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Katja Kipping über Linken-Absturz„Unser Verhalten war ein Fehler“

Warum ist die Linke bei der Wahl so abgestürzt? Die frühere Vorsitzende Katja Kipping sieht einen Grund in der jüngsten Enthaltung zum Afghanistaneinsatz.

Schmerzhaftes Wahlergebnis: Katja Kipping fordert, die Linke müsse sich „neu erfinden“ Foto: Matthias Wehnert/Future Image/imago
Anna Lehmann
Interview von Anna Lehmann

taz: Frau Kipping, die Linke liegt bundesweit unter 5 Prozent und Sie konnten das Direktmandat in Dresden nicht gewinnen. Wie tief sitzt der Frust?

Katja Kipping: Das ist ein schmerzhaftes Ergebnis. Wir haben in Dresden alles gegeben. Immerhin holte ich doppelt so viele Erststimmen wie die Partei Zweistimmen und wir konnten die AfD auf den dritten Platz verweisen. Aber in einer konservativen Stadt wie Dresden um das Direktmandat zu kämpfen war Arbeit am Wunder, zumal wenn es keinen Rückenwind durch den Bundestrend gibt.

In Leipzig hat Sören Pellmann ein Direktmandat für die Linke gewonnen. Was hat er besser gemacht?

Er hat einen großartigen Wahlkampf gemacht, und ich bin der Linken in Leipzig sehr dankbar. Leipzig ist als Stadt anders zusammengesetzt. Viele, die in Sachsen links sind, ziehen irgendwann dorthin.

Im Bund sind 4,9 Prozent für die Linke ein Desaster. Spitzenkandidat Dietmar Bartsch meinte, die Gründe dafür seien in den vergangenen Jahren zu suchen. Sie haben die Partei bis zum Februar geführt. Welche Verantwortung tragen Sie persönlich für das schlechte Abschneiden der Linken?

Bis kurz vor der Coronakrise zum Ende meiner Amtszeit lagen wir immerhin bei 10 bis 11 Prozent. Und dann kamen äußere Umstände, auf die wir zunächst keinen Einfluss hatten: Die Coronakrise und ein Bundestagswahlkampf, der stark auf Trielle fokussiert war. Aber natürlich haben wir auch Fehler gemacht.

Welche?

Spätestens am Abend der Europawahl im Mai 2019 war mir klar, dass wir an einem Punkt nachsteuern müssen. Die Frage der sozialökologischen Transformation steht dringend im Raum. Um soziale und ökologische Krisen zu entschärfen, braucht es auch die Machtinstrumente der Regierung. Insofern reicht ein rein rhetorisches Bekenntnis zu Regierungsverantwortung nicht. In der Breitenwirkung fehlte es uns da an Ernsthaftigkeit und Klarheit.

Über 1,4 Millionen Wäh­le­r:in­nen sind von der Linken zu SPD und Grünen abgewandert. Was zeigt das?

Das zeigt ganz klar, dass unsere Wäh­le­r:in­nen nicht einfach mehr Krawall wollen, sondern ernsthaft eine Durchsetzungsperspektive suchten. Die wir nicht bedienen konnten.

Horst Kahrs von der Rosa-Luxemburg-Stiftung bemängelt in seiner Wahlanalyse, dass der Linken bereits seit 2012 eine schlüssige Erzählung fehlt, wohin sie will und was sie mit der Gesellschaft vorhat.

Die Strategie war da, aber wir sind damit nicht durchgedrungen. Unser Außenbild wurde stark durch Wortmeldungen einiger weniger bestimmt, die für Irritationen sorgten. Zum Beispiel in der Außenpolitik entstand der falsche Eindruck, dass wir eher an der Seite von Despoten Politik machen wollen.

Im Interview: Katja Kipping

43, sitzt seit 2005 im Bundestag und war bis Anfang 2021 Vorsitzende der Linken. Sie ist als Listenkandidatin erneut ins Parlament eingezogen.

Sie meinen Frak­ti­ons­kol­le­g:i­nnen wie Sevim Dağ delen, Heike Hänsel und Andrej Hun­ko, die auch gegen die Afghanistanevakuierung durch die Bundeswehr stimmten?

Ich will keine Namen nennen. Aber was ich am Infotisch, egal ob in der Plattenbausiedlung in Dresden oder im tiefsten Erzgebirge oft gehört habe: Euer Verhalten bei der Abstimmung zum Evakuierungseinsatz in Afghanistan war ein Fehler. Wir waren vorher argumentativ mit unserer Kritik an Militärinterventionen und dem Versagen des Westens in Afghanistan in der Offensive. Mit der Abstimmung gerieten wir in die Defensive. Unser Verhalten war ein großer Fehler.

Welche Verantwortung trägt die Fraktion, die von Bartsch und Amira Mohamed Ali geleitet wird?

Schuldzuweisungen bringen uns nicht weiter. Wir müssen gemeinsam die richtigen Lehren für die Zukunft ziehen.

Manche Ge­nos­s:in­nen geben Sahra Wagenknecht die Schuld für das miese Wahlergebnis. Sie habe mit ihrem Buch „Die Selbstgerechten“ polarisiert und verschiedene Anliegen – Klimapolitik, Identitätspolitik und Sozialpolitik – gegeneinander gestellt. Haben sie recht?

Ich bleibe dabei, dass uns persönliche Schuldzuweisungen nicht weiterbringen. Ich kann nur sagen, dass sowohl Sören Pellmann als auch ich auf eine verbindende Politik gesetzt haben, eine, die sowohl Streikende unterstützt als auch in Plattenbau- wie Univierteln präsent ist. Die Gesellschaft ist eh schon gespalten und die vielen, die keine Lobby haben, stärkt man nicht, indem man anfängt, sie gegeneinander auszuspielen. Wir müssen die Klimakatastrophe abwenden und soziale Krisen entschärfen. Hier hätten wir als Linke eine wichtige Rolle spielen können.

Hätte. Nun reicht es nur noch dank dreier Direktmandate zum Einzug in den Bundestag. Die Fraktion hat sich fast halbiert. Welche Rolle wird die Linke noch spielen?

Wir werden unsere Arbeitsweise umstellen müssen. Müssen effizienter werden und stärker prüfen, womit wir nach außen strahlen können. Wir müssen uns neu erfinden. Es kann jetzt nicht so weitergehen wie bisher.

Das bisherige Machtbündnis aus Reformern und Ultra-Linken, welches die Linke inhaltlich gelähmt hat, ist passé?

Ich hoffe auf die kollektive Weisheit, dass wir jetzt nur gemeinsam einen Neuaufbruch schaffen. Alle wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, jetzt eine Politik zu fahren, die einen beachtlichen Teil der Fraktion ausschließt.

Muss die Linke jetzt eine Debatte darüber führen, wen sie ansprechen und vertreten will, und braucht sie ein neues Grundsatzprogramm? Das Erfurter Programm ist immerhin schon 10 Jahre alt.

Als erfahrene Straßenwahlkämpferin weiß ich, dass es Unsinn ist, verschiedene Milieus gegeneinander auszu­spielen. Aber wir müssen auf jeden Fall ein paar Punkte klären. Wir müssen zum Beispiel noch einmal deutlich machen, wie eine Friedenspolitik aussieht, die Abrüstung und Abkehr von Interventionspolitik wirklich durchsetzt. Den falschen Eindruck, wir seien für Isolationismus, müssen wir richtigstellen.

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92 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Was mir hier im "roten" Leipzig zeigte, was bei der Linken falsch läuft, waren die Auftritte der linken Prominenz in meiner Heimatstadt.



    Anfang September war Sarah Wagenknecht da,



    Mitte September Dietmar Bartsch, und eine Woche vor der Wahl, kam Gregor Gysi.



    Warum sollte ich eine Partei wählen, deren Strömungen nicht einmal gemeinsam Wahlkampf machen?

  • die verschiedenen Milieus dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden- soweit das konsensuale Mantra der Verdrängung der Partei. Die Linken gehen alle irgendwann nach Leipzig oder nach Berlin und wenn die zurückgebliebene Arbeiterklientel in Oschatz, Wittenberge, Dessau u Zittau die Zeitung aufschlägt, liest sie, dass sich die Linke vor Allem um die Probleme von Migranten u Geschlechteridentitäten kümmert. Niemandes Interessen sollten gegeneinander ausgespielt werden, Migranten u LGBTQ sind auch wichtig, aber es herrscht doch der Eindruck vor, dass sich die Linke eben gar nicht mehr um ihre ursprüngl. Klientel kümmert, sondern eben primär um ein diffuses akadem. Milieu in Leipzig o Berlin(deren Lebensverhältnisse oft genug auch prekär sind, und zwar nicht aufgrund von Rassismus, LGBTQ- Feindlichkeit etc), und dort, in Leipzig und Berlin, von westdt Großstädten ganz zu schweigen, konkurriert sie in dem Milieu mit den Grünen - und zieht da eher den Kürzeren. Nun, und außerhalb der Unistädte übernimmt die AfD, wie in Sachsen und halb Thüringen krass zu besichtigen ist (das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht wenn Ampel oder Jamaika dort nichts tun). Irgendwer hat es hier schon gesagt, die Linke muss sich im Osten in den kleinen/ mittleren Städten, auf dem Land wieder organisatorisch stärken; dass sie diese Gegenden u ihre Bewohner der AfD überlässt geht nicht, ohne diese wird die Linke nicht mehr auf einen grünen Zweig kommen. Höchstens wenn SPD u Grüne Prozente verlieren kann sich die Linke- eben beim großstädtischen Publikum- Hoffnung auf ein paar wenige Prozente mehr machen. Aber für R2G wird es dann wieder nicht reichen: wenn die SPD nur ein wenig tiefer fällt übernimmt wieder die CDU. Also: das Reservoir wo noch Stimmen zu holen sind liegt eben genau nicht bei denen, die schon Grün wählen sondern in Sachsen, Thüringen, die an die AfD gefallen sind weil sie die Linke (u SPD/ Grüne/CDU/FDP) vernachlässigt hat.

    • @ingrid werner:

      "das Reservoir wo noch Stimmen zu holen sind liegt [...] in Sachsen, Thüringen, die an die AfD gefallen sind"



      Wer mittlerweile wiederholt die AfD wählt tut das nicht weil er*sie sich vernachlässigt fühlt, den meisten Wähler*innen dürfte nämlich schon klar sein, dass es nicht die primäre Aufgabe von Parteien ist emotionale Zuwendung zu spenden, sondern weil sie sich ideologisch mit den Inhalten der AfD identifizieren. Die Wählerwanderung von der LINKEn zur AfD betrug gerade mal 3,7%, die zur SPD 19% und die zu den Nichtwählenden 12%. Umgekehrt wechselten nur 1,2$ von der AfD zur LINKEn. Ausgerechnet unter Rechtsradikalen um linke Stimmen zu werben dürfte daher ziemlich aussichtslos sein.



      www.zeit.de/politi...s-stimmen-parteien

  • Ja, die Enthaltung zum Afghanistan-Mandat war ein Fehler. Die Linke hätte mit Nein abstimmen sollen. Das Bundeswehrmandat war völkerrechtswidrig. Es gab kein UN-Mandat dafür und keine Einladung der Regierung Afghanistans. Davon abgesehen fand die Abstimmung zu einem Zeitpunkt statt, als die Taliban ohnehin bestimmte, wer Zugang zum Flughafen Kabul bekommt, und die USA die Kontrolle über ankommende und abgehende Flüge hatte. Die Abstimmung war eine Farce, eine Show, die vom eigentlichen Scheitern der Evakuierung der Ortskräfte ablenken sollte, als dies, wie von Linken und Grünen vorgeschlagen, noch möglich gewesen wäre aber von SPD und CDU abgelehnt wurde.

  • Der Indikator Masterabschluss ist bewusst von mir ausgewählt wurden. Nur mit diesem Indikator lässt sich belegen, dass seit der Umstellung vom Diplomabschluss (i. d. R. 8 Semetser) zum Bachelor- (i. d. R. 6 Semester) & Masterabschluss (i. d. R. 4 Semester) die Innovationskraft erneut abgenommen und zugleich die Bildungsungleichheit zugenommen hat. Zu dieser Thematik existieren bereits zahlreiche wissenschaftliche Texte.

    Zentral für die berufliche Karriere ist ein beruflicher Abschluss. Dementsprechend ist es sinnlos rein schulische Abschlüsse als Indikator für den beruflichen Erfolg auszuwählen.

    Es handelt sich bei meiner Darstellung dementsprechend keineswegs um Manipulation. Vielmehr habe ich die passenden Indikatoren ausgewählt um Missstände im deutschen Bildungssystem darzustellen, Missstände, die Innovationsfeindlich sind!

    VOLKER SCHEUNERT: „Und so mir nichts, dir nichts "pauschalen Putinhass" zu unterstellen, ist schon allerunterstes Niveau“. Wer andere Menschen ohne Sachgrundlagen zu nennen Dämonisiert scheint vom Hass besessen.



    Ingo Bernable: „Da ist ihnen wohl das Komma verrutscht“ & „Dafür, dass sie sich mit einem Doktortitel schmücken sind ihre unbelegten Zahlen erstaunlich unpräzise. Soweit ich sehe sind es tatsächlich etwa 4%.“ Nein mir ist kein Komma verrutscht und meine Zahlen sind auch nicht unpräzise! Nachdem Sie mit meiner Hilfe gelernt haben die Unterseite vom Statistischen Bundesamt zu öffnen, sollten Sie dies auch bemerkt haben.

    • @Dr. Iustitia:

      Ich dämonisiere Sie nicht, halte Sie aber - auch angesichts Ihres letzten Beitrags - fuer einen Troll, dem es nur darum geht, mit aus der Luft gegriffenen Behauptungen zu provozieren.

  • Es ist das klassische "Volksfront von Judäa"-Problem. Die Linke war und ist ein Sammelbecken unterschiedlicher Strömungen, dies sich zwar alle als "links" und "gegen die da oben" verstehen, aber dennoch unterschiedliche Auffassungen von Staat und Gesellschaft haben. Und diese Konstellation ist in diesem Wahlkampf der Linken auf die Füße gefallen. Der (winzige) Linksruck der SPD und die Verschärfung der Klimadiskussion erforderten grundsätzliche Positionierungen der Parteivertreter, die diese aber nicht liefern konnten, da kein Parteikonsens darüber besteht.



    Der ostdeutsche Rentner und der junge akademisch-großstädtische Klima-/Flüchtlingsaktivist sind gänzlich unterschiedlich Klientels (Stichworte: Recht und Ordnung). Das konnte nur als Protestpartei gutgehen.

  • Anhand der Umfragewerte vor der Wahl mit dem unerwarteten Aufschwung der SPD und dem nach Hintergrundgekicher und Maskenskandalen erwarteten Abrutschen der CDU rechnete ich mit einer Ampelkoalition.



    Ich habe als grüne Stammwählerin das erste Mal in meinem Leben die Linke gewählt, in der Hoffnung, dass die über 5% kommen und so die Opposition nicht rein rechts besetzt wird. Die Anfragen der Linken im Bundestag würde ich sehr vermissen.



    Trotz deren chaotischer Parteipolitik, trotz deren Spaltung, trotz deren anderen Macken.



    Puh, knapp geschafft.

    • @Schnetzelschwester:

      Gute Wahl! Schade, dass es nicht für mehr gereicht hat. Jetzt haben wir den Lindner-Salat.

  • Die Linke ist leider für mich unwählbar geworden durch Wagenknecht und Lafontaine. Querfront Narrative, ausspielen von Minderheiten, Corona Diskurs jenseits von wissenschaftlichen Erkenntnissen um sich bei Querdenkern anzubidern. Eine sehr ambitionierte Klimapoligik wäre ein Argument gewesen, aber bei der Besetzung hatte ich leider Zweifel, dass das auch so durchgesetzt wird. Und so sieht für mich keine solidarische linke Option aus, leider.

    • @Murgski :

      Ich kann Sie persönlich sehr gut verstehen.



      Aber mal ganz ehrlich, glauben Sie, dass sie mit ihren ganz persönlichen Werten, ihrem ganz persönlichen Weltbild und der Art und Weise wie sie persönlich gerne leben möchten zu Leuten passen die in Ostdeutschland in nicht-urbanen, oft etnisch sehr homogenen, Gebieten leben?



      Diese Leute haben früher oft die PDS gewählt…

    • @Murgski :

      Wagenknecht ist seit 1990 Mitglied der PDS. Die Linke ist aus einem Zusammenschluss mit der WASG und der PDS 2007 entstanden, auch da war Wagenknecht von Anfang an dabei. Wenn Sie früher tatsächlich die Linke gewählt haben, dann haben sie früher auch Wagenknecht gewählt.

  • Also schlägt Kipping ein beschleunigtes weiter so der bisherigen Fehler vor?



    Na gut dann tschüss Linkspartei.

  • Sie tut so, aber wo ist sie: die Selbstkritik der Kipping nach einem solchen Scheitern ihrer Strategie?

  • "Die Linke war von Anfang an gegen den Afghanistan Einsatz der Bundeswehr. Deshalb war auch die Enthaltung zum Evakuierungseinsatz in Afghanistan nur logisch und richtig."

    Diese Kausalkette erschliesst sich mir überhaupt nicht. Und selbst wenn - ich verlange von Politikern, Situationen stets neu zu beurteilen. Diese - und ich überspitze jetzt hier etwas - Denke "egal wieviel Menschen draufgehen könnten, ich bleibe bei meiner Linie" ist genau das, was die Wähler bei der Linken abschreckt.

  • Auch wenn es hier niemand hören möchte: neben dem Umgang mit Sarah Wagenknecht sind es die beiden "Frontfrauen" der Linken, Wissler und Henning-Welsow, die für das schlechte Wahlergebnis verantwortlich sind. Beide polarisieren einfach zu stark.

    • @Peter Müller:

      Auch wenn ich NIEMALS die Linkspartei wählen werde, ich empfinde Frau Wissler als kommunikativ starke Politikerin, die sich durchaus mit Führungskräften der anderen Parteien messen kann. Ich halte Frau Welsow allerdings für vollkommen ungeeignet, das wurde (meiner Meinung nach) sowohl auf der Bundespressekonferenz nach der Wahl deutlich und erklärt auch, warum man sie deutlich weniger medial im Wahlkampf wahrnahm, als Frau Wissler. Vielleicht müssten auch hier mal etwas jüngere Menschen an die „Front“, es kann doch echt nicht sein, das die Linke als Partei immernoch auf Herr Bartsch, Frau Pau und Herr Gysi angewiesen sind. Alle drei stehen doch nun WIRKLICH für andere Zeiten… wer soll eine progressive Partei mit SO einem Spitzenpersonal noch ernst nehmen…?!

  • Nein natürlich war das nicht der Grund, nur der neueste Anlass: Linke MdB enthalten sich bei der Frage der Evakuierung per Militärflugzeug. Klar waren und sind auch Sevim Dagdelen und Ulla Jelpke für die Rettung von Menschen, diesmal aus Kabul. Sie irren eben in der Frage, ob das mit dem Zivilflugzeug geht oder mit der BW. Klar reiten sie hier Prinzip vor konkreter Methode - Gesinnungsethik statt Verantwortungsethik.



    Genau das machen aber alle Konservativen bei der Drogenpolitik auch:



    Nein zur Unterstützung von 'Junkies", denn wir lehnen Rauschgiftsucht ab. Also reitet die CDU-FDP arme Drogenabhängige aus Gesinnung ins Elend.



    Der Grund des PdL-Absturzes ist klar:



    1. das Wagenknecht ruft zum Boykott auf - als Spitze der Schizophrenie wird sie in NRW direkt nach ihrem hetzerisch-verleumderischen Buch zur Spitzenkandidatin aufgestellt.



    2. in der deutschen politischen Kultur ist "sozialistisch" sehr unbeliebt - aus reiner Unvernunft und Unklarheit: "Sozialismus = Unfreiheit", "die wollen mir was wegnehmen".



    Nee, ich will dem Jeff Bezos alles wegnehmen und boykottiere amazon!



    Das Paradox ist bei diesen Individualisierungswellen: Klimaschutz geht als Massenbewegung obwohl alle noch individueller sein wollen.



    -Für einen ökosozialistischen Konsens!-

  • Die Linke war von Anfang an gegen den Afghanistan Einsatz der Bundeswehr. Deshalb war auch die Enthaltung zum Evakuierungseinsatz in Afghanistan nur logisch und richtig. Der Einsatz war ohnehin bereits beendet, als darüber im Bundestag abgestimmt wurde. Das Ganze war doch nichts weiter als ein medialer Aufreger zur Ablenkung vom Versagen der Regierungsparteien, die einen viel früheren Antrag von u.a. Die Linke nach einer geordneten Evakuierung der Ortskräfte seinerzeit abgelehnt hatten. Dafür hätte man die Regierungsparteien insbesondere auch medial mal richtig auf den Pott setzen müssen. Es fehlten aber mal wieder die Eier dazu in den Redaktionen.

    • @Rainer B.:

      Das sehe ich auch so. Zumal wir es bei dem zur Abstimmung vorliegenden Afghanistan Mandat mal wieder, fast schon in guter alter Tradition, mit einem Völkerrechtsbruch zu tun hatten. Die Abstimmung war eine Farce. Die Aufregung über das Abstimmungsverhalten der Linken durch und durch verlogen.

    • @Rainer B.:

      Vielleicht sollten Sie hier weniger auf die Medien und andere Parteien schimpfen, sondern den Politikern der Linkspartei zuhören. Auch Gysi sah schon vor zwei Wochen das Abstimmungsverhalten als Fehler an. Rein ideologisch alles abzulehnen was auch nur irgendwie mit der Bundeswehr zu tun hat führt eben dazu, dass man einen in bestimmten politischen Feldern nicht mehr ernst nehmen kann. So etwas kann man als reine Oppositionskraft machen, dann darf man sich aber auch nicht wundern, wenn man als genau solche behandelt wird. Das Wahlergebnis spricht doch Bände. Die Linke ist für ihr Politikverständnis und ihre Inhalte abgestraft worden und auf ihr absolutes Kernklientel zusammengeschrumpft. Da sollte man nicht die Schuld bei den bösen Medien oder anderen Parteien suchen…

      • @Gregor von Niebelschütz:

        Der Antrag über den da abgestimmt wurde, war schon rein handwerklich gar nicht zustimmungsfähig. Die Linke lehnt keineswegs „alles ideologisch ab, was auch nur irgendwie mit der Bundeswehr zu tun hat“. Es muss aber schon im Rahmen des Verteidigungsauftrags der Bundeswehr und im Rahmen des geltenden Rechts sein. Die Sache ist doch eher so, dass aus den anderen Parteien mal wieder kaum jemand vorher gelesen hatte, wofür genau er da überhaupt seine Zustimmung abgibt. Wenn Gysi das Abstimmungsverhalten als Fehler ansieht, dann mag er in Bezug auf die Aussenwirkung für die Linke ja durchaus recht haben, in bezug auf den Inhalt des Abstimmungsantrags aber doch nicht. Mir persönlich ist jedenfalls jede Partei zuwider, die aus opportunistischen Gründen falsche Entscheidungen zum falschen Zeitpunkt trifft, denn sowas kann ich dann tatsächlich nicht mehr ernst nehmen. Dass das Politikverständnis von Die Linke das einzig richtige war, zeigt doch die Bilanz des gesamten Afghanistan-Abenteuers der Bundeswehr mehr als überdeutlich. Man muss nur auch mal die Augen aufmachen wollen.

  • Die Linke kam in der gesamten Corona-Zeit zumindest im TV kaum noch vor. Es war fast, als würde sie nicht mehr existieren. Das habe ich beim TV auch schon bemängelt. Die 4. Macht ist eben ganz schön groß- viel zu groß- Und meiner Meinung nach absolut tendenziös. Von seriösem Journalismus kann hier keine Rede sein.



    Nun hat die Linke in Berlin auch noch die Corona-2-G-Regel mit abgenickt- Das hat zumindest mich fast vertrieben.



    Sie hat Sarah W. "vertrieben", DAS vergessen Wähler*innen eben NICHT, wie manche aus der Partei vielleicht gern glauben wollten.



    Vergessen sollte man auch nicht, dass viele Menschen die CDU so dermaßen über sind, dass sie ganz sicher aus wahltaktischen Gründen, damit enlich andere Parteien an die Macht kommen, SPD oder Grüne gewählt haben. Also nicht, weil sie die Linke nicht mehr wollen, sondern weil man die anderen stärken wollte-damit sich überhaupt mal was zum etwas besseren bewegt..



    Ihr Akademiker-Gehabe sollte die Linke aber vielleicht doch langsam mal ablegen und sich Nicht-Akademiker*innen mal wieder annähern......

    • @Yvonne 33:

      "Ihr Akademiker-Gehabe sollte die Linke aber vielleicht doch langsam mal ablegen und sich Nicht-Akademiker*innen mal wieder annähern......" (Yvonne33)



      Tja, da sagen Sie was!



      Leider ist es halt aber nun mal so dass sich Gleich und Gleich am Liebsten mit Gleich gesellt - und nicht selten auch Wert darauf legt.



      Gerade in unserem Lande ist es sehr ausgeprägt dass sich unterschiedliche Schichten der Gesellschaft gegenseitig wenig begegnen, in unterschiedlichen Stadtteilen leben (Gentrifizierung), in unterschiedlichen Läden einkaufen, unterschiedliche Ernährungsstile pflegen, unterschiedliche kulturelle Bedürfnisse leben und in unterschiedlichen Lokalen ihre Feste feiern. Letzteres sogar auf sog. "Volksfesten", wie dem Münchner Oktoberfest, auf dem man mittels Preisgestaltung, Platzreservierung und Einlasskontrollen dringend darauf achtet dass da ja nicht der sog. "Pöbel" mit der sog. "Schickeria" zusammen trifft.



      Diese Abgrenzung der Schichten voneinander wird dort zum echten Problem wo sie die Aufstiegschancen Angehöriger unterer Schichten nachhaltig behindert oder unmöglich macht und die von Angehörigen oberer Schichten dagegen protegiert.



      Dass dies in ganz Europa nirgendwo so sehr ausgeprägt ist wie in Deutschland mahnt die UNO bereits seit Jahrzehnten an. Chancengleichheit ist bei uns lediglich eine sozialromantische Parole und die Aussichten einer Veränderung sind wohl eher gleich Null, weil sich die mittleren und oberen Schichten mittlerweile auch jener Parteien bemächtigt haben, die das mal ändern wollten.



      Beachten Sie einfach mal den Anteil von Lohnabhängigen in Parteien und Parlamenten.

      • @LittleRedRooster:

        Ja, diese Spaltung der Gesellschaft ist insbesondere seit den Hartzgesetzen von der SPD und der breit angelegten Medienkampagne gegen Erwerbslose, die damals lief - und WIRKTE- deutlich spürbar. Ich habe früher nur nie gedacht, dass AUCH die Linke sich davon einfangen lässt. Ich wurde- auch im persönlichen Umgang-eines besseren belehrt- und wähle die Linke nur noch, weil sie, zumindest vorgeblich, auf dem Papier, die armen Bevölkerungsschichten vertritt.

    • @Yvonne 33:

      Ich hätte gern links gewählt. Aber tatsächlich waren die von "Sarah W." vertretenen, xenophobe und rechte Narrative aufgreifenden und aus der Partei nur unzureichend widersprochenen Thesen (neben der Putin-Affinität relevanter Teile der Partei) einer der beiden Gründe die es mir leider unmöglich machten. Es gibt rote Linien.



      Über das völlig sinnlose Eindreschen auf Akademiker*innen hätte ich, obwohl ich mich gemeint fühle, ebenso hinwegsehen können wie über viele weitere 'Besonderheiten' dieser Partei. Ob das andere ähnlich entspannt sehen und ob es in einem Land in dem inzwischen mehr als 57% eines Jahrgangs ein Studium aufnehmen tatsächlich eine kluge Strategie ist einem so großen Anteil potentieller Wähler*innen nachdrücklich zu verdeutlichen, dass man auf sie aus Gründen der soziokulturellem Distinktion lieber verzichtet würde ich dann aber doch bezweifeln.

      • @Ingo Bernable:

        "völlig sinnloses eindreschen auf Akademiker*innen" ?? WER drischt auf Akademiker*innen ein??



        Siehe mein Kommentar unten(Antwort auf Tom Farmer), falls er veröffentlicht wird.

      • @Ingo Bernable:

        Es lohnt sich einfach einmal bei Statistischem Bundesamt nachzuschauen. Gemessen an der gesamten Bevölkerung hatten 2019 lediglich 1,8% der Menschen in Deutschland einen Masterabschluss erreicht. Dagegen erreichte 25,2% der Bevölkerung in Deutschland keinen Bildungsabschluss.

        Ihr Vorredner erwähnte implizit, dass die Linken anders als die CDU oder FDP über sehr viele Mandatsträger mit sehr hohen Bildungstiteln verfügen. Auf Grund dieser Tatsache mag es einigen Menschen so erscheinen, als ob die Linke mehr dem akademischen Milieu als dem einfachen Arbeiter zugewandt ist. Weshalb Sie nun behaupten, dass die Linke mit Ihrem hohen Akademikeranteil gegen Akademiker positionieren sollte erschließt sich mir nicht.

        Zu Ihrem pauschalem Putinhass äußere ich mich lieber nicht. Die meisten Wähler haben jedoch Manuela Schwesig dafür gedankt, dass Sie sich nicht von Despoten beeindrucken lassen hat.

        • @Dr. Iustitia:

          1,8 % hatten einen Master, den es in weiten Teilen erst seit ein paar Jahren gibt. 12.9 % haben ein Diplom, das haben sie mal weggelassen. und von den 25.2% sind 16,3% nicht in der schulischen oder beruflichen Bildung. Davon sind manche sind auch erst im Kindergarten.

          • @Gunnar Roth:

            Gunnar Roth: "Davon sind manche sind auch erst im Kindergarten."

            Statistisches Bundesamt



            "1: Ergebnis des Mikrozensus, Personen im Alter von 15 Jahren und mehr."

            In unserer Region gehen Personen im Alter von 15 Jahren und mehr nicht mehr in den Kindergarten. Mir ist in Deutschland zudem keine Region bekannt wo dies der Fall wäre.

        • @Dr. Iustitia:

          "Es lohnt sich einfach einmal bei Statistischem Bundesamt nachzuschauen. Gemessen an der gesamten Bevölkerung hatten 2019 lediglich 1,8% der Menschen in Deutschland einen Masterabschluss erreicht."



          Da ist ihnen wohl das Komma verrutscht. Ich lese beim Statistischen Bundesamt von einem Anteil von 18,5% mit Hochschulabschluss.



          www.destatis.de/DE...stand/_inhalt.html

          • @Ingo Bernable:

            1,8% - Lügen und Unwissenheit ändern die Realiät auch nicht

            www.destatis.de/DE...ungsabschluss.html

            • @Dr. Iustitia:

              Anstatt andere der "Luegen und Unwissenheit" zu bezichtigen, sollten Sie lieber selbst ehrlich mit den vorliegenden Zahlen umgehen. GUNNAR ROTH hat dankenswerterweise auf Ihre Manipulationen hingewiesen. Wenn Sie nur Masterabschluesse als akademische Abschluesse erwähnen und bei der Zahl derer ohne beruflichen Bildungsabschluss diejenigen in schulischer oder beruflicher Ausbildung nicht beruecksichtigen, ist das zutiefst unlauter. Und so mir nichts, dir nichts "pauschalen Putinhass" zu unterstellen, ist schon allerunterstes Niveau.

          • @Ingo Bernable:

            @Dr. Iustitia



            "Dagegen erreichte 25,2% der Bevölkerung in Deutschland keinen Bildungsabschluss."



            Dafür, dass sie sich mit einem Doktortitel schmücken sind ihre unbelegten Zahlen erstaunlich unpräzise. Soweit ich sehe sind es tatsächlich etwa 4%.



            www.zeit.de/news/2...hne-schulabschluss

            • @Ingo Bernable:

              4% sind "Ohne allgemeinen Schulabschluss". Wissenschaftlichen Studien können zudem genauere Daten entnommen werden. Aus nahezu all diesen Studien geht hervor, das die Bildungspolitik in Deutschland versagt. Es ist dringend geboten Sozial- und Bildungsreformen durchzuführen. Nur so kann gewährleistet werden, dass alle unsere Kinder- und Jugendlichen eine vernünftige Ausbildung erhalten. Nochmals, nur 1,8% der Menschen in Deutschland haben einen Masterabschluss erreicht! Ein Land der Dichter und Denker? Andere Länder setzen vermehrt auf Forschung und Innovation.

              www.destatis.de/DE...ungsabschluss.html

              • @Dr. Iustitia:

                Auch Lesen will gelernt sein. Ohne _beruflichen_ Bildungsabschluss sind 25%, das ist aber etwas anderes als ein _allgemeiner_ Schulabschluss. Und ohne den sind auch nach dieser Statistik nur 4%. Und nur die Masterabschlüsse als Indikator für akademische Abschlüsse heranzuziehen, dabei aber Bachelor, Dipolom und Promotion zu unterschlagen ist eien bewusst verzerrende Darstellung. Auch nach dieser Statistik beträgt der aufsummierte Anteil der Bevölkerung 18,5%. Und sie bezichtigen mich der Lüge?!?

                • @Ingo Bernable:

                  In meinem Kommentar habe ich gezielt den Masterabschluss und nicht alle allgemein akademische Abschlüsse mit einbezogen. Der Indikator Masterabschlüsse erscheint mir zur bildlichen Darstellung der Bildungsmisere am passendsten ausgewählt. Sie versuchten zu belegen, dass die von mir genannte Zahl falsch sei. Zum Glück haben Sie nun eingesehen, dass alle von mir dargestellten Fakten der Realität entsprachen. Wie gesagt, schaut man sich zudem an aus welchen sozioökonomischen Gruppen die Masterabsolventen kommen, so wird einen die Bildungsmisere und das staatliche Versagen erst so recht bewusst.

                  Es freut mich zudem, dass Sie es mit meiner Hilfe nun doch geschafft haben eine Unterseite des statistischen Bundesamtes zu öffnen.

            • @Ingo Bernable:

              25,2% - Ohne beruflichen Bildungsabschluss. Lügen und Unwissenheit ändern die Realiät auch nicht

              www.destatis.de/DE...ungsabschluss.html

              • @Dr. Iustitia:

                Ach ja? Aber schrieben sie nicht "Dagegen erreichte 25,2% der Bevölkerung in Deutschland keinen Bildungsabschluss." Dabei sagen sie jetzt unter 15 jährige wurden gar nicht mitgezählt. Zählen unter 15 jährige jetzt nicht mehr zur Bevölkerung? Dadurch wird die Zahl auf die Bevölkerung bezogen ja noch niedriger und ihr Kommentar noch unseriöser.

    • @Yvonne 33:

      Sehe das mit dem TV diametral. Ein Glück, dass die nicht im TV so präsent waren. Wenn doch, dann wären die jetzt bei 3,8% und hätten auch keine Direktmandate gewonnen.



      Frau Wissler war zuletzt extrem unstrukturiert und verbissen im TV unterwegs. Im Stakkato das eigene Durcheinander unverständlich und verquast unters Volk bringen führt zum Scheitern, q.e.d.

      • @Tom Farmer:

        Es stimmt, Frau Wissler hat sich leider nicht gut unter Kontrolle -im Gegensatz zu Wagenknecht.



        Es ging mir aber um die letzten 1 1/2 Jahre (nicht nur um die Wahlkampfzeit), in denen in TV-Diskussionen die Linke praktisch nicht anwesend war, insbesondere nicht, wenn es z.B. um Corona-Themen ging. Dabei hatte die Linke neben dem Regierungskurs, den sie oft unterstützte ja auch oppsitinelle Standpunkte dazu.

        Ansonsten geht mir die obige Diskussion über Bildung auf den Senkel- das läuft in eine Richtung, die ich nicht meinte. Ich wollte eigentlich die Spaltung zwischen Aklademiker- *innen und Nicht-Akademiker*innen nicht weiter aufreißen. Es geht darum, dass Nicht-Akademiker*innen oft von Akademiker*innen nicht ernst genommen werden. Weil eine andere Sprache existiert- und andere Lebenswelten, die Akademiker*innen offenbar oft nicht glauben oder sehen wollen. Die obige Diskussion zeigt mir wieder einmal, dass der Wert an sich auf die akademisch-schulische-Bildung gelegt wird, nicht auf den Menschen, der trotz allem informiert sein kann, aber eben eine andere Lebenswelt hat, die nicht anerkannt wird.

  • Katja Kipping und Anna Lehmann: ich liebe diese Kombi ;-))

    • @Kuddel_Chaos:

      Lach*, ja Anna Lehmann liebt ja die Kipping, schreibt immer nett über sie, eigenartig warum sie die Wagenknecht nicht so mag, obwohl die doch für ne 54 jährige toll aussieht.

  • Die gebildete und attraktive, mutig und unbestechlich wirkende Sahra Wagenknecht kommt gut an bei denen, die sich als wenig attraktive Abgehängte und Verlierer sehen. Denn im Unterschied zu den sonstigen linken Kandidaten vertritt sie offensiv Positionen, die leider immer mehr Konjunktur haben: u.a. nationale Identifikation (Heimat! Deutsche zuerst!), Verständnis für das gemeinschaftsstiftende Gefühl, Opfer einer Bildungs- und Wirtschaftselite zu sein. Sie trifft ins Schwarze bzw. Braune, wenn sie von "Lifestyle-Linken" spricht und damit Ressentiments bedient, die Begriffe wie Oberflächlichkeit, Schmarotzertum, soziale Hängematte anklingen lassen.



    Mit dieser anschwellenden reaktionären Stimmung , ebenso mit der wachsenden Sehnsucht nach autoritärem Halt sollte sich die Linke - auch in ihren eigenen Reihen auseinandersetzen.

  • Die Linke wird jetzt, nach der Bundestagswahl, über die Aufnahme der Forderung nach einem Bedingungslosen Grundeinkommen ins Programm abstimmen. Das wird interessant, denn damit würde sie endlich zu einer wirklich menschenfreundlichen Partei - und Blender*innen wie Wagenknecht müssen sich entscheiden, ob sie wirklich emanzipatorische Politik (mit)machen wollen oder sich irgendwo bei MLPD oder DKP ein lauschiges Plätzen suchen.

    • @Eric Manneschmidt:

      Falscher Film? Die Blender heißen und hießen schon immer Kipping&Co.



      Lifestyle-Linke trifft es bestens. Unrealistische Forderungen stellen, und sich dann auf das sog. linke Gewissen ausruhen, dass es doch immer die anderen sind, die alles unmöglich machen.

  • Für den Anfang nicht schlecht. Und es ist schon ein Phänomen, dass im Süden des Ostens die AfD so auf fruchtbaren Boden fällt, aber das Stichwort Leipzig ist gut, es muss nicht so sein, es geht auch anders. Die Partei muss vor allem junge Menschen besser erreichen und auch als Organisation sich verstärken.

    Außerdem kann man Wahlkampf lernen. Es gibt genug Bücher und Anleitungen, es gibt Methoden, die einen besser an die eigenen Wählerreservoirs bringen.

    Ich will hier nochmals auf einen Sachverhalt hinweisen, als Kobani vom IS belagert wurde, gab es eine Abgeordnete der Linken, die mehr oder weniger den Gandhi von den Kurden dort einforderte, keine Waffen benutzen, weil die sind importiert und die Linke ist gegen Waffenhandel, sondern anders Widerstand leisten. Solche sonderbaren Ansichten sind bei den Linken nicht ein Randphänomen, sondern solchen Unsinn vertreten da einige ganz offensiv.

    Es gibt so viele Arbeitnehmer und Durchschnittsmenschen, die von den großen Koalitionen beharrlich abgemeiert wurden und die ihre Lebensbendigungen immer wieder verschlechtert vorfinden - daraus hätte die Linke mehr machen können.

    Und die Linke kann auch in Zukunft sich in der Kritik an den Grünen üben: Die Grünen werden regieren und es wird jede Menge Abfall mit verseuchten Inhalt in den Discountern angeboten, um die verarmte Bevölkerung damit zu füttern. Die extreme Industrielandwirtschaft, die niedrige Qualität von Nahrungsmitteln und die oftmals nicht korregten Belastungswerte - da kann die Linke ansetzen.

    Sie kann auch schauen, ob in neuen umwelttechnologischen Branchen korrekt bezahlt wird, sie kann überprüfen, ob Frauen, die alleinerziehend sind im Staatsdienst und im Öffentlichen Dienst überhaupt eine Chance auf eine auskömmliche Rente haben. Es gibt tausend Dinge, die die Linke jetzt machen kann. Angriff ist die beste Verteidigung. Solange so viele Menschen, vor allem auch Kinder und Jugendliche derart in Armut leben müssen, gibt es genug Möglichkeiten für die Linke

    • @Andreas_2020:

      Gut geschrieben. Ich bin Ihrer Meinung, dass die Linken genügend Potential hätten finden können, ohne auf die Weltbühne abzuschweifen und unrealistische Forderungen zu stellen, um einen guten Wahlkampf zu machen und etwas gegen die soziale Ungerechtigkeit die viele Menschen in D ausgesetzt sind zu unternehmen. Aber, und jetzt kommt das entscheidende, man muss es auch wollen. Und hier liegt des Pudels Kern. Bekannt sind die Themen aber viel zu nah an wirklicher Parteiarbeit mit Lösungen dran. Nein, da lebt es sich schon leichter, freien Zuzug der ganzen Welt zu fordern und von längst vergangenen Zeiten zu träumen.

  • Vielen Dank an Frau Kipping und die guten Antworten! Die Fragen zeigen leider, wie schwer der Weg zur Überwindung der historischen Fesseln und Unbewusstheit noch ist ...

    Es gibt schon ein "kleines" (stark untertrieben) Problem mit der Erzählung. Denn viele denken an Kommunismus & Sozialismus wenn sie an die Linke denken. Das ist an sich nicht verkehrt, wenn die Leute wüssten was das genau ist. Das wissen sie aber leider nicht. Deswegen denken sie an irgendwelche despoten ...



    Die Neuerfindung muss also auch daran arbeiten, wie sich ein demokratischer Sozialismus heutzutage im direkten Vergleich zur "sozialdemokratie" der spd und grünen an die Leute bringen lässt.



    Daran müssen egtl alle sozialen Demokraten arbeiten ;)

    Es brauch mehr informelle mindbombs!



    Die Gesellschaft muss die Relevanz und das Potential einer Transformation NOCH mehr erkennen als bisher. Die Grünen nehmen halt momentan viel dieser aktuellen Relevanz, die sich stark auf die Umwelt fokussiert, den linken weg. Das ist im marx'schen sinne sogar notwendig. als Übergang zu mehr sozialem Bewusstsein. Es ist noch ein langer Weg ... educate! consolidate! reorganize!

    Die Linke sollte vor allem, mit den grünen und der SPD zusammen, die 5% Hürde auch auf bundesebene kippen. Nicht nur für sich, sondern für alle - so wie immer!

  • In meiner Familie wurde diesmal zum Teil die SPD anstelle der Linken gewählt, um einen CDU-Wahlsieg zu verhindern.



    Wahrscheinlich hat das so manche/r so gemacht und es hat ja auch funktioniert.



    Aber, liebe SPD, diese Stimmen sind nur "geliehen".

  • Um mal ein Zitat von Dr. Erhard Crome zu bringen:

    Eine Partei, die sich wenige Wochen vor der Wahl damit beschäftigt, das bekannteste und über die eigenen Blasen hinaus sympathischste Gesicht der Partei – Sahra Wagenknecht – mit einem Parteiausschlussverfahren zu überziehen, ist schlicht nicht wählbar.

  • Mit klassisch linken Positionen, wie sie Sahra Wagenknecht vertritt, konnte sie in ihrem Wahlkreis um 4% auf 13% zulegen gegenüber dem Ergebnis von vor Jahren und liegt damit mehr als deutlich über dem Landesdurchschnitt von NRW.

    Die Frage muss also lauten: Was haben die Wagenknecht GegnerInnen falsch gemacht.

    Ich glaube nicht, dass eine Linke Partei mit zwei sehr unterschiedlichen Zieladressen zukünftig noch Chancen hat, Politik mit zu gestalten.



    Es ist zu befürchten, dass die zukünftige Dreierkoalition, wie sie auch aussehen wird, ohne große Widerstände die Spaltung der Gesellschaft weiter forcieren wird.

    • @Rolf B.:

      Wagenkneckt ist in gar keinem Wahlkreis angetreten. Bei der Bundestagswahl 2021 erhielt sie über Plat1 auf der Landesliste erneut ein Abgeordnetenmandat. Können sie gerne hier nachschauen. bundeswahlleiter.d...lte/bund-99/w.html

      Ihre Thesen können sie daher einfach verbrennen

    • @Rolf B.:

      Hallo Rolf,

      S. Wagenknecht hat dieses Jahr nicht in einem Wahlkreis direkt kandidiert. www.bundeswahlleit...-b619-a0489d353b37 Vielleicht bist du bei deiner Recherche über ein Ergebnis aus einer der letzten Bundestagswahlen gestolpert?

      • @Ulf Meyer:

        Hallo Ulf,

        danke für den Hinweis.



        Ich bin seit Wochen in F mit einem schlechten WLAN, so dass ich nur wenige Infos einhole.



        Ich bitte alle um Entschuldigung, wenn ich mit falschen Zahlen hier hantiert habe.

    • @Rolf B.:

      Na ja, eine Frau Wagenknecht, die den AfD-Slogan "Deutschland. Aber normal" mit ihrer diffamierenden Debatte über "skurrile Minderheiten" kapert, verschreckt die urbanen linken Wähler, die die Linkspartei mittlerweile auch ganz offensichtlich dringend braucht!

    • @Rolf B.:

      Originelle Analyse. Aber ob das fürs gesamte Bundesgebiet passt?



      Zumindest die klassische links-marxistische Linie, die auf Normalarbeitnehmer zielt, brigt Erfolg, da würde ich zustimmen. Und da es keine andere Partei gibt, die solche Menschen überhaupt vertreten will, wäre das für die Linke leicht, hier wieder anzusetzen.

    • @Rolf B.:

      In welchem Wahlkreis ist Wagenknecht bei dieser Wahl angetreten? Soweit ich sehe, stand sie dieses Mal nicht in Düsseldorf II zur Wahl.

      • @WilhelmWolff:

        Doch. In Düsseldorf II. 13% für Wagenknecht gegenüber 9,1% vor vier Jahren.

        • @Rolf B.:

          Laut wikipedia sind die 13% das Ergebnis von 2017 und die 9,1% das Ergebnis von 2013. Ich habe nachgeguckt: 2021 trat in Düsseldorf Julia Marmulla für die Linke an und holte 3,8%. Findet man z.B. bei der Zeit. Ich nehme an, Wagenknecht ist dieses Mal in keinem Wahlkreis als Direktkandidatin angetreten.

          • @WilhelmWolff:

            Ich habe die Daten von RP ONLINE.

            • @Rolf B.:

              Mir werden auch bei RP Online 3,8% angezeigt und 13% bei der Wahl 2017.

  • "Unser Verhalten war ein Fehler"



    Nein. Dein Verhalten und das Verhalten von Deinem Co. Vorsitzender Bernd Riexinger war ein Fehler.



    So kann der Satz stimmen verheerte Frau Kipping.

    • RS
      Ria Sauter
      @Anna Deiport:

      Dem kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen!

  • Sahra Wagenknecht hat mit ihrer Anbiederung am Klientel der AFD und der Spaltung der Partei durch das gescheitere Projekt "Aufstehen" und ihrem Buch "Die Selbstgerechte" maßgeblich die Linke beschädigt.

    Viele Menschen, die für und mit Geflüchteten aktiv sind, haben Probleme damit eine Partei zu wählen, auf deren Platz 1 in NRW eine Person kandidiert, die maßgeblich für ausgrenzende und tendenziell rassistische Positionen steht.

    Ihr "linker" Ehemann hatte 1990 schon vor Helmut Kohl die Abschaffung des Asylgrundrechts gefordert. Er hat über Migranten als "Fremdarbeiter" gelästert und Folterverbot relativiert. Seine Partnerin entwickelte sich in dieselbe Richtung.

    • @berlin ist für alle da:

      Klar, die nach ALLEN Umfragen beliebteste Politikerin bei den Linken ist schuld daran, dass sich nicht mehr Wähler von den Linken angesprochen fühlt.

      • @Thomas_Ba_Wü:

        Die mag ja beliebt sein. Nur bei den ehemaligen Linkenwählern ist sie nicht so beliebt, die sind zur SPD und zu den Grünen gewechselt

        • @Gunnar Roth:

          Aber zu den Grünen und der SPD sind sicher so einige eher aus Furcht vor Laschet als vor Wagenknecht gewechselt.

          • @Gast3456:

            Die Linke war in den Wochen vor der Wahl bei Umfragen nur 6 % , jeder der die Linke nicht gewählt hat wollte sie nicht wählen, sonst hätte er nicht riskiert dass sie rausfliegen. Wie genau verhindert man Laschet in dem man die Grünen statt der Linken wählt?

  • Frau Kipping hat recht!

    Mit Despoten sollte man keine Geschäfte machen! Insbesondere Manuela Schwesig hat sich stets an diese Maxime gehalten. So gelang es der Verwaltung von Mecklenburg-Vorpommern erst durch die Abwehr von despotischen Angriffen bestehende Bauprojekte aufrechtzuerhalten.

    Die Wähler haben Ihr dies gedankt.

    Leider existieren bei den Linken, neben Pragmatikern und Reformern wie z.B. Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine, Diether Dehm, Andrej Hunko, Sevim Dağdelen, Alexander Neu oder Fabio De Masi aber auch mehr und mehr anti Liberale, welche nicht mehr in der Lage sind die Realität nüchtern zu erfassen. Dieser neue eher rechte Flügel agiert in Teilen imperialistisch, rassistisch und klassistisch. Damit steht dieser neue Flügel für alles was Linksliberale ablehnen.

    Es wäre schön, wenn sich dieser neue eher konservativ feudale Flügel bei der Linkspartei einmal mit dem Konzept der Intersektionalität auseinandersetzen würde. Dies würde diesem Flügel eventuell ermöglichen, den Klassenbegriff wieder ins Zentrum zu rücken. Dies ist dringend geboten, da die Klassen bzw. Schichtzugehörigkeit in Deutschland immer noch wirkungsmächtiger ist als das Geschlecht oder die Ethnie. Eine Linkspartei, die Ihren Namen verdient, sollte die Realität schlichtweg anerkennen und sich dafür einsetzen, dass z.B. das in Feudalzeiten und im Faschismus gestohlenes Vermögen nicht weiter gegen jegliche Moral gegen die Massen eingesetzt werden kann.

    Fortschritt, Gerechtigkeit, Innovation und die Demokratie lassen sich nicht stoppen! Wenn Deutschland nicht bereit ist die mit diesen Begriffen verbundenen Werte zu leben, dann wird Deutschland im internationalen Wettbewerb keine Zukunft mehr haben. Alleine mit Hassbotschaften lassen sich keine Preise mehr gewinnen. Dies sollte der rechte Flügel einfach mal wahrnehmen. Deshalb plädiere ich für Bildungs- und Sozialreformen durch die jeder Mensch eine Chance erhält und die Innovationskraft des gesamten Landes gestärkt wird.

  • Ich verstehe das ganze Theater um die Afghanistan-Abstimmung nicht. Die Stimmen der Linken haben doch nichts geändert. Dann kann man doch auch dagegen stimmen. Gegen den Einsatz insgesamt und gegen die Verantwortungslosigkeit der Verantwortlichen.



    Wenn dIe Linke den antimilitaristischen Konsens aufgibt, bleibt nur Die Partei.



    Wie wär's, wenn man lieber die sozial-konservativen Altkommunisten von der postmodernen Realität überzeugt?

    • @KnorkeM:

      Sie haben in Ihrem Gedankengebäude nicht miteingebaut, dass ja auch die Linke als Bundestagspartei Verantwortung mitträgt.

      Das Abstimmungsverhalten der Linken konnte deshalb als "Wir wollen keine Verantwortung mittragen, weil wir dann unsere Credos aufgeben müssten." interpretiert werden.

      Zur Ihrer "Verantwortungslosigkeit der Verantwortlichen" gäbe es nach dieser Interpretation eine komplementäre Verantwortungslosigkeit der Linken.

    • @KnorkeM:

      Die linke hätte sich nicht nur enthalten sollen, sondern dagegen votieren, und es dann ausreichend begründen. 20 Jahre hat die D Politik verschlafen. Die Abzugspläne der USA lagen lange vor, und in der D Politik wurden keine Mechanismen zur Sicherung von Mitabeitern und ihren Familien getroffen, aber dann sollte ein Waffeneinsatz von 500 Soldaten (stabiles mandat) auf einmal eine Rettung bringen. Das war verlogen und sollt auch so genannt werden.

      Echte Hilfe wäre über Gepräche mit den Taliban und einer Ausreiseliste locker möglich gewesen.

      • @Martin_25:

        Kann ich verstehen, aber das ist ja eher Kritik von noch linker. Kipping meint aber, sie hätten zustimmen sollen.



        Ich finde, jedes Abgeordentes sollte frei und geheim nach bestem Wissen und Gewissen abstimmen.



        Fraktionsdisziplin ist undemokratisch.

  • "Mit der Abstimmung gerieten wir in die Defensive. Unser Verhalten war ein großer Fehler."

    Eigentlich nicht. Ich fand die Argumentation der Linken schlüssig!

    Aber die anderen Parteien haben das halt immer auf "Ihr habt gegen unsere Bundeswehr und unsere Verbündeten gestimmt" verkürzt. Und die Medien - insbesondere schändlich auch für die ÖR Sender - haben das nie richtig gestellt. Da hätte man sofort unterbrechen müssen und sagen müssen das ist Falsch, Herr/Frau CDU, SPD, Grüne, FDP,... DAS IST EINE FALSCHE AUSSAGE.

    Nicht jeder Bürger bekommt halt alles mit. Das die Linken aber dagegen gestimmt haben, das haben alle mitbekommen. Warum, nur die Wenigsten. Das ist ein totales Versagen der 4ten Macht. Und weckt doch wieder Zweifel an der Unabhängigkeit.

    • @danny schneider:

      "Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat."



      Parteiprogramm die Linke

    • @danny schneider:

      Nein, dass war NICHT das Argument der "Medien" Es ging um die Rettung von Menschen. Hier:



      Abstimmungsempfehlung zum Afghanistan-Mandat im August 2021

      Beschluss des Parteivorstandes vom 22. August 2021

      Der Parteivorstand empfiehlt den Mitgliedern der Fraktion DIE LINKE im Bundestag folgendes geschlossenes Abstimmungsverhalten am 25. August 2021 über den Kabinettsbeschluss zum Einsatz der Bundeswehr zur militärischen Evakuierung aus Afghanistan: Enthaltung.

      Eine Zustimmung käme nur unter der Bedingung in Betracht, dass alle Ortskräfte und alle Menschenrechtsaktivisten*innen gleichberechtigt mit gerettet werden. Sollte das Mandat – wie bislang – eine Evakuierung fast nur für Deutsche vorsehen, und wenn nicht ausgeschlossen wird, dass sich die Bundeswehr den Weg durch Kabul erst freischießen muss, kommt nur die Enthaltung in Betracht." -------------------------So ein in Pazifismus gekleideter menschenfeindlicher Schwachsinn. - Ich erinnere mich, wie die Linke dagegen stimmte, als Assads Giftgas auf hoher See vernichtet werden sollte - unter internationaler Militärbewachung. - Die Linke hätte wohl lieber eine Abordnung Sozialpädagogen vorbeigeschickt.

      • @Berrybell:

        Wie sie selbst zitieren: Die Linken haben gegen den Wortlaut des Antrags gestimmt weil sie MEHR Menschen retten wollten.

        Die Linken haben also nicht gegen die Rettung von Menschen gestimmt, oder gar wegen "Pazifismus", sondern gegen den ungenügenden Antrag der Regierungsfraktionen.

        Und das haben die Vertreter der Linken in zig Interviews - wenn möglich - auch immer so gesagt.

        Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

        Die Moderation

  • Traurig. Die Linke verabschiedet sich vom Links-Sein. Jetzt bin ich gezwungen die ganz Kleinen Parteien zu wählen. Die Partei oder so Piraten? MLPD ist mir zu krass..

    • @Detlef Meyer:

      Aber die Partei ist doch laut eigenen Angaben "die Partei der extremen Mitte"?

    • @Detlef Meyer:

      DKP wär auch ne Möglichkeit, find die Partei die Partei aber ne guten Kompromiss.

      • @Colonel Ernesto Bella:

        An die hatte ich auch kurz gedacht, aber noch sind Stimmen für Kleinparteien verschenkte Stimmen. Andererseits haben die Grünen auch mal klein angefangen.



        Die Partei oder die Piraten etc. könnten sich während der Legislaturperiode ein wichtiges, aber gern unter den Tisch fallendes Thema aufgreifen: (mangelhafte) Digitalisierung, Überwachungstechnologie, Big Data und KI, algorithmisierte Manipulation, Missbrauch neuer Technologien durch Behörden und Unternehmen...



        Neben der Klimakatastrophe laufen wir sehenden Auges in eine Digitalisierungskatastrophe: einerseits mangelhaft (Homeschooling, eGov, Daten"schutz" am falschen Platz), andererseits wild wuchernde Datenausbeutung, und das ganze immer mal in großen Medien platzieren.

  • Das entscheidende Kriterium für viele Linksintelektuelle eine Partei zu unterstützen, bleibt die Frage, ob diese der herrschenden Ideologie des deutschen Imperialismus eine Widersetzung entgegenstellt oder halt nicht. In den 90ern hat man dich daher von den Oliv-Grünen abgewendet und nun ist es Zeit sich von der Partei die Linke abzuwenden, die sich von der Werbeveranstaltung in Afghanistan für A400M und Nazibande KSK nicht wirklich abgrenzen wollte, die sogar, wie hier im Interview Katja Kipping, bedauert, nicht mehr mitgejubelt zu haben im Chor der Chauvinisten, die im Nachhinein die fehlende Unterstützung der Partei für die imperialistischen Kriege der letzten Jahre beklagt.

    • @Colonel Ernesto Bella:

      Ab dem Moment, ab dem man in seiner Friedenspolitik das Retten von Menschenleben ablehnt, weil es das Militär involvieren müsste, hat man das Ziel vom Frieden, dem sicheren und ungefährdeten Leben aller Menschen, längst verraten und sich der ideologischen Demagogie hingegeben.

  • 3G
    32533 (Profil gelöscht)

    Werte Frau Kipping,

    sischer, sischer. Auch Afghanistan hat eine Rolle gespielt, dass Die Linke derart abgestürzt ist.

    Doch warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Schlechte liegt so nah? Als Buchautorin zeigen Sie doch eine solide kognitive Grundausstattung.

    Sie kennen Sahra Wagenknecht und wissen um Ihre unerbittliche gegenseitige Bekämpfung. Ich glaube nicht, dass ich hier noch deutlicher werden muss - oder?

    SELBSTkritik ist eine der größten Herausforderungen. Ich weiß das von mir selbst. Lernerfolge sind möglich.

    Wie ich immer wieder gerne - vor allem ungefragt - zitiere: "Ehe du daran gehst, die Welt zu verbessern (diesen Wunsch setze ich bei Ihnen voraus), gehe drei Mal um dein eigenes Haus."

    Viel Erfolg bei den fälligen Lernprozessen.

  • Danke Katja!



    Gute Worte - insbesondere "dass es Unsinn ist, verschiedene Milieus gegeneinander auszu­spielen."

  • Man hätte Sarah Wagenknecht mehr zuhören und ihr Buch lesen sollen. Frau Wagenknecht ist eine der ganz Großen in der deutschen Geschichte linker Politik.

    • @casio:

      Stimmt leider.



      Wer nur auf die Ideologie schaut und nicht auf die Wähler, kann sich zwar Linientreu nennen, wird aber nie mit regieren und Realpolitik gestalten können. Sarah hat dies gut analysiert und wurde dafür auch noch von der Linke abgestraft. Ich glaube die Linke wird wieder nicht dazu lernen, die sind ideologisch total verblendet.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Was mich als Außenstehender massiv gestört hat ist erstmal das Duo Kipping/ Riexinger. Es existieren Videoaufnahmen, wie durch dieses beiden S. Wagenknecht massiv ausgegerenzt wird.



    Wagenknecht ist aber nun mal die populärste Politikerin der Linke. Das ist alles nicht spurlos an ihr vorübergegangen, auch wenn sie es so direkt nicht sagt.



    Das hat auch die Partei entzweit! Sogar ein Parteiausschlussverfahren lief gegen Wagenknecht.



    Wie kann man so dumm sein und auch noch vor einer Wahl.



    Die Grünen haben das in dieser Hinsicht perfekt hinbekommen.

    Bartsch und Wissler sind ein ganz gutes Team, nur hakt es da irgendwie an anderen Dingen. Schade!

  • Die Linke muss die SPD sozialpolitisch vor sich her treiben. Das ist ihre natürliche Funktion und die aktuellen Verluste beweisen ja auch indirekt, dass es grundsätzlich noch funktioniert. Die Linke ist noch nicht am Ende. Wenn allerdings große Teile der Partei eigentlich gar keine Lust haben sich in bundespolitischer Verantwortung die Hände schmutzig zu machen, dann wird die Linke ganz schnell zu einer Regionalpartei. Die Stimme für die Linke verkommt dann zu einer Geste ohne Wert und weder Genderkram, noch Antirassismus, noch grüner Anstrich ändern daran etwas. Das sind Selbstverständlichkeiten oder sogar Abschreckungen, jedenfalls keine Gründe die Linke zu wählen. Wagenknecht ist ein weiteres Problem. Nicht dass ihre Fragen falsch wären, nur ihre Antworten sind es teilweise. Der Applaus, den sie von rechts bekommt, macht es zudem unmöglich für die Linke, sich diese Fragen auch mal selber zu stellen. Genau das muss sie aber schnellstens tun.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Wagenknecht ist ein weiteres Problem. Nicht dass ihre Fragen falsch wären, nur ihre Antworten sind es teilweise. Der Applaus, den sie von rechts bekommt, macht es zudem unmöglich für die Linke, sich diese Fragen auch mal selber zu stellen. Genau das muss sie aber schnellstens tun."



      Gehen Sie in sich und überlegen Sie sich, was Sie hier schreiben. Wegen Leute wie Ihnen, ist die Linkspartei da, wo sie sich gerade befindet bzw. muss sie sich mit Ach und Krach in Parlament hinein quetschen.

      • @Anna Deiport:

        Wohl eher umgekehrt. Warum soll ich Linke wählen wenn die einfach nur eine liberale Hipsterpartei sind die sich aufregt sobald mal jemand Tatsachen auf den Tisch packt?

        Die Linkspartei von Kipping und Co ist überflüssig und wird folglich nicht gewählt.