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Krieg in GazaIsrael tötet Al-Jazeera-Korrespondenten in Gaza

Ein israelischer Luftangriff hat fünf Journalisten in Gaza getötet. Unter ihnen ist der bekannte palästinensische Journalist Anas al-Scharif.

Ein Screenshot aus einem Video von Al Jazeera zeigt Anas al-Sharif Foto: Al Jazeera via ap

Jerusalem taz | Der weithin bekannte palästinensische Al-Jazeera-Journalist Anas al-Scharif ist zusammen mit vier Kollegen bei einem Luftangriff in Gaza-Stadt getötet worden. Insgesamt kamen bei dem Angriff auf ein Pressezelt neben dem Al-Schifa-Krankenhaus am späten Sonntagabend sieben Menschen ums Leben, berichtet Al Jazeera. Al-Scharif galt zuletzt als das bekannteste Gesicht des katarischen Senders im Gazastreifen. Journalistenorganisationen und die Vereinten Nationen hatten im Juli gewarnt, Israel bereite mit einer Rufmord-Kampagne dessen Ermordung vor.

Der 28-jährige Reporter veröffentlichte noch Minuten vor seinem Tod beim Kurznachrichtendienst X ein Video und berichtete von schweren Bombardierungen in Gaza-Stadt. Mit Bezug auf die israelischen Pläne, den gesamten Norden des Küstenstreifens einzunehmen, schrieb er: „Wenn dieser Wahnsinn nicht aufhört, werden von Gaza nur Ruinen bleiben, seine Stimmen zum Schweigen gebracht, seine Gesichter ausgelöscht – und die Geschichte wird euch erinnern als stille Zeugen eines Genozids, den ihr nicht aufhalten wolltet.“

Die israelische Armee bestätigte den Angriff. Sie veröffentlichte Ausschnitte aus nicht überprüfbaren Dokumenten, die belegen sollen, dass al-Scharif „Kopf einer Hamas-Zelle“ und für Raketenangriffe auf Israel verantwortlich gewesen sei. Ähnliche Anschuldigungen hatte Armeesprecher Avichai Adraee bereits in den Wochen zuvor gemacht. Am 20. Juli warf er al-Scharif vor, eine „Hamas-Kampagne“ mit Falschbehauptungen über Hungerleiden zu betreiben, weil der Reporter während einer Live-Schalte zur humanitären Lage in Tränen ausgebrochen war.

CPJ warnt vor unbegründeten Behauptungen

Das internationale Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) und die UN-Sonderberichterstatterin für Meinungsfreiheit, Irene Khan, hatten die Anschuldigungen im Juli als „gegenstandslos“ bezeichnet und vor einer Schmutzkampagne und einer Bedrohung des Lebens von al-Scharif gewarnt. Es gebe zunehmend Hinweise, dass Journalisten „in Gaza von der israelischen Armee auf der Grundlage unbegründeter Behauptungen, sie seien Hamas-Terroristen, gezielt angegriffen und getötet wurden“, schrieb Khan.

Getötet wurde bei dem Luftangriff laut Al Jazeera auch deren Korrespondent Mohammed Kreikeh sowie die Kameraleute Ibrahim Saher, Mohammed Nufal und Moamen Aliwa. Dem Leiter des Al-Schifa-Krankenhauses zufolge starb auch der freie Journalist Mohammed al-Chaldi.

Seit dem 7. Oktober wurden im Gazastreifen laut CPJ 186 Journalisten getötet. Das von der Hamas kontrollierte Medienbüro in Gaza zählt 237 getötete Mitarbeiter von Medien. Der Sender Al Jazeera, den Israel auf seinem Staatsgebiet und im besetzten Westjordanland verboten hat, hatte seit Kriegsbeginn bei israelischen Angriffen mindestens sechs Mitarbeiter, acht freie Mitarbeiter sowie zahlreiche ihrer Familienmitglieder verloren, darunter Hamsa al-Dahdouh, Ismail al-Ghoul, Rami al-Refee und Hossam Schabat.

CPJ-Regionaldirektorin Sara Qudah zeigte sich „entsetzt“ über den Angriff auf al-Scharif und sagte: „Die Praxis, Journalisten ohne glaubwürdige Beweise als Militante zu bezeichnen, wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich seiner Absichten und seiner Achtung der Pressefreiheit auf.“

Israel verweigert internationalen Reportern Zugang

Kritik kam auch seitens der Bundesregierung. „Die Tötung von Journalisten verurteilen wir“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Zudem sei „die Frage zu beantworten, warum dabei fünf Kollegen getötet wurden“, wenn der Angriff al-Scharif gegolten habe. Israel müsse darlegen, weshalb der Verlust des Schutzstatus des Journalisten „überhaupt zu rechtfertigen“ sei.

Al-Scharif, der im Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens geboren wurde, hatte CPJ im Juli in einem Interview gesagt, er lebe mit dem Gefühl, „dass ich jeden Augenblick bombardiert und getötet werden könnte“. Am Montag versammelten sich im Hof des von Bomben zerstörten Al-Schifa-Krankenhauses Hunderte Menschen, um al-Scharif und seine Kollegen zu beerdigen und Abschied von ihnen zu nehmen.

Er hinterlässt eine Frau und zwei kleine Kinder. Sein 90-jähriger Vater war bereits im Dezember 2023 bei einem israelischen Luftangriff auf Gaza-Stadt getötet worden. Al-Scharif soll laut CPJ zuvor mehrfach von der israelischen Armee aufgefordert worden sein, seine Berichterstattung einzustellen. Israel verweigert internationalen Reportern seit 22 Monaten den unabhängigen Zugang nach Gaza. Anders als viele andere Sender verfügt Al Jazeera über ein großes Netz von lokalen Reportern vor Ort.

Bewohner von Gaza-Stadt berichteten am Montag laut der Nachrichtenagentur Reuters von schweren Bombardements im Osten der Stadt. Panzer und Flugzeuge beschossen demnach unter anderem die Viertel Sabra und Seitun. Viele fürchten den Beginn der jüngst von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu angekündigten Eroberung von Gaza-Stadt, wo sich derzeit rund eine Million Menschen aufhalten. Bisher gibt es jedoch keine Anzeichen für den Beginn einer Bodenoffensive.

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202 Kommentare

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  • Ich komme nicht umhin, noch einmal zu betonen, wie sehr mich diese Diskussion schockiert: da bombardiert ein Staat ein Pressezelt, tötet mehrere Journalisten - und sogar im Zentralorgan des deutschen Linksliberalismus grübelt man darüber, ob das nicht doch OK ist. Immer wenn man denkt, das jetzt die rote Linie erreicht sein müsste, wird man eines besseren belehrt. Es ist zum Verzweifeln...

  • Wieso wird mit keinem Wort in diesem Artikel erwähnt, dass Anas al-Scharif sehr enge Kontakte zur Hamas pflegte?



    Unabhängig von den Anschuldigungen die Israel erhebt, gibt es im Netz unzählige Bilder die für jedermann unabhängig abrufbar sind, die ihn immer wieder in direkter Nähe zu Hamas Größen zeigen.



    Sollen das alles Zufälle gewesen sein?

    • @Saskia Brehn:

      Den Satz nicht zu ende gelesen, nicht war?



      "...Sie veröffentlichte Ausschnitte aus nicht überprüfbaren Dokumenten,..."

      "Nicht überprüfbaren Dukumenten"

      Also ich veröffentlicht ein Bericht, zitiere/verweise auf ein Dokument was niemand außer mir und der 'innere' Zirkel kennt und sage:



      So steht es im Dokument geschrieben also ist mein Bericht die Wahrheit.

      Ja klar. Hm richtig...



      Aber passt schon Sie werden mir ja glauben.



      Auch wenn niemand das Dokument prüfen kann.

      PS.: Wer Sarkasmus findet darf diesen gerne behalten oder weiter geben.

    • @Saskia Brehn:

      Ahso.



      Und Journalisten, die sich in "direkter Nähe" von "Russland-Größen" zeigen, sind automatisch verdächtig, prorussische Agitprop zu verbreiten?



      Und Journalisten, die sich in "direkter Nähe" von "Israel-Größen" zeigen, sind automatisch verdächtig, proisraelische Agitprop zu verbreiten?

    • @Saskia Brehn:

      Bitte links, und schauen Sie sich doch einmal die letzte Veröffentlichung der BBC an: www.bbc.com/news/articles/c6200wnez73o. Man fragt sich dann, warum wird ein Toter hier in den Foren Verleumdung? Journalismus scheint in jeder Hindicht gefährlich zu sein. Auch für die Mächtigen.

    • @Saskia Brehn:

      Na, dann sollten Sie einmal weiter lesen. Heute Artikel in der TAZ, das sich grosse Zweifel an den von Ihnen genannten Behauptungen stellen. Erst lesen, dann schreiben.

  • Man kann auch gleichzeitig Journalist und Hamas-Terrorist sein. Das schließt sich ja nicht aus und nach dem, was man in anderen Nachrichtenportalen liest scheint dieser Mann eher zweiteres gewesen zu sein.

    • @Katharina Reichenhall:

      Wieder keine Beweise, sondern Behauptungen, die man angesichts der Sachlage und eines heutigen TAZ Artikels, eher als Verleumdungen ansehen darf.

      • @Jo Lang:

        Sie sind ein lustiger Mensch.



        Auf welcher Grundlage möchten Sie mir Verleumdung unterstellen? Auf Grundlage eines Textes, der nach meinem Kommentar erschienen ist? Zumal der Verleumdungsvorwurf ohnehin abwegig ist.

        • @Katharina Reichenhall:

          Wie immer von Ihnen eine leere Aussage ohne wirkliche Beweise.

          Warum lässt noch mal Israel (Regierung) keine unabhängigen Repoter nach Gaza?

        • @Katharina Reichenhall:

          Nein, schon als Sie Ihren ersten Kommentar schrieben, gab es keine veröffentlicht Beweise. Ich finde es immer faszinierend, wie manche Leute mit gewissem Wohlwollen falsche Nachrichten verbreiten. Und das passiert Ihnen nicht das erste Mal, es bleibt bei Verleumdung.

    • @Katharina Reichenhall:

      Welche Portale sind das denn?

    • @Katharina Reichenhall:

      ...und darum ist es natürlich völlig OK gleich mehrere Menschen zu ermorden. Ist klar, verstehe.... Irgendwo habe ich mal gehört, dass es eine zivilisierte Gerichtsbarkeit gibt und nicht Blutrache die Grundlage meiner Handlung ist.

      • @Perkele:

        Wobei es für die Behauptung noch immer keine Beweise vor gelegt wurden.

        Wie war das noch gleich:



        Ankläger=Richter=Henker?



        Nur das hier dem "Angeklagten" noch nicht mal ein Verteidiger zu gestanden wurde.



        Daher kommt auch mein genannter Dritter "Henker"

        Da die Armee anscheinend wusste wo sich der Reporter aufhielt hätte man diesen doch auch festnehmen können.



        Aber nein, wir sprechen ja von "der moralischten Armee der Welt".

        Witz lass nach.



        Von der Behauptung "moralischten Armee der Welt" kann einem nur noch schlecht werden.

        • @Keine Sonne:

          Es gibt aber keine rechtliche Verpflichtung Beweise vorzulegen. Wenn Isr. entsprechende Erkenntnisse vorlagen, z.B. dass er als Kämpfer Sold bezog, darf er als Kombattant betrachtet und getötet werden. Weder vorher noch nachher müssen Beweise vorgelegt werden. Vielleicht kommt es noch bei einem Prozess dazu, oder in Jahrzehnten wenn die Archive für die Forschung geöffnet werden, aber noch können gute Gründe dagegen sprechen:

          Wenn man nachrichtendienstliche Informationen vorlegt, gewährt das dem Gegner immer einen Einblick, wie sie gewonnen wurden und kann entsprechende Gegenmaßnahmen treffen – mit der Folge das die Quelle versiegt. Ist es z. B. ein abgehörtes Gespräch, wird der Abgehörte nun wissen, das sein Kommunikationsweg angezapft wurde. Ist es ein Spion, kann dieser identifiziert und getötet werden. Wenn Isr. also abwägt, ob es die Quellen bewahren oder im taz-Forum Sie beschwichtigen soll, wird es sich für ersteres entscheiden. Ihre Erwartungshaltung Beweise präsentiert zu bekommen ist daher Realitätsfremd. Solche werden heute bestenfalls (Geheimdienst)Vertretern verbündeter Regierungen gezeigt, von denen man weiß, dass sie den Mund halten können – Ihnen nicht.

  • Journalist bleibt Journalist, egal für wen er journalistisch arbeitet oder für wen Sympathien gehegt werden.

    Erst wenn er zu einer Waffe greift wird er zum (illegalen) Kombattanten.

    Und mal ganz, ganz nüchtern betrachtet... was oder wer ist streng genommen wirklich unabhängig?

    • @Drehrummbumm:

      "Erst wenn er zu einer Waffe greift wird er zum (illegalen) Kombattanten."

      Das stimmt nicht.

      Im 1. Zusatzprotokoll Genfer Konvention steht (Art 43): "Die Angehörigen der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei (mit Ausnahme des in Artikel 33 des III. Abkommens bezeichneten Sanitäts- und Seelsorgepersonals) sind Kombattanten"

      Er muss also nicht zur Waffe gegriffen haben um als Kombattant zu gelten, eine Mitgliedschaft ist völlig ausreichend, auch die Aufgaben Planung, Organisierung von Nachschub, Verwaltungsaufgaben oder eben Pressearbeit etc. waren. Wenn er Mitglied der Hamas war, dann dürfte er ebenso wenig ein Recht auf Schutz gehabt haben wie der Pressesprecher der israelischen Streitkräfte (stets ein hoher Offizier).

      • @Socrates:

        Die “Streitkräfte” sind in diesem Fall allerdings die von Hamas und anderen Gruppen betriebenen Milizen, nicht Hamas in toto (und der Vergleich mit dem Presseoffizier ist offenkundig schief: al-Sharif hat für Al-Jazeera gearbeitet, nicht als Pressesprecher der al-Quassam-Brigaden; die weiteren bei dem Angriff auf das Pressezelt ermordeten Journalisten verschweigen Sie ohnehin). Von dem fragwürdigen Rechtsverständnis einmal abgesehen (das von praktisch keinem relevanten Experten geteilt wird!), frage ich mich, was für Werte Foristen haben, die selbst solche evidenten Kriegsverbrechen noch verteidigen. Die Verrohung beschränkt sich anscheinend nicht auf die direkt vom NO-Konflikt Betroffenen.

        • @O.F.:

          "die selbst solche evidenten Kriegsverbrechen noch verteidigen"

          Mal abregen... Ich habe nicht behauptet das es kein Kriegsverbrechen sei; sehe aber Indizien dass es keines ist. Ich habe zunächst einmal nur klarstellen wollen, dass ein Journalistenstatus keinen automatischen Schutstatus verleiht, im Gegensatz zum Status als Sanitäter oder Seelsorger. Wäre dieser Al-Sharif anstelle eines Mikrofons mit Verbandsmaterial und Schutzzeichen eines Sanitäters unterwegs gewesen, dann hingegen schon. Er mag für Al-Jazeera gearbeitet haben, aber ob er nicht zugleich zum militärischen Arm der Hamas gehörte oder in der Rolle des eingeschleusten Agenten gewesen war, können Sie nicht wissen, und noch weniger ausschließen. Jedenfalls wurde von isr. Seite schon letztes Jahr angegeben, dass er Mitglied der Nukhba gewesen war.



          www.timesofisrael....as-pij-operatives/



          Ich habe ansonsten den Eindruck, dass man bei der Hamas die zivile und militärische Sphäre nicht streng trennt, weder was Lokalisation (Einbettung in zivile Infrastruktur), noch Erscheinungsbild (Uniformen fast nur zur Parade), noch Funktion angeht.

    • @Drehrummbumm:

      Das ist nicht wahr. Mit einer Feder oder - etwas moderner - einer Tastatur kann man sehr viel mehr Schaden, als mit einer Waffe anrichten. Sehr viel mehr Tod und Zerstörung herbeizuführen. Man wird nicht erst Terrorist mit dem Gewehr in der Hand. Terroristen hat sehr viele Farcetten

      • @JSch:

        Es mag sein, dass man mit der Tastatur mehr Schaden anrichten kann als mit Waffen. Man wird dadurch dennoch weder zum Terrorist noch zum Kombattant.

      • @JSch:

        Konträr:



        Nach der Genfer Konvention verliert ein Journalist nur sein Recht auf Schutz, wenn er direkt an Gewaltakten teilgenommen hat.

        《- Noch Fragen?

        • @Keine Sonne:

          Das ist gelogen.

          Lediglich im 1. Zusatzprotokoll - welchem Israel gar nicht beigetreten ist - steht (Art 79): "1. Journalisten, die in Gebieten eines bewaffneten Konflikts gefährliche berufliche Aufträge ausführen, gelten als Zivilpersonen im Sinne des Artikels 50 Absatz 1.



          2. Sie sind als solche nach den Abkommen und diesem Protokoll geschützt, sofern sie nichts unternehmen, was ihren Status als Zivilpersonen beeinträchtigt;"

          Die Betonung liegt auf NICHTS.

          Also heben nicht nur "Gewalttaten" den Schutz auf. Auch Planen, Organisieren von militärischen Aktionen usw. Ebenso die Mitgliedschaft in feindlichen Streitkräften: Aus Art. 43: "Die Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei bestehen aus der Gesamtheit der organisierten bewaffneten Verbände, Gruppen und Einheiten, die einer Führung unterstehen, welche dieser Partei für das Verhalten ihrer Untergebenen verantwortlich ist" "Die Angehörigen der Streitkräfte einer am Konflikt beteiligten Partei (mit Ausnahme des [...] Sanitäts- und Seelsorgepersonals) sind Kombattanten." Die bloße Hamasmitgliedschaft reicht also.

          • @Socrates:

            Israel behandelt aber Kämpfer der Hamas nicht als Kombattanten. Gefangene werden nicht als Kriegsgefangene behandelt.

            • @Francesco:

              "Gefangene werden nicht als Kriegsgefangene behandelt."



              Mag sein. Vielleicht betrachtet sie Isr. (u.a. weil sie keine Uniform tragen) als illegale Kombattanten? Ich kann Ihnen leider nichts bestimmtes dazu schreiben, da ich mich noch nicht in dieses Thema eingelesen habe. Ich meine aber gehört zu haben, dass illegale Kombattanten keinen Anspruch auf gewisse Rechte und Vergünstigungen haben, welche rechtmäßigen Kombattanten in Kriegsgefangenschaft zustehen. Jedenfalls hat die Behandlung in der Gefangenschaft nichts damit zu tun, ob sie angegriffen werden dürfen: angegreifen darf man sowohl legale als auch illegale Kombattanten; die letzteren dürfen - soweit ich weiß - für ihre Teilnahme an Kriegshandlungen aber auch noch strafrechtlch verfolgt werden.

  • Al-Sharif hat über sich geschrieben, dass er Journalist sei ohne politische Verbindungen. Die BBC bezeichnet ihn dagegen als Teil des Medienteams der Hamas und es gibt Selfies mit ihm und der Hamas-Führungsriege. Dazu ein Bild, das ihn in herzlicher Umarmung mit Sinwar zeigt. Das ist für mich kein objektiver Journalist und es wäre angemessen, dies auch im Artikel zu erwähnen.

  • Journalismus kann gefährlich werden und sein. Die traurige Seite, ein Journalist mehr ermordet. Die ermutigend Seite, journalistische Berichte, wie bei ihm über die Hungerkrise, das Berichten der Wahrheit beinhaltet immer noch eine grosse Gefahr für die Mächtigen und motiviert die "Beseitigung " des Überbringers der Botschaft. Und der offizielle Diskurs der Mächtigen versucht, den Journalisten zu verunglimpfen. Man wird sehen, wer siegt, Feder oder Schwert.

  • Erst in der Vorwoche hat Netanjahu persönlich Journalisten und Korrespondenten in den Gaza Streifen eingeladen, um die Lage zu dokumentieren.

    Dieser "Staatspräsident" steht auf der gleichen Stufe wie der Größenwahnsinnige im Kreml.

  • die taz: "Anas al-Scharif, Korrespondent für Al Jazeera, und seine Kollegen sollen bei einem gezielten Angriff getötet worden sein. " Selbst die IDF bestätigt die gezielte Ermordung der fünf Journalisten, aber für die taz wird das durch das Wörtchen "soll" nur eine Möglichkeit.

    • @Alberta Cuon:

      Wenn man selbst nicht dabei war, ist es sinnvoll, erst mal im Konjunktiv zu bleiben.

      Macht für mich guten Journalismus aus.

      "Soll" ist nicht nur eine Möglichkeit.

      Es weist darauf hin, dass es auf Aussagen anderer beruht.

      • @rero:

        Nur Finden wir das "sollen" vor allem in der deutschen Presse, nicht in NYT, WaPo oder Le Monde in solchen Zusammenhängen. Handelt es sich um ein Soll der deutschen Presse oder sind die anderen unseriös ?

        • @Jo Lang:

          ???

          Das ist eine geläufige Variante, um in der deutschen Sprache Subjektivität auszudrücken.

          Was soll Le Monde oder die NYT dabei, die nicht auf Deutsch schreiben?

  • Da es sich bei Hr. Anas al-Scharif wahrlich nicht gerade um einen neutralen und ehrenwerten Journalisten handelte, sondern erkennbar eher um einen Propogandaverantwortlichen der Hamas, hat es möglicherweise nicht den Falschen getroffen. Wäre doch ganz nett gewesen, wenn die Rolle von Hr. Anas al-Schari in dem Artikel etwas deutlicher beleuchtet worden wäre.

    • @Nachtsonne:

      Der Angriff erfolgte direkt bei einem Krankenhaus und tötete noch 6 weitere Menschen. Nach den Regeln der humanitären Kriegsführung sind diese beiden Tatsachen nicht hinnehmbar. Denn im Zweifel (wenn die Gefahr übermäßiger Kollateralschäden besteht) hat jeder Angriff zu unterbleiben. Und Zivilisten bleiben immer Zivilisten, selbst wenn sich Terroristen unter ihnen verstecken.

      Und Pressevertreter, genießen besonderen Schutz.

      • @Drehrummbumm:

        Ich denke sie liegen in mehreren Punkten nicht ganz richtig.



        1. Journalisten haben keinen besonderen Schutzstatus, nur wie jede andere Zivilperson auch.



        2. Ich denke Sie irren auch, das ein Angriff in Krankenhausnähe nicht hinnehmbar sei. KH haben besonderen Schutz, sodass wenn sie ihren Schutzstatus verloren haben, vor einem Angriff dennoch eine Warnung abgegeben werden soll. Das gilt allerdings nur für das KH selbst, nicht die Umgebung. Ich vermochte die genaue Stelle auf die schnelle nicht zu ermitteln, aber lt. Berichten soll es ein Zelt irgendwo gegenüber dem Haupteingang gewesen sein – also nicht das KH selbst, sodass wahrscheinlich kein besonderer Schutz der Lokalisation bestand.



        3. Bedenklicher erscheint da schon, das auch einige Andere umgekommen sind. Nach meinem Kenntnisstand zählt aber nicht das Endergebnis oder die Gefahr, sondern die Vorhersehbarkeit. Zwischen Feuerbefehl und Einschlag vergeht einige Zeit. Es ist möglich, dass zum Zeitpunkt des Feuerbefehls kein unverhältnismäßiger Kollateralschaden drohte, dies sich aber bis zum Einschlag änderte (z.B. indem sich eine Gruppe von Zivilisten plötzlich ins Zielgebiet begab, was nicht vorhersehbar war).

    • @Nachtsonne:

      "Wäre doch ganz nett gewesen, wenn die Rolle von Hr. Anas al-Schari in dem Artikel etwas deutlicher beleuchtet worden wäre."

      Ja, ich finde auch, man hätte erwähnen sollen, dass Al-Sharif Pulitzer-Preisträger war.

    • @Nachtsonne:

      Sie wiederholen nur Propagandareden, wo sind die Beweise ?

    • @Nachtsonne:

      Dürfen Journalisten nicht parteeisch sein? Rechtfertigt das, sie zu töten?

      • @Francesco:

        @Francesco



        Ihm wird nicht vorgeworfen parteiisch zu sein, sondern der Anführer einer Gruppe (gewesen) zu sein, die Raketen abschoss und damit viele israelische Menschen tötete.



        Ich hoffe, Sie sehen den Unterschied zwischen den beiden Vorwürfen.

      • @Francesco:

        Natürlich, bei Kolumnen. In der Berichterstattung nüchtern berichten was ist. Und vor allem nicht zu selektieren, über was man berichten möchte, und über was nicht. Zumindest macht das für mich einen guten Journalisten aus.

        • @Müller Christian:

          Dann dürften Sie hier in Deutschland fast keine Nachrichten sehen lesen oder sonstiges.

          In Deutschland wird:



          a) selektiert Berichtet (bei der Masse durchaus verständlich, ist aber dennoch Eingriff in die neutrale Berichterstattung)



          b) In der Berichterstattung nicht immer klar getrennt ob etwas bewiesen wurde oder es sich nur um eine Aussage handelt (von welcher Seite auch immer)

      • @Francesco:

        Journalisten sollten meiner Meinung nach nicht parteiisch sein, aber das ist ein anderes Thema. Wenn man als Journalist offensichtlich für die Hamas arbeitet ist man Kriegspartei. Ob die im Falle von Hr. Anas al-Scharif vorlag, kann man diskutieren. Die Israelis hatten dazu offensichtlich eine klare Meinung.

        • @Nachtsonne:

          'Wenn man als Journalist offensichtlich für die Hamas arbeitet ist man Kriegspartei.'

          BS. Dann ist man immer noch Journalist, solange man keine Waffe anfasst. Genauso wie eine Krankenschwester oder ein Sanitäter, die für die Hamas arbeiten, Krankenschwester oder Sanitäter bleiben.

        • @Nachtsonne:

          Nein, ist es nicht: denn ersten hat er für Al-Jazeera gearbeitet, nicht für Hamas, und zweitens würde ihn auch das nicht zum Kombattanten machen.

          • @O.F.:

            Wollen Sie seinen Arbeitsvertrag mit Hamas sehen? Die Sache mit dem Kombattantenstatus interessiert im Falle der Hamas nur Leute, die bei Rot nicht über die Ampel gehen, auch wenn weit und Breit kein Auto zu sehen ist.

            • @Nachtsonne:

              Die „Sache mit den Kombattanten-Status“ interessiert jeden, der wissen will, ob es sich hier um ein Kriegsverbrechen gehandelt hat – was vermutlich der Fall ist (und noch einmal: die Hamas-Mitgliedschaft, selbst wenn sie bewiesen wäre, reicht hier nicht aus, solange der Beleg fehlt, dass al-Sharif in einer der palästinensischen Milizen gekämpft hat).

      • @Francesco:

        Meinung ist eine Sache, freudestrahlend Selfies mit Sinwar machen eine andere. Sinwar gilt als Architekt des 7. Oktober.

        • @Klobrille:

          Hat er getötet?



          Wenn nein - war es Mord!

          Wurde er angeklagt?



          Wenn nein - war es Mord!

          War er beim Überfall dabei?



          Wenn nein - war es Mord!



          Wenn ja - war es immer noch Mord!



          Warum? Weil er nicht angeklagt und verurteilt wurde, darum!

          Rechtfertigt ein Selfi einen Mord?



          Nein.

          Sollte eigentlich NICHT schwer fallen das zu verstehen.

          Desweiteren:



          Nach der Genfer Konvention verliert ein Journalist nur sein Recht auf Schutz, wenn er direkt an Gewaltakten teilgenommen hat.

        • @Klobrille:

          Das macht ihn trotzdem nicht zu einem legitimen Ziel.

        • @Klobrille:

          Das Photo ist vor dem 7. Oktober entstanden und es ist auch nicht unumstritten, wer darauf eigentlich zu sehen ist; aber das ist letztlich auch egal: ein Journalist ist ein Journalist und daran ändern auch seine politischen Neigungen nichts. Ein Selfie rechtfertigt kein Kriegsverbrechen.

  • Was genau sind "nicht überprüfbare Dokumente"? Im Unterschied zu Dokumenten, die nicht überprüft worden sind, weil diejenigen, die dafür zuständig wären und der IDF nicht glauben, keinen unabhängigen Wissensbestand (über die Hamas, ihrer Mitgliederstruktur etc.) anlegen, der ihnen das erlauben würde.

    Also: Was ist der grundsätzliche Mangel an den Dokumenten selbst? Und um was für Dokumente handelt es sich überhaupt?

    Und wie hat die UN-Sonderberichterstatterin begründet, dass die Vorwürfe ihrer Ansicht nach "gegenstandslos" sind? Hat sie gesagt, dass die vorgelegten Dokumente gefälscht sind? Oder hat sie gesagt, dass sie sie anders interpretiert?

    • @lifopiw:

      Erinnern Sie sich an UNRWA ? Dort wurden Behauptungen angestellt und nie Dokumente vorgelegt. Hier dürfte es ähnlich sein, nach NYT, Le Monde oder Haaretz liefen keine Beweise vor ausser IDF interne xls files....Aber es passt in die Linie ( siehe auch Haaretz 12.o8., Israel's Targeting of Palestinian Reporters in Gaza Isn't Collateral Damage. It's Strategy).

      • @Jo Lang:

        Nunja. Laut einem neueren taz-Artikel von Mirco Keilberth:

        "Die Armee hat bereits im vergangenen Jahr mehrere Excel-Tabellen und Dokumente samt vermeintlichem Dienstgrad, ID- und Telefonnummer veröffentlicht, die beweisen sollen, dass al-Sharif seit Dezember 2013 aktiver Kämpfer des Ostdschabalija-Bataillons der Hamas gewesen sei."

        Also



        1.) Nicht nur Excel-Tabellen, sondern



        2.) auch Dokumente, aber wieder unbestimmt.

        Es kann ja durchaus sein, dass die Vorwürfe in diesem Fall nicht stimmen, vielleicht war er mal Kämpfer in diesem Batallion, hat aber irgendwann gefunden, das er der Sache der Hamas als "Journalist" besser dient. Aber es schreiben alle so über den Fall, als ob sie es so genau gar nicht wissen wollen, denn jede genaue Rekonstruktion würde zeigen, dass all die Informationen über Gaza aus äußerst trüben Quellen stammen. Also z.B. von einem, der am 7. Oktober, ebenfalls laut Keilberth, geschrieben hat: „9 Stunden und die Helden ziehen immer noch durch das Land, töten und nehmen Gefangene…Gott, Gott, wie großartig ihr seid“. Man hätte aber gerne einen unerschrockenen Wahrheitssucher, der nur das passive Elend zeigt, keine handelnden Subjekte.

        • @lifopiw:

          Und dass wollen Sie ernstlich als Beweis gelten lassen ? Eine vom Ankläger aufgestellte Tabelle ? Behauptete Dokumente , ohne Sie vorzulegen ? Im Alltagsleben nennt man das " versuchter Betrug" und der Leser einer linken engagierten Zeitung, nicht der Bild oder Hörzu, sollte darauf eigentlich nicht hineinfallen. Eigentlich.

          • @Jo Lang:

            Wo habe ich denn geschrieben, dass ich die Dokumente als Beweis gelten lasse? Ich habe kritisiert, dass nicht einmal berichtet wird, um was für Dokumente es sich handelt, und das die internationale Presse keinerlei Interesse hat, Know-How aufzubauen, um soetwas zu prüfen. Sie kennt doch sonst auch "normalerweise gut unterrichtete Kreise" und andere Sorten von Quellen und ist in der Lage, Glaubwürdigkeit einzuschätzen.

            Und falls es um Beweise nicht für die Mitgliedschaft in der Hamas geht, sondern dafür, dass er ein eliminatorischer Antisemit mit besten Kontakten zur ebenfalls eliminatorisch antisemitischen Hamas war: Da lasse ich zum Beispiel den von Keilberth verlinkten Telegram-Post gelten. Und den Bericht der BBC, dass er vor dem Krieg Mitglied im "Hamas media team" war. Das alleine macht ihn aber nicht zu einem legitimen Ziel, nur interessiert diese Differenzierung hier niemanden, weil man für das eigene Israelbild ausschließlich unschuldige Opfer braucht. Wofür die Propaganda einer faschistischen Organisation zur neutralen Quelle stilisiert werden muss. Die Information, mit welchem Lebenslauf man von Al-Jazeera angestellt werden kann, stört da nur.

            • @lifopiw:

              Eliminatorischer Antisemit ? Nur eine Ihrer Verleumdungen. Der Kommentar auf den Sie sich beziehen, stammt wahrscheinlich nicht von ihm. Man sollte vorsichtig sein, Kommentare mit Halbwertszeiten von 6 Stunden überzeugen nicht (siehe u.a. heutigen TAZ Artikel "Ein Mord wird zum Politikum" oder gestern Haaretz "Israel's Targeting of Palestinian Reporters in Gaza Isn't Collateral Damage. It's Strategy"). Ihr Satz "weil man für das eigene Israelbild ausschließlich unschuldige Opfer braucht. " schiesst da doch sehr weit über das Ziel hinaus, da Ihre Grundannahme nicht hält.

              • @Jo Lang:

                Ich habe den Hinweis auf den Kommentar aus dem heutigen Artikel (von Keilberth), und dort sind zwei Links auf ihn. Einmal Wayback, und einmal der Gruppenchat des Telegram-Kanals. Ich kann Sprache und Schrift nicht lesen, gehen aber davon aus, dass Keilberth das kann oder hat machen lassen, bevor er den Link gesetzt hat.

                Keilberth erwähnt, dass "viele User" spekulieren, "dass der Screenshot ein gezielter Fake sein könnte, um al-Sharif zu diskreditieren", liefert dann aber selbst eben diese beiden Links. Es geht also nicht einfach um ein JPEG, das die IDF per Mail verschickt hat.

                Und das der Kommentar inhaltlich unter eliminatorischer Antisemitismus fällt, müssen wir wohl nicht diskutieren.

                Und achja, die tagesschau war sehr vorsichtig bei der Beurteilung, aber deutlich informativer:



                www.tagesschau.de/...al-sharif-100.html

                • @lifopiw:

                  Hier sind wir genau am Knackpunkt der Diskussion. Sie sagen, "das der Kommentar inhaltlich unter eliminatorischer Antisemitismus fällt, müssen wir wohl nicht diskutieren.". Natürlich stimmen wir da überein. Aber diese Bemerkungvon Ihnen macht nur Sinn, wenn der Kommentar wirklich von alSharif war. Und das ist halt sehr unsicher und daher ist Ihre Charakterisierung des Journalisten einfach eine Verleumdung und die Zusammensetzung Ihres Kommentars ist pure Polemik.

                  • @Jo Lang:

                    Wenn der Kommentar nicht von ihm stammen würde, hätte die IDF (oder eine andere israelische Institution) also entweder die Möglichkeit, sowohl die Telegram-Server zu manipulieren, als auch die Wayback-Machine, oder sie hat Telegram bereits vor dem Zeitpunkt gefälscht, an dem die Wayback-Machine den Post gesichert hat. Also zu einem Zeitpunkt, als er noch am Leben war und die Manipulation mit einem simplen "Das sind nicht meine Worte, ich halte die Täter des 7. Oktober für Verbrecher" hätte aufdecken können.

                    (Info Wayback-Machine:



                    en.wikipedia.org/wiki/Wayback_Machine)

                    Nun kontrolliert man vielleicht nicht immer ältere Nachrichten, aber wenn man schon öffentliche Erklärungen abgibt, dass Israel einem den Ruf schädigt, schaut man vielleicht doch mal nach.

                    Aber wie gesagt, die IDF müsste dafür erstmal Zugriff auf die Server haben, der sich auch für stille Überwachung nützen ließe. Den hätten sie dann zur Diskreditierung eines einzigen Journalisten aufs Spiel gesetzt. Da finde ich die Annahme, dass der Kommentar von ihm ist, um Längen sicherer. Zumal er mit solchen Ansichten in Gaza ja nicht alleine ist, und es gibt ja auch noch die Photos.

  • Ist doch schlau!

    Mordende Terrorgruppen werden kaum Hemmungen haben, zu schwindeln und zu flunkern, etwas zu stibitzen oder ihre Leute womöglich mit falschen Pässen oder gar Presseausweisen auszustatten… nein, nein, ich glaube es näächt!

    Die verschanzen sich auch nicht in Kindergärten und Krankenhäusern, sondern treten ihrem Gegner im Kampf als uniformierter Kombattant gegenüber, so korrekt sind die…

    Und Geiselnahmen… ach was… die nehmen in Obhut, gern bis zum Tod!

    Im Ernst:



    Ich weiß nichts, kein Kommentator hier weiß was, nicht einmal die taz und ihre Quellen wissen etwas genaues, so dass es wieder einmal heißt:



    Wer schreibt für wen die meisten gehässigen Kommentare, und



    Wer traut wem die größere Schlechtigkeit zu.

    Man könnte auch Streichhölzer ziehen.

    • @Allesheuchler:

      Wer schreibt gehässige Kommentare, wie Sie sagen. Ja Ihr Kommentar ist gehässig und wer traut denn der IDF noch ? Derselben IDF, die behauptet, es gäbe keinen Hunger (www.jpost.com/isra...ws/article-862201), die angeblich den Mörder Von Abou Akleh nicht kennt, diesselbe IDF, die ihre Behauptung nie unterlegt hat, dass UNRWA Mitarbeiter Hamasmitglieder seien. Sie versuchen doch hier, alles zu schön zu verwässern. Es geht hier nicht um gehässige Kommentare, sondern um Tatsachen und Beweise. Ohne Beweise würde ich auch Ihnen nie unterstellen, Hamas oder IDF Mitglied zu sein. In Ihrer Schreibe müsste ich dann sagen, man weiss ja nie. Also bleiben wir lieber bei den Tatsachen.

    • @Allesheuchler:

      Das ist richtig, und das winzige Grüppchen der aktivsten Kommentarschreiber ist kaum repräsentativ für die Leserschaft. Aber: Wenn die Zeitung einseitig berichtet, die Propaganda der einen Seite als die reine Wahrheit mitteilt und alles von der anderen als unglaubwürdig darstellt, dann kann man versuchen, darauf möglichst objektiv hinzuweisen und hoffen, daß ein Weniges davon in der Leserschaft ankommt.

  • Das hat Israel falsch gemacht, geht nach Völkerrecht gar nicht. Aber dennoch die HAMAS ist eine Terrororganisation die Israel hinterrücks überfallen hat. Sie kann den Krieg einfach beenden, einfach alle Geisel freilassen und schon ist das Kriegsende nahe. Aber das will Sie nicht, die Hamas wartet auf genau solche Fehler von Israel! Die Hamas spielt mit der Bevölkerung, mit den Journalisten etc.

    • @Thomas Zwarkat:

      Gibts wirklich noch jemand, der kauft, dass die aktuelle rechtsradikale Regierung Israels bei einer Freilassung der Geiseln den Krieg beenden würde? Die Ziele Israels wurden von den Herren Smotrich und Ben Gvir genannt. Die ethnische Säuberung des Gaza-Streifens nämlich.

      • @Kaboom:

        Die "Herren Smotrich und Ben Gvir" haben ihre eigenen Ziele genannt. Sie wollen zwar gerne, sprechen aber nicht für ganz Israel. Die große Mehrheit der Israelis ist für ein Kriegsende wenn die wenigen überlebenden Geiseln freigelassen und die Leichname der Toten nach Hause gebracht werden. Ob die Regierung den Krieg beendet steht damit nicht fest, es wird jedenfalls wahrscheinlicher.

        • @Kai Ayadi:

          "Die große Mehrheit der Israelis ist für ein Kriegsende"

          Die große Mehrheit der Israelis unterstützt - in der realen Welt - die Position von Smotrich und Ben Gvir. Und 47% (das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen) befürworten einen Völkermord in Gaza.

          www.genocidewatch....t-expelling-gazans

          (der Original-Artikel stammt offenbar aus der Haaretz)

          Im Übrigen ist der Wille der Bevölkerung völlig irrelevant.



          Israel hat - genau wie D - eine repräsentative Demokratie. Und bis zum Ende der Legislatur trifft die gewählte Regierung die Entscheidungen.

          • @Kaboom:

            "Expelling" heißt "Vertreibung" und nicht "Mord". Auch wenn "VölkerMORD-Definitionen" das anders sehen gibt es zwischen beidem einen gewaltigen Unterschied.



            Im Übrigen ist der Wille der Bevölkerung nicht irrelevant, weil er die Entscheidungen der Regierungen beeinflussen kann. Hat man gerade bei einer Entscheidung von Friedrich Merz gesehen.



            Ich empfehle, nicht immer nur Haaretz zu konsumieren.

            • @Kai Ayadi:

              ""Expelling" heißt "Vertreibung" und nicht "Mord""

              Sie sollten Artikel lesen, wenn Sie diese kommentieren wollen. Die Überschrift ist in aller Regel nicht ausreichend



              zit.:



              "And when asked directly whether they agreed with the position that the IDF, "when conquering an enemy city, should act in a manner similar to the way the Israelites acted when they conquered Jericho under the leadership of Joshua, namely, to kill all its inhabitants?" nearly half, 47 percent, agreed."

              • @Kaboom:

                Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, lässt mich allein die Art der Fragestellung an der Seriösität der Umfrage zweifeln.

    • @Thomas Zwarkat:

      Nach israelischen Quellen war er nicht nur Propagandist, das sind viele, sondern Strippenzieher, Organisator und Anführer des Terrors. Das muß man natürlich prüfen und sollte es nicht blind glauben, aber wenn es stimmt, handelt es nicht um einen Angriff auf die freie Presse.

      • @Axel Berger:

        "Strippenzieher, Organisator und Anführer des Terrors."



        Die IDF wirft ihm vor, eine Gruppe, die Raketen abgefeuert hat, angeführt zu haben.

      • @Axel Berger:

        Wenn Israel über solche Informationen verfügt, ist es kein Problem, diese zu veröffentlichen. Aber das wird - selbstverständlich - nicht passieren.

        • @Kaboom:

          Israel hat genau das getan. www.israelnationalnews.com/news/398029 Es wird nur von der gesamte deutschen Presse totgeschwiegen. Natürlich ist nicht alles Veröffentlichte automatisch wahr. Man muß es prüfen und auf Mängel gegebenenfalls deutlich hinweisen. Dafür müßte man die Existenz dieser Nachweise aber zugeben, und das will Deutschland nicht.

          • @Axel Berger:

            Totgeschwiegen ? Der von Ihnen angegebene Link enthält keine Dokumente. Die Existenz dieser Nachweise zugeben ? Hier wird es surrealistisch. Bleibt Fakt, laut Haaretz ist nun der letzte Journalist im nördlichen Gaza getötet worden. Gerade vor der geplanten Offensive.

          • @Axel Berger:

            "The documents include personnel tables, lists of terrorist training courses, phone directories, and salary documents for terrorists."



            Man wirft ihm vor, Kämpfer der Hamas gewesen zu sein. Nach dieser Logik wäre jeder Isrseli, der Wehrdienst geleistet hat, ein legitimes Ziel.

            • @Francesco:

              Die Terrorbande Hamas ist demnach dasselbe wie und gleichwertig mit einer legitimen nationalen Verteidigungsarmee. Mehr muß ich nicht wissen, Danke.



              Einer solchen Haltung begegne ich nicht zum ersten Mal. Siehe auch taz.de/!5904915/#bb_message_4453225

              • @Axel Berger:

                Wenn Sie das als Verbrechen werten, müssen Sie denjenigen vor Gericht stellen.

        • @Kaboom:

          Um Ihrer Argumentation zu folgen: sollte Israel über GESICHERTE Erkenntnisse verfügen, dass es sich bei al-Sharif um einen “Strippenzieher, Organisator und Anführer des Terrors“ (@Axel Berger) handelt, wäre es also nur im Interesse Israels, mit solchen Informationen auch schleunigst herauszurücken.



          Ich nehme aber an, Sie wollten andeuten, dass genau das nicht der Fall ist.



          Ich denke, hierin liegt das zentrale „Imageproblem“ der israelischen Seite: nicht oder nur unzureichend beweisen zu können, dass sein Vorgehen in Gaza in irgendeiner Weise legitim ist. Das Problem betrifft übrigens auch die Israel unterstützenden User dieses Forum.



          Meine Position dazu: die Gegenseite (Hamas) kann es genau so wenig, welchen Informationen als soll ich Vertrauen schenken? Dem, der die seriöseren Quellen ins Feld führen kann? Aber welche snd das? Alles Propagandalügen, denn „im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst“?



          Oder folge ich meinem „Herzen“, meiner politischen Grundüberzeugung, meiner Lebenserfahrung etc. und schenke der Seite mein Vertrauen, die ohnehin meine Sympathie genießt (Israel oder den Palästinensern)?



          Mehr Fragen als Antworten. Wohl denen mit „gefestigtem“ Weltbild.

          • @Abdurchdiemitte:

            "Ich denke, hierin liegt das zentrale „Imageproblem“ der israelischen Seite: nicht oder nur unzureichend beweisen zu können, dass sein Vorgehen in Gaza in irgendeiner Weise legitim ist."

            Israel argumentiert jedes einzelne Mal, wenn durch Angriffe der IDF in Gaza Menschen sterben, dass diese Terroristen waren, und belegt nie etwas.



            Ich finds offen gesagt ziemlich denkfaul vom "Publikum", wenn Israel bald seit 2 Jahren und vermutlich über 100.000 Toten nicht mehr als paar Standard-Floskeln liefern muss, wenn gerade Krankenhäuser, Geburtskliniken oder auch "nur" Wohnhäuser zerstört wurden.



            Und dabei lass ich mal ganz außen vor, dass man IMO die Frage stellen könnte, ob es angemessen ist, wenn der "Collateral Damage" die Zahl der - angeblich - getöteten Terroristen um den Faktor 50 oder 100 übersteigt.

          • @Abdurchdiemitte:

            Man kann alles relativieren und das klingt sehr intelligent, dient aber nur dazu, die Wahrheit zu desavouieren wenn man keine Argumente mehr hat. Man kann sich eine Meinung bilden, die sich auf Fakten stützt und sehen, was die internationale unabhängige Presse so berichtet und analysiert, NYT, WAPO, Guardian, Haaretz, Le Monde. Und da kommt man schnelll zum Schluss, der Hamasvorwurf ist ein alter Hut, aber der Mann wurde gefährlich im Zusammenhang mit der Hungerkrise in Gaza und dem Deutungskampf.

            • @Jo Lang:

              NYT, WAPO, Guardian, Haaretz, Le Monde … Medien, die hierzulande WER wohl liest, um sich umfassend und objektiv über den Konflikt in Nahost zu informieren?



              Um nicht missverstanden zu werden: irgendwelchen Denkverboten oder einer naiven Ahnungslosigkeit möchte ich hier nicht das Wort reden, was die Rolle Israels in diesem Konflikt betrifft, weder mit Blick auf die aktuellen Ereignisse (Gaza-Krieg) noch auf die historischen (vor und nach der israelischen Staatsgründung).



              Wenn Sie meine Kommentare zu diesem Thema verfolgen, werden Sie feststellen, dass ich die von Israel in Gaza verübten Kriegsverbrechen immer als solche benannt und vor diesem Hintergrund beispielsweise für eine schärfere diplomatische Gangart, den Stopp von Waffenlieferungen sowie die diplomatische Anerkennung Palästinas plädiert habe.



              Ich habe aber auch stets auf die Hamas als Urheber des aktuellen Krieges verwiesen (7.10.2023!), auf die Notwendigkeit, entschieden für das Existenzrecht Israels einzutreten und seine Sicherheitsinteressen im Blick zu behalten.



              Wenn ich mich nun genau zwischen den pro-palästinensischen und israelsolidarischen Stühlen wiederfinde, kann ich also so viel nicht verkehrt gemacht haben.

              • @Abdurchdiemitte:

                Ich verstehe Ihren Kommentar nicht, es sei denn, Sie finden die Lokalpresse besser, um sich über Themen im Ausland zu informieren, na dann, viel Glück, aber Sinn macht Ihre Schreibe leider nicht. Und ein Grundfehler, es geht hier nicht um Solidarität, wie sie unterstellen, sondern um Analysen. Sie kommen mir etwas verloren vor.

                • @Jo Lang:

                  Nochmal die Frage: wer informiert sich über die von Ihnen angeführten ausländischen Medien über den Krieg in Gaza?



                  Ich denke, Sie wissen selbst, welche Lei(d)tmedien meinungsBILDend für einen großen Teil der hiesigen Bevölkerung sind und den aktuellen Diskurs über den Gaza-Krieg bestimmen, aber historisch auch die (nachkriegs)deutsche Israel-Rezeption - da muss ich den Namen Springer wohl nicht extra erwähnen. In DIESER Einschätzung liegen wir vermutlich nicht so weit auseinander.



                  DENNOCH gibt es das auch, das völkerrechtlich garantierte Existenzrecht Israels, das von Hamas & Co. permanent in Frage gestellt wird, in Wort und auch Tat (7.10.23!) - der Hamas-Angriff auf Israel war MEHR als ein irgendwie politisch motivierter Terrorakt, er war ein fundamentaler Angriff und eine Vernichtungsdrohung gegen ALLES Jüdische, ob es nun Israel aus zionistischer Perspektive als die nationale „Heimstätte“ aller Juden sieht oder sich aus jüdisch-antizionistischer/zionismuskritischer Sicht davon abgrenzt.



                  DAS muss endlich auch mal in die (linken) Köpfe rein - am besten, bevor man auf pro-palästinensische Demos latscht, um Israel des Genozids zu bezichtigen.

                  • @Abdurchdiemitte:

                    Wieder einige Hudeleien. Es gibt kein " Völkerrechtlich garantiertes Existenzrecht", weder für Deutschland noch für Israel. Das ist schon oft erklärt worden (siehe auch en.m.wikipedia.org/wiki/Right_to_exist). Selbstverständlich bleibt der 7.10. ein Kriegsverbrechen und das hat ja nun der ICJ auch ausreichend berücksichtigt. Ich verstehe aber nicht Ihre Behauptung, dass Argumente in linke Köpfe sollen, bevor man Israel des Genozids bezichtigt. Also. Amnesty, ICJ, Betselem, alles nur linke Köpfe und Einbildungen ? Ich wünschte mir, Sie hätten Recht, aber alle Daten und Analysen sprechen dagegen und persönlich sehe ich keinen gangbaren wahrscheinlichen Ausweg.

                    • @Jo Lang:

                      Die Formulierung „völkerrechtlich garantiertes Existenzrecht“ bezog sich auf die diplomatische Anerkennung des Staates Israel durch 162 von 193 UN-Mitgliedsstaaten. Möglicherweise war meine Formulierung hier falsch, da ich kein Völkerrechtler bin (nicht mal Jurist) und insofern nicht beurteilen kann, welche konkreten aussenpolitischen Verpflichtungen sich für Staaten aus der Anerkennung eines anderen Staates ergeben, z.B. welche Sicherheitsgarantien für den jeweiligen Staat daraus abgeleitet werden können.



                      Auch scheinen UN-Mitgliedschaft und die gegenseitige diplomatische Anerkennung von Staaten zwei verschiedene Paar Schuhe zu sein.



                      Ist das Existenzrecht Israels möglicherweise auf internationaler Ebene überhaupt nicht definiert/garantiert und somit lediglich Ausfluss deutscher Staatsräson?



                      Da im taz-Forum jedoch offensichtlich auch User mit juristischem Hintergrund unterwegs sind, erhoffe ich mir, dass hinsichtlich dieses Themas noch etwas Licht ins Dunkel gebracht werden kann.



                      Ich habe mich wegen der 1200-Zeichen-Vorgabe hier lediglich auf diese Fragestellung fokussiert, zu den anderen Aspekten (Hamas, linker Antisemitismus) ließe sich natürlich noch munter weiterdiskutieren.

  • Israel - weiter Herr über Leben und Tod. Wie mich das wütend macht!

    • @Muckelpu:

      "Israel - weiter Herr über Leben und Tod. Wie mich das wütend macht!"



      Es sei einmal mehr angemerkt, dass Herr über Leben und Tod zumindest der Geiseln, aber auch einem Großteil der Palästinenser, die Hamas ist.



      Macht Sie das so gar nicht wütend?

      • @Encantado:

        Wenn die israelische Armee im Gazastreifen tötet, ist sie "Herr über Leben und Tod".

        • @earthgirl:

          Ich denke, dass beide Kriegsparteien, wie das in Kriegen so ist, punktuell "Herr über Leben und Tod sind". Wenn die gegnerische Kriegspartei im Gazastreifen tötet, ist sie ebenso "Herr über Leben und Tod". Ich sehe auch den Tötungsaspekt, wenn die gazanische Regierung und ihre Kämpfer und Unterstützer ihren Bürger:innen die knappen Lebensmittel wegnehmen, um sie selbst zu verbrauchen oder auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. (Mir ist bekannt, dass es umstritten ist, ob die Lebensmittel gestohlen werden oder nicht.)

          • @*Sabine*:

            Umstritten ist nicht, ob Lebensmittel gestohlen werden (zumindest jetzt nach Wiederaufnahme der Lieferungen durch die UN). Umstritten ist, wer dafür verantwortlich ist.

          • @*Sabine*:

            Sehr naiv von Ihnen. Wie immer.

            Selbst wenn Usaid schreibt (und das haben diese) das es keine Beweise dafür gibt, würden Sie nachsagen was die Israelische Regierung von sich gibt.

            Einfach aus dem Grund weil es nicht von der Israelischen Regierung gesagt wird.

            Deswegen bleibt es bei Ihnen "umstritten".

            • @Keine Sonne:

              Ich halte nahezu alle Informationen aus dem Kriegsgebiet für umstritten, weil zu viele Parteien dort ihre eigenen Interessen vertreten und nicht immer zweifelsfrei und justiziabel darlegen, was sie wieso auf Grund welcher Beobachtungen behaupten. Das schließt für mich UN, NGOs, gazanische und israelische Regierung usw. mit ein.

              Sehr irritiert hat mich, dass sogar DIE ZEIT über einem Artikel über verhungernde Kinder ein in Italien behandeltes Kind mit Erbkrankheiten vorstellte. Ich unterstelle keine Absicht, aber wenn nicht einmal DIE ZEIT zuverlässige Quellen hat, wer dann.

              Ebenso fand ich bemerkenswert, dass "wir" erst in Zusammenhang mit dessen Zerstörung erfuhren, dass es in Gaza am Strand ein (oder mehrere?) Cafe gibt, in dem man sich treffen, einen Tee oder Saft bestellen konnte, ausgezeichnetes Internet hatte und man zu einem Treffen seinem Freund einfach mal so ein Parfeum mitbringt. Das finde ich in einem vom Krieg zerstörten Land dessen Bevölkerung am Verhungern ist besonders und hätte es als Gegenpol zu den schlechten Nachrichten gerne gewusst.

              • @*Sabine*:

                Wenn Sie meinen, dass alle Nachrichten fraglich sind, warum schreiben Sie dann noch. Alles Ihnen unliebsame wird zurückgewiesen, aber das Nennen von Parfüm wird aufgetischt. Hinsichtlich hungernder Kinder mit Erbkrankheiten haben genügend Spezialisten, israelische inklusive, darauf hingewiesen, dass Grundkrnkheiten zweitrangig sind. Und diese Ihre Art ist ein exzellentes Mittel , jegliche Diskussion abzuwürgen, und dann behalten eben die Mächtigen Recht.

        • @earthgirl:

          "Wenn die israelische Armee im Gazastreifen tötet, ist sie "Herr über Leben und Tod"."



          Stimmt. Das hatte ich aber auch nicht in Frage gestellt.

  • Wirklicher Gehalt ist hier dünn, aber das läßt sich ja kompensieren. Vorgelegte Dokumente und Beweise werden zur "Rufmordkampagne".



    "Israel verweigert internationalen Reportern seit 22 Monaten den unabhängigen Zugang nach Gaza."



    Das heißt dann wohl, die Hamas erlaubt der Presse und anderen Medien völlig freie, unzensierte und uneingeschränkte Berichterstattung. Das sollen wir so glauben, ja?



    "Anders als viele andere Sender verfügt Al Jazeera über ein großes Netz von lokalen Reportern vor Ort."



    Mit anderen Worten, sie sind das von der Hamas beauftragte Propagandaorgan.

    • @Axel Berger:

      "Mit anderen Worten, sie sind das von der Hamas beauftragte Propagandaorgan."

      Sie haben offenkundig keine Ahnung, wovon Sie reden.

    • @Axel Berger:

      Herr Berger, wir würden eine freie Berichterstattung begrüßen. Wer hindert sie ? Selbst der oberste israelische Gerichtshof bremst, wir üblich, Aufnahmen Gazas während des Airdrops werden zensiert. Sie können sooft Sie wollen versuchen, Al Jazeera zu diffamieren, die Frage bleibt, warum gibt es keine unabhängige Berichterstattung? Was gilt es zu verbergen ?

  • Wer in Israel anderer Meinung als der wahrscheinliche Menschenrechtsverbrecher Netanjahu und Journalist ist, lebt gefährlich. Das mussten schon andere erfahren. Reporter ohne Grenzen titelte schon am 07.04.2024: "112 Medienschaffende in sechs Monaten getötet"

    • @Frank Burghart:

      Ach, also ist Gaza neuerdings israelisches Staatsgebiet? Oder meinen Sie Israel hat Anspruch auf Gaza?

  • Naja, seine Selfies mit Sinwar (samt Küßchen) sprechen jetzt auch nicht gerade dafür, dass es sich bei Al-Sharif um ein Unschuldslamm bzw. einen objektiven Beobachter handelte.

    • @Fisherman:

      Die Tatsache, dass er Propaganda Arbeit unter der Hamas leisten konnte und nicht in einem Terrortunnel der Hamas gefoltert wurde wie der Journalist Hani Al-Agha und andere ist eigentlich schon Beweis genug.

      Ich finde, Israel sollte auch endlich neutralen Journalisten den Zugang gewähren. Und Journalisten sollten endlich ausgewogen berichten, und nicht nur anti-Israel weil es Klicks generiert.

      • @Pawelko:

        Absolut. Stimme ihnen 100 Prozent zu, dass endlich auch unabhängige Journalisten in Gaza arbeiten können.

        • @EffeJoSiebenZwo:

          ... arbeiten können sollen.

    • @Fisherman:

      Niemand behauptet er sei ein Unschuldslamm gewesen. Wer ist das schon?



      Es ist auch egal, ob er objektiv berichtet hat. Wer macht das schon?



      Unterm Strich verharmlosen Sie einfach nur Kriegsverbrechen.

    • @Fisherman:

      Gut beobachtet. Der war eher ein Hamas-Propagandist als ein Journalist.

      • @PeterArt:

        Und Sie scheinen mir, mit Verlaub, eher IDF-Propagandist denn Kommentator zu sein.

    • @Fisherman:

      Falschbehauptung. Das Foto, auf das Sie sich m.E. beziehen, zeigt den Journalisten Hassan Aslih im Jahr 2020.



      Auf derselben Seite terrorism-info.org.il* findet sich ein Foto von Anas Al-Sharif aus dem Jahr 2017, also im Alter von 21 Jahren, mit dem Hamas-Teroristen Fathi Hammad.

      Ich finde es wichtig, bei der Wahrheit zu bleiben.

      *Selbstbeschreibung: The Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center (ITIC) was established in 2001 as part of the Israel Intelligence Heritage and Commemoration Center, the government institution for commemorating the legacy of the Israeli intelligence community, located at Glilot in central Israel.

      • @Klabauta:

        terrorism-info.org.il gehört zum israelischen Geheimdienst

        en.wikipedia.org/w...or_Special_Studies

        Das ist mal ne richtig seriöse Quelle, von der man ganz sicher objektive Informationen erwarten kann.

        • @Kaboom:

          Dessen bin ich mich durchaus bewusst, weshalb ich auch die Selbstbeschreibung der Seite hinzugefügt habe. Zur Glaubwürdigkeit der Quelle soll sich Jede*r selbst eine Meinung bilden.



          Inzwischen hat mich @Pawelko darauf hingewiesen, dass auch die IdF ein derartiges Foto veröffentlicht hat und dieses verlinkt. Auch hier gilt, dass es sich um keine neutrale Quelle handelt. Ich habe eine Bildersuche gestartet und festgestellt, dass dieses Foto zum ersten Mal gestern auftaucht und frage mich natürlich auch, warum es nicht schon zu zu einem früheren Zeitpunkt irgendwo veröffentlicht wurde.

    • @Fisherman:

      Über Hamas-Sympathien kann man im Rahmen von Medien-Kritik sprechen, und nicht, wenn jemand gerade ermordet wurde unter dem unbewiesenen Vorwand, er sei 'Hamas-Kämpfer. Das Bild habe ich weiter nur auf Seiten sehen können, die hiermit den Tod rechtfertigen möchten, insofern an diesem Beispiel sichtbar keine prinzipiellen Probleme mit Kriegsverbrechen aufweisen sondern nur denen des anderen Lagers.

    • @Fisherman:

      Also ich hätte für ein Todesurteil (das man in zivilisierten Gesellschaften auch ganz grundsätzlich ablehnen kann) schon gerne bessere Beweise, incl Quellen- und forensische Untersuchungen des Bildmaterial. Aber das bin vielleicht nur ich.

    • @Fisherman:

      Ach, ja? Ein Selfie reicht aus, um ein Todesurteil zu vollstrecken und sechs weitere Personen zu ermorden? Soll dieses Gesetz überall gelten oder nur für die Untermenschen in Gaza?

    • @Fisherman:

      Wollen Sie die Ermordung von Journalisten damit rechtfertigen, dass diese in Ihren Augen womöglich nicht objektiv berichten würden? Oder was war die Intention ihres Beitrags?

  • Ich hoffe sehr, keine Absicht. Sicher bin ich mir dessen leider nicht mehr.



    Journalistens aus allen Ländern sollten in Gaza Dinge prüfen und berichten können.

    Netanyahu fürchtet leider die Wahrheit mindestens genauso wie die Hamas es tut. Beide sollten sich in Den Haag zur Ruhe setzen, und rasch.

    • @Janix:

      Leider muss man von Absicht ausgehen.

      Aus dem Text:



      "...Die israelische Armee bestätigte den Angriff. ..."

  • Die israelische "Begründung" des Mordes ist es nicht wert, wiedergegeben zu werden. Sollte jemand an Kampfhandlungen teilgenommen haben, ist das kein akzeptabler Grund, ihn mit dem Mikrophon in der Hand zu bombardieren.

  • "Die israelische Armee bestätigte den Angriff. Sie veröffentlichte Ausschnitte aus nicht überprüfbaren Dokumenten, die belegen sollen, dass al-Scharif „Kopf einer Hamas-Zelle“ und für Raketenangriffe auf Israel verantwortlich gewesen sei."

    Mit anderen Worten, es sind nur Behauptungen, mehr nicht.

    Und es sind immer wieder die selben Behauptungen, nämlich, dass es nur darum ginge, die Hamas zu besiegen.

    Wenn es primär darum gehen würde, wäre der Militäreinsatz schon lange zuende; denn die Hamas ist - abgesehen von versprengten - Grüppchen militärisch längst verschwunden. Auf jeden Fall stellt sie auch auf lange Sicht keine Gefahr mehr dar.

    Es ist so, als würde man hinter jedem Zivilisten, Journalisten, Arzt und Helfer einen Teufel sehen. Das ist eine Propaganda mit Wahnvorstellungen, die an die christliche Verfolgung von Hexen und Juden erinnert, die man nämlich ebenfalls mit dem "Teufel" in Verbindung gebracht hat. Es ist quasi europäisch-mittelalterliche Propaganda.

    • @Uns Uwe:

      "die Hamas ist - abgesehen von versprengten - Grüppchen militärisch längst verschwunden."



      Man fragt sich glatt, wer da eigentlich noch Propagandavideos mit Geiseln veröffentlicht.

      • @Encantado:

        Und wer immer noch Raketen aus Gaza auf Israel schießt oder Soldaten der IDF tötet.

        • @*Sabine*:

          Irgendwelche Beweise? Dann teilen Sie die bitte mit. Irgendwelche xls files mit irgendwelchen Behauptungen, wie von der IDF vorgebracht, das sind Petzzettel, aber keine Beweise.

          • @Jo Lang:

            Der Raketenbeschuss aus Gaza wird/wurde von den gazanischen Kämpfern sogar selbst zugegeben (siehe beispielsweise SZ, 10.08.25, 17:08 Uhr).

            Belege der IDF über getötete Soldaten in Gaza werden Sie vermutlich anzweifeln, aber ich suche für Sie nach einer Quelle, die sich nicht auf die Angaben der IDF bezieht. Wird vermutlich schwierig sein.

            Vielleicht erfahren wir in den nächsten Tagen mehr darüber, ob die gazanischen Kämpfer noch schlagkräftig sind oder nicht, wenn sie in Gaza-Stadt der IDF gegenüberstehen.

    • @Uns Uwe:

      "Es ist so, als würde man hinter jedem Zivilisten, Journalisten, Arzt und Helfer einen Teufel sehen. Das ist eine Propaganda mit Wahnvorstellungen, die an die christliche Verfolgung von Hexen und Juden erinnert, die man nämlich ebenfalls mit dem "Teufel" in Verbindung gebracht hat. Es ist quasi europäisch-mittelalterliche Propaganda."

      Na, da drehen Sie die üblichen Codierungen von Antisemiten gegen Juden um, um aus den ach so armen Hamas-Terroristen arme kleine Opferlein zu machen.

      Der ganz alltägliche Täter-Opfer-Umkehr-Trip.

      Ach, Uns Uwe, das ist schon so offensichtlich! Da fehlt nun wirklich jede Rafinesse.

      Ganz sicherlich sind die Hamas die Guten. Der ganze latente gebildete Antisemitismus ist Ihrer Meinung. Und der Lautsprecher der Hamas, Al-Jazeera, tönt es täglich in die Welt.

      • @shantivanille:

        Woher wissen Sie mit Sicherheit, daß der Journalist ein Hamasterrorist war ? Soweit ich es übersehen, gibt es die nicht, falls Sie über Beweise (ausser windiger xls files) gehört haben sollten, sagen Sie es bitte. Und mit der Abwesenheit von Beweisen fällt Ihre ganze Argumentation zusammen.

      • @shantivanille:

        "Ganz sicherlich sind die Hamas die Guten."

        Erst ermordet man gezielt Journalisten und streut anschließend das Gerücht, dass diese mit dem "Bösen" ins Bett gegangen seien und somit sei deren Hinrichtung das Gute.

        Das ist ein inquisitorisches Muster, welches man aus dem mittelalterlichen und frühen nachmittelalterlichen Europa kennt. Mit der Neuzeit und der Aufklärung hat das nichts zu tun.

        Heute geht man daran und betreibt eine Nietzscheanische Umwertung aller Begriffe, indem Aufklärung zu dessen Gegenteil gemacht werden soll. In der Tat ist das der Versuch, aus allen Dingen ihr glattes Gegenteil zu fabrizieren: links ist rechts (z.B. "Hitler war ein Linker." - Weidel), Moral und Amoral, Krieg ist Frieden, Lüge ist Wahrheit, Menschenrechte sind Antisemitismus.

        Hier haben Nietzsche, aber auch Orwell ein sehr feins Gespür gehabt.

    • @Uns Uwe:

      Nur gut, daß sich alles, das die Hamas vorlegt, vollkommen frei und unabhängig überprüfen läßt und von westlichen Medien vor der Veröffentlichung natürlich auch streng kritisch überprüft wird.

    • @Uns Uwe:

      Die Hamas ist kein Stück besiegt und wird in wenigen Jahren wieder da sein.

      Wenn ein Gruppe 150 Millionen Dollar plus freies Geleit ablehnen kann, wie die Hamas im November, weiß sie, dass sie es nicht nötig hat.

      Das sicherste Zeichen ist, dass die Geiseln nicht freigelassen werden.

      • @rero:

        Oder unter anderem Namen zurück kommen.

        Aber rechtfertigt dies das Verhalten seitens der Armee Israels oder die der Israelischen Regierung?

        Wenn Sie das mit Ja beantworten, brauchen Sie sich eigentlich nicht über den Terroristen Nachwuchs zu wundern.

      • @rero:

        „Die Hamas ist kein Stück besiegt und wird in wenigen Jahren wieder da sein.“



        Eben. Und deswegen muss Gaza in die Steinzeit zurückbombardiert werden?



        An die Ursachen dieses Konflikts soll aber nicht herangegangen werden, das wäre eine unstatthafte Kontextualisierung (der Vorwurf, mit dem UN-Generalsekretär Gutteres nach der Hamas-Bluttat am 7.10. 2023 von israelischer Seite konfrontiert wurde), im schlimmsten Fall Ausfluss antisemitischer Gesinnung?



        Na, dann muss sich dieses verhängnisvolle Rad eben ewig weiterdrehen, das Rad, das übrigens auch die Existenz und Sicherheit Israels weiter in Frage stellt.



        Oder wie sagte es der israelische Oppositionspolitiker Yair Lapid kürzlich: Netanyahu hat KEINEN Plan, wie es mit Gaza weitergehen soll.



        www.juedische-allg...fuer-generationen/

        • @Abdurchdiemitte:

          '... das wäre eine unstatthafte Kontextualisierung (der Vorwurf, mit dem UN-Generalsekretär Gutteres....'

          Ich glaube eher, das war Teil des berühmt-berüchtigten Distanziert Euch, jetzt!-Apells vom Robert

        • @Abdurchdiemitte:

          "Netanyahu hat KEINEN Plan, wie es mit Gaza weitergehen soll."

          Diesen Plan muss er meiner Meinung nach auch nicht haben, den sollte die gazanische Bevölkerung haben bzw. entwickeln. Nachdem Gaza "judenfrei" wurde, gab es ein Zeitfenster, das leider aus verschiedenen Gründen nicht genutzt wurde bzw. nicht genutzt werden konnte.

          Ich hoffe darauf, dass nach dem Krieg in Gaza zuallererst einmal freie Wahlen oder zumindest Umfragen durchgeführt werden, um zumindest eine Ahnung davon zu bekommen, was die gazanische Bevölkerung möchte. (Das weiß ich von den afghanischen Bürger:innen bis heute nicht.) Also ob es beispielsweise weiterhin in Gaza erlaubt sein soll, homosexuelle Menschen und politische Gegner von Dächern in den Tod werfen zu dürfen oder doch ein anderes politisches bzw. Rechtssystem. Mich interessiert es wirklich sehr, solche Dinge von den gazanischen Bürger:innen zu erfahren. Und sobald dort Frieden herrscht, wird mich meine erste Reise danach dorthin führen, damit ich mir eine eigene fundierte Meinung bilden kann. Ich bedauere sehr, dass ich Gaza und Israel bisher nie besucht habe und somit nicht weiß, was ich glauben kann und was nicht.

          • @*Sabine*:

            Können Sie bitte einmal ausführen, was Sie mit dem Satz meinen "Nachdem Gaza "judenfrei" wurde, ". War es jüdisch besiedeltes Gebiet Israels? Haben dort Nazis Juden vertrieben ? Ich verstehe nicht, was Sie da meinen. Danke im Vornherein für eine Klarstellung.

            • @Jo Lang:

              Nachdem meine erste, ausführliche Antwort nicht veröffentlicht wurde, versuche ich es nochmals kurz und prägnant:

              "Können Sie bitte einmal ausführen, was Sie mit dem Satz meinen "Nachdem Gaza "judenfrei" wurde, "."

              Ich meine das Jahr 2005, in dessen Zusammenhang so viele Menschen weltweit auf eine Entwicklung zu einem "Singapur des Nahen Osten" o.ä. hofften.

              "War es jüdisch besiedeltes Gebiet Israels?"

              Wem, wann, wie lange, welche Flurstücke in welcher Gemarkung in dieser Region gehören oder gehörten, weiß ich nicht zuverlässig. Es gab/gibt dort ja auch Beduinen, die mir ihren Herden umherzogen. Meiner Meinung nach durch diese vielen Kriege ein einziger Wirrwarr. Bekannt ist mir, dass Herr Scharon die Räumung befahl, in der Hoffnung, Gaza zu befrieden. Lt. Deutschlandfunk hatte er die Mehrheit der israelischen Bevölkerung hinter sich.

              "Haben dort Nazis Juden vertrieben ?"

              Herr Scharon hat das verfügt, so dass ich davon ausgehe, nein.

              "Ich verstehe nicht, was Sie da meinen."

              Das wiederum verstehe ich. In einem Film würde man sagen, "Es ist kompliziert."

              "Danke im Vornherein für eine Klarstellung."

              Gerne.

          • @*Sabine*:

            „Diesen Plan muss er meiner Meinung nach auch nicht haben …“



            Oh doch, einen Plan sollte Netanyahu sehr wohl haben, schließlich hat er doch verkündet, die Stadt Gaza bzw. den gesamten restlichen Gaza-Streifen unter Kontrolle der IDF bringen zu wollen.



            Und einen 5-Punkte-Plan hat er dazu tatsächlich vorgelegt, der aber hochrangige israelische Militärs sowie die Opposition nicht zu überzeugen weiß … die haben nämlich auf die Risiken einer dauerhaften Besetzung Gazas hingewiesen. Daher auch mein Link zu dem Statement von Yair Lapid dazu.



            Punkt 5 des Gaza-Plans beinhaltet übrigens, Gaza (irgendwann?) der Kontrolle (irgendwelcher?) arabischer Staaten zu übergeben - alles Nebelkerzen, um die PA in Gaza rauszuhalten und langfristig eine Zwei-Staaten-Lösung zu verhindern. DIESEM Ziel nämlich (neben dem, einer persönlichen Strafverfolgung zu entgehen) hat Netanyahu sein gesamtes sonstiges politisches Handeln untergeordnet.



            Und selbst diese „arabische Verwaltung“ Gazas geht seinen rechtsextremistischen Koalitionspartnern zu weit, die die Chance wittern, das Gebiet - wie auch die Westbanks und den Golan - ihrem Eretz Israel einzuverleiben

            • @Abdurchdiemitte:

              "Oh doch,einen Plan sollte Netanyahu sehr wohl haben,.."



              Da sind wir unterschiedlicher Meinung,was seine Verantwortung angeht.Ich finde,die gazanischen Bürger:innen müssen für nach dem Krieg einen Plan haben bzw. entwickeln

              "..schließlich hat er doch verkündet,die Stadt Gaza bzw. den gesamten restlichen Gaza-Streifen unter Kontrolle der IDF bringen zu wollen."



              Der Plan dürfte sein,die Geiseln zu befreien,die Bevölkerung zu entwaffnen und die gazanischen Kämpfer festzusetzen,zur Aufgabe zu bewegen oder,wenn es nicht anders geht,leider zu eliminieren.Letzteres befürworte ich nicht;ich würde diese "Männer" lieber vor Gericht oder,wie angeboten und abgelehnt,freiwillig ins Exil /Iran/Afgha. gehen sehen.

              "..dauerhaften Besetzung Gazas.."



              Dauerhaft ist die Besetzung hoffentlich nicht geplant,sondern wird durch einen Frieden abgelöst.

              "..alles Nebelkerzen,.."



              Was Nebelkerzen sind und was nicht,traue ich mich nicht einzuschätzen und gehe davon aus,dass darüber ohnehin die nächste israelische Regierung entscheiden wird.

              "..geht seinen rechtsextremistischen Koalitionspartnern zu weit.."



              Im Okt. 2026 sind Wahlen,evtl.ergeben sich daraus weitere Möglichkeiten.

              Keine Zeichen mehr.

          • @*Sabine*:

            'Nachdem Gaza "judenfrei" wurde....'

            Ich mag ihre subtile Art der Demagogie.

            • @EffeJoSiebenZwo:

              Der Begriff der Demagogie weist eine interessante Geschichte auf, wie ich finde. Habe, angeregt durch Sie (danke dafür), gleich einmal bei Wiki nachgelesen. Das ich hilfreich bei manchen Begriffen, deren Bedeutung "man" schon immer meint zu kennen.

              • @*Sabine*:

                Haben Sie den Wiki-Artikel auch zu Ende gelesen? Da steht:

                „Demagogie betreibt, wer bei günstiger Gelegenheit öffentlich für ein politisches Ziel wirbt, indem er der Masse schmeichelt, an ihre Gefühle, Instinkte und Vorurteile appelliert, ferner sich der Hetze und Lüge schuldig macht, Wahres übertrieben oder grob vereinfacht darstellt, die Sache, die er durchsetzen will, für die Sache aller Gutgesinnten ausgibt, und die Art und Weise, wie er sie durchsetzt oder durchzusetzen vorschlägt, als die einzig mögliche hinstellt.“

                – Martin Morlock 1977, Quelle: Wikipedia

                Ihre Verquickung des Begriffs "judenfrei" mit dem Abzug der Israelis aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 ist nach dieser Definition reinste Demagogie, da hilft auch ein Ausflug in die Antike nicht.

                • @Klabauta:

                  "Haben Sie den Wiki-Artikel auch zu Ende gelesen?"

                  Ja, das habe ich. Deshalb fand ich ihn ja so interessant.

                  "Ihre Verquickung des Begriffs "judenfrei" mit dem Abzug der Israelis aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 ist nach dieser Definition reinste Demagogie, ..."

                  Nach dem Abzug der Israelis lebten in Gaza keine Juden mehr, außer Entführungsopfern, sodass es eher eine Tatsachenbeschreibung ist. Das ist doch auch nicht schlimm; die Mehrheit der (ich nehme an der jüdischen und nicht-jüdischen) Bevölkerung stand hinter der Entscheidung. Außerdem habe ich "judenfrei" bewusst in Anführungszeichen gesetzt.

              • @*Sabine*:

                Happy to help 😊

  • Wiki: "Das arabischsprachige Programm (von Al-Jazeera), das eine viel höhere Einschaltquote hat, versteht sich als Propagandainstrument der Muslimbrüderschaft mit Yusuf al-Qaradawi als spiritueller Führungsfigur, die regelmäßig zum Heiligen Krieg aufruft."

    Dafür arbeitete Anas al-Sharif.

    Zu Yusuf al-Qaradawi, Wiki: "Zahlreiche Kritiker, darunter anerkannte muslimische Intellektuelle, warfen al-Qaradāwī vor, seine mediale Präsenz – durch die er gleichsam als „globaler Mufti“ wirkte – zu missbrauchen und durch seine Predigten den Islamismus und islamischen Terrorismus zu fördern."

    de.wikipedia.org/wiki/Al_Jazeera



    de.wikipedia.org/wiki/Yusuf_al-Qaradawi

    • @shantivanille:

      "Zahlreiche Kritiker, darunter anerkannte muslimische Intellektuelle, warfen al-Qaradāwī vor, seine mediale Präsenz – durch die er gleichsam als „globaler Mufti“ wirkte"



      Das steht übrigens in dem Wikipediaartikel ohne Beleg.

    • @shantivanille:

      Sie vermischen hier al Jazeera und al Qaradawi. Die Zitate aus der deutschen Wikipediaseite sind auch arg zurecht geschnitten und zudem ist die englischsprachige Seite weitaus differenzierter und ausführlicher. Und im Allgemeinen sollte man sich Fragen stellen, wenn, wie in Ihrem Fall, man dasselbe behauptet wie Bibi und Rumsfeld.

    • @shantivanille:

      Danke für Ihre Links. Schade, dass es nicht einmal eine Randnotiz in diesen Artikel gefunden hat.

    • @shantivanille:

      Danke für die Infos und Zitate. Dann lag die IDF mit ihrer Einschätzung dann doch nicht soweit neben der Wahrheit. Die israelischen Geheimdienste wissen in aller Regel über ihre Gegner recht gut Bescheid. Das sollte man nicht unterschätzen

    • @shantivanille:

      Wiki: "2024 berichtete The Intercept über eine Anzeige des zur Axel Springer SE gehörende Kleinanzeigenportal Yad2, die mit einer Persiflierung der Parole „From the River to the Sea“ für über das Portal verfügbare Immobilien in ganz Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten warb, ohne eine entsprechende Differenzierung des Staatsgebiets vorzunehmen. Zudem sollen auf dem Portal Häuser und Grundstücke in illegalen Siedlungen im Westjordanland inseriert worden sein. Der Konzern verwies auf die Meldefunktion der Plattform. Die Firma Yad2 bewarb zudem die Maklerfirma Harey Zahav, welche mehrmals durch Vernichtungs- und Annexionsfantasien gegenüber Gaza auffiel und in einer Werbeanzeige etwa mögliche künftige Siedlungen in einem entvölkerten Gazastreifen zeigte."



      de.wikipedia.org/wiki/Axel_Springer_SE



      Muss man Sie so verstehen, dass Sie es rechtfertigen würden Paul Ronzheimer in die Luft zu sprengen. Fliegerbomben auf das Axel-Springer-Haus wären auch noch in Ordnung?

    • @shantivanille:

      Ihre Mitarbeit bei Al Jazeera rechtfertigt also die gezielte Tötung der Journalisten?



      Was haben Sie für ein Rechtsverständnis?

    • @shantivanille:

      Und das rechtfertigt was? Unglaublich.

    • @shantivanille:

      Was wollen Sie da eigentlich sagen : Al-Jazeera Journalisten darf man töten?

    • @shantivanille:

      Nun kann man sich fragen, ob die Einschätzung eines Kritikers, der mit dem Königshaus der VAE verbunden ist, wirklich neutral ist (Können Sie Arabisch und sind in der Lage, solche unkritisch übernommenen Vorwürfe auch zu überprüfen?). Aber im Grunde ist das auch unerheblich: ein Journalist ist kein Kombattant und ein Angriff auf ihn schlicht und ergreifend ein Kriegsverbrechen, egal für welches Medium er arbeitet. Sie sehen es mir nach, wenn ich es auch menschlich befremdlich finde, wenn sich Foristen selbst bei solchen offenkundigen Gewaltakten dazu berufen fühlen, Rechtfertigungen zu posten. Haben arabische Leben in Ihren Augen irgendeinen Wert?

  • Es ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Netanjahu Clique sich mitnichten an Fairness, Völkerrecht, Menschenwürde oder gar Pressefreiheit hält. Warum auch? Diese Skrupellosigkeit mit der diese Kriegsverbrecher gegen alles (!!) vorgehen, was ihnen nicht in ihren rechtsextremistischen Krempel passt, sucht ihresgleichen. Und es gibt immer noch Zeitgenossen, die das für "normal" halten - die Hamas sei an allem Schuld. Genau auf diese Klientel setzen diese Extremisten.

    • @Perkele:

      "noch Zeitgenossen, die das für "normal" halten - die Hamas sei an allem Schuld."

      Der Journalist Hani Al-Agha wurde über 20 Tage gefoltert, bis er kaum noch stehen konnte, weil er rein journalistisch gearbeitet hatte.

      Human Rights Watch dokumentiert zahlreiche Fälle, bei denen Hamas Kritikerinnen, darunter Journalistinnen, blindwütig verhaftet und inhaftiert wurden. Häufig aufgrund vager Anschuldigungen wie „Anstiftung zu Zwietracht“. Torturen und Einschüchterung gehörten fast immer dazu.

      Der Journalist Ayman al-Aloul wurde 2016 verhaftet, gefoltert, stundenlang ohne Nahrung oder Kleidung in schwierigen Positionen festgehalten und schließlich gezwungen, eine Schweigeverpflichtung gegenüber Hamas zu unterschreiben

      Es gab schon vor dem Krieg keine unabhängige Berichterstattung wegen der Hamas. Israelische Bomben für grausamer zu halten als die Folter von Terroristen ist sehr zynisch.

      • @Pawelko:

        "Israelische Bomben für grausamer zu halten als die Folter von Terroristen ist sehr zynisch."

        Abgesehen davon das der Forist Perkele diesen Vergleich nicht angestellt hat, welches Recht leitet Israel für sich vom Terror der Hamas eigentlich ab?

        Ein Pressezelt in die Luft zu sprengen, weil die Hamas ja auch Journalisten gefoltert hat, würde dann diesem Selbstverständnis entsprechen?

        Oder Menschen auszuhungern, weil man keine andere Strategie hat um den Gegner zu schwächen?

        Dann würde sich der Staat Israel allerdings auf die selbe Ebene begeben wie eine Terrororganisation.

        Eine Unterscheidung wäre dann nur noch in der Wahl der Mittel auszumachen. Die einen Foltern und die anderen bombardieren. Die einen stehlen Lebensmittel die anderen blockieren den Zugang zu diesen.

        Ich kann da mittlerweile keinen großen Unterschied mehr ausmachen, würde aber keines von beiden gutheißen und schon gar nicht in irgendwelchen Foren verteidigen wollen.

        • @Sam Spade:

          Es ging mir um diesen Satz

          "Die Hamas sei an allem Schuld"

          Ja, die Hamas ist daran schuld. Israels Taktik ist in Teilen auf das schärfste zu verurteilen. Ist aber das Ergebnis vom 7. Oktober.



          Es geht hier darum warum der Tod durch israelische Bomben zu verurteilen ist, aber Beiträge über die Gräuel der Hamas wegignoriert werden.

      • @Pawelko:

        Whataboutism

        • @EffeJoSiebenZwo:

          "Whataboutism"



          Eben nicht, weil es zwei Seiten desselben Konflikts betrifft. Whataboutsim wäre, wenn konstatiert wird, dass Israel gar nicht schlimm agiert, weil die Russen viel schlimmer sind.

          • @Encantado:

            Das ist auch ein Whataboutism, aber es ist sehr wohl auch Whataboutism, wenn es 'zwei Seiten desselben Konflikts betrifft', wie im Kommentar 13:39 oben, wenn also zu einem Artikel, in dem es um die gezielte Tötung von Journalisten durch die IDF geh, kommentiert wird, die Hamas tötet aber auch Journalisten. Ziel in jedem Fall: Ablenkung und Relativierung.

            • @EffeJoSiebenZwo:

              "...zu einem Artikel, in dem es um die gezielte Tötung von Journalisten durch die IDF geht..."



              Es ist ein feiner Unterschied zwischen 'die machen aber auch' und 'wir beschäftigen uns hier nur mit der einen Seite', und das wissen Sie vermutlich auch.



              "Ziel in jedem Fall: Ablenkung und Relativierung."



              Nein, eher Verschweigen und Relativierung. Läuft aber vermutlich auf's selbe raus.



              Grundsätzlich gilt: wer in einer Debatte über einen Konflikt nur eine Seite beleuchtet (zumal in einem derart verknoteten wie dem Nahostkonflikt), hat sein Urteil bereits gefällt. Kann man machen. Sollte man aber nicht.

      • @Pawelko:

        Weder halte ich Bomben noch Folter für "grausamer". Mir liegt jedoch sehr daran klarzustellen, dass es in dieser Katastrophe immer ZWEI Seiten gibt, nicht nur die eine ist grausam, beide sind es. Ich habe nie behauptet was mir hier vorgeworfen wird.

        • @Perkele:

          Und dennoch wird in dem Artikel und und Ihrem Kommentar nur von der Schuld Israels gesprochen

          "Zeitgenossen, die das für "normal" halten - die Hamas sei an allem Schuld."

          Mit dem Angriff am 7. Oktober ist die Hamas indirekt an den Folgen dieses Krieges schuld.

          Ich heiße nicht jedes Vorgehen Israels gut. Ich bin aber auch nicht so naiv Israel auf das Vökerrecht festzunageln, während es von einem Feind attackiert wird der sich nicht an das VR hält. Ebenfalls wird es nur den Palästinensern besser gehen die Pro-Hamas sind am Ende des Krieges.

          Es entwickelt sich hier eine ganz unheimliche Bubble mit der ewig einseitigen Berichterstattung.

          Es wurden Fotos veröffentlicht, die Anas al-Sharif zusammen mit Yahya Sinwar (dem Hamas-Chef in Gaza) zeigen. Warum findet es nicht einmal Erwähnung in diesem Beitrag. Oder eine Bemerkung, dass die Hamas ebenfalls gegen Journalisten vorgeht? Weil man ein einseitiges Feindbild konzipieren möchte.

          • @Pawelko:

            Gut, merken wir uns also, dass JEDER kritische Kommentar zu israelischen Kriegsverbrechen in Gaza zugleich mit einem Verweis auf die Bluttaten der Hamas zu versehen ist.



            Gilt das dann eigentlich auch umgekehrt? Wahrscheinlich nicht, denn das könnte schließlich ja auch Ausfluss antisemitischer Gesinnung sein. Und wer möchte sich schon gerne eines solchen Vorwurfs zeihen lassen.



            Also unterlassen wir es lieber besser ganz, die Geschehnisse in Gaza zu kommentieren. Denn wer weiß schon, was sich dort wirklich abspielt … nichts als Gerüchte.



            Und zu dem Foto, das al-Sharif angeblich zusammen mit Terroranführer Sinwar zeigen soll, hat @Klabauta sich weiter unten schon geäußert … spielt für Sie offenbar auch keine Rolle?

          • @Pawelko:

            Die Berichterstattung ist sicher verbesseungsbedürftig. Das liegt allerdings auch wieder an BEIDEN Konfliktparteien. In Israel werden die grausamen Bilder verhungernden Geiseln gezeigt, aber nicht die der verhungernden Kinder. Im Unterschied zu Hamas ist Israel ein (noch) demokratischer Staat, der gewissen Anforderungen gerecht werden muss, wie Völkerrecht, Humanität und wirklich praktizierter Demokratie (was formal gern so dargestellt wird - doch die Tricks mit denen die Öffentlichkeit getäuscht werden sind nicht demokratisch)



            Will sich denn die israelische Staatsführung auf das Niveau einer Terrortruppe hinablassen? Fast sieht es so aus....

            • @Perkele:

              Da bin ich ja ganz bei Ihnen. Wo ist also das Problem ausgewogen zu berichten?

              Würde ich mir von israelischen Medien genau so wünschen wie von Deutschen.

              Auf jeder Demo heißt es Israelis begehe einen Genozid. Was würde wohl passieren wenn die Palästinenser bei der Hamas über die Waffen verfügen würden? Ständig wird so getan, als wäre das Leid in Gaza vorbei wenn nur Israel einlenkt.

              Während des Gaza-Kriegs (Operation Cast Lead, Dezember 2008 bis Januar 2009) beschuldigte Human Rights Watch (HRW) Hamas, mindestens 32 Palästinenser getötet zu haben, darunter Fatah-Mitglieder und mutmaßliche israelische Informanten. 18 davon während der Offensive, 14 anschließend.

              In jüngerer Vergangenheit (Frühjahr 2025) richtete sich die Unterdrückung verstärkt gegen Gaza-internen Protest gegen Hamas. Oday Rabey, 22 Jahre alt, wurde laut Berichten nachts entführt, gefoltert und ermordet sein blutüberströmter Leichnam wurde seiner Familie als Einschüchterung vor die Tür gelegt.

              Zählen diese Leben nicht? Ist das ein sicheres Palästina? Und es wird schlimmer wenn die Hamas nach Rückzug der Israelis wieder an Macht gewinnt. Für israelis und Palästinenser.

          • @Pawelko:

            "Es wurden Fotos veröffentlicht, die Anas al-Sharif zusammen mit Yahya Sinwar (dem Hamas-Chef in Gaza) zeigen. "

            Auch durch Wiederholung wird diese Aussage nicht wahrer, s. meinen Beitrag hier: taz.de/Krieg-in-Ga...bb_message_5070163

            Oder können Sie eine Quelle angeben, die etwas anderes belegt?

            Und zu Ihren letzten beiden Fragen empfehle ich auch Ihnen den Artikel "Das Lexikon der Brutalität" hier in der taz



            taz.de/Sprache-im-...s=brutalit%C3%A4t/

            • @Klabauta:

              Hier ist eine Quelle:



              www.thejc.com/news...er-sinwar-pedgppbu

              Zum zweiten Link:

              Das ist doch die Heuchelei.



              Es wird davon gesprochen, aufzudecken, keine Euphemismen zu benutzen und nichts zu beschönigen. Genau das prangere ich an.

              Israel darf und soll kritisiert werden. Aber die Realität unter der Hamas darf dabei nicht ausgeblendet werden.

              Schauen Sie ins taz-Archiv und vergleichen Sie Hamas-kritische Artikel mit jenen, die Israel anprangern.

              Beides muss möglich sein. Warum ist ein Journalist, der durch Israel getötet wird, eine Schlagzeile wert, während ein Journalist, der von der Hamas gefoltert wird, nicht einmal eine Randnotiz erhält?



              Weil Worte Waffen sind. Israel – beziehungsweise die Israelis – führen Krieg. Aber am 7. Oktober waren es nicht „die Palästinenser“, die angegriffen haben, sondern die Hamas.

              Es muss Frieden geben, der Sicherheit für beide Völker garantiert. Doch den wird es weder für Israelis noch für Palästinenser – zumindest jene, die nicht als „Märtyrer“ sterben wollen – unter der Herrschaft der Hamas geben.

      • @Pawelko:

        Ich weiß nicht, was Sie uns damit sagen wollen, aber Israel steht jetzt nicht besser dar.



        Alles was Sie hier getan haben, ist Israel auf eine Stufe mit Hamas zu stellen, wobei Israel eindeutig mehr Journalisten auf dem Gewissen hat.

      • @Pawelko:

        "sehr zynisch"



        was ist dann Ihr Kommentar?



        Wollen Sie sagen, da die Hamas Journalisten gefoltert hat darf Israel diese jetzt mit Bomben töten?



        Selbst wenn es irgendwelche Beweise gegen den Mann gegeben hätte, eine Verhaftung wäre ja auch möglich gewesen.

        • @RonSlater:

          Beides ist falsch. Mir geht es um den Satz "noch Zeitgenossen, die das für "normal" halten - die Hamas sei an allem Schuld."

          Und ja, die Hamas ist Schuld. Hier in den Foren ist der Aufruhr immer groß über jede Aussage eines israelischen Politikers. Dass die Hamas seit Jahrzehnten Israel auslöschen will, dies offen kommuniziert. Darüber wird kein Wort verloren. Weder in der Berichterstattung noch bei den Foristen hier.

          Israel wird seit seiner Gründung bedroht, wurde mehrfach überfallen. Zuletzt am 7. Oktober. Alles gegen das Völkerrecht. Aber bei Israel sind alle auf einmal empört.

          • @Pawelko:

            "Hier in den Foren ist der Aufruhr immer groß über jede Aussage eines israelischen Politikers."



            Nein, nur bei Aussagen, die menschenverachtend sind oder zu Kriegsverbrechen aufrufen. Mal drauf achten.



            "Alles gegen das Völkerrecht. Aber bei Israel sind alle auf einmal empört."



            Plädieren Sie gerne dafür die Standards einer Demokratie auf die Standards einer Terrorgruppe zu reduzieren. Nur zu.

            • @Schleicher:

              Denken Sie Ihre Worte doch mal zuende. Sie sagen es gerade selbst. Israel ist Demokratie und Gaza ein von der Hamas regierter Terrorstaat! Das ist es ja. Wenn israel sich zurück zieht ist und bleibt Gaza ein Terrorstaat wie schon vor dem 7. Oktober.

      • @Pawelko:

        Die Hamas ist nach allem was ich weiß eine grausame militante Terrororganisation, die bekämpft werden muss.



        UND



        Israel, bzw. die aktuelle Israelische Regierung, muss sich als legitimer, demokratischer Rechtsstaat an das Völkerrecht, die Menschenrechte, die Pressefreiheit und die eigenen Gesetze halten.

        Kein Widerspruch.

        • @J. H.:

          Ganz bei Ihnen. Warum ist die Berichterstattung dann immer so einseitig wenn beides gleichermaßen zu verurteilen ist?

          • @Pawelko:

            Ich empfinde die Berichterstattung in der taz keineswegs als so einseitig, wie Sie und Andere behaupten. Es gibt offensichtlich sehr durchaus sehr gegensätzliche Positionen in dieser Zeitung, nehmen Sie als Beispiel Nicholas Potter, Michaela Dudley, Felix Wellisch oder Daniel Bax.

            • @Klabauta:

              Natürlich gibt es gemäßigte Stimmen. Aber eine Suche im Archiv lässt es sich leicht rausfinden welche Berichte überwiegen. Alleine die Rubrik



              "gaza-tagebuch"...warum nicht daneben "israel-tagebuch".



              Über 26 000 Projektile wurden insgesamt auf Israel seit dem Konflikt abgefeuert, darunter Raketen, Drohnen und Marschflugkörper aus verschiedenen Ländern und Gruppierungen.



              13 200 alleine aus dem Gazastreifen



              Kann man anders sehen, aber ich nehme mit den Israelis ebenfalls Anteil.

              • @Pawelko:

                '26 000 Projektile'

                Halte ich etwas zu hoch gegriffen, aber bin mir nicht sicher. Wo kommt diese Zahl her? Oder sind da auch Gewehr/Pistolen-Kugeln (im englischen ja auch projectile) mitgemeint?

                • @EffeJoSiebenZwo:

                  www.timesofisrael....s-fired-at-israel/

                  Wenn jetzt das Argument kommt "aber das sind ja israelische Zahlen"



                  Dann frage ich mich wieso die Palästinensische Gesundheitsbehörde (Hamas) Waffah oder Al Jazeera als verlässliche Quellen hier immer wieder auftauchen.

                  Wie viele Raketen sind den vertretbar für eine Zivilgesellschaft?

                  Auf meine Frage, wieso das Leid der Palästinenser mehr Beachtung findet als das Leid der Israelis sind Sie leider auch nicht eingegangen.

                  In dutzendenden Artikeln ist zu lesen, Israels Attacken führen zur Radikalisierung von Palästinensern? Den gleichen Effekt hat es auch auf Israelis wenn sie ständig Raketen und Selbstmordattentaten ausgesetzt sind.

                  • @Pawelko:

                    "Auf meine Frage, wieso das Leid der Palästinenser mehr Beachtung findet als das Leid der Israelis sind Sie leider auch nicht eingegangen."



                    Weil es in keiner Weise vergleichbar ist.

                  • @Pawelko:

                    ' Auf meine Frage, wieso das Leid der Palästinenser mehr Beachtung findet als das Leid der Israelis sind Sie leider auch nicht eingegangen.'

                    Ich hab die Frage wohl nicht gesehen, sry, aber gerne: ich denke, das liegt daran, dass Israel, das zu Beginn - außer von grds Verblendeten (Süssigkeiten usw) - sehr viel Zuspruch, Mitgefühl und auch Verständnis für die Verteidigungsnotwendigkeit erfahren hat, auf Grund seiner Kriegsführung über die letzten 22 Monate immer mehr als Täter und nicht mehr als Opfer wahrgenommen wird.

                    In dutzendenden Artikeln ist zu lesen, Israels Attacken führen zur Radikalisierung von Palästinensern? Den gleichen Effekt hat es auch auf Israelis wenn sie ständig Raketen und Selbstmordattentaten ausgesetzt sind.

                    Da stimme ich voll zu, das erklärt Radikalisierung auf beiden Seiten.

        • @J. H.:

          Ich würde diese Unterscheidung in diesem Fall nicht machen: Es gibt menschen- und völkerrechtliche Standards, an die alle Konfliktparteien uneingeschränkt gebunden sind. Und „uneingeschränkt“ heißt eben auch, unabhängig davon, was die andere Seite macht. Dass Hamas Journalisten gefoltert hat, ist ein Verbrechen, aber das macht es nicht legaler (und erst recht nicht moralischer), wenn Israel c. 200 Journalisten tötet, in einigen Fällen allem Anschein nach gezielt. Im Falle längerer Konflikte mit den entsprechenden Gewaltspiralen sind solche „aber der Andere“-Argumente ohnehin nicht nur rechtlich und moralisch fragwürdig, sondern auch politisch dumm: der Gegner kann ja genauso argumentieren (was auch einigen Apologeten in Leserforen zu entgehen scheint).

  • Gestern, während Netanjahus Fernsehansprache, wurde verkündet, dass seit ein paar Tagen internationale Reporter in den Gazastreifen rein dürfen. Stimmt das?

    • @Schmil Jan:

      Noch nicht gehört / gelesen. Die entscheidende Frage ist wohl: embedded oder nicht.

      In einem früheren Artikel in der taz (taz.de/Krieg-und-Fotos/!6101615/) wurde auch berichtet, dass neben Israel auch Ägypten die Einreise von Journalisten nach Gaza verhindere. Dies war für mich bis dahin neu. Kann das bitte (ggf auch die Red selbst) bestätigen? Vielen Dank.

      • @EffeJoSiebenZwo:

        Ägypten verhindert die Einreise von Journalisten nach Israel. Das ist auch nichts Neues.



        www.tagesschau.de/...ef-medien-100.html

        Zwar wird immer wieder betont, Israel würde die Grenze von der Seite Gazas aus blockieren und von Ägypten aus sei sie offen. Nur braucht's eine Genehmigung von Ägypten, um überhaupt in die Grenzregion auf dem Sinai fahren zu dürfen. Und die wird nun mal nicht erteilt. Da nützen auch "offene" Grenzen nichts.

        • @BrendanB:

          Danke 🙏🏻

      • @EffeJoSiebenZwo:

        "Die entscheidende Frage ist wohl: embedded oder nicht."

        Kann journalistische Arbeit in Gaza gelingen, ohne von einer der beiden Kriegsparteien "embedded" zu sein? Wenn diese Journalisten nicht ihr eigenes Schutzpersonal (für das der Zutritt genehmigt werden muss und die über eine außerordentlich hohe Kompetenz verfügen sollten) mitbringen, müssen sie entweder von der israelischen Regierung und der IDF oder der gazanischen Regierung und ihren Kämpfern "embedded" werden. Ich weiß nicht, wie es unter diesen Umständen zu fairer, objektiver und ehrlicher Berichterstattung kommen kann.

        • @*Sabine*:

          Bei anderen Kriegen funktioniert das ohne "Embedding".

        • @*Sabine*:

          'Kann journalistische Arbeit in Gaza gelingen, ohne von einer der beiden Kriegsparteien "embedded" zu sein?'

          Die danach folgende Frage, ob Objektivität überhaupt grundsätzlich möglich ist, überlasse ich der Philosophie, zu Ihrer Frage oben ganz kurz: Ja, funktioniert in anderen Konflikten ja auch.

    • @Schmil Jan:

      Bei Fox News wird das kein Problem sein. Ansonsten muss man mal abwarten, wie die Praxis aussieht. Ich vermute, nicht besonders gut.

  • „Die Praxis, Journalisten ohne glaubwürdige Beweise als Militante zu bezeichnen, wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich seiner Absichten und seiner Achtung der Pressefreiheit auf.“



    Ich würde eher sagen, sie beantwortet die Fragen.

    • @K.M.:

      Nun, das Al-Scharif Kriegsbefürworter und in dem Sinn ein militanter Befürworter der Hamas war, und kein unparteiischer Journalist, ist keine Frage. Das geht bereits aus seinem handeln in der Öffentlichkeit hervor. Auch herrscht im Gaza-Streifen keine Pressefreieheit, und hat auch keine geherrscht, bevor die Hamas ihren Krieg gegen Israel begonnen hat. Wer die Pressefreiheit nur durch Israel bedroht sieht, argumentiert demagogisch.

      Die offene Frage ist hier nur, ob er nicht nur Befürworter, sondern auch Mitglied der Hamas war. Nur letzteres wäre ein Beleg dafür, dass er Kombattant, und somit ein legitimes Ziel der Kriegsführung gewesen ist.

      • @lifopiw:

        Eine Mitgliedschaft bei der Hamas wäre weder ein Beleg dafür, dass er Kämpfer war, noch hätte sie ihn zu einem legitimen Ziel gemacht.

        • @Francesco:

          Das ist mit der Behauptung der IDF impliziert. Sie sagt laut Artikel, er sei für Raketenangriffe verantwortlich.

          Und die Frage, ob ein Teil der Hamas eine zivile Organisation ist, dürfte nicht schwierig zu beurteilen sein. Waren es nur irgendwelche Untereinheiten, oder hat die Führung den 7. Oktober geplant, beschlossen und durchgeführt? War es die Führung, die militärische Infrastruktur unter zivile Gebäude hat bauen lassen? Hat sie die Geiseln in der Hand? Beweis für das Gegenteil wäre, wenn sie versucht hätte, die verantwortlichen Untereinheiten daran zu hindern, bzw. sie zu bestrafen.

          Und wenn das Völkerrecht das nicht eindeutig bestimmen kann, spricht das gegen das Völkerrecht, und nicht für die Hamas.

          • @lifopiw:

            Hamas ist eine Organisation, die einen militärischen und einen zivilen Teil hat; nur aktive Milizionäre sind Kombattanten, nicht jedes Hamas-Mitglied und erst recht kein Journalist, der für einen ausländischen Sender arbeitet und dem eine Nähe zu Hamas nur von der Kriegspartei nachgesagt wird, die ihn gerade ermordet hat.

            • @O.F.:

              Bitte informieren sie sich, worum es in diesem Fall geht. Seine Nähe zur Hamas liegt offen zutage, das muss man nur zur Kenntnis nehmen. "Nachgesagt" wird Aktivität in der Hamas, unter anderen Verantwortung für Raketenbeschuss.

              Die Frage, ob die Hamas auch einen zivilen Teil hat, ist dafür also irrelevant. Die habe ich nur aufgemacht, weil hier behauptet wurde, dass Mitgliedschaft in der Hamas ihn auch nicht zu einem legitimen Ziel laut Kriegs-/Völkerrecht gemacht hätte. Dagegen habe ich argumentiert. Eine solche Trennung lässt sich nur machen, wenn der angeblich zivile Teil den militärischen an Kriegsverbrechen hindert bzw. ihn bestraft, wenn er sie begeht. Die Hamas-Führung tut nichts dergleichen. Sie beteuert nicht einmal, dass sie es täte, und setzt sogar die Zivilbevölkerung zu ihrem Schutz ein.

              • @lifopiw:

                'Eine solche Trennung lässt sich nur machen, wenn der angeblich zivile Teil den militärischen an Kriegsverbrechen hindert bzw. ihn bestraft, wenn er sie begeht.'

                Steile These, der ich jetzt mal entschieden widersprechen würde.

                • @EffeJoSiebenZwo:

                  Na dann widersprechen sie mal.

                  Sie sind also der Ansicht, dass wer eine Armee finanziert und dieser dann befiehlt, in eine anderes Land einzufallen, dort wahllos Zivilist:innen zu ermorden, kein legitimes Ziel der Armee des überfallenen Landes ist, wenn aus dem gleichen Topf auch noch die Polizei (die niemanden der Angreifer:innen verhaftet) und jeden Sonntag Suppenküche bezahlt wird?

                  Oder was muss die finanzierende Struktur ihres Erachtens auszeichnen, um sich von der militärischen zu unterscheiden?

                  • @lifopiw:

                    Ne ne ne, mein Lieber, Sie legen mir mir Worte in den Mund. Ich habe ihrer Aussage widersprechen, das jedes Hamas-Mitglied, unabhängig davon, ob den bewaffnetem Teil oder dem nicht-kämpfenden Teil angehört, grds. legitime Ziele sind ('Die Frage, ob die Hamas auch einen zivilen Teil hat, ist dafür also irrelevant')

                    • @EffeJoSiebenZwo:

                      Häh? Den Satz, dass es irrelevant sei, ob die Hamas einen zivilen Teil hat, habe ich geschrieben, weil die IDF vorwirft, dass al-Charif Teil des militärischen war. Wenn das nicht stimmt, ist es zur Beurteilung des Falls egal, ob es einen zivilen gibt oder nicht.

                      Als steile These, der sie widersprechen würden, haben sie einen anderen Satz von mir zitiert. In dem habe ich ein Kriterium genannt, mit dem sich ein Unterschied zwischen einem militärischem und einem zivilem Teil machen ließe. Mehr als eine Absichtserklärung ("widersprechen würde") haben sie aber nicht abgegeben. Daraufhin habe ich einen allgemeinen Fall skizziert, in dem dieses Kriterium nicht erfüllt ist, und sie gefragt (!), ob sie das so meinen. Sie können das problemlos mit "Nein" und einem anderen Kriterium zur Unterscheidung beantworten, und keins meiner Worte bliebe in ihrem Mund liegen.

                      So erwecken sie nun natürlich den Eindruck, dass sie mir im Allgemeinen schon zustimmen, während ihnen das im Konkreten, also im Fall der Hamas, nicht in den Kram passt.

      • @lifopiw:

        Inwiefern kann man "Mitglied der Hamas" und "Kombatant" gleichsetzen?

        • @Schleicher:

          Gar nicht.



          Nicht Rechtlich jedenfalls.

          Aber mit der Behauptung der/diejenige wäre Mitglied bei xy reicht anscheinend schon.