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Namen für BundeswehrkasernenDer Hindenburg-Komplex

Die größte Heereskaserne der Bundeswehr trägt noch immer den Namen des umstrittenen Reichspräsidenten. Die Bundesregierung verteidigt die Namensgebung.

Hitler begrüßt Hindenburg beim sogenannten Heldengedenktag im Februar 1934 in Berlin Foto: imago

Berlin taz | Taugt Paul von Hindenburg heute noch als Namenspatron für eine Bundeswehrkaserne? Die rot-grün-gelbe Bundesregierung meint, das ließe sich nach wie vor gut begründen – aufgrund seiner „Amtsführung als direkt gewähltes Staatsoberhaupt der ersten deutschen parlamentarischen Demokratie“ und seines „auf Einhaltung der verfassungsmäßigen Ordnung ausgerichtetes Handeln“. So steht es in einem Schreiben aus dem Verteidigungsministerium an den Linken-Abgeordneten Jan Korte, das der taz vorliegt.

Auch sonst sieht die Bundesregierung den ehemaligen Reichspräsidenten überraschend positiv. Zwar sei Hindenburgs Rolle bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 „in der Geschichtswissenschaft umstritten“, heißt es in dem Schreiben vage. Doch habe dieser sich „stets strikt an die Verfassung gehalten und die auf Ausgleich mit den einstigen Kriegsgegnern abzielende Locarno-Politik des Außenministers Gustav Stresemann unterstützt“, führt sie zu seinen Gunsten an.

Korte, der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion, hatte vom Kanzleramt wissen wollen, wie die Bundesregierung dazu steht, die Hindenburg-Kaserne in Munster umzubenennen. Das fordert nicht nur die Linkspartei schon lange.

Bereits 2014 hatten sich rund 30 deutsche und internationale Historiker und andere Gelehrte mit einem Appell an die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen gewandt und sie gebeten, die Namensgebung mehrerer Kasernen zu überdenken. Als Beispiel für eine zweifelhafte Benennung nannten sie explizit auch die Hindenburg-Kaserne in Munster.

Rechtsextreme Umtriebe

Doch passiert ist dort seither nicht viel. Dabei handelt es sich um eine sehr prominente Kaserne: Munster ist, gemessen an der Zahl der Soldaten, der größte Heeresstandort der Bundeswehr. Pikant: Die Kaserne liegt im Wahlkreis des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil.

Unter anderem werden dort derzeit ukrainische Soldaten im Umgang mit deutschen Leopard-Panzern ausgebildet. Aus Munster stammten allerdings auch jene rund 30 Soldaten, die im Juni 2021 aus Litauen abgezogen werden mussten, nachdem Berichte über rechtsextreme und antisemitische Äußerungen sowie Diskriminierung einer Soldatin publik wurden. Wie der Spiegel damals berichtete, sollen die betroffenen Soldaten am 20. April 2021 ein Geburtstagsständchen auf Adolf Hitler angestimmt haben.

Panzerhaubitzen in der Hindenburg-Kaserne der Bundeswehr in Munster Foto: Philipp Schulze/dpa/picture alliance

Rechtsextreme Umtriebe in der Bundeswehr waren der Grund, warum die Namensgebung von Kasernen vor sechs Jahren auf die Agenda kam. 2017 wurde der rechtsterroristische Oberleutnant Franco A. festgenommen. Es stellte sich heraus, dass er sich als syrischer Flüchtling ausgegeben und Anschläge geplant hatte – im vergangenen Jahr wurde er dafür zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Als das Verteidigungsministerium nach Franco A.s Festnahme seine und weitere Kasernen genauer unter die Lupe nahm, stießen sie an mehreren Standorten auf Wehrmachtsdevotionalien.

Die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) versprach daraufhin, alle Kasernen umzubenennen, die noch die Namen von Wehrmachtsoffizieren tragen, um solchem Treiben ein Ende zu setzen. Über Umbenennung dürfen die Soldaten vor Ort mitentscheiden, auch lokale Politiker und Vereine reden mit – es ist ein komplexer Prozess. Die zentrale Frage aber sei, „ob für die Angehörigen der Bundeswehr vor Ort der Name sinnstiftend im Sinne des Traditionsverständnisses ist oder nicht“, so das Verteidigungsministerium.

Der Umgang der Bundeswehr mit ihrer Vergangenheit wird im sogenannten „Traditionserlass“ geregelt. Diesen ließ von der Leyen nach dem Skandal um Franco A. überarbeiten. Im neuen Traditionserlass von 2018 heißt es, dieser nehme „erstmals“ die gesamte deutsche Militärgeschichte in den Blick und ziehe klare Grenzen zur Wehrmacht. Denn Tradition und Identität der Bundeswehr schlössen „jene Teile aus, die unvereinbar mit den Werten unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung sind“.

Widerstand von rechts

Mehrere Bundeswehrkasernen sind seitdem umbenannt worden, darunter die Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover (seit 2018 Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne), die Schulz-Lutz-Kaserne in Munster (seit 2019 Örtzetal-Kaserne), die Lent-Kaserne in Rotenburg (seit 2020 Von-Düring-Kaserne), die Feldwebel-Lilienthal-Kaserne in Delmenhorst (seit 2021 Delmetal-Kaserne), die Marseille-Kaserne in Pinneberg (seit 2021 Jürgen-Schumann-Kaserne) und die Mudra-Kaserne in Wiesbaden (seit 2022 Gereon-Kaserne). Manche dieser Kasernen waren bis dahin nach Angehörigen der Wehrmacht benannt, andere trugen Namen von umstrittenen preußischen Generälen.

In manchen Fällen entschieden sich die Beteiligten aber auch gegen eine Umbenennung. So behielten die Rommel-Kasernen in Dornstadt (Baden-Württemberg) und Augustdorf (Nordrhein-Westfalen) und die Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne in Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern) ihren Namen. Dort hatte die AfD gegen eine Umbenennung agitiert.

Auch Paul von Hindenburg, der im August 1934 im Alter von 86 Jahren starb, ist eine höchst umstrittene historische Figur. Als Mitglied der Obersten Heeresleitung verantworte er ab 1916 im Ersten Weltkrieg den uneingeschränkten U-Boot-Krieg.

Nach Kriegsende verbreitete er die Dolchstoßlegende und ermöglichte später, als zweiter und letzter frei gewählter Reichspräsident der Weimarer Republik, den Nationalsozialisten aktiv den Weg zur Macht. 1933 ernannte er Hitler zum Reichskanzler, löste den Reichstag auf und unterzeichnete die Notverordnungen der Nazis, mit denen diese die Presse- und Meinungsfreiheit einschränkten und die Grundrechte aufhoben.

Nicht mehr Ehrenbürger

Der Handschlag von Hindenburg und Hitler am „Tag von Potsdam“ im März 1933 läutete symbolträchtig das Ende der Weimarer Republik ein. In seinem Testament schrieb Hindenburg: „Mein Kanzler Adolf Hitler und seine Bewegung haben zu dem großen Ziele, das deutsche Volk über alle Standes- und Klassenunterschiede zur inneren Einheit zusammenzufassen, einen entscheidenden Schritt von historischer Tragweite getan.“

Mehrere Städte haben Hindenburg in den vergangenen Jahren die Ehrenbürgerschaft aberkannt, darunter Hamburg und Oldenburg, Berlin, Potsdam und Eisenach. Das von Boris Pistorius (SPD) geführte Bundesverteidigungsministerium will jedoch bislang nicht von ihm ablassen. Eine Sprecherin erklärte gegenüber der taz, die Debatte zur Umbenennung der Kaserne in Munster sei noch nicht abgeschlossen. Das Vorschlagsrecht für die Namensgebung einer Liegenschaft liege bei den Angehörigen der dort stationierten Dienststellen.

Um die Diskussion zu versachlichen, habe die Bundeswehr ein wissenschaftliches Gutachten zur Person Hindenburg in Auftrag gegeben, das noch in Arbeit sei. „Nach derzeitiger Einschätzung“ werde er aber „unter anderem mit der Stabilisierung der ersten Demokratie auf deutschem Boden in Verbindung gebracht“. Gesichert sei, „dass er Hitler persönlich ablehnte und lange Zeit versuchte, die Nationalsozialisten trotz anderslautendem Wählervotums von einer Regierungsbeteiligung oder Regierungsübernahme fernzuhalten.“

Jan Korte findet das „unfassbar“. Paul von Hindenburg könne „aus demokratischer Sicht in keiner Weise traditions- oder sinnstiftend sein“, sagt der Linken-Abgeordnete. Hindenburg sei einer der „maßgeblichen Totengräber der Weimarer Republik“ und „einer der wichtigsten Steigbügelhalter der Nationalsozialisten“ gewesen. „Die Kaserne in Munster muss deshalb endlich umbenannt werden“. Es sei an der „Zeit, dass die Bundesregierung ihre Traditionserlasse endlich selbst ernst nimmt“, so Korte.

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63 Kommentare

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  • Warum müsse Kasernen Namen haben ?? Nummeriert sie halt durch, von Nord ( Nummer 1 ) nach Süden ( Nummer ? ).



    Es sollte nichts nach Personen benannt sein die die erste Demokratie in Deutschland abgeschafft haben, aber genauso sollte nichts nach Personen benannt sein die das selbe vorhatten wie z.B. Luxemburg und Liebknecht.

  • ..."Auch Paul von Hindenburg, der im August 1934 im Alter von 86 Jahren starb, ist eine höchst umstrittene historische Figur. Als Mitglied der Obersten Heeresleitung verantworte er ab 1916 im Ersten Weltkrieg den uneingeschränkten U-Boot-Krieg.

    Nach Kriegsende verbreitete er die Dolchstoßlegende und ermöglichte später, als zweiter und letzter frei gewählter Reichspräsident der Weimarer Republik, den Nationalsozialisten aktiv den Weg zur Macht. 1933 ernannte er Hitler zum Reichskanzler, löste den Reichstag auf und unterzeichnete die Notverordnungen der Nazis, mit denen diese die Presse- und Meinungsfreiheit einschränkten und die Grundrechte aufhoben"... Braucht`s mehr???

    • @Struppo:

      Ja, als Demokrat würde ich lediglich die Latrinen nach Hindenburg benennen - weil er von Anfang bis zum Ende auf die Demokratie geschi...en hat,



      Beginnend mit der Entscheidung die Friedensverhandlungen dem Parlament aufzudrängen und der Dolchstoßlegende um vom Versagen des deutschen Militarismus und feudalen Obrigkeitsstaats abzulenken bis zu Hitlers Einsetzung.



      Ausgerechnet den uneingeschränkten U-Bootkrieg hervorzuheben ist allerdings seltsam - den hat die Marine durchgesetzt, Hindenburg ist für ?Übleres wie den Gaskrieg, die katastrofale, die Ausrottungsideologie des 2.WK vorwegnehmende Unterbringung russischer Kriegsgefangener, völliges Versagen bei der militärischen Anpassung an den modernen Krieg.



      Hindenburg hat allerdings bei Deutschlands Rechten - und somit im Militär immer Fans, konnte man antirepublikanisch, reaktionär und Linke und Liberale verachten ohne sich als Fan des Gefreiten outen zu müssen, bez. sich sogar über dessen Massenorientiertheit elitär erheben zu können. Dabei ist Rassismus nichts anderes als Feudalismus fürs Bürgertum.



      Wie gesagt, eine Feldlatrine ´Hindenburg´ wäre einführenswert.

      • @Euromeyer:

        Okay, das wäre mal 'n guter Vorschlag! Sch%@#¥, wem Sch%@#¥ gebührt. ;-D

  • Soweit ich weiß ist die Bundeswehr die Armee der Bundrepublik.

    Die besteht jetzt wirklich lange genug um sinnstiftende Personen aus der Geschichte UNSERER Geschichte zu finden.

    Nur bitte nicht Franz-Josef Strauß 🤪

    • @----------:

      Na gut! Wie wäre es mit Edmund "Wer randaliert, fliegt raus, und wer kein Deutsch kann, kommt gar nicht erst rein."Stoiber oder Horst "69 Abschiebungen zum 69. Geburtstag" Seehofer? ;-|

      • @Uranus:

        Ok...



        Die Bayern sind raus 😁

        • @----------:

          :-D

  • Vor allem hat Hindenburg auch nur Ludendorffs Siege geschickt vermarktet, letzterer war dann auch so konsequent und hat direkt mit Hitler einen Putsch versucht.

  • Gilt Hindenburg als Schlüsselfigur nach Kriegsende 1918, der Schlamassel europäischer Nachkriegsordnung mitverursacht, sich Aufbau internationaler Sicherheitsarchitektur, Stärkung 1920 gegründeten Völkerbunds, internationaler Gerichtsbarkeit aus persönlichem Kriegsverbrecher Motiv 1914-1918 verweigert?

    Mit Kaiser Wilhelm II. Order errichten Hindenburg/Ludendorff (ab 1916 OHL Führer) in Deutschland de facto Militärdiktatur, setzten innenpolitisch totalen Krieg durch (Hindenburg-Programm). Zugleich gelten beide verantwortlich für Kriegsverbrechen. Darunter systemische Zerstörung, Entvölkerung Teilen Nordfrankreichs beim Rückzug deutscher Truppen bei der "Alberichbewegung" Frühjahr 1917, hinter der sich die Umwandlung etwa 1.800 Km3 umfassenden Geländestreifens inWüstenei, Deportation der Bewohner im Gebiet verbarg, sowie Herbst 1918, wenige Wochen vor Kriegsende, Nero Befehl, Flutung von Kohlebergwerken, planmäßige Industrieanlagen Zerstörung, Bahnverbindungen, Obstplantagen. Es war Diese Politik "verbrannter Erde" beim Rückzug deutscher Armee 1917-1918 in Frankreich sowie in Belgien, führte zu Kriegsverbrechen § 227- 230 Versailler Vertrags.

    März 1926 wies Hindenburg Justizminister Wilhelm Marx ohne verfassungsgemäße Grundlage an, das 20.6.1926 anstehende Plebiszit zur Fürstenenteignung in vorliegender Form für verfassungsändernd zu erklären, da Fürsteneigentum systemrelevant sei. Das Quorum Mehrheit abgegebener Stimmen in Mehrheit aller Stimmberechtigten zu ändern. Womit Scheitern Plebiszits trotz Mehrheit abgegebener Stimmen vorprogrammiert war

    1934 zwingt Hindenburg Hitler unter Verfassungsbruch die SA Führung Ernst Röhm u. a. außergerichtlich mithilfe der Reichswehr Logistik als „Oberster Gerichtsherr“ zu eliminieren darunter Ex Reichkanzler General Kurt v. Schleicher, der Ende 1932 Hindenburgs Zorn auslöst, weil er Aufdeckung Osthilfeskandal, Steuerbetrug, in den er selber durch Gut Neudeck Ostpreußen seit 1925 verwickelt ist mit Sohn Oskar, nicht verhindert

  • Was die Kasernen betrifft, es geht garnicht um Hindenburgs-Rolle als Reichspräsident sondern um seine Rolle als oberster Befehlshaber im 1. Weltkrieg und da geht es auch nicht um Kriegsschuld sondern um die Pervertierung / perverse Form patriotischer Einstellung die in Summe vielen Millionen Menschen das Leben gekostet hat und zu den deutschen Niederlagen geführt hat. So eine Form des Patriotismus / des Militärs darf es nie wieder geben und ist das Gegenteil von einem, auch militärischen, Vorbild.

  • Die Kaserne kann man umbenennen, ja. Ich würde aber nicht anfangen, Hindenburgdenkmäler zu zerstören.

    Kasernen pauschal umzubenennen, nur weil der Namensgeber bei der Wehrmacht war, finde ich falsch.



    Man lese sich den Wikipedia-Artikel zu Hans-Joachim Marseille durch (Abschnitt "Verhältnis zum NS-Staat"). Wenn nur die Hälfte davon stimmt, ist die Umbenennung der Marseille-Kaserne ein schlechter Scherz.

    • @Markus B.:

      Hindenburg war nicht bei der Wehrmacht. Er war ein kaisertreuer Militarist, der aktiv an der Eroberungspolitik des Kaiserreichs beteiligt war. Später gehörte er dann zu den aktivsten Personen, die erfolgreich an der "legalen" Beseitigung der Weimarer Republik gearbeitet haben.

      Sein Name hat an staatlichen Einrichtungen eines demokratischen Staates nichts verloren.

    • @Markus B.:

      Wie wäre es stattdessen mit Sophie Scholl-Kaserne? Darüber würden sich auch die progressiven Schwurblis, äh, "Corona-Widerständler*innen" freuen können. Oder, noch besser, gleich nach "Jana aus Kassel", die stolze Kämpferin gegen das böse BRD-Impf-Regime und die Corona-Diktatur. Alternativ nach Hubert Aiwanger für seinen offenen Umgang mit der deutschen Geschichte. /Sarkasmus

    • @Markus B.:

      Eigentlich sollte eine Straßen- oder Kasernen-Umbenennung eher eine Ultima Ratio sein. Bei Persönlichkeiten die absolut nichts im öffentlichen Raum verloren haben und denen man auch nicht durch einen Straßennamen gedenken sollte. Das sind Biographien wie Hitler inklusive aller Personen, die in Nürnberg auf der Anklagebank saßen. Oder Personen wie Stalin, Berija, Dzierżyński, Mielke, Shukov etc. pp. Es gibt genug Namen.

      Allerdings siegt auch hier wieder die idelogisch behaftet Gründlichkeit. Auch in Form eines reformierten Traditionserlasses, der nur wegen einer Einzelperson (!) verschärft wurde. Böse Zungen behaupten ja das man nur auf so Einen gewartet hat damit man endlich die Vorlage aus der Schublade holen konnte.

      Den Traditionen wird im Soldatenkreis weiter gefröhnt, das ist sicher. Dann hängt das Bild von Marseille, Mölders, Rommel etc. eben nicht mehr öffentlich aus, sondern "intern" im Offiziers- und Unteroffiziersheim.

  • Gut, dass Korte ein so feines Gespür dafür hat, wo die wirklich weltbewegenden Anliegen unseres Landes liegen: Ohne politisch unkorrekt benamste Bundeswehrkasernen wäre sicher der Weltfrieden schon Realität und die AfD längst ein Fliegenschiss in der deutschen Geschichte. Und sonst gibt es ja auch keine drängenden Probleme. Ein dreifaches Preussen-Hurra auf die Linke, die hier zeigt, warum dieses Land sie noch braucht! ;-)

    Ich bin ja wahrlich kein Fan von Sahra Wagenknecht, aber wenn ich sowas lese, kann ich verstehen, dass ihre Partei sie ankotzt. Wie kann man in solchen Zeiten meinen, derartige polit-kosmetischen Nebenkriegsschauplätze wären es wert, dafür seine Parlamentarier-Privilegien rauszuhängen und die Regierung zu beschäftigen, und eine Story, die unbedingt (im Zweifel auch noch in Erwartung gehorsamer Verarbeitung zu einem Artikel) an die geneigte Presse durchgesteckt gehört?

    • @Normalo:

      Ehre wem Ehre gebührt...



      Hindenburg war oberster Heeresführer der hundertausende Soldaten in Materialschlachten verheizt hat- und dessen ehrendes Gedächntnis eine gruselige Geistesverfassung offenbart.

      • @Luxusverschmäher:

        Ich versuche das mal sachlich zu beantworten, ohne dass mir zu sehr der Kamm schwillt:

        1. Wir haben - als eines von aktuell extrem vielen wirklich existenziellen Problemen - einen laufenden Krieg nebenan, wo JETZT GERADE Hunderttausende auf Geheiß eines größenwahnsinnigen Faschisten verheizt werden und zu dem sich Kortes Saftladen von Partei auch nach 18 Monaten immer noch auf keine ethisch akzeptable Position einigen kann. Sie bringt es kaum über sich, den Steigbügelhaltern besagten Diktators in den eigenen Reihen effektiv entgegen zu treten. Wen zum Geier interessieren da Kasernennamen und Streitigkeiten über die Einordnung und ein etwaiges Cancelbedürfnis einer historischen Figur??

        Davon abgesehen: Ja, es IST gruselig, was Krieg sowohl damals als auch heute an menschlichen Opfern fordert. Niemand weiß das besser als ein Soldat, der - wie Hindenburg - als Infantrist selbst in verlustreichen Schlachten gekämpft und rechts und links von sich seine Kameraden verrecken oder verstümmelt werden sehen hat. Das ändert aber nichts daran, dass ein Soldat entweder die Pflicht verinnerlicht hat, diese Opfer wenn nötig zu bringen - selbst oder eben als Kommandeur an den ihm anvertrauten Truppen - oder nie hätte Soldat werden sollen. Und das "wenn nötig" bestimmen in aller Regel Andere - in der Regel genau solche Superschlauen, die meinen, Worte, Namen und deren historische Bedeutung seien überhaupt das Allerwichtigste.

        Jetzt fragen Sie mich mal, wessen Geisteshaltung ICH für gruselig halte...

        • @Normalo:

          Man könnte es allerdings doch auch für einen gewissen zivilisatorischen Fortschritt halten, dass man zumindest versucht diesen soldatischen Tugenden des bedingungslosen Kadavergehorsams, so etwas wie die 'Bürger in Uniform' entgegenzusetzen die sich demokratischen Werten eher verpflichtet sehen als obskuren und höchst Fragwürdigen Traditionen. Um das zu erreichen spielt aber eben das Setting in dem Ausbildung und Dienst stattfinden durchaus eine entscheidende Rolle. Wenn dort alles den Geist von preußischem Militarismus oder gar Wehrmachtsverehrung ausstrahlt bleibt das in der Praxis eben nicht folgenlos.

  • Einfach per "Bürgerentscheid" bzw. "Soldatenentscheid" abstimmen lassen ob der Name geändert werden soll. Hat in vielen Städten und Gemeinden funktioniert. Mal im Sinne der Änderungsbefürworter, mal nicht. Aber demokratisch war´s, und das ist ja schließlich das Wichtigste.

  • Ich kenne einen Fall, da wurde vom Stadtrat, den die britische Besatzung eingerichtet hatte, die Hindenburgstraße in Bahnhofstraße umbenannt. Sie heißt bis heute so, das hat sich bewährt. Also: Bahnhofskaserne!



    Aber halt: Munster hat gar keinen Bahnhof (zumindest keinen mit Personenzughalt).



    Oder wie wäre es mit etwas älteren historischen Namensgeber:innen: Bürgermeister der freien Reichsstädte, um die republikanische Tradition zu betonen? Generäle, die Truppen führten, die Deutschland befreiten (ja, auch Zhukov)? Oder Ärzt:innen, weil die Kasernen ja auch dazu da sind, sich zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen? Definitiv bräuchten wir die eine oder andere Fabius-Kaserne.



    Kurz gesagt: Fünf Minuten Brainstorming und wir können einen weiten Bogen um das deutsche Militär machen, soweit es sich den Angriffskriegen, die von deutschem Boden ausgingen, in ihrer Zeit nicht entschieden widersetzt haben. Also die „gute“ Tradition, die nur von Fundamentalpazifist:innen abgelehnt werden kann. Man muss nur wollen! Meine Ideen stelle ich dem Verteidigungsministerium gerne unentgeltlich zur (freien) Verfügung.

    • @Zangler:

      "Munster hat gar keinen Bahnhof (zumindest keinen mit Personenzughalt)"



      Hm seltsam, ich kenne einen ganzen Haufen ehemaliger Wehrpflichtiger, die damals mit dem Zug nach Munster gefahren sind... oder sind das keine Personen?

      • @Encantado:

        Sie haben völlig Recht, ich bitte um Entschuldigung. Da kann ich ja glatt mal mit meinem Deutschlandticket über Uelzen mit dem sehenswerten Hundertwasserbahnhof zum Panzermuseum fahren ...



        Vielleicht kann man sogar den Bahnhof nach Quintus Fabius Maximus Verrucosus Cunctator benennen. Das wäre ein echter Touristenmagnet mit dem vollen Namen auf dem Schild!

  • Die oberste Heeresleitung (OHL) bestehend aus Ludendorff und Hindenburg hat im 1. Weltkrieg hundertausende deutscher Soldaten in den Materialschlachten verheizt. Auf Grund dessen eine herausragende Kaserne nach ihm zu benennen ist sehr gruselig.

    • @Luxusverschmäher:

      Nene! Ganz falsch! Die Soldat*innen waren einfach nur zu feige und faul. Auch die Matrosen hätten sich in Kiel November 1918 verheiz... äh, natürlich den "Endsieg" erkämpft. Aber die Sozis haben denen dummerweise Floskeln ins Ohr gesetzt. /Sarkasmus



      So die dreiste Lügenpropaganda der Rechten.

  • Hindenburg ist Schlüsselfigur Deutschlands nach verlorenem Krieg 1918 weltweite Bestrebung Menschen-, Völkerrecht zu internationalisieren, Kriegsverbrechen dokumentiert vor internationale Gerichtshöfe zu bringen, Völkerbund 1920 zu gründen, zu sabotieren. Hindenburg hat als Verantwortlicher deutscher Kriegsverbrechen in Belgien, unbegrenztem U-Boot Krieg persönlichen Grund, das zu sabotieren. Das geht so weit, dass er unter Tränen Kaiser Wilhelm II im Heereshautquartier Spa/Belgien November 1918 überrumpelt, ins Exil neutralen Niederlande zu gehen, damit er nicht ausgeliefert würde, es zu keinem Kriegsverbrecherprozess kommt weder in Berlin noch Den Haag, bei dem Hindenburg, Ludendorff selber als Hauptangeklagte auf der Anklagebank landen neben seiner Majestät und Kronprinz Wilhelm.



    Entwicklung internationaler Strukturen des Rechts seit 1918 hintertrieben zu haben, darin bildet sich bis heute verhängnisvoller Hindenburg-Komplex ab

    1915 errichten Hindenburg, Generalquartiermeister Ludendorff nach siegreicher Tannenbergschlacht gegen Zaren in okkupierten Ostgebieten völkerrechtswidrig den Militärstaat Ober-Ost, zu dem West-Ukraine, Baltikum, Litauen gehörte deren Bevölkerung sie unterdrückten, aushungerten, kriegsverbrecherisch ausplünderten, das Getreide auf Äckern von den Halmen nahmen, kaiserliche Heere zu versorgen, und sie zur Zwangsarbeit nach Deutschland verfrachteten, wie zuvor in Belgien geschehen.



    1925 ließ sich Hindenburg von Seinesgleichen ostelbischer Junkergesellschaft ins Reichspräsidentenamt hieven, drohenden Volksentschied über Fürstenenteignung zu verhindern. Als es doch zum Plebiszit kam, wies er Reichsjustizminister Johannes Bell vom Zentrum an, unter Bruch der Gewaltenteilung, noch sonst wie gesetzlicher Grundlage, das Quorum beim Fürstenenteignungsvolksentscheid 20.6.1926 zu erhöhen von absoluter Mehrheit aller abgegebenen Stimmen auf Stimmenmehrheit aller Stimmberechtigten. Plebiszit scheitert Begründung Fürsteneigentum habe Verfassungsrang

    • @Joachim Petrick:

      Les das erst jetzt. Danke.



      Heute nicht umsonst gelebt -



      - anschließe mich

      • @Lowandorder:

        Mit Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) Order errichten Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg/Generalquartiermeister Erich Ludendorff ab 1916 Oberste Heeresleitung ( OH) Führer in Deutschland unbehelligt durch Deutschen Reichstag de facto Militärdiktatur, setzten innenpolitisch totalen Krieg durch (Hindenburg-Programm). Zugleich gelten beide verantwortlich für Kriegsverbrechen. Darunter systemische Zerstörung, Entvölkerung Teilen Nordfrankreichs beim Rückzug deutscher Truppen bei der "Alberichbewegung" Frühjahr 1917, hinter der sich die Umwandlung etwa 1.800 Km3 umfassenden Geländestreifens in Wüstenei, Deportation der Bewohner im Gebiet verbarg, sowie Herbst 1918, wenige Wochen vor Kriegsende, Nero Befehl, Flutung von Kohlebergwerken, planmäßige Industrieanlagen Zerstörung, Bahnverbindungen, Obstplantagen. Es war Diese Politik "verbrannter Erde" beim Rückzug deutscher Armee 1917-1918 in Frankreich sowie in Belgien, führte zu Kriegsverbrechen Paragraphen § 227- 230 Versailler Vertrags.

        1934 zwingt Hindenburg Hitler unter Verfassungsbruch die SA Führung Ernst Röhm u. a. insgesamt an 200 Personen wie Gregor Strasser am 30. Juni 1934 außergerichtlich mithilfe SS Verbänden, der Reichswehr Logistik als „Oberster Gerichtsherr“ zu eliminieren darunter Ex Reichkanzler General Kurt v. Schleicher und Frau , der Ende 1932 Hindenburgs Zorn auslöst, weil er Aufdeckung Osthilfeskandal, Steuerbetrug, in den er selber durch Gut Neudeck Ostpreußen seit 1925 verwickelt ist mit Sohn Oskar, nicht verhindert, wenn nicht, werde er mithilfe Reichswehr Hitlers Kanzlerschaft beenden

        www.kontextwochenz...dc#jumpto-comments

        • @Joachim Petrick:

          Danke.

          Zu letzterem erlaube ich mir - die fassungslose Lektüre 2./3. Semester anzufügen!



          “Der Führer schützt das Recht Deutsche Reichstag ni lauterEntrüstung damit, daß Zur Reichstagsrede Adolf Hitlers



          vom 13. Juli 1934



          Von Staatsrat, Professor Dr. Carl S c h m i t t , Berlin -



          www.flechsig.biz/DJZ34_CS.pdf



          (Der im Beck-Verlag kurz zuvor als Schriftleiter durchgedrückt worden war).



          Carl Schmitt war zuvor mit E. R. Huber * rechtlicher Berater von v. Schleicher gewesen!



          Und - trotz Lehrverbot post WK II - der reaktionär einflußreichste - keineswegs klandestine juristische Drahtzieher in der BRD!



          de.wikipedia.org/wiki/Carl_Schmitt



          &*



          de.wikipedia.org/w...Ernst_Rudolf_Huber

          Das wenn auch nur angetippt - zur braun-reaktionären Kontinuität post WK II in Schland! Woll

          • @Lowandorder:

            Sorry he techné

            ““Der Führer schützt das Recht“



            Zur Reichstagsrede Adolf Hitlers

            Der korrekte Titel

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Die ZEIT hat eine Internetseite zur Recherche der Häufigkeit von Straßennamen eingerichtet. Häufigkeit der Treffer bei



    PAUL VON HINDENBURG 436



    CARL VON OSSIETZKY 83



    WALTER BENJAMIN 1



    So sieht in Deutschland die "Vergangenheitsbewältigung" aus

    • @2422 (Profil gelöscht):

      Ich nehme an, dass die Mehrheit der Hindenburg-Straßen sich wenigr auf den Reichskanzler als auf "den Retter von Ostpreussen" beziehen".



      Es gab ja einen regelrechten Fankult um ihn, lange bevor er Kanzler war.

      • @Chris McZott:

        🎯 - You're a winner baby! - 🦾 -

  • Der Historiker Wolfgang Kruse lobt in seiner Rezension das Buch des Historikers Pyta über Hindenburg, der Hindenburg als ein charismatisches Bindeglied zu Hitler beschreibt.



    Pyta destruliert Kruse zufoge den nationalen Mythos Hindenburg nachhaltig und arbeitet Hindenburgs aktive Rolle bei der Zerstörung der Weimarer Republik in aller Deutlichkeit heraus.

    Kruse



    "Hindenburg war persönlich tatsächlich wenig mehr als ein eitler und selbstgefälliger, vor allem aber seine eigene Bedeutung weit überschätzender Egomane, dem es im Grunde immer mehr um seinen eigenen Mythos als um die vielbeschworene Nation ging. Und er war keineswegs der skrupulös verfassungstreue Reichspräsident, als der er Zeitgenossen und Historikern zu ihrem Erstaunen oft erschienen ist, sondern er hat von Anfang an geschickt auf die Zerstörung der Weimarer Demokratie hingearbeitet. Dabei war er in hohem Maße erfolgreich, aber den offenen Weg zum autoritären Staat wollte Hindenburg selbst am Ende doch nicht gehen. Stattdessen verbündete er sich folgerichtig mit Hitler, der ihm seinen Mythos ließ, um darauf gestützt nun wirklich eine aktive Umgestaltung von Staat und Gesellschaft einzuleiten. „Volksgemeinschaft“, das Zauberwort, das Hindenburg immer nur im Munde geführt hatte, enthüllte nun seinen wahren, zutiefst gewaltsamen Charakter."

    www.hsozkult.de/pu...eview/id/reb-10780

    Fragt sich, warum Boris Pistorius der Hindenburg-Verehrung in seinem Ministerium keine Ende macht, vor allem auch, weil die AFD aus den antidemokratischen, nationalen und gewaltverherrlichenden "Tugenden" Hindenburgs ihren Honig saugt.

  • IMHO liegt die Zweifelhaftigkeit der Rolle Hindenburgs in den drei Jahren Notverordnungspolitik, die er strikt zusammen mit Reichskanzler Brüning unter Ausschaltung des Reichstages betrieb, also antidemokratisch - aufgrund der Weltwirtschafts-Krise.

    Aber genau gegen diese Krise half Brünings semidiktatorische Politik nicht so recht. Das brachte den rasanten Aufschwung der Nazis, die kurz vor der Krise durch das Scheitern ihres Volksbegehrens gegen eine ungeliebte Reparationsregelung mit den WKI-Siegermächten noch eine heftige Schlappe erlitten hatten.

    Die Prä-Diktatur Hindenburg/Brüning 1939-1932 erinnerte an die ebenfalls diktatorische WKI-Militär-Junta Hindenburg/Ludendorff, die Deutschland seit Mitte des Ersten Weltkrieges bis zu dessen Ende regierte.

    Die wirtschaftliche Erholung 1925-29, die einzige Phase der Weimarer Republik, die der Etablierung der Demokratie Vorschub leistete, wurde durch die Weltwirtschaftskrise und die total falsche Politik dagegen so jäh abgebrochen, wie wir uns das heute in keinster Weise mehr vorstellen können. Und die Wähler, die bis zu besagter Volksabstimmung den "Führer" noch verschmähten, liefen ihm in Scharen zu - er wurde ihre "Erlöserfigur".

    Brüning-Politik, das war für meine Großeltern-Generation eine genau so schlimme Erinnerung wie die Hyperinflation 1927. Die ersten Wirtschaftskrisen der Bundesrepublik 1966 und der Beginn des langfristigen Anstiegs der Arbeitslosigkeit in den 1970ern - in den politischen Diskussionen der Alten dazu tauchte immer wieder das Schreckgespenst "Brüning" auf, als drohe gegen die neuen Krisen wieder "Brüning-Politik". Ist es nicht genau genommen Brüning mit seiner gescheiterten Politik, für die er Hindenburg instrumentalisierte, um die Demokratie außer Kraft zu setzen, ist er nicht der Hauptschuldige für Hitlers Aufstieg zur rücksichtslosen "Erlöserfigur" für das verführbare Volk?

    Intelligenz gepaart mit Senilität - solches Szenario droht den USA - zur Wahl stehen Oppa Trump und Oppa Biden !!!

    • @Uwe Kulick:

      äh, sorry, die Hyperinflation war 1923 - Tippfehler. Das Problem der Weimarer Republik war, dass die schlechten Zeiten die guten überwogen - die 4 guten Jahre von etwa 10 Jahren, in denen überhaupt nennenswert Demokratie stattfand - davor waren bürgerkriegsähnliche Zustände, von den Freikorps wider die Räterepublik bis zum Kapp-Putsch 1920, und ab 1929 die in Brüning-Diktatur mündende Krise.

  • Allererste Priorität hat eine gut ausgestattete Deutsche Armee, die ihrem Auftrag gerecht werden kann.Wie wäre es als Namensgeber für Kasernen zukünftig unsere im Auslandseinsatz gestorbenen Soldaten zu nehmen.

    • @Filou:

      Wieso wird Deutschland im Ausland verteidigt- bzw. wieso schafft es die (kleine) Schweiz seit Jahrhunderten in Frieden und Freiheit zu leben ohne sich im Ausland zu verteidigen? Der Grund ihres jahrhundertlangen Friedens liegt wohl darin, dass sie sich explizit nicht im Ausland verteidigt und neutral ist.

      • @Luxusverschmäher:

        Das müssen Sie unsere Regierung bzw. das Parlament fragen. Wir haben eine Parlamentsarmee die vom Parlament in ihre Einsätze geschickt wird.

  • Alle Kasernen au der Welt abschaffen .. und gut ist's.

    • @bloggerlogger:

      Wenn Russland und Co. keine Armee mehr haben, bin ich der erste der dafür auf die Straße geht ;)

  • Schon schräg, dass Hindenburg von der Ampel so positiv eingeordnet wird. Zumal Hindenburg auch die Demokratie hasste und sich nach der Lonarchud zurücksehnte. Schon aus demokratischer Position heraus kann für die Ampel Hindenburg also eigentlich nicht als Namensgeber dienen.

  • Wir haben keine funktionierende Armee und schon recht kein entsprechend aktuelles Material. Aber wir machen uns Gedanken darüber, wie die Kasernen am besten genannt werden sollten. Herrlich!

    • @Mopsfidel:

      'Worte sind Schall und Rauch und schießen, das kann ich auch...'

  • Aus dem Artikel geht hervor, dass derzeit nichts entschieden ist. Weshalb also die Aufregung? Gutachten abwarten und gut ist.

    • @DiMa:

      Das was von dem 'Gutachten' beschrieben ist, lässt nichts Gutes erahnen (s. Artikel).

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Ich finde das nachträgliche Umbenennen von Plätzen und das Entfernen von Denkmälern problematisch.



    Damit wird Geschichte nicht sichtbar gemacht, wird nicht verarbeitet.



    Sondern einfach nur versteckt.



    Sicherlich weiß die Mehrheit der Deutschen mit dem Namen „Hindenburg“ nichts mehr anzufangen – umso mehr Grund, der Weimarer Republik als Ausgangspunkt für die nationalsozialistische Machtübernahme wieder mehr Beachtung zu schenken.

    Besser wären, neben öffentlicher Aufarbeitung der deutschen Geschichte, ergänzende Tafeln oder Hinweise neben dem Namensschild.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      der Unterschied zwischen Dokumentation/Zeugnis einerseits (Präsenz eines Denkmals) und Würdigung! (genau das ist Benennung von Straßen und Gebäuden etc) andererseits ist ihnen schon bewusst, oder?

    • @48798 (Profil gelöscht):

      "Damit wird Geschichte nicht sichtbar gemacht, wird nicht verarbeitet.



      Sondern einfach nur versteckt."

      Passt in die Zeit. Was wir nicht sehen wollen, - oder was nicht in eine Zeile passt: "Mit einem Wisch ist alles weg!"

      Ist es aber nicht.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Beziehen Sie Ihr Geschichtswissen vornehmlich von Straßennamen?

      • @Grauton:

        Da beißt sich die Katze in den Schwanz: Wenn Straßennamen NICHT bedeutsam für das Geschichtsbewusstsein sind, warum dann so eine Wallung darum, DASS da noch eine Kaserne nach Hindenburg heißt? Dann ist doch die Tatsache, dass es den Namen noch gibt, keine Gefahr sondern genau das, was @Chronist anmahnt: Offener Umgang mit der Geschichte statt verschämtem Unterpflügen.

        • @Normalo:

          Wie wäre es mit einer Hitlerstraße? "Offener Umgang mit der Geschichte statt verschämtem Unterpflügen." -.-

          • @Uranus:

            Nicht mal ansatzweise dasselbe, und das wissen Sie auch.

            Mal allgemeiner: Die Geschichte ist voller - auch im positiven Sinne - bedeutender Persönlichkeiten, die man zwiespältig sehen kann und sehen muss. Unfehlbarkeit, vor allem nach den Maßstäben nicht ihres eigenen sondern des heutigen Zeitgeistes, ist keine wirklich "menschenwürdige" Anforderung. Wer käme denn dann überhaupt noch in Betracht? Je nachdem wen man fragt, war selbst Mutter Teresa mehr herrschsüchtige Selbstinszeniererin als "Engel von Kalkutta". Von stolz heute noch auf hunderten Straßenschildern repräsentierten politischen Größen, die mit unserem Grundgesetz ein Riesenproblem hätten, wie Liebknecht, Luxemburg oder Thälmann - aber natürlich auch Bismarck, (Kaiser) Wilhelm oder Metternich - will ich gar nicht erst anfangen...

            • @Normalo:

              Klar, in einer Hinsicht schon. Als "gleich schlimm" würde ich sie nicht sehen. In anderer Hinsicht muss mensch sich wohl fragen, wo die Linie zu ziehen ist. Sicher, da könnten noch so einige andere Umbenennungen diskutiert werden und auch viele von jenen ersetzt werden. Würden Sie denn "Mutter Theresa" auf eine Stufe mit Hindenburg stellen? Jedenfalls würde ich bei Hindenburg bereits diese Linie ziehen. Zunächst einmal, würde ich meinen, sollte es doch verwundern, dass Demokrat*innen einem Anti-Demokraten als Namensgeber okay finden. Und bei Hindenburg ist das doch recht offensichtlich, denke ich. Bei einigen Bürgerlichen und vorgeblichen Demokrat*innen lässt eine Befürwortung von Namensbeibehaltung bzgl. Hindenburg doch tief blicken. In Kiel bspw. wurde vor einigen Jahren bereits die Straße "Hindenburgdamm" in Kiellinie umbenannt. Damals stimmten übrigens CDU und FDP dagegen. Schleswig-Holsteinische SPD und Grüne (Die Linke waren auch für eine Umbenennung) waren damals progressiver in ihrer Haltung als jetzige Bundesregierung. Infotafeln zur Umbenennung, vormaliger Bezeichnung stehen da zusätzlich.[1] Sie sehen, mensch kann auch beides machen: umbenennen und informieren.



              taz.de/Kieler-Ulfe...mbenannt/!5050536/

              • @Uranus:

                *Hindenburgufer



                So hieß die Kieler Straße, die umbenannt wurde.

  • - als Muster-Fähnrichslehrgangs🪖absolvent - 1967



    (Nichtbefördert wg “politischer Unzuverlässigkeit“;)



    – anschließe mich

    Historisch gut & zweifelsfrei ist de ahl Stiftekopp!



    In dem damals gängigen Witz - voll auf den • gebracht!



    Ein Gratulant mit Strüffche💐 - suchte verzweifelt 😭 -



    Sich des Einwickelpapiers unauffällig zu entledigen!



    Die Vorzimmerdame “Um Gotteswillen junger Mann!!!



    Lassen Sie doch bitte bitte - kein Papier herumliegen!



    Bitte! Er - unterschreibt alles!“

    kurz - Volkers 👄 -



    Tut Wahrheit kund! Woll



    Die Verbreitung der Ludendorffschen Dolchstoßlegende!



    War ja doch nur der absichtsvolle Anfang •



    “…Hindenburg wurde 1925 zum zweiten Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt. Mit der Ernennung des ersten Kabinetts Brüning ging er 1930 zum autoritären Präsidialregime über. Er wurde bei der Reichspräsidentenwahl 1932 wiedergewählt und blieb bis zu seinem Tod im Amt. Nachdem Hindenburg den Nationalsozialisten Adolf Hitler mehrmals als Regierungschef abgelehnt hatte, ernannte er ihn am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler. Hindenburg ermöglichte es in der Folge der NSDAP, eine Diktatur zu errichten. Am 1. Februar 1933 löste er den Reichstag auf und unterzeichnete die Notverordnungen, mit denen die Presse- und Meinungsfreiheit (4. Februar) eingeschränkt und die Grundrechte (28. Februar) aufgehoben wurden.…“



    de.wikipedia.org/w...aul_von_Hindenburg



    (BVM Pistorius ? Nunja - “Bas Sax Niedersachsen!



    Wo die dicken Rüben wachsen!“ Newahr.



    Normal •

    (Er fand klein-klein schon immer fein!;))



    Als OB OS. - 🙀🥳😂 -



    www.sueddeutsche.d...taedtchen-1.670221



    & => Quelle Mond 🌜🐏 & taz



    Peter Köhler “Die Wahrheit



    : Der Breitbeinmann



    Schurken, die die Welt beherrschen wollen –



    heute: Boris „Pistolero“ Pistorius, deutsche Verteidigungskraft und



    Kerl bis Oberkante Unterlippe.“



    taz.de/Die-Wahrheit/!5931427/

    kurz - 🪖 Finger lang & Ehrgeiz - 🪖



    Es wird also wieder nix! Woll

    • @Lowandorder:

      Wat a day - 👺 -

      “- als Munster-Fähnrichslehrgangs🪖absolvent - 1967

      (Nichtbefördert wg “politischer Unzuverlässigkeit“;) - to be correct!



      & nochens als - Bürger in Uniform! -



      In der Lettow-Vorbeck-Kaserne - 👹 -



      PezGrenBtl 182 - fand ich auch mehr als schräg •

  • Wie muss einem jüdischen Mitbürger zumute sein, der in der Hindenburg-Kaserne Dienst tut, die nach einem der wichtigsten Wegbereiter von Hitler in Deutschland benannt ist? Unfassbar! Aber erklärbar, denn die Bundeswehr wurde u. a. von Wehrmachtsoffizieren aufgebaut.



    Vor der Gründung der Bundeswehr versuchten 2000 ehemalige Offiziere der Wehrmacht (darunter auch SS-Offiziere) eine geheime Schattenarmee aufzubauen, ganz nach dem zumeist undemokratischen Vorbild der Wehrmacht in der Weimarer Republik. Etliche dieser Offiziere gründeten später die Bundeswehr mit.

    www.zeit.de/politi...d-akten-geheimarme

    • @Lindenberg:

      Die Bundeswehr wurde u. a. von Wehrmachtsoffizieren aufgebaut. Das ist richtig. Das trifft im Übrigen auch auf die NVA der der DDR zu. Und nun?

      Ich wäre mit Hindenburg nicht so streng. Er hat Hitler als Regierungschef auch mehrfach abgelehnt. Wenn man sich an demokratische Gepflogenheiten halten will, muss man auch eine Kröte (Hitler) schlucken. Soll heißen, irgendwann konnte/wollte Hindenburg nicht mehr widersprechen. Eigentlich ist das Kind durch die Wahlen ins Wasser gefallen, nicht durch das handeln bzw nicht.handeln von Hindenburg

  • Warum ist eigentlich keine Kaserne nach Hans Oster benannt? Da hat man einen echten militärischen "Helden".

    • @Machiavelli:

      Oster wäre eine gute Wahl.

      Einer, der sein Leben riskiert hat, damit andere nicht verheizt werden. Das genaue Gegenteil von Hindenburg.

  • Es gibt Dinge, die gehen gar nicht mehr und Namen, auf die wir sicher ohne Verluste verzichten können.



    Die Demokratie kann so gewinnen:



    "Erinnerung an Bürgerentscheid 2012



    /



    Münster war gespalten: Schlossplatz oder Hindenburgplatz?



    Münster



    In Münster wurden schon mehrfach historische Straßennamen geändert. Eine heftige Debatte entwickelte sich aber nur um den Hindenburgplatz, der inzwischen Schlossplatz heißt."



    /



    www.muensterscheze...rueckblick-2705373



    /



    Was in Münster geschah, sollte in Munster überdacht werden.