Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Offenbar ist Mitforist Rüdiger vom Segen der Impfung für 12-17jährige überzeugt, ohne die sei ein sicherer Betrieb nicht möglich. Er scheint also Experte zu sein. Darum ging's. In D ist mittlerweile in Sachen Corona jeder zweite ein Experte, insbesondere Söder. Und sie tun es auch kund.
@Yossarian Soweit ich weiß, bestreitet auch die Stiko nicht, dass die Impfung nützlich ist. Darum geht es in der Diskussion gar nicht.
@Yossarian Rüdiger schreibt, dass man zusätzlich zur Impfung auch Luftfilteranlagen einsetzen kann, um das Infektionsrisiko weiter zu senken.
Luftfilteranlagen senken laut akutellen Studien das Infektionsrisiko in geschlossenen Räumen auf etwa ein Viertel des normalen Wertes, also 25 %. (von 38% auf 6-10 %; die sich aufeinander beziehenden Prozentwerte machen es etwas verwirrend)
www.sueddeutsche.d...ftfilter-1.5347433
Impfungen auf circa 5 %. Wendet man beides an, landet man bei nur noch 1,25 % (rein mathematisch betrachtet, die Wirklichkeit ist wohl etwas komplexer).
Er schreibt ebenfalls:
"Der Kommentar suggeriert, dass es die unumstrittene Sicht der Wissenschaft ist, dass nur besonders gefährdeten Jugendlichen die Impfung zu empfehlen ist"
Und das ist ein berechtigter Einwand, da es, wie bereits erwähnt, sowohl international als auch in Deutschland weitere Impfkomissionen gibt, welche eine Empfehlung aussprechen.
Auch die Stiko könnte innerhalb der nächsten Tage ihre Empfehlung überdenken. Und selbst falls nicht:
Die Vermeidung einer Empfehlung ist nicht die Empfehlung einer Vermeidung.
Wenn Sie andere für ihr "angemaßtes Expertentum" kritisieren möchten, sollten Sie dies zuerst bei der Autorin des Artikels tun, welche diese Diskussion ausgelöst hat.
@Anachronist87 Rüdiger masst sich durchaus an, zu wissen, dass ein sicherer Schulbetrieb nur mit Impfungen der 12-17jährigen gewährleistet ist. Lesen Sie seinen Beitrag. Sehen andere Experten durchaus anders. Luftfilter (die längst hätten installiert werden müssen mMn) sind, wie Sie und die Autorin richtig schreiben, ein erheblicher Schutz.
Und die Stiko (und nicht andere Impfkommissionen) berät bzw. gibt Empfehlungen nun mal zusammen mit dem Rki für die Bundesregierung. An die sich die Politik eben bisher auch gehalten hat. Jetzt nicht mehr, aus welchen Gründen auch immer. DAS thematisiert die Autorin. Sie masst sich da nix an. Aber ich wiederhole hier auch nur die Argumente der Autorin, die ich für richtig halte. Das wird bei Ihnen und dem Rest der "Alles impfen und zwar gestern"-Fraktion aber nicht ankommen. Es geht halt nicht ums Impfen. Sondern dass Leute wie Söder (und Rüdiger) offenbar glauben, sie seien die besseren Virologen oder was auch immer.
@Yossarian Gleich vorneweg: Auch ich halte nichts von Impfzwängen. Aber vielen Leuten eine Impfung zu ermöglichen, und diese auch auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, ist absolut vertretbar.
Luftfilter sind ebenfalls eine mögliche Schutzmaßnahme. Dennoch ist aktuell die Immunantwort der Menschen selber die umfassendste und effektivste Möglichkeit zur Bekämpfung des Virus, aber natürlich nicht die einzige.
Ich kann da beileibe nicht erkennen, warum das Anbieten von Impfungen für Altersgruppen, für welche die Stiko noch keine explizite Empfehlung herausgibt (was nicht bedeutet, dass sie davon abrät) ein Skandal sein soll.
Zumal selbst die Stiko Mitglieder hat (etwa 20 %) welche auch jetzt schon eine Empfehlung aussprechen würden.
Wenn es hier wirklich einen Skandal geben sollte, dann sollten wir es auch der Stiko überlassen, das zu kommunizieren.
Aber die Autorin maßt sich an, für diese zu sprechen, und polarisiert das Thema, wie man an den Kommentaren sieht, auf eine unnötige Weise, welche weder der Stiko noch der Bevölkerung hilft.
@Anachronist87 Die Autorin spricht eben nicht für die Stiko, sondern beurteilt das Verhalten der Politik resp. Ministerpräsidentenkonferenz.
Und die Polarisierung liegt nicht beim Thema, sondern bei den Polen "Alles impfen!" und "Mal langsam"
@Yossarian "Die Autorin spricht eben nicht für die Stiko, sondern beurteilt das Verhalten der Politik resp. Ministerpräsidentenkonferenz."
Dann beurteilen alle "selbsternannten Experten" ebenfalls das Verhalten der Politik.
Man kann bei sowas nicht ständig den Standpunkt wechseln, wie es einem gerade passt. Entweder können alle ihre Meinung dazu abgegeben, und es gibt halt auch Widerworte zu dem Artikel. Oder nur die betroffenen Experten beziehungsweise die Stiko soll sich dazu äußern, wodurch der Artikel keine Daseinsberechtigung hat.
Aber es ist scheinheilig, den Artikel als Bewertung zuzulassen, doch alle Gegenstimmen als unqualifiziert abzutun, weil sie der eigenen Meinung nicht entsprechen.
@Yossarian War ne Antwort an anachronist87 unten.
Danke für diesen Artikel
"Da unter Jugendlichen dieser virus kaum Folgen hat"
interessanterweise sieht das rki das aber ganz anders (bundestag-drucksache 19/28348 vom 12.04.2021):
veröffentlich wurden.
Von den rund 2,8 Millionen COVID-19-Fällen gegen Ende März/Anfang April...etwa 385.022 Fälle bei Kindern und Jugendlichen zwischen null und 19 Jahren.
Hospitalisiert wurden davon 1.776, 25 wurden auf einer Intensivstation versorgt.
Bislang ...elf validierte COVID-19-Todesfälle bei unter 20-Jährigen ...(in acht Fällen waren Vorerkrankungen bekannt).
Mindestens 68 Kinder und Jugendliche auf Intensivstationen betreut. In 4.789 Fällenstationär im Krankenhaus
wieviele tote noch mal hat dagegen die impfung bislang verursacht?
@petronius_arbiter Sie vergessen, dass die Stiko bei Voerkrankung die Impfung für 12-18 jährige empfiehlt. Also bleiben „nur“ noch drei Fälle über. Zudem geht es nicht nur um Tote, sondern sonstige Folgen, zB eine Herzmuskelentzündung.
@petronius_arbiter Da ihnen sonst niemand Antwortet.
Die Zahlen werden nicht genau erhoben im Moment, aber gemäß Paul-Ehrlich-Institut bis Ende Juni 1028 Todesfälle im Zusammenhang mit der Impfung.
Vorsicht! Ob "durch" die Impfung ist nicht erwiesen!
In den USA sind es ca 6k Tode bei 300mio Impfungen, was in etwa die gleiche Quote ist 0.0019%.
Was bedeuten kann es ist die Todesrate durch den Impfstoff oder einfach die ganz normale natürliche sterblichkeit.
Denn auch hier fehlen wissenschaftliche Studien...
@petronius_arbiter Wie viele Studienteilnehmer bei Jugendlichen wären nötig um ein Sterberisiko von 1:30000 zu erkennen?
(Das reale Sterberisiko liegt in jedem Fall noch niedriger, da man bei Kindern und Jugendlichen von einer Dunkelziffer um den Faktor 5 ausgeht, also 1:180000.)
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich schätze die Impfung auch als ungefährlicher ein, mit Sicherheit sagen, kann das aber bisher niemand.
Die Aussage "Da unter Jugendlichen dieser virus kaum Folgen hat" bestätigen Ihre vom RKI zitierten Zahlen aber anstatt sie zu widerlegen.
@Co-Bold "Wie viele Studienteilnehmer bei Jugendlichen wären nötig um ein Sterberisiko von 1:30000 zu erkennen?"
sehen, sie, da beißt sich die katze eben in den schwanz. solang sie jugendliche nicht impfen, weil es ja noch keine zahlen gibt, wird es auch nie zahlen geben - egal, wie hoch
fürs erste würde ich jetzt mal nicht davon ausgehen, daß die impfung für jugendliche gefährlicher ist als für erwachsene
"Die Aussage "Da unter Jugendlichen dieser virus kaum Folgen hat" bestätigen Ihre vom RKI zitierten Zahlen aber anstatt sie zu widerlegen"
tja, wenn tote und intensivpatienten für sie unter "kaum Folgen" laufen...
"Kinder bekommen den Virus hauptächlich von Erwachsen, nicht umgekehrt"
ist das so?
wie kommen sie darauf, welcher mechanismus sollte dafür verantwortlich sein?
[...] Die Autorin hat den selbst verlinkten Artikel entweder nicht gelesen oder nicht verstanden. Es ist nichts weiter beschlosssen worden, als dass Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren die Impfung möglich gemacht wird. Weder wurde hier "eine Kompetenz an sich gerissen", noch über irgendwelche "pharmazeutischen Interventionen" bei Kimdern entschieden (das machen nämlich ausschließlich die Eltern).
Was hier tatsächlich entschieden wurde ist auch nicht besonders oder abnorm: Die Stiko (die eine ausschließlich beratende Funktion hat - nicht umsonst spricht sie lediglich Empfehlungen aus - und somit gar keine Kompetenzen hat, in die irgendjemand eingreifen könnte) empfiehlt z. B. nicht generell die Grippeschutzimpfung bei gesunden Erwachsenen unter 60. Trotzdem kann sich jeder gegen Grippe impfen lassen, der möchte. Man nennt das Freiheit. [...]
Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Moderation
Da die Impfung keine Infektion verhindert, im gegensatz zu einer natürlichen gewonnen Immunität, ist eine Impfung von jungen Menschen Epidemiologischer Unsinn. Damit wird nicht die Verbreitung des Virus gestoppt. Zumla die natürlich Immunität auch gegen Mutationen wirkt, die Impfung weniger.
@Struppi Das ist, salopp gesagt, Unsinn. Eine Impfung führt zur gleichen Immunität wie eine (erfolgreich) durchgemachte Erkrankung. Und das ohne die Gefahr, an der Immunisierung zu sterben (im Gegensatz zum Krankheitsfall). Ja, es gibt es auch Fälle, in denen vollständig Geimpfte an Covid-19 erkranken - genauso wie es Menschen gibt, die zweimal eine Covid-19-Erkrankung durchmachen mussten.
@Struppi Könnten Sie bei dieser Gelegenheit mal erläutern, inwiefern sich die "natürlich gewonnene Immunität" vom Schutz durch mRNA-Impfungen unterscheidet? Denn deren Zweck besteht ja genau darin, eine körpereigene Immunantwort zu erzeugen.
Wenn Sie jetzt entdeckt haben, wie der Körper auch vollständige Immunitäten gegen beliebige Mutationen hervorbringen kann, sollten Sie dieses wertvolle Wissen schnellstmöglich mit Experten teilen, damit wir in Zukunft auch solchen Menschen eine Immunität ermöglichen können, für welche eine Infektion sonst gefährlicher wäre.
@Anachronist87 Okay, ich ziehe die Frage zurück, bzw. wurde Sie in einem Interview von Thomas Mertens beantwortet.
Die Immunantwort auf eine echte Erkrankung ist breiter gestreut und umfasst mehr Antigene. Sie ist aber wohl trotzdem nicht dauerhaft, und schützt auch nicht gegen alle Mutanten.
Eine Empfehlung der StiKo hat praktische Konsequenzen, nämlich eine staatlichen Verpflichtung, für Impfschäden zu haften. Bitte, liebe taz, nagele die Bundesregierung fest: Welches Gesetz, welche Verordnung sorgt dafür, dass für Covid-Impfschäden auch dann staatlich gegaftet wird, wenn keine StiKo-Empfehlung vorliegt?
@Wondraschek § 60 Infektionsschutzgesetz.
@Budzylein Ich poste hier viel zu viel, aber bei google kann ich nichts finden.
Gibt es denn eine "zuständige Landesbehörde" die die Empfehlung ausgesprochen hat?
@Beowulf Eine Empfehlung der Landesbehörde ist nicht nötig. Nach § 60 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1a Infektionsschutzgesetz genügt es, dass die Impfung aufgrund der Coronavirus-Impfverordnung vorgenommen wurde. Und diese Verordnung enthält keine Altersgrenzen.
@Wondraschek Dafür ist überhaupt keine Stiko-Empfehlung erforderlich. So heißt es beim RKI:
Die Zulassung der Impfung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) erlaubt die Impfung von 12- bis 17-jährigen. Die Impfung ist auch für diese Kinder und Jugendlichen kostenfrei und die Haftung bei etwaigen Impfschäden ist gedeckt.
www.rki.de/SharedD...r_Jugendliche.html
Eine staatliche Verpflichtung, für unvorhersehbare Impfschäden zu haften, gibt es aber sowieso nicht, die liegt bei einem zugelassenen Arzneimittel beim Hersteller.
Die Stiko entscheidet nur darüber, ob eine Impfung sinnvoll ist, und zwar für die Geimpften selbst, nicht für den Rest der Gesellschaft und auch nicht für die Wirtschaft. Das scheint aber leider die politische Hauptmotivation beim unbedingten Willen zum Kinderimpfen zu sein.
Die Ständige Impfkommission hat die Aufgabe, Empfehlungen abzugeben, was aus Sicht der einzelnen Person vorteilhaft ist. Sie muss nicht die gesellschaftlichen Entwicklungen und Pandemieausbreitung berücksichtigen.
Der Fehler liegt aber v.a. darin, dass der Gesundheitsminister keine Untersuchungen der Impfstoffe für Jugendliche und zu an das geringere Körpergewicht angepassten Impfstoffmengen veranlasst hatte.
Die Gesundheitsminister haben sich über gar nichts "hinweggesetzt". Es ist eine politische Entscheidung, welchen Gruppen der Staat eine Impfung in den Impfzentren ermöglicht. Diese Entscheidung ist von gewählten und den Parlamenten verantwortlichen Regierungen zu treffen und nicht von einer Kommission, die weder bei allgemeinen Wahlen gewählt wird noch parlamentarisch verantwortlich ist und die dementsprechend keine verbindlichen Entscheidungen treffen kann.
Und die betreffenden Impfstoffe sind von der EMA für Personen ab 12 zugelassen worden. Dass die STIKO die Impfung der 12- bis 17jährigen zum jetzigen Zeitpunkt grundsätzlich nicht empfiehlt, heißt noch lange nicht, dass sie sie ablehnt.
Man kann natürlich über die Impfung von Kindern und Jugendlichen streiten. Man kann auch darüber streiten ob es richtig ist sich über die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission hinwegzusetzen. Aber es sind eben auch nur Empfehlungen (in diesem Fall sind es eher Nicht- Empfehlungen). Das ist die Aufgabe dieser Kommission. Sie ist nicht demokratisch legitimiert, sie muss nicht verschiedene Ziele und Prioritäten abwägen und miteinander verbinden. Genau dazu sind die gewählten Politiker da, sie dürfen also nicht nur die Empfehlungen solcher Expertengremien übergehen, sie müssen es sogar aus ihrer politischen Verantwortung heraus. Falls sie es für richtig halten und natürlich nicht zu oft natürlich, sonst hätten solche beratenden Gremien ja keinen Sinn mehr. Im Übrigen ist der Impfdruck, der jetzt auf Kinder und Jugendliche ausgeübt wird, zuallererst die Folge der Impfverweigerung vieler Erwachsener. Und entscheiden tun natürlich die Jugendlichen und ihre Eltern.
@Benedikt Bräutigam Vielleicht einfach mal nach "Aufgaben der Ständigen Impfkommission" googlen und nachlesen, wie falsch Sie mit ihrer Annahme liegen.
@Benedikt Bräutigam naja, aktuell ist es so, wenn der Hausarzt keine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellt, werden Kinder im Impfzentrum hier nicht geimpft.
Das wurde mir gestern gerade durch das Impfzentrum mitgeteilt.
Die Entscheidung liegt da eher nicht bei Eltern und Kindern, mit denen wir das übrigens diskutiert haben.
Ein Hinweis für alle unter 18-jährigen, die das hier vielleicht lesen:
Ihr könnt euch wenn ihr über 14 seid auch ohne Zustimmung euer Eltern impfen lassen!
Da gilt auch die ärztliche Schweigepflicht, sodass Impfgegner-Eltern das gar nicht erfahren müssen. 😉👍👍
Sehr gut, dass die Gesundheitsminister und Behörden, allen und den Jugendlichen eine Impfung anbieten.
So wird die Impfungsrate etwas erhöht. sie sollte weltweit 85% erreichen. Zum anderen werden diese jetzt Jungen ja älter und ihr CoronaRisiko steigt damit an. und drittens wird so viel teurer Impfstoff verwendet statt ihn wegzuwerfen.
Die Rheinische Post berichtete heute: "
In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisierten der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und der Virchowbund, in dem niedergelassene Ärzte und Ärztinnen organisiert sind, am Dienstag eine „Demontage“ der Ständigen Impfkommission (Stiko) durch die Politik."
rp-online.de/panor...stiko_aid-61954631
Vielleicht denken die Kritiker der Stiko mal gründlich darüber nach, dass eine eingeschränkte Datenlage logischerweise keine Schnellschüsse zulassen kann.
@Rolf B. naja, im Umkehrschluß hieße das es wird auch zukünftig keine daten geben, die es zu bewerten gäbe, wenn Kinder ab 12 nicht geimpft werden, weil die Stiko das nicht empfiehlt...
auf das Ausland zu warten, lassen wir die mal testen und sehen uns das an ist eine heikle Position...
Wobei in der Frage der Stiko kein Vorwurf zu machen ist, sie kann nur auf Datengrundlage Entscheidungen treffen, aber die scheinheilige Diskussion über die Impfung von Kindern ohne Datengrundlage..... es ist ein Dilemma, ohne Versuchskaninchen keine Daten, ohne Daten keine Impfung, im Prinzip geht es darum, wer soll das Testkaninchen sein?
@Rolf B. also tun wir am besten gar nix und warten erst mal ein paar jahre ab, bis die datenlage wemiger eingeschränkt genug ist
empfiehlt sich auch bei der nächsten hochwasserkatastrophe: hr. feuerwehrkommandant, sollten wir unsere keller verlassen? nicht so hastig - eine eingeschränkte Datenlage kann logischerweise keine Schnellschüsse zulassen
@petronius_arbiter Wir sollten sachlich bleiben.
Woher wissen Sie, dass die Stiko Jahre warten will? Und wieso kommen Sie zu dem unsinnigen Vergleich mit dem Keller?
@ANACHRONIST87
Nein, das ist keine Kritik an der Stiko.
@Rolf B. "Woher wissen Sie, dass die Stiko Jahre warten will?"
ich habe nicht behauptet, das zu wissen
aber welcher zeitraum scheint ihnen denn vor? sie sind ja derjenige, der die "eingeschränkte datenlage" zum anlaß nimmt, lieber nichts zu tun
so wie in meinem vergleich mit dem keller. wenn sie disen für unpassend halten, erklären sie mir doch bitte mal ganz sachlich, warum und inwiefern
wenn eine notlage ansteht, hat man oft nicht mehr die zeit, alles bis ins kleinste zu evaluieren, sondern muß handeln
@Rolf B. Gleichzeitig mahnen die Verbände aber auch die Stiko zur Herausgabe einer überarbeiteten Empfehlung, welche sie für überfällig halten.
Ist das auch schon Kritik an der Stiko?
Guter Kommentar!
Hätt ich so bei der mittlerweile fast schon "staatstragenden" TAZ gar nicht erwartet. Applaus für Kathrin Zinkant und auch Applaus für die TAZ für den Abdruck ihres Kommentars!
Ob ein "Impfangebot" für Kinder eine Anmaßung der Politik ist? Ich weiß nicht so recht. Eventuell gibt es ja im Herbst auch ein Impfangebot für Kinder ab 6 Jahre. Und zu Weihnachten möglicherweise die kostenlose mRNA Impfung für Baby's.
"Das geimpfte Christkindl ist da" könnte dann eine TAZ Schlagzeile zur geweihten Nacht sein.
Solange es freiwillig ist, wäre selbst ein Impfangeobt für Baby's in meinen Augen keine Anmaßung der Politik. Es muß ja keiner zur Impfung gehen/seine Kinder impfen lassen.
Bei dauerhaften Grundrechtseinschränkungen/ Beschränkungen für Ungeimpfte im täglichen Leben würde für mich die Amtsanmaßung anfangen.
Möglicherweise ist diese grundrechteeinschränkende Amtsanmaßung ja auch schon da. Impfangebot für Kinder hin oder her.
Das politische "Impfangebot" dient allein die zurecht bestehende Aussage der Stiko unter politischen Druck zu setzen, um von den politischen Versäumnissen hinsichtlich der Vorbereitungen zum neuen Schuljahrsbeginn abzulenken.
Die Poitik hatte nun ein Jahr zeit unsere Schulen nicht nur wegen und für Covid fit zu machen und Lüftungsanlagen oder Filteranlagen u.a. umsetzen zu lassen. Das allein ist ja schon ein statement der Politik, dass ihr die Gesundheit und die Sicherheit unserer Kinder in den Schulen nicht mal die Aufmerksamkeit wert ist, wie die Wirtschaft.
Professionelle Projektentwicklung hätte nicht nur Geld für z.B. den Einbau von Anlagentechnik bereitgestellt, sondern wäre bereits in der Umsetzung. Selbst die Mittelbereitstellung beginnend im letzten Herbst verlief derart miserabel, dass viel zu viele Schulverwaltungen erst im Frühjahr davon erfuhren und damit der aktive Teil der Umsetzung unnötig verzögert wurde.
Unsere derzeitige Regierung ist scheinbar den Anforderungen nicht nur im Falle von Covid nicht gewachsen. Kriesenmanagement und vertrauensbildende Maßnahmen gehen anders. Daher sei jedem geraten sich unabhängig zu beraten. Bedauerlicherweise ist das nicht jedem und jeder in unserer Gesellschaft möglich. Auch die Flutkatastrophe zeigt einmal mehr was uns von staatlicher Seite erwartet, wenn es zu einer Kernschmelze in einem der noch immer laufenden Atomaren Kraftwerken kommt.
@Sonnenhaus "Professionelle Projektentwicklung hätte nicht nur Geld für z.B. den Einbau von Anlagentechnik bereitgestellt, sondern wäre bereits in der Umsetzung"
nur gibt es für die beurteilung der wirksamkeit solcher anlagen eine noch weitaus schlechtere datenlage als es bei der impfung der fall ist
Die Empfehlung der Stiko ist „lediglich“ für die Haftung der Ärzte von Bedeutung. Ohne Empfehlungen zu handeln liegt nun allein bei den Ärzten. Sie müssen nun „entscheiden“, wer von den unter 18jährigen geimpft werden darf.
Der Spruch der Politik zielt eher auf die Schulen, es wird suggeriert, dass nur Geimpfte Schüler einen sicheren Unterricht ermöglichen. Das ist aber Nonsens, die Schüler sind ja selbst kaum gefährdet, nur die Lehrer … und die können längst alle geimpft sein.
Es ist die bekannte No-COVID-19 Falle, in die deutsche Politik und die Homeoffice-Behörden getappt. Da will man offensichtlich nicht mehr raus, den anders ist das andauernde Alarmieren nicht mehr zu erklären.
@TazTiz Nein; das Haftungsrecht regelt, das Ärzte immer dann nicht haften, wenn eine Impfung von einer öffentlichen Stelle des Bundes oder eines Landes empfohlen wird.
Bei Covid wurde aber eh schon festgelegt, dass der Bund in jedem Fall haftet unabhängig von einer separaten Empfehlung.
@Ruhrpott-ler Naja, ganz so pauschal ist es nicht. In den Landesverordnungen wird ausdrücklich auf die Prüfung und Entscheidung des impfenden Arztes verwiesen. Es muss also mehr und nachweislich geprüft werden, ob eine Impfung indiziert ist. Da liegt der Hase ohne Empfehlung im Pfeffer. Impfen ja, aber bitte mit Begründung. Gerichte entscheiden dann in 5 Jahren über die ersten Fälle, in denen irgendwas passierte. Die Ärzte müssen also "auf Druck" der Politik in Vorleistung gehen. Für angestellte Ärzte (z.B. in Impfzentren) sicher kein persönliches Problem. Der Praxisinhaber wird sicher keine Kinder ohne Stiko-Empfehlung impfen.
@TazTiz ,, Mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes wurde in § 60 IfSG klargestellt, dass für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit Schutzimpfungen eingetreten sind, die auf Grundlage der Coronavirus-Impfverordnung seit 27. Dezember 2020 vorgenommen wurden, bundeseinheitlich ein Anspruch auf Entschädigung besteht. Dieser Anspruch besteht unabhängig von den öffentlichen Empfehlungen der Landesbehörden."
Ich halte es für maßlos überzogen, gleich von einem Skandal zu sprechen, wenn zum Start des neuen Schuljahres eine Option zum Impfen eingeräumt wird, bei der
"entsprechende ärztliche Aufklärung" ... " sowie eine gegebenenfalls notwendige Zustimmung der Sorgeberechtigten"
erforderlich sind, extra noch mit dem Hinweis
"Die Angebote sind so auszugestalten, dass die Freiwilligkeit der Annahme dieses Impfangebotes nicht in Frage gestellt wird"
Wie im verlinkten Artikel erwähnt, möchte sich die StIKo innerhalb der nächsten 10 Tage dazu äußern (welche auch erst gestern mitgeteilt hat, sie könnte ihre Empfehlung ändern), während die Sächsische Impfkomission bereits eine Empfehlung herausgibt, und dabei auch klar kommuniziert, dass es sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen durch die Impfung zu Herzmuskelentzündungen kommen kann.
Sollte es sich dabei tatsächlich um einen Skandal handeln, würde ich das gerne von einer entsprechenden Anzahl qualifizierter Mediziner hören, nicht von einer Journalistin welche in das typische taz-Muster verfällt und glaubt, mit größtmöglicher Empörung hätte ihre Stimme mehr Gewicht. Selbst wenn sie Recht haben sollte, fällt es wirklich schwer solche undifferenzierten, einseitigen Aussagen ernst zu nehmen.
Man stelle sich nur mal die Meldungen vor, wenn die Gesundheitsministerkonferenz das Angebot nicht machen würde:
"Skandal! Gesundheitsminister erkennen Jugendlichen das Recht zur Impfung ab!"
@Anachronist87 Danke für die Einschätzung! Erspart mir eine Menge Schreiberei... :-)
mir scheint, die empörte autorin hat den unterschied zwischen nichtaussprechen einer impfempfehlung und "wissenschaftlich vertretbaren pharmazeutischen Interventionen" nicht verstanden
wen die stiko eine imfung nicht empfoeht, heißt das nicht im umkhrschluß, daßsie gefährlich und/oder unwirksam sei
und ich habe auch noch nichts davon gehört, daß die stiko die in anderen ländern zahlreich gemachten erfahrungen mit der impfung von kindern bereits letztgültig (oder auch nur überhaupt) ausgewertet hätte
@petronius_arbiter Die Kritik der Autorin ist gerechtfertigt. Wissenschaftliche Expertise wird von der Politik geopfert, nur um vom eigenen Versagen abzulenken. Wer wird es schuld sein, wenn die Schulen Probleme bekommen? Nicht die Alten, die sich nicht impfen lassen. Auch nicht die Politik die Kosten für die Ausstattung von Luftfiltern scheut. Nein die Eltern oder Kinder selber.
Impfungen haben Nebenwirkung. Die STIKO überprüft, ob der individuelle Nutzen gegenüber den möglichen Nachtreilen gerechtfertigt ist. Und für diese Entscheidung fehlen zur Zeit die Daten. So einfach ist es. Wenn Sie nichts davon mitbekommen haben, dass die STIKO wissenschaftliche Studien anderer Länder auswertet, dann sollten Sie sich einfach die zahlreichen Interviews mit STIKO-Mitgliedern anschauen, in denen diese genau auf diesen Punkt eingehen. Natürlich wertet die STIKO Berichte aus. Ich werde auf jeden Fall meinen Sohn erst impfen lassen, wenn das Risiko einer Herzmuskelentzündung ausreichend bekannt ist und der Nutzen die Risiken übersteigt. Die zwei/drei Monate werden wir noch warten können.
@Vietwoojagig Htoru "Die STIKO überprüft, ob der individuelle Nutzen gegenüber den möglichen Nachtreilen gerechtfertigt ist"
das kann sie gar nicht, weil dazu der einzelfall bewertet werden muß. und wo sind die studien, die besagen, daß das geimpft werden für kinder riskanter sei als das erkranken?
@Vietwoojagig Htoru Wir brauchen schlichtweg keine Luftfilter.
Die nocht nicht Empfehlung der Stiko bezieht sich ja gerade darauf, dass Kinder nicht gefãhrdet seien.
Wenn Lehrer und Eltern geimpft sind, wenn wozu dann Luftfilter !??
Bin ich hier bei Querdenkern gelandet?
@FranzFerdinand Nein, oder ist die StIKO für Sie auch Querdenker-nah?
@Dr. McSchreck Ebenfalls nein, aber die Stiko polarisiert das Thema auch nicht mit "Skandal!"-Rufen, obwohl sie eher das Recht dazu hätte. Stattdessen sagen sie ganz sachlich, dass sie sich innerhalb der nächsten Tage äußern werden.
Ich weiß nicht, warum hier so häufig ein Kampf gegen die Stiko herbeigeredet wird.
Vielleicht bin ich da zu naiv oder vielleicht ist mir da auch etwas entgangen, aber heißt „Impfangebot machen“ nicht eigentlich nur, dass die Möglichkeit zur Impfung geschaffen wird?
Damit wird bestenfalls noch impliziert, dass es sich um eine gute Sache handeln könnte.
Von da aus kann ich den gedanklichen Sprung auf „Politik empfiehlt“ nicht so richtig nachvollziehen.
@metalhead86 Sehe ich genauso.
Ich finde es widersprüchlich zu sagen, es gibt keinen Grund, gesunder Heranwachsende mit dem Impfstoff zu konfrontieren, bei Kindern mit Vorerkrankungen schon. Ich finde es insofern widersprüchlich, als das daraus folgt, dass auch gesunde Erwachsene sich nicht impfen lassen müssen, sondern nur solche, die den sog. Risikogruppen angehören. Fakt ist, dass dem Virus egal ist, wie alt sein "Wirt" ist. Und dann springt er möglicherweise auf gesunde Erwachsene bzw. Kinder mit oder ohne Vorerkrankungen. Insofern sollten sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen.
@Elena Levi Er "springt" auch auf geimpfte. Die Impfung verringert nur eine schwere Erkrankung. Im gegensatz dazu sind Menschen die den Virus überstanden haben Immun und verbreiten diesen nicht. Da unter Jugendlichen dieser virus kaum Folgen hat, ist eine natürliche Immunität der Jugendlichen für alle eine bessere Alternative, da dann auch keine Risikogruppen mehr angesteckt werden können.
Ein guter Kommentar, den ich in der taz so nicht erwartet hätte.
Besonders schlimm finde ich den Umgang mit der Wissenschaft, wenn -wie auch hier bei einigen Kommentaren- gesagt wird, dass doch andere Länder schon längst Kinder gegen Covid19 impfen. Als ob wissenschaftliche Erkenntnisse eine Frage der Mehrheitsmeinung wäre.
Ich habe den Eindruck, hier färbt die Klimadiskussion ab, weil auch hier ein Hauptargument die Mehrheitsmeinung ist. Dabei ist die Argumentation der Stiko wirklich seriös und gleichzeitig bewundernswert, weil sie dem Druck der Politik (noch) nicht nachgibt.
Statt KInder nun verantwortlich zu machen für die Verhinderung einer vierten Welle, wäre es angebracht, dafür zu sorgen, dass sich die Impfgegner und/oder die Ungeimpften ab dem 18. Lebensjahr endlich impfen lassen.
@Rolf B. Nun geht es hier ja nicht nur um irgendwelche Meinungen, sondern wissenschaftlich begründete Standpunkte. Wie plausibel ist es, dass alle anderen ihre Standpunkte auf unzureichende Daten gründen und allein die Stiko wissenschaftlich sauber arbeitet?
@Suryo Um den Standpunkt der Stiko mal kurz zusammen zu fassen.
Überwiegen die Nebenwirkungen der Impfung gegenüber den Folgen der Krankheit?
Bei über 18jährigen nicht, daher gibt es eine Impfempfehlung.
Aber bei 12-17 jährigen gibt es so wenige schwere Verläufe und langzeitfolgen, dass die Quote der Impfschäden (bei Erwachsenen) höher liegen würde, als bei einer Ansteckung.
Das Problem ist, momentan haben wir nur die Daten für Erwachsene.
Jede Woche kommen neue Daten.
Wenn in 2 Wochen, oder 2 Monaten Daten da sind, die belegen dass die Impfschäden bei 12-17 J. niedrieger sind, alles gut, lasst sie DANN Impfen.
Nur im Moment ist es für einen 12-17j riskanter sich zu Impfen, als anzustecken.
Und zu "die anderen machen es doch auch, die werden schon wissen was sie tun"
Nuna, die Studie aufgrund derer die USA und Canada Impfen, hatte ganze 1131 Probanten (die den Impfstoff bekamen)...handverlesen...ohne Vorerkrankung...Übergewicht...
Achja, sie war von den Pharma Unternehmen und es ist eine Notfallzulassung ohne Haftung....
@Beowulf "bei 12-17 jährigen gibt es so wenige schwere Verläufe und langzeitfolgen, dass die Quote der Impfschäden (bei Erwachsenen) höher liegen würde, als bei einer Ansteckung"
ist das so? bitte um ein quellzitat für diese behauptung
und daß für die allgemeinheit sinn hat, durch impfen die ausbreitung der krankheit (und damit das risiko weiterer gefährlicher mutationen) zu reduzieren, spielt für sie keinerlei rolle?
@petronius_arbiter DAS ist doch die Diskussion um die es sich hier dreht.
Wir haben die Daten nicht.
Was wir haben ist, Impfkomplikationen bei 18-99J und Coronaverlauf bei 12-17J
Legt man diese Daten gegenüber, ist es für 12-17J schlechter sich Impfen zu lassen.
ABER die Daten sind nicht Vergleichbar. Wir brauchen einfach Studien. Das wäre Aufgabe der Politik und nicht von eigenen Versäumnisses abzulenken indem man andere unter Druck setzt.
@Beowulf Streng genommen behauptet die Stiko nicht, die Nebenwirkung würden das Krankheitsrisiko überwiegen, sondern hält die Datenlage noch für ungenügend, was prinzipiell erst mal eine vertretbare Position ist.
Da die Impfkomissionen einiger anderer Länder, wie Frankreich, Spanien, Israel und die USA, bereits Empfehlungen ausgesprochen haben, und dort bereits die besprochene Altersgruppe geimpft wird (in den USA schon etwa 8 Millionen) gibt es bald wesentlich mehr Daten.
Was wir aber immerhin für Deutschland schon sagen können:
Die wesentliche Nebenwirkung der Impfung sind Herzmuskelentzündungen. Davon gab es in Deutschland Stand 15.07. insgesamt 178 bekannte Fälle bei uns, bei etwa 50 Millionen Geimpften (wobei wir nicht wissen, ob alle dadurch verursacht wurden). Keine davon meines Wissens nach tödlich. Rechnet man dies auf etwa 5 Millionen Jugendliche in der Altersgruppe 12-18 runter, sind etwa 18 Fälle zu erwarten.
Dem gegenüber stehen zum 31.05.2021 in der Gruppe der unter 18-Jährigen 1548 Corona-Fälle auf der Intensiv-Station, davon 17 tödlich.
Zudem müssen auch Long-Covid, PIMS und die sich ausbreitende Delta-Variante berücksichtigt werden.
Es ist immer gut, auch Bedenken zu haben, und man sollte auch nichts überstürzen, aber wenn jetzt die Weichen für entsprechende Impfmöglichkeiten schonmal gestellt werden, gibt es einige Daten welche dies durchaus vertretbar erscheinen lassen.
@Anachronist87 Wir sind Meinungstechnisch gar nicht soweit auseinander.
Wir Priorisieren nur unterschiedliche Fakten.
Sie lassen zum Beispiel ausser acht, das wir knapp über 1000 Todesfälle nach der Impfung haben.
Wir wissen nicht ob die Impfung bei allen die Ursache war, weil wir es nicht untersuchen. Warum eigentlich nicht?
Warum also nicht warten bis wir wissen wie 12-17j es vertragen?
Ich persönlich habe kein Problem damit erstmal alle Beamten verpflichtend zu Impfen und auch Lehrende verpflichtend zu Impfen.
Da kennen wir die Risiken und die Gruppen sind entsprechend abgesichert.
Jetzt hole ich mal weit weit weit aus und greife in die Aluhut Kiste:
Was ist wenn es bei Jugendlichen vor der Pubertät zu unfruchtbarkeit führt und wir es erst feststellen nachdem wir alle geimpft haben?
UNBEWIESEN! UNBELEGT!
Allerdings haben wir mit ähnlichen Impfungen auch narkolepsie bei Jugendlichen ausgelöst. Ich weigere mich einfach gegen experimente an Jugendlichen, weil es für die Politik leichter ist, als weniger invasive Maßnahmen, die halt Geld kosten würden oder der Wirtschaft nicht gefallen.
Es gibt kein Recht mehr auf Homeoffice, Kontrollen bei der Einreise fanden Monatelang nicht statt, testen soll kostenpflichtig werden und von der EM möchte ich nicht schon wieder anfangen.
Mir fehlt einfach der Grund, warum wir 12-17J Impfen MÜSSEN. Und was ist mit 6-11J? was ist mit 0-5J?
Warum die nicht auch gleich?
@Beowulf Die 1028 Todesfälle kommentiere ich weiter unten (Zeitstempel gegen 14:38), genauso wie ihre Vorwürfe Impfen zu MÜSSEN.
Ihre Befürchtungen gegenüber versteckten Langzeitfolgen wird man Ihnen vermutlich nie nehmen können.
Auch bei ab 18-Jahrigen könnten wir in der Zukunft noch immer böse Überraschungen erleben. Vielleicht wird ja irgendein epigenetischer Schalter umgelegt, welcher die Lebenserwartung der Folgegeneration verringert.
Allerdings greift dieses Argument in beide Richtungen. Wir wissen auch nicht, was Corona noch langfristig im Menschen anrichtet. Möglicherweise macht ja gerade das Virus die 12-17 Jährigen noch unfruchtbar.
Warum eine Impfung der 12-17 Jährigen gleichzeitig die der noch jüngeren legitimieren sollte, erschließt sich mir nicht. Nach der Logik könnte auch die Impf-Empfehlung an die über 17-Jährigen das Impfen aller Jüngeren rechtfetigen. Diese rhetorische Fragen führen daher nirgendwo hin.
Was genau ist eigentlich so schwer verständlich am Unterschied zwischen
beratendem Gremium
und
Politik, die entscheiden muss?
Die STIKO fällt keine bindenden Entscheidungen, daher kann sich Politik nicht "darüber hinwegsetzen".
Jede Stellungnahme der STIKO erfordert immer noch eine politische Entscheidung, ihr zu folgen.
Entsprechend kann (und muss!) die Politik auch hier wieder entscheiden.
Die Expertengläubigkeit ist schlichter Ausdruck der Sucht nach einer einfachen, schwarz-weissen Welt, wo es nur richtig oder falsch gibt und nichts diskutiert und entsprechend auch nicht entschieden werden muss.
Sofern, wie geschehen, Mitglieder der STIKO oder hochrangige Mitglieder anderer medizinischer Gremien sich jetzt über angebkliche "Einmischung der Politik" echauffieren, so sei denen zuerst einmal eine Auffrischung ihrer defizitären politischen Bildung empfohlen.
Zum anderen sollen diese Herrschaften bitte auch Konsequenzen ziehen und den Kopf hinhalten, sprich, sich zur Wahl stellen.
@flip flop Die Stiko ist maximal für die Ärzte und deren Versicherungsschutz maßgebend. Eine Impfung entgegen einer Stikoempfehlung liegt in der Verantwortung des Arztes, ist aber ebenfalls nicht untersagt, aber falls es zu einem Rechtsstreit kommt wird keine Versicherung den Schaden übernehmen. Mit der Politik hat die Stiko eher weniger zu tun. Die kann die Ärzte nur von der rechtlichen Verantwortung befreien, in dem sie sagt "impft mal", die rechtlichen Konsequenzen gehen auf uns.
Dieser Kommentar ist leider ziemlich undifferenziert, unterkomplex und wenig informativ. Luftfilteranlagen mögen helfen, die Wahrscheinlichkeit einer Infektion zu mindern, einen wirklich "sicheren Betrieb" können sie aber nicht garantieren, dafür benötigt es die Impfung. Wenn es gelingt, einen erheblichen der 12 bis 17jährigen zu impfen, können sich Politik und Schulverwaltungen darauf konzentrieren, Grundschulen und Klassenzimmer der Unterstufen mit Luftfiltern auszustatten, zudem sinkt mit jedem geimpften Schüler auch für alle anderen die Ansteckungswahrscheinlichkeit.
Der Kommentar suggeriert, dass es die unumstrittene Sicht der Wissenschaft ist, dass nur besonders gefährdeten Jugendlichen die Impfung zu empfehlen ist. Das ist aber offenbar nicht der Fall, es ist mindestens umstritten. Eine Expertenkommission ist in einem demokratischen System niemals eine alleinige und absolute Autorität, sie muss schon Politik und Öffentlichkeit von ihrem Standpunkt überzeugen, wenn dieser umstritten ist. Dadurch, dass dies der Stiko trotz des hohen Vertrauens, dass sie eigentlich genießt, nicht gelungen ist, schwächt sie sich selbst.
@Ruediger Genau, wofür ham wir denn Experten, die können uns ja sonstwas erzählen, wir glaubens ihnen nur, wenn's uns aber wirklich, aber ganz wirklich überzeugt.
Also ich glaube Ihnen, Sie Experte.
@Yossarian Die Stiko versucht hier aber nicht, von einem bestimmten Standpunkt zu überzeugen, sondern hält sich im Moment noch zurück, was völlig okay ist. Andere Gremien, wie die Impfkomissionen von Frankreich, Spanien, Israel sowie den USA (und Sachsen) sprechen bereits eine Empfehlung aus.
Bloß weil nicht alle Gremien der Welt dasselbe zum selben Zeitpunkt sagen, muss man nicht irgendwelche Narrative von Wissenschaftsignoranz konstruieren.
Die Politik versagt momentan hauptsächlich, weil sie sich nicht traut, die Realität anzuerkennen. Und diese ist, dass das Virus auch durch Impfungen nicht an der Verbreitung gehindert werden kann.
Die eine Hälfte der Experten (Virologen, Epidemiologen usw.) wusste das schon von Anfang an, dem Rest ist das mittlerweile auch klar geworden. Nur die Politik hat es scheinbar immer noch nicht verstanden.
Mit dem Zeitpunkt, an dem alle Erwachsenen geimpft sind, die das wollen (bzgl. Erstimpfung ist das bereits der Fall), fällt der letzte noch bestehende Grund weg, die Inzidenz niedrig zu halten: jedem zu ermöglichen, die Erstimmunisierung per Impfung und nicht per Erkrankung zu erhalten.
Wer sich nicht impfen lassen möchte, wird mit großer Wahrscheinlichkeit noch im Herbst Bekanntschaft mit der Erkrankung machen, da besteht wenig Zweifel.
Das RKI empfiehlt eine Impfung für gesunde Kinder und Jugendliche offensichtlich darum nicht, weil es keine Evidenz gibt, dass diese ein merkliches Problem mit Sars-CoV2 haben. Es ist schon sehr bedenklich, dass sich Panikmacher in der Politik hier über ein Expertengremium hinwegsetzen.
Wie viel Fälle in der 4. Welle noch im Krankenhaus landen, liegt einzig und allein daran, wieviel Erwachsene durchgeimpft sind. Die gesamte Debatte über merkliche Einschränkungen im Schulbetrieb wirkt in der Hinsicht auch sehr befremdlich.
Es ist eher ein Skandal, dass die deutsche Stiko einen auf Tegnell macht und die Massen an Daten, die in anderen Ländern vorhanden sind, hartnäckig ignoriert.
Die Stiko verunsichert Eltern und Kinder. Sie fördert Gerüchte über Impfschäden die es real so nicht gibt. Sie ignoriert die Folgen von Kontaktbeschränkungen und Schule mit Masken, Hybridunterricht etc. Kinder und Jugendliche dürfen dank Stiko maßgeblich dazu beitragen, die Pandemie am Laufen zu halten. Kinder und Jugendliche als geschütztes Biotop für das Virus!
@berlin ist für alle da Die Stiko verunsichert überhaupt niemanden. Sie gibt Empfehlungen aufgrund einer vorhandenen und evaluierten Datenlage ab, das erzeugt ja wohl eher Sicherheit als Verunsicherung.
Die Politik verunsichert dagegen, indem sie Empfehlungen aus der Wissenschaft nur folgt, wenn es ihr gerade in den Kram passt, sei es zu Corona, dem Klimawandel oder sonstwas. Und dass selbst von Seiten der taz die Stiko gestern als "stur" bezeichnet wurde, ist erschreckend. Leute, die Daten nicht so interpretieren, wie man das selber gerne hätte, sind also stur... Querdenker könnten es nicht besser formulieren.
@NoMeansNo "Die Stiko verunsichert überhaupt niemanden. Sie gibt Empfehlungen aufgrund einer vorhandenen und evaluierten Datenlage ab"
und wenn sie keine lust zur erhebung und evaluierung einer datenlage hat, kann sie halt auch nichts empfehlen, nicht wahr?
wo sind denn die evaluierungen der in anderen ländern, wo bereits kinder geimpft wurden, zweifellos vorhandenen daten?
@berlin ist für alle da Die Nebenwirkungen der Impfung kann man beim PEI nachlesen, das fuer deren Erfassung zustaendig ist.
Und dort kann kann man nachlesen, dass sie real sind und kein Geruecht.
Es kann jeder abwaegen, ob sich die Impfung fuer sich lohnt, ob der Nutzen die Schaeden ueberwiegt.
Fuer jeden, der nicht zur Hochrisikogruppe gehoert und nicht vielen Kontakten ausgesetzt ist, ist das nach den Fakten meist nicht der Fall.
@berlin ist für alle da Nein das stimmt nicht die Stiko interpretiert nur die vorliegende Datenlage nach wissenschaftlichen Kriterien. Wenn sich alle Erwachsenen impfen lassen würden hätten wir das Dilema nicht.
@berlin ist für alle da Hä? Wie und Wo macht sie das? Es ist eine Risikobetrachtung. Und bei Kindern die weit weniger zum Infektionsgeschehen beitragen, ist die Risikoanalyse eben nicht gleich denen der Erwachsenen. Eventuell dahingehend nochmal genauer informieren.
Ich weiß nicht, ob die Stiko weiß, was sie tut - denn wenn sie das weiß, dann sind offenbar EMA, sächsische IKO, CDC, die israelischen Zulassungsbehörden alle nur Hasardeure und Idioten.
Bereits das Herumgeeiere um den AstraZeneca-Impfstoff zeigte allerdings, dass es da wohl ein oder mehrere Probleme gibt.
Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Danke, die Moderation
@05989 (Profil gelöscht) Die Beschimpfung ist absolut unangemessen.
Verschiedene Gremien haben unterschiedliche Aufgaben.
Folglich werden unterschiedliche Dinge gesagt.
Und welche auswärtigen Gremien ggf. auch stärker politisch unter Druck stehen, ist ohne Detailkenntnisse schlecht zu beurteilen.
Nach meiner Wahrnehmung entscheidet die Stiko nach medizinischen Fakten über Impfempfehlungen - genau wie sie soll. Sämtliche anderen gesellschaftlichen Belange hat sie nicht einzubeziehen - damit kann sich die gewählte Politik befassen.
@05989 (Profil gelöscht) Offensichtlich nicht verstanden, was der Unterschied ist zwischen einer Zulassung, und einer Handlungsempfehlung.
Nur weil der Impfstoff zugelassen ist, heißt das eben nicht, dass er für allen und jeden sinnvoll und empfehlenswert ist.
@05989 (Profil gelöscht) Wieso ist eine andere Meinung haben, immer gleich die Idiotie der anderen?
Wenn die Unternehmen eben keine besseren Daten liefern, die anderen Daten ebenso nicht genug aussagekräftig sind...tja dann kann eine andere Bewertung herbeigeführt werden.
Das größe Problem sehe ich darin dass die Politik NICHTS aber auch GAR NICHTS geändert hat um die Schulen dahingehend zu verbessern, sondern sich bis zum heutigem Tage auf den Impfstoff ausruht.
@05989 (Profil gelöscht) Ich finde Ihren Beitrag i.d. Formulierung sehr erschreckend. Solche Beiträge sind generalisierend und ... bitte um mehr - ja auch Respekt. Danke.
@Zeuge14 Was genau ist generalisierend?
Habe ich nicht genau ausgeführt, was meine Gründe für diese Einschätzung sind?
Und womit genau verdient sich eine Institution Respekt, wenn nicht mit wahrnehmbarer Leistung?
Woher käme der Respekt bei konstanter Minderleistung? Die Stiko läuft allen hinterher, verabsolutiert ihre akademischen Maßstäbe und hat bisher nichts Nützliches in der Zeit zur Bekämpfung der Pandemie beigetragen.
Die Kinderärzte haben aufgrund relativ frei verfügbarer Informationen schon vor Wochen angefangen auch gesunden Kindern die Impfungen anzubieten - weil sie es in einer Gesamtabwägung für richtig hielten und halten.
Aber die Stiko weiß heute noch nicht genug. Nein - Respekt ist die falsche Reaktion. Die Kommission ist offenbar durchgängig fehlbesetzt.
@05989 (Profil gelöscht) Kleiner Hinweis, für die Zulassung in den USA hat AstraZeneca - nun ja - geschönte Daten eingereicht. Selbstverständlich versehentlich.
Und ansonsten gilt, viele Ärzte verordnen heute noch Antibiotika gegen Erkältungen.
Soviel zur Kompetenz.
@05989 (Profil gelöscht) Kinderärzte geben auch gern mal schnell ein Antibiotikum wo es vielleicht auch andere Möglichkeiten gäbe. Also ich als 3fache Mutter gebe nicht immer so viel auf die Meinung irgendwelcher Kinderärzte, sondern guck mir diese/n erst mal näher an.
@mwanamke wollen sie damit andeuten, daß dreifache mutterschaft zu höherer medizinischer kompetenz führt als ein medizinstudium?
wie muß ein kinderarzt denn aussehen, damit sie ihm vertrauen?
ja, die Politik hat versagt, die Schulen auf den Herbst vorzubereiten und das ist ein Skandal. Stattdessen wird der Weg des geringsten Widerstands gegangen und die Impfung zur Lösung erklärt. So weit, so Skandal. Darüber ärgere ich mich schon schon so lange, dass ich es gar nicht mehr weiß, wann der Frust begann... aber die andere Seite ist eben auch die pragmatische. Da von der Politik keine Lösung für die Schulen kommt, im Herbst aber die Schule unausweichlich wieder beginnen wird und abzusehen ist, dass wir in Quarantäne müssen, wenn Corona durch die Schule geht, bedeutet nun dass jeder für sich selbst sorgen muß. Das ist wohl der größte Schaden, den diese Politik anrichtet, die offensichtliche Unfähigkeit stattlicher Organisationen, logistisch ein Problem zu bewältigen...und das verlorene Vertrauen, Lösungen erwarten zu können, bei Problemen die individuell nicht zu lösen sind.
Das Impfungen für Kinder nicht die Lösung sein können, sehe ich auch so. Es sollte eine individuelle Entscheidung sein, Kinder impfen zu lassen, erst recht wenn es klar ist, dass Kinder keine Risikogruppe darstellen, aber so ist es nun mal nicht. Um den wirtschaftlichen Schaden, nämlich die Quarantäne zu vermeiden, muß es nun wenigstens möglich sein Kinder impfen zu lassen. Das ist nämlich aktuell hier in Niedersachsen nicht so, ohne Hausarzt, der eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellt oder einen Arzt im Impfzentrum, der das abnickt, können Kinder nicht geimpft werden. Das ist Lotto und die Entscheidung hängt rein an der Weltsicht des entscheidenden Arztes.
@nutzer "Das Impfungen für Kinder nicht die Lösung sein können, sehe ich auch so"
haben sie dafür auch eine nachvollziehbare begründung?
@petronius_arbiter "Das Impfungen für Kinder nicht die Lösung sein können, sehe ich auch so"
- "haben sie dafür auch eine nachvollziehbare begründung?"
Kinder bekommen den Virus hauptächlich von Erwachsen, nicht umgekehrt. Darum ist es wichtiger das Erwachsene durchgeimpft sind.
@Vietwoojagig Htoru Nur kann man die Erwachsenen nicht ohne weiteres zwingen. In den Zentren und Praxen verderben die Impfdosen, und hier haben wir einen großen Bevölkerungsteil, der bislang einfach nicht durfte.
Ich kann völlig verstehen, wenn die Politik da wenigstens nicht im Weg stehen will und per Impfangebot zumindest kostentechnisch den Weg freimacht. Der Rest ist dann halt - solange sich die Stiko nicht zu einer entlastenden Empfehlung durchringen kann - Sache der Impfärzte vor Ort.
@petronius_arbiter was ist Ihre Ansicht dazu?
@nutzer zur impfung?
daß sie kaum nebenwirkungen hat und daher einem erkrankungsrisiko in jedem fall vorzuziehen ist
@nutzer Das sich die Stiko im Falle von Corona jetzt als Bedenkenträger gibt, leuchtet mir schon gar nicht ein, die Erklärungen, die von Hrn Mertens durchdringen sind durchaus eingefärbt (sein gutes Recht, niemand urteilt wertfrei auch wissenschaftliche Daten müssen interpretiert werden und das ist immer subjektiv), aber es ist schon obskur, wie noch vor ein paar Jahren jegliches Impfrisiko weggeredet wurde und Impfungen immer früher empfohlen wurden, für Krankheiten, die hier so selten sind, das es quasi kaum ein individuelles Risiko gibt daran zu erkranken (HIB) und für Krankheiten, die Kinder, mit ein paar Monaten rein technisch extrem unwahrscheinlich bekommen können und falls doch noch eine nachträgliche Impfung problemlos möglich wäre (Tetanus).
Ich argumentiere hier nicht gegen diese Impfungen, nur um das ausdrücklich zu betonen, beide haben ihre Berechtigung, aber gegen die Argumentationsschiene der Stiko in einem Fall das individuelle Risiko absolut zu überhöhen und im Falle von Corona absolut herunter zu reden, das ist argumentativ schon mindestens auffällig.
Zum Vergleich:
Hib-Infektionen 2018 : 36 ; 2019: 28 ; 2020 : 12
Rein nach Wahrscheinlichkeit wird (kein Konjuktiv) bedingt durch die hohe Ansteckungszahlen, die Komplikationsrate bei CoVid 19 bei Kindern höher liegen.
@nutzer Kurzfassung Ihres Beitrages: „Ich verstehe das nicht und vermute dewegen Fehlverhalten.“
Der erste Teil davon hätte völlig gereicht.
Es ist wichtig zu erkennen, wo man zu wenig weiß, um ein Urteil zu treffen.
@Arne Babenhauserheide aha. pauschal draufhauen und schwarz/weiß denken ist anscheinend eine grundqualifikation geworden.
so, jetzt hab ich mal adequat zurückgekeult, wenn Sie noch irgendwelche Anmerkungen haben, dann nennen Sie Gegenargumente gegen meine einzelnen Aussagen, dann können wir uns gerne darüber streiten und auch im Dissenz auseinander gehen, kein Problem. Bloße verbale Herabwürdigungen sagen mehr über Ihre Person aus als über meinen Beitrag.
Wenn ich auch das Versagen der Politik in nahezu allen mit der Pandemie in Verbindung stehenden Aufgabenfeldern vollkommen bestätigen würde: die Entscheidung zu einem Impf*ANGEBOT* für Menschen ab 12 finde ich nicht kritikwürdig.
Die STIKO hat den individuellen Nutzen im Fokus und an der Stelle sicher recht. Fragt man stattdessen Epidemiologen, sieht die Sache schon völlig anders aus. Schließlich waren auch die Schulen von Anfang an nicht deswegen geschlossen, weil die Kinder geschützt werden sollten. Darum ging's nie. Es ging darum, dass sich das Virus in Schulen verbreitet hat und die Kinder dann Erwachsene angesteckt haben.
Um das zu verhindern, oder wenigstens zu verringern, ist ein Impfangebot mE das kleinere Übel.
Danke
Na das nenne ich mal einen kritischen TAZ- Artikel. Habe sowas hier in Bezug auf Corona lange, lange nicht mehr gelesen.
Danke Frau Zinkant, ich hoffe das Kollegenklima in der Redaktion bleibt gut.
@lulu schlawiner Schlimm, wie solche Debatten gleich dermaßen emotional und ideologisch aufgeladen werden, dass man glaubt sich deswegen gleich spinnefeind sein zu müssen, oder?
@Anachronist87 Jupp.
Trotzdem sollte man/frau mal gucken wer die Antreiber sind.
Andere Meinugen und/oder Entscheidungen immer gleich zu skandalisieren, ist nicht zielführend. Die Politik hat mehr im Blick zu haben als die Stiko. Daher ist die Entscheidung nachvollziehbar.
Die „Welt“ nennt die Bundesnetzagentur eine neue Zensurbehörde. Das ist ein unnötiger Aufschrei gegen eine normale rechtsstaatliche Aufgabe.
Impfungen für 12- bis 17-Jährige: Eine Anmaßung der Politik
Die Gesundheitsminister setzen sich mit der Impfempfehlung für Jüngere über das zuständige Experten-Gremium hinweg. Das ist ein Skandal.
Problematische Entscheidung: Die Gesundheitsministerkonferenz legt Impfen für Jüngere nahe Foto: dpa
Für manche Eltern und wohl auch Schüler wird der Montagabend eine Erleichterung gewesen sein. Mit der Entscheidung der Gesundheitsminister der Länder, allen Kindern ab 12 Jahren ein Impfangebot zu machen, gibt es zum ersten Mal die berechtigte Hoffnung auf einen regulären Schulbetrieb nach den Sommerferien.
Und klar, wer würde diese Hoffnung nicht jubelnd begrüßen nach eineinhalb Jahren Pandemie, in der die Kinder zugunsten der Gesundheit Erwachsener auf so viel mehr als nur den Präsenzunterricht im Klassenzimmer verzichtet haben. Wer wollte die Jüngsten nicht endlich wirksam vor dem Virus schützen – und vor der Fortsetzung der Misere in den Schulen, oder besser: zu Hause, im so genannten Homeschooling.
Doch bei genauer Betrachtung ist der Beschluss der Minister nicht erleichternd, er ist nicht einmal sinnvoll – sondern ein Skandal, und zwar in doppelter Hinsicht. Erstens hat die Politik hier binnen weniger Stunden eine Kompetenz an sich gerissen, die sie faktisch nicht hat. Sie entscheidet, welche pharmazeutischen Interventionen, zumal bei Kindern, wissenschaftlich vertretbar sind – und welche nicht. Für Impfungen liegt diese Kompetenz in Deutschland bei der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut, einem unabhängigen Gremium von Fachleuten.
Diese Experten bewerten die verfügbaren Daten und Erkenntnisse zu Wirkung, Nebenwirkungen und Nutzen von Vakzinen. Sie sind schon vor Wochen zu dem Schluss gekommen, dass es bisher keine ausreichenden Gründe dafür gibt, das Immunsystem aller Heranwachsenden ab 12 Jahren mit einem Impfstoff gegen Sars-2 zu konfrontieren. Lediglich für vorerkrankte oder anderweitig besonders gefährdete Kinder überwiegt demnach der Nutzen.
Die Stiko weiß, was sie tut
Und bei aller berechtigten Kritik an dem Hin und Her von Empfehlungen, die es zur Impfung von Erwachsenen mit AstraZeneca gegeben hatte: Die Stiko weiß, was sie tut. Sie weiß vor allem ungleich besser über Impfungen Bescheid als der durchschnittliche Politiker.
Die Politik aber hat ein Problem, und das ist der zweite Teil des Skandals: In ihrem eigenen Kompetenzbereich hat sie versagt. Keine einzige Landesregierung hat ihren Schulen flächendeckend die nötige Ausstattung verschafft, um einen sicheren Betrieb auch ohne Impfungen der Kinder zu gewährleisten. In Berlin hat nicht einmal jede dritte Einrichtung eine neue Luftfilteranlage erhalten, um das Übertragungsrisiko wirkungsvoll zu minimieren. Und von den Voraussetzungen für einen womöglich doch wiederkehrenden digitalen Unterricht in der schon rollenden vierten Welle träumen Eltern, Schüler und Lehrer weiterhin.
Zugleich ist keine Landesregierung bereit, zum Schutz der Ungeschützten in anderen Bereichen Abstriche zu machen. Diese Bereiche – Sportveranstaltungen, Freizeiteinrichtungen, der Einzelhandel – betreffen schließlich die Wahlberechtigten der nahenden Bundestagswahl. Da geht man lieber nicht noch mal ran, auch wenn es nachweislich sinnvoll wäre und helfen würde, die Schulen offen zu halten.
Aber so sollen eben die Kinder den Arm herhalten. Dürfen tun sie das ohnehin, viele machen von der Möglichkeit auf eigene Initiative hin bereits Gebrauch. Ob sie es in ausreichender Zahl tun werden, bleibt abzuwarten, die mangelnde Impfbereitschaft der Erwachsenen spricht kaum dafür. Und was mit den Kindern ist, die noch keine 12 Jahre alt und in Kitas und den unteren Schulklassen zu betreuen sind, ist auch nicht die geringste der offenen Fragen. Aber dazu fällt den Gesundheitsministern vielleicht ein weiterer Handstreich ein.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Coronavirus
Kommentar von
Kathrin Zinkant
Autor*in
Themen
Corona in Grafiken
Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.
▶ Alle Grafiken