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Klimarettung und ProtesteExtinction Rebellion fehlt der Mut

Die Aktivist*innen gehen zu linken Bewegungen auf Distanz. Sie gefährden damit andere Protestierende und ihre eigenen Ziele.

Ob sie damit richtig liegen? Extinction Rebellion protestiert in London Foto: reuters

N icht für alle am Klimastreik beteiligten Gruppen war der 20. September ein Erfolg. Extinction Rebellion (XR) erntete einen Shitstorm. Zu Recht. In Hamburg hatte das Bündnis „Sitzenbleiben“ zu einer Straßenblockade nach der Großdemonstration von Fridays for Future eingeladen. Mitglieder der Seebrücke, der Interventionistischen Linken und von Ende Gelände unterzeichneten den Aufruf. XR war nicht dabei.

Eine halbe Stunde vor der angekündigten Blockade setzten sich dann doch Aktivist*innen von XR auf die Straße. Per Twitter riefen sie zur Beteiligung auf – unter dem Hashtag #sitzenbleiben. So weit, so okay, niemand hat ein Hashtag gepachtet. Aber schon wenige Minuten später verließen die „Rebell*innen“ die Blockade wieder, „da die Stimmung dort nicht mehr unseren Prinzipien entspricht“ – jemand hatte „Fuck Cops“ gerufen.

Andere Protestierende saßen plötzlich allein da – keine gute Idee auf der Verkehrsader einer Großstadt, während sich die Polizei zur Räumung bereitmacht. Zu allem Überfluss twitterte XR belehrend: „Liebe Leute von Sitzenbleiben, nur friedlich werden wir unser Ziel erreichen!“

Gewaltfreiheit ist eines der Prinzipien von XR. Nur: Wie gewalttätig ist es, wenn jemand „Fuck Cops“ ruft? XR erklärte dazu auf Twitter: „Wir pflegen gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg.“ Ein paar Stunden später räumte die Polizei die Blockade mit Schmerzgriffen. Für die Hamburger Polizei nichts Besonderes – man ist von ihnen Brutaleres gewöhnt als das Verdrehen von Köpfen und Fingern.

Ohne Konfrontation geht es nicht

In Berlin kann es wohl auch nicht so schlimm gewesen sein – XR bedankte sich bei der Berliner Polizei für die „respektvolle Räumung“. Die anschließende Klarstellung über die sozialen Netzwerke, dass die „Rebell*innen“ sich nicht als links verstehen, hätte es dann auch nicht mehr gebraucht. Wer eher mit der Polizei solidarisch ist als mit den Mitstreiter*innen in der Sitzblockade, sollte sich dann aber auch nicht an linken Aktionen beteiligen und andere gefährden. Nur: Was bleibt dann von der Rebellion? Rosenberg-Lesekreise?

Wie will man denn was verändern, wenn man die Konfrontation mit denen meidet, die den Status quo verteidigen? Mit der Abgrenzung nach links ist nichts zu gewinnen, außer man will die SPD unter den sozialen Bewegungen sein. Heutzutage ist man ja schon linksradikal, wenn man Menschen vor dem Ertrinken rettet. Was es braucht, ist eine mutige linke Massenbewegung. Eine Rebellion aus der „Mitte“ verspricht düstere Zeiten.

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Katharina Schipkowski
Redakteurin | taz Nord
Jahrgang 1986, hat Kulturwissenschaften in Lüneburg und Buenos Aires studiert und wohnt auf St. Pauli. Schreibt meistens über Innenpolitik, soziale Bewegungen und Klimaproteste, Geflüchtete und Asylpolitik, Gender und Gentrification.
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152 Kommentare

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  • "GEHT´S NOCH?" frage ich mich allerdings nach Lesen des Artikels. Da gibt es Menschen, die mit vielen bedacht geplanten Aktionen, die viele stören, aber niemandem schaden, die Aufmerksamkeit auf das Thema Klimawandel und Artensterben lenken. Die es schaffen, das Ganze ohne Konflikte mit der Polizei durchzuführen. Und dafür müssen sie sich anhören, daß sie nicht mutig genug seien. Daß ihre "Rebellion aus der Mitte" düsteren Zeiten vorausgeht. Und dann sehen sie sich noch nichtmal als Linke??? OmG.



    Was soll das? Nur, wer sich als links sieht, hat das Recht auf sinnvollen Protest? Wer FÜR etwas protestiert, muß GEGEN Polizisten sein? Echt jetzt? Wie diskriminierend, engstirnig und einseitig ist das denn bitte?



    Bevor ich selbst anfange, gegen gewaltfreie Kommunikation nach wem auch immer zu verstoßen, bleibt die Frage: Was um Himmels Willen ist verkehrt an einer gewaltfreien Rebellion aus der Mitte?

  • Wenn ich mich entscheide in einer Blockade mitzusitzen, die nicht von XR getragen wird, dann werde ich als neutraler Mensch sitzen. Ohne XR Outfit.



    Nur bei einer XR Aktion kann der strikt auch verbal gewaltfreie Ansatz gewahrt bleiben.

  • Das waren noch Zeiten -A-B-C-, Atomic-Biological-Chemical und dann erstmal 24durch3 und 0 minus 1 multipliziert mit minus 1 sind und da habe ich drei, vier Jahre gebraucht bis ich kapiert habe das 82 auf einem Autokennzeichen vermutlich nichts mit einer politischen Aussage zu tun hat.(Bdolf..?)



    Die ökologische Frage an sich ist eine soziale Frage. Schlimmer als der Kapitalismus ist der Egoismus. Lest doch mal friedlich Engels und nicht immer nur Karolus MarxiSmus. An GfK, gewaltfrei kommunizieren, führt einfach kein Weg dran vorbei, wenn man die Masse, die Gesellschaft erreichen möchte. Das ist kein Trauma von Hamburg, das ist ein belastbares Ergebnis im Sudan und egal wo... Stellt auch mal vor, die Fridays würden auf Besoffsky-Fussball-Hooliganism setzen. Die Bewegung wäre sofort am Ende und in anderen Ländern sogar politisch verfolgt.



    Ich finde es daher auch ziemlich überflüssig, wenn Hambis auf dem 4-letter-pad Twitter, Parents aus Stuttgart Gewaltfreiheit vorwerfen. Die Klimabewegung möchte die Gesellschaft verändern(=transformieren) und ist sie nicht willig dann braucht es Gewalt .. ? - Nee, ein klitzekleines Geduld und Verständnis, im Sinne von verstehen.

  • Traditionell war den klassischen linken Gruppierungen der Umweltschutz ziemlich egal, bzw im Sinne der Arbeiterbewegung (Kohle, Stahl etc) eher ein Dorn im Auge. Mir ist aufgefallen dass es gerade bei FFF Demos immer wieder dämliche Versuche gab diese von linken Splittergruppen zu instrumentalisieren was ihnen nicht wirklich gelungen ist.



    Ich finde es gut dass sich FFF und XR auf ihr eigentliches Ziel konzentriere und möglichst von niemanden vereinnahmen lassen.



    Für effektiven Umweltschutz können wir nicht auf einen Systemwechsel warten sondern müssen versuchen alle mitzubekommen.

  • Das war eine richtige Entscheidung von XR bzw. von deren Mitgliedern.



    Um eine breite Bewegung zu Gründen, darf man sich nicht von Menschen abgrenzen, sondern muss auf diese zugehen. Mit ihnen reden und sie für die Sache gewinnen. Das beschimpfen der Polizei, grenzt einen großen Teil der Gesellschaft gedanklich aus.



    Nur eine Bewegung in der Linke, Naturschützer, Polizei, Bänker und Konservative gemeinsam demonstrieren, kann eine kritische Masse erreichen, wie es etwa zur friedlichen Revolution in der DDR der passierte.

    "Wie gewalttätig ist es, wenn jemand „Fuck Cops“ ruft?" ... es gibt auch eine sprachliche Form der Gewalt. Es wäre nun ein großer Widerspruch, auf eine gendergerechte Formulierung der Sprache zu achten und gleichzeitig "Fuck Cops" als legitimen, gewaltfreien Ausdruck des Protestes zu betrachten.

    • @DS6479:

      Also, Bänker, da hab ich doch meine Zweifel. Unter Bänker versteh ich nicht meine Cousine, die am Schalter sitzt, sondern die, die aus Geld, aus Natur, aus Menschnschicksalen nich mehr Geld machen und zwar im Hauptberuf.

    • @DS6479:

      Ein Polizist, der mitdemonstriert, ist kein Polizist. Denn er tut das nicht im Dienst. Das würde sich auch überhaupt nicht mit den Pflichten, die dieser Dienst mit sich bringt, vertragen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Existencielle:

        "Ein Polizist, der mitdemonstriert, ist kein Polizist. Denn er tut das nicht im Dienst."

        Ist eine Ärztin, die nicht im Dienst ist, keine Ärztin mehr? Das macht doch keinen Sinn!

  • Ich persönlich finde, dass XR hier nur einen Fehler gemacht hat. Und zwar sich unklar verhalten zu haben. Erst nein, dann ja, dann wieder nein. Es müsste klar gewesen sein, dass in so einer Gruppe auch derartige Haltungen gegenüber den Staatsorganen existieren. Zumal ja wie gesagt bekannt ist, dass die Hamburger Polizei nicht gerade durch ihre Zimperlichkeit bekannt ist und diese Tatsache die Haltung in den hiesigen Kreisen dadurch geprägt sein dürfte.

    Ich finde, dass es aber durchaus gerechtfertigt ist, sich nicht einem politischen Spektrum anschließen zu wollen. Denn die Klimafrage ist keine Frage von Links oder Rechts, auch wenn diese im Moment sehr stark von diesen Polen geprägt wird. Zumal XR einen eher künstlerischen Ansatz pflegt.

    Zudem merkt man dem Artikel an, dass die Autorin wohl selbst sehr stark vom linken politischen Spektrum geprägt ist. Das disqualifiziert sie zwar freilich nicht, sich über den Hergang eine Meinung zu bilden und kundzutun, dennoch ist diese Meinung nicht gerade unvoreingenommen. Es wirkt nämlich fast so, als wünschte sich die Autorin, dass XR sich klarer politisch einordnet; also nicht nur umweltpolitisch, sondern auch zu anderen Politikfeldern. Und das ist dann in meinen Augen eben nicht mehr Sinn, Zweck und Aufgabe von XR.

  • Ich erinnere an die Zeiten, wo linke Debatten bis weit in die Gesellschaft hinein reichten. Viele alte Zöpfe wurden aufgrund von Protesten und linker Protest- und Debattenkultur abgeschnitten. Es entstanden bzw. wiedererstanden neue feministische Ansätze, und eine deutliche Zunahme toleranterer Meinungen. Zu dieser Zeit gab es mehrere Medien, die sich linken Gedanken anschlossen und ein Teil der bürgerlich Aufgeklärten vertraten neue Positionen, die zu einer grundlegenden Umgestaltung der Gesellschaft führte. Ohne diese Zeit der starken Linken, die weit in die SPD hinwein wirkte und sogar Teile der FDP erfasste, wäre das heutige Deutschland nicht denkbar, auch wenn es schon längst wieder einen konservativen Rollback gibt.

    Jetzt zu behaupten, die sogen. bürgerliche Mitte wäre der Kern dafür, etwas positiv zu verändern, halte ich für mehr als gewagt, zumal gerade aus der radikalen bürgerlichen Mitte linke Ideen völlig sachfremd mit Gewalt in Verbindung gebracht werden, um linkes Denken insgesamt zu desavouieren.

    Die bürgerlich radikale Mitte wird nichts verändern. Im Gegenteil. Sie will Symptome bekämpfen und nicht die Ursachen. Das wird nicht funktionieren.



    Leider gibt es heute keine linke Bewegung, die wie vor ca. 50 Jahren die Gesellschaft nach vorne gebracht hat.

    Nachsatz:



    Dass viele ehemalige Linke wie z.B. Fischer die Seiten gewechselt haben und sogar zu Kriegstreibern wurden, soll nicht unerwähnt bleiben. Man beachte die 180 Grad Kertwende der Grünen als Partei der Besitzstandswahrer.

  • Ich glaube, dass wir Mehrfachstrategien des Protests brauchen, für die einen ist diese Art machbar und sinnvoll und für die anderen jene Art. Diejenigen, die sich nicht an Sitzblockaden beteiligen wollen, gut, bitte sich das vorher überlegen und dann nicht hingehen. Sie können ja was anderes machen. Wie in dem Artikel zu lesen, scheint mir die Gewaltfreie Kommunikation als Rechtfertigung missbraucht und mit einem Bedürfnis verwechselt zu sein.

  • "Meinst du auch nur ein Kernkraftwerk wäre verhindert worden , wenn die Proteste nicht so aggressive gewesen wären"

    Aber klar. Es waren nicht die gewaltsamen Proteste, sondern die ganz zivile Ablehnung der Kernkraft angesichts der Unfälle in Tschernobyl und Fukushima, die den Ausschlag gegeben haben. Und ob deren Ende so eine historische Großleistung ist, wird sich erst noch zeigen. Den Klimawandel gebremst hat es jedenfalls nicht.

    Man könnte so weiter machen: Das Aus von Kalkar war ein direktes Resultat von Tschernobyl, nicht von den gewaltsamen Protesten (Dass Kalkar in die Luft geflogen wäre, ist reine Spekulation. Meines Wissens hat es weltweit noch keinen ernsten Unfall mit einem Brutreaktor gegeben.)

    Nächster Punkt: "Der Kapitalismus" reagiert überhaupt nicht gewalttätig. Rechtsstaat und Demokratie tun es, wenn ihnen jemand Gewalt- oder Rechtssetzungsmonopol abnehmen will.

    Denn um mal eins ganz klar zu sagen: Nur weil man auf einer Straße eine temporäree Überzahl gegenüber Andersdenkenden herstellen kann, ist man noch lange nicht "das Volk", sondern immer noch nur ein kleiner Teil davon. Das gilt für die selbsterklärten "Anti-Reaktionären" wie für die "besorgten Bürger" von Pegida. Wer tatsächlich das Volk repräsentiert, wird anders ermittelt und hat deshalb auch ungleich mehr Gestaltungsmacht. Man nennt es "Wahl".

    Das soll nicht heißen, dass Demos illegitim wären oder nicht zur Meinugnsbildung beitrügen. Aber sie zu Kampfveranstaltungen gegen "das System" zu machen, resultiert in den allermeisten Fällen halt in mehr Gegenwehr des Systems als in Änderungsbereitschaft.

    Und dieser "große Blödsinn" ist wissenschaftlich und historisch erwiesen. Den können Sie auch hier nicht wegschimpfen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      .



      "Aber klar. Es waren nicht die gewaltsamen Proteste, sondern die ganz zivile Ablehnung der Kernkraft angesichts der Unfälle in Tschernobyl und Fukushima, die den Ausschlag gegeben haben."



      Sie sehen offenbar eine gewisse Notwendigkeit für hin- und wieder eintretende Katastrophen Kollateralschäden und für die Entgleisungen techn.-wirtsch. Entwicklung und werten die Folgen als begrüßenswerte Impulse für Kurskorrekturen.



      Das ist natürlich auch ein Standpunkt.

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Ihre Interpretation ergibt nur dann einen Sinn, wenn man postuliert, ein Mensch würde eine Realität nur erkennen und beschreiben, wenn er sie auch billigt. Donald Trump mag das so sehen, aber hier, hoffe ich, sind wir davon noch ein Stück entfernt.

        Außerdem verallgemeinern Sie schon ziemlich wüst. Ich habe zwei singuläre Kausalzusammenhänge beschrieben, in dem in concreto zwei Unfälle vorkamen. Das macht noch keine Regel. Vor allem aber: Sie zu negieren, nur weil man gerne hören möchte, dass gewaltsame Proteste (und nicht Katastrophen) ein Umdenken bringen, erfüllt aus meiner Sicht VIEL eher die süffisante Beschreibung "auch ein Standpunkt".

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          .



          Na ja, das ist nun mal so in der taz-Kommentarspalte, wenn man mal ein bisschen zu dick aufgetragen hat (oder ich hier "süffisant", wie Sie anmerken). Was da steht, steht da, wie in Stein gemeißelt

    • @Normalo:

      @KURDE, 29.09., 12:13 gehen

  • Das ist wirklich ein Rekord von XR Deutschland, bevor sie richtig aktiv geworden sind, es sich schon mit so vielen Umwelt aktivsten versaut zu haben. Trotzdem muss man das glaube ich etwas größer denken. XR Hamburg ist nicht XR Deutschland und XR Deutschland ist auch nicht XR. In England hört sich das finde ich weitaus radikaler und konsequenter an. XR Deutschland ist eben noch nicht mal ein Jahr alt und viele Leute kommen eben aus “der Mitte der Gesellschaft”. Das bedeutet, dass sie keinerlei Aktionserfahrung haben und sie wahrscheinlich auch nicht wissen, was Entsolidarisierung für den gemeinsamen Kampf, aber auch für den Gruppenzusammenhalt untereinander bedeutet. Außerdem werden gerade in der Mitte der Gesellschaft Entsolidarisierungsprozesse relativ unreflektiert vorangetrieben.

    Die Klimakrise ist zu groß und zu ernst, um XR als ganzes zu verteufeln, denn die Bewegung hat aufjedenfall großes Potential. Ich denke, XR braucht einfach noch etwas Zeit um aus den Kinderschuhen raus zukommen, ihre Aktivisten müssen erst einmal Aktionserfahrung sammeln, dabei werden sie mit Sicherheit auch mal unangenehmen Polizeikontakt oder Repression und dessen Wirkung erfahren. Und ich denke, sie werden auch ihren Umgang mit anderen Umweltaktivisten überdenken, denn auch wenn XR gerade großen Zulauf hat, sie werden es alleine auch nicht schaffen. Und vielleicht sollte XR Deutschland bei ihrer Agenda und ihrem Inklusionsanspruch schauen, ob explizit keine linke Bewegung zu sein, wirklich heißt, gar keine nicht auch linke Bewegung zu sein.

    • @Murgski :

      Auch in Deutschland sind an anderen Orten XR durchaus mehr zu zivilem Ungehorsam und antikapitalistischen Botschaften bereit. Dass es ausgerechnet in Hamburg nicht so zu sein scheint, finde ich sogar ziemlich überraschend...

  • Mal kurz überlegen... ich hab paar Bäume gepflanzt, war angeln und hab den Müll der anderen am und im Fluss weggesammelt dabei.

    Fand ich effektiver... ist aber nur meine Meinung.

    • @armist:

      Nein, das ist im Gegensatz zu einer Bewegung völlig ineffektiv. Und hat außerdem nur eine sehr gute Ausführung.



      Effektiv wäre gewesen, du hättest viele Leute dazu gebracht, dasselbe zu tun wie du, gemeinsam kann man mehr schaffen als einer alleine.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Wenn man in der Umweltpolitik wirklich was verändern will, braucht man eine gewissen Rückhalt in der Breite der Gesellschaft. Wenn man seine Argumente für eine andere Umweltpolitik mit linken bis linksradikalen Botschaften und Aktionen verquickt, dann wird man diesen nicht bekommen. Grün und Links sind eben nicht notwendig zwei Seiten der gleichen Medaille, auch wenn oft behauptet oder angenommen.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Also für mich "geht der Pfeil in die andere Richtung":

      Bewegungen wie FFF und XR sind eine Gelegenheit, "linke bis linksradikale Botschaften" (sowie und vor allem auch deren Protestformen) in die Breite der Gesellschaft zu tragen, sie dort anschlussfähig zu machen.

      Womit ich nicht unterstellen will, dass das von irgendwelchen Leuten im Hintergrund geplant und gesteuert würde, wie es aus gewissen Kreisen gerne behauptet wird.

      Das ist gar nicht nötig, das ergibt sich aus der Natur der Sache, aus dem Thema um das es geht. Der Sprung von den Problemen zu deren Ursachen ist nicht so weit... (Je drastischer die Klimakrise wird, desto kürzer wird dieser "Sprung")

      • @Existencielle:

        Genau darauf warten ja die 65% "rechts" von FfF, etwa FfH. Ihr Linken habt bislang noch alles kaputt bekommen, Piraten, OpenSource ...

        Was soll das bringen? Wozu zerstören ohne Aufbauideeen zu haben?

  • Die Artikelliste auf der Seite der Interventionistischen Linke zu Tag „Klimawandel ist genau 0 Artikel lang :-) interventionistisc...g/tags/klimawandel

  • Es ist der Interventionistischen Linken inhaltlich doch relativ wumpe wo sie ihr Revolutionsgedöns unterbringen könne. Hauptsache, sie können an allem was irgendwie aufständisch richt, mitmischen.

    Ob es nun die Gelbwestenbewegung war, die gegen Ökosteuern auf die Straße gingen, selbst wenn dort auch Rechtspopos mitmischten blog.interventioni...n-samstag-in-paris oder inhaltlich konträre Bewegungen, wie die Klimabewegung. Hauptsache man schafft es, dass es zu den geplanten Spielchen mit der Polizei kommt.

  • _Was es braucht, ist eine mutige linke Massenbewegung. Eine Rebellion aus der „Mitte“ verspricht düstere Zeiten._

    Wie sollen wir das verstehen?



    Links ist das helle Licht in der Mitte wirds schon düster?

    Fuck Cops rufen und - sich ein ewiges - "ihr habt aber angefangen" Duell mit der Polizei rufen ist die Lösung aller Probleme?

    Und sich dann wundern wenn die Polizisten nicht die wählen von denen sie beschimpft werden?

    Ich finde es wesentlich mutiger, durchdachter und zielführender was XR betreibt.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Gewaltfreie Kommunikation also:

    „In der letzten Woche hast du dein Geschirr dreimal nach dem Essen auf die Spüle gestellt, und es stand dort jeweils bis zum Morgen. Dann habe ich es abgespült.“

    „Du verhältst dich in der Küche total schlampig!“

    „Du hast wiederholt dreckiges Geschirr vorgefunden?“

    Na dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Ich würde ja zur Geschirrspülmaschine raten.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Und wie würde ihre Küchenplauderei mit den entsprechenden Beleidigungen und Anschreiereien aussehen?

      • @Rudolf Fissner:

        Das ist der Regelfall. Beleidigen und Anschreien machen die PolizeibeamtInnen üblicherweise bei ihren Gewalthandlungen. Und sehr oft auch noch später während Gefangenentransporten und in den "Gefangenensammelstellen".

        • @Wagenbär:

          Beleidigungen und Anschreien von Polizisten wurden allerdings noch nie auf YouTube gepostet. Das wäre doch ne neue Marktlücke.

          • @Rudolf Fissner:

            Beleidigungen und Anschreien von Polizisten wurden allerdings noch nie auf YouTube gepostet. Das wäre doch ne neue Marktlücke.



            .............................................................



            Die haben Mittetl, das Dokumentieren von Pöbeln und Beleidigen zu verhindern und achten ansonsten penibel darauf, sowas später unter Ausschluss jeder Öffentlichkeit zu machen.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        In einer meiner Marburger WGs fanden wir einmal im Herd eine Schüssel Käsespätzle, die wir alle vergessen hatten.

        Sie musste sehr lange dort drin gestanden haben, der Schimmelpilz wucherte gewaltig.

        Wir waren alle Dreckschweine.

        Glauben Sie allen Ernstes, dieses weichgespülte Gelaber wäre irgendwie zielführend? Würde irgendwie dazu führen, dass sich alle gleich an der Kommunikation beteiligen?

        Ich beteiligte mich in den 80ern an einer extrem gewaltfreien Blockade der Baustelle eines Munitionsdepots in Nordhessen (Leiberg!). Dort gab es einen Sprecherrat, der keine Entscheidungskompetenzen hatte , sondern nur das Stimmungs- und Meinungsbild der Bezugsgruppen spiegelte. Trotzdem war jedem, der nicht auf den Kopf gefallen war klar, wer die Leader sind.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          „Glauben Sie allen Ernstes, dieses weichgespülte Gelaber wäre irgendwie zielführend?„

          Dann nehmen Sie doch mal eine klare Position ein zur im Artikel erwähnten Interventionistischen Linken.

          Im Artikel „ Antisemitismus als Nebenwiderspruch? - Zur Bündnisfähigkeit israelfeindlicher Positionen in der radikalen Linken“ bei dem es u.a. auch zu BDS-Bewegung geht, heißt es prägnant „ Aber selbst eine formale Abgrenzung vom Antisemitismus erschien der IL offenbar zu viel.“ de.indymedia.org/node/9880

          Die Entscheidung der XR war null “weichgespültes Gelaber“

          • @Rudolf Fissner:

            Links und Antisemitismus geht IMMER schon gut zusammen, etwa RAF/PLO oder Linke/BDS. Manche sehen daher ja im National-Sozialismus den Kerngedanken auch am besten im hinteren Teil ausgedrückt.

            • @MS77:

              Den Nationalsozialismusvergleich halte ich für Blödsinn.

              Was mich stört ist die Doppelmoral mit der auf Antisemitismus innerhalb der Linken reagiert wird. Auf der einen Seite werden selbst jüdische Vereinigungen BDS-mäßig antisemitisch verdammt und andererseits regt man sich einen Ast ab, wenn sich XR von solchen Gruppen distanziert.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Ich habe mit der IL nichts am Hut und mit deren antisemitischen Gedöns noch viel weniger.

            Eigentlich geht es mir um das große Ganze. Und um das kleine Lustige.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Das „große Allgemeine“ ist aber nunmal im alltäglichen Leben ziemlich konkret. Und bei BDS haben Sie keine „kleine lustige“ Haltung, sondern eine konkrete klare Haltung gegen israelbezogenen Antisemitismus. Warum also qualifizieren Sie die Entscheidung der XR als „weichgespültes Gelaber“ ab, nehmen aber für sich in Anspruch jegliche BDS Befürworter konsequent abzulehnen?

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                Ich denke nicht, dass eine Bewegung mit möglichst großer Breite, möglichst großer zur Schau gestellter Harmlosigkeit und gleichzeitig möglichst großer Distanz zu radikaleren Gruppen Erfolg haben wird.

                Eine der erfolgreichsten Bewegungen war die Anti-AKW-Bewegung. Deren Stärke bestand darin, sich in den allermeisten Fällen nicht spalten zu lassen.

                Was in Zuspitzung bedeutet, die radikaleren Kräften nicht eben mal so der Polizei zu überlassen.

                Was BDS angeht. Wer sich mit offensichtlichen Antisemiten und Terror-Gruppen gemein macht, ist entweder dumm, gleichgültig oder findet das eben gut.

                (s. meinen Post unter dem Nelly-Sachs-Artikel).

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Bitte on Topic!

      1. Beobachtung



      "Herr Wachtmeister, ich habe auf den letzten Sitzblockaden beobachtet, wie ihre Kollegen Schmerzgriffe und Reizgas einsetzen."

      2. Inneres Erleben



      "Das hat mich für die heutige Sitzblockade mit Angst und Ohnmacht erfüllt."

      3. Bedürfnis



      "Es ist mir ein großes Anliegen, auf dieser Kreuzung auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, damit mehr Menschen sich für unsere Umwelt einsetzen"

      4. Bitte



      "Könnten Sie bitte angesichts der Wichtigkeit des Themas diese Sitzblockade heute gewähren lassen?"

      Antwort vom GFK geschulten Polizisten: "Ich habe festgestellt, dass Polizisten, die von ihrem Remonstrationsrecht gebrauch machen, danach viel Ärger haben. Das finde ich nicht richtig und ich stehe auch auf eurer Seite. Leider muss ich aber auch mein Haus abbezahlen und dieses Bedürfnis wiegt stärker. Könnt ihr die Blockade bitte beenden, dann muss ich mich nachher nicht so schlecht fühlen, weil ich euch solche Schmerzen zugefügt habe? Wir können dafür gemeinsam Samstags demonstrieren gehen!"

      Und wenn sie nicht gestorben sind ...

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @pitpit pat:

        Super!

        • 0G
          06678 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Ich glaube da liegt einfach eine Verwechslung mit Mut und Mutproben vor/ es ist nicht die Frage nach dem was sondern nach dem wo, da hier auch nicht drüber berichtet wurde. Das soll kein Vorwurf sein sondern eine konkrete Frage wo die Leute aus dem linkem Spektrum waren, die sich für die Blockade angemeldet hatten, vielleicht waren sie ja da ? in wie fern das Gewalt ist steht euch offen hier auszulegen.

    • 0G
      06678 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      oder zum Tellerwäscherblues...der meldet sich dann nämlich..

  • 0G
    06678 (Profil gelöscht)

    Wir haben bis nach 22Uhr am 20.09 den Potsdamer Platz blockiert, bis sie die Blockade räumten, wir waren friedlich, wo wart ihr ?

    • 0G
      06678 (Profil gelöscht)
      @06678 (Profil gelöscht):

      Zugegeben, die rettende Kavalerie in Form eines klingelden Fahradkorsos hat uns in letzter Sekunde noch mal eine halbe Stunde verschafft aber das wart eben nicht ihr ? In so fern : "Wir sind friedlich, WO seid ihr ?"

    • @06678 (Profil gelöscht):

      Bei Wehrsportübungen

  • Bitte kein Bashing gegen einzelne Gruppierungen der Klimabewegung! Versuche, den Widerstand gegen die herrschende Klimapolitik zu spalten, gibt es leider schon von anderer Seite.



    Dabei ist es so wichtig, dass sich alle gemeinsam für dasselbe Ziel einsetzen. Verschiedene Gruppierungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ausrichtungen sind gut, um einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu erzeugen. Und der wird gebraucht, um die tiefgreifenden Veränderungen durchsetzen zu können, die jetzt notwendig sind, um die schlimmste Katastrophe vielleicht noch abzuwenden.



    XR hat das Selbstverständnis, friedlichen zivilen Ungehorsam zu leisten und dabei auch Polizist*innen, Autofahrer*innen und Passant*innen respektvoll zu begegnen. Die Hoffnung dabei ist, mit diesem friedlichen Vorgehen auch Menschen zu erreichen, die sich sonst vielleicht nicht trauen würden, ungehorsam zu sein.



    Ich selbst bin politisch Links orientiert und bei XR aktiv und ich sehe das keinesfalls als Widerspruch. XR als Bewegung ist jedoch politisch unabhängig, um auch diejenigen mitzunehmen, die nicht links sind, sich aber für Klimaschutz einsetzen möchten.



    Wir brauchen jetzt dringend ein breites Bündnis für mehr Klimaschutz und keine Spaltungsversuche. Die Aufgabe, vor der wir stehen, ist zu groß, um die Energie für interne Scharmützel zu verschwenden.

    • @Anne33:

      naja, die spaltung geht ja hier nicht von linker seite aus- potentielle zusammenarbeit wird nicht durch kritik unmöglich, sondern durch offene distanzierung, entsolidarisierung und eben das, was XR in hamburg gemacht hat: mitstreiter*innen alleine lassen weil mensch sich um die meinung konservativer zeitungsredaktionen fürchtet. wer XR verurteilt, weil eine von hunderten personen bei einer sitzblockade fuck cops ruft, ist so oder so wahrscheinlich keine person, die bereit ist, notwendige schritte zum klimaschutz zu tun. diejenigen die sitzen geblieben sind, waren dies allerdings sehr wohl.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Eine Rebellion aus der „Mitte“ verspricht düstere Zeiten."

    Eine Rebellion die von der Mitte, also der Mehrheit einer Gesellschaft, nicht mitgetragen wird, ist von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Das Wesen einer Rebellion ist, dass sie nicht von der Mehrheit / Mitte initiiert wird. Eine „Rebellion“, die aus der Mitte getragen wird nennt sich schlicht „Wahl“, bzw. Regierungswechsel.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @hup:

        Deswegen steht dort auch "mitgetragen" und nicht "initiiert". Das sind zwei verschiedene Dinge.

        Eine Rebellion kann nur erfolgreich sein, wenn sie von der Mehrheit zumindest stillschweigend befürwortet wird. Ansonsten endet sie in bloßem Terror gegen die Mehrheitsgesellschaft.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Wieso ist Ihre (selbst ernannte) Mitte die Mehrheit?

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        "Wieso ist Ihre (selbst ernannte) Mitte die Mehrheit?"

        Weil ich die These vertrete, dass in einer demokratischen Gesellschaft immer die Mitte die Mehrheit hat. Gemeinsam geteilte Werte sind der Wesenskern einer Demokratie, ohne die eine Demokratie nicht existieren kann.

        Eine Gesellschaft in der die Ränder die Mehrheit bilden, wird sich kaum demokratisch verhalten sondern befindet sich wahrscheinlich im Bürgerkrieg.

  • Schon einige male habe ich hier kräftig einstecken müssen, weil ich die Meinung vertrete das Klimaschutz ohne linken Ballast deutlich erfolgsversprechender ist. Entsprechend begrüße ich die Entscheidung von Extinction Rebellion sich hier zu distanzieren. Man kann nur hoffen das sie diese Linie konsequent fortsetzen.

    Der primäre Grund für meine Haltung ist darin begründet das Klimapolitik, die von links kommt den Klimaschutz als Brechstange einsetzen will oder zumindest Gefahr läuft diesen Eindruck zu erwecken. Gegen den Kapitalismus war man schon immer, nun will man den Klimaschutz missbrauchen um endlich den Systemwechsel einzuleiten. Da werden viele nicht mitmachen wollen, auch wenn ihnen der Klimaschutz wichtig ist und überzeugen muss man diejenigen, die nicht ohnehin schon dabei sind.

    • @Januß:

      Der primäre Grund für deine Haltung ist schlichtweg deine rechtsoffene bis klar rechte Weltanschauung. Einfach die eigenen Kommentare zu ziemlich egal welchem Thema durchlesen und dann mit AfD-Positionen abgleichen oder einfach so reflektieren.

    • @Januß:

      Es gibt keine "Systeme". Das sind Einteilungen - frei nach Mausfeld - die gemacht werden, damit wir bestimmte Bereiche des Denkens und Handelns nicht betreten (können).

    • @Januß:

      Ich habe den Eindruck, sie differenzieren nicht wenn Sie von „links“ schreiben und instrumentalisieren die militante Linke um gegen die Linke an sich zu argumentieren.



      Die Klimabewegung beinhaltet ein breites Spektrum linker, liberaler, christlicher und konservativer Positionen.

      Dementsprechend hat sich XR auch nie von „den Linken“ distanziert, sondern nur von jenen linken Gruppen, die militante Aktionen nicht ablehnen oder verurteilen und dies auch in ihrem Sprachgebrauch transportieren.

      • @Rudolf Fissner:

        Bleiben wir mal möglichst nah an der konkreten Realität. Die Partei die Grünen ist eine linke Partei, zumindest wenn man bei der typisch deutschen links rechts Einordnung bleibt. Diese Partei steht wie keine andere für das Thema Klimaschutz und prägt die gesamte Thematik maßgeblich. Entsprechend ist es nich überraschend das sich die Kritik vieler Bürgerlicher gegen die Klimabewegung als Ganzes richtet. Meine Sorge ist an dieser Stelle das die inhaltliche Thematik zwischen den beiden Politikpolen zermalen wird und die Sorge der Bürgerlichen ist das man ihnen unter dem Deckmantel des Klimaschutzes allen möglichen Scheiß ans Bein bindet, der mit Klimaschutz so viel zu tun hat wie der Klimawandel mit dem erstarken des Islamismus im Nahen Osten.

    • @Januß:

      Wie ich sehe, tragen Sie diese Kritik wie ein Ehrenabzeichen ;)

      Es gibt zwei mögliche Positionen:

      1. Umweltschutz hat zwar Auswirkungen auf unser Wirtschaften, aber nicht auf unser Wirtschaftssystem.



      2. Umweltschutz wird realistisch(er), wenn wir nicht nur das Wirtschaften, sondern auch das Wirtschaftssystem ändern.

      Position 1 ist seit dem Austritt der Fundis die klassische Grüne Position.

      Sie werden sich nicht wundern, dass ich zur 2. Position neige.

      Ich finde es übrigens sehr interessant, dass Sie wie einige der Fürsprecher der Abgrenzung von XR zu linken Umweltschutzbewegungen gepflegt auf die gewaltfreie Kommunikation scheissen. ;)

      • @pitpit pat:

        Nun ich bin nicht hier um Lobhudelei für die "richtige" Meinung einzuheimsen und zu Themen bei denen ich keine Konfrontation erwarte sage ich (so gut wie nie) etwas.^^

        "Sie werden sich nicht wundern, dass ich zur 2. Position neige."

        Freilich nicht. Ich habe im Grunde auch nichts gegen diese Position selber aber sie infiziert eben die gesamte Klimabewegung. Für den Außenstehenden und selbst für viele Linke gibt es mangels Hintergrundwissen eben auch gar keine echte Trennung zwischen z.B. Anarchosyndikalisten, Leninisten und Sozialdemokraten. Das wird häufig alles als eine Gradwanderung der gleichen Sache betrachtet und das nur halb zu Unrecht.

        Bei gewaltfreier Kommunikation bekomme ich regelmäßig das Kotzen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @pitpit pat:

        "Ich finde es übrigens sehr interessant, dass Sie wie einige der Fürsprecher der Abgrenzung von XR zu linken Umweltschutzbewegungen gepflegt auf die gewaltfreie Kommunikation scheissen. ;)"

        Das aber nur aus Spaß an der Freud. Wir sind ja hier nur an unserem Stammtisch und nicht in einem politischen Raum, in dem sich was bewirken ließe. ;)

  • "Gewaltfreiheit ist eines der Prinzipien von XR." ... und das ist gut so. Hassprediger haben wir schon viel zu viele!

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Sozialismus und Kapitalismus sind in Umweltfragen das gleiche System, Gewinn zulasten des Planeten und des Ökosystems die verteilen nur den Gewinn anders aber nachhaltig ist keins der Systeme, wir brauchen keinen Systemwechsel sondern einen Mentalitäts-wechsel, die großen Mentalitätswechel (Frauenbewegung, Umweltbewegung, etc.) haben sich alle in kapitalistischen Demokratien gebildet in der Hinsicht ist dieses "System" also von Vorteil.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Die mittlere Aussage, Mensch und Mentalität, teile ich sehr gern.



      Anfang und Ende hingegen, insbesondere die Gegenüberstellung von s.g. Sozialismus und s.g. Kapitalismus, sind Unfug. Dort stünde besser ebenfalls etwas zu Menschen im Besonderen.

      Im vielzähligen Einzelverhalten ein Mehrheitsverhalten zu entdecken oder zu verallgemeinern, sowie das Ergebnis, um es griffiger zusammenzufassen, als Sozialismus und/oder Kapitalismus zu bezeichnen, funktioniert leider nicht, weil die Machtfrage dabei unberücksichtigt bleibt. Da sind wir immer wieder beim Menschen. Z.B. was treibt ihn an bei Zustimmung und Widerspruch (?).

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Gerhard Krause:

        Wenn sich die Mentalität ändert zu Fleisch entweder gar nicht oder max 1 die Woche, Auto nur im Notfall und für Stadtbewohner gar nicht, Fliegen muss nicht sein, etc.



        Dann kommt der Systemwechsel ganz von allein.



        So oder so der Mentalitätswechel muss in den derzeit existierenden Machtstrukturen erfolgen deswegen halte ich es für mühselig jetzt auch noch mit dem System kämpfen zu wollen, das mobilisiert nur Leute auf der anderen Seite und verschwendet Zeit auf der anderen Seite. Erst den Planeten retten dann können Leute wie Sie und Ich uns wieder die Köpfe über das System einschlagen.

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @83379 (Profil gelöscht):

          .



          Ihr Ansatz ist kein dummer, im Gegenteil ein sehr reifer. Er hat ja auch schon ein paar Jahrtausende alte Tradition, vor allem im Osten. Ihre Aussichten damit indes, sind denkbar schlecht. Die Mehrzahl der Menschen bewegt sich in diesen Fragen schlicht nicht auf derselben Höhe wie Sie und wird aus unterschiedlichen Gründen niemals Ihre Ebene erreichen. Auch das, Jahrtausende alte empirische Erfahrung. Es braucht halt für alles eine kritische Masse, die überschritten werden muss, so auch hier.

  • Die Frage, die ich mir gerade stelle, ist:

    Reicht es, ein, zwei Leute in eine XR-Blockade zu setzen, die "Fuck Cops" rufen, um diese Blockade zu beenden? Das wäre ziemlich preiswert. ;-)

  • Ist es mutig, andere Menschen zu beleidigen? Oder ist es mutig, auf meine vermeintlichen Gegner*innen zuzugehen. Meine Komfortzone zu verlassen und neue Wege zu wagen - das erfordert Mut. Mutig sein, um Differenzen und andere Perspektiven zuzulassen UND dabei respektvoll zu bleiben. Wenn wir Polizist*innen entmenschlichen (und dadurch zu den "Monstern" machen, die einige in ihnen sehen) oder wenn wir Schutzsuchende im Mittelmeer untergehen lassen - warum sollten wir die Menschheit überhaupt retten wollen, wenn wir auf dem Weg zu einer transformierten Welt unsere Menschlichkeit verlieren? Wenn wir hier anfangen gegeneinander statt miteinander zu reden, reproduzieren wir das "toxische" System, das sich daraus nährt, Menschen gegeneinander, Menschen gegen Natur/Mitwelt, Menschen gegen sich selbst (Bedürfnisse vs. Wünsche) auszuspielen. // »Wir müssen der Wandel sein, den wir in der Welt zu sehen wünschen.« (Gandhi)

  • Dass in einem ernstgemeinden Artikel jemand "die Linke" ernsthaft als inhaltlich oder strukturell irgendwie homogenen Begriff verwendet, ist ja ganz putzig. Dass dieses Linkssein sich inhaltlich offensichtlich durch präpotente Sprüche aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts definiert, sagt schon alles. Sagen wir mal so, auch der Grossteil dieser "Linken" ist ganz froh, dass es einen gewissen polizeilichen Schutz vor kampfschulgestählten Neurechten und mafiaähnlicher Bandenkriminalität gibt.



    Der Cop in Deutschland ist schon lange kein geeignetes universell verwendbares Feindbild mehr.

    • @Ignaz Wrobel:

      (...), auch der Grossteil dieser "Linken" ist ganz froh, dass es einen gewissen polizeilichen Schutz vor kampfschulgestählten Neurechten und mafiaähnlicher Bandenkriminalität gibt."



      -------------------------------------------------



      Die Polizei sympatisiert in großen Teilen mit "Neurechten" oder gehört offen dazu. (Siehe Polizeibeamte in der rassistischen AFD, bei Reichsbürgern, etc.



      Die Polizei setzt mit roher Gewalt Nazi-Aufmärsche gegen den entschlossenen gewaltfreien Widerstand einer wachen Zivil-Gesellschaft durch. Nur wenn es um den Schutz der wirklich Schwächsten geht, kann "nicht vor jedem Asylantenheim eine Polizeistreife stehen. Vergessen Rostock Lichtenhagen? Dort hat die Polizei den Nazi-Mob /tagelang" toben lassen. Konnte eine Brandschatzung nicht verhindern, "weil ein Polizeiführer seiin Hemd wechseln musste"

      • @Wagenbär:

        Nicht die Polizei, sondern Menschen unter dem Eindruck von Erlebnissen, die bei der Polizei arbeiten. :o)

  • Nach der Lektüre einiger Kommentare hier könnte man den Eindruck haben, das linke Demonstranten stets auch Gewalttäter sind. Dagegen spricht, dass seit Jahrzehnten gewaltfreie linke Demonstranten dennoch mit Kampfgas und Wasserwerfern "behandelt" wurden. Und den einen oder anderen Polizeiknüppel auf den Kopf gabe es auch wegen bloßer Teulnahme an einer gewaltfreien Demonstration.

    Ich vermute, dass die radikale bürgerliche Mitte schon deshalb nichts mit linken Positionen am Hut hat, weil diese nichts mit marktkonformen Scheinlösungen am Hut haben und schneller die Systemfrage stellen.



    Leider werden beachtenswerte linke Positionen im Hinblick auf den Klimawandel medial wenig beachtet und marktradikale Positionen deutlich stärker protegiert. Hinzu kommt, dass bestimmte Gruppierungen, denen es in erster Linie um Krawall geht, stets den Linken zugeordnet werden. Einschließlich der Agent Provocateurs.

  • Genau das, was im Artikel angeprangert wird, macht mir XR so sympathisch und einzigartig.



    Es geht nicht um links, rechts, mitte und Provokation, sondern darum, das System zu ändern und die Welt / das Klima zu retten.



    Dazu benötigt man "alle" bzw. so viele Menschen wie möglich und zwar jenseits der alten, meist linken "Demoblöcke". So wäre ich persönlich bereit in einer Demo oder Sitzblokade mitzumachen und mich von Polizisten verhaften zu lassen aber NUR, wenn diese Demo absolut gewaltfrei verläuft. Dazu gehört auch und gerade die Sprache.



    Aufzustehen und wegzugehen zeugt von genau dem Mut und der Zivilcourage, den ich an XR so schätze und die sie zu einer Bewegung macht, die auf diese Weise vielleicht das schafft, was andere, die in ihren alten (linken?) Denkmustern steckengeblieben sind, bisher nicht geschafft haben.



    Insofern, bitte (ohne verbale und andere Gewalt) genau weiter so, XR!

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Diese Leute wollen die ganze Welt verändern und machen sich ins Hemd, wenn jemand "Fuck Cops" ruft?

    Das kann ja noch heiter werden.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Die Mitte ist die Mitte von garnichts.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Ja super nicht! Richtig lustig. Wie konnte dieser „ jemand“ nur das supergute Verhältnis der Interventionistischen Linke mit der Polizei untergraben.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Na ja, Menschen wie Gandhi oder Mandela waren mit ihrem gewaltlosen Widerstand auch viel erfolgreicher als alle Heissporne zusammen. vielleicht ist der Ansatz doch nicht ganz so dumm .

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Emmo:

        Mandela war aber ein "Heißsporn":

        "Im Dezember 1961 wurde Mandela Anführer des bewaffneten Flügels des ANC, des Umkhonto we Sizwe (MK, „Speer der Nation“)"

        de.wikipedia.org/wiki/Nelson_Mandela

        Er hatte wohl ein taktisches Verhältnis zu Gewalt und Gewaltfreiheit und kein ideologisches wie Ghandi.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Auch Ghandi war eher aus pragmatischen Gründen Pazifist, hätte unter anderen Umständen laut eigenen Aussagen den bewaffneten Kampf nicht unbedingt abgelehnt...

        • @88181 (Profil gelöscht):

          guter Punkt!

          Was man auch zur gewaltfreien Kommunikation anmerken kann: Zumindest mir geht es so, dass ich mir ab einem gewissen Punkt unaufrichtig vorkomme, wenn ich nicht auch in der Form meine Abneigung deutlich mache.

      • @Emmo:

        Lassen Sie uns festhalten: Gandhi und Mandela waren erfolgreich - ob man den Komperativ braucht und überhaupt nutzen kann, bleibt offen.

        Gandhi hat auch den Juden gewaltlosen Widerstand gegen den Nationalsozialismus empfohlen. Vielleicht waren da die jungen Heißsporne, die aus vielen Teilen der Welt kamen und Krieg gegen Deutschland geführt haben, die bessere Wahl.

        Vielleicht gibt es Situationen, in denen gewaltfreie Kommunikation kein moralischer Imperativ mehr ist.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @pitpit pat:

          "Vielleicht gibt es Situationen, in denen gewaltfreie Kommunikation kein moralischer Imperativ mehr ist."

          Wer*welche Gewalt anwendet, der*der wird mit Gewalt geantwortet. In einer Demokratie gibt es dafür keine Rechtfertigung.

          Es ist daher schon ziemlich dumm bei einer Sitzblockade mit pubertären Sprüchen zu provozieren. Es scheint als würde die Interventionistische Linke nichts aus dem Gsonstwas-Gipfel gelernt hat. Schon damals wurde das saublöde Motte "welcome to hell" ausgerufen. Als es dann ein bisschen heißer in der Hölle wurde, wurde rumgeheult. (Von anderen, die friedlich bleiben wollten, wurde zurecht Kritik geäußert.)

          Von daher kann ich es voll verstehen, wenn Menschen eine Blockade verlassen, sobald die üblichen Deppen mit ihren Spielchen anfangen. Dafür ist der Protest zu wichtig!

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Dass die Hölle bei der Demo zum G20 heiß wurde, lag nicht an den Demonstranten.

            Schauen Sie sich den ziemlich ausgewogenen Film Hamburger Gitter an:

            www.youtube.com/watch?v=6sTJChDG9Rw

            Hier kann einem klar werden, dass das Signal eines derartigen Polizeieinsatzes folgende Botschaft ist:

            Radikale Demos sind verboten. Wer dennoch an einer teilnimmt, setzt seine körperliche Unversehrtheit aufs Spiel und riskiert wegen Lappalien für Jahre in den Knast zu wandern.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @88181 (Profil gelöscht):

              "Dass die Hölle bei der Demo zum G20 heiß wurde, lag nicht an den Demonstranten."

              Da stimme ich zu. Eine Demo "welcome to hell" zu nennen, ist trotzdem eine selten blöde Einladung an alle Schläger*innen in Uniform. Bei einer Sitzblockade die Beamt*innen zu beleidigen ist nicht die gleiche Liga, aber ähnlich dumm.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Wirtschaftliche Gewalt wird hier auch als unternehmierische Freiheit verkauft. Es ist schon verheerend, wenn der Gewaltbegriff derart eingeschränkt wird. Insofern ist auch verbale Gewalt durchaus legitim. Fakt ist: Es gibt kein Gewaltprivileg des Staates. Es ist sogar explizit grundgesetzlich erlaubt. Wenn also dieses pupertäre 'Fuck Cops' schon als nicht hinzunehmende Gewalt gilt, was ist dann mit der tatsächlichen körperverletzenden Polizeigewalt, Gewalt der astronomischen Mieten, tötende Gewalt an Kranken, die sich wg Grundsicherung keine anständige Behandlung leisten können, etc pp? Das muß man gegeneinander abwägen. Insofern ist das Verhalten schlichlicht unvehältnismäßig, wg eines pupertären Ausrufs sich derart spalten zu lassen.



            Übrigens: Ghandis Indien gings wesentlich schlechter, und Mandela war über 20J im Knast. Haben wir noch soviel Zeit?



            Fakt ist: Die derartige Politik wird derzeit bestimmt von verfassungsfeindlichen Terroristen, die sich selbst als bürgerliche Mitte sehen.

            • @Unvernunft:

              Anstatt sich in kruden whatabout-ismen zu ergehen, sollten Sie sich einmal Gedanken darüber machen, wie relevant lokale "fuck cops"-Rufe für die Beseitigung eines weltweiten Grundproblems sind. Ausser ein wenig medialer Empörungsmaschinerie, wenn es von den "gefickten" Polizist*Innen was auf die Mütze gab, bewirkt dümmliche Sprücheklopferei nichts. Die mächtigen Stellschrauben für wirkliche Veränderungen, wie z.B. Decarbonisierung befinden sich ganz woanders - bei den Großaktionären und Versicherungsgesellschaften. Eine kluge Interessenpolitik würde diese Akteure mit ins Boot holen - selten war die Gelegenheit günstiger! Nur Schlichtdenker halten jetzt noch altbackene Freund-Feind-Schemata aufrecht.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Unvernunft:

              "Es gibt kein Gewaltprivileg des Staates."

              Es gibt aber das sog. Gewaltmonopol des Staates. Und das ist gut so. Wenn jede selbstorganisierte Deppenzelle legitimer Weise Gewalt anwenden dürfte, werden die Linken oder die Bürgerlichen nicht gewinnen. Das zeigt die Geschichte.

              "Wenn also dieses pupertäre 'Fuck Cops' schon als nicht hinzunehmende Gewalt gilt"

              Wie gesagt, es ist in erster Linie dumm. Nach Lesart neuerer Gerichtsurteile ist der Spruch wohl als bloße Meinungsäußerung hinzunehmen. :) Es ist aber klug, sich davon zu distanzieren und die Blockade zu verlassen, wenn politisch mehr erreicht werden soll, als nur die ewigen Räuber-und-Gendarme-Spielchen zu spielen.

              "Das muß man gegeneinander abwägen. Insofern ist das Verhalten schlichlicht unvehältnismäßig, wg eines pupertären Ausrufs sich derart spalten zu lassen."

              Das muss jede*r für sich entscheiden. Es ist vielleicht von vorne herein nicht klug, sich zu denen zu gesellen, die nur provozieren wollen.

              "Fakt ist: Die derartige Politik wird derzeit bestimmt von verfassungsfeindlichen Terroristen, die sich selbst als bürgerliche Mitte sehen."

              Das spricht für sich und benötigt keine Antwort.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            1. Ich schrieb gewaltfreie Kommunikation, nicht Gewaltfreiheit. Zwischen Schädelbruch und Schmähung gibt es - für mich - einen Unterschied.



            2. Schlagen Sie doch mal Demokratie nach. Für mich bedeutet das Volksherrschaft. Das meint nicht, dass wir alle auf gewaltfreie Kommunikation ™ verpflichtet sind. Das freut mich.



            3. 'Gewalt erzeugt Gegengewalt' Ja, das kann durchaus passieren. Meine Haltung dazu ist: Wer A sagt, muss auch B sagen. Im Zweifelsfall muss man dann gewaltätiger sein als das Gegenüber. Ist nicht schön und auch nicht mein Königsweg, aber ich habe mit gewalttätiger Kommunikation durchaus schon Gutes erreicht und ich bin nicht bereit, auf diese Option zu verzichten, wenn keine andere mehr funktioniert.



            4. Wenn der Protest so wichtig ist (da sind wir einer Meinung), dann kann man durchaus die Gegenfrage stellen: Warum sind sie dann nicht sitzengeblieben? Vor allem aber muss man fragen: Wenn die Ziele des Protest so wichtig, so dringend und so alternativlos sind, ist es dann nicht eine fahrlässige Schwächung der eigenen Position, wenn man sie nur nett vertreten will?

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @pitpit pat:

              "Ich schrieb gewaltfreie Kommunikation, nicht Gewaltfreiheit. Zwischen Schädelbruch und Schmähung gibt es - für mich - einen Unterschied."

              Sie haben da so einiges zusammen gemischt, wenn Sie Ihren Post nochmal lesen. Nach meiner Logik ist gewaltfreie Kommunikation Teil von Gewaltfreiheit. Wir sollten uns bewusst machen, dass auch für den Bereich der Kommunikation das gilt, was für gesellschaftliche Auseinandersetzungen immer gilt. Wenn wir Gewalt befürworten, gewinnen immer die "Bösen". Gerade in Diskssionsforen lässt sich das immer wieder beobachten. Gewaltfreie Kommunikation als Imperativ wäre daher schon sinnvoll.

              "Das meint nicht, dass wir alle auf gewaltfreie Kommunikation ™ verpflichtet sind."

              Nö, stimmt. Oben im Artikel geht es aber um Menschen, die politisch was erreichen wollen und sich deshalb von gewaltvollen Sprechakten distanzieren. Sich herzhaft zu beschimpfen macht schon Spaß, führt aber meist zu nichts.

              "Wer A sagt, muss auch B sagen. Im Zweifelsfall muss man dann gewaltätiger sein als das Gegenüber."

              Ja, und da wiederhole ich mich. Gewinnen werden solche Kämpfe die, die am skrupellosesten sind.

              "Wenn der Protest so wichtig ist (da sind wir einer Meinung), dann kann man durchaus die Gegenfrage stellen: Warum sind sie dann nicht sitzengeblieben?"

              Weil die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass Beamt*innen zu unverhältnismäßigen Mitteln greifen, wenn sie vorher beschimpft werden.

              "Wenn die Ziele des Protest so wichtig, so dringend und so alternativlos sind, ist es dann nicht eine fahrlässige Schwächung der eigenen Position, wenn man sie nur nett vertreten will?"

              Nein. Es ist eine Stärke. Die Klimaproteste haben einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung, gerade weil sie kreativ, bunt und gewaltfrei sind.

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Ich gebe hier mal ein Sprichwort aus dem Arabischen Raum zum besten:

                "Beschäme deine Gegner durch deinen Anstand."

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Wenn Gewalt im Spiel ist, gewinnt nicht der Böseste oder der Skrupelloseste, sondern - wenn man überhaupt so verallgemeinern kann - der Stärkste.



                Unser beider Problem besteht darin, dass Sie jede Form der Gewalt als unmoralisch ablehnen, ich aber nicht.



                Sie haben jetzt das theoretische Problem, keinen Unterschied zwischen mir und ernsthaft bösen Menschen machen zu können. Vielleicht ist Ihnen das auch Recht. Deshalb bin ich für Sie genauso skrupellos und böse wie die Schwulenhasser, Antisemiten und Rechten, mit denen ich beruflich zu tun habe und wegen derer ich mein Kommunikationsverhalten umgestellt habe. Ich habe es ein paar Jahre mit GFK probiert und finde die Methode auch immer noch gut, nur funktioniert sie für mich nicht immer. Meine wichtigste Schlussfolgerung war: Einige Menschen reagieren auf diese Gewaltfreiheit mit noch mehr Gewalt, da sie dieses Verhalten nur als Schwäche wahrnehmen können, die ihrerseits sofort Dominanz produziert. Mit anderen Worten: Ich kriege diese Leute nicht in das Fahrwasser der zivilisierten Kommunikation, solange ich Ihnen die gewalttätige Kommunikation nicht madig machen kann. Der menschliche Geist tauscht ein erfolgreiches Muster nur gegen ein mindestens genauso erfolgreiches Muster. Da ich diesen Menschen die nette Kommunikation nicht als Erfolg verkaufen kann, muss ich die andere Kommunikation so unangenehm machen, dass überhaupt die geistige Bereitschaft entsteht, das jetzige Verhalten zu hinterfragen und was anderes zu probieren.



                Das ist ein Beispiel für eine klar umrissene Situation, in der ich gewalttätige Kommunikation mit Gewinn nutze.

                Übrigens: Ich finde es tatsächlich ziemlich bezeichnend, dass Sie (und andere) einem die Amoralität der gewalttägigen Kommunikation unter die Nase reiben und im gleichen Atemzug Ihre Gesprächspartner zu skrupellosen Deppen erklären.



                Ich habe mit Hemdsärmeligkeit keine Probleme, aber Bigotterie finde ich Scheisse.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @pitpit pat:

                  "Wenn Gewalt im Spiel ist, gewinnt nicht der Böseste oder der Skrupelloseste, sondern - wenn man überhaupt so verallgemeinern kann - der Stärkste."

                  Wenn Sie meinen. Ich denke, dass eine gerechte und lebenswerte Gesellschaft durch Gewalt nicht erreicht werden kann. Die Geschichte ist voll von deutlichen Beispielen.

                  "Unser beider Problem besteht darin, dass Sie jede Form der Gewalt als unmoralisch ablehnen, ich aber nicht."

                  Nicht jede Form von Gewalt. Jede Form von offensiver Gewalt.

                  "Sie haben jetzt das theoretische Problem, keinen Unterschied zwischen mir und ernsthaft bösen Menschen machen zu können."

                  Warum nicht? Nur weil mensch Gewalt in der politischen Auseinandersetzung ablehnt, heißt das doch nicht, dass es keine Abstufung von Gewalt gibt. Ich glaube ganz einfach, dass Sie durch Gewalt nicht gewinnen können, weil andere immer extremer und damit stärker sein werden.

                  Es geht mir hier auch nicht promär um Ihr Privatleben, sondern darum, ob sich die Klimaschutzbewegung mit den Gruppen verbünden sollte, die mit ihrem Ansatz bisher immer gescheitert sind. Da meine ich, nein. Die Distanz zu ganz linken Gruppen ist wichtig, wenn die Bewegung stark bleiben will. Ansonsten wird diese wichtige Bewegung durch pubertäre Spielchen verwässert.

                  "und im gleichen Atemzug Ihre Gesprächspartner zu skrupellosen Deppen erklären."

                  Und zwar wo? Bin gespannt... :)

                  • @74450 (Profil gelöscht):

                    "Es geht mir hier auch nicht promär um Ihr Privatleben, sondern darum, ob sich die Klimaschutzbewegung mit den Gruppen verbünden sollte, die mit ihrem Ansatz bisher immer gescheitert sind."

                    Tatsächlich? Dann haben wir wohl verschiedene Unterhaltungen geführt.

                    Lassen wir es gut sein.

                    • 7G
                      74450 (Profil gelöscht)
                      @pitpit pat:

                      Das glaube ich auch. Ich dachte wir sprechen abstrakt. Über den Rest mache ich mir jetzt mal keine Gedanken.

                      Schönen Tag wünsche ich...

                • @pitpit pat:

                  Nachtrag:

                  "Sie haben da so einiges zusammen gemischt, wenn Sie Ihren Post nochmal lesen."

                  Das war keine Absicht. Ich bin wollte kurz auf Emmo antworten um mich dann wieder auf das eigentliche Thema zu kommen: Die gewaltfreie Kommunikation.

                  Wenn das nicht ausreichend klar war, tut mir das leid.

  • Sie machen auch den Fehler, daß sie einen Gegensatz aus 'Links', was auch immer man darunter verstehen will, und 'Mitte' der Gesellschaft konatruieren und damit diese Begrifflichkeit den rechten Hetzern kampflos überlassen.

    Ist es tatsächlich nicht so, daß die Mehrheit der Gesellschaft und damit die 'Mitte' in einer sozial Gerechten Welt und einer sauberen Umwelt leben will, amgemessen Löhne und respektvollen Umgang haben will? Also all das, was diese angebliche 'Linke' seit jeher vertritt?



    Insofern halte ich von dieser Spalteritis der bürgerlichen Gesellschaft wenig. Es gibt keinen Gegensatz zwischen Mitte, Bürgerlich und links, sondern höchstens zwischen Abständig und unanständig, und dazu gehören die Umweltverpester, Sklavenhalter und Zocker, die um ihres Adrenalin wegen die Umwelt, den Lohn und die Zukunft der Menschheit verzocken.

  • Annett Selle : "Wir sind friedlich was seid ihr?"

  • Ja, jeder soll für sich selber entscheiden, was man für richtig hält und wie weit man gehen möchte.



    Der Vorwurf, die Form des Protestes (GFK etc.) gefährde den Protest selber, ist vor diesem Hintergund nicht sinnvoll. Der Maßstab der Nützlichkeit sollte nicht über moralische Prinzpien stehen.



    Jedoch kann man XR HH ein ordentliches Maß an Naivität mit unangenehmen Folgen vorwerfen.



    Es gibt sicher Sitzblockaden, auf denen nicht nur gewaltfrei gesessen, sondern auch die ganze Zeit 'We shall overcome' gesungen wird.



    Es gibt aber vor allem auch sehr viele Sitzblockaden, deren Sprechchöre Rosenberg vielleicht Tränen in die Augen getrieben hätten.



    Selbst wenn man keine APO-Sozialisation hat müsste einem das klar sein.



    Insofern ist es tatsächlich naiv, sich einer unbekannten Sitzblockade anzuschließen, da man davon ausgehen muss, dass dort nicht nur gewaltfrei kommuniziert wird.



    Wenn man sich dennoch dazu setzt, ist es durchaus eine berechtigte Frage, ob man nicht sitzen bleiben will, obwohl einem Stimmung nicht ganz passt, da Aufstehen und weggehen eine Zeichen ist, was man nicht senden möchte.

    Sollen sie halt ihre eigenen Sitzblockaden machen und ein GFK® Siegel für Rebellion entwickeln, dass dann andere Gruppen nutzen - oder rechts liegen lassen können.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Wenn eine Bewegung mehr will als sich selbstzubefriedigen, ist es richtig, sich nicht als dezidiert links zu definieren.

    Wenn wir uns die Mehrheitsverhältnsse in der Gesellschaft ansehen, kann Veränderung nur erreicht werden, wenn die bürgerlichen Bürger*innen mitgenommen werden.

    Nehmen wir das Wahlergebnis der letzten BTW als Grundlage, liegt das linke Potenzial großzügig geschätzt bei 25% (Ergebnis der Linkspartei + 50% der SPD + 50% der Grünen). Das ist in einer demokratischen Gesellschaft zu wenig.

  • Schwacher Artikel. Weder die Distanzierung anderer XR Ortsgruppen, noch die nachträgliche Erklärung und Entschuldigung von XR Hamburg werden erwähnt. Das grenzt an bewusster Diffamierung was die Autorin hier versucht.



    Es als Solidarisierung zu bezeichnen, wenn man Cops nicht grundlos beleidigt, und auch mal Danke sagt, wenn sie ihren Job richtig und angenehm durchführen, ist ebenso einfach sachlich falsch. Man braucht die Polizei und sollte froh sein, dass sie in Deutschland noch so gut funktioniert. Da muss man gar nicht nach Afrika oder sonst wo blicken - schon in Frankreich ist die Gangart deutlich anders. Wenn wir wollen, dass unsere Cops auch so werden, dann sollte man sie weiter per se beleidigen und angreifen. Wenn man das nicht möchte, ist das einzig richtig sie in positiven Moment zu bestärken. Sollte jeder kapiert haben der die Pupertät ausgesessen hat.



    Ebenso ist nicht automatisch unsolidarisch gegenüber Anderen Gruppierungen, wenn man es kritisiert, dass Einzelne dort die Ordnungshüter pauschal beleidigen und als Feindbild sehen.



    Das gesellschaftliche Bewegung deutlich erfolgreicher verlaufen, wenn sie gewaltfrei agieren, ist ja auch kein Hirngespinst von XR sondern faktenbasiert wissenschaftlich ausgearbeitet.



    Wer den Weg der Gewalt wählt muss auch diesen konsequent und radikal durchsetzen - das tut man in Deutschland dann aber auch nicht sondern ist auch mal froh wenn man gewaltfrei gegen Abschiebungen protestieren kann etc. Das wirkt nach einem zweifelhaftem Konzept. Wer nicht bereit ist die Staatsmacht auf allen Ebenen umfassend zu attackieren und sichtbar zu schwächen darf nicht mit viel Erfolg rechnen. Ganz abgesehen davon dass gewaltvolle Umstürze meist in Chaos, Diktatur oder Gewaltherrschaft enden, wenn sie dann "erfolgreich" waren.



    Ganz großer Blödsinn was hier geschrieben wird, sorry.



    Dass der Weg von XR extrem schwierig ist und daher nicht fehlerfrei begangen werden kann, ist ja nur logisch. Doch den Versuch ist es allemal wert.

    • @ErdMarder:

      Fand den Artikel sehr aufschlussreich, da er sich komplett mit meinen eigenen Erfahrungen deckt. Die ich bisher für eine Reihe bedauerlicher Einzelfälle gehalten habe. Das Problem ist nicht, dass "kritisiert" wird, sondern dass andere Aktivist*innen gefährdet werden, möglicherweise meist durch Gedankenlosigkeit.



      Ausschließlich positive Erfahrungen hatte ich bisher mit "Ende Gelände", die Menschen dort sind supersolidarisch und achtsam.

  • Sehr enttäuschend wie sich XR Hamburg da geäußert hat.

    • @nzuli sana:

      Wieso denn?! Ist doch gut dass die sich von irgendwelchen linksradikalen Polizeibeschimpfern (die ja auch Agent Provocateurs gewesen sein können) distanziert haben!

      • @Saile:

        " irgendwelchen linksradikalen Polizeibeschimpfern"



        ----------------------------------------------------------



        Sie kennen die Person, die gerufen hat?

        • @Wagenbär:

          Nein, eben nicht...deswegen habe ich ja auch geschrieben dass diese Person vielleicht auch ein Zivilbeamter war...

          • @Saile:

            Ah ja,



            Sie halten einen solchen rechts- und verfassungswidrigen "Agent-Provocateur"-Einsatz durchaus für wahrscheinlich, aber wer seinen Unmut über diese hamburger Polizei äußert, ist "linksradikaler Polizeibeschimpfer"?

            • @Wagenbär:

              ...oder vielleicht auch ein rechtsradikaler Polizeibeschimpfer...oder ein liberaler, ich kann ja schlecht in deren Köpfe blicken...

              Ich weiß nur dass es sehr unklug und unprofessionell ist die Polizei zu provozieren oder sich von dieser provozieren zu lassen...auf dieses Niveau lasse ich mich einfach nicht herab...

      • @Saile:

        " Ist doch gut dass die sich von irgendwelchen linksradikalen Polizeibeschimpfern (die ja auch Agent Provocateurs gewesen sein können) distanziert haben!"



        -------------------------------------------------------------



        Nö, idiotisch, sich durch eine Person von einer gewaltfreien Demonstration abhalten zu lassen.

  • Die Interventionistische Linke hat schon die Diskussionen zum Klimawandel beim G20 völlig vergeigt und mit ihren Themen dominiert.

    Klimawandel kam dort deshalb nicht mehr vor.

    Im Interview der taz mit Frau Laqeur, Sprecherin der Interventio­nistischen Linken, findet sich kein Wort zum Klimawandel. taz.de/Emily-Laque...egen-G20/!5426419/

    Als Erfolg werden dort allein aufgegangene Strategien gegen die Polizei hervorgehoben. Da ist nicht nur ein unbekannter „jemand hatte“ der „Fuck Cops“ gerufen hat und zu dem es herunter gespielt wird. Das ist eine Strategie und ein Standtpunkt der IL.

    Zur Frage der taz: „Sie haben im Vorfeld des Gipfels gesagt „von uns geht keine Gewalt aus, aber wir distanzieren uns auch nicht von anderen Aktionen, bei denen es dazu kommen kann“. Nun dis­tanzieren Sie sich im Nachhinein doch?“ gab es die klare Antwort: „Nein, wir distanzieren uns nicht.“

    Die Positionen der ER dazu nun war richtig und klar.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Sie müssen aber fairerweise zugeben, dass zum Zeitpunkt des G20 noch nicht so viele Leute den Protest gegen den Klimawandel auf dem Zettel hatten.

      Das hat uns ja alle irgendwie überrollt. Ungeachtet dessen stimmt es, dass sich weite Teile der radikalen Linken schwertun mit FFF. Weil sie sich generell schwertun mit moralischen Appellen an die Mächtigen.

      Und umgekehrt ist es offensichtlich auch so.

      Die einen wollen, sagen wir mal, qualifizierte Bündnisse, die anderen möglichst breite minus links außen.

      Das wird schwierig.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Vielleicht ist da der Artikel dünn, aber ich habe nicht rausgelesen, dass XR ein Minus-links-Bündnis will.

        Sie hatten nur keine Lust auf "Fuck Cops"-Geschrei. Logisch, sie würden sich damit auf ein Schlachtfeld begeben, was sie mit ihrem Anliegen nicht weiterbringt.

        Vielleicht gibt es auch unter den Polizisten denen einen oder die andere, denen eine Klimaerwärmung nicht egal ist.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        "(...) dass zum Zeitpunkt des G20 noch nicht so viele Leute den Protest gegen den Klimawandel auf dem Zettel hatten."



        -------------------------------------------------------



        Oh doch, das hatten sehr viele Gruppen!



        Und die Hamburger Polizei hatte alle -auch komplett rechtswidrige- Register gezogen, um auch (oder gerade) diese Proteste zu unterbinden und unsichtbar zu halten. So wurden z.b. mehrere Riesenbanner von Umweltgruppen "zur Gefahrenabwehr" beschlagnahmt, bevor sie gezeigt werden konnten.



        (Rechtswidrige) Platzverweise, Personalienfeststellungen sind bei JEDER Art von kritischer, öffentlichen Meinungskundgebung in Hamburg seit Jahren absolut die Regel.



        Die hamburger Polizei hat definitiv ein extrem gestörtes Verhältnis zur Meinungsfreiheit.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Wagenbär:

          OK, dann liegt es wohl an meinem Zettel.

          Und stimmt wohl, durch die aggressive und offensive Vorgehensweise der Polizei sind die Anliegen der Aktivistinnen und Aktivisten hinten runter gefallen.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Jo,



            und davor gabs, z.b. hunderte! willkürlicher, schikanöser Kontrollen in willkürlich gezogenen "Gefahrengebieten", davor wurde die Soli-Demo für die Rote Flora mit entfesseltem Knüppel (Tonfa)Einsatz zusasmmengeschlagen, davor demonstriernden SchülerInnen mit Wasserwerfern, demonstrierende Bauwagen-leute zusammengeknüppelt (Und versehentlich zwei zivile Polizeibeamte). Davor die Wohn-LKw von völlig friedlich demonstrierenden Menschen in einer Zerstörungs-Orgie schwer beschädigt, davor der Hamburger Kessel. ....

  • Genau das ist für mich der Grund, mich mit Extinction Rebellion zu solidarisieren – dass sich diese Bewegung eben nicht mit den uralten Denkschablonen fassen lässt, die hier schon wieder aufgemacht werden.



    Dass es nicht um Abgrenzung geht, sondern darum, die notwendige Masse an Menschen zu mobilisieren (3,5 %!!). Dass ein Plan dahinter steht und kein blind ideologisches Agieren. Dass es viel mit unterstützender, guter Kommunikation zu tun hat – und man so schon an den Umgangsformen spürt, für welche Werte die Bewegung kämpft.



    Hinschauen, Wahrnehmen, was ist, Handeln. Und Bedingungen schaffen, die dies überhaupt erst wieder ermöglichen.



    Es gibt mir Hoffnung, dass diese wunderbare Bewegung so schnell wächst.

  • Die Solidarität von Linken, insbesondere der antikapitalistischen, konnte man bei der Berliner Klima-Großdemo gut beobachten. Ein Sprecher dieser Gruppierung machte logischerweise den Kapitalismus für die Klimakrise und alles Übel auf der Welt verantwortlich und zählte dann alles auf, was "Scheiße" sei. Darunter war auch eine einzelne Partei, nicht die AfD, nicht die NPD, nicht die CDU, das waren die Grünen. Die grünbunte Jugend ist trotzdem neben den grölenden "Solidaritätshelden" mitgelaufen.

    Ich hätte mir von vielen Aktionisten etwas mehr Respekt den Schülern gegenüber gewünscht, ohne die der Erfolg und die mediale Aufmerksamkeit nie gelungen wäre. Stattdessen, auf Aufforderung der Schüler an verschiedene Unterstützergruppen zu erklären, warum man die Klimademo unterstütze, erklären dann feministische Abtreibungsgegnerinnen 15 Minuten lang, warum man am nächsten Tag gegen christliche Menschen- und Frauenfeinde demonstrieren müsse - ohne jeden Bezug zu Umwelt und Klima. An der Kooperationsfähigkeit können viele Linke noch ein wenig arbeiten.

  • Extinction Rebellion will friedlich blockieren. Unter den Polizist:innen sind Menschen, die denken: „Wir machen hier zwar unseren Job, haben aber Verständnis für die Blockierer.“ Es ist völlig sinnlos, diese zu provozieren und und in ihnen so ein Feindbild zu erzeugen. Von entspannten Polizist:innen weggetragen zu werden ist angenehmer, als von wütenden Polizist:innen mit Schmerzgriffen weggeschleppt zu werden. Ich kann gut verstehen, dass Extinction Rebellion die Blockade verlassen hat.

    • @Jäkel Siegward:

      Du hast noch nicht bemerkt, dass das Quälen von Menschen, z.b. durch "Schmrzgriffe", gerade auch, wenn sie völlig friedlich, aber unerwünscht demonstrieren, zum ganz kühl geplanten Handeln von PolizeibeamtInnen gehört, und überhaupt nichts mi deren Gefühlslage zu tun hat. Ausnahmlos /alle/ PolizeibeamtInnen sind beereit Menschen jederzeit auf Befehl ganz gezielt Schmerzen zuzufügen, oder dieses Verhalten von KollegInnen wiederspruchslos zu akzeptieren.

  • „Mit der Abgrenzung nach links ist nichts zu gewinnen“ .... 😯

    Das von XR Hamburg ist doch keine Abgrenzung nach links. Was ist das denn für ein schlechter Journalismus? Es ist doch nicht politisch links einzuordnen, PolizistInnen zu beleidigen. O.o Also allein die Annahme ist so krass. Linksradikale (Betonung auf radikal) beleidigen häufiger mal PolizistInnen, aber deshalb zu behaupten, XR würde sich von links abgrenzen, ist so absurd für mich

    • @Daryana van Doesburg:

      Nun, hier ist ein Denkanstoß:

      Linksradikale sind nicht radikal, weil sie ("häufiger mal") Polizisten beleidigen.

      Sondern sie beleidigen ("häufiger mal") Polizisten, weil sie radikal sind.

      Denken Sie mal darüber nach, vielleicht wirkt es dann weniger absurd.

  • tja, gewaltfreiheit kann ganz schön langweilig sein. so langweilig, dass man dann als journalistin ganz ohne unnötige recherche-bemühungen solch einen hämischen text verfasst. zum glück sind nicht alle taz-artikel so unfundiert und mancherorts hat sich tatsächlich schon herumgesprochen, dass die althergebrachten konfrontations-strategien der letzten jahre/jahrzehnte uns so weit ja nicht voran gebracht haben. in diesem sinne: immer feste weiter druff auf alles neue, liebe autorin - die letzten „rebellionen aus der mitte“ haben ja wirklich auch nichts gebracht.— ooops, hatten wir ja gar keine. recherchefehler, entschuldigung. linke massenbewegungen, ja, davon brauchen wir dingend mehr.

  • Die Polizei verteidigt nicht einen Status Quo, sondern die Interessen der Herrschenden.



    In einer kapitalistischen Gesellschaft herrschen halt die Kapitaleigentümer; die Politiker sind deren polititsche Manager (wie die DAX- Vorstände die ökonomischen Manager).



    Gerade bei dem Klimapäckchen wurde doch wirklich überdeutlich: Die Regierung vertritt nicht die Mehrheit der Bevölkerung, und deren Interessen und Willen sondern die Interessen des Kapitals. (Sonst wären AKWs schon seit 30 Jahren abgeschaltet und keine Kriege würden geführt).



    Bei den Wahlen geht es doch immer wieder nur darum, Zustimmung für eine solche Regierung zu organisieren - und nicht darum, die Interessen der Bevölkerung in Politik umzusetzen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Kontext:

      Zum Glück leben wir in einer demokratischen Gesellschaft und die Marktwirtschaft ist nur die Wirtschaftsform. ;)

      "(Sonst wären AKWs schon seit 30 Jahren abgeschaltet und keine Kriege würden geführt)."

      Weil in sozialistischen Gesellschaften nie AKW betrieben wurden und niemals Kriege geführt wurden?

  • Ich mag ja die TAZ grundsätzlich, aber was unsere XR Strategie betrifft habt ihr was nicht verstanden oder wollt es nicht verstehen. Wir wollen unsere Kernfrage, wie wir bis 2025 Netto-Null erreichen in die Hand einer representativ ausgewählten Bürger*innenversammlung legen. Das kann man auch überall nachlesen oder in unseren Vorträgen hören. Und um das durchzusetzen, wollen wir 3,5 % permanente Unterstützer für uns gewinnen - das wären knapp 3 Mio. Können wir nicht erstmal ne Klima-Notbremsung machen und uns dann in Ruhe über dass passende Gesellschaftsmodell unterhalten? Haben die bisherigen linken Bewegungen denn eine so breite Unterstützung in der Bevölkerung, dass sie wirklich erfolgreich wären? Laut Wikipedia hat die IL 850 Mitglieder, wieviele sind es bei Ende Gelände? Ihr müsst das schon aushalten, dass es Menschen gibt, die mal alternative Strategien ausprobieren und nicht die selben Fehler immer wieder machen wollen. Übrigens ist das mit der Bürger*innenversammlung für mich auch eine Frage des Respekts, nämlich gerade nicht in links-aristokratischer Manier besser zu wissen, was für die Bevölkerung das Beste ist , sondern sie zu fragen. Ich persönlich würde mich auch eher links einsortieren, dass muss aber nicht bedeuten, das anderen verordnen zu müssen.

  • Wenn die "Linke" auf ihre Vergangenheit zurückblickt wird sie feststellen, dass ihre "Bullen" auch nicht besser waren. Es wäre vielleicht mal angebracht, sich so widerständig mit dem Kapitalismus auseinander zu setzen und nicht so sehr mit der Polizei. Die wird es nämlich auch im Sozialismus noch geben.



    Es sei denn, die "Linke" hält an ihrem Glaubensgrundsatz fest, auf ihrer Seite gebe es nur nette und liebe Menschen und da brauche es keine "Bullen". Aber wer ein wenig nachdenkt wird merken, dass es so einen Staat nie geben kann.

  • "Wer eher mit der Polizei solidarisch ist als mit den Mitstreiter*innen in der Sitzblockade"

    und

    "wenn man die Konfrontation mit denen meidet, die den Status quo verteidigen"

    Gerne Konfrontation und die eigenen Interessen anmelden. Aber hier finde ich die Einstellung bedenklich. Die Polizei verteidigt den StatusQuo, der meist von der Regierung vertreten wird und meist die Mehrheit vertritt. Das muss nicht richtig sein und kein StatusQuo bleibt ewig. Aber gibt es da prinzipielle Einwände? Sind Leute des StatusQuo keine gleichwertigen Menschen? Vertretet Ihr die wahre Masse? Zählt das auch, wenn man die Masse erst mit Gewalt dazu bekommen muss, hinter einem zu stehen?

    Manchmal fragt man sich schon, ob die Verteidiger der Menschenrechte nicht am liebsten gegen andere Menschen vorgehen. Als zweites kommt dann die Überlegung, ob auch etwas besser wird.

    • @Markus Michaelis:

      "Aber gibt es da prinzipielle Einwände?"



      Ja. Linksemanzipatorische Entwicklung/Politik. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit Ihren nachfolgenden Fragen zu tun. ;) "Mehrheiten/Massen" können Anhaltspunkte sein, sind aber nicht an sich zwingend Legitimation für irgendetwas.

  • „da die Stimmung dort nicht mehr unseren Prinzipien entspricht“ – jemand hatte „Fuck Cops“ gerufen..........

    "Wie will man denn was verändern, wenn man die Konfrontation mit denen meidet, die den Status quo verteidigen?



    -----

    Hallo denkt die Kolumnistin auch darüber nach das Polizisten durchaus ganz normale Menschen sind die ihren Job machen. Diesen Job machen sie durchaus auch gegen Hooligans oder Nazis.

    Psychologisch wäre es sehr sinnvoller friedlichen gewaltfreien Protest ohne Provokation gegen die Polizisten.

    Die sind nur das schwächste Glied in der Kette. Kapitalisten, Juristen und Politiker sind diejenigen die man anklagen muß.

    • @Justin Teim:

      "(...)das Polizisten durchaus ganz normale Menschen sind die ihren Job machen. Diesen Job machen sie durchaus auch gegen Hooligans oder Nazis."



      -------------------------------------------



      Für Nazis organisiert die hamburger Polizei regelmäßig Sonderfahrten mit der S-Bahn und behindert so auch die Mobilität von allen Bürgern.



      Anreisende "linke" Demonstranten werden mit scikanösen Vorkontrollen behindert, oder gleich Busweise und komplett rechtswidrig gefangen und unter menschunwürdigen Bedingungen tagelang eingesperrt.



      Für Nazis geht die hamburger Polizei mit berittenen Beamten gegen friedliche anitfaschistische Bürger in einer Sitzdemonstration vor.



      "linke" Demonstrationen werden mit (Tonfa)-Knüppel-Orgien zerschlagen, stundenlang (rechtswidrig) "gekesselt".

  • "(Selber erlebt bei den Castor-Transporten in Lüneburg ca. 2003: R.B.Lehmann war ein BGS-Beamter, mir Bart und Mütze glaubwürdig als Anti-Atom-Aktivist verkleidet...)"

    Er nannte sich, wenn ich das recht erinnere Bruno Lohmann.



    Und war -damals noch komlett illegal- als BGS-Beamter undercover in zivil unterwegs und hatte sich so u.a. Zugang zu einer Privatwohnung verschafft.

    • @Wagenbär:

      Ja, R.B.L. gab vor Bauer zu sein und mit seiner Freundin telefonieren zu müssen wegen der Fütterung der Tiere am nächsten Morgen. Dabei telefoniert er wohl eher mit der Einsatzleitung um zu klären, ob er mit auf die Gleise gehen sollte... Aber er war kein Provokateur, sondern "nur" Spitzel.

    • @Wagenbär:

      @"Kontext"

  • Ui, jetzt schlägt’s aber dreizehn. Merkt links endlich, dass die Klimabewegung zwar einen Systemwechsel will, aber nicht im geringsten einen nach links? So ein Mist, jetzt hat man all die Leute in vorauseilendem Gehorsam für eine Sache diskreditiert, die gar nicht so will, wie man dachte. Kurz war mal gefühlt alles drin und schon dreht die Welt sich weiter.

    • @Weidle Stefan:

      Was für ein Systemwechsel soll dass sein? Nachaltige Ausbeutung?

  • ER ist der zivile Ungehorsam der Artigen mit eigenem Logo und eigener Farbe. Immerhin.

  • Tino Pfaff , Autor*in ,

    Extinction Rebellion ist eine Sozialpolitische Bewegung, die es sich zum Ziel macht eine breite Gesellschaft anzusprechen.

    Klar Grenzen sind durch positives Framing gezogen.

    Schade das dies scheinbar noch recht viele nicht verstehen.

  • Tino Pfaff , Autor*in ,
    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Tino Pfaff:

      Soweit es ging, ja.

      Die einen sagen so, die anderen sagen so.

      Kritisieren darf man diese Heiligen so oder so nicht mehr.

      Wahrscheinlich ist Kritik mittlerweile auch toxisch.

  • Wenn Gewaltfreiheit essentiell für eine Bewegung ist, wo soll die Bewegung dann die Grenze ziehen? XR zieht sie bei gewalttätiger Kommunikation, weil Kommunikation Teil der eigenen Haltung ist. Wenn linke Bewegungen inkl ihrer Abgrenzung in "die" (Staatsorgane) und "wir" (die Guten) so erfolgreich waren, warum sind wir dann heute da, wo wir sind? Vielleicht doch besser gewaltfrei aus der Mitte was Neues versuchen!

  • Das Thema von XR heißt "KLIMASCHUTZ". Es wäre völlig falsch, sich in irgendeiner Richtung instrumentalisieren zu lassen. Egal, ob man mit rechten, linken, religiösen Aktivisten, oder anderen Interessengruppen sympatisiert - es wird XR spalten und damit schwächen.



    XR macht bisher sehr gute Arbeit und sollte bei seinen Überzeugungen bleiben.

  • Extinction Rebellion in anderen Städten hat sich von dem Tweet aus Hamburg distanziert und Extinction Rebellion Hamburg hat sich für den Tweet entschuldigt. Ich hätte es fair gefunden, wenn die Kolumnistin das auch erwähnt hätte. So wird die ganze Bewegung diskreditiert, das finde ich ist auch nicht sehr solidarisch :(



    (Besonders, da die meisten bei Extinction Rebellion - egal, ob sie theoretisch auch für Konservative und Liberale offen sind - eben doch links sind. Bei einer Bewegung, die gegen "das toxische System" rebelliert, nicht verwunderlich)

    • @BrünoBär:

      Also sorry, entschuldigen geht anders. In der sog. wird va von einem faux pas gesprochen, der so passiert ist.



      Aber es ist die Haltung von XR HH, die mich so nervt, die zur Kriminalisierung und Spaltung geradezu einlädt.



      FFF kriegt das doich auch hin, eigenständig zu bleiben, ohne andere Gruppen mit anderen Protestformen zur Diskreditierung freizugeben.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Und es geht noch schlimmer. Ich zitiere aus der aktuellen konkret, das Zeit-Interview ist hinter der Pay-Wall:

    Roger Hallam, Mitbegründer von Extinction Rebellion, sagt im Interview:

    "Anders als klassische linke Bewegungen schließen wir niemanden aus, auch jemand, der ein bisschen sexistisch ist oder rassistisch denkt, kann bei uns mitmachen."

    Aufstehen, wo bist Du?

  • Natürlich ist ein Ruf keine Gewaltanwendung. Nicht mal Sachbeschädigung.



    Doch: Irgendein Provokateur mit der Absich Proteste zu diskreditieren wird sich immer unter Protestierende / Blockierende mischen (können). Und wenn der Ruf nicht ausgereicht hätte, um eine Distanzierung von XR-Leuten zu erreichen, hätte er vielleicht etwas in Richtung Einsatzkräfte geworfen. Ja: Man sollte ander Protestierendee / Blockierende nicht allein lassen, sondern zuverlässig bleiben. Andererseits: wie weit kann man von Protestierenden verlangen, diskreditierende Provokateure zu tolerieren? Ein Dilemma, das nicht leicht aufzulösen ist, weil man nie weiß: ist der Provokateur einer der "eigenen" Leute, die in der Aufregung den Aktionskonsens verlassen haben - oder ist es ein eingeschleuster Provokateur der für sie Sicherheitskräfte arbeitet.



    (Selber erlebt bei den Castor-Transporten in Lüneburg ca. 2003: R.B.Lehmann war ein BGS-Beamter, mir Bart und Mütze glaubwürdig als Anti-Atom-Aktivist verkleidet...)

  • Tja, nicht jeder findet Gewalt gegen Andersdenkende oder die Staatsorgane toll. Und ... dass Linksradikale primär Menschen vor dem Ertrinken retten, wäre auch neu. Das und die weitere Versorgung von Flüchtlingen übernehmen in der Regel andere, zum Beispiel Cops.

    • @TazTiz:

      Die Versorgung von Flüchtlingen übernimmt die Polizei? Das ist was neues. Die Polizei ist doch eher dazu da, nach einem Brandanschlag möglichst zügig festzustellen, dass ein rassistischer Hintergrund nicht gegeben ist.

  • Ich hätte es fairer gefunden, wenn die nachfolgende öffentliche Diskussion, zB inklusive der Bitte um Entschuldigung und der Hinweis darauf, dass man sich bemühe, dazu zu lernen seitens xr Hamburg auch Platz in diesem Beitrag gefunden hätte.



    Ich habe Verständnis für die Kritik, aber so ganz ohne Raum für gemeinsames Vorankommen empfinde ich sie nur als eine weitere Entsolidarisierung innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegung.



    An der Debatte war ich nicht beteiligt, ich habe sie lediglich verfolgt.

  • XR hat meinen vollen Respekt, dass sie sich nicht vereinnahmen lassen will.

    Es wird dem Klima definitiv nicht weiterhelfen, wenn man auf einmal falsche Freunde hat, die ganz andere Auseinandersetzungen führen wollen.

    Erklärt man sich eigentlich wirklich schon mit jemandem solidarisch, wenn man nicht darin einstimmt, ihn zu beleidigen?

    Schade, dass die Autorin die verblüffende Wirkung von Rosenbergs Gewaltfreier Kommunikation offenbar noch nie erlebt hat.



    Sie bringt einen deutlich weiter als das Schützengrabendenken der Autorin.

    • @rero:

      Wesentliche Inhalte von Marshall B. Rosenberg sind z.b. in autonomen Kreisen seit Jahrzehnten selbstverständliche Kommunikationspraxis.

      • @Wagenbär:

        Nur untereinander oder auch mit dem Rest der Menschheit?

      • @Wagenbär:

        Für die Autorin aber nun irgendwie nicht.

  • "Eine Rebellion aus der „Mitte“ verspricht düstere Zeiten."

    So ist es.

    • @Rolf B.:

      Eine von Menschen nicht mehr bewohnbare Erde kennt kein rechts oder links.