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Wissenschaftlerin und Funk-YouTuberinMai Thi Nguyen-Kim will in Politik

Vor 10 Monaten gab „maiLab“ bekannt, dass sie mit Youtube aufhören möchte. Jetzt deutet sie auf ihrem Kanal an, dass es sie in die Politik treibt.

Mai Thi Nguyen-Kim bei der Eröffnung der 35. Medientage in München, Oktober 2021 Foto: Sven Hoppe, dpa

Berlin dpa/taz | Auf ihrem Youtube-Kanal „maiLab“ machte die promovierte Chemikerin Mai Thi Nguyen-Kim wissenschaftliche Inhalte für ein breites Publikum zugänglich. Bis sie im April 2023 bekannt gab, dass sie ihre Arbeit dort vorerst beenden möchte, generierte sie circa 1,4 Million Abonent_innen.

Jetzt sagt sie in einem Video-Statement, dass sie selbst handeln wolle und deutet so an, in die Politik einsteigen zu wollen. „Ich mache mir Sorgen um die Zukunft unseres Landes und ich schaue mir das nicht mehr länger einfach nur an“, sagt sie in dem fast neunminütigen Clip.

So spricht Nguyen-Kim unter anderem von einer „Informationskrise“ und einer „Diskussionsklimakrise“, in der sich die Gesellschaft befinde und kritisiert, dass heutzutage die Nachrichten die meiste Aufmerksamkeit bekämen, die am meisten empören. So entstünde gesellschaftliche Zerspaltung, so Nguyen-Kim.

Welcher Partei sie sich verbunden fühlt oder wie sie konkret in die Politik einsteigen möchte, geht aus ihrem Video nicht hervor. Im Video kritisierte sie unter anderem Grüne „Homöopathie-Liebe“ und „Gentechnik-Hass“, aber auch die „thermodynamisch fragwürdige Technologieoffenheit“ der FDP. Sie kündigt an: „Ich freue mich schon sehr darauf, euch bald Konkreteres sagen zu können.“

Die preisgekrönte Wissenschaftsjournalistin war neben ihrem Youtube-Kanal „maiLab“ auch als Moderatorin in der ZDF-Reihe „Terra X: MaiBrain – Reise ins Gehirn“ zu sehen und schrieb bereits einige Sachbücher.

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78 Kommentare

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  • Sie würde als rational aufgestellte Umweltfreundin in die Grünen vor 2018 passen oder auch die Klimaliste könnte sie gefragt haben.



    Traurig, dass bezahlte und unbezahlte Gefolgsleute der Fossilschleuderei wissenschaftliche Erkenntnisse hierzulande dermaßen übertönen konnten. Ändern wir es durch Gegenhalten und Angreifen.

  • Ich setze einen Döner, dass es die SPD wird. Call, Raise oder Fold?

    • @Romeo:

      Ich tippe auf BSW. Setze einen Döner dagegen

  • Ihre Stärke ist Kommunikation, ihre Überzeugung die Notwendigkeit einer durch die Gesellschaft laufenden Wissenschaftskultur. Und sie scheint vor fast niemandem Angst zu haben.

    Ob ihre Idee, selbst in die Politik zu gehen, richtig ist, wird sich erweisen. Merkel, die den R-Faktor im Fernsehen erklärt, hat schon viele auch im Ausland beeindruckt.

    Vielleicht könnte sie in der Rolle der Wissenschaftsjournalistin mehr zur Veränderung der Gesellschaft beitragen. Hoffentlich versperrt sie sich nicht den Rückweg.

  • Menschen aus der Retorte , ehrlich ?



    Sind wir schon soo weit, und soweit ? "...generierte sie circa 1,4 Million Abonent_innen" Nee, Abbonnements kann mensch generieren, ..t_innen dagegen wohl kaum. Selbst wenn mensch Mai Thi Nguyen-Kim is.

  • Im Beruf kompetent macht leider noch keinen guten Politiker, siehe unseren Gesundheitdminister Lauterbach.



    Auf die Partei wäre ich gespannt. Tippe auf CDU oder SPD. Eher CDU.

    • @Der Cleo Patra:

      Es könnten auch die Grünen werden. Da die Grünen peu à peu die früher kritisierten Technologien rehabilitieren (Auto, CCS), wenn sie in ein Klimaschutz-Narrativ passen, wird das wohl leider auch mit der grünen Gentechnik geschehen. Die taz hat dankenswerterweise darauf hingewiesen, dass das schon begonnen hat. taz.de/Debatte-ueb...ntechnik/!5948071/ (Das dort erwähnte Institut - dasselbe, das Mai Thi wissenschaftliche Fehler vorwirft - heißt allerdings nicht "Test Bio", sondern Testbiotech.)

      • @Mika:

        Ich war lange Zeit zu 100% persönlich gegen Gentechnik, mittlerweile sehr ich das etwas differenzierter.

        Das beginnt schon beim Begriff "Gentechnik".

        Was ist Gentechnik?

        Wieso ist das erzwingen von Mutationen durch radioaktive Bestrahlung von Samen keine Gentechnik?

        Weil absolut nicht vorhersehbar ist, was das Ergebnis ist?

        Aber ist dies nicht ev. sogar gefährlicher?

        CCS und Grüne ist ein gutes Beispiel dafür wie eine Partei sämtliche Prinzipien über Bord wirft.



        Das gruseligste dabei ist, die Partei weiß selbst mit Sicherheit, dass CCS keine Lösung ist.

        Das dies eine Tatsache ist, das weis mit ziemlicher Sicherheit auch die Mehrheit, in allen anderen Parteien... außer der AFD.

        Die Zahlen /Daten zu CCS sind so dermaßen ernüchternd wie die zu E-fuels.

        Da gibt es nichts schön zu reden.

        Das die Politiker aber so tun als ob und die Bürger:innen damit für dumm verkaufen fördert am Ende die Politikverdrossenheit.

  • Es wäre ja schön mehr Naturwissenschaftler in der Politik zu haben. Bei ihr fehlt mir allerdings die notwendige Demut zu Erkennen dass Naturwissenschaft keinen Alleingeltungsanspruch hat und in politischen Entscheidung insbesondere sozioökonomische Gesichtspunkte eine Rolle spielen.

    Sie hat sich gerade während der Pandemie in Talkshows sehr weit aus dem Fenster gelehnt bei Fragen die deutlich komplexer waren als rein virologische Entscheidungen. So ist z.B. die Frage ob jede Maßnahme die ein Leben rettet automatisch gut ist, nicht automatisch mit 'ja' zu beantworten, sonst müssten wir alle per Staatsverordnung auch außerhalb der Pandemie zu Hause sitzen.

    Ich hoffe dass sie den Spring von Fundamentalszientismus zu realpolitischer Vernunft noch hinbekommt.

    • @Tim Broich:

      Da die Frau nicht dumm ist und ihr diese logische Schlussfolgerung sicher nicht entgangen ist, gehe ich davon aus, dass die genau das möchte.

    • @Tim Broich:

      „So ist z.B. die Frage ob jede Maßnahme die ein Leben rettet automatisch gut ist, nicht automatisch mit 'ja' zu beantworten, sonst müssten wir alle per Staatsverordnung auch außerhalb der Pandemie zu Hause sitzen.“

      Wie man nach den ganzen 3 Jahren, in denen das wirklich immer und immer wieder pausenlos durchgekaut wurde, immer noch nicht den Unterschied zwischen der Situation in den Krankenhäusern während der akuten Pandemie-Situation und dem Zustand außerhalb dieser verstanden haben kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Und es macht mich auch ehrlich gesagt ziemlich wütend.

      Nochmal: Die Krankenhäuser waren hoffnungslos überlastet. Es musste triagiert werden. Das heißt, es starben Menschen, weil zu wenig Personal auf zu viele Patienten traf.



      Das ist jetzt nicht mehr der Fall und daher sind die Maßnahmen heute auch nicht mehr notwendig.

      Doch, Wissenschaft erklärt sehr viel. Es sind Leute wie Sie, die aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund versuchen, Wissenschaft und ihre Bedeutung zur Verbesserung der Gesellschaft kleinzureden, weil sie offensichtlich nicht einmal die Basics verstehen.

      • @Besorgte_Bürger:

        Herr Broich meinte wohl eher, dass GENERELL das Verlassen der eigenen vier Wände ein höheres Sterberisiko mit sich bringt und somit bei strikter Priorisierung des Lebensschutzes vermieden werden müsste. Abstrakter gesprochen ist wohl gemeint, dass Politik einen Mittelweg zwischen Lebensrisiko und Lebensqualität anstreben muss. Da sich letztere einer rein (natur-) wissenschaftlichen Definition entzieht, ist diese Balance nur zu finden, wenn man die wissenschaftliche Sichtweise nicht verabsolutiert.

        • @Normalo:

          "Herr Broich meinte wohl eher, dass GENERELL das Verlassen der eigenen vier Wände ein höheres Sterberisiko mit sich bringt..."

          Außer bei einem Erdbeben...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Kommt darauf an. Bei den eher leichten Erschütterungen, die wir hierzulande schon mal bekommen, dürfte die Gefahr größer sein, draußen von einem Dachziegel o. ä. erschlagen zu werden, als dass einem die Bude zusammenkracht. Erdrutsche, vor allem aber unleidige Mitbewohner, Hauselektrik etc. halte ich da für relevantere Gefahren des Daheimbleibens.



            Man muss wohl die Summen der Risiken vergleichen. Und da wird man letztlich zu dem hilfreichen Ergebnis kommen, dass die Wahrscheinlichkeit, an irgendwas zu sterben, unabhängig vom Lebenswandel bei exakt 100% liegt. 😉

  • Wissenschaftlich bestimmt sehr talentiert, aber ist halt immer die Frage, was von einer Person übrig bleibt, wenn da kein Redaktionsteam mehr im Hintergrund arbeitet. Mit den Nebeneinkünften von über 350.000 EUR aus den ZDF-Tätigkeiten würde sie es sogar knapp in die Top Ten des Bundestags schaffen ;).

    • @Heike 1975:

      Nebeneinkünfte aus Intelligenz sind doch nicht schlimm 😁

    • @Heike 1975:

      Das Redaktionsteam wird zu Mitarbeiter_innen im Bundestag. Unter einem BT-Mandat muss sich jemand von Dr. Nguyen-Kims Kaliber nicht an eine Partei verkaufen. Problem gelöst!

  • Chancen beim Volk hätte sie sicher und das Zeug dazu allemal.

    Indes wird es ihr gehen wie allen die in der Politik nach oben kommen wollen.

    Ein akzeptabelen Platz auf den Listen gibt es erst dann, wenn der Stallgeruch stimmt.



    Vulgo: Genug Kompromate vorhanden sind damit man gehorsam an den Fäden tanzt und man so Vielen einen "Gefallen schuldet" dass man nützlich ist.

    Denn das ist ja schließlich der Sinn und Zweck von Listen !

    Beispiele wie sich Leute mit ihren Listenplätzen verwandeln oder "verwandelt" werden gibt ja reichlich.

    • @Bolzkopf:

      Meinen Sie die Listen als Gegensatz zu den Direktkandidaten? Wer für eine Partei Direktkandidat werden möchte, muss sich noch viel mehr verbiegen.

      • @Francesco:

        Ach, und das ist ein Naturgesetz. Sicher gottgewollt. Oder hat da jemand an der Uhr gedreht ?

        Wie wäre es mit Demarchie so wie (vom Prinzip) bei Schöffen und mittlerweile einigen Bürgerräten.

  • Wenn das mal nicht "Swiftie-Potential hat für die bundesdeutsche Innenpolitik ... !"

    Zittert Fritze schon wie ... "Fichtenlaub?

    taz.de/Wahrheit/!p4644/

  • zumindest eine Politikerin mit abgeschlossener Ausbildung und sie weiß sogar wovon sie spricht



    Mehr solcher Menschen in die Politik

    • @Ramaz:

      Der Anteil an Politikern ohne abgeschlossene Berufsausbildung ist meines Wissens nicht höher als im Rest der Bevölkerung.

    • @Ramaz:

      ich weiß nicht was das soll immer diese Bemerkungen über Politiker die angeblich keinen Ausbildung haben und nie gearbeitet haben

      • @Frau Schlaumeier:

        Das soll hauptsächlich unsere Außenministerin diskreditieren. Gehört zum Grünenbashing.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Gehört zum Grünenbashing." (Warum denkt keiner nach?)

          Sorry, aber das ist definitiv falsch!



          Der Vorwurf (oder Unterstellung) dass Leute in die Politik drängen würden, die mangels beruflicher Fähigkeiten nirgendwo anders Boden unter die Füße bekommen hätten, ist eindeutig erheblich älter als Frau Baerbock.

          Was dahinter steckt ist stattdessen der Vorwurf dass warme Plätzchen in den Schaltzentralen der Macht scheinbar (fast) ausschließlich an Personen des gehobenen Mittelstands vergeben werden. Personen die von ihrer Abstammung her gut genug finanziell gepolstert sind, dass sie es sich leisten können längere Zeit auch ohne normale qualifizierte Berufe leben und stattdessen ihre ganze Energie ihrem Aufstiegsstreben widmen können. Personen denen entsprechende fördernde Karrierenetzwerke zugänglich sind ("Vitamin B"). Akademikerkinder unter sich!

          Die UNO mahnt schon lange an dass ein mittelständisches Kastensystem dafür sorgt dass Aufstiegschancen exakt so vergeben und vom Mittelstand bewußt auch limitiert werden - und nirgendwo in Europa wäre dies so ausgeprägt wie in Deutschland.

          Gegenprobe zu dieser These wäre die Frage ob so ein Aufstieg auch Abkömmlingen aus der Arbeiterklasse möglich wäre. Und da stellen Soziologen tatsächlich fest dass die unteren Gesellschaftsschichten sogar in der Lokalpolitik (Stadt-und Gemeindeträte) schon länger nicht mehr vertreten sind. Von weiter gehenden Karrieren ganz zu schweigen. Diesen durchaus belegbaren gesellschaftpolitischen Kritikansatz gibt es bereits seit Jahrzehnten.

          Bloß weil nun auch Grüne, als Teil dieser Machtelite, von dieser Kritik betroffen sind, sollte man sich davor hüten sich diesbezüglich hinter Mauern von Ignoranz zu verbarrikadieren. Das Rumschmeissen mit modischen aber inhaltsleeren Worthülsen ("Grünenbashing") löst keine Probleme, sondern vertieft nur diese Spaltung der Gesellschaft.

          Und: die Grünen stehen durchaus auch aus guten Gründen in der Kritik - gerade auch Frau Baerbock!

          • @LittleRedRooster:

            Sie verwechseln "Mittelstand" und "Mittelschicht".

          • @LittleRedRooster:

            Danke für die sehr gute Zusammenfassung.

      • @Frau Schlaumeier:

        Angeblich? Nachweislich

      • @Frau Schlaumeier:

        Ich verstehe das auch nicht. Für mich ist das nur mit Arroganz erklärbar: „Schau mal, die hat nicht einmal eine Ausbildung hahaha“

        Es gibt sehr viele akademische Politiker, die völlig unfähig sind, sei es aufgrund fehlender Kenntnisse oder aufgrund fehlenden Verantwortungsbewussteins.

  • Vielleicht könnte sie die Piratenpartei wiederbeleben? 😊

  • So sehr ich ihre Standhaftigkeit gegenüber den Querdenkern in der Pandemie auch schätzte, stört mich aber auch der Szientismus als Weltanschauung als anderes Extrem.

    Es gab Aussagen von ihr über das Verhältnis von Wissenschaft zur Demokratie, die mich hinsichtlich eines szientokratischen Politikansatzes haben kritisch aufhorchen lassen.

    Bin da skeptisch im Sinne der kritischen Theorie.

    • @Oliver Tiegel:

      Hä? Es ging immer um harte Fakten statt wager Meinungen, und am Ende entscheidet ein demokratischer Prozess, also die Politik.



      Dein pseudowissenschaftliches Geraune soll das wohl untergraben ...

    • @Oliver Tiegel:

      Mein Problem ist, dass sie mehr die Standpunkte der Pharmaindustrie vertreten hat als wirklich wissenschaftlich unausgewogene Standpunkte.

      Generell würde ich mir schon mehr Wissenschaftlichkeit in der Entscheidungsfindung wünschen, Mai hat aber schon in maiLab häufig politisches mehr gut kaschiert als Wissenschaft verkauft.

    • @Oliver Tiegel:

      Also dieses "Szientismus" zu hinterfragen ist schon Verschwörung light. Szientismus bedeutet, Wissenschaft gehöre in das soziale Leben und mit Wissenschaft lässt sich alles erklären.

      Sorry, aber Kritik daran bedeutet auch, anerkannte physikalische, OBJEKTIVE Fakten zu hinterfragen. Weil genau das tun Flat Earthler. Szientismus ist in dieser Szene ein gängiger Begriff. Wer die Lichtgeschwindigkeit c hinterfragt oder die Kugelgestalt der Erde, der braucht zumindest Mai Thi nicht zu wählen.

      Wer einfache Antworten haben will, beruft sich auf nen Gott. Wer die Weltformel haben will, der fängt schonmal an, Quantenphysik zu studieren. Ohne welche es z.B. keine Smartphones gibt, die unseren Alltag bereichern.

      • @Troll Eulenspiegel:

        "Also dieses "Szientismus" zu hinterfragen ist schon Verschwörung light."



        Wenn es auf Flat-Earthler Niveau stattfindet, dann ja.







        "Szientismus bedeutet, Wissenschaft gehöre in das soziale Leben und mit Wissenschaft lässt sich alles erklären."

        Aber genau dies ist - neben der rigorosen Wissenschaftsfeindlichkeit als Gegenbewegung mit der "Metaphysik des dummen Kerls" - doch einer der Großtrends dieser Zeit. Der Videolink von "Oh my god its das mark" ist da ein sehr gutes Beispiel. Nun, und leider spielen sich da auch beide Seiten dieses Kulturkampfes da leider gegenseitig die Bälle zu.

        "Sorry, aber Kritik daran bedeutet auch, anerkannte physikalische, OBJEKTIVE Fakten zu hinterfragen. Weil genau das tun Flat Earthler. Szientismus ist in dieser Szene ein gängiger Begriff. "



        Nun, man kann Szientismus-Kritik äußern wie Martin Heidegger und quasi alles Moderne ablehnen (also von rechts).



        Man kann diese Szientismus-Kritik aber auch differenziert und dialektisch angehen, wie bei Horkheimer und Adorno, also von links.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Wissenschaft kann deskriptive Fragen beantworten, aber keine präskriptiven.

        Beispiel: Wissenschaft kann beweisen, dass FCKW die Ozonschicht schwächt und dass diese Schwächung der Ozonschicht gesundheitsschädigend ist. Ob ich daraus ableite, dass ein Verbot von FCKW ausgesprochen werden sollte, kann Wissenschaft nicht beweisen, denn das hängt von Werten ab. Und Werte lassen sich nicht als richtig oder falsch beweisen. Sie basieren auf willkürlichen Axiomen.



        Dass ich aus der wissenschaftlich bewiesenen Schädlichkeit von FCKW ableite, dass es verboten sein sollte, es in die Atmosphäre zu entlassen, liegt daran, dass ich menschliches Wohlbefinden gut finde. Aber angenommen, ich würde menschliches Leiden maximieren wollen: Dann würde die wisseschaftlich bewiesesene Schädlichkeit von FCKW für mich bedeuten, dass man den Ausstoß erhöhen sollte.



        Wissenschaft kann herausfinden, welche Handlung welche Folgen hat. Aber welche Folge hat. Aber ob diese Folge gut oder schlecht ist nicht. Wenn man also Wissenschaft zur Entscheidungsfindung in der Politik benutzt, braucht man vorher ein durchdachtes ethisches System.

  • Jetz aba!!

  • Ich werde dieses Jahr 46 Jahre alt, damit habe ich noch immer nicht den Altersschnitt des Bundestags erreicht. Es wird absolut Zeit für mehr jüngere Menschen in der Politik - meine Stimme hat sie!

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Ich wünsche mir schon länger eine überparteiliche Experten Regierung…

    Und vielleicht ergeben sich ja durch die Kandidatur von Mai Thi Nguyen-Kim, Carola Rakete oder der LG neue Möglichkeiten.



    Schade, das sich zur Zeit (außer der Linkspartei) keine Partei als Heimat engagierter Menschen mehr anbietet.

    Zeit für eine neue Graswurzel-Bewegung die damals die AL hervorgebracht hat.

  • "....kritisierte sie unter anderem Grüne „Homöopathie-Liebe“ und „Gentechnik-Hass“"

    drum merke, nicht jeder, der sich selbst als "Wissenschaft" verkauft, ist auch zu einer diskussionsoffenen, neutraler Perspektive fähig. Die gute Dame ist mir desöfteren aufgefallen, wie sie primär eines machte: Mainstream-Meinung unter dem Deckmäntelchen angeblich neutraler Wissenschaft zu verkaufen. Gerade Gegner von Homöopathie entlarven sich selbst zumeist sehr schnell, wenn sie die Grenzen der aktuellen Erkenntnis "leugnen" (aktuelles Modewort) bzw. nur dubiose Studien zitieren, bei denen es eigentlich klar sein sollte, dass diese von Anhängern der "Allopathie" gesponsert wurden.

    • @Werner2:

      Entlarvend zum Thema Diksussionsoffenheit und neutraler Perspektive ist in erster Linie, der Versuch "Sponsoren" von Studien als Indikator für deren Aussgekraft verkaufen zu wollen.

    • @Werner2:

      "sie primär eines machte: Mainstream-Meinung unter dem Deckmäntelchen angeblich neutraler Wissenschaft zu verkaufen"

      Wissenschaft basiert auf Fakten, und kann deshalb per definitonem nicht neutral sein. Und deshalb ist Wissenschaft eben NICHT eine Meinung. Und schon gar nicht "Mainstream" oder nicht. Wer sowas schreibt, hat einfach - sorry - keine Ahnung.

      Und in meiner - auf Wissenschaft basierenden - Welt ist die Sache ganz einfach: Anhänger irgendwelcher Hypothesen können diese beweisen, oder sie können es nicht. Bisher können weder die Anhänger von Homöopathie noch die Flatearther das.



      Und solange das so ist, werde ich weder an eine flache Erde noch an Homöopathie glauben.

    • @Werner2:

      Schöne Verschwörungstheorie. Bitte weitergehen, hier gibt's nichts zu sehen.

    • @Werner2:

      Schön, dass Sie den Begriff "Gentechnik-Hass" aufgreifen. Wann soll sie das dann bitte gesagt haben? Meine Suchmaschine kann da nichts finden. Auch der verlinkte Artikel gibt keine Hinweis auf Frau Kim und "Homöopathie-Liebe".



      Bitte nachliefern, wenn das die Basis Ihrer Kritik ist ...

      • @Christian Lange:

        Vielleicht bezieht sich das auf diese Sendung:



        www.zdf.de/show/ma...-folge-10-102.html

        • @HopeDrone:

          Ja, die Kritik an Mai This Gentechnik-Narrativen bezieht sich vor allem (aber nicht nur) auf die genannte ZDF-Sendung. Hier sind die Hintergründe aus Gentechnik-kritischer Sicht (mit Links zu Originalquellen im Abspann). www.keine-gentechnik.de/nachricht/34717

      • @Christian Lange:

        In ihrem neuen Video, auf das sich auch der Artikel bezieht. Direkt nach dem Zitat mit der Homöopathie. Timestamp: 4:45.



        Hier der Link: www.youtube.com/watch?v=_AV62rAyDc0

    • @Werner2:

      You have a right to your own opinion. But not to your own facts.

    • @Werner2:

      Tut mir leid, wenn ich die unten von Monsieur Mondschaf verlinkte Folge von



      MAITHINK X anschaue, ist es mir ein völliges Rätsel wie jemand an so etwas wie Homöopathie glauben kann.

      Eine Flüssigkeit, die so stark verdünnt wird, dass kein Molekül der Substanz mehr drin ist und die nur durch das "Gedächtnis des Wassers" wirkt?

      Hat das Wasser auch einen Verstand?



      Muss es wohl, sonst könnte es kein Gedächtnis haben.

      Oder liege ich da falsch?

      • @Jim Hawkins:

        "Hat das Wasser auch einen Verstand?"

        Für Homöopathen schon. Ist dann so eine Art Ersatz 😉

      • @Jim Hawkins:

        Auf Jeden wird dem überschüssigen Wasser der Potenzierungen jegliche Magie geraubt und dann gen Klärwerk geschickt. Das hab ich zwar schon geahnt, nur wäre des halt wie von Mai Thi Nguyen-Kim richtig erkannt, Arzneimittel(rückstände)verklappung. Sollense des Ganze als Religion betreiben; alles gut; falls ich irgendwas Unerklärlichem zum Opfer werde, würde ich mich eher an eine*n Schamanin/en wenden, die sind bestimmt offener was so aktuelle Heilerkenntnisse angeht.



        Ob sich die Gute des mit der Bolliddigg wirklich umfassend überlegt hat, hm, weiß ned; die wird aber auch schon genug shitstorm und Geraune (wie des auch hier mit ihrem bei Merck angestellten Ehemann; als ob der sein Geld dafür kriegt, daß seine Frau beim Fernsehn arbeitet...) kennen.

      • @Jim Hawkins:

        Herr Hawkings, sie reden von rätseln und glauben. Dies ist aber die falsche Ebene in der Wissenschaft.



        Es geht um Validierung und Falsifikation. Dazu bedarf es aber neutraler Studien und nicht solche die ausschließlich von Gegnern gesponsert sind. Ich selbst habe ausgezeichnete Erfahrungen mit H. gemacht bereits zu einem Zeitpunkt, wo ich nur dachte "zumindest schaden kann das bisschen Milchzucker der Globuli nicht"



        Eine Verwendung einer vemenschlichenden Metapher "Gedächtnis des Wassers" lässt nicht zwangsläufig auf die Konsequenz "Verstand" schließen. Auch das ist nicht logisch.

        Es geht hier wohl eher um Schwingungen der jeweiligen Moleküle. Und so etwas wird in der Wissenschaft (separat von H.) inzwischen sehr wohl berücksichtigt.

        Letzten Endes verstehe ich die Wirkweise von H. allerdings auch nicht. Unter der Prämisse eigener positiver Validierung (mehrfach) bin ich aber so bescheiden zu sagen, vlt verstehen wir es einfach noch nicht - anstatt mittelalterlich zu verkünden: was nicht sein kann (aufgrund unseres aktuellen Weltbildes), darf nicht sein

        Ich vermisse genau solche, etwas kritischeren Standpunkte a la Sokrates ("Ich weiss, dass ich nichts weiss") gerade bei Wissenschaftsjournalisten, die heute stattdessen vieles im Mainstream einfach nur abnicken (und damit der Grossindustrie nach dem Mund reden bei vielen Aspekten). Aufklärung und kritisches Denken geht anders. Diesen Mangel kann man gerade bei vielen Kommentaren zu meinem Kommentar erkennen.

        • @Werner2:

          Schwingungen von Molekülen sind sehr gut erforscht. Diese sind nicht geeignet, Informationen zu speichern.

  • Da die Politiker sich weigern, auf seriöse unabhängige Wissenschaftler zu hören, ist das wohl ein Ausweg aus Ignoranz und Lobbykratie.

  • Interessant. Aber was möchte sie denn konkret tun?



    Irgendwas mit Politik ist doch zu dünn.



    Andererseits ist sie Naturwsisenschaffende. Das ist auf jeden Fall gut, da doch zu viele Jurista inder Politik sind.

    • @Demokrat:

      nun im TV vedient Sie sich dumm und dämlich kein Wunder dass sie mit youtube aufgehört hat. Auf youtube war sie wesentlich besser

    • @Demokrat:

      *war Naturwissenschaffende



      ist Influenzerin und ihr Mann ein hohes Tier bei Merck

      • @Co-Bold:

        Was soll das jetzt bedeuten?

  • Bitte nicht!



    In der Politik brauchen wir niemanden der die Ergebnisse fremder Arbeit widerkäut (wie sie bisher auf Youtube) , sondern Leute, die einen eigenen Zukunftsentwurf machen können.

    • @Ceebee:

      Was Sie "Wiederkäuen" nennen, ist Wissensvermittlung. Zukunftsentwürfe gibt es genug, es kommt darauf an, sie zu vermitteln.

    • @Ceebee:

      Also Phantasten statt in der empirischen Realität verhaftete Menschen?

      Weil Deutschland so gute Erfahrungen damit gemacht hat, den Spinnereien von Faktenallergikern oder warum?

  • Politik und Wissensfernsehen, beides geht nicht ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Ich hoffe sie bleibt beim Fernsehen, denn gute Wissensvermittler sind rar. Politiker haben wir wahrlich genug.

  • Super! Die wähle ich.

    • @Jim Hawkins:

      Wie hat sie sich denn zum Israel-Palästina-Konflikt positioniert?

    • @Jim Hawkins:

      Ohne zu wissen wo, also in welcher Partei, sie sich engagieren wird? Das ist entweder mutig oder dumm.

      • @Pia Mansfeld:

        das hat sich noch nie gegenseitig ausgeschlossen

    • @Jim Hawkins:

      Die ist nicht wählbar! Also wahltechnisch gesehen.

      Begründung: BMTNK passt einfach nicht auf die bisher üblichen Wahlzettel, und außerdem kann sich das doch kein Schwein merken.

      Es sei denn, es wird was kürzeres als



      "Bündnis Mai Thi Nguyen-Kim"!?

      • @Macsico:

        Wie wäre es mit MaiPartei?

    • @Jim Hawkins:

      Ich auch!

    • @Jim Hawkins:

      Egal in welche Partei sie eintritt?

      • @Ahnungsloser:

        Jetz aba!!

      • @Ahnungsloser:

        Vielleicht gründet sie ja eine eigene, die science party.

        • @Jim Hawkins:

          Das hätte was. Follow the science

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          „Wo bleibt das Positive?" Hier. Eine ganz starke Vorstellung. Homö Opa Tea:



          www.zdf.de/show/ma...-folge-13-100.html



          Science Party. Da möchte ich Partylöwe im Schafspelz sein.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Klasse!

            Das ist eine meiner Lieblingsfolgen.