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Erfolg der GrundgesetzänderungEin wahres Husarenstück

Sabine am Orde
Kommentar von Sabine am Orde

Der Bundestag hat die Gesetzesänderung zur Schuldenbremse beschlossen. Die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD werden dennoch nicht leicht.

Es ist dann noch mal gutgegangen. Friedrich Merz nimmt Gratulationen entgegen, am 18.03.2025 Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

A ls Husarenstück bezeichnet der Duden ein waghalsiges Unterfangen, das am Ende erfolgreich ausgeht. Es ist ein solches Husarenstück, das Friedrich Merz da in den vergangenen Wochen hingelegt hat – und kurzfristig kann er es als Erfolg verbuchen. Der Bundestag hat am Dienstag mit einer Zweidrittelmehrheit eine Grundgesetzänderung beschlossen, die ein riesiges Schuldenpaket für Investition und Verteidigung möglich macht. Und weil die Freien Wähler in Bayern beigedreht sind, wird das Ganze am Freitag wohl auch den Bundesrat passieren.

Das ist grundsätzlich richtig und gut, auch wenn es am Verfahren und den Details durchaus einiges zu kritisieren gibt. Das Land braucht angesichts von Putin und Trump, vom Krieg in der Ukraine, von Wirtschaftskrise und kaputtgesparter Infrastruktur mehr Geld für Investitionen. An Merz’ Geschick aber lag es nicht, dass das Ganze gelungen ist. Vielmehr ist der Christdemokrat, dem jede Regierungserfahrung und eine große Portion Fingerspitzengefühl fehlt, so durch das Verfahren gestolpert, dass sich die Frage aufdrängte, ob er das nötige Zeug zum Kanzler überhaupt hat.

Erst hat Merz die Wäh­le­r*in­nen belogen. Dann hat er die Gunst der Stunde genutzt, als Trump Selenskyj im Weißen Haus demütigte. Er hat seine Absage an neue Schulden abgeräumt und damit einen Teil der eigenen Partei und seiner Wäh­le­r*in­nen gegen sich aufgebracht. Von den Grünen musste er sich zuletzt – ausgesprochen sinnvolle – Zugeständnisse abtrotzen lassen.

Doch jetzt hat er, was die Union der Ampel­regierung verweigert hat: zig Milliarden, die dringend notwendige Handlungsspielräume eröffnen. Dass ausgerechnet die Grünen, die eine Reform der Schuldenbremse lange gefordert hatten und für ihre Vorschläge von der Union zerrissen worden sind, Merz aus der Patsche geholfen haben, das kann man fast schon als tragisch bezeichnen. In ein paar Wochen sind die Grünen in der Opposition und niemand wird sich mehr darum scheren.

Bleiben angesichts des frischen Geldes also die von Merz angekündigten Reformen – sprich Kürzungen – bei den Sozialleistungen aus? Mitnichten. Es entspricht nicht nur Merz’ Grundüberzeugung, dass der Staat hier nur das Nötigste leisten soll. Er braucht die Kürzungen auch, um die eigene Klientel zu beruhigen. Merz hat auch hier vor der Wahl einen Politikwechsel versprochen, ein weiteres Umkippen kann er sich kaum leisten. Für die So­zi­al­de­mo­kra­t*in­nen werden das keine leichten Koalitionsverhandlungen. Geben sie klein bei, könnte Merz mit seinen Husarenstücken auch langfristig durchkommen.

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Sabine am Orde
Innenpolitik
Jahrgang 1966, Politikwissenschaftlerin und Journalistin. Seit 1998 bei der taz - in der Berlin-Redaktion, im Inland, in der Chefredaktion, jetzt als innenpolitische Korrespondentin. Inhaltliche Schwerpunkte: Union und Kanzleramt, Rechtspopulismus und die AfD, Islamismus, Terrorismus und Innere Sicherheit, Migration und Flüchtlingspolitik.
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33 Kommentare

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  • Die Grünen haben keine "Zugeständnisse abgetrotzt", sondern die Handlungsmöglichkeiten der künftigen Regierungen noch erweitert:

    Neben den weiterhin möglichen Investitionen in Infrastruktur ohne Klimaschutznutzen sind jetzt alternativ auch andere Investitionen mit behauptetem Klimanutzen förderfähig, z.B. Elektroautos, wenn stattdessen gekaufte Verbrenner 2045 noch fahren würden.



    Bei der Bundeswehr wurde der " Selbstbehalt" im regulären Haushalt von 1% des BIP um sonstige Sicherheitsausgaben reduziert.

    Bleibt die Überweisung in den KTF als Erfolg, wenn das nicht ohnehin auf Betreiben der SPD passiert wäre. Der KTF kann aber auch, siehe Buchstabe T, für alles mögliche genutzt werden, z.B. Intel-Milliarden.

  • Was eigentlich passiert wenn die Verhandlungen noch scheitern. Was gilt denn dann für wen in der Koalition.....,.mit der AfD sogar?



    Ich finde das alles nur noch schlimm, an der Grenze zur Demokratieverachtung.



    Ein Lehrstück für schlechte Politik und den schlechten Ruf von Politik.

  • ""Doch jetzt hat er, was die Union der Ampel­regierung verweigert hat: zig Milliarden, die dringend notwendige Handlungsspielräume eröffnen.""



    ===



    Merz hat die Grünen in der Zeit der Ampelregierung wie ein Strassenschläger herabwürdigend von der Seite angepisst --



    worauf die Grünen perfekt und beeindruckend staatstragend gestern reagiert haben indem sie Merz bei der Abstimmung den Arsch gerettet haben. -

    Den Schaden den Merz angerichtet hat und deswegen nur 28% der Wähler bei den Wahlen überzeugen konnte kann er kaum wieder gut machen:

    Opposition ist keine Fastnachtsveranstaltung wie der Auftritt von Sara Zarenknecht gestern im Bundestag. Wenn ein Oppositionsführer einer Volkspartei innerhalb von wenigen Tagen



    eine grundlegende politische Haltung (Schuldenbremse) um 180 Grad wie ein Wendhals wendet schadet das der Glaubwürdigkeit des demokratischen bundesrepublikanischen Systems.

    Auch eine Opposition trägt Verantwortung.

  • Das Klima ist Merz nicht egal.



    Sucht mal „Blackrock" und „Enpal".

  • "Als Husarenstück bezeichnet der Duden ein waghalsiges Unterfangen, das am Ende erfolgreich ausgeht. Es ist ein solches Husarenstück, das Friedrich Merz da in den vergangenen Wochen hingelegt hat – und kurzfristig kann er es als Erfolg verbuchen."

    Da fällt mir doch gleich noch ein zweiter Begriff ein: der des Hasardeurs. Den definiert der Duden wie folgt:



    "männliche Person, die verantwortungslos handelt und alles aufs Spiel setzt"



    Und Wikipedia schreibt: "Ein Hasardeur ist ein Mensch, der unkalkulierbare hohe Risiken eingeht und dabei seine Sicherheit weniger eigener Einsicht und eigenem Können als einem wohlgesinnten Schicksal überantwortet. Er sieht über sachliche Analysen der realen Gefahrenlage und Überlegungen zu den Folgen seines Tuns hinweg und spielt damit leichtsinnig mit seinem und anderer Menschen Leben bzw. Hab und Gut. "

    Besser kann man Friedrich Merz gar nicht beschreiben.

  • Demokratisch legitimiert ist dieser Trick des 1000 Milliarden Beton- und Waffen-Schuldenpakets per kurzfristig angesetzter Verfassungsänderung mit Hilfe des bereits aufgelösten Parlaments nicht wirklich.



    BT Präsidentin Bas ist dem Wunsch der neuen Koalitionäre in spe CDU/CSU/SPD gefolgt, das alte Parlament so lange wie irgend möglich einfach weiter tagen zu lassen, obwohl sie längst den neuen Bundestag konstituieren könnte und dies eigentlich auch müsste angesichts der Tragweite der Verfassungsänderung, die ja bereits Teil des neuen Regierungsprogramms ist.



    Karlsruhe hat sich nicht getraut dagegen einzuschreiten. Auch das kein Glanzstück des Rechtsstaats und der Demokratie.

  • Der Wähler kommt bei Merz nicht mehr vor, eben noch ganze andere Aussagen, jetzt die Realität mit dem alten Bundestag und die neue Regierung ist nicht mal gewählt bzw. sie steht gar nicht. Es ist zu viel und zu schnell. Ich glaube, dass Friedrich Merz zwar sehr entscheidungs- und risikofreudig ist, das war aber Gerhard Schröder auch, das heißt nicht, dass die Menschen mitziehen und das mittragen. Megaprojekte, die gar nicht zur Abstimmung standen, so durchzuwinken, das ist ein ganz mieser Stil, der eine nachhaltige Wirkung auf die politische Kultur in diesem Land haben wird. Natürlich ist die Kritik der AfD daran nicht glaubwürdig, aber es deckt sich mit deren wirren Diskurs, sie mobilisieren schon jetzt damit. Das Gleiche dürfte das BSW machen und auch die Linke wird das weiterhin kritisieren, weil eben nicht sozial gerecht finanziert werden soll, sondern auf einem Modell baut, dass Lasten sehr ungleich verteilt. Ich fühle mich hingegen bestätigt, Merz macht am Ende Politik für maximal 15 Prozent der Bevölkerung, es ist ein risikoreiche Strategie in einer Zeit der Ungewissheit.

  • Die CDU mit ihren weit von der absoluten Mehrheit entfernten 28,5 % der Wählerstimmen, die SPD als größte Verliererin mit ihren jämmerlichen 16 % und die opportunistische Umfallerpartei der Geschichte maßten sich an, im Namen des deutschen Volkes zu entscheiden. Vor der konstituierenden Sitzung des 221. Bundestages noch mal schnell alle Parteipuzzleteile zusammengeschummelt und als Mehrheitswillen deklariert. Was für ein Schmierentheater. Es widert mich nur noch an.

  • Ist es ein Husarenstück, wenn man den Wählerwillen ignoriert und im alten Bundestag abstimmt, statt in einer Woche im neuen (der auf dem aktuellen Stand des Wählerwillens ist) abzustimmen, nur weil man mit den Linken nicht sprechen mag?

    • @Andreas Braun:

      Ich denke auch, das ist die falsche Wortwahl. "Husarenstück" ist vor allem sehr positiv besetzt.

    • @Andreas Braun:

      Der Wähllerwille wurde nicht ignoriert. Das ist ein Narrativ, das gerade jeder nachplappert. Auch hat Merz nicht die Gunst der Stunde genutzt. Sabine am Orde vergisst den Auftritt von J.D. Vance bei der Münchener Sicherheitskonferenz. Da passierte das, was man befürchtete, dem man sich aber nie stellte, weil es ein zu böser Traum war. Jetzt hatte man es Schwarz auf Weiß: die transatlantische Nachkriegsordnung wurde aufgekündigt.

    • @Andreas Braun:

      Die linke hat schon im Vorfeld ihre Zustimmung verweigert.

  • Es ist noch lange nicht heraus, ob die KleiKo länger überlebt als die Ampel. Aber dann kriegt es Merz ab, und das wenigstens scheint er begriffen zu haben, sonst wäre er nicht so schnell mit den Grünen handelseinig geworden. Ich mag weder ihn, noch seine Partei, aber ich habe die Nase gestrichen voll von Gutmenschen, die ständig über die eigenen Füße stolpern und sich (und uns) die Butter vom Brot nehmen lassen.

  • Ein Husarenstück fürwahr und eine eindrucksvolle Bundestagdebatte mit grandiosen Reden der grünen Frontfrauen Dröge und Hasselmann.



    Welch ein Unterscheid insbesondere zu den kleinkarrierten Einlassung des FDP-Fraktionsvorsitzenden Christian Dürr, der noch einmal in voller Deutlichkeit bewies, dass er und seine Partei die Vielschichtigkeit der Situation, in der sich die Bundesrepublik in seit Putin und Trump befindet, weiterhin nicht begriffen haben.

  • ja, die spd wird klein beigeben.



    Wie immer.

    • @So,so:

      Und sie arbeitet seit Jahren hart aber erfolgreich daran, immer kleiner beizugeben. Meine Prognose für die nächste Wahl:

  • Ok Ok. Grundgesetz geändert …



    Hübsche Überschrift - deutsch is schwer! Woll



    “ Erfolg der Grundgesetzänderung

    Ein wahres Husarenstück…“ 🎠

    Verfassungsänderungen in Schland! 🙀🥳🧐 -



    “Aufgrund der hohen Änderungsfrequenz des Grundgesetzes im Vergleich zu anderen Verfassungen wird die Änderung des bestehenden Verfassungsänderungsverfahrens nach Art. 79 GG diskutiert. “



    Dieter Grimm “Ist das Verfahren der Verfassungsänderung selbst änderungsbedürftig? Humboldt-Forum Recht (HFR) 2007, S. 214 ff.



    de.wikipedia.org/w...sungs%C3%A4nderung

    Bei Hermann Heller dem “Erfinder des “sozialen Rechtsstaats ( vgl. Art 20 GG) - findet sich (by heart) in seiner Rudiment gebliebenen Staatslehre bildhaft zur Beschreibung & Funktion Wertigkeit Dauerhaftigkeit im Rechtssystem von Verfassungsnormen - sie seien ähnlich wie Findlinge im Flußsystem - langfristig wirksam steuernd - kaum beweglich.



    Stellt frauman die für ihn typische flapsige - keineswegs undurchdachte Sentenz von Horst Ehmke daneben: “Verfassungungen sind keine Lebensversicherungen!“



    Geht die hier in Frage stehende Grundgesetzänderung angesichts der uns - der Öffentlichkeit - bekannten Bezugsparameter -



    In Ordnung •

  • Exakte Chronologie - nun folgt noch die Wahl eines Kanzlers oder einer Kanzlerin - durch unsere legitimieren Parlamentarier.

  • Der Friederich, der Friederich, das ist in arger Wütcherich,



    bei Blackrock hat er Geld vermehrt,



    als Kanzler macht er's umgekehrt.

    • @Hans Dampf:

      Oh, er vermehrt schon das Geld seiner Freunde und Unternehmensbeteiligungen.

      Machen Sie sich mal keine Sorgen um den armen Herrn Merz :-)

    • @Hans Dampf:

      Unterschied - n kleins:



      😤 - Es ist nicht seins •

  • Haushaltszwänge sind ja nur gemildert, denn Inflation, Zinsen, höhere Preise für Rüstungsgüter werden vieles wegknabbern. Atempause mehr nicht. Und ohne Strukturreformen kein Wachstum, was aber die Voraussetzung ist, um der Zingarotte zu entkommen.

  • Der Erfolg von Merz wird sich erst zeigen wenn er seine Versprechen zur Migrationspolitik wahrmacht oder eben nicht. Noch haben viele die CDU und nicht die AFD gewählt wegen dieser Versprechen. Sollte da nichts kommen dann wird's eng bei der nächsten Wahl. Vielleicht stehen dann sogar bald Neuwahlen an.

  • "In ein paar Wochen sind die Grünen in der Opposition und niemand wird sich mehr darum scheren."

    Schon gar nicht das Söderle.

    Was ist eigentlich aus der Klimageldidee geworden? Nicht dass ich persönlich es bräuchte, aber die Millionen Wähler'innen, die wissen, was es bedeutet, täglich aufs Portemonnaie sehen zu müssen...

    Ach vergessen. Die haben ja keine Lobby...

    • @Nansen:

      Klimageld? Ja, genau, DAS wäre der Booster, weil sich Energiesparen direkt auszahlen würde.



      Und genau deshalb hat ja die FDP so dagegen gekämpft!



      Schade, dass die die SPD kein Rückgrat hat ...

      • @Albrecht Thomas:

        Klimageld hat keine Klimaschutzwirkung:



        Das Klimageld ist entweder als allgemeine pro-Kopf-Subvention gedacht, dann wirkt es wie ein höheres Kindergeld, nur auch für Erwachsene.



        Alternativ wird es nur bei geringem Einkommen gezahlt. Dann mindert es zusätzlich mit den Steuern und anderen Sozialleistungen die Leistungsanreize und insoweit das Wirtschaftsgeschehen, das ist aber die einzige energiesparende Auswirkung.



        Auch die Befürworter des Klimagelds behaupten nichts anderes.



        Oder

      • @Albrecht Thomas:

        Klimageld stand im Wahlprogramm der FDP, zumindest im vorletzten.



        .



        Gescheitert ist es wegen dem Haushaltsstreit, es lag also durchaus an FDP und CDSU. Aber nicht weil die FDP das Konzept an und für sich ablehnt.

  • "Bleiben angesichts des frischen Geldes also die von Merz angekündigten Reformen – sprich Kürzungen – bei den Sozialleistungen aus? Mitnichten. Es entspricht nicht nur Merz’ Grundüberzeugung, dass der Staat hier nur das Nötigste leisten soll."

    Das liegt daran, dass Friedrich Merz noch nie irgendwelche Lebensschwierigkeiten über den Weg gelaufen sind. Mit dem goldenen Löffel im Mund geboren, konnte er von Anfang an die Kontakte seiner Familie kapitalisieren.

    Natürlich verachtet er die Armen: Sie müssen ja selbst schuld sein. Er hat schließlich erfahren, wie einfach das Leben ist.

    "Für die So­zi­al­de­mo­kra­t*in­nen werden das keine leichten Koalitionsverhandlungen."

    Es war eine große Leistung der jungen SPD-Linken, die Bürgergeldreformen durchzusetzen. Was versäumt wurde, war, sie gegen wirtschaftliche Interessen und Springerpresse offensiv als einkommensstabilisierend gerade für untere Löhne zu verteidigen.

    Bei der stolzen Geschichte und den großen Errungenschaften der Sozialdemokraten ist es erstaunlich, dass sie heute nichts mehr finden, was sie den nach einer starken sozialen Partei lechzenden Leuten anbieten können.

    • @Stavros:

      "Bei der stolzen Geschichte und den großen Errungenschaften der Sozialdemokraten ist es erstaunlich, dass sie heute nichts mehr finden, was sie den nach einer starken sozialen Partei lechzenden Leuten anbieten können."

      Meiner Meinung nach vertritt heute Die Linke sozialdemokratische Positionen. Das meiste, was heute als "weit links" beschrieben wird, war in den Siebzigern sozialdemokratischer Konsens. Was nur zeigt, wie weit nach rechts die sogenannte Mitte abgedriftet ist.

      • @Klabauta:

        Was war den zum Beispiel in den 70er Jahren sozialdemokratischer Konsens und ist heute "weit links"?

  • Diese Räuberpistole ist bislang allenfalls gelungen, aber noch lange nicht erfolgreich. Um das zu beurteilen, braucht es noch ein paar Jahre.



    Wenn der Staat jetzt ein paar 100 Milliarden am Kapital auftreibt, werden die z.B. für Wohnungen fehlen.



    Also: erst einmal abwarten. Vielleicht später jubeln.



    Vielen wird der Jubel vergehen, wenn sie mit ihrer Steuer die Zinsen derer bezahlen müssen, die es sich leisten konnten, dem Staat Geld zu leihen.

    • @Carsten S.:

      Wenn der Staat jetzt ein paar 100 Milliarden am Kapital auftreibt, werden die z.B. für Klimaschutzinvestitionem fehlen, am Darlehensmarkt. Zusammen mit Besteuerungsplaenen der Linken fehlt dann auch das Eigenkapital.

    • @Carsten S.:

      Bundesanleihen gibt es ab einer Stückelung von 100 € - also sind die kein Luxusprodukt. Essengehen mit der Familie kostet heutzutage mehr.