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Wohnkostendebatte beim BürgergeldNur mehr Sozialwohnungen würden helfen

Barbara Dribbusch
Kommentar von Barbara Dribbusch

Die Spar-Vorschläge von Friedrich Merz gehen fehl, denn irgendwo müssen die Leute leben. Was fehlt, ist bezahlbarer Wohnraum.

Soabld die Sozialwohnung aus der Förderung fällt, wird sie für viele Mieter unbezahlbar Foto: coramueller/getty images

D ie neueste Lieferung kam wieder von der Bild-Zeitung: 20.000 alleinstehende Emp­fän­ge­r:in­nen von Bürgergeld leben in Wohnungen von mehr als 100 Qua­dratmetern. Skandal, dass der Staat dieses Luxuswohnen bezahlt! So der Tenor der Story. Dass Alleinstehende in großen Wohnungen eben auch ins Bürgergeld rutschen können und dass das Jobcenter dann aber nicht langfristig die hohe Miete übernimmt, geht dabei unter.

Dieselbe Statistik der Bundesarbeitsagentur zeigt übrigens auch, dass mehr als 4.000 Haushalte mit vier, fünf und mehr Personen im Bürgergeldbezug auf einer Wohnfläche von weniger als 20 Quadratmetern hausen. Was nicht heißt, dass der Staat damit billig fährt. In Heimen wird pro Person ein Tagessatz von 25 Euro und mehr verlangt, den die Jobcenter finanzieren müssen. Da können mehr als 3.000 Euro an Wohnkosten für einen großen Haushalt zusammenkommen.

Auch das ist ein potenzieller Aufreger, obwohl die Betroffenen nicht mal genügend Platz haben, einen Esstisch neben dem Doppelstockbett aufzustellen. Die Heimbetreiber begründen ihre Tagessätze mit Zusatzkosten für Pförtner, Betreuungen, Security, Reinigung, Renovierungen.

Am armen Rand der Gesellschaft hat sich ein Graubereich für die Unterbringung auf Staatskosten entwickelt, an dem viele mitverdienen: die Betreiber von Gemeinschaftsunterkünften und auch Wohnungsbaugesellschaften, die ihre Mieten steigern, sobald die Jobcenter die Mietobergrenzen erhöhen.

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Die Armen sind nicht schuld daran

Die Vorschläge von Friedrich Merz, die Wohnkosten für Grundsicherungsbeziehende zu „pauschalieren“, sind dabei nicht hilfreich. Mit „Pauschalieren“ meint Merz Einsparungen, also Absenkung der Mietobergrenzen. Bereits jetzt aber verschicken die Jobcenter Tausende von sogenannten Kostensenkungsaufforderungen, weil Leis­tungs­emp­fän­ge­r:in­nen nach Ablauf einer einjährigen Karenzzeit in angeblich zu teuren Wohnungen leben.

Nur: Sie finden keine Alternativen. Es brächte auch nichts, Arme in die teure Heimunterbringung zu treiben, nur weil man die etwa in München real existierenden Mietobergrenzen der Jobcenter von fast 20 Euro pro Quadratmeter für Bür­ger­geld­emp­fän­ge­r:in­nen für zu großzügig hält.

Was helfen würde, sind mehr – viel mehr – geförderte Sozialwohnungen mit moderaten Mieten. Es gab sie früher zu Hunderttausenden, jetzt aber nicht mehr. Die steigenden Wohnkosten für die Bür­ger­geld­emp­fän­ge­r:in­nen spiegeln diese Entwicklung. Die Armen sind nicht schuld daran. Man sollte sie auch nicht dafür verantwortlich machen.

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch). Kontakt: dribbusch@taz.de
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132 Kommentare

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  • Liebe Kommune, Danke für Eure Beiträge! Wegen des hohen Kommentaraufkommens haben wir die Kommentarspalte nun geschlossen.

  • Wichtige Einflussfaktoren für Mieten aus Praktikersicht:

    1. Flächenknappheit

    Wir wollen die Flächenversiegelung bremsen und Geflüchtete und Einwanderer ins Land lassen - alles löblich. Dann müssen aber auch Bauflächen ausgewiesen werden - Sache der Kommunen und ggf. der Raumordnung. Knappe Flächen hingegen treiben die Preise und machen nebenbei Spekulation erst attraktiv.

    2. Mietregulierung

    Da die Baupreise seit 2020 um über 40% gestiegen sind, die Mieten hingegen oft weniger, lohnen sich viele Bauprojekte nicht mehr. Einzelne fordern jetzt auch noch, die Neubauten seit 2015 in die Mietregulierung einzubeziehen. So werden Bauwillige wirksam abgeschreckt.

    3. Baukosten

    Ein Teil der Baukosten ist staatlich gemacht, z. B. umfangreiche technische Vorschriften, lange Genehmigungsdauern und die Grunderwerbsteuer - all dies treibt auch Mieten.

    4. Objektförderung

    Sozialwohnungen kosten die öffentliche Hand Geld (+ Zinsen!), helfen wenigen und heizen die Nachfrage nach Wohnraum weiter an, weil viele Mieter bei niedrigerer Miete mehr Fläche wollen. Die vielen, die knapp bei Kasse sind, sollten besser mehr Geld zur freien (!) Verfügung bekommen - Mietförderung ist übergriffig.

  • Was erwarten Sie denn von einem "Jünger von Black Rocks Gnaden"? Der "Jünger" wird immer die Lösung in der betroffenen Masse finden, niemals im Geschäftskonzept an dem er heute noch selbst verdient. Solange die öffentliche Verwaltung selbst ekeine Sozailwohnungen erstellt, sind wir alle dem "Markt" ausgeliefert, und den Kommunen geht das Geld aus, für all die überzogenen Zahlungen an die privaten Betreiber der Wohnwirtschaft. Da hilft es auch nicht den Flüchtlingen die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben, denn das Haushaltsproblem ist "hausgemacht".

  • Solange auf Bild-Meldungen nur im Nebensatz auf die wiederholte schlechte Pressearbeit aufmerksam gemacht wird, verbleibt dieses Propagandablatt am Leben. Wie hiess es doch "Bild frisst Kinder".

  • Die Grünen und ihre schwarzen Epigonen zur Merkelzeit haben jahrzehntelang daran gearbeitet, bauen und wohnen mit immer neuen Goldstandards, immer neuen Auflagen, Abgaben und immer mehr Bürokratie mit endlosen Prüf- und Genehmigungsverfahren immer langsamer und teurer zu machen. Klar: kein Problem, wenn man sich all das leisten kann! Was interessiert der Rest, wenn man doch die Welt belehren und retten muss!

    Heute gehen private Häuslebauer und kleine Investoren schon gerne mal in die Knie, wenn die unendliche Folge von Anträgen, Prüfungen, Gutachten und Stellungnahmen stockt und man monatelang oder noch länger ungeplant vor- und zwischenfinanzieren muss.

    Da kaufen private Häuslebauer lieber gebraucht. Wenn man nichts sanieren muss, denn auch dann schlägt der unerbittliche Schimmel zu und man weiss schnell nicht mehr, wie einem geschieht.

    Folge: Was einen zugrunde richten kann, fängt man intelligenterweise besser gar nicht erst an. Also wird immer weniger gebaut.

    Bauen, um zu vermieten? Um Gottes Willen! Jedenfalls nicht als kleiner, privater Bauherr! Das kommt ja fast einer Enteignung gleich!

    Dies sind ebenfalls wahre, zulässige Perspektiven auf dieses Thema.

  • Die verbilligten Anwohnerparkplätze in den Innenstadtwohngebieten bei hohen Parkkosten für auswärtige tragen auch ihren Teil zur Wohnungsnachfrage bei.



    Wird Berlins Innenstadt in Folge der Volksinitiative auto reduziert, könnte sich das umkehren, weil dann auswärtige besser als heute in die Innenstadt kommen (z.B. 48 mal im Jahr als vierköpfige Familie), die Innenstadtbewohner selbst aber sehr in ihrer Autohaltung eingeschränkt werden.

  • Eine Pauschalierung könnte zweierlei bedeuten: Einerseits eine einheitliche Mietobergrenze, im München dieselbe wie in einem Dorf in Sachsen, mit der Folge, dass Bürgergeldempfänger aus teuren Gegenden wegziehen müsste, oft in Gegenden mit vorher schon erhöhter Arbeitslosigkeit.

    Oder eine Pauschalzahlung in einheitlicher Höhe irgendwo in der Mitte, so dass Bürgergeldempfänger in strkutschwachen Gebiete mehr Geld hätten, sich z.B. ein Auto leisten könnten, um den dürftigen Nahverkehr auszugleichen.

    Man müsste eben einen begrenzten Versuch machen, um zu klären, ob das die Leistungsanreize erhöht oder die Menschen erst recht in Hoffnungslosigkeit (ver)treibt.

  • Fehlbelegerquote in München: 50%



    Fehlbelegungsabgabe: keine



    Würde man hier stärker kontrollieren und entsprechende Abgaben erheben, könnte man durchaus einige Neubauten hinstellen.

  • Wenn bald die neuen Kasernen alle fertiggestellt sind haben wir sicherlich wieder eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt 😉

    • @Alex_der_Wunderer:

      Schlau! An der Front verheizt, werden auch die Rechtsextremen weniger. Danken wir Heiland Merz für seine vorrauschauende Politik

  • Nach 45 hatten wir in Deutschland, durch Luftangriffe und die große Anzahl an Vertriebenen, einen gewaltigen Mangel an Wohnungen. Damals die Lösung: selber Arbeiten für sein Haus.



    Bei uns in der Gemeinde bekamen die Vertriebenen von der Gemeinde einen Baugrund gestellt, mussten sich aber dafür verpflichten das jeder 1200 Stunden im Jahr Arbeitsleistung einbringt. Außerdem musste jede Familie wenn das Haus fertig war noch andere Personen aufnehmen, bis jeder sein Haus hatte.



    Aber das war ja früher ....

    • @Günter Witte:

      Was sollten die Leutz auch anderes machen ? Keine Spaßbäder und Saunalandschaften in der Nähe, wenig Restaurants und Shoppingcenter- Na ja & Internet gab's auch nicht...

  • Billig bauen ist ein Problem für den Klimaschutz und damit für uns Menschen in immer stärker aufgeheizten Metropolen. Was fehlt ist der gesetzliche Rahmen, um im Bestand wieder soziale bis normale Mieten zu haben ( deckeln). Zugang zu Wohnraum zu organisieren ist eine elementare staatliche Aufgabe, so wie auch der Zugung zu Infrastruktur, Gesundheitsvorsorge, Bildung, Zugang zu Nahrung staatliche Aufgaben sind. Das Problem waren die Neocons mit und nach Schröder die Immobilienkonzernen und Einzelvermietern die Freiheit schenkten mit dem Geundbedürfnis wohnen maximalen Profit zu machen. Man stelle sich kurz mal vor die Straßen wären privatisiert und die Straßennutzung würde jeden Tag teurer und damit Wegezölle "normal", dann wäre längst Revolution.

    • @Nina Janovich:

      "die Immobilienkonzernen und Einzelvermietern die Freiheit schenkten mit dem Geundbedürfnis wohnen maximalen Profit zu machen."

      Was ist maximaler Profit an mehreren Milliarden Miesen (Vonovia hat in den letzten beiden Jahren rund 7 Mia € Verlust gemacht, 3 Mia davon mit der Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen)?

  • >Was helfen würde, sind mehr – viel mehr – geförderte Sozialwohnungen mit moderaten Mieten.<

    Frankfurt, Ende der 90er Jahre. Sozialer Wohnungsbau. Investor Jürgen Schneider, Architekt Frank Geary - wirklich tolle Wohnungen. Kostenmiete irgendwas über 40 DM - runtersubventioniert auf 8DM.

    Das war Verschleuderung von Steuergeldern. Das kann auf Dauer nicht funktionieren.

  • Bauen, bauen, bauen.

    Städteverdichtung ohne Ende. Das heizt die Städte auf. Das kostet Bäume. Wenn wir schon bei München sind:

    "Nach Recherchen des BUND Naturschutz München wurden in der Landeshauptstadt seit 2011 rund



    20.000 Bäume ersatzlos gefällt." Das war vor drei Jahren. Mittlerweile dürften nochmal 5000 mehr weg sein.

    Und immer mehr Natur zuzubetonieren, nein danke.

    Sozialwohnungen sind gut und schön. Doch bitte nicht noch mehr bauen. Die Lebensqualität der Menschen in diesem Land sinkt und sinkt.

    • @shantivanille:

      Es muss halt möglichst Klimaneutral, viel bestehender bebauter Raum [ zu große Wohnungen, Büros etc. ] in adäquaten Wohnraum umgewandelt werden.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Was sind „zu große Wohnungen“? Wer entscheidet das? Und was soll geschehen, wenn dieses Urteil gefällt wird? Zwangsumsiedlung? Enteignung? Zwangsaufnahme Dritter in die private Wohnung? Ich stelle mir das plastisch vor und kann nicht verhehlen, Angst zu bekommen…

        • @Hungerboomer:

          Braucht es immer Zwang ? Man darf doch als Eigentümer eine leerstehende 5 Zimmerwohnung , zu zwei kleineren Wohnungen umbauen.

          • @Alex_der_Wunderer:

            Mit Gemeinschaftsklo und -dusche? 😁



            Oder würden Sie für teuer Geld an Wasser- und Abwasserleitungen rumpfuschen lassen?

            • @FriedrichHecker:

              Ach was. Küche und Bad benötigen doch nur jeweils ne' zweite Tür 😂🤣😅

          • @Alex_der_Wunderer:

            Ich frag mich auch gerade, warum mir das freiwillige Modell nicht vor Augen stand. Wohl aufgrund der Lebenserfahrung, dass es schnell übel wird, wenn Staat, wenn Behörden ins Spiel kommen. Ohne diese Horrorvorstellung, das eigene Leben und Wohnen Beamten ausliefern zu müssen, stimme ich Ihnen zu. Freiwillig ließe sich eine Menge machen.

            Ach so, nein, auch dafür braucht man ja Genehmigungen…

    • @shantivanille:

      "Die Lebensqualität der Menschen in diesem Land sinkt und sinkt."

      Besonders für die, die auf die Straße fliegen...

    • @shantivanille:

      Möchten Sie mehr Steuern bezahlen, weil Menschen anfangen, dauerhaft in Notunterkünften zu leben? Wie stellen sie sich Menschen vor, die jahrelang wohnungslos leben müssen? Glauben sie allen Ernstes, dass Wohnunterkünfte ökologischer als Sozialwohnungen sind? Für mich klingt ihr Beitrag ganz schön merkwürdig....

      • @Andreas_2020:

        ...klingt iwie so nach : " Ach , wenn wir schon am abschieben sind "...

  • Was leider immer wieder nicht geschrieben wird, die Anzahl der Singlehaushalte steigt und steigt.



    Alleine in den letzten 20 Jahren um 3 Millionen.



    Darüber hinaus steigt der Anspruch auf mehr Wohnraum.



    Das muss erst einmal "aufgefangen" werden.

    • @weather2018:

      Ich würde diesbezüglich gerne auf meinen Beitrag von heute 13 h hinweisen.

  • Das Ganze was der Herr Merz da so plant wäre sowieso verfassungswidrig. Ein Vermieter dürfte dann eine Wohnung an einen Bürgergeldempfänger nur zu einen festgesetzten Höchstpreis vermieten. Und der Vermieter erfährt dann zwangsläufig das sein Mieter von Bürgergeld lebt.

    Bei anderen dürfte er die ortsübliche Miete nehmen. Das wäre dann ein gesetzeswidriger Eingriff in die Rechte der Mieter. Dann sollen die Jobcenter dann den aktuellen Beziehern die Miete kürzen, das wäre auch ein Eingriff in geltende Verträge. Und was passiert wenn die Menschen wohnungslos werden. Kinder müssen dann zwingend in Heimen untergebracht werden. So schreibt es das Bundeskinder- und Bundesjugenschutzgesetz vor. Das sind dann 3000 € pro kind. Die obdachlosen Eltern komen dann in bezahlte Notunterkünfte und erhalten den normalen Bürgergeldsatz. Auch hier, verhungern oder auf der Strasse leben muss niemand.

    Und zum Schluss, für Bürgergeldempfänger gibt es jetzt schon Höchstmieten. In Dortmund, Miete, Nebenkosten und Heizung 500 €. Das reicht für eine 40 qm Wohnung. Aber keine unterschiedlichen für Bürgergeldempfänger.

    • @Martin Sauer:

      Da haben Sie den Bundeskanzler wohl falsch verstanden.

    • @Martin Sauer:

      Die Familie wird insgesamt in einer Notunterkunft untergebracht und die Kinder bleiben bei ihren Eltern. Erst wenn die Eltern auf der Straße leben und die Kinder dadurch kein Obdach mehr haben, werden die Kinder von den Eltern getrennt und es wird eine Unterbringung durchs Jugendamt vorgenommen. Mir ist nicht klar, wie sie zu ihrem Szenario kommen. Es leben inzwischen bundesweit sehr viele Familien in Heimen, teilweise jahrelang. Das stellt für sich keine Kindeswohlgefährdung dar und viele Eltern machen das sogar ganz gut, auch wenn es sehr schwer ist. Obdachlosigkeit sagt nicht viel über erzieherische Fähigkeiten aus, es gibt in Deutschland so viele Eigenbedarf Sklaven - das kann auch Familien betreffen.

      • @Andreas_2020:

        Eigendbedarfsklagen gegen MieterInnen, sorry

    • @Martin Sauer:

      Welcher meiner Mieter von Bürgergeld lebt, weiß ich als Vermieter sowieso. Da gibt's praktisch keinen Datenschutz.

    • @Martin Sauer:

      Da viele Jobcenter eh eine Mietbescheinigung des Vermieters fordern (trotz Vorlage des Mietvertrags und aller Änderungen) ist das ganze eh schon zweifelhaft.

  • Dresden hat Z.B. 2006 alle seine kommunalen Wohnungen, die meisten unsaniert, viele Sozialwohnungen, an die Immobiliengesellschaft Fortress, jetzt Venovia, verkauft. Für ca. Eine Milliarde Eiro. Zugestimmt haben SPD, Linke, CDU, FDP! Dann hat Venovia teuer saniert. Und jetzt jammern SPD und Linke laut herum und möchten gerne Enteignen. Das ist so, als würde ich Dir ein verrostetes Auto schenken, lasse es von Dir teuer restaurieren und nehme es Dir dann wieder weg. In der Wirtschaft würde das mit Gefängnis bestraft werden.

    • @CaoCao_de_taz:

      Ich würde " Enteignung " eher als einen dummen, unkonstruktiven Schlachtruf, von pubertärenden Jugendlichen einordnen, in etwa ähnlich wie : " jagd sie vom Hof " 🤣😂😅🤣

    • @CaoCao_de_taz:

      Natürlich kann man immer wieder auf 20 Jahre alte Fehler verweisen. Allerdings löst das keine aktuelle Probleme.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es würde aber helfen darüber nachzudenken, wer und warum das vor 20 Jahren nicht für einen Fehler gehalten hat und dadurch die andere Seite der Medaille zu erkennen.

        Neue Fehler lösen nämlich auch keine aktuellen Probleme 😛

        • @FriedrichHecker:

          Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es die Zeit wert ist, über Politiker zu sinnieren, die nicht mehr in Amt und Würden sind. Gut ist, dass ihre Nachfolger die alten Fehler korrigieren wollen.



          Mehr Wohnraum in öffentlicher Hand ist jedenfalls kein Fehler.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich würde eher über das Geld sinnieren, das damals bei den Kommunen schon nicht so locker saß wie die Wünsche, aber wenn Sie sich für sanierungsbedürftige Wohnungen in öffentlichem Eigentum begeistern können, es sei Ihnen unbenommen...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Wohnraum in öffentlicher Hand hatte, zumindest in Westdeutschland, immer einen guten Grund und ist auch weiterhin notwendig.



            Der Fehler ist in den neoliberalen Idologien zu finden.

  • Nur wer soll die bauen. In Berlin will man große Wohnungsbauunternehmen enteignen. Die Linke fordert bundesweite Enteignungen, Mietendeckel und danach zwangsweise Senkung der Miete. Soll der Staat die jetzt bauen.

    Berlin hatte seinerzeit 60000 landeseigene Sozialwohnungen vergammeln lassen und die Partei des Demokratischer Sozialismus (PDS) mit SPD haben die dann zum halben Verkehrswert an Fonds "Heuschrecken" verscherbelt. Zum halben damaligen Verkehrswert.

    • @Martin Sauer:

      Das, was mich daran am meisten stört, ist, dass man die Wohnungen weit unter Wert irgendwelchen zwielichtigen Immobilienfirmen im Paket verkauft hat, statt sie einzeln den Mietern oder privaten Kleinvermietern anzubieten.

    • @Martin Sauer:

      Wenn es einen festgelegten, maximal Energie Verbrauch pro Kopf geben würde, könnte sich unser Wohnraumproblem schnell lösen.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Bin dabei, nur werden die Mieter in den hippen Altbauwohnungen da nicht mitmachen.

        • @weather2018:

          Totale voll Isolierung - mit Dämmung aus klimaneutraler CO 2 freier- bis geringer Herstellung 🫠

  • Warum nur ist bauen so teuer geworden? Was sollen diese ganzen Vorschriften? Für jede Eidechse und jeden Feldhamster gibt es eine Vorschrift zu beachten. Wir brauchen endlich wieder billiges bauen für billige Wohnungen

    • @casio:

      Viele unserer Vorschriften sind zu unserem Schutz. Z. B. vor zuviel Eigenmächtigkeiten von Industrie. Wirtschaft & Kapital.

    • @casio:

      In anderen Ländern, z. B. Kanada, Schweiz, USA etc., klagt man über genau denselben Mangel an Wohnungen. Es liegt also nicht an deutschen Regelungen, sondern fast ausschließlich an der Preisentwicklung in der Niedrigzinsphase zwischen 2014 und 2021 und an den aktuell höheren Baufinanzierungszinsen. Es liegt NICHT an Eidechsen und Feldhamstern.

    • @casio:

      Das ist eine interessante Frage. Ich wüsste auch gern, welche Posten im Detail um wieviel teurer geworden sind.



      Ich denke, dass es Möglichkeiten gibt, sehr preiswert zu bauen, dies aber von der Bauindustrie gar nicht gewünscht wird, weil dann ja der Profit geringer ausfällt und auch die Möglichkeiten für „überraschende“ Mehrkosten entfallen oder sehr begrenzt sind.



      Ich erinnere mich an einen Erfinder, der ein Haus entworfen hatte, das aus Wellpappe gebaut war und unter 10.000€ kosten sollte. Ich habe nie von der Realisierung in größerem Maßstab gehört. Vermutlich wurde das Patent von interessierter Seite aufgekauft und sicher verschlossen.

      • @Achsachbloß:

        In einigen Favelas dieser Welt stehen "Häuser", die noch viel billiger waren.

      • @Achsachbloß:

        International werden komplette Hotels in Stahlrahmen-/Modulbauweise gebaut, nur bei uns geht so etwas natürlich nicht. Hier schreibt man eher noch eine Dachsteigung von mindestens 30° vor. In Osteuropa gibt es Modulbauten nach KfW 40, die bei unter 1200€/m² liegen.

        • @Jörg Fichl:

          In Osteuropa gibt es auch Handwerkerlöhne, die unter deutschem Mindestlohn liegen...🤔

  • "Nur mehr Sozialwohnungen würden helfen"



    Müsste es nicht heißen: 'nur mehr Arbeitsplätze würden helfen'?



    Wogegen würden denn mehr Sozialwohnungen helfen?



    Das mehr Menschen eine bezahlbare Wohnung hätten? Aber das Geld muss ja trotzdem irgendwo herkommen.



    Ob der Staat jetzt teure Mieten bezahlt oder in Vorkasse geht und enorme Gelder in den Bau von Sozialwohnungen steckt, um diese dann 'unter Wert' an Betroffene zu vermieten - die Ausgaben dürften sich wenig unterscheiden, oder?



    Baukosten und Nebenkosten sind enorm gestiegen, für 10€ den qm kann auch der Staat nicht mehr bauen.



    Ja, große Unternehmen haben immer eine Profitgier und wollen Renditen erwirtschaften, dafür sind sie meist straffer strukturiert, also kosteneffizienter als unsere überblähten staatlichen Institutionen.



    Ich bezweifle stark, dass mehr Sozialwohnungen dem Staat erhebliche Kosteneinsparungen bringen würden.



    Ja, die Bürgergeldausgaben würden sinken, dafür würden die Kosten für Bau, Nebenkosten und Instandsetzung woanders draufgeschlagen.



    Die Hetze gegen Bürgergeldempfänger würde bleiben.



    Es hilft nur: mehr Beschäftigung und hohe Löhne, also zuvor gute Bildung, damit mehr Menschen von ihrem Einkommen leben können.

    • @Saskia Brehn:

      Dabei setzen nicht die Mieter die Mietpreise fest. Schon sehr merkwürdig von einigen Politiken inklusive Bundeskanzler, da die Schuld auf die Mieter abwälzen zu wollen.

    • @Saskia Brehn:

      In der alten Bundesrepublik gab es immer Sozialwohnungen, Sogar deutlich mehr, als jetzt in ganz Deutschland. Es gab eben immer Menschen, die so wenig verdienten, dass sie sich keine "normalen" Wohnungen leisten konnten.

      Sozialwohnungen in öffentlicher Hand wären für die Gesellschaft auch günstig. Jetzt subventionieren wir über das Bürgergeld private Vermieter.

    • @Saskia Brehn:

      Sie fallen auf die Märchen neoliberaler Propaganda rein.



      Bis die Menschen so gut ausgebildet sind, dass sie die heutigen Mieten bezahlen können, sind die Mieten doppelt so teuer.

      Auch die Menschen mit schlechter Bildung müssen sich Wohnungen leisten können.

      Sonst wird die Demokratie sterbem

    • @Saskia Brehn:

      Klar ist es besser, wenn Menschen auf eigenen Füßen stehen (bzw. von ihrer Hände Arbeit leben) können, da stimme ich Ihnen zu.

      Sie müssen aber sehen, wer eigentlich die Masse dieser ominösen "Bürgergeldempfänger" ist: Kinder alleinerziehender Mütter, Aufstocker (weil Lohn nicht reicht oder Wohnung zu teuer oder beides), Menschen mit mehrfachen "Vermittlungshemmnissen" wie z.B. psychischen Krankheiten.

      Und und und.

      Wie der Staat es hinbekommt, dass Wohnraum wieder bezahlbar wird, ist egal. Es muss aber irgendwann ernsthaft angegangen werden, denn das Problem besteht nicht mehr nur in den Großstädten, sondern wird überall immer schlimmer.

      Im übrigen: Wie soll eine gute Bildung der Kinder funktionieren, wenn die Eltern in 2 bis 3 Jobs nur damit beschäftigt sind, ihre Miete aufzubringen?

    • @Saskia Brehn:

      Arbeitsplätze ist wohl nicht das Ziel, außer aus sozialpsychologischen Erwägungen vielleicht.



      Das Ziel ist eine (nachhaltige) Wertschöpfung, die Wohnraum für alle ermöglicht, keine Bonzenvillen, aber halbwegs gedämmt schon.



      Ob gute Bildung schon reicht, wage ich zu bezweifeln. Das ist schon eine Machtfrage.

      • @Janix:

        Sie haben absolut Recht, danke!

  • Lösungsansätze wären z.B.:

    1) Die Sozialbindung von Sozial-Wohnungen zukünftig nicht mehr zeitlich begrenzen. Vielleicht findet man auch für bestehende Sozialwohnungen eine gute Lösung, z.B. durch eine Ausgleichszahlung für diese Vermieter.

    2) Kein Verkauf bzw. Erschwerung des Verkaufes von Wohnungen von öffentlichen Eigentümern an Private.

    3) Senkung der Baukosten durch Modularbauweise

    4) Fehlbelegungsabgaben konsequent umsetzen.

    5) Verstärkte Bau-Aktivitäten von kleinen/mittleren Wohnungen. Diese könnten dann auch in größerem Maßstab als Tauschobjekte für z.B. alleinstehende Mieter großer Wohnungen angeboten werden.

    6) Unterstützung von Umzügen, z.B. in kostengünstigere Gebiete.

    Nicht alle Vorschläge werden in jedem Fall funktionieren, aber sie könnten die gesamte Wohnungssituation entspannen.

  • Erstes Ziel müsste sein, dass weniger Menschen auf Sozialwohnungen angewiesen sind. D.h. Menschen in sozialversicherungspflichtige Arbeit bringen.



    Zweitens war es ein grosser Fehler, die Wohnungsbaugesellschaften zu privatisieren. Das kann man im Moment natürlich nur mit horrenden kosten zurückdrehen. Vielleicht einfach neue Gesellschaften gründen?

  • taz: *Die neueste Lieferung kam wieder von der Bild-Zeitung: 20.000 alleinstehende Empfänger:innen von Bürgergeld leben in Wohnungen von mehr als 100 Quadratmetern.*

    Die Bildzeitung, das "Fachblatt" für Lügenmärchen und Verdummung, weiß es natürlich wieder ganz genau. Dass Deutschland weder genügend Jobs noch bezahlbare Wohnungen für alle seine Bürger hat, davon schreibt diese sogenannte "Zeitung" natürlich nie etwas. Wo sollen die Empfänger:innen von Bürgergeld denn wohnen? Wir haben jetzt schon laut Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) ca. 471.000 wohnungslose Menschen in Deutschland und davon leben ca. 50.000 obdachlos auf der Straße.

    Die taz schreibt: *In Heimen wird pro Person ein Tagessatz von 25 Euro und mehr verlangt, den die Jobcenter finanzieren müssen. Da können mehr als 3.000 Euro an Wohnkosten für einen großen Haushalt zusammenkommen.*

    Das ist keine höhere Mathematik, sondern einfaches Rechnen, aber selbst das kann Friedrich Merz wohl nicht. Was Merz allerdings erkennen könnte (wenn er denn wollte) ist folgendes; und zwar dass die Mieten in deutschen Großstädten viel zu hoch sind und die Zahl der Sozialwohnungen in diesem Land viel zu niedrig ist.

  • "Was fehlt, ist bezahlbarer Wohnraum. " Stimmt nur bedingt.



    Richtig müsste es heißen: "Was fehlt, ist bezahlbarer Wohnraum in Städten und Ballungszentren".



    Daraus resultiert aber auch ein Problem: Darf man Niedrigverdiener und Hilfebedürftige aus den Städten vertreiben, nur weil es auf dem Land mehr und günstigeren Wohnraum gibt?"



    Wobei sich diese Frage rein praktisch leider von ganz alleine erledigt: In allen großen Städten Europas werden die Mieten in Innenstädten für Geringverdiener eh schon unbezahlbar, also eine Art "vom Markt geregelte Vertreibung" findet statt.

    • @Hans Dampf:

      Das mit dem vertreiben ins ländliche wäre ja nicht unbedingt das schlimmste wenn der ÖPNV ausreichend da wäre.



      Das würde zumindest vorübergehend den Markt etwas beruhigen.



      Es dauert eh nicht mehr lange dann werden Jahr für Jahr wieder mehr Wohnungen frei.

      • @Captain Hornblower:

        Sie meinen, wenn es den Boomern hier einfach zu blöd wird ?

        • @Alex_der_Wunderer:

          Auch wir Boomer leben nicht ewig. Ich denke mal in so ca. 5 Jahren wird es mehr Sterbefälle geben als nachkommen.



          In ca. 15 Jahren hat sich der Wohnungsmarkt entspannt.

          • @Captain Hornblower:

            Vor ca 15 Jahren dachte ich, die geburtenschwachen Jahrgänge würden Schluklassen von 16 oder weniger Schülern ermöglichen.



            Dann kamen Zuwanderungswellen und die Idee war gestorben.

            Vor die Lage kommen ist besser als aussitzen.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Nein, dann wenn erst die Eltern der Boomer und dann die Boomer sterben. Das passiert allen irgendwann, man kann es auch nicht mit Sprüchen über Lebensleistung verhindern.

          • @nihilist:

            Wo haben Sie von mir eine Aussage zur Lebensleistung gelesen ?

  • "Nur mehr Sozialwohnungen würden helfen"

    Und sie wären so schnell zu schaffen. Immobilienhaie wie z.B. Vonovia enteignen und die passenden Wohnungen in Wohnungen mit gerechten Mieten umwandeln. Zusätzlich ein Mietendeckel und die Änderung der Gesetze, dass VermieterInnen relativ hemmungslos Mieten erhöhen können (weit jenseits irgendeiner Inflationsrate), und fertig ist die Laube.

    • @Jalella:

      Bringt aber nicht eine Wohnung mehr,



      nur Milliarden an Entschädigungen, welche die Steuerzahlen zahlen müssen. Also zahlen andere Mieter für die Wohnungen von ehemaligen Vonovia-Bestand.

    • @Jalella:

      Damit wären genau 0 zusätzliche Wohnungen geschaffen. Von den Verstößen gegen die Verfassung möchte ich an dieser Stelle nicht anfangen. Das wurde schon zur genüge durchdiskutiert.

      wenn man Vonovia zerschlagen würde oder den Immobilienbestand in Staatseigentum überführt werden würden, wäre das Grundproblem - zu wenig wohnraum in Ballungsräumen- nicht behoben. Obendrein hätte man noch alle privaten Gelder aus dem Markt verbannt.

      Der Gewinn bei der Vermietung von Immobilien ist nicht wirklich überragend. Da kann sich ja jeder im Jahresabschluss der Gesellschaften ein Bild von machen. Problem e sind der geringe Bestand und die hohen Herstellungskosten. Beidem könnte man mit von staatlichen Gesellschaften geschaffenen Neubauten entgegenwirken.

    • @Jalella:

      Imobilienhai Vonovia hat vorletztes Jahr 6,7 Milliarden € Verlust gehabt, letztes Jahr fast eine Milliarde.

      Wenn in Deutschland Imobilienfirmen enteignet , Mieten gesetzlich festgelegt werden ja dann "ist die Laube fertig". Meinen Sie das dann noch große und mittlere Wohnungsbauunternehmen hier investieren. Damit sie enteignet werden oder ihre Mieten gesetzlich festgelegt werden.

  • Nur durch erheblich mehr staatliche Förderung für Normalverdiener, kann privater Wohneigtum in der breiten Bevölkerung gefördert werden und somit der Spekulation von Spekulanten entgegengewirkt werden.



    Zusätzliche Senkung der Grunderwerbsteuer und eine Befreiung der Grundsteuer in den ersten 10 Jahren, zudem eine Prämie ca. 10 % vom Kaufpreis - ähnlich der Prämien beim Autokauf, bei dem Erwerb von Erstimmobilien.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Aber sicher. Gegenfinanziert wird die Hauskaufprämie dann aus den tollen Einsparungen beim Bürgergeld.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Woher kommt die Finanzierung? Die Mehrheit ist Mieters, die haben es nötiger, würden andere einwerfen.

  • Ja, genau, es braucht mehr sozialen Wohnraum. Dazu braucht der Staat aber mehr Geld. Denn Privatinvestoren finanzieren vor allem Wohnungen für Reiche.



    Dazu könnte der Staat riesige Häuser und Wohnungen und Luxus viel stärker besteuern und das Geld dann in die Förderung von sozialem Wohnraum stecken

  • Früher haben wir Wohnort und Wohnungsgröße nach dem gerichtet, was wir uns leisten konnten. Wenn das Wohnen vom Staat finanziert wird, gelten solche einfachen Regeln wohl nicht mehr.

    • @PeterArt:

      Was früher klappte, war, dass Familien kompakt leben konnten, denn das Leben fand draußen statt. Heute werden Kinder und Jugendliche angeblafft, wenn sie womöglich mal die Straße betreten oder ein Auto auch nur angucken. Die Eltern sollen am liebsten die Kinder bis 17,9 im Blick haben, auch das.



      Wir brauchen öffentliche Lösungen für öffentlichen Raum.

      Und ich bin bei Ihnen, dass Marktlösungen auch eine Methode sein können. Beachten Sie dabei, dass es Werkswohnungen schon fast immer gab, dass die Zahlungsbereitschaft und die Luxusliebe einiger vielleicht sehr viel höher ist und Platz in Anspruch nimmt, den andere dann nicht mehr haben. m²/Person ist eigentlich sehr hoch hierzulande, selbst wenn mensch die anderen Haushaltszusammensetzungen abzieht.

    • @PeterArt:

      In welcher Stadt in Deutschland ist das so ? Bekannte von uns wären interessiert.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Hier ging es ja um Empfänger von Bürgergeld. Das schließt die Übernahme der Miete und einiger Nebenkosten ein. Wer öffentliche Leistungen bezieht, von dem kann man meiner Meinung nach durchaus erwarten, dass er sich ökonomisch ebenso verhält, wie diejenige, die ihre Miete vom Selbstverdienten bezahlt.

        • @PeterArt:

          Sehe ich auch so, aber da Regeln für zu schaffen, die aber auch realistisch sein müssen, dafür haben wir Bürger ja als Staat, unsere Regierung. Nur unsere Regierung entzieht sich zum einem, in Punkto Wohnraumbeschaffung ihren sozialen Verpflichtungen. Zum anderen, eine Überlegung; Eltern sind bis zum Abschluss der ersten Berufsausbildung für ihren Nachwuchs verpflichtet, finanziell aufzukommen. Wie kann es sein, wenn hier in Deutschland von der Gesellschaft erwartet wird, gerade volljährig gewordenen Kindern, ohne Berufsschulabschluss und ohne berufliche Tätigkeit, Wohnungen und Lebenshaltungskosten dieser Kinder zu finanzieren ? Am besten auch noch für die Kinder von gerade volljährig gewordenen Kindern gleich mit. Ist doch ein Fass ohne Boden und erhöht zudem auch den Wohnraumbedarf.

        • @PeterArt:

          Wohnungsgrößen und Mieten für Bürgergeldempfänger sind begrenzt. Unser "Kanzler" tut nur so, als wäre es nicht so. Was Sie fordern, ist also schon längst Realität.

          Diese ständigen, substanzlosen Neiddebatten nützen nur denen, die sich am Wohnen gnadenlos bereichern wollen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Dann ist ja alles gut.

            • @PeterArt:

              Gut ist auf dem deutschen Wohnungsmarkt nichts. Aber die Unwahrheiten des Mannes in Kanzleramt verhindern Lösungen, statt den Weg für sie zu ebenen.

      • @Alex_der_Wunderer:

        PeterArt meint vielleicht stehengebliebene Telefonzellen.



        Die Verteilungsfrage ist auch eine Machtfrage.

  • Wir werden Zeug:innen von Merzscher Ahnungslosigkeit, was den Wohnungsmarkt für Normalsterbliche anbelangt.

    Genauso ist es aber die alte Hetze gegen Arme, die man schon zu Zeiten der Hartz-Gesetze erlebte: Anstatt dass wir uns um die Reichen kümmern und sie einen gerechten Anteil bezahlen lassen, schlagen Merz und seine Bluthunde Linnemann und Spahn eben auf Menschen am Rande der Gesellschaft ein.

    Niemand ist zufriedener danach (und vor allem nach den darauf folgenden Reformen): Die Armen haben immer noch kein besseres Leben, aber dafür keine Wohnung mehr. Die Beschäftigten knapp über der Armutsgrenze finden immer noch keine Wohnung und können weiterhin nichts zurücklegen.

    Und die schrumpfende Mittelschicht, die auch gerne mithetzt, realisiert nicht, dass auch sie von einem funktionierenden Sozialstaat profitiert: Z.B. können sie ihre Kinder ohne Angst zur Schule fahren lassen.

    Wir sollten die Debatte nicht personalisieren, wie Kanzler und Bild es tun.

    Wir sollten darüber sprechen, was uns dieser Sozialstaat wert ist. Und wir sollten darüber sprechen, wie wir als Gesellschaft erwerbslosen Menschen am besten neue Perspektiven eröffnen können.

    • @Stavros:

      Wäre es nicht eine Überlegung wert, an öffentlichen Schulen ein Unterrichtsfach explizit für Erziehung, Verantwortung & soziales Verhalten einzuführen ? Hier besteht wohl ein extremer Bedarf !

      • @Alex_der_Wunderer:

        Wie wäre es wenn die Eltern damit anfangen und nicht alles auf die Schulen abwälzen.

        • @weather2018:

          Klaro, machen aber viele Eltern leider nicht. Darum ja der Bedarf...

  • In Hamburg haben das die Jobcenter rigoros gemacht, wenn die Wohnung zu groß war, musste umgezogen werden, das hat den Immobilienbesitzern richtig gut gefallen. Die haben die Mieter mit teilweise sehr alten Mietverträgen schnell und sauber aus den Wohnungen bekommen. Das Ergebnis war, dass gewisse Stadtteile regelrecht gesäubert wurden und die Konkurrenz von armen Menschen um billigen Wohnraum stark zunahm.



    Es fehlen inzwischen Sozialwohnungen, aber es fehlen in den Ländern Politiker, die durchsetzungsfähig und kompetent sind. In vielen Landesregierungen sitzen Menschen, die es nicht können und auch nie können werden. Da es um einflusslose Arme geht, stößt sich niemand dran.

    Ich finde Merz ist noch schlechter als Scholz und Merkel. Wenn das so weitergeht, gibt es irgendwann gewaltige Konflikte. Deutlicher kann ein Kanzler nicht von seiner eigenen Hilflosigkeit ablenken wollen, es sind die Armen die unser Problem sind? Oder unfähige Politikrentner, die gegen Arme und Geflüchtete hetzen?

    • @Andreas_2020:

      Und wer regiert in Hamburg SPD/Grüne. Und Bürgergeld ist aufgeteilt. Für die Wohnkosten sind die Kommunen zuständig und Unterhalt der Bund.

      In Jobcentern sind die Mitarbeiter der Bundesabeitsagentur für die Arbeitsvermittlung zuständig und Finanzen die kommunalen Mitarbeiter. Daher hießen die Jobcenter mal Arge, Arbeitsgemeischaften.

      Mit der Bundesregierung hat das also nichts zu tun, sondern sind Maßnahmen des rotgrünen Senats

    • @Andreas_2020:

      **In Hamburg haben [...] das hat den Immobilienbesitzern richtig gut gefallen.**

      Makler und Immobilienbesitzer sind ja auch 'zarte Pflänzchen' in diesem Land, um die man sich besonders gut kümmern muss.

      **... gewisse Stadtteile regelrecht gesäubert wurden ...**

      Die Gentrifizierung ist in Hamburg wirklich sehr schlimm geworden. Altona und sogar St. Georg werden von Jahr zu Jahr auch immer mehr zu Schickimicki-Stadtteilen für wohlhabende Leute. Und wo bleiben die kleinen Leute? Nun ja, diese Frage stellt sich ein ehemaliger BlackRock-Lobbyist wie Merz natürlich nicht, aber auch ein Hamburger SPD-Bürgermeister macht sich darüber anscheinend keine großen Gedanken.

    • @Andreas_2020:

      "Die haben die Mieter mit teilweise sehr alten Mietverträgen schnell und sauber aus den Wohnungen bekommen."

      Und sie dann mit horrenden Wuchermieten weiter vermietet. Und die Wohnungen, die weiter von BürgergeldbezieherInnen bewohnt werden, sind eine sichere Einnahmequelle: da zahlt der Staat (wir!) in Form des Wohngeldes ihre überzogenen Mieten. Wir zahlen damit direkt die hohen Dividenden der Immobilienkonzerne - direkt aus der Steuer.

      • @Jalella:

        Ja so war das und teilweise ist es noch so

  • Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass eine Vergesellschaftung der börsennotierten Wohnungskonzerne langfristig die größte Wirkung auf eine Kappung (Senkung?) der teuren Mieten hat.

    Es sollte jeder und jedem klar sein, das nur eine Rekommunalisierung von Wohnraum wirklich hilfreich ist.

    Das schließt auch eine (weitreichende) steuerliche Bevorzugung von Wohnungs-Genossenschaften mit ein.

    Und Grundstücke (im städtischen Bereich) sollten grundsätzlich nur noch per Erbpacht vergeben werden dürfen.

    Alles machbar.

    Müssen nur wollen... . :-)

    • @Goldi:

      Das ist einfach nicht wahr. Schaut man sich die Geschäftszahlen und Aktienkurse der großen Immofirmen an, war das im letzten Jahrzehnt ein lausiges investment. Eine vergesellschaftete Firma kann kaum niedrigere Mieten verlangen, zumindest dann nicht, wenn ihr auch noch der teure Neubau von Wohnungen und nicht nur die Bestandsverwaltung unter langsamer Verrottung übertragen wird.

      • @TheBox:

        "Eine vergesellschaftete Firma kann kaum niedrigere Mieten verlangen, zumindest dann nicht, wenn ihr auch noch der teure Neubau von Wohnungen und nicht nur die Bestandsverwaltung unter langsamer Verrottung übertragen wird."

        Wenn eine Genossenschaft nicht nach dem maximal aus den den Mieter:innen heraus zu pressenden Profit schielt, dann kann sie die Mieten stabil halten.

        Abzuschaffen ist die steuerlich zwingende Mindestmiete, was ich für einen Skandal halte:

        "Wer in Deutschland zu günstig vermietet, wird vom Finanzamt bestraft"

        www.focus.de/immob..._id_201518783.html

        Neubauten haben im übrigen eher weniger Sanierungsbedarf als Altbauten. Deswegen verstehe ich ihre o.g. Annahme nicht.

        Grundsätzlich gilt es, die aktuelle Megarüstung zu stoppen und statt dessen nachfragegemäß in den Bau modernster, klimafreundlicher, hitzeresilienter und schöner Wohnzeilen zu investieren.

        Also keine Plattenbauten wie in der DDR, sondern gut gedämmte, moderne, schöne Wohnbauten in ausreichender Zahl.

    • @Goldi:

      Genau. Es ist nicht so schwer, Massnahmen zu ergreifen, die wirklich Besserung bringen. Z.B. Besserstellung von Genossenschaften gegenüber Wohnungskonzernen. Z B. grosszūguge Kredite, die dann durch die Mieten zurückgezahlt werden.



      Oder Verbot, mehr Quadratmeter zu berechnen als wirklich vorhanden sind.



      Man muss es nur wollen

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        grosszūguge Kredite, die dann durch die Mieten zurückgezahlt werden

        Wer stellt diese Kredite zur Verfügung?

    • @Goldi:

      Na klar, ist das machbar, Herr und Frau Nachbar. Das ginge am Besten, wenn man für den Wohnungsbau eine demokratische Mitbestimmung der Mieterbevölkerung einrichtet. Zusammen mit Achitekten und Wissenschaftlern könnte man Wohnräume konzipieren, die z.B. mobile Innenwände haben, so dass die Wohnungsgröße variabel wäre oder Wohnungen, die hitzeresilient sind oder auch begrünt. Auch Sozialwohnungen müsse keineswegs hässlich sein und überhaupt fehlen dem heutigen Städtebau moderne Konzepte für Naherholungszonen, Ruhezonen, Kühlungsbereiche, Trennung von Radfahrern, Fußgängern und Autoverkehr und augelockerte humane Architekturen.

      Statt dessen sagen uns die Blackrocks und hochdekorierten Militärs zusammen mit der BILD, dass solche demokratischen und zivilen Projekte wegen der Zeitenwende (oder wie auch immer die das nennen) und die stärkste Armee Europas aufzubauen, nicht statthaft seien und die Bevölkerung sich so etwas gefälligst zu verkneifen habe.

      Modern geht anders.

  • Richtig ist auch das viel Wohnraum leer steht, meistens allerdings leider nicht da wo Arbeitsplätze sind.



    Vielleich sollte man da mal gucken ob sich da Lösungen finden.



    Es kann doch nicht sein das Wohnungen einfach so verrotten.



    Es sollte eine Übergeordnete Kommission geben die deutschlandweit das koordiniert und Lösungen findet.

    • @Captain Hornblower:

      In HH stehen Wohnungen oft mehrere Monate leer, manchmal liegt das an Terminen mit Handwerkern, manchmal lässt man sich Zeit, den richtigen Mieter zu finden. Selbst rätselhaften Dauerleerstand gibt es. Leerstand ist nicht an wirtschaftliche Ertragskraft gebunden.

      • @Andreas_2020:

        Bei meinem Vermieter stehen in einem Wohnobjekt



        von 130 Wohneinheiten 65 über Jahre leer. Alle paar Jahre werden wir weiter verkauft es wird sich aber um nichts gekümmert.



        Zwar keine 1a Wohnlagen aber Dauer Leerstand kann ja auch nicht die Lösung sein.

  • Nur weil die Bild was schreibt, ist es nicht falsch. Wenngleich der Tenor natürlich daneben ist. Aber alleine in meinem Umfeld kenne ich 3 Seniorinnen (in diesen Fällen alle weiblich), die nach dem Ableben ihrer Partner und dem längst vollzogenen Auszug der Kinder, alleine in grossen Häusern leben. In einem Fall mit Tagespflege in einer Senioreneinrichtung. Das heisst sie schläft nur in dem Haus. Ich habe keine Patentlösung, wie man bei uns Rentnern hier einen Sinneswandel durchführen kann, aber so ist es sozial, ökologisch und ökonomisch nicht tragbar. Die Weichen zum Umdenken müssten meiner Meinung nach viel früher einsetzen, nicht auf den letzten Metern wo es dann nur angstbesetzt ist und die Abwehr gegenüber einer "Umsiedlung" oder Aufnahme von Mitbewohner viel zu gross wird.

    • @Heiner Petersen:

      Sich zusammenraufen, das Haus mit anderen zusammen nutzen, sich helfen und doch einen Raum für sich haben. Einliegerwohnung.



      Ich würde gerade jedoch abfragen, was an Bedürfnissen das Jetzige, so Widersinnige auf den ersten Blick, auf den zweiten Blick haben könnte. Sorge um Streit? Erinnerungen? Diese Bedürfnisse lassen sich vielleicht anders lösen, und dann wird der vorhandene und doch knappe Raum besser genutzt.



      Evtl. von armen Menschen, welche Genügsamkeit noch können.

    • @Heiner Petersen:

      Einen alten Baum verpflanzt man nicht.



      Zumindest im Eigentum ist die Lösung flexibel zu bauen.



      Beim Bau muss man auch dank ausufernder Bürokratie vieles mitdenken, mitplanen und mitzahlen.



      Hintenraus legt man seinen Kindern ein Ei, weil nur der selbstgenutzte Teil des Elternhauses Erbschaftssteuerfrei ist.



      Das MUSS alles einfacher werden.

      • @MK:

        weil nur der selbstgenutzte Teil des Elternhauses Erbschaftssteuerfrei ist.

        Was wäre hier in den Kommentarspalten wohl "los" wenn es nicht so wäre?

    • @Heiner Petersen:

      Eine Lösung wäre, dass der Staat den Umbau finanziert, so dass nich eine junge Familie mit Kind dort einziehen können. Die meisten ălteren Frauen lieben Kinder. Und die Familie könnte der Frâu im Alltag helfen.



      Sicher keine Lösung în allen Fällen, aber în vielen.



      Nur dürften dann die Behörden nicht irgendwelche zuweisen, sondern nur wenn beiden Seiten einverstanden sind.

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        "Eine Lösung wäre, dass der Staat den Umbau finanziert,"

        Nein das ist keine Lösung, da das Problem meist in Metropolen auftritt und es dann durch den Steuerzahler zu subventionieren ist im höchsten Maße ungerecht.

    • @Heiner Petersen:

      Die Frage ist, wäre die Miete nach Umzug günstiger oder teurer, auch wenn die neue Wohnung nur 1/3 so groß ist?

    • @Heiner Petersen:

      Die geschilderte Situation ist aber nicht unbedingt eine Frage nach Wohngeld, bzw. bürgergeld. Selbst ein Verkauf des Hauses würde nicht das Problem von fehlenden Sozialwohnungen lösen.

      • @fly:

        Und wo sollen diese fehlenden Wohnungen denn gebaut werden? Unser Vermieter, ein Bauträger, sucht seit mehr als zwei Jahren nach freien Grundstücken in Augsburg. Da ist nichts mehr. Er hat deswegen schon seine Belegschaft reduziert (reduzieren müssen). Drei Straßen weiter steht aber z.B. ein Einfamilienhaus aus den 60ern leer. Großes Grundstück. Interessant für ein Sechsfamilienhaus dort zu bauen. Der Besitzer ist verstorben. Die Kinder als Erben möchten aber mindestens 1,5 Millionen dafür. Das bezahlt auch der genannte Bauträger nicht. Also verfällt das Haus, und nichts wird passieren.

        • @Oleg Fedotov:

          Die 1,5 Mio dürften der Zahl aus dem Grund- bzw. Erbschaftssteuerbescheid entsprechen.



          Kann aber trotzdem sein, dass die Zahl nicht realistisch ist 😎

  • Ich fürchte, Statements wie "irgendwo müssen die Leute leben" verlieren in unserer trubokapitalistischen Äre ihre Bedeutung. Denn die naheliegende Antwort wird darin bestehen, sie in Frage zu stellen:

    "Ja, sicher müssen Leute irgendwo leben, aber das muss ja nicht zwangsläufig in Wohnungen sein. Wir sehen doch, dass Wohnen immer teurer wird, da kommt der Staat an seine Grenzen. Hier sind kreative, innovative Schritte erforderlich. Gerade jetzt, in Zeiten des Klimawandels, den wir übrigens immer schon anerkannt haben, stellt sich doch die Frage, ob es nicht sozial verträglicher ist, vom Anspruch auf eine Wohnung zurückzutreten. Sparte man doch so auch Kosten für deren Kühlung. Man entlastete also nicht nur den Wohnungsmarkt, sondern auch noch die Stromnetze. Das wäre übrigens auch mit Hinblick auf den hohen CO2-Ausstoß, der beim Bauen entsteht, die eindeutig nachhaltigere Lösung."

    Es ist egal, ob man so etwas jetzt von Merz, Klingbeil oder Söder erwartet. Kommen wird es. Und die fossile Propagandamaschine der Springer-Medien wird es zum Heilsversprechen verklären.

  • Das ist unseren politischen Lichtgestalten genau so klar, wie das eins und eins zwei ist.

    Man will es nicht. Man will die Menschen hier klein halten.

    Und wer sich um Wohnung, Job und Kühlschrank sorgen muss kommt nicht auf dumme Gedanken. Wie z.B. Gedanken über das Totalversagen der Parteien. In der Vergangenheit und jetzt gerade.

    • @Bolzkopf:

      👍👍 Fein auf den Punkt gebracht !

  • Merz will die Langzeitarbeitslosen in die Wüste , ehm also auf Land schicken. Da sind genug Wohnungen frei. Und ne Tanke gibts auch !

    • @Timelot:

      Wenn schon, dann ins Sauerland. Da sorgen dann die Schützenvereine auch gleich für die Integration, meint zumindest Merz.

      • @Flix:

        Fragt sich, an welchem Ende des Gewehrlaufs er sich die Bürgergeldempfänger vorstellt 🙄

  • Z.B. in Coburg gibts ne Bushaltestelle "Neue Heimat". Seitdem des in die Hose gegangen ist, ist die Subventionskohle halt anders versickert. Evtl. sollte ma ab "Neue Heimat" anfangen, gedanklich zumindest, anders zu agieren *lol*.

  • Kein Wort darüber, dass man ja auch in Gegenden umziehen könnte, wo es freien Wohnraum gibt und wo dieser für weit unter 10€ pro Quadratmeter zu haben ist. Wer nicht arbeitet bzw. genug selbst verdient, kann nicht verlangen, dass die Steuerzahler sein Leben in der teuren Innenstadt finanzieren. Das ist absurd.

    • @Franz Strauß:

      Stimmt ja ! Solche Gegenden gibt es ja auch noch!

      Wo der ÖPNV so regelmäßig und häufig kommt wie der 29.2.



      Wo "Papa" täglich 50-70 km zur Arbeit fahren muss.



      Wo der Weg zur Schule eine Stunde dauert.



      In Wohnungen wo der Ofen die Briketts schneller frisst als das Kohlenjupp sie liefern kann.

      Sie haben ganz recht !

    • @Franz Strauß:

      Aber klar. Diese Gegenden warten auch alle nur darauf, die ALG2-Empfänger aus den Städten unterzubringen. Was soll schon schief gehen?

    • @Franz Strauß:

      Man kann doch nicht Menschen wie Vieherden durch Deutschland schicken. Auch Arbeitslose haben Familie, Verwandte und Freunde, Kinder gehen zur Schule.

      Desweiteren es gibt schon Höchstpreise für Wohnungen. In Dortmund Zb. bekommt ein Hartz4 Empfänger maximal 500 € Unterkunftskosten. Das sind Neben- und Heizkosten schon enthalten. Dafür erhält man ein 40 qm Wohnung in der Dortmunder Nordstadt. Davon sind 350 € Miete ohne Nebenkosten.

      Wer Zb. eine 20 qm Wohnung für 500 € Gesamtkosten hat darf die auch behalten. Es gibt also nur eine Höchstmiete, egal wie groß die Wohnung ist.

      Und in kleineren Orten um Dortmund herum Zb. Witten oder Kamen sind die Wohnungen laut Imobilenportal auch nicht biliger. Sollen die Menschen zur deutsch polnischen Grenze ziehen, da gibt es billige Wohnungen, aber keine Arbeit, keine Geschäfte, kaum Schulen usw.

    • @Franz Strauß:

      Absurd ist die Vorstellung, dass sich Bürgergeldempfänger in den Innenstädten drängeln. Und noch absurder ist, dass man denkt, dass man sie einfach in Gegenden abschieben kann, in den es kaum Arbeit und Infrastruktur (Grund für die leerstehenden Wohnungen) gibt.



      Probleme muss man lösen, nicht aus den Augen schaffen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Guter Punkt!

    • @Franz Strauß:

      Arbeitet denn z.B. Frau Quandt (Gigolo verklagen zählt nicht mit)? 'Verdient' die Vollzeiterbin etwas?



      Vorsicht auch hier mit klassistischen Zuschreibungen.

    • @Franz Strauß:

      Vielleicht reichen Sie gleich eine Aufforderung zur Entmündigung von Leistungsbeziehern beim Bundestsg ein.

  • Wahrer Punkt, der Mietmarkt ist völlig verquer, die Umzugsmobilität ist an sehr vielen Orten kaum noch da. Und Springerpresse wie die rechte Seite des Parteienspektrums sollten ihre Ablenkungsattacken auf sozioökonomisch Schwächere endlich einstellen - Anstand wäre etwas anderes als das. Sozialwohnungen sind Sache eines Staats, der nicht nur auf noch zu niedrigere Steuern für die Wenigen schaut.

    Ich möchte daneben schon auch die Verteilungsfrage stellen. Pro Nase haben wir eigentlich einiges an versiegelter Fläche, einiges an Wohnraum. Da wohnt Hilde Schnippenkötter alleine im Einfamilienhaus, während die Enkel am Dorfrand neu bauen, weil man das ja irgendwie so macht. Da zahlen wir die Steuerkürzungen für die Privatpoolbesitzer und lassen die öffentlichen Bäder verlottern. Da "brauchen" Studierende eine große Wohnung nur für sich, die Eltern haben's ja. Es ist ja nicht so, dass kluge Leute nicht schon kleine Wohnungen oder Zusammen-Nutzung ersonnen hätten. Oder in München bleibt die feine Wohnung leer, außer das Paar Dimpflmoser geht mal aus Knödlingen in die Oper.



    Es ist die zunehmende und vererbte Ungleichheit plus Ineffizienz. Und wir könnten gar nichts daran ändern?