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Ende der Beschimpfungen während CoronaIch bin kein Ichling!

Mit moralischen Anklagen und Ermahnungen bekommen wir keine Pandemie in den Griff. Dann lieber einen ordentlichen Lockdown.

Weil es nicht anders geht: Lockdown Foto: Julian Stratenschulte/dpa

I ch habe es satt, beschimpft zu werden. Interesse an meinem Leben? Es spielt sich derzeit weitgehend zwischen der Annahme von Onlinebestellungen und meinem Schreibtisch ab. Also ziemlich risikolos. Mein Terminkalender ruht in einer Schublade. Die wenigen Daten, die ich darin eintragen müsste, kann ich mir auch so merken.

Heute habe ich zum ersten Mal in meiner eigenen Wohnung eine Maske getragen. Als ein Handwerker kam. Noch vor wenigen Monaten habe ich Masken für blödsinnig gehalten. Es ist ja möglich, dazuzulernen.

Kaum jemand außer wirklich böswilligen Menschen wirft einem Virologen, einer Journalistin oder einem Politiker vor, dass sie vor einem Jahr oder vor sechs Monaten nicht wussten, was sie heute wissen. Und ich bin nach wie vor unendlich dankbar, dass nicht ich Entscheidungen treffen muss, die am Ende zu Todesfällen führen können. Sei es, weil jemand an einer Corona-Infektion stirbt oder in Folge einer Depression suizidiert.

Fruchtbarer Boden für eine Pandemie

Aber warum maßen sich so viele Leute ein Urteil über die angebliche Leichtfertigkeit der Bevölkerung an? „Sämtliche Ermahnungen an die Vernunft der Bundesbürger haben offenbar nichts gebracht“, erklärte ein Moderator der „Welt“-Nachrichten. Ein Kolumnist auf Spiegel online schrieb: „Eine Gesellschaft, in der das Ich vor dem Wir kommt, ist fruchtbarer Boden für eine Pandemie. Und so stolpern wir Ichlinge durch diese Krise.“

Ich weiß nicht, in welchen Kreisen sich diese Kollegen bewegen – aber es sind nicht meine. Mein gesamtes Umfeld tut seit Wochen nichts anderes, als sich verantwortungsbewusst zu verhalten. Möglichst wenige Kontakte, möglichst vorsichtig. Aber einige müssen öffentliche Verkehrsmittel benutzen, in der Tat. Andere können nicht von zu Hause aus arbeiten. Und für wieder andere ist es nicht vermeidbar, eine Arztpraxis aufzusuchen. Pech.

Niemand – absolut niemand –, den oder die ich kenne, verbringt die Freizeit mit der Planung von Coronapartys oder gibt grinsend die Adressen weiter, in denen – höh höh höh – heimliche Treffs von Clubliebhabern stattfinden.

Was sollen die Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit der Pandemie?

Kein Zweifel: So etwas gibt es, leider. Und, ja: In Medien finden derlei Aktivitäten viel Beachtung. Jede Abweichung von der Norm ist eben spannender als die Norm – so funktioniert Massenkommunikation. Aber die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung vergnügt sich nicht damit, illegale Zusammenkünfte zu organisieren. Sondern legt Masken an.

Mehr als 80 Prozent Zustimmung zu Maßnahmen der Regierung, die eine beträchtliche Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeuten? Davon kann die Exekutive normalerweise nur träumen. Was also sollen die Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit der Pandemie?

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Die sind ja nicht neu. Krebs? Bestimmt eine Folge des Rauchens. Herzkrank? Na ja, kein Wunder. Hat sich ja nie – oder zu viel, krankhaft ehrgeizig – bewegt. Schlaganfall? War doch zu erwarten. Hat zu viel oder zu wenig dies oder jenes getan. Schon klar. Wer krank ist, ist selber schuld. Irgendwie. Das entlastet, in psychischer Hinsicht: Krank werden die anderen. Nicht man selber. Und diese anderen hätten ja wissen können, wie sich das vermeiden lässt.

Diese Grundhaltung ist schon in normalen Zeiten herzlos und dumm. Angesichts einer Seuche ist sie absurd. Ja, wir brauchen einen Lockdown. Aber nicht, weil sich die Bevölkerung verantwortungslos verhält. Das tut sie nämlich nicht. Sondern weil wir nicht wissen, wie wir der Pandemie anders Herr werden können. Traurig genug.

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38 Kommentare

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  • Natürlich sind im Großen und Ganzen eben doch alle Schuld, das ist exakt dasselbe wie beim Klima. Siehe die SUV-fahrenden Grünenwähler von Pöseldorf. Weil man selbst mal Maske trägt, glaubt man, sich das Recht auf ein Treffen mit acht Freunden verdient zu haben. Psychologisch ist das alles bestens durchleuchtet.

  • Find ich alles ein bissserl schief argumentiert. Klar isses nicht DIE Bevölkerung und ich kenne auch niemanden, der Corona Parties feiert.

    Aber ich sehe täglich Maskenverweiger, ich arbeite ständig in Betrieben, wo sich hinter der Tür keiner mehr an irgendwelche Regeln hält.

    Ich sehe tausende Menschern, die im Sommer in Risikogebiete fliegen, volle Schwimmbäder, ich sehe Querdenker-Demos, ich sehe Menschen, die kurz vor dem Lockdown sich zu Massen durch die Einkaufszentren schieben, obwohl die Zahlen so hoch sind, wie nie zu vor.

    Sicher hat die Politik Vieles versäumt und sicher wirkt Vieles auch unkoordiniert. Man muss auch nicht auf jeden zeigen, der mal mehr als eine Person trifft.

    Aber dennoch glaube ich, dass es nie einen Lockdown gebraucht hätte, wenn es mehr Vernunft gäbe. Und ich fühl mich persönlich gar nicht angegriffen, wenn das mal jemand erwähnt.

  • Die Regierenden konnten natürlich vieles nicht wissen was sie heute wissen. Aber zu jedem Zeitpunkt so zu tun als ob man alles weiß, dass ist es was mich so nervt an den Nicht-Diskussionen.



    Sagen Sie im Bekanntenkreis das Wort Schweden (also im Juli), dann wurden sie platt gemacht. Sagen Sie China oder Singapur werden Sie als Autokratenversteher angefeindet.



    Das Problem scheint mir, dass es der Politik zu mühselig ist dffernzierte Vorgehensweisen in Betrracht zu ziehen. Lock down oder nicht ist zu wenig.



    Lokale (strenge) Regelungen, gefährdete Leute abschirmen, Intensivbetten aufstocken, Maßnahme an Schulen, einfach mehr Kreativität und Flexibilität hätte ich mir gewünscht.



    Und auch mehr Durchgriff bei den aus meiner Sicht hot-spots. Hier ums Eck, Bar, von meist 25-40-jährigen frequentiert: Im Herbst hatten alle die Masken lässig am Elenbogen, Küsschen links und rechts, Adressführungen Fehlanzeige, an den Tischen alle wild durcheinander. Und jetzt halt alles zu, auch die die im Herbst (Gastronomie) ein Hygienekonzept hatten an das sich alle Gäste gehalten hatten.



    Und diese Lethargie und nicht-Kontrolle seitens der zuständigen Behörden und allle so überlastet...das sind Dinge die nerven.



    Lockdown und mit Geld die Symptome zukleistern ist halt "billig". Der Staat sollte hat mal deutlichst fokussieren dahin wo es etwas anstrengender ist. Und nicht die drangsalieren, die sowieso alles versuchen richtig zu machen.



    Und das gilt ganz allgemein: Von den Steuervermeidern bis zu den Covid-Egal-Menschen.

    • @Tom Farmer:

      Gefährdete Leute abschirmen? Alte Menschen von ihren Familien fernhalten?? Um jeden Preis Leben verlängern, auch wenn sich dieses in Isolation abspielt? Da sollte man den "Alten" schon etwas Mitspracherecht einräumen!

  • Allein vom eigenen Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis auf alle zu schließen, ist unseriös. Es verhalten sich eben nicht alle verantwortungsvoll. Nur ein Beispiel: Ich lebe in einem Kiez, der zu den sogenannten Glühweinmeilen gehört. Auf dem kurzen (für mich unvermeidlichen) abendlichen Rückweg von der U-Bahn komme ich an mindestens sechs Restaurants vorbei, die Glühwein ausschenken. Davor Trauben von Menschen, dicht beieinander stehend, natürlich ohne Maske.

  • einmal ganz faktisch, Infizierte sind bereits 2-3 Tage vor den ersten Krankheitssymptomen ansteckend, manche haben gar keine Symptome.



    Die Menschen gehen weiter zur Arbeit, zur Schule, einkaufen, mit all den alltäglichen kleinen Versäumnissen die dabei unbewußt geschehen.



    In geschlossenen Räumen verbleiben Aerosole über Stunden in der Luft.



    Es braucht keine Regelbrecher,keine Partys um diese Pandemie am laufen zu halten...

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @nutzer:

      Na, das würde ja heißen, man kann eh nix machen.



      Aber so ist es ja nicht. Mit Maske und weniger Kontakt, weniger Aerosole.



      Außerdem gibt's Leute ohne Symptome.



      Wir hatten gerade einen Coronainfizierten zwei Wochen in der Wohnung. Ein Kind hatte null Symptome, Ich geringe. Aber ansteckend waren wir alle.

  • Die einseitige Rhetorik der Politik sollte wirklich aufhören. Kontakte reduzieren? Ja, das wurde und wird gemacht, mehr geht vermutlich nicht. Statt einen Lockdown mit Kontakt Null zu fordern, sollten wir die Energie der Aufklärung dahingehend verwenden, wie Kontakte sicher gestaltet werden können und müssen. Da liegt das Geheimnis der asiatischen Staaten und ihren Erfolgen in der Pandemie-Bekämpfung.

    Dass Frau Gau in der eigenen Wohnung eine Maske trägt, zeigt, dass sie nichts verstanden hat. Der Handwerker muss sich Maskieren - möglichst effektiv mit FFP2 oder so - denn der ist gefährdet. Frau Gau kann durch ihren eigenen Mief völlig gefahrlos laufen, solange der Handwerker nichts verbreitet ...

  • Ich verstehe den Artikel und denke mal, die unmißverständliche Fehlsteuerung in der Pandemie liegt zum Teil begründet im unsinnigen Verhalten der Gesellschaft (Skiparties auf engem Raum, Gottesdienste für Gesangesspreader, sportliche und kulturelle Massenveranstaltungen, Einkaufsorgien für vulnerable Fälle). Zum anderen Teil trägt der ausufernde Zustand der amtlichen Politik Fürsorge, daß es so bleibt. Mit einem absoluten Lockdown auf alles mögliche schießen, was sich als besonnen auszeichnet und vernünftig verhält, ein klarer Affront auf das normal menschliche Verhalten unter vernünftigen Bedingungen. Kurz, wir haben kein normal menschliches Verhalten und keine verünftigen Bedingungen, das betrifft die Mehrheit. Lockdown der fulminanten Spreader Regierung wäre das erste ernstzunehmende Maß, der schonungslos vulnerable Zustand in den uns das gebracht hat, das nächste.

  • Was ja selten mal berichtet wird:

    Die Leute stehen Schlange vor dem Baumarkt, der Mall, den Läden.

    Aber nicht vor der U-Bahn, der Tram, dem Bus.

    Nicht vor dem Amazon-Lager, nicht vor dem Büro, nicht vor der Produktion.

    Nicht dass ich mir das wünsche, aber ob es a la longue funktioniert, so zu tun, als hätte das Virus kein Interesse an der Ökonomie, ick weeß ja nicht.

  • Die persönliche Statistik "ich kenne niemanden, der ..." ist nie aussagekräftig, die Stichprobe ist zu klein und die Verteilung nicht repräsentativ.

    Auch ich hab zumindest einen guten Freund verloren, weil er anfing, zu glauben, sein Hirn ausschaltete und zuließ, dass er manipuliert wurde. Da war nichts mehr zu machen, trotz jahrelanger Anstrengung und Gesprächen, der Glaube war wichtiger als die menschliche Wertschätzung als Basis der Freundschaft. Das hat meiner Toleranz gegenüber Glauben einen weiteren großen Dämpfer versetzt. Aus "passt schon" wurde "das ist auf so viele Arten falsch und gefährlich". Dabei ist es egal, ob an irgendeine Religion oder an Verschwörungstheorien geglaubt wird, wenn es dazu führt, dass man sich nicht mehr rational mit einer Situation (wie dieser Pandemie) auseindersetzen kann. Die Leute fallen nicht nur aus als Verbündete bei der Bekämpfung eines konkreten Problems, sondern verstärken es noch. Wie wollen wir denn als dieser erbärmliche Haufen die Klimakrise in den Griff kriegen? Das hier ist nur ein Probelauf.

    Das Virus setzt das Konzept der Globalisierung makellos um, die Menscheit nicht, und das ist in dieser Situation unser Nachteil. Warum kooperieren wir nicht weltweit, ohne ideologische Scheuklappen und tauschen unserer Erfahrungen und Mittel aus? Das klappt ja nicht mal im Freundeskreis. Stattdessen nur der ewig gleiche Egoismus, der auf allen Ebenen mittlerweile als Grundprinzip verankert ist. Zu viele sehen zu, dass sie aus der Krise noch Profit schlagen, ihre Agenda vorantreiben und in dem Durcheinander Weichen neu stellen zu ihrem Vorteil. Die 9 Mrd für Lufthansa wären an vielen andern Stellen wichtiger gewesen.

    Leute, die jetzt Weichen stellen können, haben a) eine große Verantwortung, aus der wir sie b) nicht entlassen sollten. Für politische Mätzchen, Selbstdarstellung oder Selbstbereicherung ist jetzt der falsche Zeitpunkt. Und c) ist es Zeit, im eigenen Umfeld mal ein paar klare Ansagen zu machen, wo nötig.

    • @uvw:

      Wie wahr wie wahr. Besonders: Das hier ist nur ein Probelauf.



      Denn diese Pandemie ist weit vom GAU entfernt. Sehr weit

  • Beim Lockdown im Frühjahr waren alle Schulen geschlossen, der nicht lebensnotwendige Einzelhandel, nicht systemrelevante Unternehmen, und der ÖPNV fuhr nur noch eingeschränkt. Beim Lockdown light im Herbst bleiben alle Schulen, alle Firmen und Läden offen und der ÖPNV fährt unverändert. Außerdem wurde im Herbst der Schmalspurlockdown erst angeordnet, als die Kennziffern höher waren als im Frühjahr auf dem Höhepunkt der ersten Welle. Ich glaube, diese wirtschaftsschonenden Veränderungen erklären hinlänglich, warum der sogenannte Lockdown light nicht wirkt.



    Bestimmt gab es im Frühjahr viele Leute, die es nicht genau nahmen mit dem Abstand halten, Maske tragen und der Zahl der Hausstände. Diese Leute gibt es auch jetzt. Doch ihnen die Schuld an der derzeitigen Misere zu geben, entlastet die Regierung, die viel zu lange gezögert hat, einen wirklichen Lockdown auszurufen. Leute können sich nicht schützen, wenn sie in den Öffis ins Großraumbüro oder in die Fabrik fahren müssen. Sie isolieren sich zum Ausgleich privat, so gut es geht, hören von Parties und werden neidisch. Wie in der Anfangsphase von HIV gibt es "gute" und "böse" Opfer von Covid-19, die Guten sind die Pflegekräfte und die Bösen die Party People. Gesunde und Kranke werden durch dieses Narrativ gegeneinander aufgehetzt. Wer sich Covid-19 einfängt, verdient Mitgefühl, nicht Verachtung, egal wo er oder sie sich infiziert hat.

    • @Patricia Winter:

      Dass der ÖPV neben Urlaubsreisen, Familienfeiern und Kantinen einer der Haupttreiber der Pandemie ist, ist seit März bekannt. Echte Masken schützen in diesen Situationen, ein einfacher Mundnasenschutz wahrscheinlich nicht.

      Statt eines generellen Lockdown, sollte gezielt bei konkreten Risiken angesetzt werden ... ansonsten geht das Anstecken munter weiter.

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

    • @Stechpalme:

      Das ehrt Sie! Ich habe schon aufgegeben. Führt ja leider zu nichts. Bleibt mir nur Ihnen, wie auch Herrn Barnier, sehr erholsame Feiertage zu wünschen.

  • Ich schätze den Anteil derer, die sich vernünftig verhalten sogar auf 95%. Aber egal. Blöderweise reicht der Rest aus, um uns in diese Situation zu bringen. Nennt man dann Sippenhaft. Geht aber leider nicht anders. Die Politik an die flächendeckende Vernunft der Menschen zu appellieren kann man - zumindest in diesem Fall - als gescheitert bezeichnen.

  • Dieser Kommentar Frau Gaus entsetzt nich doch noch einmal.

    Die haben viele richtige kleine Einzelaussagen getiffen,



    Dedn Überklick über das Ganze haben sie offensichtlich , entweder bnicht verstanden, oder übersehen.



    Dass sie es absichtlich machen wie die Querdenker und C. vermag ich nicht annehmen,

    Das grosse Problem ist, dass man eine Pandemie nicht mit Meinungen bekämfen kann,



    Viren scheren sich nen Scheissdreck um Meinungen.

    Einer Pandemie kann man nur begenen indem man Fakten (ja nur die medizinischen Fakten)untersucht, anerkennt und danach handelt.

    Zuerst mussste man die Übertragungswege erkennen, die Übertragungszeiten (von wann bis wann ist jemand infektiäs) erkennen, die sonstigen Parameter erkennen und einordnen.

    Dies alles steht seit spätestens Anfang März fest.

    Übertragung von Mensch zu Mensch, durch die Luft.



    Dass Krankheitserreger sich an andere Molekle als Transportvehikel binden weiss die Wissenschaft nicht erst seit diesem Frühjahr.

    Und jeder, der im Geschichtsunterricht aufgepasst hat, erinnert sich an das Mittelalter und die Pest.

    Schon damals erkannte man, dass man den Kontakt zu infizierten unterbinden muss.

    Nichts meues soweit.

    Dass Gesundbeten und Kruzifixe nicht helfen haben die Menschan schon damals gemerkt.



    Nicht alle haben es geglaugt.

    Und heute glauben wieder Menschen lieber (das was einfach ist, als sich mit der Realität auseinanderzusetzen.

    Als Zahnärztin kann ich den Kontakt zu Menschern nicht vermeiden.



    Ich kann mich aber dennoch schützen und tue dies auch. Nicht nur für mich selbst, sondern auch für meine oersönliche Umwelt und meine Patientemn,

    Ich vermeide /wie sie offensichtlich auch) den unnötigen Kontakt zu Fremden , aber auch zu anderen Bekannten, wenn es nicht unabdingbar ist.

    Wednn ich aber in die Stadt muss, bin ich selbst fast ununterbrochen der Ignoranz neiner Mitmenschen ausgesetzt.



    Sicher, ich vermeide Ansammlungen, werde aberr laufend von anderen belästigt, indem die keinen oder nur geringen Abstand .....

    • @Friderike Graebert:

      Fortsetzung



      .....wahren,



      Mittlerweile dtelle ich an der Kasse den Ribkaufswagen hhintger mich. Nach vorne kann ikch den Abstand meist sekbst regeln.



      Dann sehe ich die Sekuritie auf dem Parkplatz rauchendn bartürlich ohne Maske) zusammenstehen.

      Und diese ganzen armen Schwerkranken die keine Maske tragen können. Kund'innen wie auch Kassierer'innen.



      Laufen dann mit dem blöden lächerlichen Plastikvisier rum.



      So ein Teil nutze ich als Zahnärztin auch, aber nur um die groben Tropfen beim arbeiten nicht direkt ins Gesicht zu bekommen.



      Ich bin ja oft nur wenige Zentimeter von meinem Arbeitsojekt entfernt.



      Für was anders sind die Dinger nicht da.,



      Den Schutz stellt die FFP2 Maske her, und die Schutzbrille die ich auch in der Stadt selbstverstänflich trage.



      Im Frühjahr haben mich alle mitleidig angesehen, jetzt nimmt es der Grossteil nur noch zur Kenntnis.



      Dann die Schlaumeier mit den Masken mit Ausatmemventil.

      Ich habe mehrere Patienten mit COPD, also einer schweren Lungenkrankheit die das Atmen erschwert.



      Alle dioese tgragen selbstverständlich eine vernünftige Schutzmaske, Ohne hätten sie kaum Überlebeschancen, falls das Virus sie erwischen sollze.

      ZUr Bedeutung von 80 % vernünftien und den 16 Millionen unvernünftigen steht ja schon weiter unten alles.

      UNd dann die Schlaumeier dier eine Weltverschwörung wittern.

      "Wegen mir brauchst du keinbe mMAske aufsetzen, ich tue das ja auch nicht, kam letztens ein Patientin rein.



      UNd schickt mir per Wotzdepp regelmässig neue "Beweise" für die Planung der oberen 2% gegen das Volk.



      Ärzte haben es ja auch gesagt, auch der Dr. Soundso, der wear ja auch auf der Demonstration in Speyer....

      Was kann man da machen?



      Du tust mir leid, habe ich noch rausbekommen.

      Also was ich sagen will:

      Ich kenne diese 20 % Menschen auch live.



      Es sind nicht so wenige.



      Nicht alle denken quer, aber so richtig durchhalten muss man das alles ja auch nicht.



      Wir können doch den Jugendlichen nicht verbieten am Wochenende raus zu gehen und zu feiern, ......

      • @Friderike Graebert:

        Fortsetzung 2a:

        ich wäre gestorben....

      • @Friderike Graebert:

        Fortsetzung 2



        ... hat eine Freundin letztens gesagt.



        Meine Antwort( da war ich einmal schlagfertig)



        Heute gehen sie raus und sterben.

        Alle möglichen "Verantwortlichen" wollen uns weismachen, dass die Jugend um ihre Zukunft betrogen wird.



        Stimmt.



        DIe dies nicht überleben oder



        Folgekrankheiten zurückbehalten, werden betrogen.

        Und was sollte sonst für ein Schaden eintreten?



        Die Kinder dürfen ein Jahr länger Kind sein.



        Das kann aber eine Gesellschaft die ein 13. Schuljahr wegrationalisiert, damit die Kinder schneller produktiv eingesetzt werden können wohl nicht verkraften.



        Scheinheilig.

        Diese Woche war ich (was selten vokommt) mit Frau Merkel voll eiverstanden.



        Schwerkraft und Lichtgeschwindigkeit....

        Pandmiebekämpfung geht nur durch KontaktUNTERBRECHUNG solange keine ausreichende Durchimmunisierung vorhanden ist.



        Das dauert aber noch.

        Nochmal zum Anfang:

        Der Kommentar enttäuscht mich.



        Zumindest.



        Er macht mich auch etwas ärgerlich.

        Ich glaube mit etwas Einsatz ist es auch der Journalistin möglich diemedizinische Lage, die gesellschaftliche Notwendigkeit zu erkennen.

        Das ganze Gezeter, was gerade abgeht.



        Die Leiden der Kinder.....

        Mensch. Wir sind immerhin nicht im Krieg, unsere gesellschftsornuing vbricht nicht zusammen, wir haben zhu essen und zu trinken und müssen nicht runter in die Bunker.

        Ich erwarte von jeder*m dass er Rücksicht nimmt und sich an die Notwendigen Auflagen hält.

        alla dann !! (sagt man in der Pfalz)

  • Stimmt schonn...

  • Schön beschrieben.

    Weil es zu wenig Erkenntnis gibt, was wirklich wirkt, gibt es nur den Hammer.

    Den müssenwir jetzt herannehmen, weil keine Datneüber die wesentlicheninfektionswege und die hauptsächlien Risikokontakte vorliegen. Akkumulation is tja toll, aber man kann nichts darau auslesen.

    Mal ganz kurz: Wieso gibt es diese Daten nicht nach 9 Monaten Pandemie? Wieso is tdieDatenerfassungso lange unterirdisch? Warum kann die deutshce Verwaltung keine schnellen Krisenprojekte (nach 2015 erstaunt das umso mehr)?

    Selbstinzenierung funktioniert ja, kostet nix aber hilft nur Söder, Merkel und Co.

  • Ich habe kein Rechtfertigungsbedürfnis. Ich werde nicht beschimpft. Shopping ist für mich keine patriotische Pflicht, da kann Herr Altmeier noch so sehr flehen. Ich habe noch keinen Oster- und Sommerurlaubsflug gebucht, weil es einen Impfstoff gibt. Ich bin nicht verärgert, weil ich nicht in Skiurlaub fahren kann, weil ich das noch nie gemacht habe; da können die Skihütten noch so sehr unter Umsatzeinbußen leiden. Ich werde an Silvester nicht böllern, weil es erlaubt ist, sondern weil ich es noch nie gemacht habe. Ich habe schon seit neun Monaten kein Doppelkopf mehr gespielt, und lebe trotzdem (deshalb?) noch. Ich lese die taz. Aber wen interessiert das alles?



    Bin ich jetzt etwa kein Ichling, wenn ich das hier aufliste?

    Ich bin für einen harten Lockdown bis Ende März. Mit Arbeitszeitverkürzungen, einfrieren der Lebensmittelpreise und Mieten bis Ende 2021. Und noch einige andere gesetzlichen Regelungen mehr, die den sozialen Frieden über das kommende Jahr hinaus retten könnten. Ohne Bankenrettungen nach den Unternehmenspleiten im Frühjahr/Sommer! Oder weitere Unternehmensrettungen, damit die Banken nicht gerettet werden müssen.

    Schönes Wochenende!

  • wenn irgendwas schief läuft sind immer die anderen schuld.



    ist ja irgendwie richtig, weil irgendwer muß es ja verzapft haben, aber die entscheidende frage ist, wieso?



    das bauchgefühl sagt, die machen das alles aus schlendrian, weil sie sich nicht an regeln halten wollen, also genau das gegenteil von "uns", den vernünftigen.



    alle anderen verhalten sich absichtlich unvernüftig, aus egoismus, mit voller absicht. wären doch alle so wie "wir", objektiv, über den dingen stehend, nicht abhängig von sachzwängen...



    oder liegt es vielleicht doch daran, das viele gar nicht anders handeln können, zur arbeit, den laden am laufen halten müssen und ja, auch nicht über jeden handschlag nachdenkend sinnieren, ganz so wie jeder andere auch.



    es sind systemische zwänge die diese pandemie am laufen halten, nicht die paar hansel, die meinen querdenken zu müssen. deshalb braucht es einen lockdown und keine sündenböcke.

  • > Kaum jemand außer wirklich böswilligen Menschen wirft einem Virologen, einer Journalistin oder einem Politiker vor, dass sie vor einem Jahr oder vor sechs Monaten nicht wussten, was sie heute wissen.

    Herr Drosten hat am 24. April die heutige Situation ziemlich genau beschrieben.



    Zu vielen meinungsstarken und kenntnisfreien Ignoranten ist es gelungen, die öffentliche Wahrnehmung der Pandemie lautstark zu verharmlosen.

  • Kann @ Mainzerin zu 100% zustimmen. Die Kolumne ganz lesen ist mir zu anstrengend. Sie fängt äußerst bescheiden an. In der Regel kommt dann auch nichts Lesenswertes mehr.

  • 9G
    97627 (Profil gelöscht)

    "niemand den ich kenne".. so so, statistisch sehr relevant.

    • @97627 (Profil gelöscht):

      80% Zustimmung sind durchaus relevant. Die meisten dieser 80% werden in ihrem Umfeld ebenfalls vernünftige Leute haben. Ein billiger Kommentar.

  • ich gebe Frau Gaus Recht, wobei die Grundproblematik allerdings nicht nur hier besteht, dass viele Diskussionen auf eine moralische Ebene gehoben werden, um Widerspruch zu diskreditieren. Das zerstört eine vernünftige Kultur des Austauschs von Argumenten und deutet oft auch darauf hin, dass man in diesem Bereich eher schwach aufgestellt ist und daher die Karte Moral spielen muss.

  • frau gaus, da haben sie ja mal voll daneben geschossen. die täglich bald 30'000 neu gemeldeten ansteckungen gehen nur auf kosten der unentschiedenen regierung? alle anderen machen alles richtig? vielleicht sollten sie mal das haus verlassen und den ichlingen beim heiteren treiben zuschaun. gehn sie mal nach ikea oder die mall of berlin. sie werden da ganz normal-dumme leute treffen, die erst zuhause bleiben wenn es ihnen mit strafandrohung befohlen wird.

  • Die 20%, die die Maßnahmen ablehnen und sich daher wohl auch nicht daran halten sind mehr als 16 Millionen Menschen, da freut sich das Virus einen Loch in den Bauch ob soviel Ignoranz und Dummheit.



    Würden diese 20% sich nur unter ihres gleichen bewegen könnte man sagen: was solls, ihr wollt es nicht anders, aber erwartet nicht das ihr ein Intensivbett bekommt falls ihr eines braucht.



    Diese Menschen bewegen sich aber frei zwischen all den anderen Menschen und infizieren diese dann auf der Arbeit, im ÖPNV, beim Arzt oder im Supermarkt.

    20% Ichlinge reichen vollends aus, um den vernünftigen 80% das Leben schwer zu machen und ihnen im schlimmsten Fall den Tod zu bringen.

    • @Ressourci:

      Da ist was wahres dran. Bleibt zu hoffen, dass viele Menschen in Genuss der Impfungen kommen können und diese einen guten Schutz* bieten. Zum Greifen nah erscheinen sie zumindest.



      *Andererseits wer weiß, ob der Virus aufgrund Massentierhaltung o.ä. nicht noch mutiert und Schutzwirkungen ignoriert ...

  • "Ja, wir brauchen einen Lockdown. Aber nicht, weil sich die Bevölkerung verantwortungslos verhält. Das tut sie nämlich nicht. Sondern weil wir nicht wissen, wie wir der Pandemie anders Herr werden können."



    Da widersprechen Sie sich selbst.



    Entweder ein Lockdown hilft, oder er hilft nicht. Die erste Welle hat gezeigt: er hilft.



    Wenn sich alle Leute verantwortlich verhalten, reicht auch ein leichter Lockdown, um die Welle zu brechen. Dass wir jetzt zu einem harten Lockdown kommen müssen, ist eine glasklare Aussage!



    Und falls Sie fähig sind, über Ihren Tellerrand zu sehen, begreifen Sie auch, dass in einer Pandemie relativ wenige Verantwortungslose ausreichen, um die Bemühungen der restlichen Bevölkerung zu vernichten.



    Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die verantwortlichen wirklich in der Mehrheit sind: wenn ich einkaufen gehen muss - und ich mache das gewöhnlich zu Tagesrandzeiten, damit nicht so viele Menschen unterwegs sind, rennen mir trotzdem in der fast leeren Fußgängerzone ständig Leute in die Seite und ins Kreuz, was bei einem Mindestabstand von 1,5m ein Ding der Unmöglichkeit sein sollte. Und bei so viel Platz auch völlig unnötig.



    Auch in fast leeren Geschäften gehen die Leute sich nicht aus dem Weg oder warten eben kurz, bis der eine Einkäufer an dem speziellen Regal fertig ist, an das auch jemand Anderes will sondern man drängt sich an diese Person heran - oft an mir, die ich mit Abstand warte, vorbei. Rücksicht: Fehlanzeige.



    Verantwortliches Handeln in der Pandemie sieht anders aus!

    • @Mainzerin:

      Genau. Das Problem ist doch, wenn sich nur eine kleine Minderheit unverantwortlich verhält (und Jugendliche, denen Erwachsene das auch noch vorleben, sind da eher verführbar), dann müssen strenge Regeln für alle her. Leider so einfach.

    • @Mainzerin:

      Wenn zwei(!) sich zu nahe kommen, gehören immer zwei dazu. Die Anmaßung: das ist mein Weg ist keine erfolgreiche Kontaktvermeidungsstrategie. Also hör auf zu jammern und verhalte dich gemäß deiner Ängste.

      • @albert992:

        Wow! Ängste einreden und dann noch aufforden, sich denen nach zu verhalten? Sehr sozialer Ansatz, großes Kino! Auch Körperbeeinträchtigte mit einbezogen, die nicht so mobil/reaktionsschnell sind?

  • RS
    Ria Sauter

    Danke Frau Gaus! Das erlebe ich auch so.