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Vorschläge der Initiative „Zero Covid“Halbtotalitäre Fantasie

Thomas Gerlach
Kommentar von Thomas Gerlach

Die Initiative „Zero Covid“ will das Coronavirus durch einen mehrwöchigen Total-Lockdown bezwingen. Die Ideen sind weltfremd und wenig zielführend.

Idee der Initiative „Zero Covid“: gesamtes gesellschaftliches Leben für einige Wochen einfrieren Foto: Ralph Peters/imago

E s klingt so einfach: Wir frieren für einige Wochen das gesamte gesellschaftliche Leben ein, gehen nicht mehr vor die Tür, legen Betriebe still, verzichten in ganz Europa auf alles, was das Coronavirus weitertragen könnte – und haben mit dieser „solidarischen Pause“ das Virus besiegt.

So fordern es die AutorInnen des Appells „Zero Covid“, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Es ist die radikale Null-Lösung für eine globale Gefahr. Es ist die Vision einer Corona-freien Welt binnen Wochen und es ist eine harsche Kritik von links an allen europäischen Regierungen.

Ideen sind immer gut. Ob das Ziel von null Infektionen realistisch ist, ob die Vorschläge praktikabel sind, ob diese „Mehrere-Wochen-Utopie“ wirklich motiviert, ist eine andere Sache. Was, wenn danach das Virus immer noch grassiert? Weil man Pflegeheime nicht schließen kann und Straßenbahnen fahren müssen? Geht dann die Utopie in die nächste Runde? Und noch mal? Und noch mal?

Es hat immer etwas Religiöses, für ein hehres Ziel in der Ferne Entbehrungen im Heute in Kauf zu nehmen. ChristInnen warten auf die Wiederkunft des Herrn, und in den Schulen der DDR wurden Generationen von Kindern vertröstet, dass sie einmal in der schönsten aller Welten leben werden – wenn alle mitmachen.

Es ist eben auch der Traum von einer radikal anderen Gesellschaft, die im „Zero Covid“-Appell aufleuchtet: eine Welt ohne Kapitalismus, ohne Profitlogik, dafür solidarisch. In der Corona­zeit heißt das: Fabriken und Baustellen schließen, Krankenhäuser verstaatlichen und die Rechnung den Reichen schicken. Kurzum – mehr Staat, weniger Profit, dazu den Impfstoff in öffentliche Hände. Dabei ist Biontech ein Beispiel dafür, dass Profitinteresse extrem schnell die passende Antwort liefert.

Kritik an der Regierung? Natürlich! Kritik an der Verteilung des Reichtums? Nur zu! Linke Ideen, wie Corona überwunden werden kann? Her damit! Aber bitte nicht mit einer halbtotalitären Fantasie. Mit dem Virus werden wir leben lernen, es zähmen. Immer wieder. Eigentlich so – wie beim Kapitalismus.

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Thomas Gerlach
Redakteur Reportage & Recherche
1982 Agrotechniker/Mechanisator; 1985 Film-Missionar, Diplom-Theologe, 1992/93 Staatliche Belarussische Lenin-Universität Minsk, 1997 Journalist, seit 2012 Reporter im Ressort Reportage & Recherche. Ehrungen: Bester Lehrling beim Pflügen der Herbstfurche im Kreis Burg b. Magdeburg (1983) Autor: Ukraine. Zwischen den Karpaten und dem Schwarzen Meer (Reiseführer, Trescher Verlag 2011). Aus aktuellem Anlass wieder als E-Book verfügbar.
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89 Kommentare

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  • Abstruser geht es nicht mehr. Was hat ein tödliches Virus eindämmen wollen mit DDR, Religion und Kapitalismus zu tun? Man könnte meinen, ich bin auf einer Seite von Querdenker. Das ist Boulevard-Journalismus, wie es die BILD nicht besser könnte. Mehr verwirrte Verschwörungsideologie als Sachlichkeit.

    Viele Länder weltweit haben bereits 'Zero Covid" geschafft, auch welche im Landesinnern. Und selbst, wenn Corona wieder aufflammen sollte, so muss es doch erstrebenswert sein, die Zahlen so niedrig wie möglich zu halten, um Menschenleben zu schützen. Wer da dagegen ist ist für mich unmenschlich und nicht in der Lage weitsichtig und logisch zu denken. Denn Zero Covid bedeutet nicht nur Menschenleben zu schützen, sondern auch die Wirtschaft zu retten.

    • @MaRose:

      Oh, es hat alles damit zu tun, das hat der Autor schon sehr richtig erkannt.

  • Eine absolute "reductio ad absurdum"

    "Ob das Ziel von null Infektionen realistisch ist, ob die Vorschläge praktikabel sind, ob diese „Mehrere-Wochen-Utopie“ wirklich motiviert, ist eine andere Sache." Man schaue auf die Zustände vergangenes Jahr. Die Maßnahmen haben gegriffen, von Utopie gab es keine Spur. Insbesonere frech ist es dann, diese durchaus realistischen Maßnahmen mit der Ankunft des Herrn oder den Zuständen in der DDR gleichzusetzen.



    Und wie in aller Welt kommen Sie jetzt auf Kapitalismus und -kritik? In diesem Fall ist es sowohl aus Sicht der reinen Menschenliebe wie auch im Sinne kapitalistisch orientierter Denkweise das günstigste die Fallzahlen auf ein kontrollierbares Minimum zu drücken.





    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

    Die Moderation

  • Es ist die Vision einer Corona-freien Welt binnen Wochen und es ist eine harsche Kritik von links an allen europäischen Regierungen.



    Stimmt total!!

  • "Dabei ist Biontech ein Beispiel dafür, dass Profitinteresse extrem schnell die passende Antwort liefert."



    Nein. Biontech ist der Beweis dafür dass wenn ich auf Forschung Geld raufwerfe, Forschungsergebnisse herauskommen.



    Das hat wenig mit Kapitalismus zu tun!



    Es war zudem der Staat, der hier mit Geld geworfen hat.

    Wäre Forschung und Wirtschaft komplett entkoppelt und erstes üppig versorgt, gäbe es viel mehr Ergbnisse, nicht nur dort, wo sich Profit verspricht.

    Ich führe mal die Liste der totalitären Freiheitsraubfantasien des Autors in logischer Folge fort:



    - Gurtpflicht



    - Rauchverbot an öffentlichen Orten



    - Du sollst nicht töten

    Wie so oft, sind jene, die Realismus mit dem Status Quo verwechseln, jene, die sich weigern, der Realität ins Angesicht zu schauen.

  • "Mit dem Virus werden wir leben lernen, es zähmen. Immer wieder. Eigentlich so – wie beim Kapitalismus."

    Die einen überleben es, die anderen nicht.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @rush hour:

      Nicht nur naiv und realitätsfremd, sondern geradezu zynisch.

      Das aggressive "wir", das mit dem Kapitalismus leben kann - dazu gehören eben nicht all jene, die am Kapitalismus sterben müssen. Ethnozentrisch ist der Kommentar auch.

  • Also ich meine den Totallockdown

  • Das hätte ich mir schon ganz am Anfang gewünscht.



    NZ und Australien haben's richtig gemacht!

    • @Ruhrpott-ler:

      NZ und Australien sind Inseln. Finde den Fehler.

      • @Dom:

        Einen ganzen Kontinent als Insel bezeichnen, ok, kann man mal machen, wenn man zwanghaft gegen etwas sein "muss". Es haben aber auch genug Länder geschafft, die keine Inseln sind, z.B. Vietnam und mehrere afrikanische Länder. Richtig informieren kann da weiterhelfen.

    • @Ruhrpott-ler:

      ganz am Anfang wäre es auch sinnvoll gewesen und das ist das wichtigste, was in diesem Jahr passieren muss: ein gesamteuropäischer Plan zur Durchsetzung einer Nullinzidenz für zukünftige Pandemien

      jetzt ist es unendlich schwieriger und unendlich nutzloser, da die Zeit jetzt für uns spielt

      es wird geimpft, wenn auch noch sehr langsam, allerdings wird sich das ab März beschleunigen, der Winter wird ab März ebenfalls seinen Schrecken langsam verlieren

      Es ist der sinnloseste Zeitpunkt, einen solchen Strategieschwenk vorzunehmen und dadurch noch gut funktionierende Bereiche der Wirtschaft auch komplett zu destabilisieren aufgrund von Modellrechnungen, die auch noch viel zu optimistisch sind bzgl. ihrer Annahmen, nie wird das Virus nach 3 Wochen weg sein, nicht annähernd

      • @Co-Bold:

        Wenn sich alle an die Maßnahmen halten gehen die Zahlen schnell runter. Da spielt es keine Rolle, wie hoch sie am Anfang sind.

        Nein, es ist nicht der sinnloseste Zeitpunkt, nie war es so wichtig wie jetzt, da die Mutationen sich sonst noch weiter ausbreiten und dann vielleicht gar nichts mehr in den Griff zu bekommen ist.

        Wenn noch mehr Leute sterben ist das auch viel schädlicher für die Wirtschaft, zum einen können Tote nichts kaufen, zum anderen kaufen die, die aus Angst zuhause bleiben auch nichts. Und wenn die Zahlen ganz unten sind kann auch alles wieder öffnen.

        Ich empfehle auf die kompetenten Experten zu hören oder selbst mal logisch zu denken, statt sich selbst als allwissend aufzuspielen, wo so deutlich zu erkennen ist, dass offenbar gar nichts verstanden wurde.

        P.S.: Eine natürliche Durchseuchung kann es nicht geben, weil die Immunität nicht lange anhält, mehrere Leute haben sich schon mehrfach infiziert, mindestens einer davon ist gestorben.

  • Ziemlich naiv.

    Sowohl der Vergleich mit dem hoch erfolgreich gezähmten Kapitalismus, als auch die Annahme, das Virus ließe sich mit halbherzigen Maßnahmen unter Kontrolle bringen. Das hätte vielleicht vor einem halben Jahr funktioniert. Aber inzwischen wurde durch genau derartige Halbherzigkeit millionenfache Gelegenheit zur Evolution gegeben, bravo!

  • Danke für einen Kommentar der Vernunft in diesen oft panischen Zeit(ung).



    Es ist doch eine Illusion, dass ein Virus sich durch komplette Kontaktsperren bremsen lässt. Die Kontrollspirale wird immer mehr hochgedreht. Wenn es "nur" um die solidarische Verteilung der Lasten und der Gelder gehen würde, würde ich den Appell sofort unterschreiben. Wenn ich aber von Ideen höre, bspw. den ÖPNV lahmzulegen, frage ich mich, was all die Leute tun sollen, die mit diesem zur Arbeit fahren und nicht aufs Auto ausweichen können, weil sie dieses z. B. aus Umweltschutzgründen abgeschafft haben oder sich schlicht keines leisten können oder warum auch immer (das bin sicher nicht nur ich...). Auch die fortschreitende Vereinsamung vieler Alleinlebender, die Abschottung von Kindern usw. ist meiner Ansicht nach eher gesundheitsgefährdend als -schützend.

    • @Mariex:

      "Wenn ich aber von Ideen höre, bspw. den ÖPNV lahmzulegen, frage ich mich, was all die Leute tun sollen, die mit diesem zur Arbeit fahren"



      Es würden ja auch (fast) alle Betriebe geschlossen, so dass kaum noch jemand zur Arbeit fahren müsste. Für die Leute die in unverzichtbar lebensnotwendigen Jobs arbeiten wird sollte sich wohl eine Lösung finden lassen, denkbar wären Leihwagen, Fahrgemeinschaften, Sonderfahrten, ...



      "Auch die fortschreitende Vereinsamung vieler Alleinlebender, die Abschottung von Kindern usw. ist meiner Ansicht nach eher gesundheitsgefährdend als -schützend."



      Bisher haben wir ca. 45.000 Tote durch Corona und es werden mehr. Aber wieviele Alleinlebende oder Kinder sind bisher an Vereinsamung gestorben?

  • Zum einen kann man durchaus bestreiten, dass ausschließlich Profitinteresse zur Entwicklung von Impfstoffen geführt hat. Wissenschaftler*innen haben auch so etwas wie Ehrgeiz und Geltungsstreben, und sowjetischen Ingenieur*innen war der eigene Name, nicht der eines Unternehmens, auf einem modernen Flugzeug sicher Anreiz genug. Auch bei den erzkapitalistischen USA war es nicht Profitstreben, das Hitlers Armeen niedergerungen und Menschen auf den Mond gebracht hat. Profitstreben im Gesundheitswesen führt zu den absurdesten Verwerfungen uns Missständen.



    Zum zweiten begibt man sich in merkwürdige Nachbarschaft, wenn man ernstgemeinte und vor allem temporäre Maßnahmen zur Bekämpfung einer Pandemie als totalitär bezeichnet. Warum nicht gleich "Corona-Diktatur"? Ein Laufenlassen, eine Pandemie ohne Ende beschädigt die Wirtschaft und die Freiheit noch viel mehr.

  • Na schön, dass auch eine gegenteilige Meinung drankommen darf.

    Ich teile diese nicht, und, mit Verlaub, sie ist nicht sehr überzeugend vorgetragen. Aber hey.

  • Verstehe ich manche Kommentare richtig? Dass Autoritär und Totalitär das neue antikapitalistisch ist? Krude Logik.

  • Das ist natürlich Quatsch und zeigt aber das Problem: "Biontech" ist nicht das Beispiel wie Profitinteresse extrem schnelle Antworten liefert.



    Es ist nur das Beispiel dafür, wie man Jahrzehnt um Jahrzehnt behauptet, Medikamente, medizinischer Fortschritt, Impfstoffe und nicht zuletzt die medizinische Versorgung überhaupt, sei das Ergebnis privatwirtschaftlicher Genialität.



    Das würde ich wahrscheinlich auch behaupten, müsste ich einräumen das ich seit mehr als einem Jahrhundert öffentliche Gelder, Infrastruktur, gesellschaftliche Anstrengung in meinem Laden konzentriere.



    Aber lieber nicht drüber rede. Will Gesellschaft mitentscheiden was daraus als Rendite, Profit, als Mehrwert anzusehen ist.



    Also mal wieder nichts Neues. Es stellt sich die Eigentumsfrage. Obwohl die eigentlich schon soweit geklärt sein könnte: Kein Pharmaunternehmen kann uns als Gesellschaft jemals "zurückzahlen" was wir in sie reinsteckten. So sind die Verhältnisse.

    Andere Sache sind die Endlösungs-Phantasien - hier nun gegen einen Virus gerichtet -



    Das endet selbstverständlich in der mehr oder minder freundlichen Diktatur.



    Man kann einen Virus nicht bestreiken.

  • Die Alternative soll also mit dem Virus "leben lernen" sein?

    Das kann der Autor gerne den Leichen erzählen, die sich in den Krematorien stapeln (siehe Sachsen).

  • Jepp. Es ist eine halbtotalitäre Fantasie.

    Vor allem eine Fantasie, die sich einbildet, dass eine solche Aktion ohne Zwang von der Bevölkerung mit getragen wird.

  • Weltfremd und wenig zielführend...

    Irgendwo in China und Neuseeland hört man gerade jemanden lachen. Ach nein, es ist zu laut auf der Party.

    Hätte sich ein Virologe zu Zero Covid äußern dürfen, hätte er geschrieben: "Sehr gute Idee! Lockdown mit Plan für danach! Infektionszahlen auf Null drücken, dann wieder öffnen und konsequent jeden neuen Fall nachverfolgen und isolieren. Was ich schon im Frühjahr sagte."

  • Man vergleiche mal, wie Boris Johnson die Corona-Pandemie hier als Gelegenheit beschreibt, die Vorstellungen der Tories durchzudrücken. Mit seinen eigenen Worten:

    www.mirror.co.uk/n...-pandemic-22790194

  • Das wäre ein Artikel, über den ich mich in der Welt oder in der F.A.Z. nicht gewundert hätte. Auch von der INSM hätte das kommen können.

    Der Autor und so manche anderen scheinen den Ernst der Lage nicht zu sehen. Gar nicht. In 4 Wochen wird die B.1.1.7-Variante in D anfangen wichtig zu werden, Mitte März wird sie dominieren. Was bedeutet das? Wie vor einem Jahr kann man die Konsequenzen bei Ländern anschauen, die etwas früher dran sind. 2020: Italien, 2021: London. Wer das möchte, der soll offen sagen, denn eine Corona-Variante mit höherem R wird bald dominieren, das können wir uns nicht wegwünschen. Das haben jetzt selbst Kretschmer und Ramelow eingesehen. Und dann werden wir ohnehin alle Infektionssituationen um einen Faktor 1.5 reduzieren müssen um überhaupt den Status Quo von derzeit zu halten. Und im Status Quo von derzeit sterben drei Flugzeuge voll Menschen jeden Tag. Das wird im März nicht viel anders sein, weil auch dann nur ein Teil der Bevölkerung geimpft sein wird.

    So einen dummen ignoranten Kommentar wie dieser Artikel es ist, der entgegen der Einschätzung der Expert*nnen geht, ist da einfach falsch.

  • "Dabei ist Biontech ein Beispiel dafür, dass Profitinteresse extrem schnell die passende Antwort liefert."

    Dem Autor ist bekannt, wie viel öffentliches Geld an die Pharmaunternehmen geflossen ist, damit die Entwicklung beschleunigt werden kann?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Dem Kommentator ist bekannt, dass die Gelder vor allem einer raschen Studie zur Wirksamkeit des Impstoffes dienten und dass die Firma in DE kaum Geldgeber gefunden hat für den Aufbau der Fa.?

      • @Rudolf Fissner:

        Und was ist mit den Garantie-Abnahmemengen? Mit den Kooperationen mit Universitäten?

        Ich will die Leistung von Biontec nicht kleinreden -- aber eine allein von reiner Profitgier irgendwelcher Investoren getriebene Innovation muss man lange suchen. Auch wenn das gerne so propagiert wird. Die Wahrheit dürfte näher an dem liegen, was Mariana Mazzucato in Das Kapital des Staates beschreibt. Am Anfang ist häufig der Staat derjenige, der Risiken übernimmt und Innovation fördert.

        Sehr informativ übrigens das Kapitel zur Pharmaindustrie ...

        • @Libuzzi:

          "Am Anfang ist häufig der Staat derjenige, der Risiken übernimmt"

          Haben Sie dafür ein prägnantes Beispiel? An Biontec läßt sich die Behauptung ja nicht verifizieren.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      So what? Ich stelle mir gerade eine verstaatlichte Biotech-Industrie vor für die irgendein abgehalfterter, kaltgestellter Ex-Staatssekretär zuständig wäre. Dort würde dann mit gemütlicher Behördenruhe an einem Impfstoff geforscht, es kommt mangels Konkurrenz ja kein Zeitdruck auf. So eine Organisation würde in drei Jahren nicht mal einen neuen Hustensaft zustande bekommen.

      • @Goodfella:

        so sieht es aus, zumal dort auch nicht der eingestellt würde in Führungspositionen, der der beste ist, sondern der, der sich verdient gemacht hat, nach Proporz dran ist oder sonst irgendein sachfremdes Kriterium erfüllt....

  • Ein kompletter Stillstand bei dem niemand mehr etwas arbeitet?

    Spätestens wenn die "Zero Covid"-Träumer deswegen kein Geld mehr aufs Konto überwiesen bekommen sieht alles ganz schnell ganz anders aus.

    • @Argonaut:

      > Ein kompletter Stillstand bei dem niemand mehr etwas arbeitet?

      Neuseeland hat das einige Wochen gemacht und den Leuten Einkommen erstattet.

      Und jetzt hat Neuseeland positives Wirtschaftswachstum, kein Corona mehr, und die Leute haben im Gegensatz zu Europa alle Freiheit zu sozialen Kontakten.

      Also ist es nicht so, dass bei einem "richtigem" Lockdown gleich die Wirtschaft zusammenbricht. Das ist ja auch nur eine temporäre Notmaßnahme. Danach geht es mit billigeren und gezielteren Maßnahmen weiter.

    • @Argonaut:

      Was nützt einem denn das Geld auf dem Konto wenn alle Läden in denen man es ausgeben könnte geschlossen sind?

    • @Argonaut:

      Wirklich notwendige Ausnahmen soll es ja geben...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        ja aber WER ENTSCHEIDET was wirklich notwendig ist...

  • Egal ob die Vorschläge seuchentechnisch sinnvoll sind oder nicht,den Kapitalismus abzuschaffen oder auch nur zeitweilig auszusetzen - darauf läuft das ganze ja hinaus - ist ziemlich utopisch. Das wird u.a. am Widerstand derer,die das Geld dafür geben sollen,scheitern. Zudem ist Corona für die Menschheit als ganzes nicht bedrohlich.Auch die gern zitierte,wesentlich aggressivere Spanische Grippe mit ihren angeblich 60 Millionen Toten weltweit, hat nicht den Fortbestand der Art gefährdet. Corona ist für den Kapitalismus auch bisher nicht sonderlich gefährlich:Die an meisten Gefährdeten sind eh im Rentenalter ,also nicht mehr wirklich produktiv.Zynisch ,aber wahr!



    Wesentlich bedrohlicher ist langfristig die Umweltzerstörung ,insbesondere die Klimaerwärmung. Aber da ist ja kaum echter Änderungswille vorhanden. Schon gar nicht global.

    • @Mustardmaster:

      Vielleicht lesen sie den Aufruf noch ein zweites Mal. Davon "den Kapitalismus abzuschaffen" ist dort keineswegs die Rede. Die Betriebe für ein paar Wochen zu schließen ist noch kein Systemwechsel.



      Klar, gemessen am status quo mögen einige der Forderungen radikal erscheinen, aber sind sie es wirklich? Krankenhäuser in öffentlicher Hand waren vor noch gar nicht so langer Zeit absolut nicht ungewöhnlich und zwar nicht in Sowjet-Rusland, sondern in der auch damals schon kapitalistischen BRD. Genauso wie übrigens Post, Bahn oder große Teile des Wohnungsbestandes.



      Ähnliches gilt für eine Vermögenssteuer (GG §106), die letztmalig 1996 erhoben aber nicht abgeschafft sondern nur ausgesetzt wurde, weil man die Besserstellung von Immobilien hätte korrigieren müssen. Eine Wiederaufnahme der Erhebung wäre völlig kapitalismuskompatibel möglich.



      Damit bleibt als radikalster Punkt des Aufrufs die Forderung nach der Sozialisation von Impfstoffen. Darüber kann man sicher berechtigt streiten, sollte dabei aber auch nicht übersehen, dass etwa die Impfstoffentwicklung bei BioNTech - richtigerweise - mit 375 Mio. € aus Steuermitteln gefördert wurde und man wohl kaum davon ausgehen kann, dass die von der EU bestellten Dosen zum Selbstkostenpreis abgegeben werden, die Firma also gleich mehrfach Einnahmen aus öffentlichen Mitteln erzielt. Selbst wenn man hier eine Aufhebung des Patent-/Urheberschutzes, nach geltender Rechtslage gegen angemessene Entschädigung, anstreben würde, würde dies mitnichten eine Abkehr vom Kapitalismus bedeuten.

  • Was ist daran jetzt nicht zu verstehen?



    "Es gibt keinen Gegensatz zwischen Gesundheitsschutz und Pandemiebekämpfung einerseits und der Verteidigung demokratischer Rechte und des Rechtsstaats andererseits. Demokratie ohne Gesundheitsschutz ist sinnlos und zynisch." (ZERO Covid Erklärung)

    Natürlich sind die sozialökonomischen Forderungen der Unterzeichner im kapitalistiscen Realismus undurchsetzbar und ein rein utopistisches Signal (das wissen die auch). die epidemiologischen Forderungen entsprechen der Praxis Neuseelands und anderer erfolgreicher COVID-Bekämpfer. So ganz scheint noch nicht angekommen zu sein, dass wir hier in kurzer Zeit anglo-irische Zahlen haben könnten und das vermieden werden muss. Die Wirtschaft müsste weitestmöglich auf Impfstoffproduktion und Distribution umgestellt werden und derweilen der härteste zuzumutende Lockdown verhängt werden.

  • Witzig. Andere Kommentatoren fragen, warum es bei uns Lockdowns braucht, wo es anderswo, etwa China doch anders geht. Wann wünscht sich die Erfolge autoritärer Maßnahmen, aber jammert, sobald man sich mal den Preis vor Augen führt.

    • @LeSti:

      > Andere Kommentatoren fragen, warum es bei uns Lockdowns braucht, wo es anderswo, etwa China doch anders geht.

      Weil wir es verpennt haben. Wir hatten im Juni eine extrem günstige Position, um ohne Lockdown weiter zu machen. Taiwan hatte bis heute keinen Lockdown, weil sie proaktiv waren.

      • @jox:

        Inseln haben nunmal andere Möglichkeiten. In Taiwan ist die Einreise zb. nach wie vor eingeschränkt, wer trotzdem darf muss 14 Tage in Quarantäne. Bei uns gab es ja schon genug Geplärre wegen Grundrechten und Datenschutz. Hätte man anders haben können. Aber eben nicht gewollt.

  • Sorry, "halbtotalitär" ist wie ein bisschen schwanger.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    "Her damit! Aber bitte nicht mit einer halbtotalitären Fantasie. Mit dem Virus werden wir leben lernen, es zähmen. Immer wieder. Eigentlich so – wie beim Kapitalismus."

    So isset!



    Lieber mit dem Virus leben als in einem totalitären Staat wie China, die ihre Bürger im Würgegriff haben.

  • Gerlach unterstützt die hier HERRSCHENDE Ideologie der Kapitalverwertung: „Geld hat das unbedingte Recht, zu mehr Geld gemacht zu werden.“ (Herrschend meint, dass ja wirklich 99% tatsächlich darauf angewiesen sind (oder auf „milde Gaben“). Die Vorschläge von ZeroCovid unterbrechen diese aus einem der wenigen akzeptierten Gründe – und Gerlach ist trotzdem dagegen. Das ist das Priestertum, was wir seit Jahrzehnten aus der FAZ kennen (wir haben als Studis immer taz und FAZ gelesen, weil die FAZ damals die Ideologie klarer, sauberer und überzeugter rübergebracht hat.)



    Das eigentlich (Un-)Lustige ist, dass mittlerweile auch viele taz-Autoren bekennende Kapitalverwertungsanhänger sind.



    PS: Für Künstler und Soloselbständige (und andere Gruppen) ist ihre Meinung (die von wenig Wissen getrübt herüberkommt) übrigens die totale Verarsche: die bezahlen die aktuelle Bekämpfungsstrategie jetzt schon mit massiven Einschränkungen bis hin zur Vernichtung der bürgerlichen Existenz (= massive Einkommensverluste OHNE genügenden Ersatz, Aufbrauchen der Reserven bis hin zum Rutschen in Hartz IV inkl. vorhersehbarer Altersarmut). Die sind ALLE eher für die ZeroCovid-Maßnahmen.

  • Danke für diesen Kommentar. Halten Sie den Shitstorm bitte aus und verteidigen Sie Ihre Ansicht!

    Überfällig, dass eine Debatte stattfindet. Ich empfehle auch die Einwände von René Schlott zum Thema Corona. Einfach mal seinen Namen googeln.

    Politik hat 2 Achsen: liberal-konservativ und sozialistisch-kapitalistisch. Es ist nicht links, nur die 1 Achse zu verschieben und die andere zu verschärfen. "Zero Covid" wäre ultrakonservative Politik. Der Wunsch nach totaler Sicherheit ist nichts Linkes.

    • @Kakaobutter:

      Der Totalitarismusvorwurf wird durch Wiederholung nicht wahrer und begründet wird er in ihrem Kommentar ebensowenig wie im Artikel.



      Um dem Aufruf die Forderung nach "totaler Sicherheit" entnehmen zu können braucht es schon extrem viel Phantasie und eine ausgesprochen böswillige Lesart. Und bevor man einen solchen Vorwurf macht wäre es 1.) angebracht mal die eigene Wortwahl zu reflektieren und 2.) die Frage zu stellen wie sich jetzt(!) das große Sterben aufhalten lässt. Es geht mitnichten um "totale Sicherheit" sondern darum Maßnahmen zu ergreifen die ausreichend wirkungsvoll sind. Der zwischenzeitlich bereits zwei Mal minimal nachjustierte und seit zweieinhalb Monaten andauernde Lockdown geht aktuell mit über 1000 Toten JEDEN TAG einher, ist also ganz offensichtlich unzureichend.



      Und Forderungen die darauf abzielen wirkungsvoll Menschenleben zu retten anstatt das Sterben nur moderat zu bremsen, nach der Rekommunalisierung von Krankenhäusern, den Schutz der Schwächsten, besserer Ausstattung für Gesundheitsämter, höhere Abgaben für Spitzeneinkommen oder gar die Kollektivierung von Impfstoffen als "ultrakonservativ" zu diffamieren ist schlicht falsch und vollkommen absurd. Aber wenn Argumente fehlen braucht es wohl um so stärkere Worte.

  • Mal abgesehen von Corona: Die Wirtschaft zu reformieren, "sinnlose" "Billig"jobs abzuschaffen und endlich ein BGE einzuführen - was spricht dagegen?



    Bisher ist es doch oft so, dass Leute in prekäre Arbeitsverhältnisse verfrachtet werden, damit die Arbeitslosenstatistik besser aussieht.

  • Ich komme aus eurer Zukunft.

    Die Totallockdown-Strategie wurde auch in Argentinien angewendet. Ergebnis: etwa doppelt so viele Todesfälle (auf die Einwohner hochgerechnet) wie in Deutschland.

    Natürlich lag das nicht direkt am Lockdown, sondern an der Begleiterscheinung, dass die Menschen irgendwann müde werden und sich nicht mehr an die Regeln halten. In Buenos Aires durfte man 4 Monate nur zum Einkaufen lebensnotwendiger Dinge vor die Tür (noch nicht mal zum Sport), und zum Arbeiten in systemrelevanten Berufen, ansonsten waren es mindestens 2 Monate.

    Das wird auch in Europa das Ergebnis sein, sollte sich dieser Vorschlag durchsetzen.

  • Die derzeit herrschende Wirtschaftsreligion halte ich für wesentlich irrationaler als die Befürwortung eines konsequenten Shutdowns - und seiner sozialen Absicherung.

    • @Linksman:

      Ganz richtig.

      Angeblich erfordert es unsere Wirtschaftsordnung und der Erhalt der politischen Freiheit, dass wir die Ozeane leerfischen, die Insekten vergiften, die Wale killen, die großen Wälder abholzen, die Ozonschicht zerstören, und das Klima irreversibel und katastrophal aus dem Gleichgewicht bringen.

      Die nächste Generation wird auf einem verwüsteten Planeten leben und ist zu recht aufgebracht. Was tun wir da?







      Und zu alldem gibt es angeblich keine Alternative, denn sonst würde die große heilige "Wirtschaft" ja nicht funktionieren. Welche offensichtlich etwas ganz anderes ist als das Schöpfen, kluge Versorgen und kollektive Haushalten der Menschen mit benötigten Ressourcen, denn das tun wir gerade eben nicht.

      Wenn das mal keine zutiefst sektenhafte Endzeitreligion ist, dann weiss ich es auch nicht.

      Soviel kollektive Dummheit als auch Achtlosigkeit für das wunderbaren Leben und unseren schönen, einmaligen blauen Planeten tut zutiefst weh, aber wohin mit dem Schmerz?

  • 2G
    27393 (Profil gelöscht)

    Ich habe bis heute nicht verstanden, wo der wissenschaftliche und gesamtgesellschaftliche _Diskurs_ stattgefunden hat, der dazu geführt hat, dass hier und allerorten so viele Menschen sich in totalitären Lockdown- und ähnlichen Phantasien ergehen. Mir geht's beileibe nicht darum dem Kapitalismus beizuspringen. Zero Covid hinterlässt bei mir bloß den Eindruck, dass es lediglich darum geht nach so viel verstrichener Zeit dem vermeintlich linken Überholen der Bürgerlichen in totalitären Reflexen ("lasst die Maskenverweigerer doch einfach unbehandelt krepieren") noch irgendeinen linken Anstrich zu geben.

    • @27393 (Profil gelöscht):

      Hier zum Beispiel:

      www.viola-priesemann.de/covid-en/

      twitter.com/ViolaPriesemann

      Aber noch wichtiger, andere Länder haben dieser Erkenntnisse, die ja auch auf dem SARS Virus, der Bekämpfung von Pocken, Polio, Ebola und solchen Dingen beruhen, längst umgesetzt - und fahren sehr gut damit, besser als wir. Es ist also experimentell bewiesen, dass es funktioniert.

  • Der Kapitalismus ist gezähmt?



    Na dann ist ja alles gut.

  • > Es klingt so einfach: Wir frieren für einige Wochen das gesamte gesellschaftliche Leben ein, gehen nicht mehr vor die Tür, legen Betriebe still, verzichten in ganz Europa auf alles, was das Coronavirus weitertragen könnte – und haben mit dieser „solidarischen Pause“ das Virus besiegt.

    Neuseeland oder Sri Lanka hat genau das gemacht. Da haben die Menschen jetzt viel mehr Freiheiten als wir.

    Allerdings ist "Lockdown" nicht das einzige, und bei weitem teuerste Mittel. Es wäre schon was gewonnen, wenn es nur eine einigermassen vollständige Verfolgung von Infektionsketten gäbe. Aber erst hieß es im Februar / März, dass nur Leute die Symptome und Kontakt zu bekannten Positivfällen hatten getestet werden. Im November wurde das verschärft und eingeengt auf Personen, die länger Kontakt hatten. Und wenig überraschend hat das nicht gereicht, da, wie wir schon länger wissen, das Virus sich sehr leicht ausbreitet.

    > Aber bitte nicht mit einer halbtotalitären Fantasie.

    Dieses Bashing geht am Kern der Vorschläge vorbei, viele Wissenschaftler bevorzugen auch eine Zero Covid- oder Suppressionsstrategie, das hat überhaupt nichts totalitäres.

    Sehr viel eher die "Strategien" in den Regierungen um Johnson und Trump, die Aufträge für Schutzausrüstung Parteifreunden zuschanzen, die Menschen nicht schützen, das Funktionieren von Unternehmen über alles Stellen, keinerlei Klarheit oder Stringenz zeigen, und den infizierten Menschen dann noch die Schuld geben.

    • @jox:

      Daß Neuseeland im Wesentlichen aus zwei größeren Inseln irgendwo im Pazifik besteht, Sri Lanka auch eine ist, wenn auch etwas näher an Eurasien und D. in der Mitte eines Kontinents liegt und da alles durchrasselt, was von Nord nach Süd und Ost nach West und andersrum will&muss, ist Dir aber schon klar?!?



      Da kammer auch gleich fordern, daß alle mal für paar Wochen auf den Mond auswandern...

  • Absurd ist ja auch die Idee, man könne einfach alles stillegen, die Behinderten, Kranken, Pflegebedürftigen werden sich bedanken, danach dann auch die Kinder der alleinerziehenden Krankenschwester, die Polizisten (oder doch eher die Verbrecher, die ungehindert arbeiten können?), wer liefert das Essen aus an die, die es nicht selbst holen können (wo?)....so ist der Lockdown dann fast so "total" wie derzeit.

    • @Dr. McSchreck:

      Das will ja keiner. Nahrungsmittelversorgung, Pflege, Medizinische Versorgung, Infrastruktur sollen selbstverständlich weiter laufen.

      Aber es ist meines Erachtens keine Überlebensfrage für diese Gesellschaft, dass die Produktion von SUVs und Autos, Karnevalsfeiern, Fußballmeisterschaften und Olympiade, Flugtourismus oder die Organisation von Kreuzfahrten in diesen Wochen unverändert weiter gehen.

    • @Dr. McSchreck:

      Welcher Lockdown?

      ZeroCovid muss das Ziel sein.



      Dazu muss man endlich auch mal Firmen schließen.

      Kein ZeroCovid heißt:



      Derzeit halten wir durch die Maßnahmen die Infektionsrate unter 5% Prozent.

      Nach den Impfungen gibt es bald gar keine Maßnahmen mehr. Die Wirksamkeit liegt bei ca. 95%. 5% bleiben übrig.

      Haben wir nächstes Jahr also nochmal den "Spaß" mit vollen Intensivstationen.

      • @R R:

        Die 5 Prozent werden ja nicht alle gleichzeitig krank. Derzeit haben wir 2 Prozent der Bevölkerung geschützt durch Impfung bzw. Immunschutz nach Infektion - demnächst sind es 95 Prozent. Meinen Sie nicht, dass das Einfluss auf die Zahlen haben wird?

        Den Spaß werden wir wegen Covid nicht wieder haben.

  • Über die linken oder meinethalben auch sozialistischen Versatzstücke in dem Aufruf kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein. Was aber im Kern und unabhängig davon richtig bleibt ist die Einsicht, dass es sehr schnell, sehr viel weitergehende Maßnahmen braucht. Andernfalls wird sich die B1.1.7-Variante in den nächsten Wochen auch hierzulande massivst ausbreiten und da das Gesundheitssystem bereits jetzt am Limit ist wird das absehbar mit einer fünfstelligen Anzahl an Toten einhergehen. Das allein sollte Grund genug für ein entschiedeneres Handeln sein.



    Und wer Vorschläge wie die Rekommunalisierung von Krankenhäusern, eine "Covid-Solidaritätsabgabe auf hohe Vermögen, Unternehmensgewinne, Finanztransaktionen und die höchsten Einkommen" [1] oder die Aufhebung von Impfstoffpatenten für eine "halbtotalitäre Fantasie" hält (Zur Erinnerung: der Totalitarismus-Begriff bezieht sich primär auf Stalinismus und NS und ist bereits für den ML der DDR höchst umstritten.), der sieht vermutlich auch in Joe Biden, der SPD oder der Existenz von Sozialversicherungen Ausgeburten der kommunistischen Bedrohung.



    [1] zero-covid.org/

    • @Ingo Bernable:

      > Über die linken oder meinethalben auch sozialistischen Versatzstücke in dem Aufruf kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein.

      Über sozialpolitische Prioritäten kann und soll man sich streiten.

      Aber: Man muss kein Linker sein, um grundlegende Resultate der praktischen Epidemiologie zu akzeptieren, genauso wie man kein Kommunist sein muss, um zu akzeptieren, dass die Erde nicht flach ist, oder Atheist, um zu begreifen dass es eine biologische Evolution gibt.

  • "Mit dem Virus werden wir leben lernen, es zähmen. Immer wieder."

    es zähmen, heißt das Teillockdown an Teillockdown, bis die Wirtschaft am Boden ist und China die neue Weltmacht?



    Mit dem Virus leben kann man doch erst wirklich leben, wenn die, die es nicht vertragen nicht mehr dabei sind. Das ist die Logik von Epidemien.

    Auch mit Impfungen wird es immer wieder ausbrechen können, Impfungen werden unwirksam, solange das Virus an einer teilgeimpften Bevölkerung immer wieder üben kann.

  • Das Problem scheint mir zu sein, je radikaler solche Aufrufe formuliert sind, desto weniger werden sie umgesetzt werden können.

    Vor allem dann, wenn es schnell gehen soll. Den Reichen ans Leder, warum nicht, ich bin dabei, nur wer machts?

    Bin ich jetzt bei Hengameh Yaghoobifarah oder beim besten Lehrling beim Pflügen der Herbstfurche im Kreis Burg b. Magdeburg (1983)?

    Ich weiß es nicht.

  • mindestens genauso utopisch, wie die Hoffnung wir können uns irgendwie durchwursteln...



    Ich halte die Idee, Corona allein mit der Impfung auszurotten, für eine noch größere Illusion.



    Impfungen funktionieren, keine Frage, aber ohne gesellschaftliche Maßnahmen, können Impfungen nicht funktionieren.



    Aber bis Impfung und Teillockdown zusammen wirken können, ist es mindestens Spätsommer, und was machen wir bis dahin?



    Nochmal das selbe Programm wie 2020?

    • @nutzer:

      > Impfungen funktionieren, keine Frage, aber ohne gesellschaftliche Maßnahmen, können Impfungen nicht funktionieren.

      Selbst wenn Impfungen zu 100% effektiv wären (was unrealistisch ist), wären sie gegenüber den neuen Mutationen zu langsam.

      Die Mutationen werden spätestens im März hier sein. Die Impfungen können auch wenn alles wie am Schnürchen klappt nicht vor dem Spätsommer durchschlagende Wirkung entfalten. Und das ganze Rumgeeiere erhöht gewaltig das Risiko, dass wir dann im Sommer eine neue Mutation haben, gegen die dann ein modifizierter Impfstoff gebraucht wird, der wieder Monate zur Entwicklung und korrekten Zulassung braucht. Das ist doch der helle Wahnsinn!

    • @nutzer:

      Impfpflicht wäre eine Maßnahme...hat jahrzehntelang in allen möglichen Ländern, kapitalistischen wie sozialistischen, geklappt. In den USA galten die Masern wegen faktischer Impfpflicht (wenn du dein Kind auf die Schule schicken willst, muss es geimpft sein) jahrelang als ausgerottet. Ich nehme aber an, gesellschaftliche Maßnahmen hin zu Verhältnissen wie in den USA schweben Ihnen eher nicht vor.

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    "was wäre wenn" ist natürlich ein wirklich starkes argument, ich bin beeindruckt. und wenn ich nicht ganz irre, haben die staaten milliarden rausgehauen, damit die konzerne impfstoffe entwickeln, dafür war der staat also scheinbar ganz gut.



    in dem aufruf ist im übrigen sehr klar erklärt, dass pflegeheime nicht geschlossen werden können, aber die produktion neuer SUVs oder volle architekturbüros halte ich jetzt nicht für systemrelevant. diese strohmann-argumentation ist leider etwas lächerlich

  • Die Bereitschaft für ein krudes Dogma ("Die Wirtschaft muss laufen") über Leichen zu gehen mutet mir eher religiös an.

    Es ist eine Illusion das Virus (oder den Kapitalismus) durch kleinteilige Maßnahmen kontrollieren können zu wollen. Passenderweise wüten beide ja derzeit - trotz zahlreicher entsprechender Versuche - mehr denn je. War das etwa Absicht?

  • Die Initiative will die Pandemie schnellstmöglich beenden, was besseres kann dem Kapitalismus doch nicht passieren. Das aktuelle RumgeLOCKe über ein halbes Jahr hinweg (bis Ostern) ist doch nicht kapitalismusfreundlich, liberal oder sozial. Und finanzielle Solidarität einzufordern von denen, die in den letzten Jahrzehnten sich immer mehr vom Kuchen genommen haben, ist nicht mal links, sondern notwendig, um die Gesellschaft nicht ganz auseinanderfallen zu lassen - also durchaus auch konservativ motiviert.

    • @Lieblich:

      Eben nicht. Kapitalismus ist nicht Kleingewerbe. Kleingewerbe gibts zB in Vietnam wie Hulle, und Vietnam hat weder Kapitalismus noch Covid in signifikantem Umfang.

      Der Kapitalismus kriegt seine (hochgerechneten) Verluste doch ohne mit der Wimper zu zucken bezahlt, solange CDU und CSU in Deutschland politisch etwas zu melden haben. Bezahlen müssen es Kleingewerbe, Selbständige, Arme. Noch nicht mal ein Mietmoratorium wie in USA gibt es!



      Umverteilung von unten nach oben, das ist Kapitalismus reinsten Wassers. Und dass das kommen würde, war klar: Die Merkel lässt das Plündern nicht, gib ihr einen Vorwand zur verdeckten Parteienfinanzierung (www.tagesschau.de/...-spenden-101.html) durch Steuergelder, und sie macht es.

  • Oje, da schwurbelt jemand Totalitarismus in eine simple, effektive Pandemiemaßnahme rein.

    Welche Alternative hat er denn zu bieten außer daß der totale Stillstand dann eben durch die derzeitige Explosion der Ausbreitung mit einem Maximum an Toten erzwungen wird. Die selbsternannten Augenmaß-Maßnahmen führten ja offensichtlich nicht zum Erfolg, sondern in die Situation, die wir jetzt haben: Dauerkrise mit vielen Kranken und Toten und einer Verschlimmerung der Situation durch das Zulassen von Mutationen!

    Hätten wir im Frühjahr, wie viele das forderten anstatt mit diesen Augenmaß-Öffnungsorgien den Lockdown wenige Wochen länger durchgehalten mit anschließender Surveillance



    wären wir schlichtweg nicht in dieser Situation.

    Hier jetzt von Halbtotalitarismus oder Totalitarismus daherzufabulieren zeigt nur eins: Ignoranz.

    • @Unvernunft:

      Ach, ich vergaß: Was einem nicht passt, wird dann noch mit der Linken-Keule erschlagen.

      Wüsste allerdings nicht, was an diesem übrigens wissenschaftlichem Szenario, das auch bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt wurde, 'links' sein soll, noch realitätsfern - schlichtweg unbelegte Behauptungen.

  • Die Initiative basiert auf "EndCoronavirus.org". Das ist eine wissenschaftliche Initiative. Die Unterzeichner:innen sind eine Liste seriöser Physiker:innen, Virolog:innen und Molekolurabiolog:innen z.B. auch aus den USA (Strategie: laufen lassen) oder aus Schweden (Strategie: langfristig durchhaltbare moderate Eindämmung). Man muss sich das Original durchlesen und dann noch mal überlegen ob da totalitäre Fantast:innen unterwegs sind. Grundlage ihrer Forschung ist zu gucken wo in der Welt die Pandemie erfolgreich eingedämmt werden konnte. Das ist in afrikanischen Ländern der Fall die Erfahrung mit Ebola haben und das ist in asiatischen Ländern der Fall die Erfahrung mit SARS und MERS haben. In den Amerikas und in Europa liegt die Erfahrung mit einer Pandemie offenbar zu lange zurück. An die spanische Grippe die 2018 - 2022 mehr Menschen als der erste Weltkrieg tötete kann sich kaum noch jemand erinnern. Da lohnt der Blick auf die Länder die jüngere Erfahrung mit Epidemien haben und trotz ganz unterschiedlicher politischer Systeme alle erfolgreich mit der Zero Covid Strategie waren.



    www.endcoronavirus.org/

    • @Nina Janovich:

      Was hat die US basierte endcorona Initiative mit Zero COVID gemein?



      Wenig....der Vorwurf der totalitären Fantasien bei Zero COVID bleibt valide.

      Jede Vorschlag zur Bekämpfung des Virus muss auch bezüglich der gesellschaftlichen Akzeptanz geprüft werden...außer in totalitären Staaten. Aber das heißt nicht, dass Corona die Diktatur wieder mehrheitsfähig macht.

    • @Nina Janovich:

      Von März bis Juni 2020 war Italien in einem Lockdown, der an Härte den Forderungen des Appells in etwa entspricht. Die Wirtschaft stand auf jeden Fall still. Home-Office war Pflicht und auch die "nicht-strategischen" Produktionsbetriebe blieben geschlossen.

      ZeroCovid wurde damit leider, leider nicht erreicht. Wenn's denn so einfach wäre...

      • @Totti:

        > ZeroCovid wurde damit leider, leider nicht erreicht.

        Die Infektionszahlen wurden in Italien in wenigen Wochen massiv reduziert, aufgrund dieser Maßnahmen. Ebenso in Deutschland.

        Aber man hat eben aufgehört, bevor die Zahlen auf Null waren - und das ist der wesentliche Punkt. Was passiert denn, wenn die Feuerwehr anrückt, einen Brand in einem Mehrfamilienhaus zu bekämpfen, das erfolgreich tut -- und dann wieder abrückt bevor das Feuer wirklich aus ist? Ist doch logisch dass es dann von vorn los geht.

        Und in dem Punkt gebe ich Ihnen recht und ist Kritik berechtigt: Ein totaler Lockdown wird die Zahlen auf Null runterbringen aber ist nicht geeignet als Dauermaßnahme, um sie auf Null zu halten. Dafür braucht es systematische Tests aller Verdachtsfälle und derer Kontakte, zweiwöchige Quarantäne bei der Einreise (statt ein paar Tage), zweiwöchige Isolierung infizierter Schüler, :Lehrer und derer Familien, und eine Reihe von Dingen mehr. Aber nichts davon ist auch nur annähernd so einschränkend und teuer wie ein dauerhafter Kaugummi-Lockdown.

        Und übrigens sind effektive, harte, und zeitlich begrenzte Maßnahmen auch besser für die Schulkinder (und deren Eltern). Denn das bisherige Vorgehen wälzt ja einen viel zu hohen Teil der Kosten auf die Eltern ab, die gleichzeitig im Home Office arbeiten und Kinder betreuen sollen. Kinder brauchen Betreuung, die können nicht auf Eis gelegt werden. Es gibt wenige Bürotätigkeiten, bei denen es ein Weltuntergang ist wenn sie mal vier Wochen liegen bleiben.

      • @Totti:

        Die Strategien, die in Australien und Neuseeland nach dem Lockdown, sowie in Taiwan (das gar keinen Lockdown brauchte) angewandt werden, können sehr wohl auch in Italien angewandt werden. Späte Lockdowns alleine und es dann wieder laufen lassen bringen es natürlich nicht... behauptet aber auch keine/r.

      • @Totti:

        @Totti



        Wie hätte sich denn die Lage in Italien im März-Juni entwickelt, wenn dort nicht so drastisch eingeschränkt worden wäre? Es gab dort nicht den Hauch einer Alternative, weniger drastisch einzuschränken.



        Nach allem, was wir im Corona Jahr in Europa erlebt haben, und in anderen Ländern beobachten konnten, und über Mutationen wissen: die Infektionszahlen müssen runter, alles andere kommt uns deutlich teurer zu stehen. Ob das dann wirklich "ZeroCovid" ist, ist zweitrangig. Aber je schneller wir deutlich in diese Richtung kommen, umso besser. Für Alle und Jede*n einzelne*n.

        • @Lesenundschreiben:

          Ich habe nichts gegen die Einschränkungen gesagt, sondern nur, dass es illusorisch ist, damit "ZeroCovid" zu erreichen. Da hilft die Insellage (Taiwan, Neuseeland) schon sehr.

          Ich bin nicht gegen Lockdowns. Ich bin dagegen, den Menschen die Illusion zu geben, dass es damit getan sei. Der Slogan oder Hashtag "ZeroCovid" tut genau dies.

          Guten Abend

          • @Totti:

            Sie mögen in Ihren Argumenten recht haben. Ich halte die "Zero Covid" Strategie dennoch für die beste aller unperfekten Strategien.

            Danke! Und ebenso Guten Abend

    • @Nina Janovich:

      Weder in Afrika noch in Südostasien wurden die Gesellschaften mit einem Totallockdown lahmgelegt. Die Corona-pandemie wurde in Südkorea/Australien/Neuseeland eingedämmt durch präventive, frühzeitige harte Maßnahmen. Dazu gehören:



      1. Abschottung. (Warum landen bei uns immer noch Flüge aus dem außereuropäischen Ausland samt Virusmutationen?)



      2. Abschottung von Risikogebieten innerhalb des eigenen Landes/Kontinents, damit sich das Virus aus betroffenen Gebieten nicht weiter ausbreitet.



      3. Konsequente (überwachte) Quarantäne für Reiserückkehrer und Kontaktpersonen.



      3. Viel mehr Ressourcen für die Kontaktnachverfolgung.

      All das hätte im Spätsommer durchführen müssen. Jetzt ist es zu spät.

      • @gyakusou:

        Stimmt: die genannten Länder haben schon in der 1. Welle die Zero Covid Strategie verfolgt und lokal und regional sofort mit Lockdowns reagiert, umfassender Reisebeschränkungen, Nachverfolgung und strikter Quarantäne der Erkrankten und Kontakte (in Hotels also nicht unüberprüft zu Hause - so auch in Australien und Neuseeland.) Sie haben damit verhindert dass sich das Virus exponentiell Landesweit ausbreiten konnte und hatten entsprechend kürzer lokale und regionale Lockdowns UND weil sie damit Erfolg hatten macht die Bevölkerung weiter mit und akzeptiert bei nur wenigen neuen Fällen erneute frühzeitige lokale und regionale Lockdowns und Reisebeschränkungen. In Europa ist es trotzdem nicht zu spät. Da kann ein Europaweiter abgestimmter Lockdown jetzt wirken und natürlich muss anschließend wie in den erfolgreichen Ländern lokal und regional jedes neue Infektionsgeschehen sofort eingedämmt werden und darf nicht wieder gewartet werden bis die Verbreitung wieder Flächendeckend, die Intensivstation voll und die Krematorien überlastet sind.

      • @gyakusou:

        Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen!!!



        Die Sommerzeit haben wir verschlafen!



        Unser 17-köpfiges, hoch gelobtes Coronaparlament hat die Vorschläge der Oppositionsparteien belächelt, z.B. den Schutz älterer Mitbürger zu forcieren, obwohl Herr Palmer in Eigenregie (ohne Unterstützung seiner Bundespartei) in Tübingen bereits im Sommer bewiesen hat, dass es funktionieret, niemand hat die Notwendigkeit der digitalen Ertüchtigung unseres Schul- und Verawaltungswesens angegangen, was die FDP, neben der frühzeitigen Einführung der Maskenpflicht forderte. Zeit dazu wäre besonders während der ersten Welle gewesen, als Stadtverwaltungen sich einigelten und jeden Publikumsverkehr fern hielten.



        Nichts passierte!



        Im September wurden dann-hektisch- all die Institutionen geschlossen, die unglaublich viel Geld in den durch strenge, behördlich verordnete und überprüfte Maßnahmen investiert hatten, während ÖPNV, Schulen und KiTas weiterwursteln durften. Hier genügte "alle 20 min. Querlüften" und in Bussen und Bahnen drängelte man sich wie schon immer!



        An Flughäfen gab der Bund die behördliche Kontrolle nach Durchschreiten der Zollschranke an die Länder ab. Die Fluggästen wurden verpflichtet sich in Quarantäne zu begeben, was niemand überprüfte. Jeder wusste das!



        Es passierte das, was zu erwarten war! Die Zahlen zeigen es unerbittlich!



        Jetzt ist´s zu spät, wie Sie treffend feststellen!

    • @Nina Janovich:

      Korrektur: die Spanische Grippe grassierte 1918-2022

      • @Nina Janovich:

        ganz schön lange.

  • Wenn der Vergleich mit Religion gelten soll, dann ist letztens an einigen Plätzen der Welt der Heiland erschienen.