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meine Kommentare
Johanna Römer
Nur eben zur Gefährdung der (europäischen) Wildkatze durch Vermischung mit Hauskatzen: 1. Durch genetische Untersuchungen wurde belegt, daß viele Wildkatzen eine Hauskatze im Stammbaum haben, was kein großes Problem darzustellen scheint, da solche "Mischlinge", wenn sie von einer Wildkatzenmutter geboren werden, deren Lebensweise übernehmen. Sollten ihre Hauskatzengene ihr dabei im Weg stehen, überleben sie eben nicht und pflanzen sich nicht oder kaum fort. 2. Wildkatzen im Stadtgebiet Berlins? Echt jetzt? Wir reden hier von einer extrem scheuen Art, die mit Menschen nichts zu tun haben möchte. Klar könnten auch sie irgendwann ihre Scheu ablegen, wenn sich ihnen dadurch ein Überlebensvorteil bietet. Ist aber deutlich unwahrscheinlicher als bei Fuchs, Waschbär und Wildschwein. Und derzeit noch nicht der Fall. Und eher in Randbegieten mit Anschluß an größere Waldflächen denkbar, wo die Anzahl an Hauskatzen wieder deutlich geringer wird.
zum BeitragDie potentielle Gefährdung der Wildkatzenpopulation durch Hauskatzen ist absolut kein Argument dafür, Katzen den Freigang zu nehmen. Kastrationen dagegen sind bei verwilderten Hauskatzen in der Stadt ein ganz anderes Thema und können durchaus sinnvoll sein. Auf dem Land natürlich auch.
Johanna Römer
[Re]: Oh doch 😁
zum BeitragJohanna Römer
Inwiefern kann es kein angenehmeres Schicksal sein, ein "glückliches" Leben gehabt zu haben, bevor ein Tier getötet wird? Und warum sollte es einem Ochsen auf dem Lebenshof besser gehen als in dem Museumsdorf?
zum BeitragIch sprach zudem nicht von Biohaltung, sondern extensiver Landwirtschaft. Wer die betreibt, ist nicht zwangsläufig ein Tierfreund, meinen Erfahrungen nach - ich arbeite u.a. als Vertragsnaturschutzberaterin - überwiegen sie aber.
Johanna Römer
Ich finde es unglaublich. Da beschließt eine Gruppe von Schülern, sich intensiv mit dem Thema Fleischkonsum auseinanderzusetzen, ein Vorhaben, das jeder in die Tat umsetzen sollte. Sie stellten sicher, daß der Ochse ein gutes Ochsenleben hatte. Und dann müssen sie sich dafür tatsächlich anfeinden lassen, von sog. Tierschützern.
zum BeitragNur zur Klarstellung: Ich bin seit 15 Jahren Vegetarier. Aber wenn jeder, der Fleisch essen möchte, solches nur aus artgerechter Haltung bezieht, dementsprechend weniger davon ißt, da das nun mal teurer ist, und somit auch ökologisch verantwortlicher handelt, dann freut mich das.
Und, liebe Tierschützer, bedenkt bitte einmal, daß alle heutigen Nutztiere aussterben, wenn sie sich nicht in menschlicher Obhut befinden. Im Falle von Massentierhaltung wäre das das angenehmere Schicksal, im Falle von einer extensiven Haltung (die im übrigen zusätzlich dem Erhalt artenreichen Grünlands dient) sicher nicht.
Und warum stürzt ihr euch auf diese Schulklasse und steckt eure Energie nicht stattdessen in die konstruktive Änderung des Landwirtschaftssystems, das große Konzerne fördert und kleinbäuerliche Strukturen systematisch vernichtet? Vielleicht, weil das ja anstregend wäre und Sachkenntnis erfordert?
Wünsche besinnliche Weihnachtstage!
Johanna Römer
"GEHT´S NOCH?" frage ich mich allerdings nach Lesen des Artikels. Da gibt es Menschen, die mit vielen bedacht geplanten Aktionen, die viele stören, aber niemandem schaden, die Aufmerksamkeit auf das Thema Klimawandel und Artensterben lenken. Die es schaffen, das Ganze ohne Konflikte mit der Polizei durchzuführen. Und dafür müssen sie sich anhören, daß sie nicht mutig genug seien. Daß ihre "Rebellion aus der Mitte" düsteren Zeiten vorausgeht. Und dann sehen sie sich noch nichtmal als Linke??? OmG.
zum BeitragWas soll das? Nur, wer sich als links sieht, hat das Recht auf sinnvollen Protest? Wer FÜR etwas protestiert, muß GEGEN Polizisten sein? Echt jetzt? Wie diskriminierend, engstirnig und einseitig ist das denn bitte?
Bevor ich selbst anfange, gegen gewaltfreie Kommunikation nach wem auch immer zu verstoßen, bleibt die Frage: Was um Himmels Willen ist verkehrt an einer gewaltfreien Rebellion aus der Mitte?
Johanna Römer
@SATGURUPSEUDOLOGOS
zum BeitragFür manche Arten funktioniert dein Ansatz, aber Luchs, Wildkatze und Ziegenmelker werden in noch so naturnahen Gärten keinen Lebensraum finden. Giraffen auch nicht.
Solange es keine Perspektive des Auswilderns zum Aufbau stabiler Populationen gibt, macht ein Aufbewahren für später von Tierarten außerhalb ihres Lebensraums keinen Sinn. Vor allem nicht, da eine artgerechte Haltung vieler Arten in Gefangenschaft nicht funktioniert. Das höhere Alter, das dabei erreicht wird, verlängert nur das Leid. Wobei durchaus die zahlreichen Unterschiede zwischen den unzähligen Arten, um die es hier geht, zu berücksichtigen sind: Krabbenspinnen wird man mit einfachen Mitteln artgerecht halten können, bei Jaguar, Gnu und Alligator sehe ich dazu keine Möglichkeit.
Selbst wenn es die gäbe: auch gefangene Tiere unterliegen den Gesetzmäßigkeiten der Evolution, von der jetzt schon existierenden Inzucht mal abgesehen. Und ob ein Tier, das in 30. Generation in Gefangenschaft lebt, noch weiß, wie es sich im angestammten Lebensraum verhalten muß, um zu überleben, kann niemand vorhersagen. Auch dabei spielen die oben erwähnten Unterschiede eine Rolle.Und dann kommt natürlich hinzu, welche Arten bei begrenzten Ressourcen erhalten werden sollen. Die Sympathie für Säugetiere und Vögel ist groß, aber wer wird sich für den Erhalt von Parasiten einsetzen, die in jedem Ökosystem vorhanden und wichtig sind?
Daß es unserer Art gelingt, sich zu ändern und anzupassen, bevor die derzeit stattfindende Zerstörung von Natur noch größere Ausmaße erreicht, ist leider kaum zu hoffen. Aber Erhaltung von einzelnen Komponenten, in meinen Beispielen Tierarten, wird daran weder etwas ändern, noch bei einem vielleicht stattfindenden Wiederaufbau von Nutzen sein.