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Ukraines Präsident in WashingtonTrump und Vance provozieren Eklat im Weißen Haus

Eigentlich wollten Selenskyj und Trump das Rohstoffabkommen unterzeichnen. Stattdessen kommt es zu heftigem Wortgefecht und Abbruch der Gespräche.

Nach Streit im Weißen Haus: Das Abkommen zwischen der USA und der Ukraine wurde nicht unterzeichnit Foto: Bryan Snyder/reuters

Washington/Moskau/Berlin afp/dpa/rtr | Nach einem offenen Schlagabtausch zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus ist ein geplantes Rohstoffabkommen zunächst nicht unterzeichnet worden. Vor laufenden Kameras fielen sich die beiden Staatsoberhäupter am Freitag im Weißen Haus lautstark ins Wort.

Selenskyj stellte einen diplomatischen Ansatz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin infrage und forderte Trump auf, keine Kompromisse mit „einem Killer“ einzugehen. Trump und sein Vizepräsident JD Vance warfen Selenskyj vor, respektlos zu sein. Nach dem Austausch verließ Selenskyj das Weiße Haus. Aus US-Kreisen verlautete, es hänge von der Ukraine ab, ob es einen neuen Termin für die Unterzeichnung geben werde.

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Selenskyj und Trump sollten vor der Presse ein in den vergangenen Tagen ausgehandeltes Abkommen unterzeichnen, das den USA Zugang etwa zu Seltenen Erden in der Ukraine gewähren würde. Am Anfang des Treffens sagte Trump, diese würden von den USA etwa für die Künstliche Intelligenz (KI), aber auch für Waffen verwendet werden. Nach vorab vorliegenden Informationen sollte der Vertrag jedoch keine ausdrücklichen US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine enthalten, ein zentrales Anliegen der Regierung in Kiew. Trump hatte erklärt, die Präsenz von Amerikanern im Zuge des Rohstoffabbaus sei in sich eine Art Garantie. Der US-Präsident sieht für die gewünschten Sicherheitsgarantien insbesondere die Europäer in der Pflicht.

Im Zuge des hitzigen Wortwechsels drohte Trump damit, der Ukraine die Unterstützung der USA zu entziehen. „Entweder Sie schließen ein Abkommen, oder wir sind raus“, sagte er zu seinem Gast. „Und wenn wir raus sind, werden Sie es auskämpfen. Ich glaube nicht, dass das schön wird.“ Die Regierung in Kiew habe dafür „nicht die Karten“. Nach einem Abkommen wäre die Ukraine dagegen in einer viel besseren Lage. „Aber Sie verhalten sich ganz und gar nicht dankbar, und das ist nicht nett.“ Zwischendurch warf Trump Selenskyj vor: „Sie spielen mit dem Dritten Weltkrieg.“

Nach dem Austausch schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social, Selenskyj sei nicht bereit zu einem Frieden unter Beteiligung der USA. Er habe sich respektlos gegenüber den USA und dem Oval Office gezeigt. „Er kann wiederkommen, wenn er bereit ist zu einem Frieden.“

Selenskyj bedankte sich trotz Streit bei Trump

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Abbruch seines Treffens mit US-Präsident Donald Trump trotzdem dankbar geäußert. „Danke Amerika, danke für die Unterstützung, danke für diesen Besuch, danke POTUS, Kongress und dem amerikanischen Volk“, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. POTUS ist die Abkürzung für Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. „Die Ukraine braucht einfach einen dauerhaften Frieden, und genau daran arbeiten wir“, sagte er.

Zuvor hatte ihn der US-Vizepräsident J.D. Vance mehrfach aufgefordert, sich für die Hilfe Washingtons zu bedanken. Selenskyj sagte, dass er sich immer wieder bedankt habe.

Selenskyjs Kanzleichef, Andrij Jermak, verteidigte den Präsidenten. Selenskyj kämpfe um die Ukraine, um jeden, der einen gerechten und langanhaltenden Frieden wolle. „Ich unterstütze den Präsidenten, der die Interessen unseres heldenhaften Volkes vertritt. In jeder Situation. Punkt“, unterstrich Jermak.

Der republikanische Senator Lindsay Graham, ein enger Verbündeter Donald Trumps, verkündete, er sei stolz auf seinen Präsidenten. Selenskyj hingegen müsse zurücktreten.

Erste Reaktionen aus Europa

In ersten Reaktionen stellten sich europäische Verbündete der Ukraine hinter Selenskyj. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez erklärte auf dem Kurznachrichtendienst X, Spanien stehe an der Seite der Ukraine. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johann Wadephul, zeigte sich auf X empört über die Behandlung Selenskyjs. „Die Szenen aus dem Weißen Haus sind schockierend. Wie kann man dem Präsidenten eines überfallenen Landes so in den Rücken fallen? Das freie Europa wird die Ukraine nicht verraten.“ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hielt fest, im Krieg sei Russland der Angreifer und das ukrainische Volk der Angegriffene.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die deutsche Unterstützung versichert. „Niemand will Frieden mehr als die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine! Deswegen suchen wir gemeinsam den Weg zu einem dauerhaften und gerechten Frieden“, teilt er mit. „Auf Deutschland – und auf Europa – kann sich die Ukraine verlassen.“

Nach Aussage von SPD-Co-Parteichef Lars Klingbeil wird Deutschland bei der Hilfe für die Ukraine voran gehen. „Das Verhalten der US-Regierung zeigt einmal mehr, dass Europa seine Zukunft stärker in eigene Hände nehmen muss. Wir müssen gemeinsam auf allen Ebenen stärker werden“, schreibt er auf X. „Deutschland muss und wird vorangehen. Auch um der Ukraine zu helfen.“

Auch die Außenministerin Annalena Baerbock schreibt auf sozialen Medien: „Die Ukraine ist nicht allein. Deutschland steht gemeinsam mit unseren europäischen Verbündeten geschlossen an der Seite der Ukraine – und gegen die russische Aggression.“ Sie betont: „Die Ukraine kann auf unerschütterliche Unterstützung aus Deutschland, Europa und darüber hinaus bauen.“

Lob aus Russland

In Russland hat der Vizechef des nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwdew, US-Präsident Donald Trump für seine Standpauke gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gelobt. Das sei eine „eiskalte Klatsche“ gewesen. Trump habe Selenskyj die Wahrheit ins Gesicht gesagt und ihm erklärt, dass er mit dem dritten Weltkrieg spiele.

„Und das undankbare Schwein bekam eine kräftige Ohrfeige von den Besitzern des Schweinestalls. Das ist nützlich“, schrieb der frühere Kremlchef bei Telegram. Genug sei das aber nicht. Vor allem müsse nun die Militärhilfe für die Ukraine eingestellt werden.

An den Aktien- und Finanzmärkten verlor der Euro nach dem Vorgang zunächst zum Dollar. Der Streit belastete auch die Aktienmärkte: Der Future des Eurostoxx50 sackte ab, wie auch der des Dax und der französischen Börse. Auch die Wall Street gab im laufenden Handel nach.

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49 Kommentare

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  • Die vom MAGA-Regime provozierte & inszenierte Demütigungsarie zeigt auf anderer Ebene auch den Dilettantismus rechtsextremer "Politik", die völlige Abwesenheit von Sinn & Verstand, von jedweder kohärenter Strategie.

    Mal eben "Peace" machen in "24-Stunden" im Sinne Trumps o. im Sinne von AfD & BSW verkennt jegliche real vorhandenen Zusammenhänge, fehlt jede Analysefähigkeit militärischer o. diplomatischer Faktoren.

    Rechtsextreme, Faschisten hierzulande o. im Trump-Musk-Regime, in Ungarn o. im Kreml haben sich Begriffe wie "Frieden" erst mit einer Art "highjacking" angeeignet, umgedeutet, um sich dann ihrem Fußvolk als Friedensmacher aufzuspielen. Dort in bekannter Ahnungslosigkeit & beim fehlenden politischen Urteilsvermögen wird dem großen Führer (egal ob er Trump, Putin, Weidel/Höcke, Le Pen oder Orban heisst) ja aber auch alles, jede noch so dreiste Lüge abgekauft.

    Trump wollte diese Erniedrigungsshow. Ziel war nicht eine sachgerechte Problembehandlung, sondern die Erledigung des UKR-Präsidenten. Trump will alleine mit Putin handeln!



    Am Ende spricht er es ggü Selenskyi selbst aus und entlarvt sich unbewusst selber:

    O-Ton: "Das war großes TV hier heute Abend!"

  • Trump hatte mit Selenskyj noch eine oder zwei Rechnungen offen.



    Die ein war das er damals gegen Hunter Biden keine Beweise hatte



    und zum anderen das er vor seiner Wahl nicht hofiert wurde.



    Aber dieses Verhalten auch von Vance ist einfach nur widerlich und zeigt mit dieser Administration ist die USA kein Freund mehr.

  • Mal in einfacher Sprache:

    Putin hat die Ukraine überfallen mit geopolitischen Absichten, er will sich u.a. die seltenen Erden natürlich auch unter den Nagel reißen. Jetzt kommt Trump und sagt zu Selenskyj: Ich helfe dir gegen Putin, wenn du mir die seltenen Erden, deine Rohstoffe, also das gibst, was du gerade vorr Putin verteidigst. Was für ein beschissener Move von Trump, für den es nur Karten, Trümpfe und Pokern gibt. Es ging nie um die Ukraine, um Menschenleben, um Frieden. Selenskyj ist mit geradem Rücken da raus gegangen und die Oval Eierköppe haben ihr Gesicht verloren, bzw, sie hatten nie eins. Wie kann man diese Leute zu Repräsentanten eines solchen Landes machen?

    Die Realität ist ein Albtraum. Man sah es deutlich auf Selenskyjs Gesicht. Aber er hat seine Würde behalten.

  • Trump steht auf Autokraten, er möchte selbst einer sein. Dem Ziel ist er durch diesen Hinterhalt gegen den Ukrainischen Präsidenten einen großen Schritt näher gekommen. RU applaudiert und reibt sich vermutlich die Hände. Möglich, dass alles direkt abgesprochen ist mit RU.

    Jetzt geht es darum, wie unbedingt ein Abschalten des für die Abwehr so wichtigen Starlink-Systems und auch der besonders effektivien Waffen und Munition, die bislang aus den USA kamen verhindert werden kann. Das kann Europa nicht direkt ersetzen.

    Es muss also diplomatisch agiert werden, trotz dieses wiederwärtigen Hinterhaltes seitens der USA.

    Parallel muss Europa ran - Orban rauswerfen und sich wirksam wehrhaft machen. Putin hat auf Kriegswirtschaft umgestellt, produziert Unmengen an Waffen.

    Ein Drama.

  • die plötzlich inflationäre Verwendung von POTUS, erweckt den Anschein, als sei der neue Kaisertitel gefunden worden...



    Der große POTUS.

  • Es geht Trump und seiner Regierung nicht um Krieg oder Frieden, sondern bedingungslose Unterwerfung unter ihre Kanonenboot-Politik des "big stick". Dagegen hat Selenskyi mit dem Widerspruch vor laufender Kamera verstossen. Ob sein Vorgehen politisch klug war, steht auf einem anderen Blatt, genauso wie die militärische Niederlage der Ukraine. Europa ist sich dagegen nicht einig, die Regierungen in Ungarn, Tschechien, Slowakei und Rumänien halten aus selbstsüchtigen Gründen zu Putin und Trump. Und bei uns? Frei nach Bismarck, niemand wird auch nur einen Soldaten für Kiew opfern...schon gar nicht SchwarzRot in Berlin . Realpolitik 2025 ist wie anno 1914...Machtpolitik.

  • Dass Trump keine guten Manieren hat, ist das eine. Aber ob die Herren Dijsselbloem und Draghi 2015 mit Alexis Tsipras nicht ähnlich geredet haben (nur ohne Kameras)? Dass das Ganze vor laufenden Kameras stattfindet, ist schon eigenartig. - Die Frage ist ja aber eigentlich, warum im Vorfeld die Inhalte des Abkommens (was auch immer man davon halten mag) nicht grundsätzlich geklärt waren. Es ging bei dem Streit ja offenbar nicht um Details, sondern den Charakter des Deals als solchen.

    • @Kohlrabi:

      Die ganze Geschichte: Meine Auseinandersetzung mit Europas Establishment



      Buch von Yanis Varoufakis

    • @Kohlrabi:

      Ja, das war auch mein Eindruck. Harte Worte und Erpressung sind nicht ungewöhnlich, ungewöhnlich ist, dass die Kameras dabei sind. Und wenn man hinhört, ist das auch einer der Trigger, die Vance veranlasst haben, die Fassung zu verlieren. Er sagte sinngemäß "Sie wollen doch nicht hier vor den Kameras...." danach ging es rund.

  • OK. Ich konnte mir vorstellen, dass Trump Selenskyj droht, er landet mit Betonschuhen im Potomac, wenn er das Abkommen nicht unterzeichnet. Aber was wir gestern erleben mussten, übertrifft Alles.

    Interessant ist übrigens Vance Rolle. Er war nicht nur Statist, sondern hatte eine Hauptrolle an Trumps Seite. Ein ganz schlechtes Ohmen für die Zukunft.

  • Wer das gesamte Gespräch verfolgt hat, dem oder der ist vielleicht ebenfalls ein Nebensatz von Trump aufgefallen, wo er u.a. Selenskij vorwarf, er habe den Wahlkampf der Demokraten unterstützt. Wenn er sich hier nachtragend zeigt, dann können sich einige westeuropäische Länder, im Besonderen Deutschland, noch auf Einiges gefasst machen.

  • Mal so am Rande; so üblich isses ned, daß POTUS und Vize nur so ca. drei Meter auseinandersitzen?

  • Es ist erschreckend wie unwürdig Trump den ukrainischen Präsidenten behandelt hat.



    Damit spielt er Putins Hetzern in die Arme. Ich hätte nie gedacht, dass es so eskaliert. Gestern klang es im DLF noch ganz vernünftig.



    Transatlantische Beziehungen sind zumindest unter Trump erheblich weniger wert. Jetzt muss Europa zusammen stehen und die UKR unterstützen.



    Trump muss sehen, dass es auch ohne ihn geht. Aber auch bei uns marschiert schon die fünfte Kolonne. Schrecklich

  • Wie auf dem Schulhof, wo der eine prügelt und der andere das Geld klaut. Das Verschieben der Grenzen des Sagbaren ging wohl nicht schnell genug, bzw. die ganze Macht als POTUS steigt zu Kopf.

  • Natürlich war das eine geplante Provokation und ja, genau das konnte man von Trump und Vance erwarten. Trump hat schon während seiner ersten Amtszeit Putin als seinen Best Buddie gelobt, wie auch alle anderen derzeitigen Diktaoren dieses Planeten. Sein Wahlkampf ist rethorisch immer krasser und ausfallender gewesen und ausgesprochen putinfreundlich. Aber, wie Trump gestern bewiesen hat, es geht immer noch eine Stufe tiefer bei ihm. Nennt mich pessimistisch, aber ich glaube nicht, dass Europa ihm die Stirn bietet. Da werden handfeste wirtschaftliche Interessen einfach über Ethik und Menschenrechte gestellt. Business as usual. Und Friedrich Merz? Ernsthaft? Der wird schön buckeln und kriechen vor Trump.

  • Wenn ethisch/moralisch Minderbemittelte wie Trump regieren, dann kommt so was dabei raus. Hoffentlich überstehen wir die fast 4 Jahre Trump ohne noch größeres Chaos.

  • „Sie spielen mit dem Dritten Weltkrieg.“

    Droht Trump da mit Kriegseintritt auf Putins Seite? Oder hört er sich einfach selbst nicht zu?

    • @Paul Anther:

      nein, das ist keine Drohung, dass die USA in einen Krieg eintreten, das ist einfach nur Schuldumkehr.



      Die Ukraine solle aufhören zu kämpfen, ansonsten würde sich die Eskalation weiter hochschaukeln.



      Dass das irrational ist, keine Frage, Trumps Strategie ist einfach beim schwächsten Glied anzusetzen, um eine Lösung zu präsentieren. Es geht nicht um diplomatische Strategie, es ist reine (Immobilien)Business Verhandlung. Maximaler Druck, auf dem einfachsten Weg und damit das meiste herauspressen. In der Immobilienwelt, gibt es nichts zu verlieren, maximal ein Geschäft, aber der nächste kommt garantiert. So etwas wie Geopolitik und auch eine militärische Komponente kommt in diesen Überlegungen gar nicht vor. Das ist diplomatischer Dilettantismus von Seiten Trumps, begründet in grenzenloser Naivität.



      Trump glaubt, die Welt tickt rein monetär, tut sie auch, aber es gibt eben auch noch das Militär, Loyalitäten und Hierarchien.



      Diplomatie ist eben kein Immobiliendeal, "Kaufe ich oder eben nicht", Diplomatie ist komplexer, mit mehreren Abhängigkeitsebenen, Trumps Methode kann vielleicht ein paar mal funktionieren, auf Dauer nicht.

  • Gut, dass die Bundestagswahl gerade vorbei ist, Nicht auszudenken, was die Putinfreundinnen Alice und Sahra sonst noch wieder direkt an Desinformationen im Wahlkampf gestreut hätten.

  • Noch mehr Schauspiel - und die Verantwortlichen in Europa (und vor allen D) checken es nicht. Und die tazzies leider auch nicht...

    • @Samvim:

      Bitte klären Sie uns auf. Was checken die Verantwortlichen, die tazzis und ich nicht? Reden Sie Klartext statt spöttische Andeutungen von sich zu geben.



      Ach noch etwas: woran würde man es merken, wenn die Verantwortlichen, die tazzies und ich es checken würden?



      Vielen Dank schon mal, Ihr Lernbegieriger Leserbriefleser.

    • @Samvim:

      Klären Sie uns doch bitte auf...

    • @Samvim:

      Mmmhh... die Theorie, dass alles Schauspiel/Flood the zone with shit ist. Diese Ansicht könnte genauso auch "Schauspiel" sein. Damit alles verharmlost ist.



      Fakt ist, was da passiert ist realität und setzt jetzt schon Millionen Menschen in Angst, Schrecken und massive Zukunftsängste. Das ist kein fiktives Theater, lieber Samvim

    • @Samvim:

      Dann weihen sie uns doch bitte ein.

    • @Samvim:

      Dann erleuchten Sie uns doch bitte.

  • Dass Diplomatie derzeit nicht hoch im Kurs ist,



    scheint der Zeit geschuldet.



    Trumps Angebot war nur ein Vertrag zum Abbau von Rohstoffen, sonst nichts!



    Es ist nachvollziehbar, dass Selensky das nicht gereicht hat.



    Schließlich wird sein Land angegriffen und täglich sterben Ukrainerinnen und Ukrainer.



    Die Reduzierung des Krieges auf ein Wirtschaftsabkommen wird der Situation nicht gerecht. Trump sieht nur sich selbst und seine Oligarchen . Für Amerika war dieser Moment ein Moment der Schande.



    Wer den Präsidenten eines angegriffen Landes als Diktator bezeichnet und verantwortlich für den Ausbruch des Krieges macht, lebt jenseits der Realität.



    Es mag nicht geschickt gewesen sein, doch es Eins ist klar geworden: wir EuropäerInnen stehen allein!



    Auf die USA ist kein Verlaß mehr.



    Es würde mich nicht wundern, wenn Trump die US Armee aus Europa abzieht.



    Wir müssen schnell handeln!



    Wir brauchen rasch eine neue Regierung.



    Die CDU muss jetzt einsehen, dass es ohne Umbau der Schuldenbremse nicht geht.



    Neben der militärischen Komponente wird die Wirtschaft, angesichts dem Agieren Trumps noch viel mehr Unterstützung brauchen. Es ist Zeit für Realismus nicht für Parteipolitik!



    Aufwachen!

  • Klassisch nach Al Capone !

    de.wikipedia.org/wiki/Al_Capone.

    Amerika ist kulturell um 100 Jahre zurück gefallen. Beinahe geschichtsvergessen erinnert das Verhalten von Trump und seiner Truppe sehr stark an Al Capone.



    "Der „Mythos Capone“ geht im Wesentlichen auf seine Fähigkeiten als Selbstdarsteller und seinen geschickten Umgang mit der Presse zurück. Nach außen gab sich Capone den Anschein des seriösen Geschäftsmanns, der im Branchenverzeichnis als Antiquitätenhändler geführt wurde und laut Visitenkarte Händler für gebrauchte Möbel war.

    So Manches wiederholt sich eben auf dieser Welt. Zu selten das Gute.

  • Selenskyj hat das richtige gemacht. Es geht hier darum, die Ukraine zu retten. Das bedeutet, die Russen aus den besetzten Gebieten rauszuwerfen und die Landesgrenzen wiederherzustellen.

    Das ist nicht mit Deals über seltenen Erden möglich. Hätte Selenskyj diesen Schritt gemacht, wäre ein wahrer Verräter in der ukrainischen Bevölkerung geworden. Stattdessen spaziert er als Held raus.

    • @Troll Eulenspiegel:

      "Es geht hier darum, die Ukraine zu retten. Das bedeutet, die Russen aus den besetzten Gebieten rauszuwerfen und die Landesgrenzen wiederherzustellen."

      Wie soll das funktionieren? Kurse in Hogwarts belegen?

      In der aktuellen Lage muss das Ziel sein, so viel wie möglich Ukraine zu retten.

  • Ich frage mich ob es zu diesem Zeitpunkt nicht besser wäre wenn die Ukraine versucht direkt mit Russland zu verhandeln und die USA als quasi Zwischenhändler ausschaltet. Keine Ahnung ob das möglich ist, aber die USA sind hier offensichtlich kein neutraler Verhandlungspartner und haben nur ihre eigenen Interessen im Blick, bestimmt nicht die der Ukraine. Das Abkommen ohne Sicherheitsgarantien wäre quasi ein Ausverkauf ukrainischer Ressourcen und die werden sie brauchen um ihr Land wieder aufzubauen und eventuelle Kredite für Waffenlieferungen etc. zu bedienen. Ich meine nach den Aussagen im Wahlkampf habe ich damit gerechnet, dass es keine finanzielle und militärische Unterstützung aus den USA mehr gibt (europ. Politiker haben sich da offensichtlich nicht auf den Ernstfall vorbereitet), aber ich hätte auch nicht gedacht, dass es so schlimm wird. Ich vermute allerdings das etliche Politiker in Süd- und Mittelamerika diese amerik. Außenpolitik nicht überrascht, dort war das schon immer Standard nur hinter verschlossenen Türen und vielleicht mit netteren Worten.

    • @Momo Bar:

      >direkt mit Russland zu verhandeln<

      Nein - mit einem größenwahnsinnigen Verbrecher kann man ohne Druckmittel nicht verhandeln.

      Selenski sollte den "Unterstützern" der Ukraine ein Ultimatum stellen - entweder ausreichende Unterstützung mit modernsten Waffen oder bedingungslose Kapitulation gegenüber Putin.

      Gegen RuSSland und gegen die usa kann die Ukraine ohne ausreichende europäische Unterstützung keinen Krieg führen.

      Putin muss von den Europäern als das bezeichnet werden was er ist: ein Verbrecher.

      Trump muss von den Europäern als das bezeichnet werden was er ist: ein Hochverräter.

    • @Momo Bar:

      Und was genau soll mit Putin besser gehen als mit Trump? Als gelerntem Schauspieler sind Selenskij Trumps (und Vances) narzisstische Darstellungen wenigstens vertraut. Schade daß er trotzdem immer ein bisschen kuschen muss vor dem größten Geschäftsmann aller Zeiten.

  • Donald Trump probte Im Oval Office gegenüber Wolodymyr Sylenskji,Sprachregelung in Moll, die Weltöffentlichkeit darauf einzustimmen, dass die USA im Fall von US Interventionen in Grönland, Panama und andernorts wie von Trump im Verlangen nach Beinfreiheit unter Freunden angedeutet, von Angegriffenen Friedensangebot zugunsten USA nach Art von Unterwerfung und Übergabe aller Zugänge zu Rohstoffen erwarten, und sich dabei im Oval Office anständig zu benehmen wissen und mit Respekt Dankbarkeit erweisen gegenüber amerikanischem Volk

  • Zuletzt wurden Politiker wie heute von Trump und Vance von Hitler auf dem Obersalzberg vorgeführt. eine Schande für die freie Welt. Selenskyj hat das einzig Richtige getan und Trump widersprochen, aber dem amerikanischen Volk gedankt. Respekt!

  • Apprentice Selenski?

    Trump macht Show - wie gehabt: brutal.

    Welchen Fehler hat der Kandidat gemacht?

    Er hat die Zusammenarbeit von Kremlmafia mit US-Populistenmafia kritisiert.

    Die EU sei gewarnt: Die USA und Russland sind ein Bündnis gegen den Rest der Welt. Von diesen beiden geht die Weltkriegsgefahr aus, nicht von Selenski.

  • Pfff, ziemlich dicke Luft im Oval Office beim Staatsbesuch des ukrainischen Präsidenten. Das diplomatische Geschirr ist ja nun gründlich zerdeppert worden. Ich denke, Trump und Vance haben es auf den Eklat angelegt, wollten Selenskyi demütigen.



    Und nun? Wir soll es weitergehen?

    • @Abdurchdiemitte:

      Jepp, den Eindruck der gezielten Demütigung hatte ich auch. Zumal sich Trump ja von Selenskyj kompromittiert sieht (sagt Vance ja auch) einfach weil er nicht wie er groß getönt hat, den Krieg in 24 Stunden, zwei Tagen oder zwei Wochen beenden kann mit so einem widerspenstigen Selenskyj. Das ist peinlich, zumal er in der amerikanischen Bevölkerung an Boden verliert. So ist das, wenn Hybris auf Fakten trifft, da hilft auch ein eigens berufenes Ministerium für „wahre“ Fakten nicht.

  • Was für ein würdeloses Schauspiel. Das kann ich mir nur sehr schwer ansehen.

    Die Welt ist eine komplett andere geworden. Europa muss endlich wieder enger zusammenrücken und gegenhalten.

  • Imperialismus 2.0 vorgetragen von einem Kabinett auf Kindergartenniveau.

  • Ob die Europäer jetzt vielleicht aufwachen? Europa muß seine Zukunft nicht stärker in die eigenen Hände nehmen, es muß sie ganz in die eigenen Hände nehmen. Das Spiel ist aus.

    • @Alex59:

      Ja!

  • Unfassbar !



    Die EU und die anderen freiheitsliebenden Staaten sollten jetzt dringenst massive Millitärhilfen beschliessen, damit der Plan der Mafiosi, die Ukraine unter sich aufzuteilen, nicht aufgeht.



    Es wird immer offensichtlicher, dass Putin belastendes Material gegen Trump in der Hand hat, wie von einem EX- KGB - Offizier nicht anders zu erwarten...

    • @Gerald Stolten:

      Interessante These aber wie belastend soll das schon sein, wenn ein verurteilter Sexualstraftäter im Weißen Haus sitzt? Vielleicht sind Putin und Trump einfach Buddys und der eine reicht dem anderen Europa zum Discountpreis einfach im nach- oder vorauseilendem Gehorsam, an bisherige BBQs auf der Datscha oder zukünftige Deals für eine Welt, aufgeteilt zwischen den Großmächten.

  • Trump und Vance wollten die Provokation. Die USA unter Trump wollen best-Buddies sein mit den Diktaturen der Welt und die Demokratien ausbeuten, vielleicht auch in Zusammenarbeit mit eben jenen Diktatoren, daher muss Europa jetzt unabhängig werden. Die Ukraine alleine unterstützen. Wird teuer und vermutlich auch blutig. Aber es gibt keine Alternative.

    • @Machiavelli:

      „Machiavellismus ist eine im 16. Jahrhundert aufgekommene Bezeichnung für eine Niccolò Machiavelli (1469–1527) zugesprochene politische Theorie, nach der zur Erlangung oder Erhaltung politischer Macht jedes Mittel unabhängig von Recht und Moral erlaubt ist.“ Passt.

  • Ich muss ehrlicherweise sagen: Ich habe Trump viel zugetraut, eine derartige Eskalation allerdings nicht. Die Reaktionen der jahrelang im Weißen Haus arbeitenden, amerikanischen Journalisten sagen alles. Ich bin sehr gespannt, wie die linken Parteien im Bundestag (ich zähle die SPD da mal dazu) jetzt darauf reagieren werden. Eine rein verbale Unterstützung der Ukraine kann es ja wohl nicht sein…

  • Das Schockierende ist: ich stelle mir immer vor, wie der ungelenke Merz mit Trump sprechen wird. Mit dem Charisma eines in die Jahre gekommenen Verwaltungsbeamten, der auch noch heimlicher Trump-Fan ist (er hat ihn ja schon halbwegs zu immitieren versucht). Ich hoffe, das wird nie im Fernsehen übertragen; das schaffe ich glaube ich nicht. Das würde es für die Ukraine noch schwerer machen.

    • @Jalella:

      So hat er reagiert:



      "Wir dürfen niemals Aggressor und Opfer in diesem schrecklichen Krieg verwechseln.", und das ist doch schon mal ein guter Anfang.

  • Ist denn sichergestellt, dass Herr Selenski von dem außer Rand und Band geratenen Trump nicht zur Strafe für sein "respektloses Verhalten" nach Guantanamo solange verbracht wird, bis er dem Deal nach Vorstellung von Trump zustimmt??



    Was für ein unanständiger Auftritt eines Gastgebers? Brrr!