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Sozialstaat vs. AufrüstungWer Zeitenwende sagt, muss auch Mietendeckel sagen

Seit der Invasion der Ukraine lebt Deutschland mit einer Lebenslüge: Wenn nur genug Geld da ist, dann tut Veränderung niemandem weh.

Die Bundeswehr bekommt ihr Grundstück zurück: leerstehende Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen Foto: Thomas Warnack/dpa/picture alliance

V ier Zimmer, Küche, Bad. Wer in einer Großstadt ein Zuhause finden will, weiß, wie schwierig die Suche ist nach etwas, das eigentlich kein Luxus sein sollte: eine bezahlbare Wohnung. Hunderte Familien bewerben sich auf dasselbe Angebot, und jetzt kommt eine weitere, mächtige Konkurrenz hinzu. Die Bundeswehr will ihre Grundstücke zurück.

Vier Stuben, Gulaschkanone, Latrine, heißt es dann. Interesse? Es werden noch Freiwillige gesucht.

Es geht um 200 über das Land verteilte Grundstücke, viele waren längst anderweitig verplant. In Heidelberg sollen auf dem Gelände einer US-Kaserne eigentlich Sozialwohnungen entstehen. Vor den Toren Münchens drohen Bauprojekte mit 10.000 Wohnungen zu scheitern. Zehntausend! Und in Bielefeld fürchten Basketballer um ihren Trainingsplatz in einem alten Hangar. Denn die Bundeswehr braucht Platz. Für Kasernen, für die Musterung neuer Soldaten, und nicht zuletzt, um all die schönen neuen Geräte regensicher unterzustellen.

Seit der ehemalige Bundeskanzler Olaf Scholz die Zeitenwende ausgerufen hat, lebt Deutschland mit einer Lebenslüge. Sie lautet: Wenn nur genug Geld da ist, dann gibt es keinen Konflikt zwischen Sozialstaat und Aufrüstung. Dann tut Veränderung niemandem weh.

Warum sollte ich Deutschland dienen, was hat es je für mich getan?

Mit dem Sondervermögen der Ampel nach der russischen Invasion in der Ukraine und dem noch größeren Schuldenberg der schwarz-roten Koalition sollten Verteilungskonflikte einfach zugeschüttet werden wie eine Baugrube. Doch die Zahl der Grundstücke ist endlich, daran kann kein Geld der Welt etwas ändern.

Eine ehrliche Debatte wurde lange vermieden

Nach einem ähnlichen Muster – politische Konflikte vermeiden, bis es nicht mehr geht – lief zuletzt die Debatte über die Wehrpflicht. Die Bundeswehr braucht mehr Soldaten. Woher sie kommen sollen, ist unklar. SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius setzt auf Freiwilligkeit, die Union auf Zwang, und der Kompromiss hieß: Losverfahren. Die Empörung war groß, die Regierung verkrachte sich einmal mehr.

Dabei hilft es nicht, darauf zu verweisen, dass Länder wie Dänemark oder Schweden mit einem (etwas anderen) Losverfahren doch gute Erfahrungen machen. Denn die Deutschen haben ein anderes Verhältnis zu ihrem Staat und seiner Armee. Und damit ist nicht nur das Erbe der Wehrmacht gemeint.

Wer wie in Skandinavien in einem funktionierenden Sozialstaat lebt, eine funktionierende öffentliche Infrastruktur genießt und dank eines streng regulierten Wohnungsmarkts eine bezahlbare Wohnung bekommt, ist womöglich eher bereit, seinem Land zu dienen. Deutsche dagegen werden bei einem Zwangsdienst skeptisch: Warum sollte ich Deutschland dienen, was hat Deutschland je für mich getan?

Eine ehrliche Debatte darüber, was die neue Sicherheitslage bedeutet, was der Staat von seinen Bürgern verlangen kann – und was die Bürger im Gegenzug von ihrem Staat –, beginnt gerade erst. Sie wurde lange vermieden, aus Angst vor der eigenen Bevölkerung.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Ein funktionierender Sozialstaat mit bezahlbaren Wohnungen und eine funktionierende Bundeswehr, das muss beides möglich sein. Und weil der Platz für Neubauwohnungen und Kasernen nun einmal begrenzt ist, heißt das: Wer Zeitenwende sagt, muss auch Mietendeckel sagen, muss sich auch Umverteilung trauen.

Sonst wird immer die Akzeptanz in der Bevölkerung fehlen, für jede Form der Transformation. Und genug Soldaten wird man so auch nicht finden. Die Bundeswehr sollte auf Grundstücke verzichten, auf denen Wohnungen geplant sind. Das dürften ruhig auch mal der Kanzler und sein Verteidigungsminister sagen.

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Kersten Augustin
Ressortleiter Inland
Kersten Augustin leitet das innenpolitische Ressort der taz. Geboren 1988 in Hamburg. Er studierte in Berlin, Jerusalem und Ramallah und wurde an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München ausgebildet. 2015 wurde er Redakteur der taz.am wochenende. 2022 wurde er stellvertretender Ressortleiter der neu gegründeten wochentaz und leitete das Politikteam der Wochenzeitung. In der wochentaz schreibt er die Kolumne „Materie“. Seine Recherchen wurden mit dem Otto-Brenner-Preis, dem Langem Atem und dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet.
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139 Kommentare

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  • Flickschusterei mit Mietendeckel wird die stark ansteigenden Probleme der materiell 'unteren' Bevölkerungsteile nicht substantiell lösen können, sondern in Teilen evtl. sogar forcieren.



    Was hülfe wären Modelle in Anlehnung an das 'Rote Wien', also kommunaler Wohnungsbau bzw. staatlicher Wohnungsbau bze. genossenschaftlicher Weohnungsbau, sowie ein Ausschluss von 'ewigem' Bodenverkauf an Privateigentümer und Umstellung auf Erbpachtregelungen.



    Da sich damit allerdings keine Kapitalrenditen erzielen lassen scheidet das sowohl im konservativ-rechten, als auch im Schwarz-Grünen Lager aus.



    Es wird also wohl weitergehen mit der Prekarisierung der 'unteren' Bevölkerungsanteile.

  • Man kann es nicht oft genug wiederholen: Ein Mietendeckel schafft nicht einen qm Wohnraum mehr, im Gegenteil!

  • Man sollte nicht immer Skandinavien als "Vorbild" nehmen, wenn diese Länder auf der anderen Seite gleichzeitig mit die schärfsten Restriktionen bezüglich der Einwanderung haben. Damit übernimmt man quasi das Wording der AFD, die auch immer sagen, dass der Sozialstaat in Deutschland bis ins unendliche ausgebaut werden könnte, wenn man die gleiche Migrationspolitik wie Schweden oder Dänemark vollziehen würde.

    Zudem sollte man einfach mal akzeptieren, dass das Bundesverfassungsgesetz den Mietendeckel gekippt hat. Zeit, sich mal was Neues auszudenken und nicht jedes mal die immer wieder gleichen, alten Forderungen rauskramen, die kein einziges Problem lösen, sondern nur neue schaffen...

  • Und wie soll der Mietendeckel die Nachfrageüberhänge auf den Wohnungsmärkten verringern?



    Der bewirkt doch eher das Gegenteil, weil sich Wohraumschaffung dann noch weniger lohnt.

    Da wäre es besser Leerstände über Steuern unattraktiv zu machen. Das belebt den Bau- bzw Abrisssektor und die Kommunen können die Grundstücke billiger erwerben und entwickeln.

    • @metalhead86:

      "Und wie soll der Mietendeckel die Nachfrageüberhänge auf den Wohnungsmärkten verringern?"

      Indem es für Menschen finanziell attraktiv bleibt, sich zu verkleinern, wenn der Raumbedarf wieder sinkt (Kinder aus der Wohnung/Haus).

      "Der bewirkt doch eher das Gegenteil, weil sich Wohraumschaffung dann noch weniger lohnt."

      Der Mietendeckel betrifft keinen Neubau.

      "Da wäre es besser Leerstände über Steuern unattraktiv zu machen."

      Ich denke so ein wenig war das auch ein Gedanke bei der Grundsteuerreform, bei der Objekte in stadtnaher/zentrumsnaher Lage teils erheblich mehr bezahlen. Dort wo wirklich der Bedarf in den Städten da ist erlebe ich auch nicht so viel Leerstand.

      Eine schnelle und zuverlässigere Anbindung in Richtung Stadtzentrum durch den ÖPNV denke ich wäre auch in vielen Gebieten eine gute Möglichkeit, die Peripherie attraktiver zu machen und Leerstand zu vermeiden.

      • @drum:

        "Indem es für Menschen finanziell attraktiv bleibt, sich zu verkleinern, wenn der Raumbedarf wieder sinkt (Kinder aus der Wohnung/Haus)."



        Davon entsteht kein neuer Wohnraum. Im Gegenteil: Die Kinder brauchen jetzt auch Welchen.

        "Der Mietendeckel betrifft keinen Neubau."



        Mittelbar schon. Zumindest solange sich auf den Privatsektor verlassen wird.



        Von der Miete wird der Baukredit abbezahlt. Und der sollte abbezahlt sein, bevor mit der Sanierung der nächste Kredit fällig wird. Besser wäre sogar noch, wenn dabei Gewinn rumkäme. Sogar noch besser wäre, wenn es dann neben Gewinn auch noch reicht den nächsten Wohnkomplex hochzuziehen.

        • @metalhead86:

          "Davon entsteht kein neuer Wohnraum."

          Das stimmt, er wird aber dorthin verteilt wo er dringender gebraucht wird.

          "Im Gegenteil: Die Kinder brauchen jetzt auch Welchen."



          Auch da haben Sie recht. Das mindert sicher den Effekt. Ich würde argumentieren, dass der aber auf die Restnutzungszeit klein ist, auch sehr einschränkend und durch eine geringere Freizügigkeit anderweitige Wohlstandsverluste bedingen kann.

          "Mittelbar schon. Zumindest solange sich auf den Privatsektor verlassen wird."

          Den Punkt verstehe ich nicht. Wer neu baut kann vermieten so hoch er/sie will. Ausschlaggebend ist der freie Markt.

          Durch die hohen Baukosten sind neu vermietete Gebäude entsprechend teuer und müssen durch hohe Mieten refinanziert werden. Bei Bestandsgebäuden wären es (fast) reine Mitnahmeeffekte (Instandhaltung wurde sicherlich auch teuerer). Wer ein Bestandsgebäude erwirbt, muss es für den Preis bezahlen, bei dem es gerade eben zur Vermietung rentabel ist. Der große Gewinn liegt dort, wo man die Immobilien vorher besaß und jetzt verkaufen kann, wo zur Landflucht noch steigende Baupreise dazugekommen sind.

    • @metalhead86:

      Das senkt aber nicht die Mieten. Nein, der Wohnungsmarkt gehört als Daseinsvorsorge in staatliche oder genossenschalftliche Hände.

      • @Earth & Fire :

        Dann sollte aber auch sichergestellt sein, das der Staat auch bestimmen darf, wer, wo eine Wohnung zugewiesen bekommt.



        Ohne Rücksicht auf solchen Schwachsinn wie: mein Freundeskreis, mein Kiez oder mein politisch gleichgesinntes Umfeld.



        Sonst wollen doch wieder alle in München-Zentrum eine 4 Zimmer Wohnung für unter 500€ .

        • @Oleg Fedotov:

          Warum zuweisen? Wer zuerst kommt, malt zuerst, nur halt ohne Gewinnerzielungsabsicht. Wo es zu wenig Wohnraum gibt, müssen halt Wohnungen - wo möglich - verkleinert werden, Häuser aufgestockt oder z.B. die riesigen unsäglichen Maisäcker für Mastfutter oder "Bio"kraftstoff klimafreundlich bebaut werden: ohne Beton, dafür mit Lehm, Stroh, Naturstein, grünem Stahl, Kalkputz und intensiv begrünten Dächern.

      • @Earth & Fire :

        Ja, wie die Trinkwasserversorgung, der Staat muss großflächig investieren, Wohnung bauen und dauerhaft Genossenschaften müssen gefördert werden.



        Das Luxussegment regelt der Markt, alles andere muss reguliert werden.

      • @Earth & Fire :

        Mehr Angebot senkt die Preise, können sie in strukturschwachen Gebieten sehen da können sie für das Geld das sie in Hamburg für Miete einer kleinen Wohnung ausgeben ein Haus monatlich abbezahlen.

        • @Machiavelli:

          Und was ist mit Geringverdienern, die nur in der Stadt einen Job finden? Es wäre klima- und ressourcenschonender die Wege zur Arbeit möglichst kurz zu halten. Außerdem gilt es, die Vertreibung von Mietern aus Innenstädten zugunsten von Immobilienspekulanten zu unterbinden:



          youtu.be/uAUYdVQ-7...i=6TY4CqLwR6BgLdLU

        • @Machiavelli:

          Das funktioniert halt leider nicht im privatwirtschaftlichen Sektor. Der ROI gibt da eine gewisse untere Schranke vor.

          Da muss halt wirklich der Leerstand und Verfall teurer werden als Vermietung unter Wert mit angemessener Unterhaltung.

  • In der taz würde man keinen Artikel gegen den Mietendeckel erwarten. Den Zusammenhang zu der militärischen Zeitenwende finde ich aber an den Haaren herbei geholt. Das bisschen Neubaupotential auf bisher von der Bundeswehr genutzten Grundstücken hat doch eine minimale Bedeutung für die Wohnungsversorgung.

    Es ließe sich auch umgekehrt argumentieren:



    Weil wir mehr (Steuer-) Geld für das Militär benötigen, können wir uns sowieso nur noch kleinere Wohnungen leisten, das Wohnungsproblem relativiert sich dadurch.

    Oder: Durch die Schuldenaufnahme für Militär und Sondervermögen steigen die Zinsen, damit auch die Kosten für die Vermieter, daher braucht er höhere Mieten.

    Oder: Das erhöhte Risiko, das Gebäude durch Militärschläge vernichtet werden, muss durch höhere Mieten ausgeglichen werden.

    Dann begründet den Mietendeckel doch lieber aus sich heraus und in Abwägung mit den altbekannten Gegenargumenten.

  • wer Zeitenwende sagt, muss auch sozialer Wohnungsbau sagen. wenn durch den Mietendeckel nur noch Leute mit hohem Eigenanteil , also bestehendem Vermögen, bauen können ( hoher Zinsen), muss das durch Zubau an Sozialwohnungen kompensiert werden. Ansonsten frage ich mich, wohin auswandern, welches Land ist besser. Italien? Frankreich? England ? Holland ? wir könnten allen nach Schweden, Norwegen oder Finnland ziehen, schon allein wegen der Klimaveränderung . wir unterschätzen sehr Freiheit u Wohlstand bei uns. umliegende Ländern kaufen bei uns ein, weil es billiger hier ist. andererseits haben wir auch die übelsten Rechtsextremisten. und einen hohen Missgunst- und Übellaunigkeitsfaktor.

  • Der Mietendeckel ist fast wirkungslos. Wenn man wirklich etwas tun wöllte, müsste man wieder mehr Sozialwohnungen bauen. Entweder staatlich gefördert oder gleich durch staatliche Wohnungsbaugesellschaften.

    Das werden dann keine Luxuswohnungen, aber wenn man es richtig anpackt (z.B. durch Typenbauten mit einfacherer Genehmigung) würde es sehr helfen. Der Rest des Marktes renkt sich dann von allein wieder ein...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      AFAIK ist der "Pflichtanteil" an Sozialwohnungen bei privaten Bauvorhaben entweder Ländersache oder liegt bei den Kommunen. Berlin könnte z.B. zusätzlich eine entsprechende Quote einführen, ähnlich der, die in NRW existiert.

      • @Kaboom:

        Ich sehe das Landesweit. Wenn unser Verteidigungsminister nicht Waffen kaufen würde wie andere Klopapier, sondern erst mal prüfen würde, was wirklich gebraucht wird, könnten wir etliche Milliarden bereitstellen, um direkt Sozialwohnungen zu bauen. Kein Umweg über irgendwelche Quoten. Einfach auf öffentlichen Grund und Boden bauen.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Statt öffentliche Grünflächen platt zu machen sollte man die Einfamilienhauswüsten platt machen und dort mehrstöckig bauen. Allen schon die Erhöhung der Geschoss- und Grundflächenzahl in solchen Gebieten würde zu einem Bauboom führen.

  • Ich muss dem Autor Kersten Augustin doch widersprechen, es war von Anfang an klar, dass die Aufrüstung, die Kredite und die Zinsen für die Kredite bezahlt werden müssen.



    Schon heute sind die Einkommenssteuer und die Umsatzsteuer die ergiebstigen Finanzquellen für den Bundeshaushalt.



    Und das bedeutet, dass geleistete Arbeit stark besteuert wird. Wenn der Staat sich viele Waffen zulegen will, die dann auch noch Wartungs- und Betriebskosten verursachen, dann erfolgt die Fianzierung nur oberflächlich durch Kredite, in Wahrheit bleibt alles gleich: Die Arbeitnehmer finanzieren das und die Armen zahlen über die Umsatzsteuer gleich zurück, was sie über SGB-2-Leistungen erhalten, weil sie mehr oder weniger alles ausgeben, was sie einnehmen.



    Und die Arbeitswelt in Deutschland ist kapitalistisch, sie basiert vor allem auf dem Gewinn, den Unternehmen machen und sieht weder großen Ausgleich, noch Gerechtigkeit vor. Das GG schützt den Besitz, nicht den Menschen, der das erarbeitet.



    Die Aufrüstung wird m.M. die Ungleichheiten massiv ausweiten und es wird regelrecht ein Zwang enstehen, das zu revidieren. Ob das bald passiert, da habe ich Zweifel, Merz steht für Ungerechtigkeit und Ausbeutung.

    • @Andreas_2020:

      Eigentlich ist ein Staat gar nicht auf das Geld seiner Steuerzahler angewiesen, sondern erzeugt und vernichtet es täglich selbst über sein Konto bei der eigenen Zentralbank:



      politischeoekonomi...ben-taetigen-kann/



      Steuern haben andere Funktionen. Sie Sorgen z.B. für die nötige Nachfrage nach der staatlichen Währung oder für eine angemessene Rückverteilung von Einkommen bzw. Vermögen.



      mauricehoefgen.com...n?Display_FAQ=1378

      • @Earth & Fire :

        Wenn die Welt nur aus Deutschland bestünde würde das stimmen, aber Währungen werden auch nachgefragt weil andere Länder Waren importieren wollen, als Inestitionsobjekt etc. Ein Land das mehr importiert als es exportiert dessen Währung verfällt. Daher würde ihre Idee für kurzes Wachstum sorgen und dann eine harte Bauchlandung verursachen wenn Importe deutlich teurer werden.

        • @Machiavelli:

          Demnach müsste ja der US-Dollar längst "verfallen" sein, bei dem stetig wachsenden Leistungsbilanzdefizit der USA...



          Leistungsbilanzüberschüsse werden immer auf Kosten anderer Länder erzielt. Das ist nicht in Ricardos Sinne. Nur mit einigermaßen ausgeglichenen Leistungsbilanzen kann ein einigermaßen fairer Welthandel stattfinden, wie es z.B. im Bretton-Woods-System der Fall war.



          www.relevante-oeko...-und-fehlschuesse/

          • @Earth & Fire :

            Der Dollar ist weltweite Leitwährung. Ganz andere Situation.

        • @Machiavelli:

          Eigentlich habe ich keine Idee, ich glaube, irgendwann implodiert diese Form des Kapitalismus, die muss dann irgendwie geändert werden, weil es zu viele Arme, Arbeitslose, Reiche, Kranke und Abgehängte gibt. Bislang geht es mit Vollgas in die andere Richtung.

  • Wenn man sich die öffentlichen verfügbaren Zahlen ansieht wieviele Fahrzeuge und Munition die Bw beschafft und wieviel Personal eingezogen wird (entweder auf die weiche oder die harte Tour, aber vom Ergebnis her garantiert) dann benötigt die Bw jeden Quadratmeter, den sie bereits im Besitz hat. Wunschdenken hilft da nicht.

  • "Wer Zeitenwende sagt, muss auch Mietendeckel sagen, muss sich auch Umverteilung trauen."



    Wer Mietendeckel sagt muss auch wissen, dass so keiner mehr Mietraum baut. Wer Umverteilung sagt muss auch wissen, dass wir bereits zu den Länbdern mit der größten Umverteilung gehören, kaum ein anderes Land leistet sich so viel Sozialstaat.



    Es stört mich, dass Deutschland von links immer nur schlecht geredet wird. Frage: Wo würden Sie denn lieber leben, wo ist es gerechter und besser?

    • @Hans Dampf:

      Sogar in der Schweiz traut man sich, eine Vermögensteuer zu erheben. Dafür ist die Einkommensteuer niedriger als bei uns. Schaut man sich z. B. die Steuern im Kanton Basel an, ist man erstaunt, dass man bei 1 Mio. CHF Vermögen jährlich eine Vermögensteuer von 5758 CHF zahlen muss. Der Freibetrag liegt bei nur 75.000 CHF. Natürlich ginge so etwas in Deutschland auch.



      Wenn Sie also betonen, Deutschland gehöre zu den Ländern mit der größten Umverteilung, muss ich ein bisschen schmunzeln. Wo genau sehen Sie diese Umverteilung durch den Sozialstaat? Bei uns läuft die Umverteilung eher von unten nach oben, wie man leicht an der Entwicklung der Vermögensverteilung erkennt: Wir haben mit ca. 0,76-0,79 einen der höchsten Gini-Indizes der Vermögen in der EU! Darin sind die größten Vermögen nicht erfasst, weil wir diese - natürlich - in keiner Statistik erfassen. Die Vermögen sind also brutal ungerecht verteilt. Ja, in vielen EU-Ländern geht es gerechter zu. Das zu leugnen, hilft nicht. Hier ein kleiner Einstieg in die Thematik:



      de.wikipedia.org/w...ung_in_Deutschland

      • @Aurego:

        In Deutschland gibt es eben einen ausgeprägten Mieterschutz. In der Folge gab es weniger Eigentumsbildung in Wohnungs- und Hauseigentum als in anderen Ländern. Dadurch mehr Vermögenskonzentration.

        Die Single-Haushalte, die schon per se nur das halbe Vermögen eines Paares mitbringen, tragen auch zur statistischen Ungleichheit bei. Wo junge Frauen bei ihren Eltern leben, bis sie an einen Mann mit eigenem Haushalt verheiratet werden, ist natürlich die Ungleichheit der Haushalte geringer.

        • @meerwind7:

          Der Mieterschutz in Deutschland ist relativ harmlos. Ich bin selbst Vermieter und hatte damit bisher keinerlei Probleme. Das ist wohl nicht die Ursache für die deutsche Aversion gegen geeignete Mittel zum Vermögensaufbau.



          Ein Hauptproblem ist eher ein historisches: Nach dem 2. Weltkrieg war ein großer Teil der Bevölkerung mittellos. Es gab zwar den Lastenausgleich, aber dieser war nicht ausreichend, um ärmeren Mitbürgern einen Vermögensaufbau zu gestatten. In der Folge verfestigte sich die Ungleichheit durch das Ausbleiben größerer Erbschaften (hauptsächlich Wohnimmobilien) bei großen Teilen der Bevölkerung.



          Wie lange es jedoch dauert, bis sich ein solcher Zustand wieder normalisiert, wird oft unterschätzt. Das kann schon mal 100 Jahre oder mehr in Anspruch nehmen. Wenn man keine staatliche Unterstützung zum Vermögensaufbau will, dauert es eher länger und die Vermögensverteilung wird ungleicher. Genau das sehen wir in Deutschland.

    • @Hans Dampf:

      Prüfen Sie das mit der Umverteilung vielleicht noch mal an aktuellen Zahlen.



      Und was jeweils in die "Sozialquote" einfließt und wo das Geld wirklich landet.



      Ich würde mich freuen, wenn wir wirklich so sozial solidarisch wären, wie das bei Ihnen der Eindruck ist. Allein: Nein, die Schere geht jäh auf.

    • @Hans Dampf:

      Für Neubauten gibt es keinen Mietendeckel. Mich stören Menschen mit viel Meinung und null Wissen, von rechts.

      • @Andreas J:

        Nur ist ein "Neubau" recht schnell kein Neubau mehr. Beim Berliner Mietendeckel wurden auch Gebäude gedeckelt, deren Regelfinanzierungszeit noch nicht ansatzweise abgeschlossen waren.

      • @Andreas J:

        Neubauten bei der Mietpreisbremse sind die, die nach 2014 genutzt bzw vermietet werden. Aktuell also 11 Jahre.



        Ob es bei einem neuen Mietendeckel ebenso 11 Jahre waeren, oder vielleicht nur 10 oder 5, steht in den Sternen. Das heisst, die Gefahr ist sehr gross, dass eine Finanzierung der Immobilie nicht ueber durchschnittlich 25 - 30 Jahre laeuft, sondern deutlich laenger dauert. Und wofuer? Fuer Renditen von vielleicht 1 - 3%? Das gleicht oft nicht mal die Inflation aus. Dazu hat man Aufwand mit Mietern, das Risiko von Mietausfall oder neuen Auflagen, die Investition notwendig machen, die man nicht voll umlegen kann. Der potenzielle Kleinvermieter legt sein Geld lieber in ETF/Sparbuch an. Deutsche Wohnen und Co bauen nicht, weil man sie enteignen will. Bleiben die genossenschaftlichen Immobilienfirmen bei denen der Staat im Notfall einspringt, sprich das Risiko traegt. Trotzdem muessen diese ca 18 - 20 Euro pro qm2 verlangen. Im Ergebnis wird zuwenig gebaut. Die Mietpreisbremse in Kombination mit hohen Bauanforderung und Buerokratie, weltweit hoechstem Strompreis und steigendem Mindestlohn bei gleichzeitig steigender Nachfrage (zB Immigration): Wohnungsmangel.

    • @Hans Dampf:

      Sagen sie das mal meinem Ex-Vermieter der sich ca. 290 Mio. Euro von Investoren erschlichen hat. 40000 Wohnungen ein Großteil nicht vermietet. Jetzt in der Insolvenz, z.Z. nicht auffindbar. Unter anderem auch die Kautionen veruntreut.



      Mich stören solche Leute wie sie die keine Ahnung haben



      und alles verharmlosen.



      Aber klar schuld ist alles was links ist.

      • @Captain Hornblower:

        Ich vermute, dass Leute, die versuchen, sich zu diesen Themen Ahnung zu verschaffen, ganz automatisch einen Linksdrall entwickeln.

      • @Captain Hornblower:

        Mein Kommentar bezog sich auf die tausenden privaten Vermieter, nicht auf die Mietkonzerne wie ihr Beispiel, von denen ich keine gute Meinung habe. Aber auch die bauen zur Zeit kaum neue, bezahlbare Wohnungen.



        Das Problem "verharmlosen" tun die, welche glauben mit einer Mietpreisbremse werden die Mieten erträglicher - träumerisches Wunschdenken. Nur genug Mietraum regelt die Preise langfristig.

        • @Hans Dampf:

          Ich gebe ihnen in ihrem prinzipiellen Punkt Recht, dass langfristig nur ein ausreichendes Wohnungsangebot die Mieten erträglicher macht sofern man nicht von Besitzenden viel Geld eintreiben und z.B. in sozialen Wohnungsbau investieren kann bei gleichzeitig geltender Mietpreisbremse. Daran besteht kein Zweifel, dass Knappheit die Preise treibt auf dem Wohnungsmarkt und dass dies selbst bei weitreichender staatlicher Reglementierung so bliebe. Und dass in dem Falle die Bereitschaft der Eigentümer Wohnungen zu sanieren oder modernisieren - was ja auch viel Geld kostet - stark absinkt. Dieser Weg - zu wenig Neubau mit Sozialbindung plus Mietpreisbremse - könnte unsere Wohnungsnot sogar noch verschärfen. Und wenn man nun denkt dass z.B. für Modernisierung/Sanierung der Staat ja Programme auflegen kann, dann ist das zwar der Fall, aber die Zeche für den Staat zahlen auch wieder die Steuerzahler, das heißt unser aller Steuern gehen für Wohnungssanierung drauf, in denen nur ein Teil der Steuerzahler lebt und die einem noch kleineren Teil der Steuerzahler gehört. Das ist Umverteilung, aber diese läuft leicht ganz und gar falsch.

          • @JK83:

            100% Zustimmung, Sie haben es gut auf den Punkt gebracht.

    • @Hans Dampf:

      Tja Hans “…geh doch rüber…“



      Funzt heute post Wende so nicht mehr - wa!



      Mist aber auch. Newahr



      Normal

  • Man muss auch bereit sein, den Sozialstaat militärisch zu verteidigen.



    Die 200 € Durchschnittseinkommen im Oligarchen- und Dauerkriegsstaat Russland sind keine Alternative

    • @Rudolf Fissner:

      Nich immer nur auf den schnöden Mammon schielen, Idealismus & fun für die Sache sollten doch auch zählen...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Welche Idealismus teilen Sie noch mal mit Putin?

        • @Rudolf Fissner:

          " Wer Zeitenwende sagt, muss auch Mietdeckel sagen "



          lautet die Headline



          Wenn Sie, bezüglich meines gutgemeinten Rat schließen, ich teile mit Imperialisten etwas, liegen Sie echt völlig daneben.

    • @Rudolf Fissner:

      Ja wie?



      “Man muss auch bereit sein, den Sozialstaat militärisch zu verteidigen.“

      Klar - sonst steht der Russe 24 Stunden später am Rhein!



      Flesch Mühlen-Kölsch dorbi 🙀🥳🧐

      • @Lowandorder:

        Sicher doch Wladimir Wladimirowitsch vereidigt am Donbass Europa vor den Nazis und sichert mit seinem Erdöl den deutschen Sozialstaat. 😂

        • @Rudolf Fissner:

          Jung - kurz was späder!



          Sinse anne Weser! 🫵🙀🥳🧐



          Schon mal sturmriemenfest (Wiglaf Droste) auf den deutschen 🪵wegen



          Voranmarschieren! Gelle



          Pistorius braucht noch nen Putzfleck



          Nen Tarnfleck hett er jo scho! 🪖🪖



          Finger lang & Ehrgeiz! Wollnichvoll



          Der Blindie us Brilon 🌳 🌲 📯🦌🪾



          Will Schland - größte Armee Europe!



          www.youtube.com/watch?v=U0k7P9xy82Q - BW Panzerlied



          & auch ganz passend - wa



          www.youtube.com/watch?v=8JDkdc246QQ

          Egal - Na Mahlzeit

          • @Lowandorder:

            ROFL Wiglaf Droste würde sich wohl im Grabe verkrampfen, wenn in seinem Namenoer "Mit Nazis[Putin] reden"verbaler Käse verscherbelt wird.

            "Verbaler Antifaschismus ist Käse.": www.nd-aktuell.de/...t-nazis-reden.html

            • @Rudolf Fissner:

              Hübsch. Wo hamse den Christiansen Verriß her - da sinse doch zu unbedarft für! Gelle



              Aber mit Wiglaf könnt ich ja glatt wie da sagen “»Aber wieso? Das tue ich doch gerade«, oder ganz simpel: »Warum? Ist das jetzt Pflicht?



              Nur ist ihm wie mir: “Muß man an jeder Mülltonne schnuppern? Niemand wählt Nazis oder wird einer, weil er sich über deren Ziele täuscht - das Gegenteil ist der Fall: Nazis sind Nazis, weil sie welche sein wollen.…Was mich an ihnen interessiert. ist nur eins: daß man sie hindert, das zu tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht hindert: die bedrohen und nach Möglichkeit umbringen, die nicht in ihre



              Zigarettenschachtelwelt passen.“



              - WIGLAF DROSTE

              • @Lowandorder:

                Da hat der alte Droste es zumindest zusammen mit Pistorius geschnallt, wie mit dem Faschisten Putin umzugehen ist.

                • @Rudolf Fissner:

                  See ahnungslos flächler anne Weser



                  “Kalte Duschen, warmer Regen“



                  by Wiglaf Droste

      • @Lowandorder:

        ...breit sein...😉

      • @Lowandorder:

        Der Russe würde da an der DB AG scheitern.



        Der Kölner weiß vermutlich: Der Russe ist bekanntlich ja bereits hinter Deutz.

        Ich lasse mich ansonsten gerne darauf ein, dass wir, ohne die USA womöglich, eine Abschreckung gegenüber Sowjetunion II hinbekommen sollten. Putins Ankündigungen, öffentlich, gibt es. Das ist nicht mehr Gorbatschow gerade oder der stationäre Breschnew.

        Ich lasse mich zugleich _nicht ein, wieder ernsthaft in jenes "Der Russe an sich" zurückzufallen. Oder nicht nachzuhaken, wo das viele Geld denn bleibt. Es sollte sehr viel zunächst in Effizienz, robuste Digitalisierung investiert werden, statt dass Kumpels einen großen Schluck aus der Pulle nehmen oder Bürokratie sich selbst nährt.

        Und ja, Fairness, gleiche Chancen und ein öffentliches Ideal davon haben immer bei Solidarität und Anpacken geholfen. Das sollten wir so oder so wiederentdecken.



        Nicht notwendig bei Miet-Regelungen in die fünfte Verästelung, sondern einfach bei Einkommen und Steuern.

  • Es wird zwar viel reguliert aber manchmal in die falsche Richtung.



    Gerade auf dem Wohnungsmarkt treiben sich genug schwarze Schafe rum die Wohnraum verkommen lassen aber für Kommunen nicht greifbar sind.



    So gibt es dann viel Leerstand, der eigentlich vermietet sein könnte.

    • @Captain Hornblower:

      Das heißt, dass man den Gemeinden bessere juristische Instrumente an die Hand geben muss, um solchen Missbrauch, besonders durch Leerstand, gezielt zu bekämpfen.

      • @Aurego:

        Juristisch gäbe es Möglichkeiten wenn man nur den Besitzer habhaft machen könnte.



        Ich lebe jetzt seit mehreren Jahren in so einem Haus.



        dauernd wechselnde Verwaltungen, Sitz in Luxemburg,



        Dauernde Verschleierungen, eventuell Tochterfirmen.



        Das gehört alles abgeschafft aber dieser Bürokratieabbau ist wohl nicht gemeint.

        • @Captain Hornblower:

          Die Eigentümer zu ermitteln, ist hauptsächlich dann schwierig, wenn es sich nicht um natürliche Personen handelt. Für diese Fälle ließe sich durchaus eine gesetzliche Regelung finden, müsste aber wohl tatsächlich umgesetzt wrrden, z. B. die Erfordernis der Eintragung einer ladungsfähigen Adresse im Grundbuch, wenn nicht mehr ermittelbar, öffentliches Aufgebot und nach einer angemessenen Frist (3-6 Monate) Besitzübergang zur Gemeinde. Man muss nicht einmal enteignen, nur Nutzen und Lasten auf die Gemeinde übertragen und etwaige Verluste (Sanierungskosten etc.) dem Eigentümer zurechnen. Die meisten Eigentümer würden sich dann irgendwann rühren.

  • Die kleinste Geige der Welt spielt ein ganz trauriges Lied ob unserer harscher und entbehrungsreicher Lebensumstände. Deutsche wandern zu Millionen aus, weil es ihnen dort viel besser geht. Das ist wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau.

  • Mietendeckel und Bauvorschriften sowie die Diskussion über Enteignung verhindern Neubauten. Wer hat schon Interesse Geld zu investieren, wenn es sich nicht rentiert.



    Wer nichts zum investieren hat, lamentlert gerne über bezahlbaren Wohnraum in der Innenstadt, im Umland gibt es genug bei mir bekommt man ein Haus für 100.000€ im Umkreis einer Großstadt, gut, man muss was tun, aber das wird beim Mieten auf den Vermieter abgewälzt, der dann noch als Ausbeuter oder Miethai bezeichnet wird - Sorry daher vermiete ich auch nicht.

    Ich habe diesem Land viel zu verdanken, vom Hilfsarbeiterkind zum Hausbesitzer, nur heute ist so viel disfunktional, dass ich meinen Kindern rate das Land zu verlassen.

    • @Reinero66:

      "bei mir bekommt man ein Haus für 100.000€ im Umkreis einer Großstadt" ... Sorry, aber diese Preise kenne ich nur aus ländlichen Gegenden, aus denen Menschen in großer Zahl abwandern, weil es dort kaum Arbeitsplätze gibt oder die Einkommen niedrig sind. In prosperierenden Gegenden sind EFH kaum unter 300.000 € zu haben.

    • @Reinero66:

      Vielen Dank, dass Sie das teilen, dass Sie hart arbeiteten, dankbar sind und Ihren Kindern etwas mitgeben wollen.

      Wollen Sie denen jedoch wirklich mitgeben, dass man Wohnraum ohne Mieter darin ungeheizt und ungepflegt verfallen lassen sollte?

      Wenigstens ordentliche Studis/Azubis im Großstadtumland sollten sich doch finden lassen, wo mensch nicht alles auspresst und im Gegenzug um besonders pflegliche Behandlung und Kooperation bitten kann. Oder Flüchtlinge, die es ja auch nicht leicht hatten und haben.

  • Ach du lieber Augustin...

  • Bekommt ein einzelner Soldat bei der Bundesweht vier Stuben? Und liegen diese Kasernen auch in den gefragten überbuchten Innenstadtlagen.

    Wenn es einen Zusammenhang zwischen "Bundeswehr" und "Wohnen" geben sollte, dann sollte man eher fordern, dass der vorhandene Wohnraum bei der Vermietung enger genutzt wird. Schließlich konkurrieren in der Regel um die benannte Vier-Zimmer-Wohnung Familien und Singles und in der Regel haben Singles dann den Vorzug. Daran ändert dann auch der geforderte Mietendeckel nichts.

  • Wir sind uns einig darin, dass Vermieter daran gehindert werden sollen, die Notlage, die durch Wohnraummangel entstanden ist, auszunutzen.



    Der Wohnraummangel entsteht durch zu hohen Baukosten, durch den Mangel an günstigem Bauland und durch Fehlbelegung. An allen drei Aspekten kann eine soziale Politik arbeiten.



    A. Die Fehlbelegungen, die stark mit der Überalterung unserer Gesellschaft zu tun hat, kann behoben werden, indem attraktive Wohnungsangebote für Alte angeboten werden. Wenn die Alten ihre großen Wohnungen verlassen und in bedarfsgerechte "Hofjes" ziehen ist allen geholfen, den jungen Familien, die große Wohnungen finden und den Alten, die Gemeinschaft finden.



    B. Die Preisbildung eines Projektentwicklers setzt immer beim Preis des Grundstücks an. Statt eines Mietendeckels wäre eine vernünftige Bodenpreispolitik angesagt mit einem rigorosen Vorkaufsrecht der Kommunen oder der Länder. Hier kann deutlich einfluss genommen werden auf die Baupreisentwicklung.



    C. Die hohen Baukosten werden verursacht, weil "Draufsatteln" immer einfacher ist als "Abspecken". Das gilt für den Wärmeschutz genauso wie für die Barrierefreiheit oder die Größe des Bades.

    • @Jörg Haake:

      zu A) In der Theorie klingt das gut. Was aber wenn die alten Leute nicht wollen? Kenne das doch auch aus der Verwandtschaft. meine Eltern bewohnen ein 3-Familienhaus. Allein! Nach massiven Problemen mit Suchtkranken Mietern (Der Apotheker nimmt ... Grönemeyer) wollen diese auch wegen ihres hohen Alters nicht mehr vermieten. Umziehen wollen sie aber auch nicht. Weil sie halt dieses Haus selbst gebaut haben und sie sich in ihren vier Wänden wohl fühlen. Und mit Seniorentreff oder geselligen "Bingo"-Runden kann man diese auch nicht begeistern. Und Schwiegermutter lebt allein in einem Haus, das sie früher mit Mann und drei Kindern bewohnt hat. Aber ausziehen oder sich verkleinern kommt auch hier nicht in Betracht.

    • @Jörg Haake:

      A Ja, die Alternative ist am besten in derselben Ecke, dass das soziale Umfeld bleibt. Alternativ: Einliegerwohnung



      B Der Projektentwickler zieht die maximale Kaufbereitschaft des Kunden heran und dann werden da Extrafenster verkauft, dass es kracht. Dass Kommunen am besten nur erbverpachten, um die Kontrolle und den Windfall-Gewinn durch die Infrastruktur auch zu behalten, das auch.



      C Warum muss eine Garage sein, nur weil in den 1930ern ein gewisser Autofreund das beschloss? Warum viel zu viel umbauter Platz, statt dass die Kinder wieder an/auf der Straße spielen? Warum nicht Dinge und Räume gemeinsam nutzen?



      Barrierefreiheit sehe ich dagegen als hilfreich für A an. Wärmedämmung im ökonomischen Bereich als insgesamt geldsparend: Gas & Öl sind teurer, als sie es derzeit scheinen.

    • @Jörg Haake:

      D. Der Vermieter kümmert sich nicht um seinen Leerstand und lässt Wohnraum verkommen und das im großem Stil.



      Degag lässt Grüßen Birger Dehne. Solche Leute sind Gift für den Wohnungsmarkt.

  • Mietendeckel ist schön sozial für alle, die eine Wohnung haben. Alle anderen, die danach eine Wohnung suchen, werden schwerlich eine finden, und schon gar nicht zu dem Preis. Sozialer Wohnungsbau ist durch nichts zu ersetzen.

  • Kasernenbaracken sind eigentlich platzeffiziente Unterkünfte. Infrastruktur wird da gemeinsam genutzt, was eine tatsächlich hierzulande unterentwickelte Fähigkeit zu sein scheint. Eigentlich niemand braucht eine private Waschmaschine, Dusche, er/sie braucht den Zugang zu einer. Etc. Etc.



    Um kurz den Denkraum aufzustoßen.

    Zu Sicherheit: Schauen, dass das viele Geld nicht bei Rheinmetalllobbyisten versickert, sondern das echte Problem Putin auch wirklich angeht. Dann brauchen wir auch Menschen. Entsprechend auch Kasernen. Das freie Zimmer bei Mutti kann ja untervermietet werden - übrigens auch das ein Manko. Wie viele Kinderzimmer oder gar -wohnungen stehen leer, dienen bestenfalls als zustaubende Abstellkammer? Da könnten Azubis oder Studis unterkommen oder der Junggeselle mit nicht ganz so viel Geld m/w/d.

  • Der muss für Solidarität sorgen und für ausreichend Einkommen netto auch in ärmeren Gruppen, nicht aber zwingend für einen Mietendeckel. Der maskiert leider das Knappheitssignal Preis. Besser an der Einkommens-/Steuerseite anpacken.

  • "Warum sollte ich Deutschland dienen, was hat Deutschland je für mich getan?"



    Ausreichend Nahrung, sauberes Wasser, Sicherheit, Bildung, wirtschaftliche und politische Stabilität, mit einen der höchsten Lebensstandards weltweit, kostenlose medizinische Behandlung, undundund



    Eine dummdreistere Frage gibt es kaum.



    ---



    Skandinavien und Deutschland sind nicht vergleichbar bezüglich bezahlbarem Wohnraum. Ganz Skandinavien verfügt über keine einzige Metropole, die Besiedlung ist sehr dünn. Ich war in Göteborg, was die dicht bebaut nennen ist bei uns locker bebaute Vorstadt...



    Gleichwohl ist es richtig das Deutschland es bitter bezahlt staatliche Wohnungen früher in großem Stil verkauft zu haben.



    Was wirklich helfen würde?



    1. Eine deutliche Absenkung der Bauvorschriften. Nicht jeder Klimabums ist sinnvoll und nicht jedes gesichtete Vogelnest rechtfertigt jahrelange Bauverzögerungen.



    Einfach bauen, basta. Gerne im Holzverbund/Holz-Hybrid, das ist günstig in Masse zu produzieren und geht schnell.



    2. Es muss Ehrlichkeit her. Nicht jeder kann da wohnen wo er will. Es gibt kein Recht auf Wohnen im Zentrum, außer wir reißen alles ab und bauen höher.



    Ansonsten bleibt Innenstadtwohnraum begrenzt.

    • @Saskia Brehn:

      Ja, wenn Sie schon mal in Göteborg waren...

    • @Saskia Brehn:

      "...kostenlose medizinische Behandlung..."

      Ich muss dringend mit unserer Buchhaltung reden. Haben die mir doch tatsächlich wieder Krankenkassenbeiträge abgezogen...

      Oder ist es wie mit allem, was Sie aufzählen? Wird es vielleicht von den Bürgerinnen und Bürgern bezahlt?

    • @Saskia Brehn:

      Nu, wo waren se denn da in Göteborg- bestimmt nicht in der Innenstadt. Abgesehen davon wollen wir Zustände wie in Ångered oder Hisingen (Plattenbauviertel 70er Jahre) garantiert nicht in D-Land, da sind Marzahn oder Mümmelmannsberg Ringelpiez mit Anfassen gegen...



      Und was die Metropole angeht: gibt es nur eine in den nordischen Ländern, dafür aber heftig: København mit Großraum, kann locker mit Hamburg / Frankfurt / München / Amsterdam mithalten. O.K. Berlin ist anders, KBH hat halt eine prosperierende Wirtschaft und zieht dementsprechende Leute an, es ist nicht komplett vermüllt und das allermeiste funktioniert, also eher vergleichbar mit Warschau :-)



      Aber ich stimme Ihnen unbedingt zu, dass der Verkauf öffentlicher Wohnungen der größte politische Fehler der letzten 30 Jahre war.

    • @Saskia Brehn:

      "Nicht jeder Klimabums ist sinnvoll und nicht jedes gesichtete Vogelnest rechtfertigt jahrelange Bauverzögerungen."

      Solche Sprüche scheinen heutzutage linker, rechter und mittiger populistischer Standard zu sein. Das Thema Artensterben ist in DE unter die Räder gekommen.

      • @Rudolf Fissner:

        Wir schützen Sie, so gut es geht !

      • @Rudolf Fissner:

        Mir geht es um solche Beispiele:



        230 Wohnungen und 1 Kita können in Berlin nicht gebaut werden weil ein verlassenes Vogelnest gesichtet wurde, in dem vor 4 Jahren (Zeitpunkt des Artikels) zuletzt Jungvögel waren und das seit 2 Jahren verlassen ist...



        Das ist Irrsinn.



        Artensterben, Naturschutz und Klimaschutz haben ihre Berechtigung - genauso wie und wirtschaftliches Gedeihen und Bedürfnisse der Menschen die hier leben.



        Maß und Mitte.



        www.focus.de/panor..._id_260353765.html

    • @Saskia Brehn:

      Wenn die Dynamik der Ideen in die planungsrelevante Administration Einzug halten sollte:



      Aufstocken geht in neuer Bauweise auch vielfach!



      "Wer eine bezahlbare Immobilie sucht, wird immer seltener fündig. Wohnraum ist insbesondere in größeren Städten Mangelware. Der Neubau kann die Lücke nicht schließen, daher lohnt sich ein Blick auf den Gebäudebestand: Aktuelle Analysen zeigen erhebliches Potenzial für zusätzlichen Wohnraum durch Umbau und Erweiterung oder eine effizientere Nutzung vorhandener Flächen.

      Laut Umfragen der Bundesstiftung Baukultur bewerten mehr als 80% der Bevölkerung den Erhalt und Umbau von Bestandsimmobilien positiv, sie verbinden mit dem Begriff Umbau Erneuerung und Verbesserung. Speziell nach geeigneten innerstädtischen Orten für Nachverdichtungen gefragt, waren fast 90% der Befragten zum Baukulturbericht 2024/25 der Ansicht, dass neue Wohnungen durch den Umbau von nicht genutzten Büroflächen geschaffen werden sollten."

      Gefunden 2025 b. bausv.online



      "Bauliche Varianten von Aufstockungen



      Was ist konstruktiv möglich und gestalterisch erlaubt?"



      b. baunetzwissen.de



      Am Ende steht:



      "In bestimmten Fällen können Ausnahmegenehmigungen ausgesprochen werden."



      Geht doch!

      • @Martin Rees:

        Nochne Idee: Die ganzen verlassenen Erdgeschoss-Läden. Ich kenne mehrere Stadtviertel Hamburgs, wo die Erdgeschosse reienweise leerstehen, weil der Schuster / Fischhändler / Krämer / Friseur usw. längst weg sind und keine anderen kommen. Lösung: Einseitig verspiegeltes einbruchsicheres Glas einsetzen und als Wohnung vermieten! Studis würden sich darum reißen. Der Verkehr auf dem Bürgersteig auf Augenhöhe ist doch Gratis-Lokal-TV :-)

    • @Saskia Brehn:

      Toller Kommentar, voll ins Schwarze getroffen.

    • @Saskia Brehn:

      Genau so ist es. Und in Städten wie Stockholm sind die Mieten nochmal deutlich teurer als bei uns, wobei die Verteilungsregeln so gestaltet sind, dass man auch für viel Geld und gute Worte keine Wohnung bekommt, wenn man nicht schon da wohnt

  • 1, 2, 3, die taz ist bei der Debatte um neue Aufrüstung in der Zeitenwende voll dabei, abgesichert durch einen Mietendeckel, damit es nur ja keine sozialen Unruhen gibt!

    Dabei ist diese Aufrüstung ökonomisch gesehen ein dead end, wie der letzte 68`er in der deutschen Publizistik, Richard David Precht, zurecht befand.

    Aber darüber will die taz nicht sprechen. Kein Wunder, dass ihr dehalb Ilia Trojanow als taz-Kolumnist gerade den Laufpaß gab!

    Die taz marschiert brav, den Takt geben ihr die Milärexperten bei den Grünen, selbstverständlich mit einem "breiten nachhaltigen Sicherheitsverständnis".

    • @Lindenberg:

      Indeed - Right-wing drifting di taz continuo



      ps wie beim Schneebrett merkens die drifter erst beim break-down! Newahr



      Normal Schonn



      & das Forum als Brandbeschleuniger

      Na Mahlzeit - Relaunch tragic 🙀🥳🧐 •

  • Man kriegt kein Heer aus Freiwilligen zusammen um einen Krieg zu führen.



    Das wissen auch Union und SPD. Daher ist die Union auch offen damit, dass es nur mit Zwang gehen wird.



    Die Ukraine und Russland zeigen doch gerade welche zweifelhaften Methoden angewendet werden müssen, um die nötige Manpower für den Krieg bereit zu stellen. Und selbst damit reicht es immer noch nicht so richtig!



    Und wer jetzt kommt: "Es geht doch nur um die Landesverteidigung, die Regierung möchte doch keinen Krieg führen." Dem sei erwidert: Denkt ihr ernsthaft, dass man solch gigantische Aufrüstungen unternimmt, um dann die Armee und die ganze schöne Wehrtechnik in den Stützpunkten verrosten zu lassen? Wer eine Aufrüstung in diesem Maße betreibt, bereitet sich direkt auf den Krieg und nichts anderes vor. Und wenn der Krieg dann nicht zu einem kommt, wird man sich jemanden suchen, zu dem man den Krieg bringt.

    • @TeeTS:

      Wir hatten im Kalten Krieg eine deutlich größere Armee und trotzdem niemanden Krieg gebracht. Friedrich I. hatte eine große starke Armee und hat keine Kriege geführt. Welt ist schon komplizierter.

    • @TeeTS:

      Soso, dann hat die Bundeswehr ihr ganzes bisheriges Equipment auch in Kriegen verschlissen, ja? Die Helis, die nicht mehr fliegen, und die in Hallen verstaubten Leos, die für die Ukrainer erst wieder aufgeputzt werden mussten? Und die Nuklearmächte haben ihr Arsenal auch, um ein unbedingt einzusetzen, ja?

  • Was ich nie verstehen werde:

    Wohnraum in der Stadt ist knapp, es ist beengt. Kein schöner Platz für kinder. Hier wird jede freie Fläche zugebaut… selbst der Vorplatz zu Bahnstationen ist als Baugrund im Gespräch.

    Daneben: Dorf im hinterland. Leerstand. Günstiger Wohnraum, platz, frische Luft. Felder, Wiesen und Wälder.

    Wir reden von vielleicht 20 km dazwischen.

    Es muss nicht sein, dass jeder im Zentrum wohnt. Das funktioniert schlichtweg nicht, außer man baut unendlich in die Höhe und verkleinert den Wohnraum. Die Anzahl an verfügbaren lebenswerten Wohnungen ist einfach irgendwann endlich. Dazu ist der Ansturm auf bestimmte Viertel, wo alle hinwollen. In anderen wiederum ist Leerstand und günstige Wohnungen zu haben ….

    Es sollte lieber dafür gesorgt werden, dass die Dörfer und Kleinstädte vernünftig angebunden sind.

    PS: Ich pendel selber 35 km auf Arbeit, und das seit 15 Jahren in verschiedene Himmelsrichtungen.

    • @Lio:

      "Wir reden von vielleicht 20 km dazwischen."

      Kommt wahrscheinlich auch auf die Gegend an. In Südbaden sind die Mieten auch auf dem Dorf längst hoch, wenn man neu mietet. Ich pendle auch ca. 30km (eine Strecke), aber meine Wohnung könnte ich mir heute nicht mehr neu leisten.

    • @Lio:

      "Wohnraum in der Stadt ist knapp, es ist beengt. "

      Beengt ist das Wohnen in Deutschland wohl eher nicht. Weltweit hat DE mit die größte Wohnfläche pro Person und dieser hat sich in den letzten 50 Jahren eher verdoppelt als reduziert.

      Was man verdutzt feststellt ist, dass man für diesen Wohnluxus auch Flächen braucht.

      • @Rudolf Fissner:

        Es ist aber auch ein Problem, dass bezahlbare kleinere Wohnungen knapp sind.



        Als sich vor ein paar Jahren mein Beziehungsstatus auf "Single" änderte, habe ich nach einer kleineren Wohnung geschaut. Alle wären teurer gewesen, als meine jetzige Wohnung. Also bin ich in den eigentlich zu großen 70m² geblieben...

    • @Lio:

      Sehr richtig. Ich pendele auch. 90km einfache Fahrt.

      Darf man aber nie aussprechen, weil dann sofort das Geschrei um den „Fußabdruck“ losgeht. „Versiegelte Flächen“, „Emissionen“, etc..

      Auf dem Land kann man leben, dort ist Raum, auch bezahlbarer Wohnraum viel besserer Qualität, und Ruhe. In der Stadt ist Arbeit. Der Weg dazwischen ist der Preis für ein angenehmes Leben auch für Normalverdiener.

      Irgendeinen Tod muss man sterben. Ich bin diese übergriffigen Diskussionen über „das Leben der Anderen“ auch leid.

    • @Lio:

      Machen pendelnde Autos es irgendwie schöner in Stadt oder Land? Straßenbau, Lärm, Feinstaub, Parkplätze, CO2, Abgase.

      Machen wir also die Verbindungen besser für die Grundversorgung, also Bus, Bahn, (E-)Rad. Und/oder rücken klüger in den Städten zusammen, dass der Weg zur Arbeit möglichst unter 12 km und damit im entspannten Radbereich liegt. Es dürfen übrigens auch gerne Arbeitsplätze wieder auf dem Land bei den Menschen dort entstehen, die durch die *&%% Pendelpauschale teuer mit kaputtgemacht wurden

      • @Janix:

        Arbeitsplätze werden nicht durch Pendlerpauschalen kaputt gemacht. Ballungsräume bietet einfach eine bessere Infrastruktur und die notwendigen Arbeitskräfte. Dies führt zu einer Konzentration derWirtschaft.

        Wer die Wirtschaft wieder auf dem Lande haben will muss die Infrastruktur dort verbessern und in den Ballungsräumen verknappen, sprich weniger Gewerbegebiete bereitstellen. Auch eine Forderung, dass neues Gewerbe die neuen(!) erforderlichen Wohnflächen ebenfalls bereitstellen muss wäre eine Lösung.

        Die Kappung der Pendlerpauschale dient lediglich der Kappung der Einkommen und dem Fiskus. Dadurch fährt kein einziger Bus mehr oder öfter ins Umland.

        • @Rudolf Fissner:

          Ihr Ansatz würde tatsächlich langfristig zu einer Auflösung des Stadt-Land-Gegensatzes führen.

          Heutige Städte würden, ihrer Wachstumschancen beraubt, teilweise wieder „verlanden“.



          Landgemeinden würden tendenziell städtischer geprägt.

          Der bewusst auf dem Land Lebende verlöre seine Heimat, wie er sie mag.



          Der bewusst städtische Bürger allerdings ebenfalls.

          Alles würde langfristig auf eine Vereinheitlichung der Lebensräume herauslaufen. Doch: es gibt nicht nur die eine, richtige Lebens- und Wohnform, sondern individuelle Bedürfnisse.

          Also ist, von Ihnen richtig im Nebensatz erwähnt, Mobilität der Schlüssel, um auch zukünftig Menschen zu ermöglichen, so zu leben, wie es ihr Bedürfnis ist.

          Der Staat muss nicht alles regulieren und vereinheitlichen. Menschen sind individuell.

          • @Hungerboomer:

            Ich rede nicht von Städten und Dörfern sondern von Ballungsräumen. Realisieren Sie den Unterschied?

        • @Rudolf Fissner:

          Die Arbeitsplätze auf dem Lande gingen weg, als das Autofahren auch nach dem Krieg mit staatlicher Knete und Infrastruktur massiv gefördert und durchgesetzt wurde. Ab da wurde in die Stadt mit ihren ja auch höheren Löhnen gependelt statt am Ort zum Kleingewerbe zu radeln (oder in eine kleine Bude in der Stadt zu ziehen).



          (ja, und parallel wurde die Landwirtschaft deutlich arbeitsproduktiver, auch das).



          So weit zu systemischen Fehlentwicklungen, wenn man kurze Wege und niedrige volkswirtschaftliche Kosten als Ziel hätte. Warum das infrastrukturintensive Pendeln nicht sogar besteuert wird, statt abziehbar gestellt, verstehe ich nicht und werde es wohl auch nie ganz verstehen.

          Die Lösung mit dem Wohnraumbereitstellen klingt interessant. Früher waren das die Werkwohnungen, in Serie und klug-kompakt gebaut (Wie löst man dabei das mögliche Erpressungspotenzial: klar, kannst kündigen, dann ziehst du morgen aber auch aus?)

          • @Janix:

            Was ist daran Erpressung? Das ist die Kosequenz der Kündigung. Die



            Wohnung braucht man für den neuen Arbeitnehmer.

            Als Nutzer der Infrastruktur zahle ich dafür mit Steuern. Umsatzsteuer im ÖPNV, Kfz- und Kraftstoffsteuern als Autofahrer.

            Bei Ihrem konzept wird scheint mir auch zu fehlen, dass Familien möglicherweise mehrere Arbeitsplätze brauchen. Ich in Hamburg, meine Frau in Elmshorn etwa. Welcher Wohnort wäre uns dann „erlaubt“? Einer von beiden oder müssen wir in die Mitte ziehen um Ihren Strafsteuern zu entgehen?

            • @Peter Rabe:

              Ist sie eine solche Elmshorn-Spezialistin, sind Sie ein solcher Hamburg-Spezialist?

              Sie zahlen einen Teil und nein, bei weitem nicht alles. Andere tun das bzw. spätere Generationen. Details bei FöSt-Studie und Umweltbundesamt.



              Der Staat beschloss das Pendeln mit dem Instrument des Steuererlasses zu fördern, so dass vor allem hochverdienende Autofahrer (m) davon profitieren. Nur eine der Fehlsteuerungen da mit Ansage.

              • @Janix:

                Die meisten Pendler sind nicht hochverdienend, die Hochverdienenten können sich den Wohnraum in der Stadt leisten, der niedrig verdienende muss in den Umkreis, da der die Mieten nicht zahlen kann, fährt einen 15 Jahre alten Diesel, weil dieser am günstigsten für ihn ist und ist froh wenn er über die Runden kommt. Ich kenne diverse davon in meinem Umfeld.

                • @Reinero66:

                  Dies. Außerdem würde unsere Infrastruktur- insbesondere Gewerbe und Industrie- ohne Pendler ganz anders aussehen (müssen). Entweder müsste man diese in kleinerem Maßstab häufiger in der Nähe der Arbeitnehmer bauen. Oder die Arbeitnehmer müssen - wie bei Ölplattformen etwa oder Schiffen oder Montage - da eben wohnen. Was für Familien noch eine andere Belastung bringt. Muss man als Gesellschaft wollen.

              • @Janix:

                Was ist denn ein „Spezialist“? Dass der jeweilige Beruf auch woanders ausgeübt werden könnte? Wo der Lebensmittelpunkt einer Familie ist? Ich denke viele Leute in nachfragten Berufen werden Partner haben, die eben woanders arbeiten und leben wollen oder müssen. Außerhalb von Hamburg wäre mein Einkommen deutlich geringer. Also bezahlt Elmshorn entweder die Kosten für das Pendeln oder die Patienten können nach Hamburg fahren.

  • Die Bundeswehr macht Neuanschaffungen, warum baut sie nicht neu, ihren Ansprüchen genügend? Alte Liegenschaften eignen sich eher zur zivilen Umnutzung, für die sie eigentlich eh schon verplant sind, heutzutage insbesonders Wohnen. Nur dass der Bund sich jetzt plötzlich wichtigtuerisch querlegt!

    Zitat "Ein funktionierender Sozialstaat mit bezahlbaren Wohnungen und eine funktionierende Bundeswehr, das muss beides möglich sein." Es ist auch genug Geld für beides da. Es muss nur gemacht werden.

    • @Uwe Kulick:

      Haben sich die Anforderungen der Bundeswehr wirklich so verändert?



      Sind die Lagen nicht bereits an guten Punkten?



      Könnten nicht gezielt gebaute Sozialwohnungen eher eine Lösung sein? In Villengebieten wäre dafür ja eigentlich auch Platz.

  • "Wer wie in Skandinavien in einem funktionierenden Sozialstaat lebt, eine funktionierende öffentliche Infrastruktur genießt und dank eines streng regulierten Wohnungsmarkts eine bezahlbare Wohnung bekommt, ist womöglich eher bereit, seinem Land zu dienen."

    Damit ist eigentlich alles gesagt.

    • @Stavros:

      Na, mit dem so tollen und gut funktionierenden Wohnungsmarkt in Skandinavien wäre ich, gerade in den größeren Städten, vorsichtig.

    • @Stavros:

      Gleichheit als Ideal, gleiche Rechte, halbwegs gleiche Chancen im Leben, gleicher Wehrdienst, das haben skandinavische Länder traditionell besser hinbekommen. Das ist auch für anderes ganz sinnvoll.



      Ob mensch den Mietmarkt durchregulieren sollte, lasse ich offen. Sobald sich eigentlich alle eine kleine Wohnung oder Bude leisten können, reicht das fair verteilte Einkommen, um dies zu lösen.

  • Durch einen Mietendeckel entsteht weder Platz fuer Neubau, noch wird dadurch auch nur eine Wohnung gebaut.



    "Wer nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel."

  • Es wird auf meinem kleinen Dorf natürlich viel gebaut, um beispielsweise Ukraineflüchtlinge unterzubringen. Auch viele Wohnungen sind nicht mehr auf dem freien Wohnungsmarkt, da Kommunen sie anmieten müssen. Den Menschen sei es gegönnt. Das Problem müssen wir natürlich lösen. Und gleichzeitig jeden Tag weitere Versiegelung verhindern.

    • @Zuversicht:

      Sie meinen, mit Energie gegen Putins Krieg angehen, damit der bei genügend ukrainischem Widerstand endlich Frieden akzeptiert. So dass Menschen in ihre Heimat zurück können.



      Ja, gute Idee.



      Versiegelung beenden übrigens auch. Da stehen auch noch zu viele Häuser fast oder ganz leer, ziehen sich flächenfressende Gewerbegebiete ins Ortsbild und Parkplätze und Straßen sowieso.

  • "Wer wie in Skandinavien in einem funktionierenden Sozialstaat"

    Wenn wiedereinmal Skandinavien für einen Vergleich herhalten muss, dann bitte auch auf die Feinheiten achten. In Norwegen, Schweden und Dänemark gibt es einen Wohlfahrtsstaat und keinen Sozialstaat. Das sind zwei völlig unterschiedliche Systeme, die sich nicht so einfach miteinander vergleichen lassen.

    Auch was den Wohnungsmarkt betrifft klafft anscheinend eine Wissenslücke. In Norwegen ist das Bestreben der Volksparteien seit über 50 Jahren, dass jeder Norweger über Wohneigentum verfügt. Die Fokussierung und damit auch Förderung auf Eigentumsbildung hat dazu geführt, dass das Mietwesen in Norwegen unreguliert ist. Regulierungen für Leute die Mieten wollen gibt es kaum. Die Auswirkungen sind, dass sich kein Normalverdiener eine Mietwohnung in zentraler Lage in Oslo leisten kann.

    Andersherum in Schweden. In Stockholm ist der Wohnungsmarkt derart reguliert, dass eine Registrierung bereits im Vorschulalter erfolgen sollte, um bei Volljährigkeit eine Wohnung zu ergattern, die dann aber bei Erstvermietung in der Regel nicht bezahlbar ist. Einmal über den Stockholmer Schwarzmarkt zum Verkauf von Mietverträgen informieren

    • @Sam Spade:

      Volle Zustimmung.



      Wie die TAZ ausgerechnet dazu kommt, den skandinavischen Wohnungsmarkt als besonders positives Beispiel hervorzuheben, ist mir ein Rätsel.

  • Hat der Mietendeckel eine einzige zusätzliche Wohnung geschaffen? Irgendwo?

    • @Querbeet:

      Der Mietendeckel soll vorhanden Mietraum vor Mietwucher schützen.

  • Diese Argumentation ist mir zu verkürzt. Ich denke, Deutschland hat schon einen, relativ gut, funktionierenden Sozialstaat. Ich sehe darin keine Korrelation mit der Wehrbereitschaft. Auch aus Dankbarkeit für eine günstige Wohnung wird m.E. niemand zur Bundeswehr gehen.

  • Warum in armen und/oder diktatorischen Ländern wie z.B. Russland gehen doch auch viele zum Militär. Es braucht nur genug Verzweiflung oder Nationalismus oder Propaganda.



    Natürlich ist es mir auch am liebsten wenn man sein Land einfach gern hat, sich damit identifizieren kann und es deshalb auch wert findet, es zu verteidigen.



    Aber das findet bei uns natürlich recht wenig statt und/oder in diesem Raum bewegen sich fast nur noch die Nationalisten. Vielleicht haben wir es von Mitte und Links zu oft zu schnell in die Schmuddelecke geschoben. Um selbst nicht in den Verdacht zu geraten, Nationalist zu sein. Mal ganz selbstkritisch angemerkt.

  • Ich kann mich nicht entsinnen, dass der Berliner Mietendeckel das Wohnungsangebot nennenswert vergrößert hätte. Verteidigungsfähigkeit bedeutet, die eigene Unabhängigkeit gewährleisten zu können. Die politische Entspannung nach den 80ern entpuppte sich als Trugschluss. Die Kasernen von damals werden nach wie vor gebraucht, um die Unabhängigkeit nicht nur unseres Landes, sondern auch der EU gewährleisten zu können.

    Der Vergleich zu Schweden hinkt, sowohl was die Wohnungspolitik betrifft, als auch im Hinblick auf die Wehrbereitschaft. Schweden ist wesentlich dünner besiedelt, verfügt über Landstriche, in denen ein Überlebenskit nützlicher ist, als ein Smartphone, behandelt den einstigen Großmachtstatus nicht mit Scham, ist bis heute vergleichsweise isoliert und war bis vor kurzem neutral. All dies sind Faktoren, die dazu beitragen, dass der Staat als etwas wahrgenommen wird, das es wert ist, von seinen Bürgern erhalten zu werden.

    Das Problem in Deutschland ist doch vielmehr, dass die junge Bevölkerung aus vielen Gegenden, insbesondere östlichen, wegzieht und bevorzugt in großen Zentren leben möchte, in die zudem noch Menschen aus dem Ausland drängen.

  • Das Problem sind nicht das die Mieten zu hoch sind, das ist ein Symptom sondern das es zu wenig Wohnungen gibt. In Großstädten sollte im Innerenstadtring ab sofort nichts mehr unter 20 Stockwerken gebaut werden. Skylines in jeder Großstadt sollte das Ziel sein, Alle Umweltvorschriften die dem Bauen von Wohnungen für die Masse im weg stehen sollten gestrichen werden. Vielleicht kann man auch chinesische Bauarbeiter importieren die hier für zwei, drei Jahre Wohnungen im Akkord bauen. Denkmalschutz sollte radikal zusamengestrichen werden, nur was wirklichen historischen oder künstlerischen Wert hat wird behalten.

    • @Machiavelli:

      Genau! China! Altstädte abreißen, Wolkenkratzer hin! So machen wir's auch! Das sind ja auch die allerbeliebtesten Städte, die kein einizges altes Haus und kein eigenes Gesicht mehr haben und wo man gar nicht mehr weiß, welche Stadt das ist!

      Sagte Freundin E.: "Die Alster trennt Hamburg in zwei Teile, ich finde das gar nicht schön, die könnte man doch zuschütten und bebauen, da ist dann jede Menge Platz!" Ja, Wolkenkratzer statt Segelboote -- das werden die Menschen lieben!

      • @miri:

        Den Konflikt haben Sie hier gut beschrieben. Wer in Hochhäusern leben möchte (vielleicht Den Haag? London? New York?) und das nötige Kleingeld für die hippen Superwohnungen an Central Park und Co. hat, wird und soll es tun. Immerhin ist die jeweilige Stadt ja auch an diesen Stellen „natürlich“ und damit nach vorhandenen Bedürfnissen so gewachsen.

        Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn Menschen (wie in China oder im Fall der allgegenwärtigen „Platten“ im ehemaligen Ostblock gar nicht mehr gefragt werden und „ideologisch“ gebaut und kaserniert wird.

        Natürlich sind Menschen damals oft recht gern in die „Platte“ gezogen. Aber warum? Weil alles Andere marode war und man sich politisch entschieden hatte, also mangels Alternative. Trotz aller Widrigkeiten nahmen dennoch sehr viele das Abenteuer Hausbau auf sich.

        In den früher sozialistischen, heute eher grünen Kasernierungsphantasien kommt der Mensch als Wesen mit Bedürfnissen nicht vor, -bzw., die Gestalter des Systems meinen, besser zu wissen, was die Bedürfnisse nur sein können und dürfen. Und dann wird es monströs. Wie in China. Das Thema Mentalität kommt noch hinzu.

      • @miri:

        Würde man statt 10 Häusern mit Drei Stockwerken ein Haus mit 40 Stockwerken bauen hätte man mehr Wohnungen, weniger Flächenverbrauch und könnte mehr Parks errichten. Hochhäuser können auch sehr schön designt sein siehe Holland, Den Haag hat da echte Hinkucker.

    • @Machiavelli:

      Wie stellt man den "wirklichen" historischen oder künstlerischen Wert fest?

      • @Blechgesicht:

        Gibt es das nur einmal? Dann behalten gibt es das 10x kann das weg.

    • @Machiavelli:

      Diese Vorstellung entspricht im Kern der ehemaligen DDR. Einziger Unterschied: die „Blöcke“ sollen nach Ihrer Vorstellung die heutigen Innenstädte ersetzen, statt an den Rand zu wandern. Also früher Innenstadt verfallen lassen, draußen billig „Platten“ bauen. Nach Ihrem Vorschlag Innenstädte abreißen und durch Blöcke ersetzen (irgendwoher muss die nötige Fläche ja kommen).

      Immerhin würden die Grünen ob der Konzentration der Menschen auf engsten Raum jubeln.

      Frage 1: möchten Sie in einem „weißen Riesen“ leben? Die Dinger sind überall, wo sie stehen, soziale Brennpunkte.



      Frage 2: was wollen Sie mit den Menschen tun, die diese „Transformation“ ihres Lebensraumes „Stadt“ nicht mittragen wollen und nicht in einer Stadt nach chinesischem Vorbild leben möchten? Deren heutige Zuhause abgerissen würden?

      • @Hungerboomer:

        Klar die Skylines in Rotterdam, London und New York sind alles soziale Brennpunkte. Menschen ziehen massiv in die Städte, es müssen Wohnungen her. Und die Höhe ist der einzig freie Platz den es noch gibt.

        • @Machiavelli:

          Schlechtes Beispiel. Schonmal versucht, in New York oder London in der City ne bezahlbare Wohnung zu bekommen?

          Meine Nichte schon. Sie arbeitete in beiden Städten. Sie zog in die Peripherie und pendelte.

          So weit muss man aber gar nicht gehen.

          Baut man „Blöcke“ am Rand, sind sie unattraktiv und bald „weiße Riesen“, baut man in der City, sind sie für Normalverdiener unbezahlbar. Überall das Gleiche.



          Aber wer‘s mag, soll dort gern hinziehen.



          Da bin ich dann wieder bei Ihnen: freie Entscheidung freier Menschen. Nur hinterher nicht heulen. Wer unbedingt nach Berlin, Hamburg oder München ziehen muss, weil es so angesagt ist, soll es tun.



          Was ich allerdings asozial finde, ist, wie man in diesen Metropolen die angestammten Mieter gegen die zahlungskräftigeren „Hip-Mieter oder Käufer“ austauscht.

          Das ist übrigens in New York und London auch nicht anders. Höhe schafft nur neue Quartiere für die, die sich die (teure) Höhe auch leisten können und wollen.

          • @Hungerboomer:

            Die Oberschicht und obere Mittelschicht sind kein Schimmelpilz der halt auftaucht, al diese Städte haben genau wie Deutschlands Städte das Problem das es zu wenig Wohnungen gibt nur hat Deutschland nach oben hin massiv Platz.

    • @Machiavelli:

      Es ist ähnlich wie bei der Vollbeschäftigung, die Zahlen sind interpretationsbedürftig und auch nicht immer eindeutig.



      Was die Bedeutung von Leerstand angeht:



      Leerstand ist auch Marktmacht!



      "Leere Häuser als Spekulationsobjekte



      Während die einen eine Bleibe suchen, lassen manche Eigentümer ihre Wohnungen leer stehen. Sie spekulieren auf höhere Gewinne in der Zukunft. Das ist eigentlich illegal. Es gibt auch Mittel, dem etwas entgegenzusetzen."



      Quelle deutschlandfunk.de 8/2025



      Weiter dort:



      "Wie viel Wohnraum steht leer?



      Eine genaue Aussage dazu ist schwer möglich. Die Zensus-Zahlen von 2022 zeigen, dass hierzulande rund 1,9 Millionen Wohnungen leer standen – 4,3 Prozent. Knapp die Hälfte dieser Wohnungen stand weniger als ein Jahr leer. Es gibt viele Gründe dafür, zum Beispiel, wenn Mieter ausziehen und neue einziehen oder wenn Wohnungen renoviert werden."



      Kaum eine Regierung wird sich trauen, hier durch eine Maßnahme "von oben" schnell und wirksam einzugreifen.



      "Steigende Bevölkerungszahlen - zu wenig Wohnraum: Ein Problem, das viele Städte haben. Landau hat eine Satzung gegen Leerstand verabschiedet und will Eigentümer zur Kasse bitten."



      Quelle zdfheute.de

      • @Martin Rees:

        Wir hatten, als wir das Haus unserer Eltern erbten, auch eine Eigentumswohnung. Wir haben sie bis zum Verkauf leer stehen lassen.



        Weil wir pöhse Spekulanten waren?



        Nein, sondern weil, hat man einmal vermietet, das faktische Recht am Eigentum aufgehört hat, zu existieren.



        Mieter kriegt man höchstens nach jahrelangen, teuren Rechtsstreiten wieder raus, wenn überhaupt.



        Hat man einen Messie-Mieter, ist man als Kleinvermieter ohnehin geliefert. Danach ist die Wohnung wertloser Kernschrott, und statt sich ein klein wenig Altersvorsorge erarbeitet zu haben, ist man pleite und muss noch einen Kredit aufnehmen, um die Schäden zu beheben.

        Nicht umsonst erzielt man für kleinere Wohnimmobilien deutlich niedrigere Preise, wenn sie vermietet sind. Oft weniger wegen des aktuellen Mietniveaus, sondern weil die neuen Eigentümer wissen, was auf sie zukommt oder welches Risiko sie eingehen würden. Das ist nur was für Konzerne.

        Der Kleinvermieter ist nach einem solchen Ereignis am Ende, eine Vonovia oder Andere kratzt das nicht, das ist in der Kalkulation eingepreist.

        Zwei Seiten derselben Medaille. War unsere Entscheidung so verwerflich?

        • @Hungerboomer:

          Es gibt zum Glück Versicherungen für kleine Geld, um sich vor Mietausfall und sogar gegen Schäden durch Vandalismus abzusichern.

        • @Hungerboomer:

          Wenn Sie eine Wohnung mal ein paar Monate leerstehend lassen, ist das kein Problem. Für längere Zeiträume gibt es auch befristete Mietverträge.



          Wenn man will geht Vieles...

        • @Hungerboomer:

          Es geht oft um große Einheiten und große Beträge:



          www.sueddeutsche.d...as-nicht-1.4106226



          Es gibt Unternehmen und Personen, die haben oder sehen keine Notwendigkeit, mit einer Vermietung Geld zu verdienen.



          Die Anlage allein ist rentabel und die Lage zählt.



          Zweckentfremdungsverbot:



          Die Kommunen reagieren unterschiedlich.



          "Leerstand von Wohnraum



          Eigentümer*innen/Vermieter*innen müssen dem Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln unverzüglich anzeigen, wenn Wohnraum ab Beginn des Leerstehenlassens nicht innerhalb von sechs Monaten zu Wohnzwecken genutzt wird."



          Quelle stadt-koeln.de



          Den Einwand zum Erbe kann ich aus persönlichen Erfahrungen gut nachvollziehen.

          • @Martin Rees:

            Danke für das Beispiel. Das Handeln der Stadt Köln ist ein Beispiel für einen übergriffigen, dummen und ziemlich asozialen Eingriff in Eigentumsrechte, denn es differenziert eben nicht zwischen dem privaten Besitzer einer Wohnung oder dem spekulierenden Großgrundbesitzer bzw. Konzern.

            Der Konzern preist das einfach mit ein, kein Problem.

            Der kleine Eigentümer einer Wohnung wird so faktisch enteignet, denn er wird gezwungen, entweder mit allen Risiken zu vermieten oder zu verkaufen. Zweiteres wird er tun müssen, denn das Eintreten des „Messie-Risikos“ würde er wirtschaftlich, im Gegensatz zum Konzern, nicht überleben.

            Und mal wieder werden die Kleinen gehenkt und die Großen machen weiter wie bisher.



            „Hurra“ schreien dazu natürlich nur die, die selber gar kein Eigentum und daher nichts zu verlieren haben.

  • Geld ist genug da, das ist seit 150 Jahren kontinuierlich nach oben geflossen, da haben die beiden Weltkriege nur kleine Dellen in der linear steigenden Kurve hinterlassen. Das Geld ist da, es wird Zeit, dass sich alle beteiligen

    • @Axel Schäfer:

      Man braucht auch Fläche. Und die Bevölkerung schießt auch gerne quer. In Hamburg Niendorf und Lokstedt konnte ich das beobachten - Nachverdichtung per neuen Bebauungsplänen und plötzlich war das der Untergang des Abendlandes. Die 1000+x Euro den qm nimmt man ja als Altsasse mit EFH auf 800-1500 qm gerne. Aber die Konsequenzen - dass dann aus wirtschaftlicher Sicht eben mehr Wohnraum pro Fläche entstehen muss, damit sich die Ausgabe gelohnt hat - die will man halt auch nicht. Aber ich kaufe doch keinen Garten für 1 Mio!

  • Die Politiker von CDU/CSU und SPD haben immer noch nicht verstanden, dass sie eh AdD-Aufstieg nicht dadurch stoppen und AfD-Wähler nicht dadurch zurückgewinnen, dass sie Migranten an der Grenze zurückweisen und das Bürgergeld kürzen.

    Sondern erst, wenn sie die wahren Probleme lösen, u.a. Zu wenige bezahlbare Wohnungen, zu Höhe Mieten, zu teure Lebensmittel, zu niedrige Löhne und Renten, zu schlechtes Bildungs- und Gesundheitssystem.

    Und dazu reichen keine Alibi-Maßnahmen wie in den letzten 30 Jahren. Dazu muss richtig geklotzt werden.

    Und dazu reichen die 42 Mrd. Pro Jahr durch das Schuldenpaket nicht aus. Aber 3% Vermögenssteuer für alle, die mehr als 100 Mill.€ Besitzen, würden ausreichen, denn das wären mehr als 90 Mrd.€.

    Und 3% würden die weder Arm machen, noch würde es der Wirtschaft schaden.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Da fällt mir "Sandra" ein:

      "Und auch wenn wir das ein Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen, wir wollen uns fortbewegen.“

      "Na, ist doch so. Wir müssen mal von dieser Metaebene runterkommen."

      Ich mochte den Humor dieser Frau und schätzte ihre Kernaussage.

      Der Shitstorm war nach meiner Meinung ungerechtfertigt.

      Das war immerhin schon 2020.

      Für die "wahren" Probleme hat niemand eine tolle Lösungsstrategie.

      Ich lebe in einem Bundesland, das lange von Rot-Rot-Grün regiert worden ist.

      Nichts wurde besser.

      Man wird übrigens die AfD-Wähler auch nicht durch Gas Lighting à la "Die Migration ist gar kein Problem. Das bildest du dir nur ein." zurückgewinnen.

      Erschreckend, dass wir konzeptionell 2020 stehengeblieben sind.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      100%ige Zustimmung.