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Krieg in der UkraineDie Ukraine muss sich auf Gebietsverluste einstellen

Bernhard Clasen
Kommentar von Bernhard Clasen

Selenskyj sollte das Verhandlungsverbot aufheben und sehr bald Gespräche mit Moskau führen. Je länger er wartet, desto härter werden die russischen Forderungen.

Das ukrainische Verteidigungsministerium startete eine Rekrutierungskampagne für junge Menschen Foto: Gleb Garanich/reuters

W as macht ein Pilot, wenn er merkt, dass er nicht mehr ausreichend Kerosin hat? Er ändert den Kurs. Dies gilt auch für den Ukrainekrieg. Ein Weiter-so gibt es für Kyjiw nicht mehr.

Die USA unter Donald Trump fallen als Bündnispartner aus, die russische Armee rückt an der Front vor, die Situation im Hinterland ist, insbesondere abseits der Metropolen, verheerend. „In unserem Dorf gibt es keine Männer zwischen 25 und 50 mehr“, sagte mir kürzlich eine Ukrainerin. Eine andere Frau, die aus einer Stadt von der Größe meiner Heimatstadt ­Mönchengladbach kommt, berichtete mir, dass im Durchschnitt täglich ein Mann im Sarg von der Front zurückkomme.

Das internationale Recht steht in diesem Krieg auf der Seite der ­Ukraine, die Anspruch auf ihre international anerkannten Grenzen hat. Es wäre somit logisch, dass die Ukraine so lange kämpft, bis die Eindringlinge vertrieben sind. Doch der Versuch, die Grenzen von 1991 militärisch zurückzuerobern, hätte einen hohen Preis.

Sehr viele Menschen würden dabei sterben, die Mobilisierung der Armee müsste forciert werden, möglicherweise würden auch Frauen eingezogen. Und die westlichen Partner müssten ihre Militärhilfe erheblich aufstocken. Wer diese Eskalation möchte, soll bitte auch sagen, welchen Preis er oder sie zu bezahlen bereit ist: Sind es Tausende Tote, Zehntausende oder Hunderttausende?

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Verpasste Chancen

Noch nie ist so viel verhandelt worden wie in diesem Jahr. Und noch nie ist in diesem Jahr so viel auf diplomatischer Ebene für ein Ende dieses Kriegs passiert wie im Monat April. Es sind nicht die ersten Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Doch eine Tendenz ist erkennbar: Je später die Verhandlungen, umso härter werden die russischen Forderungen.

Bei den Verhandlungen in Minsk hatte die Ukraine noch die Chance, die Gebiete Luhansk, Donezk, Charkiw und Cherson zu behalten. Doch beide Seiten waren nicht gewillt, den politischen Teil der Minsk-Vereinbarungen umzusetzen.

Auch nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hatte es 2022 direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gegeben. David Arachamia, Verhandlungsführer der ukrainischen Seite in Istanbul 2022, sah auf russischer Seite damals durchaus eine Bereitschaft, den Krieg zu beenden.

„Sie waren bereit, den Krieg zu beenden, wenn wir – wie einst Finnland – neutral würden und uns verpflichten würden, dass wir der Nato nicht beitreten“, zitiert ihn die Ukrajinska ­Prawda. Doch eine Reihe von Gründen führte dazu, dass die Gespräche scheiterten. Darunter: mangelndes Vertrauen der ukrainischen Seite nach dem Massaker von Butscha. Dort ermordete die russische Armee fast 500 Ukrainer.

Eine Anerkennung darf es nicht geben

Mittlerweile verlangt Russland vier Gebiete, zumindest die Teile dieser vier Gebiete, die es aktuell kontrolliert. Gut möglich, dass Russland in einigen Monaten sechs oder gar acht Gebiete verlangt. Soll die Ukraine die von Russland annektierten Gebiete als zu Russland gehörend anerkennen?

Nein, eine Anerkennung dieser von Russland vorgenommenen Grenzveränderung darf es nicht geben. Diese Gebiete wurden völker­rechtswidrig annektiert, eine De-jure-Anerkennung würde das Unrecht zementieren. Aber die Ukraine könnte zu erkennen geben, dass sie mit einer De-facto-Anerkennung der Front als Trennlinie einverstanden ist, und zugleich erklären, dass sie keine Versuche unternehmen wird, die Gebiete zurückzuerobern.

Vielleicht kann hier der Kalte Krieg als Vorbild dienen. Die westlichen Staaten hatten Ostberlin nie als Hauptstadt der DDR anerkannt. Völkerrechtlich war der sowjetische Sektor Berlins Teil der Viersektorenstadt unter Hoheit der vier Siegermächte. Damit war der östliche Teil Berlins kein konstitutiver Teil der DDR. Man arbeitete mit Ostberlin zusammen, betonte gleichzeitig stets, dass man Ostberlin nicht als Hauptstadt der DDR anerkenne.

Die Ukraine retten

Befragt, wie er als Präsident mit dem Krieg im Donbass umgehen würde, antwortete Präsidentschaftskandidat Wolodymyr Selenskyj Ende 2018, dass er es ablehne „mit der Armee dort hinzugehen“. Er stehe für Verhandlungen. „Ich bin sogar bereit, mit einem glatzköpfigen Teufel zu verhandeln, Hauptsache, es stirbt niemand.“

Doch das war 2018. Anfang Oktober 2022 unterschrieb derselbe Selenskyj einen Erlass, in dem „die Unmöglichkeit, mit dem Präsidenten der Russischen Föderation W. ­Putin Verhandlungen zu führen“, erklärt wurde. Doch heute schreiben wir 2025, das Jahr, in dem so viel verhandelt wurde wie nie zuvor. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Selenskyj des Jahres 2025 an den Selenskyj von 2018 erinnert, sein Verhandlungsverbot aufhebt und Gespräche zur Rettung der Ukraine führt.

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Bernhard Clasen
Journalist
Jahrgang 1957 Ukraine-Korrespondent von taz und nd. 1980-1986 Russisch-Studium an der Universität Heidelberg. Gute Ukrainisch-Kenntnisse. Schreibt seit 1993 für die taz.
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89 Kommentare

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  • Skatelefants , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.    

  • "Bei den Verhandlungen in Minsk hatte die Ukraine noch die Chance, die Gebiete Luhansk, Donezk, Charkiw und Cherson zu behalten"

    Mehr als eine "Chance" war das aber auch nicht. Eine Chance auf dünnen Beinchen. P. hatte kein Interesse an diesen aus seiner Sicht albernen Verhandlungen. Damals war er bzw sein Land, das Volk, noch nicht auf einen Krieg vorbereitet. Die Absicht mehr als nur die "Volksrepubliken" zu beschützen vor üblen ukrainischen Diktatoren hatte er da auch schon. Und das hat er 2022 ja auch ganz ungeschminkt verkündet. Auslöschung des Staates Ukraine, Vertreibung der "ukrainischen Faschisten". Selenskij sollte verhandlungsbereit sein? Natürlich. Nur braucht er eine Gewissheit, dass mögliche Verhandlungsergebnisse übermorgen nicht von russischen Panzern überrollt werden. Denn P. ist nicht daran interessiert eine selbstständige, womöglich prosperierende Ukraine an seiner Seite zu haben. Er will diese Ukraine als Teil Russlands haben.

  • Moralische Entrüstung über Zugeständnisse an Russland zur Beendigung des Kriegs sind weltentfremdet nobel.

    Eine Durchsetzung des Kampfes bis zum bitteren Ende würde der Ukraine keine jungen Männer übrig lassen und die Nato in einen dritte Weltkrieg hineinziehen.

  • Sie sollten sich schämen, der Ukraine hier vorzuwerfen, sie würde den - von ihr weder begonnenen noch gewünschten - Krieg in irgendeiner Form zu verantworten haben. Von dem Opfer zu fordern, es solle nur aufhören sich zu wehren und solle sich nicht so anstellen... echt ekelhaft. Putin kann jederzeit den Krieg beenden, Selensky kann das nicht ohne zu kapitulieren. Richten Sie Forderungen an Putin, nicht an die Opfer seiner Taten.

  • Selenskyj ließ letztens verlautbaren, das man auch auf die Krim nicht verzichten werde. Natürlich bleibt die Frage offen, ob dies einfach taktisches Kalkül ist, um sich später bei eventuellen Verhandlungen teuer zu verkaufen?

    Sollte das aber tatsächlich erst gemeint sein, dann wird es niemals Frieden einen mit Putin geben.

    Zweifelhaft bleibt natürlich ohnehin, ob Putin am Frieden überhaupt interessiert ist. Trotzdem könnte eine verhandlungswillige Ukraine mindestens internationalen Druck auf Russland aufbauen, wenn sie Putin hinterher doch nicht an Vereinbarungen hält.

    Nochmal: sollte Selenskyj's Kompromißlosigkeit im Bezug auf die Krim und Gebietsverluste ernst gemeint sein, dann muss ich Trump leider recht geben. In diesem Fall spielt Selenskyj mit dem dritten Weltkrieg.

    Da können wir noch so oft betonen, daß die Ukraine das Opfer und Putin ein schlechter Mensch ist- beides stimmt zweifellos.



    Wir rüsten aber auch hier zulange wegen Russland und der Kriegsgefahr für zig-Millarden auf. Geld was anderswo fehlt und den sozialen Frieden in Deutschland gefährdet. Dieser Krieg ist längst nicht mehr eine reine ukrainische Angelegenheit

  • Und jetzt - nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Selenskyi im Vatikan anlässlich der Franziskus-Beisetzung - wendet sich das Blatt erneut, Trump hegt Zweifel an Putins Verhandlungsbereitschaft und droht Russland erneut mit Sanktionen.

    www.tagesschau.de/...men-trump-104.html



    Was ist davon zu halten? Nicht viel, sage ich. Der POTUS bleibt bei seinem erratischen außenpolitischen Zickzack-Kurs. Die Ukrainer und die übrigen Europäer können sich NICHT darauf verlassen, denn morgen schon kann das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen.



    Jedenfalls sind die Europäer nicht davon entbunden, an einer eigenen Sicherheitsarchitektur zu bauen, notfalls ohne die Staaten.



    Weiter ausschließlich gebannt an Trumps Lippen zu hängen bzw. auf seine Gunst zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange, bringt uns keinen Schritt weiter.

  • Es ist immer wieder bemerkenswert, was die Ukraine alles sollte. Sicherlich, ohne ihre Zustimmung wird es nicht weiter gehen, aber die Angebote sind auch übel, insbesondere vor dem Hintergrund westlicher, pathosgetragnener Unterstützungzusicherung.



    Sollte sich nicht eher der Westen fragen, was er tun könnte? Sind sie nicht in einer Bringschuld, nachdem Unterstützung "what ever it takes" zugesichert wurde?



    Viel Pathos, kaum Diplomatie, viel Solidarität, aber nicht wenn wir mit hineingezogen werden. Die Vorlage für Putins Handeln wird nicht durch die Ukraine bestimmt, sondern durch das schwer durchschaubare, ambivalente Verhalten westlicher Unterstützung.



    Im Westen geht es mehr darum gesichtswahrend durch den Krieg zu kommen. Es geht nicht um die Menschen in der Ukraine.



    Würde das Völkerrecht so viel bedeuten, dann hätte der Westen sich schon bei Berg-Karabach anders verhalten müssen.



    Letztlich geht es um eigene Interessen first. Trump praktiziert das bloss etwas holzig und unverhohlen. Die Europäer versuchen noch den Schein zu wahren.

  • hallo, leider haben sie eine wichtige sache nicht berücksichtigt. die sanktionen. russland ist wirtschaftlich am ende. die vtb bank musste nun bereits mit milliarden gestützt werden. gazprom schreibt milliardenverluste. der krieg wird immer teuerer. der ölpreis sinkt.



    ich glaube niemand ist von einer militärischen rückeroberung der ukraine ausgegangen. doch wir wissen, wie die udssr den kalten krieg verloren hat. und auf diese szenario darf man wieder bauen. insofern, solange die front hält, spielt die zeit gegen putin. er kann weder die verluste an material ausgleichen noch länger sein land finanzieren. der wohlfahrtsfond ist aufgebraucht. die ausgaben für bildung und gesundheit sind auf ein minimum zusammengestrichen worden.........es rumort in russlands wirtschaft.

    • @Helge Schneider:

      Sie sprechen da einen zentralen Punkt an: der Westen darf darauf hoffen, dass die russische Ökonomie zusammenbricht, wenn es der Ukraine gelingt, in diesem Krieg noch weiter durchzuhalten.



      In diesem Szenario verschiebt sich nur das Motiv für die europäische Unterstützung der Ukraine: im Vordergrund steht nicht die Angst, Russland könne weitere europäische Staaten angreifen, sollte es in der Ukraine erfolgreich sein, sondern die Hoffnung auf Ausschaltung Russlands durch wirtschaftlichen Zusammenbruch - und damit der Implosion des Putin-Systems.



      Nun, beide Motive schließen sich allerdings nicht gegenseitig aus.



      Das Szenario „wirtschaftlicher und politischer Zusammenbruch Putin-Russlands“ ist allerdings ein riskantes, denn es preist nicht ein, was in diesem Fall noch alles passieren könnte (nukleare Eskalation?). Und auch nicht die Zeit und die Kosten, die es benötigen würde, das Ziel zu erreichen. Sollte in den europäischen Ländern die russland-affinen Kräfte stärker werden, könnte auf dem Weg dahin den Europäern schnell die Puste ausgehen.



      Ich bezweifle sehr, dass es in Europas Interesse liegt, in Russland eine Situation ähnlich 1917/18 entstehen zu sehen.

    • @Helge Schneider:

      Dieser Punkt wird immer vergessen bzw. viel zu optimistisch im Sinne Russlands gedeutet.

      Russland und seine Wirtschaft sind inzwischen stark geschwächt. Das System kann jederzeit zusammenklappen.

      Und das "gute" daran ist das wird durch einen evt. "Sieg" in der Ukraine nicht unwahrscheinlicher!

      Sobald der Krieg vorbei ist werden all die Probleme viel sichtbarer werden und regelrecht aufbrechen.

  • Auch mit der Teilung der Ukraine wird Russland mit Raketen angreifen und er und sein Verbündeter, die USA, werden Selenskyj oder seinem Nachfoler die Schuld dafür geben.

    Alles nur, weil ein Land sich gewehrt hat. Weil ein Land nicht einverstanden war, jemanden zu geben was er will. Einem Land mit Wehrpflicht, und Freiheitsentzug aller Männer, um an der Front zu kämpfen.

    Sollte uns in der EU eine Lehre sein: Wenn du dich wehrst, wirst du es bereuen. Da hilft auch eine Wehrpflicht nicht. Nicht mit dieser Knalltüte in Amerika.

  • Game over

    „If you can’tbeatthem,jointhem.“, heiß es in einem populären Sprichwort. Da es mit ersterem nicht geklappt hat, bleibt nur noch letzteres. Alles andere wäre ein verhängnisvolle Illusion. Jetzt, nach dem verlorenen Proxy-Krieg der USA gegen den Kreml (NYT v. 29. 3. 2025) kann es nur noch darum gehen, zu retten was zu retten ist und den Konflikt nach dem Muster der Korea- oder der Zypern-Lösung am gegenwärtigen Stand des Kräfteverhältnisses auf dem Schlachtfeld einzufrieren, somit weitere sinnlose Menschenopfer auf beiden Seiten zu vermeidend. „In diesem Krieg gibt es kein Sieg“, wußte schon Wolf Biermann 1965. Soweit der aktuelle russisch-ukrainische Krieg als Fortsetzung der alten Ost-West-Konfrontation vor dem Regime-Change im Kreml 1991 anzusehen ist, sollte WB Recht behalten: In diesem Krieg gibt’s keine Sieger, nur Verlierer...

    • @Reinhardt Gutsche:

      Die Frage ist nur, ob es sich um eine fortgesetzte Ost-West-Kronfrontation handelt.

      Man kann ihn auch als typischen Dekolonialisierungskrieg lesen.

      Der Abschied vom Kolonialismus war auch bei den westeuropäischen Kolonialmächten sehr blutig.

      Typisch für Dekolonialisierungskriege ist, dass es bereits ein Sieg ist, wenn die Kolonialmacht abzieht.

      Deshalb passt Biermann hier überhaupt nicht.

      Niemand will Moskau erobern.

      Die Algerier wollten auch nicht nach Paris.

      "If you can't beat them, join them" -



      Na, das erklären Sie mal den Nachfahren Herero.

      Ihre Urgroßväter hätten einfach den Fehler gemacht, nicht dem Deutschen Reich beigetreten zu sein.

      Was glauben Sie, wie die das sehen werden?

  • Europa muss für die Sicherheitsgsrantien an die Ukraine eigene Soldaten unter UN- Mandat entsenden, die den Waffenstillstand absichern. Hierbei dem Drohen Putins oder einer Blockierung im Sicheth6eitsrstes nachzugeben und keine Soldaten zu entsenden , wäre in der Tat Appeasement.

    • @Rinaldo:

      "Europa muss für die Sicherheitsgsrantien an die Ukraine eigene Soldaten unter UN- Mandat entsenden, die den Waffenstillstand absichern."

      Mal abgesehen davon, dass es diese Truppen nicht in ausreichender Zahl gibt. Gegen ein UN Mandat kann Russland sein Veto einlegen.

  • Das Opfer Ukraine wird zum indirekten Täter erklärt, wenn es sich weiter gefen den Aggressor wehrt. Die Forderungen an Selenski im letzten Abschnitt haben die Logik von Putin und Trump. Wenn die Ukraine klare Sicherheitsgarantien vom Westen bekäme und nicht die Mafia in Moskau und Washington regieren würde, wäre das Einfrieren des Konflikts zu vermitteln, nicht aber, wenn die Ukraine befürchten muss, weiter destabilisiert zu werden. Europa muss sich deshalb militärisch klar an die Seite der angegriffenen Ukraine stellen, auch mit eigenen Soldaten zur Absicherung eines Waffenstillstands.

    • @Rinaldo:

      Sehr richtig!

  • Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass man mit Putin nicht verhandeln kann, weil er sich sowieso -wie an das Budapester Memorandum- an kein Abkommen oder Vertrag halten wird, solange er noch glaubt seinen Eroberungsfeldzug erfolgreich beenden zu können ??

    So bitter es für die UkrainerInnen ist: Bevor Putin das Schwert nicht aus der Hand geschlagen wird, kann es keinen dauerhaften Frieden geben.



    -Höchste Zeit für wirklich konsequente Wirtschaftssanktionen gegen Russland und massive Hilfe für die angegriffene Ukraine !

    • @Gerald Stolten:

      @Gerald Stolten: Genau so und nicht anders ist es. Putin wird niemals Ruhe geben. Und bei zu wenig militärischer Gegenwehr nur lächeln.

    • @Gerald Stolten:

      "Höchste Zeit für wirklich konsequente Wirtschaftssanktionen gegen Russland und massive Hilfe für die angegriffene Ukraine !"

      Was glaube Sie, was in den letzten 3 Jahren gemacht wurde?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Jedenfalls nicht alles mögliche.

        • @Thomas Böttcher:

          Es gibt eben Grenzen der Macht des Westens. Wenn der überwiegende Teil der Staaten keine Lust hat, Wirtschaftssanktionen mitzutragen, können diese nun mal nicht den gewünschten Effekt haben.

  • Selenski muss sein Verhandlungsverbot aufheben?



    Selenski muss sich ändern?



    Selenski muss Gespräche zur Rettung der Ukraine führen?



    Ja ist denn Selenski schuld am Krieg?



    Hat es nicht vielmehr Russland in der Hand, den Krieg mit sofortiger Wirkung zu beenden, indem es seine Terrorkrieger aus der Ukraine abzieht?

    Schlimm genug, dass inzwischen zwischen zwei Lügnern verhandelt wird, zwischen dem verlogenen amerikanischen Präsidenten, der von seiner goldenen Statue in Gaza träumt, und dem Topterroristen aus dem Kreml, der noch nie irgend einen Vertrag oder irgend ein Versprechen eingehalten hat.



    Das Ergebnis dieser Verhandlungen ist auch bereits bekannt:



    es ist der offensichtliche Verrat der USA an der Ukraine.

    Putin will und braucht den Krieg, und so lange Putin in Russland regiert wird es keinen Frieden geben können.



    Die Hoffnung, dass ausgerechnet Putin irgendwelche Abkommen einhalten würde, ist völlig illusorisch.



    Aber natürlich muss man trotzdem mit Putin sprechen:



    dafür gibt es sogar einen Ort:



    Putin gehört vor das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag.



    Dort ist sein "gesichtswahrender" Ausweg: dort kann er sein Überleben sichern und sogar einen fairen Prozess bekommen.

    • @Victor Vetterle:

      "Selenski muss sein Verhandlungsverbot aufheben?

      Selenski muss sich ändern?

      Selenski muss Gespräche zur Rettung der Ukraine führen?

      Ja ist denn Selenski schuld am Krieg?"

      Nein. Er ist nicht Schuld am Krieg. Aber er ist der Staatschef der Ukraine. Und er muss in der aktuellen Situation daran arbeiten, dass es nicht noch schlimmer für sein Land kommt.

      Natürlich kann man sich wünschen, dass Putin vor Gericht kommt. Das ist aber ein frommer Wunsch und weit ab des Wahrscheinlichen.

  • Mit Ihrer "Argumentation" stehen Sie nicht alleine da Hr. Clasen. Denke die AFD, das BSW und große Teile der Linken sehen das ähnlich und Putin sowieso. Sie befinden sich also in bester Gesellschaft! Die "Verhandlungen" 2022 in Istanbul als Verhandlungen zu bezeichnen ist an Zynismus nicht zu überbieten, da stehen aber Sie Wagenknecht in nichts nach!

    • @Demokratischer Segler:

      Danke!

  • Ich kann dem Autor nur bedingt zustimmen, d.h. die Logik für die Ukraine, jetzt, bevor die Forderungen aus Russland steigen, Frieden zu schließen, ist m.E. falsch. Richtig wäre es, Russland in einem Abnutzungskrieg zu halten. Die Aggressionen werden unter einem "Diktatfrieden" weitergehen, nur ggf zunächst mit anderen Mitteln, zB Desinformation und Anschläge.

    • @Gerhard Krause:

      Wer von den beiden Ländern wird personell einen Abnutzungskrieg länger durchhalten ? Die Ukraine ist jetzt schon so geschädigt, dass es Jahre dauern wird das Land wieder aufzubauen. Geld alleine heilt da bei weitem nicht alles

  • Gerd Grözinger , Autor , Prof., Europa-Univ. Flensbu

    Ich kann nicht beurteilen, was die Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung will. Das kann niemand, denn die Amtszeit von Präsident und Parlament sind lange abgelaufen, Neuwahlen nicht in Sicht. Deshalb bin ich für eine Abstimmung mit den Füßen: künftige Waffenlieferungen nur noch, wenn die Ukraine ein substantielles Recht auf Kriegsdienstverweigerung einführt. Dann wird man sehen, ob sich genügend Freiwillige für die Front melden oder doch ein 'Ende mit Schrecken' dem 'Schrecken ohne Ende' vorgezogen wird.

    • @Gerd Grözinger:

      Gegenvorschlag, maximale Waffenlieferungen so lange, bis Russland ein substantielles Recht auf Kriegsdienstverweigerung einführt.

    • @Gerd Grözinger:

      Ein Professor so naiv? Unfassbar. Es wird kein "Ende mit Schrecken" geben. Es wird nur ein Ende geben, wenn Russland besiegt ist. Dass das geht, hat man in Afghanistan gesehen. Man muss die Ukraine allerdings endlich ernsthaft (!) unterstützen und Russland ebenso sanktionieren.

  • Der Ukraine aus Deutschland in den Rücken zu fallen, ist widerwärtig und geschichtsvergessen. Ob es die Ukraine "wert findet" zu kämpfen, ist allein ihre Entscheidung, da braucht es keine kolonialistische Belehrung aus Deutschland. Wir haben schon aufgrund unserer Vergangenheit solidarisch zu sein.

  • Denken wir mal weiter:



    Russland wird bekommen, was es wollte. Putin weiß jetzt, wie es funktioniert und dann fällt Russland in die baltischen Staaten ein. Die NATO wehrt sich ein bisschen. Wie viel sind Sie bereit, an Russland abzugeben, damit der Krieg aufhört? Estland? Vielleicht auch Litauen? Oder reicht Lettland?



    Wer von anderen Verzicht erwartet, sollte auch überlegen, auf was er selbst zu verzichten bereit ist.

    • @Frank N. Stein:

      Ich lasse mich mal zu der steilen These hinreißen, dass Russland den Krieg in der Ukraine faktisch verloren hat, jedenfalls gemessen an den ursprünglichen Kriegszielen (erinnern Sie sich an die ersten Tage und Wochen im Frühjahr 2022?).



      Darüber redet auf beiden Seiten nur niemand, denn die Ukrainer (und ihre Verbündeten) wollen die Russen immer noch aus den besetzten Gebieten hinaustreiben, für Putin könnte es möglicherweise gefährlich werden, den Krieg mit den erreichten kümmerlichen Ergebnissen zu beenden.



      Wenn Putin dazu überhaupt bereit ist, dann deshalb, weil er Trump grundsätzlich auf seiner Seite weiß, was ihm natürlich Optionen für spätere machtpolitische, imperialistische Gelüste eröffnet.



      Ganz sicher kann er sich dabei allerdings auch nicht sein angesichts der gegenwärtigen erratischen US-Außenpolitik - das können die Europäer übrigens auch nicht, weshalb man zögert, dass gemeinsame (NATO-)Tischtuch mit den Staaten zu zerschneiden.



      Und Trump kann sich sicher sein, mit seinen unberechenbaren ökonomischen und außenpolitischen Eskapaden die Welt weiter in Atem zu halten und sie nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.

      • @Abdurchdiemitte:

        Ich gebe zu, es gehört mehr zu einem Sieg, als nachher im Besitz des Schlachtfeldes zu sein. Aber ein GEWINN ist das schon, wenn das Schlachtfeld vorher dem Gegner gehörte.

        Angesichts von Putins offensichtlicher Bereitschaft und Fähigkeit, sein Land und dessen Bürger voll in den Dienst seiner Machtgelüste zu stellen, und der Friedfischigkeit seiner Nachbarn ist die "Pyrrhus"-Qualität dieses Gewinns möglicherweise gar nicht so schlimm: Russland wird sich von diesem Krieg wieder erholen (möglicherweise ausgerechnet mit tatkräftiger Hilfe der USA), und das im Zweifel lange, bevor irgendwer auf die blöde Idee kommt, seine aktuelle Schwächung für eine Revidierung der Gebietsgewinne zu nutzen.

  • Ich habe es schwer eine "pragmatisch" auftretende Meinung für seriös zu halten, die mit den Fakten derart schlampig umgeht. Russland verhandelt nicht, Russland fordert eine Kapitulation - und zwar seit Kriegsbeginn ziemlich unverändert. Es mag von dem ursprünglichen Kriegsziel einer unmittelbaren, kompletten Unterwerfung der Ukraine vorübergehend abgegangen sein. Aber auch jetzt gerade sieht man doch wieder, wie die "Verhandlungen" daran scheitern, dass Moskau sogar mehr fordert, als es bislang auf dem Schlachtfeld erreicht hat, und die Tür für den nächsten Überfall aufhält. Warum einen Friedensvertrag schließen, der nicht nur den Aggressor für seine Verbrechen belohnt, sondern geradezu darauf ausgerichtet ist, von ihm bei nächster Gelegenheit gebrochen zu werden?

    Der Autor hat Recht, dass die Ukraine mehr europäische Unterstützung braucht. Aber ja, Herr Clasen, sie WILL diese "Eskalation" (die keine ist). Und es steht uns, die wir NICHT um die Existenz unserer Nationen kämpfen, nicht zu, ihr diese Entscheidung abzunehmen.

    • @Normalo:

      @Normalo: Danke!

    • @Normalo:

      Wie werden wohl Putins Forderungen in einem Jahr aussehen?

      Für die Ukraine ist es schon ein riesen Erfolg, dass sie überhaupt noch existiert. Besser wird es nicht mehr.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das sieht die Ukraine wohl aktuell noch anders. Sie habne natürlich Recht, dass das aktuell nich tbesser wird, aber daran etwas zu ändern haben die Unterstützer der Ukraine in der Hand. Ich finde, es reicht vollkommen, wenn nur Trump eifrig dabei ist, sie, statt ihr zu helfen, weiter an die Wand zu drücken. Europa sollte sich diese miese Tour nicht zueigen machen.

        • @Normalo:

          Die aktuellen europäischen Treueschwüre gegenüber den Ukrainern - angesichts des außenpolitischen Paradigmenwechsels in den Staaten - hören sich aber mehr nach dem sprichwörtlichen Pfeifen im dunklen Walde an.



          Was kann Frau Kallas außer markigen Worten der Ukraine denn noch bieten? Freilich, dass das kleine Estland einer russischen Invasion (mit tatkräftiger NATO-Unterstützung) trotzen kann, davon bin ich angesichts der blamablen „Performance“ der russischen Armee in der Ostukraine überzeugt - wie auch Finnland in WK2 der übermächtigen Roten Armee eine herbe Abfuhr erteilte.



          Wir wissen es doch, dass die russische Militärmacht auf tönernen Füssen steht. Das einzig vernünftige Ziel aus europäischer Perspektive kann es jetzt doch nur sein, die Ukraine zu befähigen, den Krieg so lange fortzusetzen/durchzuhalten, bis das ökonomische und militärische Potenzial Russlands so weit geschwächt ist, dass es auf Jahrzehnte keine Bedrohung mehr darstellen kann.



          Ob die Ukrainer dabei noch Russland aus den besetzten Gebieten vertreiben können, ist möglicherweise nur ein Sekundärziel, denn die europäischen Unterstützer müssen auch auf die öffentliche Meinung in ihren Ländern Rücksicht nehmen.

          • @Abdurchdiemitte:

            "...wie auch Finnland in WK2 der übermächtigen Roten Armee eine herbe Abfuhr erteilte."

            Was meine Sie? Finnland wurde sowohl im Winterkrieg, als auch im WK2 besiegt. Oder meinen Sie die Anfangsschwierigkeiten im Winterkrieg?

        • @Normalo:

          Trump wird Selenskyj mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht helfen. Schon weil Selenskyj ihm nicht gegen die Familie Biden geholfen hat.

          Bleiben also die EU Staaten. Die geben sich zwar Mühe, aber dass sie allein schaffen , was zusammen mit den Amerikanern nicht klappte, ist sehr unwahrscheinlich.

          Dazu kommt, dass die Ukraine ein Rekrutierungsproblem hat. Dabei kann das Ausland nicht helfen.

          Ich sehe also nicht wirklich, dass es besser werden könnte...

    • @Normalo:

      Danke. Ich sehe es exakt wie Sie

  • Ja, Verantwortung übernehmen heißt manchmal auch, eine Niederlage einzugestehen.



    Wer kann jetzt noch ernsthaft an einen "Sieg der Ukraine" glauben?



    Selensky muss retten, was zu retten ist.



    Das heißt eben auch, auf Gebiete zu verzichten, um Menschenleben zu retten.



    Völkerrechtlich anerkennen muss er die besetzten Gebiete damit noch lange nicht.



    Wir haben als Deutsche lange in einem geteilten Land gelebt. Auch hier gab es Opfer. Doch mit Denen, die dieser Krieg mit sich bringt ist die Anzahl schwerlich zu vergleichen .



    Die Lage ist schlecht, die Aussichten noch Schlechter.



    Ich stimme dem Artikel zu und hoffe, dass nicht noch mehr Blut vergossen wird, bis diese Erkenntnis auch bei den Verantwortlichen reift.

    • @Philippo1000:

      Es ist entweder alles oder GAR NICHTS zu retten, weil Putin ohnehin immer weitermachen wird! Es sei denn seine Truppen werden besiegt. Aber ok, warten wir bis er im Baltikum einfällt, ja?

    • @Philippo1000:

      Gerade mit der Erfahrung der DDR würde ich sagen das war keine gute Lösung!

      Die deformierung der DDR Gesellschaft ist ein Schaden den man nicht zu gering einschätzen kann! Was heute AfD und BSW mit ihren Unterstützern vor allem aus der Ex-DDR anrichten ist davon eine Spätfolge!

      Das selbe gilt für Nord-Korea!

      Aufgrund dieser Erfahrungen würde ich also GEGEN solche Lösungen plädieren die Millionen von Menschen Dikaturen für Jahrzehnte ausliefern!

    • @Philippo1000:

      "Wir haben als Deutsche lange in einem geteilten Land gelebt."



      Und diese Teilung wurde beiderseits massivst militärisch abgesichert, wie Sie sich vielleicht erinnern. Ein Infragestellen der Grenzziehung hätte ungefähr Weltuntergang bedeutet. Der Ukraine hingegen wird hier keinerlei ernstzunehmende Absicherung zugestanden (Russland fordert sogar, die Größe des ukrainischen Militärs zu begrenzen!), weswegen die Waffenstillstandslinie angesichts der uns allen bekannten Absichten Putins schon in Kürze wieder Makulatur sein wird.

  • Danke für den Artikel, der sich nicht scheut unangenehme Wahrheiten anzusprechen.

  • Wenn man heute zugibt, dass 2022 schon deutlich mehr vereinbart hätte können, als es in Zukunft je möglich wäre, dann ist es ein Eingeständnis der Unfähigkeit. Wer und warum treibt man die Ukraine an? Für welchen Preis? Die Krim ist verloren und jetzt kommen noch weitere Gebiete hinzu. Die USA verlassen das sinkende Schiff. Und wer will jetzt das Schiff auf den Grund steuern?

    • @Pico :

      Russland ist verloren und wird unabhängig vom Kriegsausgang untergehen.

      Implodieren am auslaufen des fossilen Zeitalters. Und hoffentlich in viele kleine Staaten zerbrechen.

      Und das kann ich nur begrüßen.

  • Die ganze Argumentation, die vielen sehr schlüssig vorkommen mag, funktioniert nur unter der Grundannahme, dass eine solche "Frieden-" bzw Waffenstillstandsvereinbarung dann auch Gültigkeit und Bestand haben würde. Da eine NATO-Mitgliedschaft der Rest-Ukraine aber ausgeschlossen wird, die USA keinen Bock auf ernsthaftes Engagement in Richtung Sicherheitsgarantien haben und robuste europäische Truppenpräsenz von Moskau abgelehnt wird, wird der Krieg nach allen Erfahrungen mit dem Putinismus (der Autor fordert doch realistische Einschätzungen...?) bald weitergeführt und westwärts ausgedehnt werden.



    Also nix Frieden, sondern mehr Krieg. Die Ukraine und Europa sind leider dazu verdammt sich gegen diese Gefahr militärisch zu wehren. Bei einer tatsächlich und glaubhaft abgesicherten Waffenstillstandlinie sähe das schon anders aus.

    • @dites-mois:

      Die Sicherheitsgarantie wäre die Ukraine entsprechend aufzurüsten. Kostet zwar eine Menge Geld ist aber besser als irgendwelchen unrealistischen Wunschvorstellungen nachzuhängen. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Erkenntnis endlich durchsetzt.

  • Super Herr Clasen. Jemand kommt zu Ihnen, brandschatzt und Schlimmeres und Ihre Nachbarn stehen schwer gerüstet um Ihr brennendes Haus herum und sagen:



    "Na ja, verhandeln Sie doch mit den Banditen. Er will doch nur die Hälfte Ihres Lebens"

    Vielleicht finden Sie Ihren moralischen Kompass wieder wenn Sie daran denken, dass es Sie, mich und jeden anderen Menschen auch treffen könnte. Was gar nicht abwegig ist, wie Experten annehmen.

    www.tagesschau.de/...hung-nato-100.html

    Wenn die Ukraine deutlichere Unterstützung erhält kann und wird sie die verlorenen Gebiete zurück erobern. Die Ukraine hatte von Russland Sicherheitsharantien und diese wurden gebrochen. Warum sollte die Ukraine den Russen jetzt vertrauen?

    • @Pawelko:

      Herr Clasen ist in Kiew. Unter den Menschen und nicht in einem Hotel voller gleichgesinnter Journalisten. Er erlebt also die Stimmung im Land hautnah.

      Und er teilt wohl die Einschätzung des ukrainischen Präsidenten vom Anfang des Jahres, dass eine Rückeroberung der besetzten Gebiete in absehbarer Zeit nicht möglich ist.

  • Mir geht es wie dem anderen Kommentarist: mit Bauchgrimmen stimme ich zu.

    Am wichtigsten sollte sein, dass das Töten und Bomben aufhört und dass in den Teilen der Ukraine, in der derzeit Freiheit und Demokratie herrschen, diese Errungenschaften nicht durch weitere russische Vorstöße gefährdet werden.

    Vielleicht können sich die besetzten Teile der Ukraine, die dann erstmal "unter russischer Verwaltung" stehen, irgendwann die Demokratie zurückholen, wenn die Clique um Putin weg ist.

    Ich wäre zusätzlich für ein intelligentes System aus Sicherheitsgarantien, am besten (neben der EU und, wenn sie wollen, den USA) unter Einschluss Indiens und Chinas.

    • @argie:

      Wodurch sollte funktionieren, was bei Minsk nicht funktionierte?



      Putin wird noch eine ganze Weile leben, vermutlich.

      • @Janix:

        Man kann davon ausgehen, dass dieses Mal die Verbündeten genau darauf achten werden, dass die Ukraine eine Vereinbarung einhalten wird. Dieses erhöht logischerweise auch die Chancen, dass Russland sich daran hält. Natürlich gibt es für letzteres keine Garantie, aber die Alternative ist ein weiterkämpfen , um später noch schlechtete Bedingungen aktzeptieren müssen.

        • @Alexander Schulz:

          Wie anders soll es jetzt sein, dass es keinen zweiten offenen Bruch von Minsk durch Putin geben wird?

          Sehen Sie europäische, auch deutsche Truppen in ausreichender Zahl als Schutz am Ort? Wieso/ wieso nicht?

  • "Wer diese Eskalation möchte, soll bitte auch sagen, welchen Preis er oder sie zu bezahlen bereit ist: Sind es Tausende Tote, Zehntausende oder Hunderttausende?"

    Gegen Frage:



    Ab wann darf sich die Ukraine wehren bzw. sollte man sagen "Stop!"

    Es ist keine Eskalation wenn man sich verteidigt oder wird nun dem Verteidiger und seine Unterstützer vorgeworfen das der Krieg so lange geht?->"Las dich von mir verprügeln, wenn du dich verteidigst oder andere dir helfen Eskalisert ihr nur die Situation... ich wollte dich nur zusammen schlagen und ausrauben... wie könnt ihr nur euch wehren?!"

  • Im allgemeinem Geraune eine nüchterne Einschätzung der Lage. Von jemanden, der vor Ort ist und nicht mindestens 1000km entfernt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Sehe ich auch so.

  • Kommentar entfernt, bitte halten Sie sich an die Nettiquette. Die Moderation

    • @Wayko:

      "David Arachamia, Verhandlungsführer der ukrainischen Seite in Istanbul 2022, sah auf russischer Seite damals durchaus eine Bereitschaft, den Krieg zu beenden.

      „Sie waren bereit, den Krieg zu beenden, wenn wir – wie einst Finnland – neutral würden und uns verpflichten würden, dass wir der Nato nicht beitreten“, zitiert ihn die Ukrajinska ­Prawda."

      Der ukrainische Verhandlungsführer verbreitet russische Propaganda?

    • @Wayko:

      Es ist ein Unding dem Autor hier russische Propaganda zu unterstellen. Er bezieht sich auf Fakten. Wir sehen doch wohin das Leugnen von Fakten, die unangenehm sind, geführt hat. Bitte besser informieren!

      • @Alexander Schulz:

        Nein, genau das nicht. Ebenso wie Sie hier gewohnter Weise ignoriert er all die Fakten, die nicht in seinen Gedankengang passen. Zb das Ziel, die Ukraine als ganzes zu eliminieren, das Putin unbeirrt weiter verfolgen wird, ggf halt mit einer kleinen Erholungspause, oder das Faktum, dass ein Vertrag mit Russland nur so lange gilt, bis eine günstige Gelegenheit kommt, ihn zu brechen.

        • @dites-mois:

          Sie behaupten einfach, dass die Fakten vom Autor so nicht stimmen, aber Belege bleiben Sie, wie so oft, schuldig. Sie spekulieren und verleumden. Davon abgesehen ist es unwichtig, ob Putin die Ukraine elemenieren möchte oder nicht, wenn die Ukraine so hochgerüstet wird, dass Russland nicht nochmal die Ukraine mit Erfolgsaussichten angreifen kann.

          • @Alexander Schulz:

            Der von den Russen vorgelegte Vertragsentwurf von Istanbul ist in seinem letzten Stand doch seit langem bekannt. U.a



            -Neutralität/Bündnisfreiheit der Ukraine



            - Verbot der Stationierung fremder Truppen



            -Sicherheitsgarantien mehrere Staaten, wobei Russland selbst als einer der Garanten auftritt und ein Vetorecht (!) gegenüber den anderen Garanten erhält.



            -Starke Restriktionen der ukrainischen Armee hinsichtlich Größe und Ausstattung



            An diesen Forderungen, welche die Ukraine völlig wehrlos im Falle eines erneuten russischen Überfalls gemacht hätten, sind die Verhandlungen gescheitert.



            Diese Fakten unterschlägt Herr Clasen, und Sie auch.

    • @Wayko:

      Ich frage mich auch wo der Autor Verhandlungen sieht, erfüllt Trump doch jede Forderung von Putin und dieser macht exakt gar keine Zugeständnisse.



      Das wird böse enden.

      • @Genosse Luzifer:

        Das ist die neue Art of the Deal: isch geb Dir allet!

        Hierzulande steht man offenbar drauf. Insbesondere ist man großzügig mit Opfern, die andere zu bringen haben.

        Und insbesondere hat man die Russen nicht verstanden. Lawrow heute: passt schon Donald, wir nehmen aber auch mehr...

  • Die Ukraine braucht echte Sicherheitsgarantien, wenn die NATO nicht bereit ist das zu liefern sollte die Ukraine eigene Atomwaffen bauen.

    • @Machiavelli:

      Wenn die Nato diese nicht liefert, oder wenigstens jener Teil der Nato, der noch lebendig ist, dann ist Europa geliefert. Dann hat Europa alle Versprechen, die sie der Ukraine übrigens seit Jahrzehnten gemacht hat, gebrochen.

    • @Machiavelli:

      Letzteres ist unrealistisch: Denn erstens würde Russland die Produktionsstätten sofort angreifen und zweitens würden nicht einmal die westlichen Unterstützer der Ukraine das zulassen: denn dafür müsste die Ukraine aus dem NPT austreten, was vermutlich einen Schneeballeffekt nach sich ziehen würde... Die neue Begeisterung hier im Forum für nukleare Aufrüstung ist also, unter anderem, unrealistisch.

      • @O.F.:

        Sie legen in dieser Hinsicht Maßstäbe an, die spätestens seit dem Amtsantritt von Trump ihre Gültigkeit verloren haben. Das klassische Verständnis von der westlichen Welt existiert so nicht mehr.

        Im Baltikum, Polen und Finnland seit Putins Überfall auf die Ukraine, im Rest Skandinaviens spätestens seit Trump. Sie haben in der Frage nicht einmal mehr eine geeinte EU und damit ist nicht bloß Ungarn oder Slowenien gemeint.

        Die USA haben sich abgespalten, GB wählt die Vasallenrolle und was bleibt von der westlichen Welt außer der Achse Deutschland-Frankreich und einiger Anrainer? Mitunter noch Kanada. Selbst Italien und Spanien gehen eigene Wege.

        Balten und Polen haben das längst verstanden, bei den Skandinavier hat es etwas länger gedauert, in Deutschland braucht es wahrscheinlich noch Zeit, um zu Verstehen.

        Besuchen sie einmal Finnland, Schweden, Norwegen, Polen, die baltischen Staaten und schauen sich an, in welchem Tempo dort Zivilschutzmassnahmen betrieben werden.

        Ein polnischer Kollege berichtete mir, dass es jetzt sogar an den Schulen Schiessunterricht gibt.

        Das machen die nicht aus dem Grund, weil die Menschen in diesen Ländern ängstlicher sind als hierzulande.

        • @Sam Spade:

          Ob der Westen als politische Einheit erst mit Trump verschwunden ist oder nicht schon viel länger eine Illusion war, sei dahingestellt (die Konflikte und Zweifel sind ja nicht neu, nur offensichtlicher). Aber hier scheinen Sie mehrere Fragen zu vermischen: es ging mit nicht um das Verhältnis zu den USA oder die Frage nach Aufrüstung im Allgemeinen, sondern spezifisch um Atomwaffen. Und hier bleibt es bei dem entscheidenen Punkt: wenn EU Staaten aus dem NPT austreten und nuklear aufrüsten, würden etliche andere Staaten nachziehen: wieso sollte Polen oder Deutschland einen Anspruch auf diese Sicherheitsgarantie (wenn es denn eine ist...) haben, aber die Türkei, Brasilien oder eben der Iran nicht? Ich bin mir sicher, dass man selbst in hiesigen Hauptstädten weiss, dass das eine Katastrophe wäre und wenn nicht: der internationale Druck wäre zu gross. Die europäischen Staaten werden also realistischer Weise ohne nukleare Abschreckung leben müssen - was sie ja mit einem erheblichen Teil der restlichen Welt gemeinsam haben.

          • @O.F.:

            „ Ich bin mir sicher, dass man selbst in hiesigen Hauptstädten weiss, dass das eine Katastrophe wäre“.



            Völlig richtig. Und deswegen wird die Ukraine nach dem Krieg NATO Mitglied oder Mitglied eines sonstigen Verteidigungsbündnisses mit Atomschirm werden (je nachdem wie viel von der NATO übrig ist). In dem aktuellen Verhandlungsentwurf, den Europäer und Ukraine vorgelegt haben, ist das ja schon angelegt (Sicherheitsgarantien analog zum NATO- Bündnisfall, auch ohne dass die Ukraine bereits Mitglied wäre).



            Rein völkerrechtlich betrachtet wäre der Fall der Ex- Atommacht Ukraine schon ein bisschen anders, bedeutsamer als der NPT ist das Budapester Memorandum. Dieser Vertrag wurde von allen anderen Unterzeichnern verletzt, weshalb auch die vertraglichen Verpflichtungen der Ukraine (Verzicht auf Atomwaffen) nichtig sind.

      • @O.F.:

        Ersteres ist auch unrealistisch.



        Letztendlich hätte man sich schon früher mit den Realitäten beschäftigen sollen anstatt mit unrealistischen Szenerien. Die Preis dafür zahlen leider die Menschen in der Ukraine.

      • @O.F.:

        Wie die Vereinigten Staaten sich unfähig zeigen, Nord Korea und den Iran vom Bau der Bombe abzubringen, wird es auch den Russen unmöglich sein, solche Pläne zu stoppen.

        • @mdarge:

          Im Falle Irans ist das noch nicht sicher; aber die Ukraine ist ein ganz anderer Fall, schon durch die geographische Nähe zu Russland und die auf absehbare Zeit viel größere Abhängigkeit von westlichen Unterstützern, die ebenfalls keine nukleare Aufrüstung der Ukraine wollen. Es würde letzterer so gehen wie Schweden, das solche Ambitionen auch aufgeben mußte - und zwar durch den Druck des Westens im Kalten Krieg.

          • @O.F.:

            Schweden hat zwar das Abkommen auf Druck der USA 1968 unterzeichnet, die Produktion aber lediglich stillgelegt. Der Schwerwasser Reaktor von Agesta wurde 1974 stillgelegt und der Vorrat an schweren Wasser entfernt.

            Dennoch wird die Anlage bis zum heutigen Tage gewartet und der Reaktor wäre kurzfristig betriebsbereit zur Plutoniumgewinnung. Den Mangel an schweren Wasser würde Norwegen, trotz eines Exportverbots, bei Bedarf garantiert beheben.

            Seit dem Fall des Eisernen Vorhang gab es für die Skandinavier keine Veranlassung über eine atomare Bewaffnung nachzudenken.

            Das hat sich gravierend geändert, während die Schweden kontinuierlich ein Forscherteam beim Verteidigungsministerium unterhielten, war Norwegen bisher ein glühender Verfechter der atomaren Abrüstung und hatte keine Ambitionen hinsichtlich eines eigenen Nuklearprogramms.

            Bei der letzten Tagung des Nordischen Rats 2024 in Reykjavík wurde das Thema von Schweden aber wieder angesprochen und zwar vor dem Hintergrund der russischen Bedrohung in Verbindung eines Wahlsieges von Trump.

            Das sind die Zeichen der Zeit, die in Skandinavien und im Baltikum anders gedeutet werden als hierzulande. Gilt auch für atomare Bewaffnung.

            • @Sam Spade:

              Dass sich Schweden die technischen Möglichkeiten einer nuklearen Bewaffnung offen gehalten hat stimmt (Deutschland übrigens auch: es ist der politische Wille, nicht die praktischen Möglichkeiten, die den Bau von Atomwaffen verhindern). Was die Zukunft betrifft, gilt was ich oben schon geschrieben habe: europäische Staaten können sich nicht nuklear bewaffnen, ohne den NPT zu verlassen und ihn damit realistischer Weise zu zerstören: die Folge wäre ein nukleares Wettrüsten, das viel gefährlicher wäre als eine angeblich drohende russische Invasion. Übrigens: ich weiss nicht, ob Sie eine skandinavische Sprache beherrschen, aber weder in Politik noch in den Medien ist die atomare Bewaffnung hier ein Thema, das, jenseits reisserischer Einlassungen, wirklich ernsthaft diskutiert wird - es ist einfach nicht realistisch. Das Spiel mit dem Schwellenstatus ist natürlich etwas anderes.

  • Ein guter Artikel, vielen Dank!

  • Mit Bauchgrimmen kann ich dem Artikel zustimmen.Die derzeitigen Realitäten müssen in irgendeiner Form hingenommen werden. Dazu bedarf es ernsthafter Verhandlungen.Leider bleibt die Moral zunächst auf der Strecke.Wie häufig in der Weltgeschichte, kann sich das Blatt nach einiger Zeit wenden.Selenskij sollte jetzt staatsmännische Größe zeigen und sein Volk vor dem Ausbluten retten.Putin und Konsorten werden bei der jetzigen Überlegenheit kaum nachgeben.Das wird uns Europäer nicht entbinden, die Sanktionen aufrechtzuerhalten und vor Russland militärisch auf der Hut zu sein.

    • @Fred Feuerstein:

      "Putin und Konsorten werden bei der jetzigen Überlegenheit kaum nachgeben."



      Wie Verhandlungen bei einem Verhandlungspartner aussehen sollen, der nicht nachzugeben bereit ist, müsste man mir erklären.

    • @Fred Feuerstein:

      Wenn Selenskyj jetzt zustimmt, gibt er sein Volk zum Ausbluten frei.

      Teil der Forderungen Russlands ist noch immer eine Demilitarisierung der Ukraine.

      In 2 oder 3 Jahren ist der Rest der Ukraine dran.

      Dann wird es keine USA mehr geben , die die Ukraine wieder stützen.

      Und ob die Europäer wieder reagieren?

    • @Fred Feuerstein:

      Ich stimme Ihnen absolut zu und möchte ergänzen: weigert sich Selenskyi weiterhin, auf Grundlage des amerikanischen Vorschlags mit den Russen zu verhandeln - möglicherweise noch auf Anraten seiner europäischen Verbündeten -, verschlechtern sich die Bedingungen für die Ukraine weiter, überhaupt zu einem annehmbaren Ergebnis zu kommen. An diesem Punkt muss man Trump leider zustimmen, so schwer das auch fallen mag.



      Und aus diesem Grund sind die Europäer auch schlecht beraten, den Ukrainern von Verhandlungen auf Basis des vorliegenden US-Vorschlags (so vage er auch formuliert ist) abzuraten - weil sie selbst leider nichts in der Hand haben, was Putin dazu bewegen könnte, überhaupt irgendwann in Verhandlungen einzusteigen.



      Der jetzt unterbreitete europäische Gegenentwurf ist aus russischer Perspektive nicht annehmbar - und das wissen die Verfasser auch.



      Also müsste der Krieg noch so lange fortgesetzt werden, bis die Ukrainer militärisch so weit in Vorhand kommen, um Putin die Bedingungen zu diktieren.



      Aber ist es realistisch, dass das passiert? Darüber scheiden sich die Geister. Ich persönlich halte es nicht für möglich.

      • @Abdurchdiemitte:

        wie realistisch war es denn 2022 davon auszugehen, dass die Ukraine überhaupt die Möglichkeit hat, Russland aufzuhalten.



        Die russen gingen davon aus, dass sie innerhalb weniger Tage in Kiew sind. Die hätten auch nicht geglaubt, dass da ernsthafte Gegenwehr kommt.



        Daher sollten weder die Russen noch wir die Kampfmoral der Ukrainer vorzeitig als aufgebraucht ansehen.



        Ob hier aufgegeben wird, entscheiden einzig und allein die Ukrainer, mit der Waffe an der Front stehen.

        • @Herma Huhn:

          Wie es zu eklatanten militärischen Fehleinschätzung der russischen Seite kommen konnte, die Ukraine binnen weniger Tage einfach so „schlucken“ zu können, ist mir - ehrlich gesagt - bis heute ein Rätsel.



          Ich denke, hier wurde v.a. das Momentum des Coups verpasst, blitzartig in Kiew einzudringen und die rechtmäßige Regierung zu liquidieren. Das hat den Ukrainern relativ schnell Zeit gegeben, den militärischen Widerstand zu organisieren - und zwar nicht mit Mitteln des einfachen Partisanenkrieges, sondern mittels relativ hoch gerüsteter Streitkräfte. Und dann stockte der russische Vormarsch und es kam schon sehr früh zu einem „Einfrieren“ der ungefähren Frontlinien - ein Status Quo, der mit relativ unbedeutenden Verschiebungen auf beiden Seiten bis heute anhält.



          Noch einmal: wie konnte es zu dieser - aus russischer Sicht - katastrophalen Fehleinschätzung der ukrainischen Ressourcen kommen?



          Das lässt einen zudem nachdenklich werden hinsichtlich der tatsächlichen konventionellen militärischen Möglichkeiten Russlands, die NATO ernsthaft zu bedrohen. Aus Polen ist zuweilen zu hören, die Russen sollten nur kommen, sie würden sich dann eine blutige Nase holen.

        • @Herma Huhn:

          "Ob hier aufgegeben wird, entscheiden einzig und allein die Ukrainer, mit der Waffe an der Front stehen."

          Dem ist nichts hinzuzufügen.

          Und neben der moralische Verpflichtung der Unterstützung sollte der Rest Europas auch die Notwendigkeit sehen

          www.tagesschau.de/...hung-nato-100.html

          • @Pawelko:

            Solidarität mit der Ukraine . Slava Ukraine