfe ruft, werden Sie wohl auch nicht auf den falschen Tonfall hinweisen. Melynk ist in Deutschland das Sprachohr all der Opfer in der Ukraine.

    • @164 (Profil gelöscht):

      Das Problem wird sein, dass sie Sobald sie genug Waffen haben auch Soldaten für ihre Sache fordern, und das ist unabhängig davon wie sehr ich ihre Sache unterstütze - die der Unabhängigkeit - der falsche Weg, unabhängig wird man schon mehrfach nicht durch die *Hilfe* bzw. Interessen Fremder, man verkauft nur sich und sein Land an seine Aushalter.

      • @Moe479:

        Das ist Unfug die Sovietunion wurde auch nicht zu einem Vassal der USA durch Land-Lease.

    • @164 (Profil gelöscht):

      Die, die diesen Botschafter geschickt haben, sind am Überleben interessiert.

      Und nicht so sehr am Rumgeeiere.

      • @Jim Hawkins:

        Das Interesse und seine Dringlichkeit sehe ich auch, nur ob Melnyks Verhalten und die Erfüllung sämtlicher seiner Forderungen dem Überlebensinteresse der Ukraine wirklich dienen, daran habe ich doch erhebliche Zweifel. Drängende Not ist keinesfalls mit blitzartiger und unfehlbarer Erkenntnis verbunden, was hilft, auch wenn Melnyk so tut. Alles, was unternommen wird, kann auch schief gehen und ein Blick von Außen, der auch andere Interessen einbezieht, darf nicht in unverschämter Weise (auch noch von einem Diplomaten) niedergemacht werden. Mit Melnyks Haltung zu Bandera habe ich darüberhinaus ein echtes Problem, aber das steht auf einem anderen Blatt.

  • "Demgegenüber steht die naheliegende Vermutung, dass in der öffentlichen Meinung die Antipathie gegen die Person auch auf ihr Anliegen übergreifen könnte, vielleicht geschieht das sogar schon."

    Ja. Das geschieht schon.

  • Also ich bin kein Leberwurst Allergiker, musste zuerst schmunzeln und dann die diplomatische Etikette vermissen.

    Man könnte ja alles relativieren > " Es tut mir leid wenn ich ausfällig wurde, schlecht geschlafen und nicht richtig drauf - um mit Freunden umzugehen."

    Irgendwie muss er sich aber diese Wortwahl selber auch begründet haben.

  • Getroffene Hunde bellen. Wie schön wäre es doch würden Scholz und Steinmeier nicht eine so schöne Zielscheibe abgeben.



    Ich vergebe Herrn Melnyk seinen Mangel an Respekt vor der Deutschen Politik solange es im Großen und Ganzen die richtigen trifft.

    • @Michael Renper:

      Solange es zur politischen Einstellung passt sind Beschimpfungen aus dem Ausland also OK?

  • Für mich sind Melnyk und Selenskji eine Art Churchill 2.0.

    Man hört sie, man versteht sie. Sie labern nicht rum, weil keine Zeit dafür ist.

    • @Jim Hawkins:

      Ab und an sind sie aber vor allem sehr fordernde Bittsteller, die gern die Hand beißen, die sie füttert...

    • @Jim Hawkins:

      Na ja , 1h Kaffee trinken mit F. Merz während in Mariupol die Landeskinder das Lebenslicht aushauchen. Melnik mit F. Giffey auf dem Presseball fröhlich lächelnd, während in der Ukraine Kinder verbluten, an Zeit scheint es nicht zu mangeln. Der eine bespricht mit Merz die Panama Papers aus Sicht von Black Rock, der andere trinkt hoffentlich nicht aus dem Schuh von Franziska Krimsekt.

    • @Jim Hawkins:

      Das Melnyk den Faschisten Stephan Bandera verehrt, keinerlei Berührungsängste zur rechten Asow-Bewegung die ganz offen mit SS-Symbolik auftritt und sofort beleidigend wird wenn er darauf angesprochen wird, spielt bei ihrer Verehrung wohl keine Rolle. Als Fabio de Masi ihn darauf ansprach antwortete Melnyk:" Halten Sie lieber Ihre linke Klappe“. Der Zweck heiligt die Mittel oder was?

      • @Andreas J:

        Dann muss die Ukraine wohl tatsächlich entnazifiziert werden.

        • @Jim Hawkins:

          Das ist alles was sie dazu zu sagen haben? Die Asov-Bewegung ist laut Amadeu Antonio Stiftung nicht nur rechtsextremistisch sondern auch Antisemitisch. Ist doch ihr Thema.

        • @Jim Hawkins:

          Zumindest etwas weniger Hurrapatriotismus wäre wünschenswert im Hinblick auf Bandera, der rechten Asow-Bewegung und SS-Symbolik.

        • @Jim Hawkins:

          Ja. Und zwar wäre das die Aufgabe von der ukrainischen Regierung gewesen.

        • @Jim Hawkins:

          Aus Sicht des Antifaschisten Putin scheinbar ja.

    • @Jim Hawkins:

      „Andrews: Man muss Churchill nicht vergessen, aber man muss ihn nicht unbedingt ins Zentrum der Erinnerung rücken. Er ist unter anderem verantwortlich für die Hungersnot in Bengalen, bei der bis zu drei Millionen Menschen gestorben sind. Aus meiner Sicht sollte das jemanden disqualifizieren, wenn darüber entschieden wird, ob Denkmäler errichtet werden.“ (Spon)

      • @guzman:

        Wer rückt ihn ins Zentrum der Erinnerung?

        Sie wissen schon gegen wen die Anti-Hitler-Koalition kämpfte, oder?

    • @Jim Hawkins:

      Auch Churchill sieht man heute ja etwas differenzierter als vor Jahrzehnten.



      Und dass man jemanden versteht, hängt nicht nur von dessen Argumentation sondern genauso von den eigenen Erwartungen und Vorstellungen ab.

      • @HRM:

        Ich weiß zwar nicht genau was Sie meinen, aber wenn Sie es sagen.

        • @Jim Hawkins:

          Andrews: Die Eugenik war sehr populär, aber es geht nicht nur darum. Auch seine Zeitgenossen waren der Meinung, dass er Rassist war. Leo Amery, Churchills Minister für Indien, hat Churchill in Tagebüchern wegen dessen Meinungen über Inder mit Hitler verglichen. Sogar Premierminister Boris Johnson erwähnt in seiner Churchill-Biografie, dass junge progressive Tory-Abgeordnete wegen Churchills extremen Eugenik-Ideen misstrauisch waren. Und zur gleichen Zeit gab es auch antirassistische und antikoloniale Ideen. Zu sagen, das waren andere Zeiten, hilft nicht.

          • @guzman:

            Im Grunde genommen war er also auch nicht besser als unser Führer.

            Alles Verbrecher irgendwie.

            Wer weiß schon, wer Schuld hat an dem ganzen Dilemma.

            Und Putin kann vielleicht gar nicht anders.

    • @Jim Hawkins:

      "Labern" ist für Melnyk noch ein Euphemismus: Er benimmt sich ganz einfach unverschämt und fühlt sich durch den Krieg legitimiert, jede Bosheit rauszuhauen, der ihm, meist unreflektiert, so in den Sinn kommt.



      Bei Selenski sieht das völlig anders aus – der zieht einfach geschickt, klug, diplomatisch und glasklar alle Register, die ihm in diesem Desaster zur Verfügung stehen.

      • @HaKaU:

        "Er benimmt sich ganz einfach unverschämt und fühlt sich durch den Krieg legitimiert, jede Bosheit rauszuhauen, der ihm, meist unreflektiert, so in den Sinn kommt."

        Den Satz muss man sich schon auf der Zunge vergehen lassen.

        Die deutsche Haltung par excellence.

        Nimmt der Kerl sich einfach die Freiheit heraus, wegen dieses Krieges da sich jede Frechheit zu erlauben.

        Da schämt man sich schon Insasse desselben Landes zu sein.

      • @HaKaU:

        Gegenthese: Melnyk gibt den Bad Boy, so dass Selensky trotz einer ebenso fordernden Haltung immer noch als der diplomatischere rüberkommt und mehr durchsetzt, als es mit einer Lieb-Kind-Diplomatie möglich wäre.

        Liebe Kinder bekommen schon mal das Köpfchen getätschelt und in genauso liebem Ton, wie sie ihn selbst anschlagen, gesagt, "Klar haben wir Dich lieb, aber mach Dir lieber mal nicht zu viele Hoffnungen. Die Welt ist böse, und wir können nur tun, was wir können [in Wahrheit: wollen]." Einen Rabauken hingegen wimmelt man so nicht ab. Der wird dann nur noch krakeeliger. Wenn er in wirklichen Schwierigkeiten steckt, hilft man ihm also entweder richtig oder gibt ihn komplett auf. Das Kalkül wäre also, dass die zweite Alternative für die deutsche Politik nicht in Betracht kommt.

      • @HaKaU:

        Ich weis nicht ob das besonders schlau war mit einem Neonazi im Einspieler vor dem griechischem Parlament zu sprechen oder so Typen wie Melnyk als Botschafter in die Welt zu entsenden ...

  • Kommentar mit spannendem Blickwinkel! Danke!

    • @Strolch:

      In der Tat, so auch der Heiweis von Herrn Schulze: "Es ist zunächst einmal nur Andrij Melnyk."