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Kampf gegen die vierte CoronawelleAlle in die Impfpflicht nehmen

Freiwilligkeit ist super. Doch die Befindlichkeiten von Ungeimpften sollten nicht mehr über das Leben anderer Menschen gestellt werden.

Ziemlich leer: Impfzentrum Wiesbaden im vergangenen Sommer Foto: Sebastian Wells/Ostkreuz

Die vierte Corona-Welle macht vielen klar: Es funktioniert nicht, Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, aus der Verantwortung zu nehmen. Inzwischen spricht sich die Mehrheit der Bevölkerung für eine allgemeine Impfpflicht aus. Insbesondere bei ungeimpftem medizinischen Personal findet wegen der aktuellen Todesfälle in Pflegeheimen ein Umdenken statt. Letztlich lebt aber kaum jemand so isoliert, dass er oder sie garantieren kann, im Supermarkt, Bus oder Familienkreis wirklich niemanden anzustecken.

Zuvor wurde eine Impfpflicht oft als Ultima Ratio dargestellt, die auf jeden Fall vermieden werden sollte. Doch ist es langsam an der Zeit zuzugeben, dass es sie braucht.

Freiwilligkeit und Eigenverantwortung sind super, wenn auch von genug Menschen freiwillig Verantwortung übernommen wird. Es ist nicht abzusehen, dass ein relevanter Teil der Ungeimpften mit Blick auf die Realität ihre Meinung ändern wird. Es liegt in der Verantwortung der Regierung, sicherzustellen, dass die Gesundheit der Bevölkerung geschützt wird. Besonders aber ist es ihre Verantwortung, die unfreiwillig Ungeimpften zu schützen. Und das heißt eben, dass sich alle impfen lassen müssen, die können – insbesondere jene, die beruflich Kontakt zu ihnen haben.

Gegen die Impfung ist ein Schaden für die Bevölkerung

Die Entscheidung eines so großen Teils der Bevölkerung gegen die Impfung ist auch eine Entscheidung dafür, der Gesundheit von schwächeren Gruppen zu schaden und ihre Freiheit einzuschränken. Schulpflichtige Kinder müssen in die Schule gehen, Pfle­ge­heim­be­woh­ne­r*in­nen können sich ihre Pfle­ge­r*in­nen nicht aussuchen. Tu­mor­pa­ti­en­t*in­nen haben ebenfalls ein Recht auf zügige medizinische Versorgung. Menschen in prekären Jobs mit viel Menschenkontakt können nicht einfach kündigen. Diese Menschen haben auch Rechte. Und die Rechte der Schwächeren zu schützen ist ebenso Aufgabe des Staates.

Die Konsequenz der aktuellen Versäumnisse ist, dass viele Menschen schwer und dauerhaft erkranken oder gar sterben. Das Motto der vergeigten Impfkampagne lautet gewissermaßen: Wer sich impfen will, soll es tun, und wer nicht, hat Pech gehabt. Jedenfalls werde alles ganz schnell wieder normal. Vergessen wird, dass sich Kinder und Immunschwache nicht einfach selbst schützen können. Selbst wer geimpft ist, stirbt im Zweifel an etwas anderem, wenn die Krankenhäuser durch ungeimpfte Covid-19-Patient*innen überlastet sind.

Die Konsequenzen tragen andere

Wenn Ungeimpfte das Risiko einer eigenen Covid-19-­Infektion eingehen, entscheiden sie sich – wenn auch unbewusst – in der Masse unter anderem dafür, dass die Gesundheitsversorgung der gesamten Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Konsequenzen dieser Entscheidung müssen also auch andere Menschen tragen.

Durch das vermeidbare Blockieren von medizinischem Personal wird anderen Menschen Gesundheitsversorgung verwehrt. In einer pandemischen Situation ist das etwas anderes als der gelegentliche Beinbruch einer Skifahrerin, den die Solidargemeinschaft gut verkraften kann, weil alle mal ein Risiko eingehen wollen und Fehler haben.

Die Regierung hat immer wieder versprochen, dass es keine Impfpflicht geben wird. Auch etliche linke Kom­men­ta­to­r*in­nen halten eine Impfpflicht – aus guten Gründen – für einen zu großen Eingriff in die Selbstbestimmung. Und Quer­den­ke­r*in­nen hyperventilieren schon beim leisesten Hauch einer Einschränkung aufgrund des Impfstatus und reden von „Zwangs­impfung“.

Dass alle für sich selbst entscheiden – noch dazu auf Grundlage von Fehlinformation –, funktioniert aber nicht in einer gesamtgesellschaftlichen Notlage wie einer Pandemie. Gerade Linke sollten nicht zulassen, dass sich der „Dann sollen sie halt sterben“-Diskurs durchsetzt. Denn weder sollte man Ungeimpfte mit Verweis auf „selbst schuld“ verrecken lassen – aus grundsätzlicher Solidarität, und weil Desinformation, Mangel an Information, Ängstlichkeit und prekäre Lage ihre Gründe sein können. Noch sollte zugelassen werden, dass deren Verhalten Gesundheit und Leben so vieler anderer Menschen bedroht.

Pandemieeindämmung macht niemandem Spaß

Grundrechte müssen oft gegeneinander abgewogen werden. In der Frage der Impfpflicht wird die körperliche Unversehrtheit der einen (vor dem kleinen Piks) aber nicht angemessen gegen die der anderen abgewogen (Tod, Krankheit, Long Covid und Kollateralschäden). Pandemieeindämmung macht niemandem Spaß, aber es ist bitter nötig. Welche Maßnahmen funktionieren, ist bekannt, und auch, dass sie angesichts der Tücke von Covid-19 allesamt nötig sind.

Die Menschen müssen sich schnell und vor Ort impfen lassen können. Der Grund muss ihnen verständlich in ihrer Sprache erklärt werden, die Angst vor Spritzen muss begleitet werden – auch das führen nämlich manche Ungeimpfte als Beweggrund an. Menschen, die sich impfen lassen, brauchen Geld für Einkommensausfälle bei Impfreaktionen, damit sie aus Angst vor Arbeitsausfällen erst gar nicht vor der Impfung zurückschrecken. Die Abschaffung der kostenlosen Tests sollte rückgängig gemacht werden, denn auch Geimpfte können sich anstecken. Und es braucht einen ehrlichen Umgang damit, dass sowohl impfen als auch testen und alles andere wie Masken tragen nötig ist.

Eine Impfpflicht kategorisch abzulehnen, scheint nicht nur unangemessen angesichts der desaströsen Aussicht auf den Winter, die diesen Eingriff rechtfertigen würde. Auch unabhängig davon wirkt das übertrieben: Impfpflicht heißt nicht Zwangs­impfung, sondern Zugangs­beschränkung, wo andere gefährdet würden. Sie ist nicht nur recht unspektakulär, sondern wurde bereits und wird angewandt: Ohne Masernimpfung können Kinder nicht in die Kita geschickt werden.

Man lässt Menschen auch nicht die Wahl, ob sie lieber mit oder ohne Führerschein Auto fahren wollen, oder ob sie überall rauchen können.

Es wäre schöner, wenn eine Impfpflicht nicht nötig wäre. Aber es kann nicht noch viele Wellen dauern und das Leben und auch die Freiheit von so vielen Menschen kosten in der Hoffnung, dass die Menschen es schon irgendwann einsehen werden.

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90 Kommentare

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  • Eins vorweg, ich bin geimpft und kein Impfgegner, schon gar kein Querdenker!



    Dennoch stelle ich mich auf die Seite der Menschen, die sich aus welchen Gründen auch immer nicht impfen lassen wollen.



    Mein Körper meine Entscheidung!



    Komisch, bei Rauchern, Motorradfahrern, Alkoholikern, und anderen „Volkskrankheiten“ denkt kein Mensch darüber nach, ein Verbot oder Pflicht dagegen einzuführen.



    Beispiel: Krebs, bei rund einem Drittel der Krebserkrankungen wird Rauchen als Hauptursache diagnostiziert. Meine letzte Zahl ist von 2019 mit 239.591 Verstorbenen. Ein drittel sind beinahe 80.000 „Rauchertote“!



    Raucher haben keine Wahl, es gibt keine Impfung, aber gegen Corona haben wir die Impfung.



    Warum kann sich dann ich jeder der will impfen lassen und die anderen müssen wir aushalten, weil wir es bei vielen anderen Dingen auch tun!?



    Die Politik, leider auch viele Ärzte und inzwischen Mitbürger führen einen Hasskrieg gegen Ungeimpfte und glauben durch Hass, Anfeindung und Einschränkung könnte man jemanden überzeugen. Dabei weiß doch jedes kleine Kind, Druck erzeugt Gegendruck, oder sogar Gewalt! Jeder mit etwas Krips müsste verstehen, dass nur Aufklärung etwas bringt, miteinander reden und nicht „Krieg“ führen!

    Wir haben eine vollständig Geimpft Quote von fast 70% der Gesamtbevölkerung, das sind nur auf Erwachsene bezogen 85-90% der Erwachsenen! Was wollen wir denn noch?



    Die Politik und Ärzte haben gesagt, wenn einmal 70% durchgeimpft sind, dann haben wir den Berg überschritten. Wo ist diese Wahrheit geblieben?

    Ich schlage mich auf die Seite der Ungeimpften, weil sie selbst über das was in ihren Körper hinein kommt entscheiden sollen. Das ist ihr gutes Recht!!!



    Alle die sich selbst schützen wollen sollen sich impfen, dafür soll doch ein Impfstoff da sein, oder?



    Ich rufe dazu auf, mit der Stimmungsmache gegen Ungeimpfte aufzuhören, wir entzweien unsere Gesellschaft, das haben wir alle nicht verdient!



    Gemeinsam ist besser als Entzweisam…

    • @PeterPan_:

      "Mein Körper meine Entscheidung!"

      Wie oft noch? Wer sich gegen eine Impfung entscheidet, entscheidet nicht nur über seinen Körper, sondern auch über andere Menschen. Wenn er z.B. Intensivstationen verstopft.

      Langsam wird man müde, wenn man immer wieder den selben Mist lesen muss.

      "...wir entzweien unsere Gesellschaft..."

      Das haben die Egoisten längst erledigt. Man muss aber nicht vor ihnen kapitulieren.

  • wenn 15% der Intensivbetten mit Corona Patienten( davon 30% geimoft und >60Jahre) belegt sind ( deutsches Mittel), 15% frei sind, was für Krankheiten haben die Restlichen 70% ?



    Wie viele kranken an ihrem hohen Blutdruck und Herzinsuffizienz in Folge ihres Nikotin-, Alkohol-, Fett-, Zuckerkonsums und den Folgen von beruflichem Stress????????????



    Mit staatlichem Geld zur angemessenen Entlohnung einer qualitativ hochwertigen und humanen Pflege durch ausgeruhte Pflegekräfteund Ärzt:innen in gutorganisierten Diensten mit endlich angemessenem Betreuungsschlüssel würde unserem reichen Land in dieser Situstion gut stehen. Und die Rate der Komplikationen und Todesfälle ebenfalls deutlich senken!!!!!!!



    Und die Angst nachhaltig verkleinern!!!!

    • @Nadiana:

      "...was für Krankheiten haben die Restlichen 70% ?"

      Intensivbetten werden nach den meisten OP's benötigt. Was soll also die Unterstellung, dass die Patienten selbst Schuld sind?

      "( davon 30% geimoft und >60Jahre)"

      Woher die Zahlen? Meist ist die Rede davon, dass 90% ohne Impfung sind.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Durchschnittlich 80% der symptomatischen Fälle sind ungeimpft oder nicht vollständig geimpft.

        Durchschnittlich 90% der hospitalisierten Fälle sind ungeimpft oder nicht vollständig geimpft.

        Für Intensivpatienten habe ich keine Zahlen, aber da dürften es eher mehr als 90% sein.

        www.rki.de/DE/Cont...s.html?nn=13490888

  • Wer sich nicht impfen lässt, obwohl er es problemlos könnte, spielt russisches Roulette mit einem tödlichen Virus.



    RKI-Chef Lothar Wieler hat dies gestern in der Bundespressekonferenz ja für alle nochmal sehr anschaulich und praxisnah erklärt. Die Inzidenz eines Tages lag gestern erstmals über 50.000 an einem Tag. So hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Von diesen 50.000 werden im Laufe der nächsten Tage ca. 3.000 Infizierte im Krankenhaus vorstellig. Von diesen 3.000 werden ca. 350 Patienten auf einer Intensivstation landen und ca. 200 davon werden die Intensivstation nicht mehr lebend verlassen können und wir reden hier nur von einem (!) Tag. Die ca. 150 Patienten, die es nach vielen Wochen überleben, werden nie wieder die Leistungsfähigkeit zurückerlangen, die sie vorher einmal hatten. Sie bleiben dann zeitlebens mehr oder weniger krasse Pflegefälle. Wer dies nicht möchte, hat bereits seit geraumer Zeit gegenüber sich selbst und allen anderen die verdammte Pflicht, sich impfen zu lassen. Die Impfung verhindert nämlich sehr zuverlässig einen tödlichen Verlauf einer jederzeit und überall möglichen Infektion. Impft man sich nicht, nimmt man dadurch derzeit anderen Patienten - etwa Unfallpatienten, oder Krebspatienten etc. - die Überlebenschancen.



    Intensivbehandlungen von Ungeimpften, die an Covid-19 erkranken, halte ich deshalb auch grundsätzlich für völlig unvertretbar. Eine ethische Verpflichtung dazu kann ich beim besten Willen nicht erkennen - ganz im Gegenteil. Diskussionen über eine gesetzliche Impfpflicht - ob nun allgemein, oder auch nur für bestimmte Berufsgruppen, gehen deshalb auch aus meiner Sicht komplett am Ding vorbei.

  • Wenn man sich nicht für eine Impflicht entscheiden kann sollte man zumindest Geimpfte den Ungeimpfichten vorziehen wenn es darum geht wer ein Intensivbett bekommt und man sollte dies vorab auch deutlich kommunizieren, Impflicht durch die Hintertür? Ja, gerne.

    • @Suchender:

      Bei Rauchern, Motorradfahrern, Alkoholikern, Sportlern dann auch die „Normalen“ vorziehen?

      • @PeterPan_:

        Ohne Coronapandemie hätten wir keine Knappheit bei Intensivbetten und man müßte gar nicht darüber diskutieren wer notfalls den Vorzug bekommen soll. Aber rein theoretisch fände ich es fair jemanden vorzuziehen der relativ unverschuldet in die Situation kommt ein Intensivbett zu brauchen. Wäre halt nur schwierig zu verifizieren für ihre genannte Beispiele, es sei denn man würde einen Raucher-, Sportler- u.s.w. Pass einführen.

  • Seit bald zwei Jahren wird nahezu monatlich eine neue Regel präsentiert, die man zu befolgen habe, dann werde alles gut. Manches hat nicht geholfen, anderes war kontraproduktiv. Da hilft ein Blick über den nationalistisch verengten Tellerrand: Eine Harvard-Studie vom 30.9. hat festgestellt, dass die Inzidenzen in Regionen mit hoher Impfquote sogar leicht höher liegen, als in Regionen mit niedriger Impfquote. Wie passt das ins Weltbild der Lauterbachs? In der Studie erfährt man auch, dass eine zweifache Dosis des viel gepriesenen Biontech-Vakzins nur zu 39% schützt. Fazit: Mit impfen allein ist es nicht getan, und mit einer Impfpflicht schon gar nicht.

    link.springer.com/...s10654-021-00808-7

    • @Schapur Ahmadi:

      "Mit impfen allein ist es nicht getan"



      Richtig, realistisch gesehen wird es wohl doch noch einen weiteren Lockdown brauchen um die Zahlen wieder unter Kontrolle zu bringen.

  • plötzlich auf, Häufung Herzmuskel/beutel entzündung, also nur noch für über 30 jährige, am selben Tag! stellt Moderna den Antrag bei der EMA, den Impfstoff für unter 12 Jährige freizugeben! Ich zweifle solange bis alle meine Zweifel beseitigt sind, solange bleib ich mit dem Arsch Zuhause. So und jetzt steinigt mich oder sonst was, ich schau nochmal nach Schweden und wunder mich einfach weiter ;)

    • @Mimo:

      Die "Häufung" beträgt 20 Fälle auf 2 Mio. Impfungen oder anders ausgedrückt 0,001%. Die Mortalitätsrate von Corona ist mit etwa 1,4% also weit über 1000-mal größer.



      www.aerzteblatt.de...Menschen-haeufiger

  • So, jetzt mal an ALLE die Ängste vor einer Impfung verhöhnen, den Mangel an Intelligenz attestieren und sonst noch was, es gibt Nebenwirkungen - selten, aber es gibt sie...was sagen sie dieser Frau und ihrer Familie?



    www.ardmediathek.d...9hZXgvbzE0ODA4NjE/



    Oder den Eltern des Kindes, dass gerade mit sehr großer Wahrscheinlichkeit an der Impfung gestorben ist?



    Was, wenn mir selbiges oder sogar schlimmers passiert, was sagen sie meiner Familie, Risiko-Nutzen Abwägung, Pech gehabt Keule, Hauptsache ich kann wieder ohne Maske in den Flieger nach sonst wo steigen, das ist alles so hart antisozial, zu behaupten, Menschen die sich nicht impfen ließen seien Egoisten, Verbrecher und was nicht alles, Mensch wird in die Ecke mit Schwurbler und tüdelü gestellt. Ich bin nicht geimpft, ich halte mich an sämtliche Maßnahmen, mein soziales Leben geht gegen Null...ich bin 37 und lebe seit 2 Jahren im exil, nur zur Arbeit und einkaufen nehme ich am gesellschaftlichen Leben teil, ich teste mich regelmäßig auch kostenpflichtig, wenn die "Geimpften" es wünschen, dass die nun wieder verfügbaren kostenlosen Tests nur für Geimpfte und Genesene kostenlos sein sollen, bitte, zieh ich auch noch mit, ich scheiß drauf, so wie Ihr Kleingeister nicht mehr zu rationalem Denken im stande seid, ihr plappert fleißig Spahni nach, es ist eine Pandemie der Ungeimpften, alter, nein, ist es nicht, es ist eine Pandemie! Und nur mal so am Rande, infiziere ich mich, bekomme ich auch ein G, vorausgesetzt ich überlebe, aber das ist meine persönliche Entscheidung! Ach so und by the way, ich habe durchaus schon Impfungen bekommen, auch bei Reisen in Länder in denen besondere Impfungen empfoheln werden, habe ich vornehmen lassen, aber das sind erprobte Mittel, die Erkenntnisse zu den Impfungen, weltweit, werden alle 6 Monate veröffentlicht und dann plobbt da

    • @Mimo:

      Natürlich kann eine Impfung nicht zu 100% resikiofrei sein. Nur sind eben die Risiken die mit einer Covid-Infektion einhergehen sehr, sehr viel größer. Natürlich ist ein totes Kind furchtbar und dramatisch, dennoch sollte man dabei aber auch die bislang 98.000 Corona-Toten im Land übersehen. Solange das Virus in der Bevölkerung grassiert ist eine Infektion über die Zeit gesehen nahezu sicher, da hilft auch das selbstgewählte Exil in den eigenen vier Wänden nichts, irgendwann läuft einem dann eben doch mal jemand mit einer zu hohen Virenlast über den Weg.

      • @Ingo Bernable:

        Meine Angst, mich zu infizieren ist geringer als die vor der Impfung! Das ist so, daran ändert auch derzeitige Zustand im Land nichts, der Witz an der Sache ist doch, ich infiziere mich, überlebe mit Glück und kann mich dann aber zur 2 G Elite zählen, WAHNSINN!

        • @Mimo:

          Danke, dass Sie Teil der Kontrollgruppe sind, deren Zahlen die Wirksamkeit und das geringere Risiko der Impfung bestätigen. Ohne Menschen wie Sie wüssten wir gar nicht, wie gut die Impfung tatsächlich ist. Dafür beide Daumen hoch!

  • Impfen ist richtig und wichtig, aber die einzige Sicherheit Infizierte ( auch unter den geimpften ) zu entdecken ist testen, testen und nochmals testen. Und dann nicht nur in Quarantäne stecken sondern frei testen. Ich selber hatte Corona und wahr erst nach dem vierten ( freiwilligen PCR ) Test frei.

  • "... oder ob sie überall rauchen können."

    Geimpfte sind geschützt durch die Impfung. Impfverweigerer gefährden also vor allem Impfverweigerer. Das ist der gleiche Zustand wie man ihn in Raucherkneipen vorfindet, wo vor allem Raucher Raucher gefährden.

    Das dem so ist zeigen die Statistiken zur Belegung der Intensivbetten, wo sich vor allem Ungeimpfte vorfinden.

    Impfverweigerer gefährden also vor allem Impfverweigerer. Nicht die Geimpften.

    • @Rudolf Fissner:

      Bis sich dann irgendwann in einem Impfverweigerer eine Escape-Mutation entwickelt und dann haben wieder alle was davon bis der nächste Impfstoff entwickelt ist.

      • @Ingo Bernable:

        "Bis sich dann irgendwann in einem Impfverweigerer eine Escape-Mutation entwickelt..."

        Oder in einem von über einer Millarde ungeimpften Afrikanern.

        Dem könnte man vorbeugen, indem reiche Länder (wie wir), armen Ländern Impfdosen spenden. Aber ach nee, die Impfdosen brauchen wir ja für Booster-Impfungen für die gesamte Bevölkerung, damit wir weiter Kneipen, Karneval und Weihnachtsmärkte besuchen können. Das ist wichtiger als als der Schutz von Menschenleben in dritte Welt Ländern oder die Vorbeugung vor Corona-Mutationen.

    • @Rudolf Fissner:

      Impfverweigerer verursachen aber auch Impfdurchbrüche. Zusätzlich gibt es da noch die Menschen, die nicht geimpft werden können.

      So einfach ist es also nicht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Die Impfverweigerer sorgen mit ihren schweren Krankheitsverläufen für volle Kliniken und dafür, dass andere Erkrankte nicht so behandelt werden können wie nötig. Die Impfdurchbrüche sind nur deshalb so problematisch. Und: es gibt kaum Gründe, weshalb sich jemand nicht impfen kann. Die meisten angeblichen Kontraindikationen sind "Meinungen" medizinischer Laien.

        • @DaBa:

          Natürlich. Ich wollte nur nicht immer wieder den ganzen Schaden aufzählen, den Impfverweigerer anrichten.

  • Impfen ist eine soziale Interaktion und keine Privatangelegenheit. Das ist das Problem, bei all den Impfskepsis verbreitenden Webseiten von ideologischen Impfgegnern: sie titeln "für individuelle Impfentscheidung". Nein. Ansteckung ist keine individuelle Entscheidung.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Die Impfung reduziert meine Virenlast bei Erkrankung lt Studie auf ca 2/3 .. ich bin also trotz Impfung im Krankheitsfall nachwievor ansteckend. Die Testfreiheit dank Impfung sorgt dafür für mehr Großveranstaltungen/Spreader Events ohne Nachweise.. und trägt zum Verbreiten der Pandemie bei.

    Bei den Unmengen die man mittlerweile der Pharma Industrie in den Allerwertesten gejagt hat (Siege Gewinne von Pfizer/Biontech), hätte man ruhig auch das Gesundheitssystem runderneuern können. Mehr Pflegende, bessere Bezahlung, mehr Intensivbetten usw.

    Die Impfung schützt einen persönlich und reduziert ein wenig (keinesfalls vermeidet!) das Risiko für Andere. Aber wenn man gleichzeitig alle Vorsicht fallen lässt, ist sie kontraproduktiv. Auf Ungeimpften wie auf den Antichristen einzureden, ist keine Diplomatie. In dem Moment wo wir anstatt über Testpflicht über ein Erhöhen des Drucks sprechen für Ungeimpfte sprechen, verabschieden wir uns vom Grundgesetz.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Die ersten hams auch schon erkannt. Ausgerechnet CDUler, während die Bautzener SPD nach wie vor am GG sägt.

  • Ich glaube, dass sie die beste Möglichkeit ist, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Aber ich bin mir sicher, dass sie mit der FDP aus ideologischen Gründen nicht kommen wird.

  • 2) Aus diesem Grund bin ich auch nicht für eine verpflichtende Impfung. Dahinter steht die Idee es gäbe eine "leichte" Möglichkeit, in den Status Quo vor der Pandemie zurück zu kehren. Wenn ich daran fest halte, muss auch jede künftige wissenschaftlich-medizinische Neubewertung im Fall Corona zur Forderung von Zwangsmaßnahmen führen. Mit Blick auf die politischen Spaltungstendenzen bestimmt keine gute Idee. -- Das heißt nicht, dass es nicht prioritär ist Menschen jetzt zu schützen. Daher plädiere ich im Zweifel für den Lockdown (und idealerweise für ein schrittweise eingeführtes 1G -nämlich "getestet"- für alle Bereiche - schwierig, ich weiß) und gegen eine Impfpflicht, zumindest beim "gegenwärtigen" Virus. Diskutabel ist sie in Bereichen, in denen von Berufs wegen mit besonderen Risikogruppen gearbeitet wird.

  • 1) h überlege nur. Kann es sein, dass sich viele Befürworter, wie auch viele Gegner eines Impfzwanges in einer Sache irren? Nämlich, dass es möglich ist zum "normalen" Vor-Virus-Status zurück zu kehren wenn entweder alle geimpft sind, oder es eben egal ist ob alle geimpft sind, weil sich dieser Standard auf anderem Wege einstellt. Kann es sein, dass es möglich ist, dass eine gewisse Vorsicht sowie Masken Tragen auch weiterhin sinnvoll sein werden - quasi, auch hier, zur neuen Kulturtechnik werden. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin jederzeit für die Impfung und halte es für dämlich, wenn jemand sich nicht impfen lassen will. Aber insgesamt bin ich der Ansicht, dass es langfristig -wenn wir uns vernünftig verhalten wollen- wahrscheinlich darauf hinaus läuft, dass -auch wer 3X geimpft ist- sich besser testen lässt und kluger weise auch Maske trägt. Wer garantiert denn, dass es nicht weitere Mutationen gibt, die ein weiteres Vorgehen nötig machen? Wenns nicht passiert, umso besser, aber wie viel Grund zur Annahme haben wir wirklich zu glauben, dass eine 100% Impfquote das "normale " Leben zurück brächte? Ich denke Masken, Testen, gegenseitiges Acht-Geben und möglicherweise auch (hoffentlich nicht!) periodisch die Möglichkeit eines erneuten Impfboosts, werden Teil der Realität werden. Und sind wir ehrlich, ist das jetzt das Ende vom guten Leben? Das Getue um ein Stückchen Stoff oder ein Stäbchen in der Nase habe ich noch nie begriffen und alles andere sind Kulturtechniken, die andere Gesellschaften längst beherrschen.

    • @Ein Mensch.:

      Wenn Sie die ganze Welt dauerhaft in eine Art Isolierstation verwandeln wollen und eine Gesellschaft anstreben, in denen jeder Mensch primär als Gefahr für andere wahrgenommen wird, dann können Sie sich auch für eine allgemeine Impfpflicht aussprechen; die wäre ein Klacks gegen Ihr Szenario.

      Und haben Sie noch weitere Vorschläge? Z. B. eine allgemeine Kondompflicht bei jedem (oder zumindest jedem außerehelichen Geschlechtsverkehr) zur Bekämpfung von AIDS et al.? Oder ein allgemeines Umarmungs- und Knutschverbot? Denn man kann sich immer und überall anstecken, wenn man anderen zu nahe kommt, und zwar nicht nur mit Covid-19, sondern auch mit Influenzaviren, Pneumokokken etc. pp., die auch jedes Jahr zu tausenden tödlichen Erkrankungen führen.

      Und Hand aufs Herz: Haben Sie während der Influenzawelle 2017/18 (ca. 25.000 Tote laut RKI, s. z. B. hier: www.zdf.de/nachric...ar-extrem-100.html ) immer eine Maske getragen, wenn Sie einen Raum betreten haben, in dem sich andere Menschen befanden? Wenn nicht, hatten Sie sicher einen guten Grund dafür - nämlich dass Sie nicht so leben wollten. Damals hat niemand eine allgemeine Maskenpflicht auch nur gefordert.

  • Eine Impfpflicht ab 60 wäre sehr gut argumentierbar, da diese Altersgruppe ca. 2/3 der Covid-ITS-Fälle ausmacht, zum allergrößten Teil ungeimpft.

    • 4G
      45246 (Profil gelöscht)
      @J_CGN:

      In einer idealen Welt...:-;

      In der Praxis ist die Impfeffektivität in dieser Bevölkerungsgruppe erniedrigt, die Anzahl der Impfdurchbrüche erhöht.

      Diese Gruppe ist derzeit eher unterdurchschnittlich von Infektionen betroffen, die dann aber schwerer verlaufen als bei Jüngeren.

      Eine solche Maßnahme hätte also wohl nur wenig Sinn, gerade auch wegen des anderen Kontaktverhaltens älterer Menschen.

    • @J_CGN:

      Das ist genau die Gruppe in der die wenigsten am Arbeitsplatz greifbar sind (da meist Rentner, spätestens so ab 63 geht die Zahl steil hoch). Ausgerechnet die sind nur sehr schwer zu fassen, da müßte der träge Staat selbst ran, das kann man nicht auf Arbeitgeber, etc. „auslagern“…

  • Impfgegner nerven. Das witzige ist auch, daß sich hier wieder die extremsten die Hand geben. Ich sehe das im Bekanntenkreis. Die extrem linken und extrem rechten sind irgendwie gegen die Impfung. Die normalen sind halt normal 😁

    • @Nobodys Hero:

      Mir kommen manche Impfgegener die ich kenne eher vor als seien sie eigentlich keine politischen irgendwasaussen, die sind eher unpolitisch, hängen sich jetzt aber gerade irgendwo ran, um eine Art bereits etablierte politischer „Rechtfertigung“ zu haben (Scheiß System / EUDSSR / etc). Irgend ne Ausrede die nach hohem politischen Sachverstand klingt (oder halt auch nicht, liegt ja im Auge des politischen Betrachters) braucht man halt. Vllt. Ist es auch so eine Art Gruppendings, man sucht den Schutz der gleichgesinnten Gruppe und dazu muss man halt gleich gesinnt sein. So irgendwie. Es ist alles bisschen wirr…

      • @Nafets Rehcsif:

        Ja definitiv. Ich merke halt nur, daß viele die sich sonst politisch spinnefeind sind, sich bei dem Thema wunderbar in den tollsten Verschwörungstheorien verlieren können...🙄

  • Ich halte eine Impflicht von staatlicher Seite für längst überfällig, da Pandemiebekämpfung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und der Staat seine Bürger schützen muss. Es kann nicht auf Dauer die Entscheidungsfreiheit einzelner über das Gesamtwohl gestellt werden, bzw. die Verantwortung auf Arbeitgeber, Restaurantbetreiber, Privatpersonen etc abgewälzt werden, die dann diskutieren oder sich verwerfen lassen müssen, sie würden ausgrenzen. Ist die Impfung erst einmal verpflichtend, für die sich impfen lassen können, kann jeder angeschrieben und angemahnt werden, 2 G würde sich automatisch ergeben, kann umfangreicher kontrolliert werden, z. B. auch in öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Fahrkartenkontrolle. Umfassende 2 G inklusive des Nah- und Fernverkehrs halte ich sowieso für dringend notwendig, da es mit den Impfungen einige Zeit dauert. Sicher würden welche durch das Netz fallen, bzw. sich entscheiden dann lieber nicht mehr am öffentlichen Leben teilzunehmen. Das ist dann aber eine ganz persönliche Entscheidung, keine Ausgrenzung.

  • Ich halte nach wie vor nichts von einer allgemeinen Impfpflicht. Aber man sollte flächendeckend 2G einführen. Das erledigt das Problem IMHO in Nullkommanichts.

    • Anna Böcker , Autorin des Artikels, Leitung Social & Community
      @Kaboom:

      Definiere flächendeckend :)

      • @Anna Böcker:

        Flächendeckend = Geschäfte, Kneipen und Restaurants, "öffentliche" Gebäude (Behörden, Bahnhöfe etc.). Kurz: Alles, was nicht privat oder im Freien ist, oder der Existenzsicherung dient.

  • Alles richtig, ABER: wie wollen wir eine Impfpflicht durchddrücken, also echt 100% Geimpfte plus jährliches Boostern?



    Strafe, Polizei, Knast, Zwngsimpfung unter Betàubung? Ich weiß was gemeint ist, halte das aber für nicht durchführbar, zumindest nicht unter freiheitlichen Umständen.Bitte nochmal nachdenken ob man nicht lieber jedem 100 Euro bezahlt o.ä.

    • @Tom Farmer:

      "Strafe, Polizei, Knast, Zwngsimpfung unter Betàubung?"

      Natürlich ohne Betäubung! Und nein. Man muss kein Geld verschenken. Sie bekommen auch kein Geld, weil Sie Ihr Auto mit Führerschein fahren.

    • @Tom Farmer:

      Wie ist denn etwa eine Schulpflicht mit "freiheitlichen Umständen" vereinbar? Auch die wird ja ggf. von der Polizei durchgesetzt. Und die dauert nicht nur einen kurzen Piks lang, sondern verdonnert unschuldige Bürger*innen dazu sich für mindestens ganze neun(!) Jahre lang etwa stinklangweiligen Geografie-Unterricht abzusitzen. Sollten Eltern also nicht die Wahlfreiheit haben ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder nicht? Oder kann man es vielleicht auch für vertretbar und geboten halten, dass der Staat im Sinne seiner Fürsorgepflicht allen Bürger*innen ein Mindestmaß an Bildung zukommen lässt? Und kann man es vielleicht für genauso geboten halten, dass der Staat für ein Mindestmaß an Gesundheitsschutz sorgt und zwar auch für jene Bürger*innen denen die Einsicht die Notwendigkeit dafür fehlt?



      Von der Vereinbarkeit einer Wehrpflicht mit "freiheitlichen Umständen" bei der der Staat Bürger*innen auch dazu zwingen kann in den Krieg zu ziehen, ganz zu schweigen ...

      • @Ingo Bernable:

        Ihre Widerspruchsliebe in Ehren: Aber ein zu nahe 100% etabliertes Anerkenntnis eines Schulbesuchs, wo nat. auch (einzelne) Schwänzer verwarnt, abgeholt, Eltern Zwangsgeld... oder damals Bundeswehr wo ebenfalls einzelne klagten oder in den Knast gingen mit der Situation zu vergleichen wo teilweise Zehntausende auf die Straße gehen, das INternet mit Verschwörunngstheorien überläuft. Gewalt angedeutet wird gegen INstitutionen. Das ist leider nicht haltbar.



        Oder andersrum: Ja, wenn Hundertausende wegen Abschaffung Schulpflicht auf die Straße gingen und in jeder KLasse ein Dritttel fehlen würde täglich, dann wird es schwer mit der Schulpflicht durchdrücken. Bis dahin ist aber Ihre Provokation nicht zutreffend.

        • @Tom Farmer:

          Mein Argument war absolut nicht als Provokation gedacht.



          Den Punkt der Akzeptanz von Maßnahmen sehe ich schon, allerdings sehe ich ebenfalls - und darauf zielte der Kommentar ab - auch einen Zusammenhang von Gewohnheit und Akzeptanz. Was meinen sie was sich in den Straßen an Protest abspielen würde wenn es bislang eben keine Schulpflicht gäbe und nun eingeführt werden sollte? Wie groß wäre das Geschrei wegen behaupteter Freiheitsberaubung, Indoktrination, angeblichem Misstrauen des Staates gegen die Eltern ihre Kinder richtig erziehen und bilden zu können, ... Wenn dazu dann noch eine Regierung käme die mehrfach versichert hätte, dass man die Einführung einer allgemeinen Schulpflicht kategorisch ausschließt weil das ein unverhältnismäßiger Eingriff in die individuellen Freiheitsrechte sei käme man schnell in eine Situation in der erhebliche Anteile der Bevölkerung weder lesen noch rechnen könnten.



          Auch die Gurtplicht wurde gegen erhebliche Widerstände von weit mehr als 30% durchgesetzt. Ich würde aber behaupten, dass ihre Einführung dennoch sinnvoll und richtig war.



          www.spiegel.de/ges...icht-a-946925.html



          www.youtube.com/watch?v=6LzLGW1EkdM



          www.youtube.com/watch?v=QJEoTA5ptw8

          • @Ingo Bernable:

            Gurtpflichtverstöße kosten den Täter Geld und gefährden niemanden.



            Bei der Schule ist eben global anerkannt, dass das jeder will, so wie sich eben jeder lieber angezogen anstatt nackig in der Öffentlichkeit bewegt. Jetzt eine Anziehpflichtgesetz zu fordern wäre auch sinnlos und allenfalls was für Debattierclubs.



            Mit derlei verdrehten Vorzeichen bei Vergleichen kommen wir also nicht weiter.

          • @Ingo Bernable:

            Vielen Dank, genau so ist es. Man hätte ganz zu Anfang sagen müssen "Derzeit und mit dem heutigen Wissensstand kann es eine Pflicht für die neuen Impfstoffe nicht geben. Wenn die Voraussetzungen sich ändern, werden wir darüber nachdenken müssen." Heute mit über 50 Millionen Impfungen allein in Deutschland und Beobachtung über Monate sind die Voraussetzungen anders, aber wir leiden unter dem dummen und apodiktischen Geschwätz unserer Berufspolitiker.

    • @Tom Farmer:

      vollkommen richtig. Es macht überhaupt keinen Sinn, etwas zu diskutieren, das in der Realität überhaupt nicht umsetzbar ist.

      • @Tom Berger:

        Und eine Pflicht heißt 100%. Nach Gleichbehandlungsgrundsatz muss das dann auch 100% der Bevölkerung treffen, sonst wird ja wieder geklagt von einem ungerecht Behandeltem. Unrealistisch für mich.



        Wir brauchen einen raschen Impferfolg bei 90plusx der Bevölkerung. Pragmatismus hilft, kein Gesetz mit 1000 Einsprüchen.

  • Schaut nach Österreich. Als dort landesweit 2 G eingeführt wurden, standen sich die Leute vor den Impfzentren die Beine in den Bauch.

    Wenn es für Ungeimpfte ungemütlicher wird, ist es schnell vorbei mit dem dümmlichen Geraune.

    Einkaufen, essen gehen und Kultur genießen ist dann doch wichtiger als das hohle Gerede vom autonomen Verfügungsrecht über den eigenen Körper.

    • @Jim Hawkins:

      So ist es. Aber in Deutschland sieht es gerade anders aus. Da wird der Druck auf ungeimpfte durch kostenlose Tests wieder genommen.



      Ich bin für kostenlose Test aber nur für geimpfte. Ungeimpfte müssen noch konsequenter spüren, dass sie sich nicht impfen lassen müssen, dann aber halt auch an gewissen Bereichen des öffentlichen Lebens nicht teilnehmen können.

  • Volle Zustimmung. Ich glaube sogar, dass mittlerweile sehr viele Impfverweigerer ganz froh wären, wenn sie gezwungen würden. Sie stecken nämlich in ihrer selbstbauten Trotz- und Besserwisserei- Falle und auch wenn sie es nie zugeben würden, wären sie wohl oft schon ganz froh, wenn man ihnen da raus helfen würde.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Eigentlich sollte hier eine sarkastische Erwiderung stehen, aber anscheinend ist es sogar bei der TAZ okay eine unter Zwang ausgeübte Handlung als unter unbewusst gegebener Zustimmung vollzogen umzudeuten wenn sie (zumindest Teil-)Gesellschaftlich befürwortet ist. Enttäuschend.

    • Anna Böcker , Autorin des Artikels, Leitung Social & Community
      @Benedikt Bräutigam:

      Das kann gut sein. Auch bei allen, die zaudern, noch abwarten wollen oder denen es gerade nicht so gut in den Terminkalender passt, könnte das helfen. Auch einfach eine Einladung mit Termin geschickt zu bekommen – was alles im Sommer schon hätte passieren müssen.

  • 4G
    45246 (Profil gelöscht)

    Covid19 ist kompliziert, das Verständnis der Schutzimpfungen ebenfalls. Außerdem verändern sich die Erkenntnisse stetig.

    Mir ist unwohl, wenn ich dazu Artikel lese, die zwar ausgesprochen moralisch argumentieren ("aus der Verantwortung nehmen" - als ob das ginge!), aber darauf verzichten, das Thema in der gewünschten Tiefe darzustellen. Nicht eine Impfung wird die Situation grundlegend ändern, sondern eine Vielzahl sinnvoll aufeinander abgestimmter Maßnahmen. Die Impfung ist nur eine davon. Und die allein hat nicht die ersehnte Schutzwirkung, wie alle diejenigen wissen, die aufmerksam die Berichte über sich häufende Impfdurchbrüche verfolgen.

    Was wäre, wenn sich herausstellte, daß die eremitisch lebende Seniorin, ungeimpft, ein viel kleineres Risiko für die Gesellschaft darstellte als spielende Kinder und Jugendliche, teilweise geimpft?

    Die Antwort kann jede:r selbst geben.



    Nur - moralische Prügel sind zum Verständnis und zur anschließenden Problemlösung nicht besonders geeignet.

    • @45246 (Profil gelöscht):

      Ich bin DER eremitisch,



      Aber ungläubig,lebende Senior



      Mustergültig



      Geimpft



      Aber nach wie vor und solange lebendig und bei vollen Geisteskräften GEGEN eine allgemeine Impfpflicht!

      • @Trotzleo:

        Ich bin geimpft



        mustergültig lebender (den Glauben lass ich mal außen vor) LEHRER



        der leider keine Chance auf Eremitentum hat



        und deshalb jeden Tag die Impfpflicht herbeisehnt, um nicht auf ewig mit einem Tuch vor dem Mund unterrichten zu müssen!

    • @45246 (Profil gelöscht):

      Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Artikel wie dieser tragen zur Grabenbildung bei.

    • @45246 (Profil gelöscht):

      "...die eremitisch lebende Seniorin". Anzufangen seltsame Settings zu konstruieren á la "was währe wenn", um gegen eine Impfpflicht zu argumentieren, hilft am aller wenigsten. Das hat nix mit moralischer Prügel zu tun, wenn geimpfte langsam keinen Bock mehr haben in Sippenhaft von ein paar unbelehrbaren Idioten genommen zu werden. In einem anderen Artikel stand das letztes Jahr 50.000 Krebsoperationen wegen Überbelastung abgesagt worden. Es geht hier um Leben und auch um Existenzen von Kleinunternehmern. Sie geben offensichtlich Impfgegnern die Gleiche Gewichtung. So wird sich aber die Lage nicht verbessern. Die neusten Zahlen belegen das Gegenteil.

      • 4G
        45246 (Profil gelöscht)
        @Andreas J:

        @Andreas J

        Ich muß energisch widersprechen.

        Ihre Idee von der Sippenhaft finde ich ausgesprochen falsch - die Welt wäre nicht in Ordnung mit einer Impfquote von 100 %.



        Dann hätten wir immer noch die Impfdurchbrüche und möglicherweise neue Coronaformen. Das zum einen.

        Zum anderen muß ich mich im Namen derjenigen Ungeimpften, die ich kenne, gegen die "unbelehrbaren Idioten" verwahren. Nichts träfe weniger zu.

        Selbstverständlich gibt es diese gleichgültigen und verantwortungslosen Menschen - aber das unabhängig vom Impfstatus. Oder würden Sie meinen, daß die Teilnahme an Großveranstaltungen derzeit zu verantworten ist - selbst unter 2G-Bedingungen?

        Und es ist nun nicht wahr, daß 50000 Krebsoperationen wegen Impfverweigerern abgesetzt wurden. Es stand letztes Jahr noch gar keine Impfung zur Verfügung. Ursächlich ist, daß unser Gesundheitssystem den zusätzlichen Ansturm nicht bewältigen konnte. Kaputt gespart, wie es ist.



        Da hat man sich zuerst um die Notfälle, dann um die planbaren Behandlungen gekümmert.

        Und was die Existenzen angeht - ja. Katastrophal. Aber im Lockdown gab es noch keine Impfungen (für alle).

        Also...

        • @45246 (Profil gelöscht):

          Ich habe nicht geschrieben wegen Impfverweigerern sondern wegen Überlastung durch Corona wurden die OPs verschoben. Und das ist die Realität. Leugnen hilft da nicht. Krankenhäuser schlagen schon wieder Alarm. Zur Zeit sind fast alle der an Corona Erkrankten auf den Intensivstationen, ungeimpfe. Der Stand an Infektionen ist aktuell auf Rekordhöhe, seit dem Ausbruch letzten Jahres. Um da einen Zusammenhang zu erkennen braucht es keinen hohen Schulabschluss. Einfach zu sagen das Gesundheitssystem ist kaputtgespart und deshalb überlastet und sich trotzdem nicht zu impfen, ist Zynismus und Egozentrik pur. Was die Quote angeht schauen sie auf Portugal. Fast 90% geimpft und die Inzidenz liegt gegenwärtig bei 69. Impfdurchbrüche gibt es, das war von Anfang an klar, sind aber nicht annähernd so dramatisch wie sie es hinstellen und vor schweren Verläufen hat man trotzdem einen guten Schutz. Immer schön alles verdrehen und relativieren, um sich aus der eigenen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft zu winden.



          Also....

    • @45246 (Profil gelöscht):

      Impfungen sind nicht schwer zu verstehen, zumindest das Grundprinzip ist vollkommen einleuchtend.

    • @45246 (Profil gelöscht):

      Tut mir leid, aber das sind alles Ausreden. Welche "Tiefe" soll denn noch her? Dass sich wissenschaftliche Einschätzungen auch verändern können kann doch nicht ernsthaft als Argument benutzt werden, das ist immer der Fall und es betrifft auch höchstens noch die Dauer des Schutzes und die Ansteckung durch Geimpfte. Es wird seit über einem Jahr geimpft, wir sind bei über vier Milliarden Geimpften weltweit, die Imofung ist sicher und selbstverständlich ändert die Impfung sehr viel. Dass sich viele Geimpfte risikofreudiger verhalten kann auch nicht der Impfung angelastet werden. Kinder müssen spielen und lernen und zusammen sein, aber auch Alte leben nahezu fast nie eremitisch, brauchen zum Beispiel sehr häufig Pflegedienste. Was Sie vorbringen ist nur ein Sammelsurium von Halb- und Pseudo- Argumenten, die nichts daran ändern, dass es sinnvoll ist, sich impfen zu lassen.

      • 4G
        45246 (Profil gelöscht)
        @Benedikt Bräutigam:

        Nun, ich kann Ihre Einschätzung nicht verändern, aber wir argumentieren aneinander vorbei.

        Ich habe nichts gegen eine Impfung vorgebracht, aber mich für eine differenzierte Betrachtung des Problems eingesetzt. Nur Impfen reicht nicht.

        Angst und Würstchen sind mir als Mittel zur Erreichung einer höheren Impfquote suspekt.

        Druck fände ich als ultima ratio möglicherweise akzeptabel - eine Impfpflicht für Angehörige bestimmter Berufe etwa. Aber eigentlich auch erst dann, wenn alle notwendigen Informationen transparent und leicht zugänglich wären.

        Ich bin - offenbar im Gegensatz zu Ihnen - der Meinung, daß das nicht der Fall ist.

        Viel zu wenig Aufmerksamkeit findet die Impfeffektivität, also das Maß der Schutzwirkung. Die kursierenden Zahlen sind etwas arg optimistisch. Kaum Erwähnung findet die Tatsache, daß von Geimpften möglicherweise eine Gefahr ausgeht und es deshalb gerade nicht möglich ist, sich als geimpfter Mensch wie früher zu verhalten.

        Gerne sprechen wir uns in ein bis zwei Wochen wieder und blicken auf die Folgen des rheinischen Karnevalsauftakts. Eigentlich unfaßbar in der jetzigen Situation. Aber wenigstens waren dort keine Ungeimpften:-;

        Mehr dazu in den Faktenchecks auf dw.com und tagesschau.de .

  • Toller Kommentar! Impfen ist keine Privatsache.

    • @Phineas:

      Doch! Impfpflicht,also Impfzwang ist Rechtlich nicht durchsetzbar und contraproduktiv.



      Wenn jetzt die immer von der Politik zugesicherte freie Entscheidung bezüglich jedweder Impfung verworfen würde,ginge auch in D die Richtung gegen Bürgerkriegsaehnliche Zustände,mal etwas drastisch formuliert.Ueber Impfanordnungen gegen covid bei medizinischem und Pflegepersonal,kann diskutiert werden,das würde ich persönlich nicht ablehnen.

    • @Phineas:

      noch ja.

      • @Tina Mar:

        Bei Gefahr fürs Gemeinwohl noch nie

  • Der Artikel hat recht damit, das alle methoden relevant sind, nur leider verkennt er die relevanz von maßnahmen, die keine impfung sind.



    An sich ist die Impfpflicht ja da, wie der Artikel auch sagt, den 2G ist eine indirekte impfpflicht. Man sieht aber, das trotzdem eine erhebliche inzidenz und belastung da ist. Das liegt nicht nur und vor allem nicht an den ungeimpften. Sondern daran, das vor allem die Geimpften und Genesenen das Virus verbreiten und sich sowohl ungeimpfte als auch geimpfte nicht an die verhaltensregeln halten.

    Impfen allein reicht also nicht aus.



    Wieso wird dann die Impfpflicht als relevantestes Mittel hier hervorgetan, obwohl die impfpflicht ja egtl auch schon besteht durch 2G?



    Weil man gern so unbeschwert wie möglich existiert



    Impflicht & 2G setzt aber 1/4 der risikogruppen immer noch einem risiko aus. Den jeder 4 geimpfte wird trotzdem krank. 2G ist also nicht ausreichend. Zwar ausreichend um die Intensivstationen nicht zu überlasten, aber das ginge auch mit anderen mitteln zu vermeiden. Mittlen, die eben noch mehr Leben retten könnten.



    Indem man nämlich die asozialen belegungsgrenzen und pflegepersonalgrenzen abschaffen würde und umverteilen würde.



    Es ist nicht richtig, die Verhaltensregeln der impfung unterzuordnen. Die Verhaltensregeln sowie tests müssen viel mehr Pflicht sein als die impfung, denn die verhaltensregeln sind letzten endes die maßnahmen, die die risikogruppe der geimpften und ungeimpften am meisten schützt!

    Wir begraben diese verhaltenregeln, weil wir denken, das ja das leben nicht nur aus isolation und rücksicht bestehen kann. man muss sehen, dass man das nicht ignorieren kann. Egal wieviele geimpft sind. Denn es bleibt ein restrisiko, das man mit relativ einfachen mitteln verkleinern könnte, aber nicht tut, weil man GLAUBT, es ginge nicht. Insofern ist die verhältnissmäßigkeit der mittel nicht gegeben und deswegen ist eine generelle impfpflicht auch schwierig umzusetzen. da wir genau wissen, das wir ungenau sind.

    • Anna Böcker , Autorin des Artikels, Leitung Social & Community
      @Christian Will:

      Vielen Dank! Vielleicht ist das aus dem Text nicht mehr richtig rausgekommen, einer meiner wesentlichen Punkte sollte sein, dass die Impfpflicht zwar nötig ist, aber nicht ausreichen wird. Erst Recht nicht kurzfristig, da es ja noch 5 Wochen dauern würde, bis sie wirkt, selbst wenn sich alle genau heute impfen lassen würden. Von daher müsste kurzfristig eh das ganze Register einer Niedriginzidenzstrategie gezogen werden, um jetzt noch einigermaßen die Kurve zu kriegen. Trotzdem müssen sich quasi alle impfen, damit das nicht noch zig mal durchgespielt werden muss.

      Und auch alle Geimpften müssen sich weiter an Maske & Testen & Abstand halten, solange bis die Quote so hoch ist, dass es reicht. Das hätte eben ordentlich kommuniziert werden müssen, anstatt zu versuchen die Leute mit unrealistischen Anreizen wie "2G und sonst wie früher" zu locken. (Und problematischen Negativanreizen wie keiner Lohnfortzahlung bei Quarantäne mehr für Ungeimpfte etc.)

  • Natürlich habe die meisten Impfverweigerer Ängste.



    Das bedeutet aber nicht das es OK, dies die ganze Zeit zu entschuldigen.



    Die Faktenlage in 100derten, vielleicht sogar 1000enden von Studien deuten alle in die gleiche Richtung!

    Für mich reicht es einfach,



    Disskussionszeit ist vorbei, sonst haben wir in 10Jahren immer noch Covid-Zeit.



    Das hilft niemanden so wie es jetzt abläuft auch nicht den 25% die sich mit Händen und Füßen wehren.



    Was ich mitnehme f Deutschlands Zukunft



    WIR BRAUCHEN EIN BESSERES BILDUNGSSYSTEM, WO LEUTE WIRKLICH LERNEN ZU DENKEN UND FAKTEN ZU ÜBERPRÜFEN.

    Jetzt geht's ans impfem mit Zuckerbrot/Belohnung und wenn das nicht funktioniert, mit liebevollen Arsch-Tritten.

    • 4G
      45408 (Profil gelöscht)
      @Arjun G. G.:

      Contergan wurde 1954 entwickelt und bis 1961 eingesetzt. Nach 7 Jahren wurden die schrecklichen Nebenwirkungen erkannt.

      Vor 2020 wurde weltweit kein einziges mRNA-Vakkzin an Menschen erprobt oder zugelassen.

      Üblicherweise werden in Deutschland Medikamente nach 3 1/2 Jahren klinischer Studien zugelassen, bei Covid-19 erfolgte die erste Impfung mit einer niemals zuvor erprobten, völlig neuen Klasse von Impfstoffen nur 12 Monate nach Entdeckung der Krankheit.

      Wer gläubig ist, sollte beten, dass es keine überraschenden, langfristigen Nebenwirkungen bei diesen mRNA-Impfungen gibt. "100'e oder 1.000'e Studien" gibt es jedenfalls keine die einen Zeitraum > 12 Monaten abdecken...

  • Ich kann es nicht mehr hören, dieses kindische Geplärre in Supermarkt-Werbungsmanier á la 'Du hast es versprochen', das die Regierung erpressen will, auch wenn jegliche Vernunft dagegen spricht und nur die Verweigerer unterstützt werden.

    Mir stellt sich an diese Gruppe gerichtet immer wieder die Frage, welche Freiheit sie zu genießen gedenkt, wenn sie ihres Lebens nicht mehr sicher sein kann, weil ungeimpft, sobald dann auch noch die Intensivstationen voll sind, und dazu das erschöpfte Pflegepersonal scharenweise davongelaufen ist.

    Ist ihnen in ihrem trotzigen Freiheitswunsch ihr eigenes Leben nicht wichtig genug? Was ist ungeimpftes,



    abgekürztes Leben mit Freiheit und Corona wert im Vergleich zu Impfung und Sicherheit, ohne schlimmere Gesundheitsschäden mit möglichen Langfristfolgen, nur weil windelweich herumgeeiert wird, ohne dazu zu stehen, dass die derzeit gefährlichere Covid-Variante bei dem Versprechen noch gar nicht bekannt war. Heute gelten gefährlichere Bedingungen, unter denen jeder, auch der Impfgegner endlich seine Verantwortung zu übernehmen hat - für sich und die Gesellschaft.

    Auch eine Gesellschaft mit dem Luxusdenken wie unsere kann sich gerade derzeit mit um die 100 000 Coronatoten eine solch dekadente Anspruchshaltung schlicht nicht leisten.

    Nicht die Impfung und die Impfpflicht stellen die Gefahr für die sensiblen Gruppen dar, sondern die Impfgegner!

  • Ich stimme dem Artikel nahezu uneingeschränkt zu, nur dass ich mit die Impfpflicht viel früher bereits gewünscht hätte. Es ist völlig widersinnig, dass nicht nur tausende oder abertausende Menschen wegen des Fehlens der Impfpflicht sterben müssen, sondern durch die Massenausbreitung die ganz Welt gefährdet wird. Je stärker die Fallanzahl, desto höher die Wahrscheinlichkeit neuer Varianten, das fällt dann auf alle zurück, auch auf die Länder der "dritten Welt", deren Gesundheitssysteme weniger mithalten können. Es ist ein nationaler Egoismus, alles an den eigenen Gesundheitssystemen zu orientieren. Was in Europa geschieht, landet auch in Afrika und Asien. Es muss sich an den schwächsten und nicht den stärksten Gesundheitssystemen orientieren. Wenn die gesamte Bevölkerung geimpft wird, zeigen selbst etwas schwächere Impfstoffe eine unglaubliche Wirksamkeit. Heute hatten wir in Kambodscha nur 65 Fälle, von denen 7 an den Grenzen festgestellt wurden. Wir hatten fünf Tode, von denen vier nicht geimpft waren. Aber hier sind eben auch fast 100% der Erwachsenen und auch über 98% der Kinder ab 6 Jahre geimpft, 20 % der Erwachsenen haben den Booster bekommen, bereits 60 % der Fünfjährigen sind einfach geimpft und demnächst werden auch die drei- und vierjährigen geimpft werden. Das rettet eine riesige Zahl an Menschenleben. Deren Leben haben wir zu schützen und nicht zu gefährden. Bei einer Impfpflicht lassen sich die Ängstlichen und Zweifelnden übrigens sehr schnell impfen und verlieren danach ihre Angst, was sich wie en Lauffeuer verbreiten kann. Es wird Zeit, dass Freiheit nicht weiter als Recht, das Leben anderer zu gefährden, missverstanden wird. Das ist der Freiheitsbegriff der neoliberalen FDP und es ist kein Zufall, dass auch die AfD diesen für sich beansprucht.

  • Bravo! Kluger Kommentar, stimme voll und ganz zu.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Wer in einer Gemeinschaft leben will, muss sich an die Regeln halten, v.a. wenn das für andere Menschen lebensbedrohlich ist.

    Wer das nachweislich ignoriert, muss ausgeschlossen werden. Früher hat man die Leute auf Inseln isoliert.



    Heutzutage tut`s vielleicht auch erstmal die Verdopplung der Krankenkassenbeiträge und Isolierung in der eigenen Wohnung.

  • Die Meinung kann man teilen, aber die Gründe der Politik sind wohl doch andere.

    Die Impfpflicht nicht einzuführen ist nur der Propaganda nach ein Zeichen (falsch verstandener) Liberalität. Wenn die Politik die Impfpflicht meidet, dann weil das ein sehr riskantes Spiel ist. Wenn sich der überwältigende Großteil der Leute der Impfpflicht beug, dann ist alles gut und man kann sich feiern lassen, aber wenn nicht, dann steht man vor einer ganz großen Blamage.

    Wie setzt man eine Impfpflicht im Falle vieler Millionen Verweigerer durch? Schon die Erfassung durch die Behörden dauert viele Monate. Und dann? Erstmal allen Briefe schreiben, die dann ignoriert werden. Dann weitere Briefe schreiben und dann? Beugehaft für Millionen? Zwangsimpfung durch das Bundesimpfkommando, aus Sicherheitsgründen aus der Entefrnung mittels umgebautem Betäubungsgewehr?

    So frotzelig das alles klingt, eine Impfpflicht ist eigentlich eine Langzeitkampagne bei der man sich nach und nach durch die Bevölkerzng arbeitet und immer schön Zeit hat um sich um die paar aktuellen Verweigerer zu kümmern. Aber eine Impfkampagne parallel gegenüber Millionen von Verweigerern durchzusetzen ist zum Scheitern verurteilt, also jedenfalls in angemessener Zeit, sowas dauert ein bis zwei Jahrzehnte…

    Hinzu kommt die Angst vor unschönen Bildern. Hier sind die Möglichkeiten ja recht vielfältig, brutale Polizeieinsätze in Privatwohnungen, Wasserwerfer und Hundertschaften die sich rabiat durch Großdemos arbeiten, die Betroffenen der seltenen Impfschäden die tränenreich ihr Leid klagen, etc…

    Das Versprechen keine Impfpflicht einzuführen ist hingegen kein Hinderniss, die große Politik ließ sich noch nie von alten Versprechen an irgendwas hindern, das ist nur eine bequeme Ausrede.

    Wie auch immer, angesichts der Größenordnungen um die es da geht wird man das gefährliche Spielchen mit dem Impfpflicht nicht anfangen. Maximal für Teilmengen der Bevölkerung wie zB. die Altenpflege, aber mehr geht nicht.

  • > Impfpflicht heißt nicht Zwangsimpfung, sondern Zugangsbeschränkung, wo andere gefährdet würden.



    Das ist eine interessante Redefintion. Wenn die so gilt, dann haben wir die Impfpflicht längst, gegen alle immer wieder wiederholten Versprechen und Zusagen.



    Natürlich war es falsch und dumm, die Pflicht auszuschließen. Stattdessen hätte man von Anfang an über die Bedingungen und Voraussetzungen sprechen müssen, unter denen sie möglich und zulässig wird. Immerhin ist auch die Pflicht zur Masernimpfung recht neu und ihr ging eine sehr lange Beobachtungs- und Erfahrungszeit voraus.



    Aber dem Herrn Bundesminister Spahn war es ja sehr viel wichtiger, seine Gegner von der AfD übelst zu beschimpfen, als etwas sinnvolles, überlegtes und die Wahrheit zu sagen. Die Folgen tragen wir jetzt alle. Und eines ist wohl klar, es hilft einem noch Schwankenden und Zweifelnden sicher nicht, sich für den Rat der Regierung zu entschieden, wenn er von eben dieser Regierung erkennbar und zweifelsfrei angelogen wird.

    • @Axel Berger:

      Es gibt keine allgemeine Impfpflicht gegen die Masern!!!



      Ich,als Senior,weiss zum Beispiel nicht,ob ich mal als Kind erkrankt war an den Masern,ob ich dagegen geimpft bin und habe ,als das Thema Maserngefahr so hochkochte,meine Hausärztin befragt,ob sie mir anraten würde ,die Schutzimpfung gegen die Masern durchzuführen..Sie riet davon ab, sah keine Notwendigkeit.So sollte das immer sein,egal ob bei Impffragen, Medikation usw.,Rat von ggfs.auch mehreren Doktor en einholen und sich danach richten.Immer absolute Freiwilligkeit ist das Beste!

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Trotzleo:

        "Impfpflicht soll Kinder vor Masern schützen

        Schul- und Kindergartenkinder sollen wirksam vor Masern geschützt werden. Das ist Ziel des Masernschutzgesetzes, das am 1. März 2020 in Kraft getreten ist."



        (Bundesministerium für Gesundheit)

        Behaupten sie als nichts Falsches, bevor sie sich informiert haben!

  • Ich kann den Gedankengang des Artikels zwar nachvollziehen. Allerdings geht er davon aus, dass alle Ungeimpften - oder zumindest die meisten - kategorische Impfgegner sind und daher nur mit einer Pflicht zur Immunisierung zu bewegen sind.

    Eine größere Gruppe dürfte aber den "Ängstlichen" zuzuordnen sein. Dass sind die, die vor den "neuartigen" mRNA- und Vektorimpfstoffen Angst haben, sich aber mit einem traditionellen Impfstoff impfen lassen würden.

    Deshalb wäre meiner Meinung nach eine bessere Strategie, erst einmal diese Gruppe zu umwerben - indem man die bereits existierenden Totimpfstoffe mit WHO-Notfallzulassung von Sinovac, Bharat Biotech und Sinopharm (gerade letzterer ist hocheffektiv) so schnell wie möglich zulässt. Oder Impfungen mit diesen Vakzinen zumindest anerkennt, wenn ersteres rechtlich nicht möglich sein sollte, weil man schon eine EMA-Zulassung als Voraussetzung für die deutsche Zulassung festgelegt hat. Sorry, die EMA ist zwar (zumindest an Sinovac) dran, aber erstens VIEL zu langsam, die Welle ist jetzt da, und zweitens ist gerade der Sinovac-Impfstoff der uneffektivste der Totimpfstoffe. Spanien, Griechenland und einige andere europäische Länder sind diesen Schritt schon gegangen und vergeben Impfzertifikate an die, die sich mit Sinopharm und Co. impfen haben lassen.

    Wäre das eine "Kapitulation vor den Impfgegnern" mit ihrer irrationalen Angst vor "Gen-Impfstoffen"? Womöglich könnte es so interpretiert werden. Aber in der jetztigen Situation sollte Deutschland pragmatisch vorgehen und nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. Denn sonst radikalisieren sich die "Ängstlichen" weiter, was in Teilen ja schon geschehen ist, und wechseln zum Lager der "Unbelehrbaren". Und wenn wir dann Pech haben, könnte es selbst 2022 noch weitere bedenkliche Corona-Wellen geben.

    • @argie:

      "...dass alle Ungeimpften - oder zumindest die meisten - kategorische Impfgegner sind und daher nur mit einer Pflicht zur Immunisierung zu bewegen sind."

      Seit Monaten wird geredet. Seit Monaten ist es problemlos möglich, sich impfen zu lassen. Trotzdem gehen viele nicht hin. Was soll man denn noch machen? Den Impfunwilligen noch ein paar Monate den Hintern tätscheln? Das Virus wartet nicht.

    • @argie:

      Umworben wird seit Monaten, niederschwellige Angeboten gibt es schon lange, in jeder Talkshow sitzt ein Mediziner, der erkärt wieso Impfen gut ist. Es fällt mir schwer die Forderung nach Umwerben für etwas anderes zu halten als schlichte Begünstigung irrationaler Ängste oder sogar als reine Hinhaltetaktik.

    • @argie:

      Vielen Dank für diesen Kommentar!



      Dies beschreibt die Problematik wesentlich realistischer: jetzt Gas zu geben was die Impfstoffe der 2. Generation und neue Heilmittel betrifft, wird die Situation sicherlich wesentlich schneller entspannen als das ewige Lamentieren, das im Grunde genommen auf das Fehlverhalten und Versagen der scheidenden Regierung zurückzuführen ist. Es wird hier ein scheinbares Bild der Befreiung vermittelt, da man ja als Geimpfter wieder alles tun und lassen kann, als hätte es nie eine Pandemie gegeben. Ziel muß es doch sein, jedem - geimpft oder nicht - begreiflich zu machen, dass sich das Virus nicht einfach wegspritzen läßt und alle lernen müssen, künftig damit verantwortungsvoll umzugehen. Da sind ausgelassene 2G-Veranstaltungen, aber auch 3G-Regelungen das falsche Signal. Es werden einerseits Teile der Bevölkerung diskriminiert, während andere anscheinend Narrenfreiheit genießen und sich zu einer unverantwortlichen Verhaltensweise aufgefordert fühlen müssen. Der Weg zurück zu Tests für alle wäre ein wichtiger Schritt, um die aktuelle Lage überhaupt einschätzen zu können. Dann muß man sich natürlich fragen, ob angesichts der aktuellen Situation wirklich jede Großveranstaltung so stattfinden muß. Der dringende Appell an eine angemessene Verhaltensweise verbunden mit dem Vorantreiben der medizinischen Entwicklung und Zulassung weiterer Präparate wäre vermutlich zielführender als das ewige Polarisieren und Stigmatisieren.

    • @argie:

      Ich glaube auch, dass es vor allem diffuse Ängste sind, weshalb viele sich nicht impfen lassen wollen. Ich befürchte aber genauso, dass "umwerben" nicht mehr viel nutzt, denn die Argumente um Riskio-Nutzen-Abwägung etc. sind zwischenzeitlich zig Mal wiederholt und ausgetauscht worden (und werden es immer noch). Das könnte, wenn auch leider mit Druck, einige zum Umdenken bewegen.



      Aber aktuell geht es m. E. wieder ausschließlich um Eindämmung der Verbreitung sowie Vermeidung, dass Kliniken überlastet, OPs verschoben werden etc. Und Eindämmung heißt dann entweder Lockdown für alle - was sicherlich niemand will und nicht durchsetzbar ist - oder eben 2G wo immer möglich und damit ein Ausschluss der Umgeimpften, also praktisch ein Lockdown für sie. Passiert das nicht, werden die Kliniken in absehbarer Zeit vermutlich wieder weit über erträgliches Maß belastet sein. Und es werden dann weit überwiegend Ungeimpfte erkranken und sterben. So traurig das auch sein mag...

    • @argie:

      Hm, das ist mein Kenntnisstand zu Effektivität:



      www.zdf.de/nachric...sinopharm-100.html



      Dabei darf nicht vergessen werden, dass in China bei Ausbruch ein rigoroser lockdown stattfindet eben weil.....

      • @Heiner Petersen:

        update:



        CoronaVac: Impfstoff aus China erzielt hohe Schutzwirkung in der Türkei und Chile



        ...



        Dies ergibt eine Impfstoffwirksamkeit von 83,5 % mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 65,4 % bis 92,1 %. Die Schutzwirkung fällt damit geringer aus als in der Presse­mit­tei­lung des Herstellers von Anfang Februar. Damals war noch von 91,25 % die Rede.

        Von den erkrankten Patienten mussten nur 6 hospitalisiert werden. Alle waren mit Placebo geimpft wor­den. Die Impfstoffwirksamkeit gegen schwere Erkrankungen könnte deshalb bei 100 % liegen, allerdings mit einem weiten 95-%-Konfidenzintervall von 20,4 bis 100 %.

        www.aerzteblatt.de...-Tuerkei-und-Chile

        • @jeggert:

          danke für das update. Und in der Tat eine andere Beurteilung. Mit meinem Wissen kann ich allerdings diese Zahlen nicht interpretieren geschweige denn mit anderen vergleichen.

          Es gab allerdings diese verfrühte Freude in Chile und ich meine mich an einen Artikel zu erinnern, der den Rückschlag auch auf die eingesetzten Vaccine zurückführte.

          Wie auch immer, AZ ist ja auch nicht der Brüller bei der Wirksamkeit.

          Was aber in meinem verlinkten Artikel eben auch stand ist, dass die Chinesen auch auf mrna Impfstoffe setzen. Vermutlich um schneller auf neue Varianten reagieren zu können. Und daraus habe ich für mich den kühnen Schluss gezogen, dass es in der Vakzinforschung das Mittel der Wahl ist.

    • @argie:

      Irgendwie glaube ich nicht, dass sich sehr viele durch irgendwelche Formalien, wie für den Laien undurchsichtige Zulassungsverfahren, beeindrucken lassen.

      Aber versuchen kann man es ja, also wenn man nochmal ein halbes Jahr vertrödeln will halt…