piwik no script img

Abschiebungen syrischer GeflüchteterAutokorsos und Abschiebefantasien

Carolina Schwarz
Kommentar von Carolina Schwarz

Während die syrische Diaspora den Regimesturz feierte, waren die deutschen Reaktionen zum Gruseln. Diesem Populismus muss man die Stirn bieten.

Mehreren Tausende Syrer feiern am Sonntag auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg Foto: Florian Boillot

E s war der Sound der Erleichterung, der am Wochenende durch Deutschlands Straßen klang: Menschen, die lachen und singen, Trommeln und Blasinstrumente, hupende Autos und vereinzelte Böller. Dazwischen Rufe wie „Free Syria“ und „Assad ist nicht für immer!“.

Tausende Menschen hatten sich spontan in Hamburg, Essen, Berlin und andernorts zusammengefunden, um den Sturz des brutalen Diktators Baschar al-Assad zu feiern.

Während die syrische Diaspora einen „Tag der Menschlichkeit“ feierte, waren die deutschen Reaktionen zum Gruseln.

Bild-Chefreporter Frank Schneider deutete in einem Post bei X die friedlich Feiernden schnell zu einer unkontrollierten Masse aggressiver Stimmung um. Denn wehe, jemand in Deutschland wagt einen Autokorso oder Jubelschreie aus einem anderen Grund, als dass die deutschen Fußballmänner irgendwo ein Tor geschossen haben.

Rechte Stimmungsmache von AfD und Union

Nun könnte man einen dummen Tweet einen dummen Tweet sein lassen, doch er steht für eine Stimmung in Deutschland. Denn anstatt diesen historischen Moment wenigstens kurz für sich stehenzulassen und sich mit den Menschen zu freuen, beginnt hierzulande schon eine politische Debatte über Abschiebungen von syrischen Geflüchteten.

Assad war noch keinen Tag aus dem Amt, da überschlugen sich AfD und Union schon vor lauter Rückführungsfantasien. AfD-Chefin Alice Weidel forderte, die Geflüchteten müssten „umgehend“ das Land verlassen.

Und Unionspolitiker_innen, wie Andrea Lindholz oder Alexander Throm, stimmten freudig ein. Jens Spahn schlug vor, Maschinen zu chartern und 1.000 Euro an all diejenigen zu verteilen, die nach Syrien zurückkehren.

BAMF stoppt Bearbeitung von Asylanträgen aus Syrien

Es bleibt nicht nur bei Forderungen. Assads Sturz hat schon jetzt reale Folgen für die deutsche Asylpolitik. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge teilte mit, alle Entscheidungen über Asylanträge – aktuell rund 47.000 – von Syrer_innen zu stoppen.

Die Behörde begründet die Entscheidung mit der unklaren Lage in Syrien. Dabei müsste gerade diese der Grund sein, den Menschen hier Schutz zu gewähren.

Doch um Menschenrechte geht es den konservativen und rechten Politiker_innen nicht. Sie wollen die Menschen, die teilweise schon seit einem Jahrzehnt in Deutschland leben und arbeiten, schnellstmöglich wieder loswerden. Ungeachtet dessen, was sie in ihrer Heimat erwarten würde.

Dieser populistischen Stimmung gilt es gerade in Wahlkampfzeiten etwas entgegenzusetzen. Denn wenn Politiker_innen eine „Nicht willkommen“-Kultur predigen, können auf Worte schnell Taten folgen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Carolina Schwarz
Ressortleiterin taz zwei
Ressortleiterin bei taz zwei - dem Ressort für Gesellschaft und Medien. Schreibt hauptsächlich über intersektionalen Feminismus, (digitale) Gewalt gegen Frauen und Popphänomene. Studium der Literatur- und Kulturwisseschaften in Dresden und Berlin. Seit 2017 bei der taz.
Mehr zum Thema

50 Kommentare

 / 
  • Danke für diesen großartigen zielsicheren Scharfblick - das ist taz, während sich der Spa(h)n ins eigene Fleisch bohrt, weiter so!!!!!!!!!!

  • Die Autokorsos in der Straße waren gemäßigt. Die Syrer haben Recht und Grund zu feiern. Die deutschen Reaktionen sind typisch und eklig-kleingeistig.

  • "Sie wollen die Menschen, die teilweise schon seit einem Jahrzehnt in Deutschland leben und arbeiten, schnellstmöglich wieder loswerden. "

    Nein. Nur Platz machen. Für andere Flüchtlinge, die diesen dringend benötigen. Zum Beispiel könnten wir statt der 1 Millionen Syrer eine Millionen Jemeniten aufnehmen. Für Syrien wäre es die beste Entwicklungshilfe, wenn im hochqualifizierten Westen ausgebildete Fachkräfte das Heimatland beim Aufbau unterstützen.

    "Ungeachtet dessen, was sie in ihrer Heimat erwarten würde."

    Ein freies Syrien? Das feiern doch die Zeitungen und die Exilanten auf den Straßen.. ??

  • Söder kann sich einfach nicht zurückhalten.

    Aus meiner Sicht gibt es aktuell keine Aussicht auf eine Rückkehroption. Es steht zu befürchten, dass dem Militärregime ein religiöses Regime folgt. Welche vernünftige Perspektive soll das schon bieten? Ich hoffe sehr wohl, dass ich mich irre, aber das Land ist ziemlich destabilisiert.

    Besser abwarten.

  • "Jens Spahn schlug vor, Maschinen zu chartern und 1.000 Euro an all diejenigen zu verteilen, die nach Syrien zurückkehren."

    Diesen Vorschlag verstehe ich nicht. Ich ging davon aus, dass jede/r Flüchtling aus rechtlichen Gründen 1.000 Euro (und ggf. Existenzgründungshilfe usw.) erhält, was kürzlich in Zusammenhang mit den im August 2024 nach Afghanistan abgeschobenen 28 männlichen Straftätern in einigen Medien skandalisiert wurde. Somit ist der Vorschlag von Herrn Spahn weder neu noch besonders.

    • @*Sabine*:

      Somit auch nicht wirklich Skandalträchtig, wenn es eh gelebte Praxis ist.



      Aber die Empörung ist halt groß, wenn auch unbegründet

  • Selten hat es mich mehr angewiedert und mit Scham erfüllt Deutscher zu sein - sofern ich überhaupt irgendein Gefühl für dieses Land hege ... Unter Youtube Videos mit feiernden Syrern tausende abscheuliche Kommentare mit jeweils hunderten Likes. Selten trat in einer deutschen Reaktion so sehr und so unverstellt der blanke Rassismus hervor: Dass man in Syrern letztlich keine Menschen sieht, die dass Recht haben, sich zu freuen, zu feiern, zu trauern.

    Politiker wie Spahn, Weidel, Merz oder Söder greifen nur die Stimmung auf, die eh schon da ist. Ich wünsche den Syrern, dass es ihnen gelingt, die entsetzlichen Gräuel des Assad - Regimes aufzuarbeiten, die Verbrecher vor Gericht zu bringen und eine friedliche Gesellschaft aufzubauen. Beinahe wünsche ich ihnen auch, dass sie dem Rassismus hierzulande entgehen und zurück nach Hause gehen. Ich fände es schade, denn sie bereichern dieses Land.

  • Da wir Deutschen ja auch zu den gehören, die gerne Pauschalisieren und sich am liebsten mit sich selbst beschäftigen, kann man die aktuelle Entwicklung in Syrien, wie folgt, zusammenfassen:

    Deutschland zeigt wieder sein hässliches Gesicht. Menschlichkeit? Fehlanzeige. Respekt vor den Menschenrechten? Nur wenn er nichts kostet.

    • @Stoersender:

      Nur prüfen viele europäische Staaten genau das Gleiche. Also bestätigen Sie Ihre eigenes Vorurteil: Sie beschäftigen sich nur mit sich selbst... Zu sagen, dass Deutschland Flüchtlinge nur nimmt, wenn sie nichts kosten. Na ja, ich denke die letzten Jahre sprechen eine andere Sprache.

  • Leute wie Spahn, Merz, Weidel, Gauland usw. gönnen einem anderen Menschen nicht den Dreck unterm Fingernagel. Wie sollten sie in einem solchen historischen Moment sich einfach mitfreuen? In ihrem Denken sind andere Menschen einfach nur politische Verschiebemasse, Mittel der Macht die Moral, die sie predigen, kommt ohne jede Ethik aus, Menschlichkeit kannste da vergeblich suchen, mit denen würde keine Europäische Menschenrechtskonvention mehr verabschiedet werden...

    Dass das BAMF Entscheidungen auf Eis legt, ist da noch das lässlichste, war mit Gazaentscheidungen zuletzt genauso.

    Ich genieße den kurzen Augenblick, in dem alle Syrer*innen, die ich kenne, sich freuen, ausnahmslos, egal ob Turkmene, Araberin oder Kurde, egal ob gläubig oder Atheist, sie alle haben Hoffnung und Freude.



    Deutschland könnte, gerade weil hier so viele Exilsyrer leben, Unterstützung für einen demokratischen Aufbau geben, Partner werden.



    Ganz sicher, Frau Weidel, Herr Spahn, werden viele zurückgehen, ganz ohne euren Fußtritt.

    • @hierbamala:

      Sich mitfreuen und Deutschland passen wohl oft nicht zusammen. Traurig.

  • Ich freu mich und wünsche den SyrerInnen, hier wie dort, nur Gutes!



    Grundsätzlich stimme ich der Autorin des Artikels zu.



    Allerdings sind es eben nicht " DIE" Reaktionen aus Deutschland, sondern nur einige Stimmen.



    Der Bundeskanzler, beispielsweise ,nannte den Sturz Assads " eine gute Nachricht".



    Das sehe ich genauso. KeinEr weiss, was jetzt folgt, doch man/frau darf das Beste hoffen.



    Mir, als Talkshow-Verweigerer, ist völlig unklar, warum ein Unsympath, wie Spahn, immer wieder Erwähnung findet, dass er inkompetent ist, hat er in der Vergangenheit ja bereits gezeigt.



    Die Stimmen zeigen allerdings auch die gefährliche Nähe der CDU zu Rechtsaußen.



    Das sollte denjenigen Grünen, die schon die Ostereier schwarz grün färben, Denkanstoß sein.



    Vielleicht findet der Eine oder die Andere zwischen den Weihnachtsbäumen ja noch Zeit über Merz und die Sprüche der letzten Jahre nachzudenken.



    Sind Personen mit "afd" Vokabular kanzlerfähig?



    Oder sollte frau das besser verhindern?



    Merkel war vielleicht retro, Merz wäre reaktionär.



    Wir brauchen aber keine Reaktionen, sondern Aktion. Zuwanderungsland Deutschland ist ein Erfolg der Ampel, Ausreisefantasien schaden uns mehr, als sie nützen.

  • Das BAMF hat genug Fälle zu bearbeiten. Angesichts der unklaren Situation in Syrien ist es richtig, jetzt nicht Zeit für Entscheidungen zu verschwenden, deren Ergebnis sich jederzeit in Lauft auflösen kann.

    Deutschland hat nun mal viele Syrer ermuntert nach Deutschland zu kommen. Dazu kann man stehen wie man möchte. Wenn man das jedoch für einen Fehler halten sollte, dann muß man jetzt die Chance nutzen, nach der ganzen Mühe, etwas Gutes aus diesem "Fehler" zu ziehen. Daß Syrer und die arabischen Welt freundschaftlich auf Deutschland und Deutsche blicken.

    Bevor die Situation in Syrien überhaupt geklärt ist, sofort, am ersten Tag kommen Personen daher, die nicht um die nächste Ecke denken können und posaunen in ihren Worten: "Syrer raus!"

    Es besteht zumindest die Chance, daß die Aufnahme der Syrer sich nachträglich als Investition in die Zukunft erweisen könnte und einen Teil der Kosten amortisieren könnte. Man kann nur hoffen, daß es die Elefanten nicht in den deutschen Porzellanladen schaffen.

  • Man feiert zu Recht den Sturz von Assad. Aber man feiert auch Islamisten. Irgendwas stimmt da in manchen Köpfen nicht.

    • @Der Cleo Patra:

      Soweit ich es verstehe, stammt die HTS, die bei den Rebellen federführend ist, durchaus aus dem Milieu, war sogar Al-Quaida-nah, ist aber weit davon abgerückt.

      Man könnte es für einen Fall von Kreidefressen halten, aber bisher haben die Rebellen bei ihrer Eroberung der letzten zwei Wochen durchaus wohl keine Gewalttaten begangen und die HTS hat in den letzten Jahren in dem von ihnen kontrollierten Gebiet eine "säkulare und effiziente Verwaltung" (Zitat aus taz) aufgebaut, keine Scharia.

      Die in dem Bündnis verbliebenen Islamisten sind hoffentlich nicht genug, um ihre Vorstellungen durchzusetzen.

      Es gibt also berechtigte Hoffnung, dass Syrien Menschenrechte zurückbekommt.

  • ich kann gut verstehen, dass viele Syrer*innen jetzt erst einmal froh sind dass das Regime gestürzt ist und Feiern. Ich gönne ihnen von Herzen dieses Gefühl der Erleichterung. Leider erinnert mich die Situation sehr an die 70er, als der Schah endlich gestürzt war. Was danach kam wissen wir, die Mullahs. Ich denke man sollte sich mit Beurteilungen zurück halten, bis klar ist wie es weitergehen soll und kann.

  • Ich habe heute Warnungen der Krankenhausgesellschaft gelesen, dass, wenn die syrischen Ärzte in großer Zahl das Land verlassen würden, wir ein gravierendes Problem mit der medizinischen Versorgung hätten. War Herrn Spahn das nicht bewusst? Er als ehemaliger Gesundheitsminister hätte das doch auf dem Schirm haben müssen.

    Frankreich soll bereits einen Sondergesandten nach Damaskus geschickt haben. Gibt es auch schon einen deutschen Sondergesandten, der die Lage vor Ort sondiert und versucht, die neuen Machthaber kennenzulernen?

  • Jens Spahn zieht blank. Im Stil eines Marshall Kane hat er noch vor 12 Uhr mittags seine Knarre rausgeholt und ballert im Stil eines wildgewordenen Politikwissenschaftlers (28 Semester) wild in der Gegend rum.



    Er schlug vor, Maschinen zu chartern und 1.000 Euro an all diejenigen zu verteilen, die nach Syrien zurückkehren. Wo hat der ewige Student diesen Schrott nur abgeschrieben?

    • @Nairam:

      "Im Stil eines Marshall Kane hat er noch vor 12 Uhr mittags seine Knarre rausgeholt und ballert im Stil eines wildgewordenen Politikwissenschaftlers (28 Semester) wild in der Gegend rum."



      Offensichtlich haben Sie den Film, auf den Sie hier anspiele, noch nie gesehen.

  • Bildreportertweets o.ä. lese ich nicht. Twitter sowieso nicht. Das Gehetze der genannten Politiker ist unerträglich.

    Das BAMF nimmt sich aber selbstverständlich eine Auszeit bei der Bearbeitung der Asylverfahren, weil die Entwicklungen in Syrien momentan nicht zu beurteilen sind.

  • Recht Hatfield Autorin, aber warum erwähnt sie die Linkspopulisten von Sahras Wahlverein nicht? Die wollten ja schon vorher zu Wladimirs Freund in Damaskus remigrieren.

  • Hatte Jens Spahn nicht schon einnal mit dem Kanzlerjob geliebäugelt, bevor er so ungeschickt über seine Masken-Deals gestolpert ist ?



    Nun schon wieder - mit Anlauf rein ins Fettnäpfchen...datt wird nix mehr Jens.



    Ansonsten, das BAMF drückt auf die Pausetaste - will ersteinmal keine Abschiebungen mehr entscheiden, sondern die Entwicklungen in Syrien abwarten - doch ganz vernünftig.

  • Wo erfährt Mensch was über Spahn? Bei Jan Böhmermann:



    www.zdf.de/comedy/...mber-2024-100.html

    • @starsheep:

      🤣👍👍

  • Herzloses Land in dem wir leben.

  • Ich finde es traurig, daß solche Ideen kommen, in so einem denkwürdigen Moment.

  • Gruseln ist das richtige Wort. Da feiert ein Volk die -vorläufige- Hoffnung auf Befreiung von einer brutalen Diktatur - und hier haben gesellschaftliche und politische Akteure dazu als ersten Gedanken: jetzt können wir endlich abschieben.



    Dabei gab es mit Tunesien, Ägypten, sogar in Libyen und damals in den 80ern nach dem Schah im Iran schon öfter Hoffnung auf mehr Freiheit und Demokratie nach brutalen Diktaturen. Und nie ist wirklich etwas draus geworden, weil andere gleich ein neues Unterdrückungsregime etabliert haben. Immer mit dem Militär im Hintergrund, das um seine Pfründe fürchtet.



    Auch jetzt in Syrien hofft man auf das Kunststück - um nicht zu sagen: Wunder- das Militärs die frisch eroberte Macht möglichst schnell wieder an Zivilisten und womöglich "Demokraten" abgeben. In Ländern, in denen mehr als die HÄlfte der Bevölkerung noch nie in einer Demokratie gelebt haben. Und natürlich haben die Militärs bei ihrer Machtergreifung Helfer gehabt, die jetzt auf Belohnung hoffen.



    Immerhin weisen von der Leyen und Baerbock darauf hin, dass man die Abschiebungsgelüste im Zaum halten soll. Ob Merz sich das auch traut?

  • Danke, für diesen Kommentar. Was Söder, Spahn und andere da abziehen, ist einfach nur schäbig.

  • Billigester Populismus der widerlichen Art

    Es widert mich an, dass in Syrien noch total unklare Verhältnisse herrschen, keiner weiß ob Stabilität einkehren wird, aber Maulhelden wie Spahn und andere heute schon zur Rückreise auffordern oder diese sogar erzwingen wollen.

  • Merkt euch diese Feinde Deutschlands!

    Über Jahre hinweg investieren wir in neue Bürgerinnen und Bürger: Wir bilden sie aus, integrieren sie und bieten ihnen die Chance, einen Platz in unserer Gesellschaft zu finden – einer Gesellschaft, die dringend auf Menschen angewiesen ist, um den Fachkräftemangel zu bewältigen. Und dann lassen wir diese wertvolle „Investition“ einfach fallen.

    Von den rechten Hetzern der AfD war nichts anderes zu erwarten.

    Aber man könnte zumindest hoffen, dass bei der CDU/CSU ein Funken wirtschaftlicher Vernunft vorhanden wäre.

    • @Benzo:

      So ist es! Da können dann bestimmt einige Krankenhäuser die Türen schließen.

    • @Benzo:

      Ja und nein, die Begründung : „wir brauchen Fachkräfte“ kann ich nicht mehr hören. Das kann nicht sein, das ist kapitalistisches Ansinnen. Der Grund muss sein: Respekt vor menschlichem Leben. Da sind die Europäischen Werte ! Oder sehe ich das falsch?

      • @WiFi:

        Beides geht doch simultan. Die Menschen finden bei uns einen sicheren Zufluchtsort und können sich am Arbeitsmarkt beteiligen - zum eigenen Wohlstand und dem der Gesamtgesellschaft.

    • @Benzo:

      Aber echt

    • @Benzo:

      Ich kann den Gedanken zwar nachvollziehen - aber mich beschleicht ein ungutes Gefühl dabei, dass wir unseren -selbst verschuldeten - Fachkräftemangel mit Flüchtlingen heilen wollen, die nur kamen, weil sie vor einer Diktatur flohen.



      Es muss bessere Gründe geben, nach Deutschland zu kommen. Sonst wären wir auf das Fortbestehen von Diktaturen angewiesen, damit genug Flüchtlings-Fachkräfte in spe verfügbar bleiben....



      Das kanns nicht sein.

  • Diese abstoßenden Reaktionen xenophober Politiker und Zeitungsmacher sind extrem unsympathisch. Aber die Österreicher sind noch schlimmer. Nehammer hat schon einen "Abschiebeplan für Syrer" in der Schublade.



    www.n-tv.de/politi...ticle25420669.html

  • Vielleicht sollten wir Herrn Spahn einen unmittelbaren Eindruck ermöglichen - und ihm eine Freiflug-Ticket nach Damaskus spendieren?



    Als Berufspolitiker macht er doch gerne DIENSTREISEN, oder?

    Dann lernt er vielleicht mal, was er anderen Menschen mit seinem dusseligen Vorschlag tatsächlich zumuten will ...

  • Warum das CDU Bashing? Kann man sich in linken Kreisen nicht vorstellen das Deutschland nicht das gelobte Land ist für Flüchtlinge die wieder freiwillig zurück möchten? Und das diese Dankbar sind für 1000 Euro Startgeld?

    • @Franz Tom:

      Hier geht es aber auch um das Timing. Der Umsturz in Syrien war noch keinen Tag alt, wir kennen den neuen Machthaber bisher eher als Islamisten und Ex-Al Qaida, niemand weiß, wie das neue Syrien (falls Israel etwas davon übrig lässt) aussehen wird. Und wir agieren als könnten wir die Syrer gar nicht schnell genug in ein komplettes Vakuum mit potentiell islamistischem Ausgang schicken, nur weil der Herrscher nicht mehr Assad heißt und der Neue schöne Versprechungen macht. Warum halten wir nicht einfach mal kurz die Füße still, bis wir wissen, ob da jetzt eine sichere Rückkehr möglich ist oder nicht?

    • @Franz Tom:

      Wer zurück will, wird sicher selbständig wieder in die Heimat gehen, sobald dort die Verhältnisse klar sind. Viele haben in Deutschland aber schon einen Job, z. B. als Arzt im Krankenhaus. Soll dann jemand gehen müssen, der hier dringend gebraucht wird? (die Krankenhausgesellschaft hat Befürchtungen diesbezüglich schon geäußert). 1.000€ Startgeld ist auch in Syrien schnell ausgegeben. Wegen einer solchen Summe wird hier sicher niemand sofort seinen Job freiwillig hinschmeißen.

    • @Franz Tom:

      "Flüchtlinge die wieder freiwillig zurück möchten? Und das diese Dankbar sind für 1000 Euro Startgeld?"



      Natürlich.



      Was dabei verstörend ist, ist das Tempo, mit dem der deutsche Gastgeber die Ausgangstür öffnet.



      Also, Teile davon. Ich weigere mich, mit denen in einen Topf geworfen zu werden.

    • @Franz Tom:

      Ja klar, 1000 € können jedem helfen, der zurück will.



      .



      Aber an Tag 1 nach Assad rauszuhauen 'wir bezahlen euch sogar, wenn ihr verschwindet!' ist dann doch von einer Miesigkeit, die ihresgleichen sucht.

    • @Franz Tom:

      Könnte man so sehen und dies wäre in der Tag für mache Flüchtlinge eine Hilfe bei einer Rückkehr.

      Die Worte von CDU und Co. lassen aber anderes vermuten.

  • Es ist Wahlkampf ... diese Leute (AfD/CDU) geben nicht die Stimmung in der Bevölkerung wieder, denn die muss sich erst noch entwickeln. Wir haben zurecht aus humanitären Gründen Syrern hier Unterkunft, Ernährung, Heizung, Ausbildung, Mobilität, Gesundheitsfürsorge, Kultur gewährt. Der Grund mag bald für die meisten unter ihnen entfallen, sie mögen in ihre Heimat geordnet zurückkehren. Und wer sich hier wohler fühlt, integriert hat und bleiben will, sollte das tun können. Nach den Wahlen wird man darüber in Ruhe entscheiden können, jetzt ist es nur ein Krampf/Wahlkampf.

  • Danke für den tollen Kommentar. Und die meisten Medien machen fleißig mit bei ner neuen Runde von ' lass uns über Abschiebung etc.' Reden.

  • Die wollen die rausekeln. Zum schämen.

  • Mit dem mittlerweile abgedroschenen Begriff "Populismus" lässt sich das nicht umschreiben. Das wäre dann ja lediglich ein opportunistisches Verhalten hinter dem sich nicht zwangsläufig auch eine entsprechende Gesinnung verbergen muss.

    Dem ist aber bei weitem nicht so. Bei einem Großteil der Politik und der Bevölkerung die eine solche Ansicht vertreten, steckt auch die entsprechende Gesinnung dahinter. Die handeln nicht rein opportun sondern aus Überzeugung und auf Basis urdeutscher Eigenschaften wie "Engherzigkeit" und "Überheblichkeit".

    • @Sam Spade:

      ich würde sagen, es ist pure Ablenkung, weil Merz und Co keine Antworten haben, um aktuelle Probleme zu lösen, sprich Rezession, kein Geld etc. Da helfen solche Frustkanalisationsdebatten ungemein.... man baut schon einmal vor, wenn die eigene Unfähigkeit, nach der Regierungsübernahme richtig offensichtlich wird.

  • Das muss jetzt klar gesagt werden, Leute die seit Jahren hier Leben, zur Schule, zur Uni, zur Arbeit gehen und zu einem freundlichen Teil der in D- ansässigen Gesellschaft geworden sind dürfen nicht abgeschoben werden. - Lasst uns bitte mit den Schnitzeln nicht allein.

  • Ja, wirklich zum Schämen, "mein" Innenminister Poseck fantasiert auch schon von Rückführung.