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Poetin für den BundestagKitschige Staatspoesie

Katrin Göring-Eckardt will eine „Parlamentspoetin“ anheuern. Bitte nicht! Gefällige Auftragskunst fürs Grünen-Milieu braucht niemand.

Groschenromantik: Bundestagsvize Katrin Göring-Eckardt (hier 2011 als Kirchentagspräsidentin) Foto: Arno Burgi/dpa/picture alliance

Berlin taz | Hach, wie schön kann staatstragende Poesie – oder besser Propaganda – sein. Gut illustriert zum Beispiel an der „Du bist Deutschland“-Kampagne, mit der die Bertelsmann-Stiftung die verunsicherte Bevölkerung auf die brutalen Sozialstaatseingriffe der Agenda 2010 einschwören wollte. „Ein Schmetterling kann einen Taifun auslösen“, dichtete damals Sandra Maischberger. Fußballer, Rapper, Schauspieler, Prominente trugen Gedichtzeilen vor, deren Tenor war: Hört auf, euch zu beschweren. „Wie wär’s, wenn du dich mal wieder selbst anfeuerst?“, und „Behandele dein Land doch wie einen guten Freund, mecker nicht, sondern biete ihm deine Hilfe an“, hieß es am Ende. Eine Kampagne, die auch heute zu Recht noch Würgereize auslöst.

Es gibt einen Grund, warum man sich den grotesken neoliberalen Zeitgeist von damals erneut ins Gedächtnis rufen sollte. Katrin Göring-Eckardt, als Fraktionsvorsitzende der Bundestags-Grünen eine der damals größten Hartz-IV-Befürworterinnen ihrer Partei, hat sich mit einem Vorschlag zu Wort gemeldet. Nachdem man sie im Zuge der Ministerrochade ihrer Partei ins Bundestagspräsidium abschob, will sie nun eine „Parlamentspoetin“ anheuern. Das Ziel laut Göring-Eckardt: „Mit Poesie einen diskursiven Raum zwischen Parlament & lebendiger Sprache öffnen.“ Heißt übersetzt vermutlich: Wohlige Auftragskunst im Dienst der Herrschenden und Politikkitsch.

Vorbild ist Kanada, wo es bereits eine Parlamentspoetin gibt. Der Vorschlag, eine solche Position im Bundestag zu schaffen, stammt von den Schriftstellern Mithu Sanyal, Dmitrij Kapitelman und Simone Buchholz. In der „Stellenbeschreibung“ in der Süddeutschen Zeitung heißt es, die entsprechende Amtsträgerin solle unter anderem „politische Debatten und Strömungen in Poesie oder Prosa gießen.“ Über „Leuchtschriften oder Lichtinstallationen an der Bundestagsfassade“ solle die Arbeit des Poeten publiziert werden. Klingt nach billiger Fassadenwerbung, ist es wohl auch.

Neben Kanada dürfte als Inspiration für den Vorschlag wohl die medial viel beachtete Rede der schwarzen Dichterin Amanda Gorman dienen. Die damals 22-Jährige trug bei Joe Bidens Amtseinführung ein Gedicht vor, das die woke bubble der US-amerikanischen professionellen Managerklasse in Entzückung versetzte. Die Harvard- und Privatschule-gestählte Staatspoetin sprach davon, wie sie als „dünnes schwarzes Mädchen“ und „Nachfahrin von Sklaven“ davon träumen könne, Präsidentin zu werden. Die zahlreich bei der Amtseinführungsfeier vertretenen Lobbyisten werden ihre Kampagne in einigen Jahrzehnten zweifellos unterstützen.

Dass diese Interessengruppen mit viel Geld an Demokratenpolitiker, die gern ihre Taschen öffnen, die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung, höhere Mindestlöhne und bessere Arbeitsrechtsstandards verhindern, fällt da nicht ins Gewicht – obwohl die schwarze Lagerhausarbeiterin bei Amazon davon ungleich mehr profitieren würde als von kitschigen Politikinszenierungen, die der abgehängten Arbeiterschaft suggerieren soll, dass es so etwas wie einen „Amerikanischen Traum“ doch noch gebe. Aber als Staatspoetin kann man sich sein Publikum halt nicht aussuchen, wenn man noch was werden will.

Diversity soll im Mittelpunkt stehen

Die Grünen mit ihrem Hang zu Kitsch würden die unsäglich überhöhten US-amerikanischen Politikinszenierungen sicher besonders gern nach Deutschland holen. Während man gemeinsam mit der FDP die Aktienrente und den 13-Stunden-Arbeitstag durchwinkt, kann ein wenig Groschenromantik bei der Inszenierung sicher nicht schaden.

Diesen Braten hat die ehemalige Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth schon 2012 gerochen, als sie in der Talkshow von Benjamin von Stuckrad-Barre zu einer Herzgeste von Göring-Eckardt sagte: „Das ist so eine Mischung aus Tchibo-Werbung und dem eingebauten Wort zum Sonntag, was die Grünen jetzt haben. Das ist dämlicher Kitsch. Etwas, das Leute brauchen, die harte Entscheidungen wie Agenda 2010, Hartz IV und Jugoslawien-Krieg treffen, aber dann mit Herzchen rumlaufen und ganz zuckersüß lächeln. So ’ne Bagage habe ich richtig lieb.“ Tchibo-Werbung und Wort zum Sonntag. Das klingt ja eigentlich schon fast poetisch.

Natürlich soll laut Vorstellung der Initiatoren das Thema Diversity im Mittelpunkt stehen. Eine türkischstämmige Poetin, danach eine Schriftstellerin aus Ruanda oder ein syrischer Maler sollen es sein. Eine „Irritation“ oder einen „Störfaktor“ soll der Parlamentspoet aber auch darstellen. Fragt sich nur, für wen, wenn die Kohle für dessen Arbeit aus der Bundestagsverwaltung kommt. Zu erwarten sind wohl eher Gedichte über die eigene Marginalisierung und die „Querdenker“-Bedrohung als über die Hartz-IV-Vergangenheit des grünen Spitzenpersonals, Lobbyismus im Bundestag oder die bedenkliche Überlagerung gesellschaftspolitischer Modernisierungsanliegen gegenüber Verteilungsfragen.

Empörung wird man vermissen

Ein Charles Bukowski, der mit derben Begriffen und politisch unkorrekter Sprache dem Wohlstandsmilieu den Spiegel vorhält, hätte wohl (unabhängig von seinem Ableben 1994) als „alter weißer Mann“ eh keine Chance. Zum Zuge dürfte eher die institutionennahe Kulturszene kommen, die ohnehin am besten weiß, wie man die eigene Arbeit so gestaltet, dass man möglichst viele Bücher verkauft und Subventionen abgreift. Subversion ist vom Parlamentspoeten nicht zu befürchten.

Eine kleine Anekdote zum Schluss: Als Wolf Biermann 2014 zum Mauerfallgedenken in den Bundestag eingeladen wurde und Bundestagspräsident Norbert Lammert ihn davon abhalten wollte, die Linkspartei (mit zugegeben reaktionären Argumenten) zu provozieren, antwortete dieser: „Ich habe mir in der DDR das Reden nicht abgewöhnt und das werde ich hier schon gar nicht tun.“

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89 Kommentare

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  • Realität fast in:

    Allen Gazetten,jeder Partei



    Mehr oder weniger Kitsch auch dabei

    Wird er ironisiert



    Unter Satire subsummiert



    Hab ich ihn lieb



    Bin ja ein guter Dieb.



    ( Nen Tusch



    Auf Wilhelm Busch!)

    In konkret reimte Tomayer



    Der war ein Bayer.

    In Bild der Wagner Briefe schrieb



    Der hatte alle am Ende lieb.

    Ulknudeln ,Narren ueberall



    Nur bei den Grünen in Ueberzahl.

    Sogar bei der Linken



    Laesst sich ein Barde finden.

    In der SPD



    Ich wenig lyrisches seh'

    Der Olaf ist der Antipoet



    Wie er egal wo -steht.

    Wer mir nen spd Kitscher hier nennen kann



    Den ernenn ich zum Freundesmann.

    ( Es darf auch eine Clownfrau sein



    Wer was weiss,waere das fein).

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn sie Poesie haben, gehen Sie zum Arzt!

    Frei nach H. Schmidt

  • Also ich die Überschrift sah, dachte ich: "Ach ein Artikel der Serie " Die Wahrheit"."

    Leider doch böse Realität. Wie weit muss man sich von der Realität der Menschen entfernen, um so einen Blödsinn zu fordern?

  • Die Kitschallergie kann ich ja noch verstehen, obwohl ich meine, dass etwas Kitsch (was ist das überhaupt?) zum Leben gehört.



    Aber die Poesie als kulturelle Facette, ohne die auch viele Kolonnen von Leser*innenkommentaren der taz sinnlich ungewürzt blieben, so runterzumachen, das hätte ich h i e r nicht erwartet.



    Oder doch?

    • @Jossito:

      Wenn es ein anderes Parlament wäre hätte es poetisch formulierte Jubeloden gegeben noch und nöcher. :-)

      So gibt es halt nur trockenen Populismus gegen Poesie in einem Parlament, in dem angeblich nur überbezahlte korrupte Abgeordnete sitzen die gefälligst ihren Job machen sollen für den armen Volker und die arme Völckerine.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jossito:

      Enttäuschte Liebe halt. "Wir" haben alle gehofft, dass wir gefragt werden. Ich schrieb ja schon: Lyrik muss wieder olympisch werden. Mit Jutta Ditfurth als Preisrichterin. Zu jeder Medaille gibt`s ein Pfund Bahnenkaffee. www.deutschlandfun...tungsport-100.html



      In der Disziplin Kurzstreckendichtung würde ich sofort antreten.



      (Warten auf Donnerstag)

      • @95820 (Profil gelöscht):

        aE - anschließe mich. Wenn’s aber in



        Arbeit artet aus - bin ich raus.

  • Wimalasenas Bewerbungsschreiben bei Springer. Hat funktioniert.

  • Wolfgang Neuss wäre wohl auch jemand, der so einen Posten schön provokant ausfüllen könnte. Aber sicher nach wie vor viel zu provokant, hätte also kaum eine Chance, den Posten zu bekommen (würde ihn auch kaum haben wollen).



    Aber sprachgewaltig, und dann noch mit Schlagzeug, das wär´s für mich:



    www.youtube.com/watch?v=tHgi1a5L7mA



    (Aus 1964, soo ganz viel müsste er nicht mal umschreiben heute, nur ein wenig aktualisieren und einige Namen austauschen.)

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    KGE: „Mit Poesie einen diskursiven Raum zwischen Parlament & lebendiger Sprache öffnen.“



    Das Mondschaf spricht zu sich im Traum: „Ich bin des Weltalls dunkler Raum.“ (C.Morgenstern)



    (Das Mondschaf rupft sich einen Halm und geht dann heim auf seine Alm)



    Gern wär‘ ich auch mal diskursiv, doch leider bin ich nur naiv.

  • Aber vor dem Bundestag lungert doch jeden Tag Rüdiger Claaßen herum und gibt seinen Senf zum täglichen Status Quo ab. Der reicht doch und nimmt auch kein Geld für seine Dienste.

  • Kleine Anmerkung: Lammert wollte Biermann nicht davon abhalten, die Linksfraktion zu beleidigen (oder zu provozieren), denn genau dafür hatte er ihn ja eingeladen. Seine Versuche, ihn davon abzuhalten, waren ja auch sichtlich halbherzig. Wäre er gegen die CDU und Merkel ausfallend geworden, hätte das sicher anders ausgesehen.

    • @hannsha:

      Ich fand die Aktion großartig, Die sind noch viel zu gut weggekommen.

  • Doch. Da draußen sitzen tausende Absolventen irgendeines blabla-Wissenschaftstudiums und hoffen auf die Errettung durch in Staatsdienst. Das weiß ich, weil ich selbst mehrere Jahre meines Lebens mit dem Studium von blabla vergeudet habe.

    • @Kate Bell:

      Aha! Und was darf ich nun daraus für Schlüsse ziehen? Sind die Blabla-Studis da draußen auf der Lauer auf arglose Nicht-blabla-Studis - oder sind die für das fiese Wetter heute verantwortlich?



      Egal - ich will bei dem Sauwetter eh nicht raus.



      Allerdings würde ich gerne wissen, was ne Blabla-Wissenschaft ist. Linguistik? Wild gewordene Logopädinnen im Hinterhalt?

  • Danke, Jörg Wimalasena ... mir fällt dazu noch ein: "Lyrik ist schwierig, meist wird sie schmierig" (Wiglaf Droste, meine ich).

  • Ich habe in einer anderen Zeitung einen interessanten Kommentar gelesen.



    Sie empfehlen auch eine Staatsmätresse... Anscheinend war auch eine Tradition neben einem Poet in frühere Jahrhunderten.

    Herzchen, herzchen, herzchen Emojis sind hier....

    Apropo, wie ist die aktuelle Inflation für Otto-Normalo Bürger während unser Bundestag über eigene Poeten bespricht??

    Herzchen, herzchen, herzchen.....

    • @Robert Boyland:

      Es ist für die tazzen wahrscheinlich jedes Mal ein kleiner Schock, wenn einer der Ihren mit Don Alphonso auf einer Linie ist...

  • Staatlich geförderte Kunst gibt es doch schon längst: Die lustigen Hofnarren von ARD und ZDF: Welke und Co. - Eine direkte Anstellung durch den Bundestag ist der logische nächste Schritt, denn so hat man die Künstler noch besser unter Kontrolle.

  • Vom Pfeifenkraut wir rauchen



    und stellen fest: Wir brauchen



    einen Bundestagspoeten,



    um die Probleme wegzubeten.

  • > Noch kein Gedicht da, aber die Kritik steht schon.

    Das Problem sind nicht die Gedichte, die in der Poesieverwaltung erlassen werden -- sondern es ist die Tatsache, dass in einer Lage wie der jetzigen überhaupt über solchen Tinnef beraten wird, während eigentlich handfeste Probleme gelöst werden müssten.

    • @Carcano:

      KGE sitzt im Bundestagspräsidium und kann außerhalb ihrer normalen Abgeordnetentätigkeit nicht sonderlich zum Lösen handfester Probleme beitragen.

      Entlarvend ist eher die Länge und Breite, in der hier über diese Idee palavert wird, während vermutlich so ziemlich alle hier in ihrem Umfeld unimmune SeptikerInnen haben, die Teil der handfesten Probleme sind: Heinemanns ein und drei Finger lassen grüßen.

      • @Ajuga:

        Tja, was tun? Sollen wir die unimmunen SeptikerInnen jetzt andichten? Lass dich impfen, sonst werde ich schimpfen? Oder so?

      • @Ajuga:

        Eine sinnvolle Aufgabe wäre z.B. den Gruppenantrag zur Impfpflicht schnell zu erarbeiten und einzubringen. Da ist jede Menge Arbeit...

  • Wäre er nicht schon sanft entschlafen, hätte ich mir Wiglaf Droste als 'feinsinnigen Parlamentspoeten' vorstellen können. Er war ein wahrer Meister sprachlicher Kabinettstücke, im Gegensatz zu den meisten Parlamentariern, und wäre für einen Parlamentspoeten geradezu prädestiniert gewesen.



    Seine erste Frage an KGE aber hätte gelautet: "Sprichst du noch oder kommunizierst du schon?"

    • @Klaus Waldhans:

      Richtig. Ich dachte an jemanden wie Bernstein: "Elche ...". Verfassung und Demokratie sind jedenfalls nicht wirklich durch Beweihräucherungen gedient und gerade an der inspirierenden Amanda Gorman sieht man doch, wie wenig so etwas hilft um die tatsächliche Spaltung eines Landes zu überwinden. Man muss kämpfen und Grenzen ziehen und nicht einfach übertünchen und schönreden.

  • Aha - eine Parlamentspoetin fürs ökoliberale Wohlfühlbedürfnis soll es also sein....



    Mein Alternativvorschlag ginge da eher in Richtung einer Hof- resp. Parlamentsnärrin. Aber wie ich nun sehe ist der Job eh schon vergeben.



    Alles Bestens, gell!

  • Danke, Jörg Wimalasena.



    Endlich einmal klare Worte in der taz.



    K.G-E. ist wirklich unerträglich.

    • @Rolf B.:

      Ja, der gefällt mir auch, der Herr Wimalasena. Hatte in letzter Zeit mehrere gute Artikel. Erinnert etwas an die alte taz.

      • @Yossarian:

        Ja, das schlägt das Herz höher, wenn es mal nicht so staatstragend hier zugeht.



        Erinnert mich auch an die Zeiten, als die taz noch eine linke, kritische Zeitung war.

  • "Reaktionäre" Argumente ? Biermann im Bundestag über die DDR-immer-noch-Partei? Er hatte doch einfach nur recht.

  • Kunst am Bau ? Rettet die Neonröhren ! Back to the Bunte 50ies-Reklame. Dick am Reichstag. Passt zu back to Obrigkeitsdenken. en.wikipedia.org/w...an_shop_window.jpg

  • Prosa für die Rentnerrepublik... Poetry-Slams im TikTok-Format würden vielleicht auch den Demokratie-Nachwuchs erreichen. Aber der darf ja ohnehin (noch) nicht wählen. Also: Hurz!

  • RS
    Ria Sauter

    Bei all dem Herz un d Schmerz heisst es nicht mehr Bundestag sondern



    "Palast der Liebe"



    Hallejuhaaaa........

  • RS
    Ria Sauter

    Sie ist doch evangelisch! Werden bald noch Kirchenlieder gesungen?



    Die grüne Frau sollte sich mal bei einer Soap bewerben.

    • @Ria Sauter:

      Reicht es nicht, dass die Regierung bei jeder Gelegenheit in die Kirche rennt?

  • Besser kann man Politikverdruss nicht fördern. Ein zum Fremdschämen blöder Vorschlag. Dazu noch der absolutistische Einschlag - gruselig!

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Sind Pantomimen auch zugelassen?

    • @47202 (Profil gelöscht):

      Pantomime wäre tatsächlich noch die Steigerung, danke für den Vorschlag - hilfsweise ein trauriger Clown.

  • Das Land stöhnt unter einer Pandemie. Dazu kommt ein ein riesiger Berg Probleme. Klimawandel, Infrastruktur, Digitalisierung, Rente und und und...

    Aber womit beschäftigt sich Frau Göring-Eckardt? Mit der Einstellung eines Hofnarren bzw. einer Hofnärrin.

    So erzeugt man mit aller Gewalt Politikverdrossenheit.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Was hätte sie so erfunden, hätte man(n) sie ins Kabinett gelassen ? Ähnlich Wegweisendes ?

      • @lesnmachtdumm:

        Ich hätte mich auf die Lösung der anstehenden Probleme konzentriert, statt auf Spinnereien.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Lyrik muss wieder olympisch werden. Mit Jutta Ditfurth als Preisrichterin. Zu jeder Medaille gibt`s ein Pfund Bahnenkaffee. www.deutschlandfun...tungsport-100.html

  • Wenn die Evangelen Ideen haben, wird es bitter.

    Nach den Gute-Laune-Gestzen von Ex-Dr. Giffey nun das!

  • Ich hab da schon einen Vorschlag für Frau Göring...:

    Hartz IV



    ______________________________________

    Isoliert, so lebst Du so dahin,



    oft fragst Du Dich nach dem Sinn.

    Das Geld ist knapp, die Freunde rar,



    früher mal war beides da.

    Doch lange her die Zeit der Fülle,



    jetzt bist Du eine leere Hülle.

    Gemieden wie ein krankes Tier,



    lebst Du nun für Dich, mit Hartz IV.

    (c) Helmut Wendelken

    www.e-stories.de/g...lesen.phtml?129667

  • Super Noch kein Gedicht da, aber die Kritik steht schon. Auf Stammtische ist immer Verlass.

    • @Rudolf Fissner:

      Die Idee, dass so etwas in einem Parlament benötigt wird, ist absurd. Da spielt die Qualität der Gedichte eine untergeordnete Rolle.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Schon klar wer braucht schon Blumen. Politik kann man auch inner schmuddeligen Kneipe machen. Und alle zusammenkommense dann inner Fabrikhalle, da wo der Volker arbeitet.

        • @Rudolf Fissner:

          Das Parlament ist ein Platz für Politik. Plätze für Poesie gibt es in Berlin zu Hauf. Von der Politik bestellte Poesie braucht man in einer Demokratie nicht das ist eher eine Sache von Diktaturen. Poesie sollte unabhängig bleiben.

    • @Rudolf Fissner:

      Liggers. Ehr Platz HB - wird immer gern freigehalten 🚬🍺 - mehr brauchens nicht - für ehr Fissi-Gedicht! Scheh!



      Ja. An der Weser - da kann‘s noch jeder!

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Volle Zustimmung zum Artikel!

  • Laßmer mal - ausgerechnet - den doppelt gewendeten Wolf im Schlafpelz



    Halbbruder von Margot Honecker mal außen vor.

    Aber scho recht: Schland - eine Demokratie - gewiß - ein sozialer¿ Rechtsstaat - eher ungewiß!



    Aber STAAT immer & STAATS PO E SIE?



    Is immer FÜRN ARSCH & sowas von wie •



    An Kaiser Wilhelm II.

    Gedicht von F. Kirchner

    Wenn rings begraben unter dem Leichentuch



    Des Schnees die Erde trauert; wenn in der Flur



    Des Winters eis'ger Hauch Erstarrung



    Über die lebende Schöpfung ausgießt,

    Schlägt jedem Deutschen, der für das Vaterland



    In Lieb' entbrennet, höher die frohe Brust.



    Denn in des Winters dunklen Tagen



    Ward uns geschenkt der geliebte Kaiser.

    Der junge Kaiser, der mit gewalt'gem Ann



    Des weiten Reiches mächtiges Zepter führt,



    Der klug und fest des Staates Steuer



    Durch die empörten Wogen lenket.

    Aufmerksam späht er, ob uns von Ost und West



    Der Wirbelsturm, der längst uns bedroht, ersaßt;



    Er späht, bereit auf Tod und Leben



    Auch mit der Übermacht zu ringen!

    Denn Kaiser Wilhelm kennet das deutsche Volk:



    Es liebt den Frieden; Handel und Industrie



    Und Kunst und Wissenschaft zu pflegen



    Ist feines Lebens Siel und Zierde;

    Doch wer mit frevlem Mute den Frieden stört,



    Dem weisen freudig wir unsere deutsche Kraft:



    Aufsteht Alldeutschland, seine Grenzen



    Gegen die halbe Welt zu schützen!

    Wir Deutsche fürchten nichts außer Gott; zu ihm



    Steigt heut' von Millionen der Wunsch empor:



    Herr, schütze gnädig unfern Kaiser,



    Gieb' ihm Gesundheit, Kraft und Weisheit.

    Daß er noch lange, wie er bisher gethan,



    Der großen Ahnen, die er bewundert, wert,



    Des Friedens Werke treibe, Halmen



    Höher erachtend als blut'gen Lorbeer.

    Daß er auch ferner sei der Bedrängten Schutz,



    Der Wahrheit Hüter, Hort der Gerechtigkeit,



    Ein treuer Vater seines Volkes,



    Das mit Vertrauen zu ihm emporschaut.

    Daß alles, was sein hohes Gemüt erstrebt,



    Verwirklicht werde, daß, was er schuf, hinfort



    Zum Heile seines Volks bestehe —



    Das ihn bewundert und liebt und segnet!

    R. Brecher scho gern - but so fern

    • @Lowandorder:

      soll das Ihre Bewerbung sein?

      • @Dr. McSchreck:

        Hiermit vllt - (hatt ich mal drauf + git;)



        m.youtube.com/watch?v=DcCfKw5OTb0



        Liederjan - Wem Hammse De Krone Jeklaut? - mal für die Enkel wieder draufschaffen.

        • @Lowandorder:

          Und was Ebert mit der Krone gemacht? Ein weiteres tieftraugiges Kapitel deutscher Geschichte!

          • @Kuddel_Chaos:

            Kuddl Schnööf wußtes - Nicht alle Blütenträum reif(t)en.

            “Licht aus - Messer raus - Noske wirft mit Handgranaten!“



            &



            “Die Bullen - die Herrn - mit Wicksstock



            Tun bis hück die Straßen nich kehrn!“



            Nö. Stehn bis an die Zähne bewaffnet



            Gern im Loddel-Outfit -



            Neben dir - fürn Kaffee Togo!



            Und du denkst dir so -



            Bin ich in nem schlechten Montagskrimi gelandet - oder wo?!

            • @Lowandorder:

              Sorry - Finger zu schnell - Rest

              “&



              Die Ordnungssheriffs unterscheidste kaum =>



              Allet Zivilgesellschaft mit festem Zaum!



              & Däh!



              Dere von&Türzu Hohenzollern



              Tun wg Kohle ans Steuersäckel an zu bollern.

              kurz - Natalje nu komms du.



              B.B.s Mühlrad paßt gut dazu!

  • Katrin Göring-Eckardt und Antje Vollmer sind die Zwei aus dem Dunstkreis der evangelischen Kirche, die seit Jahren das pastorale Geschwurbel in der Politik perfektioniert haben. Von dort ist der Weg zur Staatspoesie nicht weit. Nur gut, dass Petra Kelly all das nicht mehr miterleben muss.

  • saukomisch diese grünen ! ich nahm 83 an der grünen raupe teil. der einzige wahlkampf meines lebens - die grünen hatten noch kein geld für werbung.



    das war oft hart. wir künstler taten das aus überzeugung , für die meisten grünen waren wir nur nützliche idioten .sie brauchten uns , lehnten uns aber ab weil wir profis waren .



    das war oft nur viel wein nach feierabend



    zu ertragen.



    und so trat nachts in hildesheim beim letzte offenen grichen mein finsterstes alter ego ans mondlicht . eine gruselige innerlichkeitslyrikerin ( in scheinehe mit einem kurden verheiratet )



    mein freund matthias belz , friede seiner seele , stachelte mich an , und so entstanden einige fräsend-tiefgründige fürchterliche gedichte. wir haben geweint vor lachen und planten die veröffentlichung anmutig gestreut auf packpapierseiten.



    der morgendliche kater war schlimm aber es war die lustigste nacht auf der ganzen tour.



    ich hab das elend noch irgendwo - das würde göhting- eckart wahrscheinlich gut finden ...🤣



    der gedanke zaubert ein breites grinsen auf mein gesicht. was gut ist , denn wir künstler haben zur zeit nicht viel zu lachen !



    ulla meinecke

    • @ulla meinecke:

      Hofkunst und staatliche Mäzene gabs schon immer und immer wieder. Ich habe mir seinerzeit in der DDR die UllaMeinecke-Platte von Amiga geholt. Die Geschichte wiederholt sich - als Tragödie und als Farce.

  • Im Mittelalter hatten die Könige Harlekine. Genau daran erinnert das Ganze.

  • 'Bitte nicht!' Diesem Stoßseufzer schließe ich mich an. Ich fürchte nur, dass sich im Bundestagspräsidium keiner traut, dem Vorschlag zu widersprechen.

    • @Jochen Laun:

      Kubicki hat keine Angst vor Niemand ;-)

    • RS
      Ria Sauter
      @Jochen Laun:

      Das fürchte ich auch.



      Fehlt nur noch der Orchestergraben dann ist aller perfekt. Jede/r weiss dann was die Aufführung bedeutet.

      • @Ria Sauter:

        “…dann aber auch mit 🐊 🐊🐊 - im



        Orchestergraben!“

        So schon Papa Heußner für den Graben ums Bundesverfassungsgericht!;))



        de.wikipedia.org/w...rmann_Heu%C3%9Fner



        ua - BE fürs Volkszählungsurteil! Gelle!;)

  • Ich mag es nicht glauben!

    Fehlt nur noch, dass der Bundestag eine Schlagersängerin anheuert, die hübsche Lieder für die Abgeordneten trillert. Alles Unsinn. Sorgt lieber dafür, dass ihr die Energiewende nicht versemmelt.

  • Trifft auf jeden Fall einen Nerv. Um sich gegen alle (medialen) Eventualitäten abzusichern, gehört es zum guten Ton, dass Politiker extrem verquastete Sprache benutzen oder das öffentliche Sprechen gleich ganz auf ein Minimum zu reduzieren wie Angela Merkel es vorgemacht hat. (Prima Profilierungsmöglichkeit für die Schreihälse von AfD&Co.) Zumindest ist Lyrik dann ja doch bekannt für sehr komprimierte Sprache...

  • „Mit Poesie einen diskursiven Raum zwischen Parlament & lebendiger Sprache öffnen.“

    Auf einen solchen Unsinn muss man erstmal kommen. Trotzdem (oder gerade deswegen): Die spinnen, die Grünen. Was rauchen die nur?

  • 4G
    48164 (Profil gelöscht)

    Wenn ich schon dieses Herzchengeforme sehe. Kein Mensch, der ernstzunehmen ist, läßt sich so fotografieren.

  • 2G
    2284 (Profil gelöscht)

    Mein Vorschlag: Tobias Scheisse

    Der ist nicht nicht nur erfahrener Lyriker und Verfasser von so feingeistigen Werken wie "Hochhaus (Asi Hochhäuser)" und "Ich sauf allein", sondern sein Vater war auch tatsächlich Redenschreiber für Helmut Kohl, womit Herr Scheisse quasi den Politikbetrieb und die entsprechende Lyrik in die Wiege gelegt bekam.

    Bessere Kandidat*innen für diesen tollen Posten fallen mir beim besten Wissen nicht ein.

  • ich schlage Baerbock vor, die hat Erfahrung mit Literartur.

  • RS
    Ria Sauter

    Das passt so zu den heutigen Vertreter/inner der Grünen.



    Verursacht extremen Würgereiz.



    Frau Ditfurth war noch richtig höflich bezüglich der Bezeichnung.



    Fällt allmählich den Anhänger/innen auf, wer in dieser Partei ist und was sie vertreten!



    Schau ich auf diese grünen Frauen wird mir übel.



    Annalena B. mit ihrer Werteteilung mit den USA, unfassbar!

    • @Ria Sauter:

      Mir wird auch übel, ich traue es mir nur nicht zu sagen. "Werteteilung" .... der US-Imperialismus hat den ganzen Nahen Osten zerstört, in Afghanistan verbrannte Erde hinterlassen, quetscht Lateinamerika aus ..... viel Vergnügen mit der Werteteilung, ich bin raus.

  • Der Poem von Amanda Gorman hat mich berührt, obwohl ich nicht zu dieser woke bubble zähle. Wahrscheinlich wegen seiner Schlichtheit. Schlichtes Gedicht trifft auf schlichtes Gemüt.

    „Mit Poesie einen diskursiven Raum zwischen Parlament & lebendiger Sprache öffnen.“

    Ja, leck mich doch am Arsch.

    Lebendige Sprache im Bundestag. Das gab es schon lang nicht mehr.

    • @Jim Hawkins:

      🏴‍☠️ - “Wenn dir das fünfte Kerzlein brennt - …dann haste Weihnachten verpennt!“ - tut zu ehra schräg Befund



      Volkers 👄 - Stück Wahrheit kund.



      & Volkers norddütsch Dialekt tik:



      Lyrik? “Söchst du Wuust inn Hunnenstall?“ Kein Rühmkorf Peter & kein Ringelnatz - kein Peter Hacks & keine Ulla Hahn & kein Wolf Wondratschek - fielen rein - auf sojet



      Staatstragend fies Gedeck & Wahn •



      Fein.

      Na Mahlzeit

      • @Lowandorder:

        Eine hübsche junge Frau, die ein gefühliges Gedicht vorträgt, da bin ich einfach machtlos.

        Alles so emotional und stimmig. Und dann noch das schicke Gewand.

        Und die Set-Bernie-Everywhere-Memes.

        Ein richtig schöner Kindergeburtstag.

        • @Jim Hawkins:

          Schonn - Aber ollen Pirat 🏴‍☠️ -



          Bleib doch ausgenüchtert auf Draht



          Wenn sojet Gedicht -



          Durch die BT. Verwaltung geleiert ist!

          kurz - Wolfgang Amadeus einst befand:



          “Als wenns Kacheln scheißen!“



          Für höfische Musik - ganz ungenant!



          Lassemers damit doch gern bewenden:



          Tu vor echter Ausfälligkeit - jetzt enden.



          &



          Eh ich durch die Tür 🚪 & 🍺 🍺 🍺 -



          servíce & Gern&Dannichfür - 🥳 -

    • @Jim Hawkins:

      Stimmt.



      Gab es zuletzt bei Wehner und Strauß.

      Außerdem: Haben wir keine dringenderen Probleme? Ich glaube, ich habe mal etwas von "Klimakrise" oder so gehört.

      • @Lübeckerin:

        Liggers - anschließe mich.

        Es gehört ja bekanntlich zu den uralten politischen lübschen Grunderkenntnissen:



        “Hebben is beeder as - Kriegen!



        &



        Hebben - un dann n Stück mit wech!“



        &



        kurz - Davon is zur Klimakrise - die vier & n züngige SchlAMPEL - Lichtjahre entfernt. Newahr.



        Nur ein ExekutivNarr - der anderes zu suggerieren sich erdreistet •

        Denn - Nicht alles - was in Reimen steht



        Ist ein Gedicht!



        & Däh



        Nicht alle Grinsebacken sünn n Gesicht!



        taz.de/Habecks-Klimaplaene/!5825055/ - Oh Oh - Foto -



        Pöttert zutreffend so -



        Alles ein ungedeckt Nullovert!



        Liggers. Nein. Nicht mehr! taz.de/Habecks-Klimaplaene/!5825055/



        &



        Sodele: Mag er auch lübsch gebürtig sein



        Fällt mir zu sojet Schwaatlapp nix mehr ein!

  • "Eine „Irritation“ oder einen „Störfaktor“ soll der Parlamentspoet aber auch darstellen."

    Wir wurden alle gewarnt, wehe es motzt irgendwer wenn Xavier Naidoo demnächst den staatlich alimentierten Bundeskasper macht

  • Die Abgeordneten könnten ihre Reden im Plenum doch einfach in Versform halten. Das reicht als Bundestagspoesie und kostet keinen Cent zusätzlich. 🥳

    • @Felis:

      Liggers. Eine feine Idee & ah geh!



      Doch ich pfeife: Achtung Schmierseífe.



      Die Dritte Gewalt - tat mal solches & ließ nicht kalt.



      Zwar. Amüsiert last du eins in der NJW



      Ein Urteil als Gedicht - wie scheh! - 🙀 -



      Doch im nächste Heft so geht’s Geschäft:



      Die Replik & wieder … klar als Gedicht!



      Des Dichters Eichenlaubkranz du Wicht:



      Dazu langt‘s leider nicht so ganz:



      “Die Urteilsbegründung falsch ist leider“



      Und so bliebs halt singulär - aller beider.

  • Bukowski würde heute so dermaßen gecancelt werden.

    • @Šarru-kīnu:

      Nicht nur Bukowski..... wahrscheinlich so ziemlich alles, was Literatur ist.

  • @Jörg Wimalasena: Vielen Dank für diesen Artikel, sie haben mir aus der Seele gesprochen