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Gerangel um das RentenpaketReißt euch zusammen!

Anna Lehmann

Kommentar von

Anna Lehmann

Am Freitag stimmt die Koalition über die Rente ab. Die Junge Union sollte sich zusammenreißen – für Stabilität und Zukunft.

Renten-Rebellen um den JU-Vorsitzenden Hohannes Winkel (Mitte) im Bundestag Foto: Michael Kappeler/dpa

D er Bundestag soll am Freitag über das sogenannte Rentenpaket abstimmen – und alle zittern. Kommt die nötige Mehrheit zusammen oder stolpert die schwarz-rote Koalition über eine Haltelinie? Steht Deutschland dann ohne handlungsfähige Regierung da, in einer Zeit in der über das Schicksal der Ukraine und die künftige geopolitische Ordnung entschieden wird? Nicht euer Ernst! Die Union muss sich zusammenreißen. Es geht gerade um mehr als um Befindlichkeiten.

Ohne Zweifel ist die Rente ein wichtiges Thema. Und auch die Frage, wie sie künftig finanziert wird. Fragwürdig ist, wie gerade darüber diskutiert wird. 18 Abgeordnete aus der Unionsfraktion gerieren sich, als ob sie für alle Generationen U-35 sprechen würden. Und sie werfen Milliardensummen in den Raum, die niemand seriös prüfen kann.

Ob die Rente mit einer sogenannten Haltelinie für ein stabiles Rentenniveau für die 2030er Jahre rund 120 Milliarden Euro zusätzlich kosten würde, hängt von vielen Faktoren ab, etwa von der Lage auf dem Arbeitsmarkt. Dazu gibt es Annahmen, aber keine Gewissheiten.

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Gleichwohl ist es eine merkwürdige Erzählung, dass von einer Stabilisierung des Rentenniveaus allein die Älteren profitieren würden, während junge Menschen bezahlen müssen. Die durchschnittliche Rente nach 45 Beitragsjahren betrug im vergangenen Jahr 1.500 Euro. Das Rentenniveau, also das Verhältnis von einer Standardrente nach dieser Zahl an Beitragsjahren zum Durchschnittseinkommen einer Arbeitnehmer:in, liegt gegenwärtig und dank der Haltelinie bei 48 Prozent.

Fällt diese Haltelinie weg, wie es die Junge Union will, könnte das Niveau zunächst sogar leicht steigen. Das liegt am Nachhaltigkeitsfaktor, der dann greift und Rentenerhöhungen je nach Beschäftigungslage bremst oder eben pusht.

Ein Vorschlag für die Rent­ne­r:in­nen von heute

Im nächsten Jahrzehnt dürfte das Rentenniveau ohne untere Fixierung allerdings deutlich fallen, weil Stand heute immer weniger Ar­beit­neh­me­r:in­nen immer mehr Rent­ne­r:in­nen finanzieren müssen. Die Rent­ne­r:in­nen von heute würden also von den Plänen der Jungen Union profitieren, während diejenigen, die heute einzahlen, immer kleinere Renten hätten.

Nur zur Erinnerung: In Zeiten von Helmut Kohl und Theodor Waigel lag das Rentenniveau Ende der 1980er Jahre bei deutlich über 50 Prozent. Klar sollte sich diese Regierung Gedanken machen, wie man den demografischen Schwund auffängt. Aber ohne die eine gegen die andere Generation auszuspielen, oder die Zukunft des Landes aufs Spiel zu setzen.

Für die Rente sind andere Faktoren entscheidender: Bleibt Deutschland ein Industrieland, zahlen genügend Menschen in die Sozialversicherungssysteme ein, wandern ausreichend Menschen ein. Um dafür zu sorgen, braucht es stabile, demokratische Mehrheiten und Regierungen, liebe Rentenrebellen.

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
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104 Kommentare

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  • Die JU verarscht doch ihre eigene Generation. Ein paar super versorgte Schnösel behaupten, das Paket gehe auf Kosten der Jungen. Dabei verschwiegen sie natürlich, dass eine niedrigere Rente mehr private Vorsorge verlangt. D.h. man sorgt für einen zusätzlichen impliziten Rentenbeitrag, der der Finanzindustrie zugute kommt und den sich viele kaum leisten können.



    Zudem wird der Elefant im Raum nicht angesprochen:



    Der Bund entzieht Jahr für Jahr



    der DRV ca. 40Mrd€ (1,5% des aktuellen Beitrags) (siehe DRV 2023)



    den Kranken- und Pflegekassen ca. 30Mrd€



    weil er die bestellten versicherungsfremden Leistungen nicht ausgleicht.



    Das Gerede von "Reformen" dient nur der Umverteilung. Dabei täte ein Renten- und Gesundheitssoli für all oberhalb der Bemessungsgrenzen not. Dabei kann man dann auch Kapitalerträge erfassen. Erster Ansatz: halber AN-Anteil.

  • "Am Freitag stimmt die Koalition über die Rente ab. Die Junge Union sollte sich zusammenreißen – für Stabilität und Zukunft."

    Wenn ich mir vorstelle, das diese Leute mit ihrer krankhaften Geltungssucht diejenigen sind die morgen in den CxU das sagen haben werden, dann kann einem nur noch schlecht werden! Man weiß ja nicht erst seit gestern, das wir ein Problem mit den demographischen Wandel und gleichzeitig mit der steigenden Altersarmut haben! Lösungen sind gefragt, und keine instabile Regierung die durch Geltungsüchtige künstlich und ohne Not aus niederen Machtinstinkte erzeugt wird, diese Probleme werden ganz sicher nicht von einer Regierung die eigenverschuldet durch wenige in einem instabilen Zustand gebracht worden ist, gelöst werden können!

  • Bin gespannt auf gleichgearteten Kommentar zu den Jusos und der Stegner/Mützenich Truppe. Strammstehen für den Erhalt der Koalition. So geht Fraktionsdisziplin!

  • "Reißt Euch zusammen" ist völlig kurzfristig gedacht. So als ob irgendetwas gewonnen wäre, wenn das Gesetz morgen durchgeht. Spätestens in der Rentenkommission wird es wieder darum gehen, die Rente zu kürzen.

    Dieses Problem wie so viele andere lässt sich erst dann lösen, wenn man wieder zu einer gerechteren Verteilung der riesigen Gewinne in unserem Kapitalismus kommt. Durch die dauernden Steuersenkungen für die reichsten, ist das Vermögen der reichsten 500 Deutschen alleine von 2020-2024 um 500 Mrd. € gewachsen. Das geht auf Dauer nicht gut. Aber trotzdem will man jetzt nochmal die Steuern für die reichsten senken.

  • Es wäre sinnvoll, mal eine grundsätzliche Diskussion über die Absicherung im Alter zu führen. Irgendwas zwischen 1000 und 3000€ netto. Wer mehr will, soll privat vorsorgen.

    Wichtiger wäre eine gerechte Finanzierung. Man sollte die Sozialabgaben - bei denen Geringverdiener prozentual einen höheren Anteil vom Einkommen abgeben als Gutverdiener - komplett abschaffen und alles über nach Einkommen gestaffelte Steuern finanzieren.

    • @A. Müllermilch:

      Die gesetzliche Rente muss reichen, damit jemand davon leben kann. Wer 40 Jahre gearbeitet hat, muss davon leben können, egal, wie viel er in dieser Zeit verdient hat. Das würde ich eher bei 2.000€ ansetzen als bei 1500€.



      Alles andere, Betriebsrente und private Vorsorge muss on top kommen.



      Ansonsten stellt sich die Frage, warum jemand 40 Jahre arbeiten soll, wenn sie oder er danach nur ein paar hundert Euro mehr hat als jemand, der Grundsicherung bekommt.

    • @A. Müllermilch:

      Die private Vorsorge ist für viele niedrige Einkommen kaum möglich. Im Grunde kommt so etwas einem impliziten Rentenbeitrag gleich und nutzt zu großen Teilen nur der Finanzindustrie.

  • Das Rentenniveau lag sogar schon mal bei 59,8 Prozent (1977). Das wäre auch heute wieder möglich mit einer



    Negativen Einkommensteuer zu 50 % Flat Tax. Jeder Mensch erhielte am Monatsbeginn ein halbes monatliches Pro-Kopf-Einkommen (Volkseinkommen/Einwohner) und müsste dafür am Monatsende sein halbes Bruttoeinkommen ohne Freibetrag abgeben, eine Nullsumme also. Dafür entfielen ESt, KSt und die AG-Sozialbeiträge. Dadurch hätte jeder Mensch nebenbei ein sanktionsfreies Existenzminimum in Höhe eines halben Pro-Kopf-Einkommens, wovon auch eine KV/PV-Kopfpauschale abziehbar wäre, also zur Zeit 1.583,60 € - 413,31 € = 1.170,29 €. Weil dann aber durch die 50 % Streuersatz nur noch die halben Bruttorenten ausgezahlt werden müssten - diese jedoch nicht Bestandteil des Volkseinkommens sind - würden RV und AV nur noch den AN-Anteil kosten und wären für Selbständige nur noch halb so teuer und somit günstiger als jeder private Rentenfonds. RV/AV wären immerhin zur (unten) Hälfte von Lohnbezug auf Wertschöpfung umgestellt, KV/PV sogar ganz.

    • @Earth & Fire :

      Spitzenidee, wer nix tut bekommt viel, wer viel tut, weniger. Das läuft sicher Bombe.

      • @Querbeet:

        Falsch. Es gilt immer:



        Netto = 0,5 * Prokopfeinkommen + 0,5 * Brutto



        Also mehr Arbeitsanreiz als heute.

    • @Earth & Fire :

      Einfacher: Rentensoli oberhalb der Beitragbemessungsgrenze von 5%. Dann kann man auch die versicherungsfremden Leistungen ausgleichen und die Rente kann deutlich höher ausfallen.

  • Also hopp etz JU.



    Reißt euch mal zusammen, wäre ja noch schöner.



    Eine Meinung darf Frau Lehmann haben und dazu einen Kommentar verfassen.



    Ihr liebe JU Querulanten dürft das wenn ihr mal groß seid.



    Jetzt ab in die Ecke zum Nachdenken es geht um Stabilität und Zukunft - jawohl !

    • @M_Kli:

      In der elitären Wahlrepublik geht es, wie in jeder anderen Herrschaftsform, zuerst einmal darum, die institutionelle Basis, den Rechtsstaat und seine Organe, zu sichern und zu finanzieren. Danach kommt der eigene Anspruch auf die Teilhabe an Herrschaftsmacht, den es durchzusetzen und zu verteidigen gilt. Darum legen die politischen Eliten so großen Wert auf Stabilität, Sicherheit und Ordnung, Wirtschaftsleistung, Regierungsfähigkeit und Führung. In einer liberalen, marktkonformen Republik besteht innerhalb der Eliten Konsens darüber, dass der Schutz des Rechts auf Privateigentum Vorrang hat und solidarische Beiträge zu einem Gemeinwohl nur abverlangt werden, wenn sie dem Staat und der Wirtschaft, also dem Privateigentum, dienen.

      Wen interessiert da noch, ob die Rentenfrage beantwortet wird oder jemals richtig gestellt wurde. Es geht um die Stabilität, die Kanzlermehrheit, die Regierungsfähigkeit, die Handlungsfähigkeit des Staates.

  • In vielen Ländern immer noch, i Deutschland vor Einführung der Rente war das archaische System normal: Kinder zahlen an ihre Eltern. Wenn jemand aber schon in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, kann er nicht auch noch an die eigenen Eltern bezahlen.



    Mütterrente und Erziehungszeiren sind daher nicht versicherungsfremd, sondern logisch innerhalb des Systems.

  • Was bei der aktuellen Dikussion (eher: Kampansage) zur Rente stets vergessen (unterschlagen) wird, sind die MRD-teuren "Versicherungsfremden Leistungen" !!



    Eine wirklich ehrliche Debatte über die Bezahlbarkeit der Rente ist nur dann möglich, wenn diese "versicherungsfremden Leistungen (ca. 40...50 Mrd €)" vorher herausgerechnet werden (diese werden durch die viel gescholtenen "unsäglich hohen" Steuerzuschüsse nur völlig unzureichend ausgeglichen !!!!



    PS: Das Gleiche gilt auch für die Gesetzliche (!) Krankenversicherung und auch für die Pflegeversicherung !!!

    • @Thüringer:

      die Höhe der Bundeszuschüsse an die Rentenversicherung beträgt etwa 120 Mrd.

      • @Marc Uhlig:

        Es soll die versicherungsfremden Leistungen ausgleichen ist dafür aber ca. 40Mrd€ zu niedrig. Der Bund bestellt, prellt aber die Zeche.



        Es müsste oderhalb der Bemessungsgrenze so etwas wie einen Rentensolit geben, der die versicherungsfremden Leistungen ausgleicht. Anfang: halber AN-Beitrag - auch auf Kapitalerträge.

      • @Marc Uhlig:

        Dem gegenüber stehen über 60 Milliarden Euro Steuereinnahmen NUR von Rentnern, wird halt immer vergessen zu erwähnen.

        • @Günter Witte:

          Sie sehen also das heftige Ungleichgewicht?



          Zumal ja wegen der Rentner auch die Sozialbeiträge steigen werden.

          Sorry, wer hier keine Unfairnis in der aktuellen Generationengerechtigkeit sieht, dem ist nicht zu helfen.

        • @Günter Witte:

          das wird nicht vergessen, das hat damit überhaupt nichts zu tun.

    • @Thüringer:

      Absolut richtig!

      Ohne diese versicherungsfremden Leistungen wären die Renten höher und die Beiträge niedriger.

      Nur weil Söder & Co. z.B. für die Mütterrente selbst nicht einen einzige Euro bezahlen müssen, sollen alle Rentner niedrigere Renten bekommen.

    • @Thüringer:

      AFAIK ist aktuell der größte Posten der versicherungsfremden Leistungen die Mütterrente. Damit hatte man bei der JU aber kein Problem. Naja, wird sicherlich Zufall sein

      • @Kaboom:

        Wenn jetzt ohne Mütterente (sehr) viele Frauen über die Grundsicherung aufstocken würden hätten wir keine Mehrkosten ?? Ach ja, das kostet ja nichts, wird ja aus Steuermittel finanziert ( frei nach Bas ).

        • @Günter Witte:

          Es ist ja völlig richtig, dass dies aus Steuermitteln finanziert wird. Die Mütterrente ist eine versicherungsfremde Leistung. Die muss aus Steuermitteln finanziert werden.

      • @Kaboom:

        die Kosten für die Mütterrente werden auf etwa 20 Mrd geschätzt.

      • @Kaboom:

        Nee! Kein Zufall! Söder möchte mit der Mütterrente erstens zusätzliche Stimmen fangen und die JU will damit die Renten kürzen.

  • Für Stabilität und Zukunft? In der Summe also für Stagnation, für die Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung von Staat und Wirtschaft, für die Fortsetzung republikanischer Elitenherrschaft, für die Wirtschaft als Taktgeber, für ein Festhalten am Sozialdarwinismus? Da soll sich an den herrschenden Machtverhältnissen und Ungleichheiten nichts ändern .

    Es geht um die Renten und nicht eine Systemfrage? Die Fragen rund um die Altersversorgung und Generationengerechtigkeit betreffen Jung und Alt und wahrscheinlich heute noch Ungeborene, da wäre es vielleicht angebracht, darüber nachzudenken, wie man alle an den Entscheidungen beteiligen kann und diese nicht vom Urteil von Einzelnen innerhalb einer elitären Auswahl von Abgeordneten abhängig macht. Wahlen und Mehrheitsentscheidungen sind nicht demokratisch, sie stehen für ungleiche Repräsentation.

  • Lustig, wie dieser Artikel der JU vorwirft, die Politik machen zu wollen, für die sich die CDU hat wählen lassen. Das waren mal Merz-Ultras.



    Und der Tipp der Autorin: Pfeift auf das was ihr gestern gesagt habt, stimmt der schlechten Politik einfach zu, dann kommt es im Parlament auch nicht zum austarieren unterschiedlicher Positionen.



    Sagenhaft.

  • Diese angeblich "jungen" in der CDU-Fraktion verkörpern doch auch all diejenigen, die sich eine Koalition mit der SPD nicht gewünscht hatten und jetzt schon zum drittenmal demonstrieren, dass sie sich auch anderes vorstellen können.

    Es soll doch niemand behaupten, dass es solche Überlegungen - etwa eine Minderheitsregierung mit "wechselnden Mehrheiten" oder weitergehende Gesetzgebungsmuster - bei manchen streng konservativen (che Unionsanhängern nicht gäbe.

    Zu Ampelzeiten hatten Merz und Söder mit kräftigen Sprüchen Menschen zur CDU geworben, die eine konservative Wende erhofft haben und von denen einige nun als MdB im Parlament sitzen und legitime Gesetzgeber geworden sind.

    Seit Beginn der neuen ungeliebten Koalition versäumen sie es nicht, die Parteiführung spektakulär an die Versprechen zu erinnern, die sie glauben, mit anderen Abstimmungspartnern locker umsetzen zu können.

    Warum rechnen uns diese so um die Finanzen der Zukunft bemühten CDU-Jungen nicht auch mit exakten Zahlen vor, was die Mütterrente der Union dem Bund an zukünftigen Lasten aufbürdet ?

    Das ist ihnen doch so wurscht wie die Rente. Hauptsache : öffentlichkeitswirksam Wirbel gegen Merz und SPD gemacht !

  • Als echter Babyboomer (1964) erinnere ich mich wirklich noch sehr gut an den Ausspruch vom ehemaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm aus dem Jahr 1986: „Die Rente ist sicher“. Es war schon damals eine „Milchmädchenrechnung“, das wusste jeder der rechnen konnte. Die Zahlen und Fakten sind damals wie heut klar. Die politischen Antworten bestehen aus Löcher stopfen (bis hin zu Geschenken an das Wahlvolk) statt zielführenden Lösung. Die junge Gruppe in der CDU will weniger für die Rente ausgeben, also ein Loch stopfen. Das Rentenkonzept von Bas beinhaltet die steuerfinanzierte Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48% bis 2031, also ein Loch stopfen. Dabei verhakeln sich die Probanden unnötigerweise und bestehen arrogant auf ihr „Stopfloch“. Noch schlimmer: Sie setzen ggf. die Regierung aufs Spiel. Als Therapeut fällt mir dazu nur ein: "Kindergartenspiele". Ich erwarte eindeutig mehr Professionalität von der Regierung. Und mein Rat wäre, weniger laut im Außen und hinter verschlossenen Türen, mit fachkundigem Rat, echte Lösung erarbeiten und erst dann zur Entscheidung stellen.

  • Die jungen CDU-Politiker sollen sich „zusammen reißen“ -die



    Autorin mahnt wie eine aus der Zeit gefallene Gouvernante, die



    ungezogene Kinder ermahnt ohne auch nur ein politisch



    substantielles Argument für ihre Mahnung zu liefern.

  • Mir drängt sich der Verdacht auf dass es einigen in der Union weniger um die Rente sondern eher darum geht die Regierung zu sabotieten. Das erinnert mich stark an das Verhalten der FDP in der Ampel . Da vor allen Dingen die JU sehr weit rechts von der Mitte steht könnte das Ziel sein , Neuwahlen zu erreichen um einer CDU/ CSU AFD Koalition den Weg zu ebnen. Im europäischen Parlament stimmt ja schon die EVP mit ihrem Vorsitzenden Weber von der CSU regelmäßig mit den Rechtaußenparteien ab wenn es um Einschränkungen von Menschenrechten und Umweltschutz geht, wie zuletzt bei der de Facto Abschaffung des Lieferkettengesetzes.

  • Nachdem die Junge Union den Rentnern ja noch nicht mal die mickrigen 48 % Rentenniveau gönnt, sollten sie zur Wiedergutmachung aber so langsam mal für dafür sorgen, dass Politiker (also sie selbst!) und neue Beamte endlich in die Rentenversicherung einzahlen. Es ist ja unverschämt, wie sich Renten und Pensionen in den letzten Jahres auseinander entwickelt haben. Pensionen sind doppelt so hoch wie Renten und für die Leute von der Jungen Union geht das vollkommen in Ordnung.

    • @KLaus Hartmann:

      es geht nicht darum, was man wem gönnt. es geht darum, was bezahlbar ist. ein Witz ist die Behauptung, die Löcher mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt zu stopfen, würde nicht einhergehen mit einer weiteren Belastung der arbeitenden Bevölkerung. ein Witz ist auch das Rentenpaket zu beschließen und im Nachhinein eine Kommission einzusetzen.

      • @Marc Uhlig:

        Man kann die Löcher auch mit einem Rentensoli (z.B. halber AN-Beitrag) für alle Einkommen oberhalb der Bemessungsgrenze stopfen. Dann würden z.B. auch die hohen Kapitaleinkünfte der Klattens&Co. beteiligt.

        • @J_CGN:

          Ich habe Zweifel dass sowas verfassungskonform ist. Wir haben in Deutschland ja keine staatliche Rente, sondern eine Versicherung. Und wer Versicherungsbeiträge zahlt bekommt im Gegensatz Ansprüche. Die kann man nicht verwehren. Ein Rentensoli kann sich immer nur am zu versteuernden Einkommen oder einer Einkunftsart bemessen.

  • Mit schuld an der Misere sind auch der große Niedriglohnsektor in diesem Land, Minijobs und Ehegattensplitting.

  • Wird auf jeden Fall spannend. Popcorn ist draußen.



    Denn bei der CDU gibt es wohl immer mehr stimmen, die die Rente an sich in Frage stellen. Die zentrale Frage ist doch immer: Wie sollen wir das bezahlen?????

    Weil klar, Managerboni und immer mehr Schwerreiche sind halt wichtiger für die Wirtschaft.

    Die Linke hält sich zurück, damit die Verräter identifiziert werden können. Guter Zug.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Vielleicht schauen Sie sich mal den Bundeshaushalt an, bevor Sie mit Plattitüden argumentieren. Managerbonie etc. reichen eindeutig nicht um die strukturellen Defizite auszugleichen.

  • Das Rentenkonzept von Bas ist schon merkwürdig.



    Die aktuellenen Rentner müssen trotz knapper öffentlicher Kassen keine Zugeständnisse machen. Hohes Rentenniveau für alle ist sicher! Es ist ja eine wichige und zahlenmäßig starke Wählergruppe.



    Die Finianzierung wird in die Zukunft verschoben, obwohl das Verhältnis von Beitragszahlern zu - empfängern immer schlechter werden wird. Und in einigen Jahren, wird die Finanzierung dann wieder weiter nach vorne verschoben wwerden.



    Das erinnert schon stark an ein Schneeballsystem.

    • @T-Rom:

      In Deutschland liegt die gesetzliche Rentenhöhe DERZEIT im Verhältnis zum Nettolohn bei etwa 48 %:

      Österreichische Renten können bis zu 87 % des letzten Nettolohns erreichen, während Dänemark in der OECD-Analyse Quoten von über 80 % aufweist, was auf ein vergleichsweise hohes Rentenniveau hindeutet.

      Warum lässt Deutschland im Gegensatz zu Dänemark und Österreich seine Rentner verhungern?

      • @zartbitter:

        in Österreich und Dänemark sind die Eintrittshürden sehr viel höher, natürlich bleibt da mehr für diejenigen, die tatsächlich eine Rente erhalten. wussten Sie das wirklich nicht oder haben Sie es absichtlich nicht erwähnt?

      • @zartbitter:

        "Warum lässt Deutschland im Gegensatz zu Dänemark und Österreich seine Rentner verhungern?" Haben Sie es nicht ein bisschen kleiner? Niemand verhungert hier, auch dank der Grundsicherung im Alter, falls die Rente nicht reicht.

    • @T-Rom:

      Was mich an der Diskussion stört: 1. es wird immer so getan, als seien Renten ein Almosen des Staates. 2. wird das Verhältnis von Beitragszahlern zu -empfängern seit 50 Jahren immer schlechter. Und das war nicht absehbar? 3. Brauchen wir kein Rentenkonzept sondern ein Ruhestandsgehälterkonzept - das schliesst für mich Beamtenpensionen mit ein, welche deutlich höher sind als die Renten. Es kann doch nicht sein, dass der Vorsitzende der Rentner-Union - ein Pensionär - den "jungen Wilden" wohlwollend auf die Schultern klopft, weil sie am liebsten die Renten absenken würden. Und 4.: die Zuschüsse aus der Steuerkasse waren allesamt politisch motiviert von denen, die heute wieder in der Regierung sind.

      Nicht nur wird die Mütterrente, für die keine Beiträge geflosssen sind, um 5 Mrd. auf dann 25 Mrd. Euro erhöht (übrigens ein Jahr vorgezogen), 36 Mrd. aus Steuergeldern fliessen in die Rentenkasse, um Ostdeutschen ein gleiches Rentenniveau zu gewährleisten wie im Westen (ach ja: wir hatten die Wiedervereinigung...), 19 Mrd. für Witwenrenten, für die - siehe Mütterrente - ebenfalls keine Beiträge vereinnahmt wurden, 6 Mrd. Euro für Spätaussiedler und so weiter.

      • @Grenzgänger:

        natürlich war das absehbar. aber eine Partei die das Problem klar benennt, würde kein Mensch wählen wollen.

      • @Grenzgänger:

        Wenn Renten steuerfinanziert sind, sind sie dann aber wirklich Almosen...

      • @Grenzgänger:

        Auch die Beamten werden dank (hoffentlich) kommendem Bürokratieabbau immer weniger werden, das ist also kein tragfähiges Konzept. Das einzige, was bei sinkender Beschäftigung und trotzdem (dank Produktivitätssteigerung) wachsendem BIP hilft, ist die Kopplung des Rententopfes an das BIP statt an die Lohnsumme. Damit auch alle von Innovation und steigender Produktivität profitieren.

    • @T-Rom:

      Wie wäre es denn mal mit effektiven Zugeständnissen von Menschen, die es sich auch problemlos leisten könnten?



      Aber das sind die, die ohnehin das Sagen haben, und da verhalten sich Bas, Merz und die meisten in ihren bequemen blauen Sesseln vorsichtshalber ruhig.

      • @Erfahrungssammler:

        Also noch mehr Umverteilung? Ob das wirklich die Lösung ist?



        Radikaler Vorschlag: Die Rentenbeiträge werden gesenkt, für alle auf 12% o.ä.



        Dafür bekommt jeder nur eine Grundrente auf dem Mindestniveau, jeder den gleichen Betrag in Euro. Wer mehr möchte, muss dann selber vorsorgen.

        • @T-Rom:

          Mein Kommentar war wohl etwas missverständlich, denn in diese Richtung ging mein Gedanke nicht.



          Für eine echte ergiebige Diskussion halte ich den Platz hier nicht geeignet, mir fehlt dazu die Übung und ich habe immer noch gerne Tonfall, Mimik und Gestik.

    • @T-Rom:

      Ach was! Vagel Bülow

      Schneeballsystem?



      🤖Problem: Das System bricht zusammen, sobald keine neuen Teilnehmer mehr geworben werden können, da dann die Gelder nicht mehr ausreichen, um die Auszahlungen zu leisten.“

      Schon Ol Conny befand vs brrownie Zigarre



      “Kinder kriegen die Leute immer!“



      ♦️ einfach gewiß aber schon mal -



      Gewann er die Wahl 🙀🥳🧐

    • @T-Rom:

      "...obwohl das Verhältnis von Beitragszahlern zu - empfängern immer schlechter werden wird" - daraus folgt noch nicht das, was die JU'ler wollen. Denkanstoß gefällig? "...obwohl das Verhältnis von Arbeitseinkünften zu Kapitalerträgen immer schlechter [für die Arbeitseinkünfte] werden wird"

    • @T-Rom:

      Wenn man das Rentensystem wirklich wieder auf eine gesunde Basis stellen will, dann sollte man als erstes alle versicherungsfremden Leistungen aus der Rentenkasse entfernen. Derzeit und seit zug Jahren werden der Rentenkasse Gelder entnommen für Leistungen, für die nie jemand etwas eingezahlt hat, z.B. für die Wiedervereinugung oder für die Mütterrente. Eigentlich hätten diese Dinge aus dem Bundeshaushalt vezahlt werden müssen. Aber dann hätten ja auch Abgeordnete, Beamte und die Reichsten auch etwas dafür bezahlen müssen. War einfacher, die ganzen Lasten auf die abhängig Beschäftugten abzuwälzen und dann due Renten zu kürzen.



      Natürlich gibt es dann Bundeszuschüsse zur Rentenkasse, aber nie genug, um das auszugleichen. Insgesamt sind so 900 Mrd. € mehr entnommen worden als wieder ersetzt wurde. Da muss man sich nicht wundern, dass das Geld knapp wird.

  • Danke fürs Fotto



    “Abstimmen?“



    “Ohne mein IPhone - sag ich gar nichts!“



    JU/CDU •

    • @Lowandorder:

      Die Kinner's aus der JU müssen doch mit ihren Kolpingsfamilie Rücksprache halten...

    • @Lowandorder:

      Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man die Daumentrainer nicht mehr einfach so weglegen kann, wenn man sie mal für einen Moment los sein will. Dann müssen sie operativ entfernt werden, hoffentlich wird es keine IGL-Leistung.

      • @Erfahrungssammler:

        Ich habe dabei immer wieder die Szene aus Se7en im Sinn...

  • Ich vermisse in der Debatte die nötige Weitsicht. Erst wird jahrzehntelang nichts gegen die sich anbahnenden Finanzierungsprobleme der Rente unternommen und jetzt fehlt die Weitsicht, dass nach den Babyboomern die geburtenschwachen Jahrgänge in Rente gehen, die Anzahl der Rentenbeziehenden also automatisch wieder zurückgeht. Ich gehöre selbst dazu und habe bis dahin unter anderem die deutsche Einheit, die Finanzkrise, die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen, die Kosten für Corona und die Mehrausgaben wegen des Ukraine-Krieges mit meinen Steuern finanziert.

    • @Ludowig:

      Es existieren keine "sich anbahnenden Finanzierungsprobleme der Rente". Versicherungsfremde Leistungen weg, Rente oben deckeln, und an den anstehenden Mehrkosten werden auch die Arbeitgeber beteiligt.

      • @Kaboom:

        und dann wandern die Arbeitsplätze ab und alle sind verwundert...

    • @Ludowig:

      Machen Sie sich keine Sorgen. Es gibt dann ein Sondervermögen "Rentensicherung", welches die Ihnen Nachgeborenen später zurückzahlen müssen. Außerdem sinkt durch die fortschreitende Verbeamtung die Zahl der Rentner, was zu einer Entlastung der Rentenversicherung führen wird. Schließlich gibt es noch die Zuwanderer, die durch ihre Beitragszahlungen die Rentenversicherung stützen werden. Die Rentenkoalition schwarz/rot/rot weiß schon was sie macht.

  • Warum wird nicht thematisiert, dass dauernd mehr Geld aus der Rentenkasse für versicherungsfremde Zwecke entnommen wird als durch Bundeszuschüsse reingetan wird? Das sind nicht ca. 10 Mrd. pro Jahr wie bei der Haltelinie, die die Junge Gruppe thematisiert, sondern typischerweise 30-40 Mrd. pro Jahr. Und nicht insgesamt 118 Mrd. € wie von der Jungen Gruppe ins Spiel gebracht, sondern über 900 Mrd. €. Wenn das über den Bundeshaushalts finanziert würde, wie es eigentlich richtig wäre, hätte die Rentenkasse überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: Die Renten wären höher und die Beitragssätze niedriger.



    Aber Söder und Co. verteilen gerne Wohltaten, die sie dann nicht von allen Steuerzahlern bezahlen lassen, sondern von den Rentnern und zukünftigen Rentnern und motzen dann, dass die Renten fallen müssen, da in der Rentenkasse zu wenig Geld ist. Wie wäre es, wenn Sie mal auf die Idee kämen, dass die Pensionen für Abgeordnete und Beamte fallen müssen oder die Steuern für die reichsten steigen müssen, weil der Bundeshaushalt zu wenig Geld hat? Z.B. 2023 hat man über 120 Mrd. € an versicherungsfremden Leistungen aus der Rentenkasse entnommen, aber nur 84 Mrd. € durch Bundezuschüsse ersetzt.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Empfehle Otto 👿

      “Rentenexperte Otto Teufel



      Einer schuftet im Augiasstall



      Der Bruder von Fritz Teufel ist einer der versiertesten, kritischsten Rentenexperten Deutschlands. Seit 30 Jahren kämpft er gegen die Rechentricks der Rentengesetzgebung.



      Von



      Gabriele Goettle



      "Wir werden die Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen." Altbundeskanzler G. Schröder (SPD)



      taz.de/Rentenexper...o-Teufel/!5127666/

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      ... Aber Söder und Co. verteilen gerne Wohltaten...

      Wie wahr - aber leider nicht an jene die es verdient und nötig hätten

  • Steht endlich auf!



    Von wegen "Reißt euch zusammen!", das Gegenteil ist der Fall. Die jungen Politiker sollen endlich anfangen, Zug um Zug das Steuer zu übernehmen und Politik zu machen, die auch Generationengerecht ist. Das Problem Rente wurde Jahrzehnte aufgeschoben und der aktuelle Beschlussvorschlag ist wieder nichts anderes als aufschieben. Es ist höchste Zeit, dass das System Rente auf völlig neue Beine gestellt wird.

    • @Hans Dampf:

      Sehr richtig. Leider bekommen viele Smombies aber gar nicht mit, dass ihre Zukunft verfrühstückt wird.

    • @Hans Dampf:

      Es ist höchste Zeit, dass der ganze Bundeshaushalt wieder auf gesunde Beine gestellt wird.



      Das Problem ist, dass man due Steuern für die reuchsten immer weiter gesenkt hat (und jetzt sogar noch weiter senken will) und damit der Staat immer mehr Schulden machen muss - jetzt sogar schon, um die Infrastruktzr zu reparieren - während daa Vermögen der reichsten 500 Deutschen alleine von 2020-2024 um 500 Mrd.€ gestiegen ist. Das kann auf Dauer nicht gut gehen.

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        "Das Problem ist, dass man due Steuern für die reuchsten immer weiter gesenkt hat"

        Das Problem ist, dass statistisch und steuerlich "die Reichen" immer gröber gefasst wird, siehe auch taz.de/Armutsforsc...sbericht/!6133814/

        Die "Reichsten" kann (und will) kaum noch jemand identifizieren. Wenn wir nicht das hätten, was immer wieder als "großer Niedriglohnsektor" bezeichnet wird, wäre der Spitzensteuersatz nahe am Einheitssteuersatz.



        Und dann wundert man sich, dass man keine politischen Mehrheiten für die Belastung der "richtig Reichen " bekommt, weil auch der Handwerksmeister und der Studienrat und die Omma mit dem kleinen Häuschen dagegen auf die Barrikaden gehen. 🤔

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        "Die Reichen"



        Ja, im Grundsatz haben sie völlig recht. Nur kennen sie eine Demokratie in der je die Reichen zu Gunsten der sozial Schwachen noch mehr belastet wurden? Ich nicht, deshalb sind solche Vorschläge zwar theoretisch richtig, kommen aber in der Praxis nicht vor - warum auch immer.

        • @Hans Dampf:

          Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte des Kampfes um mehr Rechte für die unteren Schichten. Im Grossen und Ganzen geht es über die Jahrhunderte und Jahrtausende in diese Richtung.

    • @Hans Dampf:

      Die "Generationengerechtigkeit", die die JU'ler meinen ist Klassenkampf von oben: Besitzstandsicherung und -mehrung für die, die nicht auf das Rentensystem angewiesen sind, um einen bedingt würdevollen Lebensabend zu haben, auf Kosten derer, die schon wenig haben und dank auslaufender Aufstiegsversprechen absehbar weiterhin wenig haben werden.

      • @My Sharona:

        Sehe ich völlig anders: Wenn immer mehr Zuschüsse zur Rente aus Steuern finanziert werden, fehlen diese Steuern für andere wichtige Aufgaben des Sozialstaates. Je mehr man zur Rente "zuschießt", desto mehr wird man an anderen Sozialhaushalten, Pflege und Gesundheitswesen sparen.

  • "Und sie werfen Milliardensummen in den Raum, die niemand seriös prüfen kann."



    Das ist umstritten, aber auch nicht unwidersprochen



    Bei tagesspiegel.de



    "Unterstützung für diese Position kommt nun von einem Experten. Der Ökonom Axel Börsch-Supan hält den Aufstand der jungen Unionsabgeordneten im Rentenstreit für berechtigt. „Das Vorhaben der Bundesregierung kostet Milliarden“, sagte er in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Das ist eine enorme Mehrbelastung für die junge Generation.“ Börsch-Supan sagte: „Die jungen Abgeordneten haben völlig recht.“



    Vielleicht erst richtig debattieren und dann korrekt abstimmen, ohne Zwänge aus dem Beichtstuhl!

  • Es ist doch durchschaubar jetzt jeden halbseidenen Beschluss mit Verweis auf Krisen etc. durchdrücken zu wollen. Die Renten sind so sicher wie 2008.

  • Die jungen Leute profitieren eben nicht von der neuen Regelung. Auch wenn sie dann irgendwann mit einem höheren Rentenniveau rechnen können, ist dies doch ein paar Jahrzehnte entfernt, und bis dahin müssen sie über ihre Steuern das Ganze stützen. "Für den Beitragszahler kein Problem, wird doch aus Steuern finanziert". Da musste auch ich gequält lachen wie ein Arbeitgeber.



    Ein weiterer Versuch, das Pyramidenspiel "Rente mit Generationenvertrag" am Laufen zu halten, ohne das Problem an der Wurzel zu packen. Verklärt zum Klassenkampf finden sich dann begeisterte Mitstreiter, die es auch nicht kapieren oder nachrechnen wollen, dass das Rentensystem mangels Nachwuchs tot ist.

    • @KaosKatte:

      "an der Wurzel zu packen" ist gut! Wir müssen über den Kreis der Einzahlenden und die zu berücksichtigenden Einkünfte (Kapitalerträge etc., denn von denen gibt es immer mehr) sowie über einen dämpfenden Nachhaltigkeitsfaktor bei hohen Bezügen aus dem Alterssicherungssystemen reden.

    • @KaosKatte:

      Es ist ein Irrtum, dass ein sinkendes Rentenniveau die "Jungen" wirklich entlastet. Schon jetzt leben viele Rentner an oder unter der Armutsgrenze und haben Anspruch auf Unterstützung aus anderen Töpfen, die auch vom Steuerzahler gefüllt werden müssen. Mit einem niedrigen Rentenniveau würde die Zahl stark steigen. Um hier wirklich zu sparen, müsste man den gesamten Sozialstaat in die Luft jagen. Die politischen Folgen möchte ich mir lieber nicht ausmalen.

      Von den Forderungen der Jungen Union würden hauptsächlich die Unternehmen profitieren, da ihre Sozialabgaben sinken würden. Allerdings auch nur, wenn die Unternehmenssteuern nicht steigen.

      Übrigens. Es ist sehr kurzsichtig von den "Jungen" nicht an die eigene Rente zu denken. Auch sie werden mal alt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das ist kein Irrtum, das ist fakt. Da wir keine Einheitsrente haben werden hohe Renten entsprechend absolut mehr von dem Geld bekommen als kleine. Ein paar Milliarden dürften auf Sparkonten landen und an die nächste Generation von wohlhabenden Erben gehen.



        Der beste Weg bedürftigen zu helfen ist Bedürftigen zu helfen. Erhöhung von Wohngeld, Mindestrente, Investition in altersgerechte Wohnungen, Altersheime oder Krankenhäuser.

        • @Bmit:

          Da liegt doch ein Irrtum vor. Der Anteil der Menschen mit "hohen" Renten ist rückläufig. Eine Absenkung des Rentenniveaus wird so viele treffen, dass man das "oben" nicht einsparen kann.



          Es bleibt dabei. Was die "Jungen" an Rentenbeiträgen sparen, werden sie über Steuern an Zuschüssen an arme Rentner abdrücken müssen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Allerdings auch nur, wenn die Unternehmenssteuern nicht steigen."

        Eine Steuerfinanzierung kann doch die Unternehmen nach Ansicht unserer Arbeitsministerin gar nicht belasten...

        • @FriedrichHecker:

          Kommt auf das Unternehmen an. Der Handwerker um die Ecke kann sehr wohl belastet werden. Großkonzerne können ihr Geld in Oasen verschieben.

        • @FriedrichHecker:

          Wenn es die Unternehmen nicht sind, die arbeitende Bevölkerung aber auch nicht, wer dann?



          Tja und dann stellt man fast, dass Frau Bas einfach quatsch behauptet, denn eine Vermögenssteuer wird es nicht geben.



          Und selbst wenn es eine Vermögenssteuer geben wird, so ist diese bereits 10-100 fach verplant für andere Projekte und Steuergeschenke.



          Die SPD muss endlich anfangen ganz grundsätzlich Sozialpolitik und die Definition von Sozial zu überdenken, denn das ist auf Dauer nicht finanzierbar und höchst ungerecht gewissen Personengruppen gegenüber!

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Es ist sehr kurzsichtig von den "Jungen" nicht an die eigene Rente zu denken. Auch sie werden mal alt."

        Deswegen stehen die Jungen doch jetzt dagegen, denn sie müssen länger arbeiten und können kaum für die eigene Rente vorsorgen, da die momentante Belastung immer höher wird. Die Jungen bekommen auch immer weniger Kinder, denn dafür fehlt Zeit, Geld und Eigenheim. Dieser Generationenvetrag geht seinem Ende entgegen und es wird übel.

        • @Gerda Koyani:

          "Die Jungen bekommen auch immer weniger Kinder, denn dafür fehlt Zeit, Geld und Eigenheim."

          Man braucht ein Eigenheim, um Kinder zu haben? Also ich kenne massenweise Menschen, die Kinder in Mietwohnungen großgezogen haben. Darunter meine Eltern. Denen war allerdings noch klar, dass Kinder kein Gadget wie ein iPhone sind, sondern neben Freude auch Mühe machen und Geld kosten.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Übrigens. Es ist sehr kurzsichtig von den "Jungen" nicht an die eigene Rente zu denken. Auch sie werden mal alt."

        Stimmt. Nur haben sie von den Zahlungen, die sie jetzt leisten nichts. Wenn sie an die Rente denken, müssen sie Kinder bekommen, die das System am laufen halten. Wenn man das nicht möchte, müsste man die Rente anders aufstellen, z.B. das Geld in Unternehmensbeteiligungen stecken. Das geht aber nur begrenzt, wenn man immer weniger Geld aufgrund steigender Kosten (u.a. auch Rentenbeiträge) hat. Die Jungen profitieren hier null, null.

        In dem Punkt, dass man die Grundsicherung erhalten muss, haben Sie hingegen recht. Das aktuelle Modell ist aber dennoch teurer.

        • @Strolch:

          "Nur haben sie von den Zahlungen, die sie jetzt leisten nichts."

          Hat in einem Umlagesystem direkt niemand. So funktioniert das System.

          Reformen sind ja nötig. Aber nicht über Kürzungen, sondern in dem endlich alle mit dem gesamten Einkommen beitragspflichtig werden und indem die Renten anders berechnet werden. Das jetzige Punktesystem ist aufwendig und bringt nicht wirklich etwas. Was wir brauchen, ist eine Grundrente, die nach Höhe der Einzahlungen aufgestockt wird. Aber nicht linear, sondern degressiv.

  • Das Geplärre der Jungen Schwarzen ist leidig. Ihnen geht es nicht um Generatioengerechtigkeit, nicht um Finanzierbarkeit, denn dann hätten sie sich auch gegen die Mütterente positionieren müssen. Ihnen geht es allein darum, sich zu profliieren. Merz und Span vor sich herzutreiben und um die Positionen der SPD zu schwächen. Die Juso generieren mit dieser Strategie viele Stimmen für die AFD. Es ist also nicht anderes als Profilierungssucht und Dummheit.

    • @Manzdi:

      Alles richtig bis auf den letzten Satz.

      Es ist auch Egoismus. Dadurch, dass man den Rentnern weniger gibt, soll für sie selbst und ihresgleichen mehr übrig bleiben. Es ist einfach Klassenkampf von oben.

    • @Manzdi:

      Was haben die Jusos damit zu tun?

  • Mal ehrlich: Ein Bundestag beschliesst im Jahr 2025, was ab 2030 gelten soll...



    Was soll der nächste Bundestag dann beschliessen, der spätestens 2029 gewählt wird?

    • @Carsten S.:

      Zum Beispiel, was ab 2034 gilt.



      Nicht alles kann und sollte man tagesaktuell entscheiden.

      • @nihilist:

        Das ist nicht völlig falsch, aber ich sehe in diesem Punkt weder die Dringlichkeit noch eine verlässliche Entscheidungsgrundlage.



        Am Ende wird mehrmals hin- und herentschieden wie bei der Atomenergie. Damit ist niemand gedient.



        Aus meiner Sicht ist es die Aufgabe des Bundestags, jetzt an der Lösung bestehender Probleme zu arbeiten statt neue zu schaffen - auch wenn letzteres einfacher ist.

  • Rente war schon lange ungerecht. Die mit den niedrigsten Löhnen haben "dank" geringerer Lebenserwartung, prozentual weniger von ihrem Eingezahlten wieder gesehen als die mit gutem Einkommen und langer Lebenserwartung.



    So gesehen halte ich den Vorschlag, allen Rentnern nicht prozentual sondern in Euro und Cent gezählt, die selbe Rentenerhöhung zukommen zu lassen, für gerechter als das mit den Prozenten.



    Wenn dann für die oberen 100.000 die Erhöhung weniger ist als erwartet, können die das leichter wegstecken als die, die eh schon am unteren Ende schauen müssen, wie viele Tage jeden Monat nach dem Ende des Geldes bleiben.



    ZB. meine ältere Nachbarin, die Ihr Leben lang gearbeitet hat, hat nur 900. Der Herr, der in der Stadtverwaltung war, hat 2200. Dann kriegt er vielleicht 110 Euro mehr, aber die, bei der der Brot+Margarine-preis ebenso stark gestiegen ist wie bei ihm, nur 45 Euro.



    Wenn beide also das Brot gezahlt haben, bleiben ihm 65 Euro mehr

    • @Zeit und Raum:

      Was soll "schon lange" bedeuten? Der ganze Generationenvertrag ist doch Hirnschiss seit dem ersten Tag. Man kann als Rente nur auszahlen, was vorher auch eingezahlt wurde. Man wollte halt bei der Erfindung der Rente schon die Generation beglücken, die gar nicht eingezahlt hatte und dafür keine Steuern ausgeben.

    • @Zeit und Raum:

      Eigentlich wäre es gerecht, jedem und jeder, der 40 Jahre gearbeitet hat odee für die Gesellschaft Wichtuges gemacht hat (z.B. Kinder aufgezogen) eine Mindestrente zu zahlen, mit der man wirklich leben kann. D.h.auch mindestens 30% über Grundsicherung. Denn es ist doch ungerecht, dass wenn Menschen schon 40 Jahre zu minimalen Stundensätzen gearbeitet haben, nur weil die Politik lieber die Steuern für die Reichsten senkt als für die Arbeiter und Angestellten, die dann auch im Alter darben müssen.

  • In der Diskussion wird bleibt Vieles unterbelichtet.



    Beispielhaft:



    - die Inflation im Subsistenzbereich (Mieten, 'Billig'-Lebensmittel) ist erheblich höher als im darüber hinausgehenden und im Luxusbereich. Das Absinken in den Totalverlust gesellschaftlicher Teilhabe ist also. immer stärker nichtlinear, sondern hat eine Absturzkante, über die immer mehr Menschen gestürzt werden



    - der Verzicht auf einen Korrekturfaktor zugunsten geringer Einkommen verstärkt die Ungerechtigkeit massiv, da hohe Renten mit langem Leben korrelieren und geringe Renten mit schnellem Sterben (warum wohl!)



    - ab einem gewissen Grad ökonomischer Deprivation können sich Menschen i.d.R. nicht mehr effektiv zur Wehr setzen und sind Diskurs-exkludiert. Die Massen-Prekarisierung hat auch aus Perspektive von 'Herrschaftssicherung' Kalkül



    - ...



    - ...



    Insgesamt:



    das Matthäus-Prinzip wird mit der Sozialpolitik der 'Mitte-Parteien' und der Rechten sukzessive zur 'Staatsräson' erhoben und etwa gegenüber dem GG-Sozialstaatsgebot priorisiert.



    Aktuelle Detaildiskussionen sind hauptsächlich Eines:



    Systematische Vernebelungskommunikation gegenüber den echten Grundproblemen.



    Deutschland goes USA?!

  • Danke für diesen sehr guten Artikel!



    Das Einzige, was ein bisschen in den Augen weh tut, ist Vertreter der Jungen Union, oder "jungen Gruppe" mit positiven Umschreibungen wir "Rebellen" oder gar der Unionserfindung der



    " jungen Wilden" zu titulieren.



    An der Union ist nichts rebellisch und schon gar nichts wild.



    Der "Punkt" um den es diesen Parlamentariern geht, rührt daher, dass sie sich mit unter 35 bereits Gedanken über Ihre Rente machen!



    Statt "wild" oder "rebellisch"



    fällt mir dazu eher das Wort "Möchtegernrentner" ein.



    Passt dann doch wieder zusammen, schließlich stellt die Union ja auch den Möchtegernkanzler.

    • @Philippo1000:

      Keiner aus dieser "Jungen Gruppe" wird jemals Rentner werden. Als Abgeordnete erhalten Sie wie Beamte Pensionen. Und sie wollen nur deshalb, dass weniger Rente gezahlt wird, damit für sie selbst und ihresgleichen mehr übrigbleibt.

      • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

        Es ist durchaus wahrscheinlich, dass zumindest einige von ihnen ab 2029 (wieder?) Rentenbeiträge zahlen werden.

  • Unabhängig vom Thema und von der Partei ist es gut, wenn Abgeordnete einzeln entscheiden - nur das macht Parlamentarismus demokratisch; Fraktionszwang und Koalitionsverträge führen ihn ad absurdum.



    Was mit der Rente langfristig passieren soll, darüber kann man gut streiten. Dass die JU selbst bessere Ideen hätte, darf bezweifelt werden. Jedenfalls haben Bundestag und -regierungen seit Langem versäumt, die Stabilität des Systems glaubwürdig zu machen - weil sie selbst nicht daran glauben.



    Auch die hier handelnden Personen wie Merz und Bas machen das leider durch Ihre Äußerungen allzu deutlich: Offenbar glauben sie selbst fest daran, dass irgendwann demnächst, also etwa 2032, das Niveau noch einmal drastisch sinken wird.



    Ob das so sein muss, steht auf einem anderen Blatt. Jedenfalls spricht es sehr für den Unernst der Regierung, viel Geld für eine Show hinzulegen, von der sie selbst von einem jähen Ende ausgehen.



    Insofern wäre eine Regierungskrise mehr als verdient.

  • "Rentenrebellen": Zuviel der Ehre für ein paar aufgeblasene Wichtigtuer, die -bedingt durch gute Listenplätze und nicht durch hervorragende persönliche Fähigkeiten- zum Teil erst seit einem halben Jahr im Bundestag sitzen und den Begriff "Politik" noch nicht mal verstanden haben.

    Leider geht das Kalkül wieder mal auf, die Namen mancher Nobodys werden langsam geläufig.

  • Warum wird immer (direkt und indirekt) suggeriert, ein sinkendes Rentenniveau wäre gleichbedeutend mit sinkenden Renten?



    Wenn das Rentenniveau leicht sinkt, steigen die Renten immer noch, wenn man die Entwicklung der letzten Jahre zugrunde legt. Die Steierungen wären sogar immer noch höher als die Inflationsrate. Die Kaufkraft der Renten würde also sogar steigen, nur halt etwas weniger als der Durschnittslohn.



    Warum das nicht zumutbar sein soll, in Zeiten knapper Kassen, ist schwer zu begründen.