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Christian LindnerDie libertären Posterboys

Kommentar von Dirk Knipphals

Die FDP kratzt am Existenzminimum – der Fünfprozenthürde. Parteichef Lindner sieht das als dornige Chance und setzt auf irre Vorbilder wie Elon Musk.

Radikalreformerischer Posterboy: Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

W ie lautete nochmal die Zahl, die Guido Westerwelle stolz auf seinen Schuhsohlen präsentierte, als er einmal tatsächlich als Kanzlerkandidat der FDP auftrat? Eine 18 war’s. So viel Prozent wollte der damalige Parteivorsitzende bei der Bundestagswahl 2002 holen.

Lange her. Gegenwärtig kämpft sein Nachfolger Christian Lindner mal wieder mit der Fünfprozenthürde und um sein eigenes politisches Überleben. Doch so sehr Lindners Satz, man solle in Deutschland „ein kleines bisschen mehr Milei und Musk wagen“, gerade in linken Kreisen für Empörung sorgt: Vorfreudig abschreiben sollte man die Liberalen noch nicht.

Lindner spekuliert vielmehr darauf, die Fans disruptiver Politik um sich zu versammeln – gegen den Gemeinsinn, freie Fahrt für freie Bürger. Und das könnte aus seiner Sicht klappen, vorausgesetzt, die FDP übersteht die aktuelle Krise.

Den Kampf um die Zweistelligkeit hat Lindner sowieso längst aufgegeben. Die FDP kämpft als Klientelpartei. Das heißt aber, selbst wenn 94 Prozent aller Wäh­le­r*in­nen jetzt empört aufschreien (real werden es weniger sein), kann Lindner das egal sein. Ihm reichen die verbliebenen 6 Prozent, die sich umso entschlossener um die FDP scharen.

Liberalismus kein exklusives FDP-Produkt mehr

Die FPD hat das strukturelle Problem, dass alles, was gut am Liberalismus ist, längst in die Gesellschaft und die anderen Parteien eingewandert ist: der Kampf um Menschenrechte sowie die Emanzipation von den Autoritäten wie Staat, Kirche und Traditionen.

Bei der FDP bleibt hängen, was fragwürdig am Liberalismus ist: ein Menschenbild, das den Einzelnen nicht als sozial Gewordenen begreift; Ablehnung von gesellschaftlichen Aushandelsprozessen; Recht des Stärkeren. Kurz, genau das, wofür der argentinische Präsident Javier Milei und der Tech-Milliardär Elon Musk stehen.

Sie als radikalreformerische Posterboys hinzustellen, bedeutet vor allem dies: Der Wahlkampf um disruptive Politik ist jetzt eröffnet. Es wäre für linke und linksliberale Menschen unklug, zu glauben, dass sie ihn von vornherein gewonnen haben.

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Literaturredakteur
Dirk Knipphals, Jahrgang 1963, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Kiel und Hamburg. Seit 1991 Arbeit als Journalist, seit 1999 Literaturredakteur der taz. Autor des Sachbuchs "Kunst der Bruchlandung. Warum Lebenskrisen unverzichtbar sind" und des Romans "Der Wellenreiter" (beide Rowohlt.Berlin).
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52 Kommentare

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  • Libertär? Ein kleines bisschen mehr wie Milei und Musk? Ja, warum eigentlich nicht…und das meine ich völlig ernst: Denn irgendwie geht es nur noch darum alles bis ins kleinste Detail mit manchmal irrsinnigen Vorschriften zu regeln und die Umverteilung von Vermögen ist auch in der Taz stets ein beliebtes (und selten kritisch hinterfragtes) Thema. Warum also nicht mal mit Sprüchen wie „Steuern sind Diebstahl!“ ein wenig provozieren? Libertäre sind nämlich schlau genug zu wissen dass sie ihre Forderungen sowieso nie zu einhundert Prozent umsetzen können, anders als manche Linke jedenfalls welche immer noch von einer revolutionären kommunistischen Partei träumen…

  • Es gab im Liberalismus schon immer unterschiedliche Strömungen von nationalliberal bis linksliberal. Nach dem Bruch der sozialliberalen Koalition driftete die FDP immer mehr in Richtung wirtschafts-bzw. neoliberal ab, und inzwischen blinkt sie immer wieder deutlich nach rechts. So auch mit Lindners Bemerkung, ein bisschen mehr Musk und Milei zu wagen. Auf Nachfrage wird er natürlich versichern, er habe das ganz anders gemeint. Wer‘s glaubt…

  • Aufrichtige Demokraten stemmen sich gegen den allgegenwärtigen Rechtsruck, und Lindner möchte „ein kleines bisschen mehr Milei und Musk wagen“. Frei nach dem Motto "ein kleines bisschen Zündeln wird ja wohl noch erlaubt sein".



    Lindner ist ein Brandstifter, und ich fürchte, er wird sowohl genügend Gehilfen als auch Biedermänner finden, um weiter sein Unwesen zu treiben.

  • Was man nicht vom Radar ausblenden sollte :



    Wem die AfD zu rechtsextrem, das BSW zu Putinfreundlich, die sich abzeichnende GroKo -nennen wir das mal so- auch nur wieder eine in Kompromissen endende Wischi-Waschi-Politik zustande bringen wird,



    dem bietet sich die FDP geradezu als Protestpartei an....



    Das könnte durchaus Potential haben...

  • Ich sehe Lindner schon mit der Kettensäge auf der Bühne.

  • Soso, die F.D.P. will also Oligarchen und autoritäre Präsidenten fördern. Der Feudalismus ruft!

  • Wir sind noch nicht im Faschismus angekommen. Aber Lindners Bemerkungen zu Musk und Milei deuten schon auf eine gewisse verzweifelt-irrlichternde programmatische Suchbewegung der FDP-Liberalen hin: hin zu einem neuen nationalliberalen-/konservativen Verständnis, das in letzter Konsequenz mühelos an entsprechende AfD-Positionen andocken kann.



    Damit wird der noch amtierende FDP-Parteichef zu einem echten Risiko für den politischen Liberalismus hierzulande - die FPÖ im Nachbarland Österreich lässt im Grunde schon seit Jahrzehnten grüßen, aber alle glaubten, ein Kemmerich in Erfurt bliebe sozusagen ein Betriebsunfall der Demokratie.



    Jetzt ist niemand mehr da in der FDP, der die Mileiisierung noch stoppen könnte.

  • liberal hat mit libertär soviel zu tun wie Zitronenfalter mit Zitronen. Kann man wissen.



    s. Wikipedia oder ChatGPT

  • Lindner und die FDP sind ungefähr so libertär wie die CDU christlich ist oder die SPD sozialistisch.



    Ihr Spitzname in der libertären Szene lautet nicht ohne Grund "Liberalalas". Die haben mit einem Milei, Musk, oder Mises wirklich gar nix am Hut.

  • Ob die politischen und gesellschaftlichen Notwendigkeiten Umweltschutz und Armutsbekämpfung auch so libertär daherkommen wie Milei, Musk und Lindner?



    Die Disruption wird es eher nicht. Das werden die Posterboys früher oder später auch merken.

  • Mir scheint die FDP ist bei den Foristen der TAZ noch unbeliebter als die AFD. Aber vielleicht ist es auch einfach mal ganz angenehm über andere zu lästern und dabei zu vergessen, dass die Linke und die Grünen sich beim Wähler auf dem absoluten Tiefpunkt befinden. Und zwar nicht wegen einer formalen Frage zum Beziehungsende des unflotten rot-grün-gelben Dreiers sondern aufgrund der Situation in der realen Welt. Aber hey, die Schuldenbremse (=FDP) ist ja an allem Schuld. Doof bloß, das auch die FDP nicht die notwendige 2/3 Mehrheit im Bundestag zur Grundgesetzänderung hätte beschaffen können.

    • @Nachtsonne:

      Den ersten Satz würd ich ja sogar unterschreiben. Wo für die konervativen die Grünen an allem Regierungeschaos Schuld sind, isses hier grundsätzlich die FDP. Auch ohne Schuldenbremse und den unrühmlichen Abgang.



      Aber dass die Grünen in der Wählergunst ganz unten sind, kann man nun wirklich nicht behaupten. Die stehen in Umfragen zur BT-Wahl genau dort, wo sie nach der letzten Wahl standen. Und das ist der Höchstwert, den die Partei seit Gründung eingefahren hat. Mit den Krümelresten der Linken und der FDP ist das nicht vergleichbar.



      Und natürlich hat nicht die FDP die Lockerung blockiert, sondern die CDU. Hätten die sich da flexibel gezeigt, hätte auch Lindner mitgezogen. Man wollte aber Rot/Grün gemeinsam an die Wand laufen lassen, was für die Liberalen dick in die buchse gegangen ist. Da geh ich jede Wette ein.

  • 'Die libertären Posterboys’ haben gute Chancen, setzt die Mehrheitsgesellschaft, inklusive der sogenannten politischen Linken (und der taz-Redaktion), doch recht unbedarft auf liberale Grundwerte von individuellen Freiheitsrechten und Wettbewerb. Die 'mit Sportsgeist betriebene Jagd nach dem Mehr' (Max Weber) hat den Status einer moralischen Pflicht, sie ist in allen Lebensbereichen tief empfundene Natur des Menschseins. Küppersbusch und sein Dasein als BVB-Fan ist da nur eines von fast 8 Milliarden traurigen Beispielen.

  • Die FDP vertritt - wenn man alles beiseite wischt - nur einen extremen Lobbyismus für Wirtschaftsunternehmen und Wirtschaftsverbände bzw für Superreiche.

    Die FDP tritt gar nicht für eine Gerechtigkeit in der Bildung ein oder für die Freiheitsrechte von Menschen in schwierigen Lebenslagen. Die FDP organisiert ausnahmslos sehr mächtige, konfliktfähige und starke Gruppen in der Gesellschaft.

    Auch der Klimawandel, Umweltschutz und gesunde Ernährung jucken diese Partei gar nicht, sie würden lieber für Nord- oder Süd-Zucker arbeiten und die Zuckermengen erhöhen, weil sie nur auf der Seite der extrem Starken sind. Das sind sie dann wirklich beispielhaft, die FDP hintergeht ihre mächtigen Freunde nicht, dafür jeden anderen Wähler oder Anhänger.

    Insofern wundert mich nicht, dass die FDP - mal wieder - ums Überleben kämpft. Anscheinend lernen sie auch nichts dazu.



    Die Partei war mal ganz stark in den Themen Bildung, Kultur, Wissenschaft, Außenpolitik und Medizin, heute ist nur das Thema Wirtschaft übrig gebliben, aber nur im Bezug Lobbyismus.



    =Das ist sehr wenig, die FDP könnte tatsächlich damit scheitern. Das wäre dann verdient.

  • True Story, Guido Westerwelle war 2002 im Bundestagswahlkampf nicht so vermessen, Ziel 18 sondern 14 % als Maß neuer FDP Zeit auf der Schuhledersohle zu markieren, in Wirklichkeit aber mithilfe FDP Kaperkommando Jürgen Möllemann Geheimcode Anfangsbuchstaben 18 des GRÖFAZ Adolf Hitler in die anti-demokratischen Abgrund Bruchkanten Rechtsaußen geblinkt.14 % zu erreichen, was erst 2009 gelang, 2002 doch zu scheitern nur bei 7, 4 % zu landen, worauf FDP Urgestein Hildegard Hamm-Brücher FDP angewidert den Rücken kehrte, Jürgen Möllemann sich angesichts terminiertem Strafverfahrens wg. dunkler FDP Spendenmachenschaften 2003 mit dem Fallschirm in den Tod stürzte, weil FDP selbst sein Anwalt Wolfgang Kubicki für ihn kein Auffangnetz strickten, um FDP vor dem Ruin zu schützen, weil in Deutschland gegen Tote kein Prozess geführt, anhängige Verfahren mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Was da in FDP mit Blümchen Pünktchen, Guido Mobil, Camel- Barz Schuhsohlen Adaptionen lustig blinkt nicht selten verschlüsselt tödlichem Ausgang winkt, wie 1952 die FDP Werner Naumann, Ernst Achenbach Verschwörung, die NRW Landesverband kapern auf NS Linie trimmen wollte, was nur brit Besatzer hinderten

  • Wer soll dieser Partei noch irgendetwas glauben ?

    Statt selbstbewußt unter dem früheren Parteimotto ”Lieber nicht regieren, als schlecht regieren” aus der Koalition auszusteigen, wird diese lächerliche Inszenierung, durchgezogen, damit der Bundeskanzler Lindner entläßt und den “schwarzen Peter” hat für das Ende dieser unseligen Koalition.

    Und als Folge dessen tritt de rampelkritische Djir-Sarai zurück, und der Ampel-Fan Buschmann übernimmt seinen Posten.

    Soll der jetzt die nächste Ampel vorbereiten ?

    Dazu paßt, daß ampelkritische Bundestagsabgeordnete wie Katja Adler aus Hessen bei der Listenaufstellung durchfallen, währen ein ministerieller Totalausfall und Ampel-Fan wie Frau Stark-Watzinger Spitzenkandidatin wird.

  • Wie wäre es, diese Minipartei, von der so viele Karrieren bei der SPD und den Grünen abhingen, einfach einmal zu ignorieren ? Auch wenn wir sie nicht ganz tot schweigen können, weil Springer hinter ihr steht und immer wieder einmal versucht, zu spalten (HZ-Gesetz), so ganz werden Kubicki und Mitstreiter nicht aus der Welt zu bekommen sein, aber so werden diese Typen doch nur ständig in ihrer Bedeutung überhöht.

    • @Dietmar Rauter:

      Nicht nur die Sozen, auch die Schwatten werden die FDP nur im äußersten Notfall an der nächsten Regierung beteiligen (so die FDP wieder in den BT kommt). Das Verhalten war -



      unabhängig vom Inhalt - schlicht unter aller Kanone

  • Ob Lindner wirklich Milei und Musk als Vorbilder ansieht und eine "disruptive Politik" will, heimlich unter der Bettdecke Murray Rothbard liest? Oder ist das bloß wahltaktische Anbiederung an libertäre Geister? Oder ist er gar unter Druck nur einmal mehr rhetorisch ausgerutscht? Wenn man nur wüsste, ob er noch Herr seiner Sinne und Worte ist.

  • Der Liberalismus war in der Deutschen Bundesrepublik noch nie ein Exklusives Angebot der FDP. Alle Parteien abgesehen vielleicht von AfD, Die Linke und BSW sind durch und durch liberal gewesen, was den Spielraum des Sagbaren aber recht klar festgesetzt hat.

    Nun will Lindner sich auf liberale Ursprünge besinnen und die Säge am sozialliberalen Zeitgeist ansetzen. Wird ein spannendes Experiment, hat in der Vergangenheit so lala funktioniert aber als Experiment durchaus interessant.

    • @Julius Anderson:

      Man muss unterscheiden zwischen dem politischem Liberalismus den ich durchaus als Korrektiv begrüße, der sich vor allem auch mit Themen wie den Bürgerrechten beschäftigt. Von dem hat sich die FDP aber schon lange verabschiedet, hin zum Wirtschaftsliberalismus/Neoliberalismus und Libertarismus. Früher die Rechte des Individuums in der Gesellschaft, heute demokratiezersetzendes ich, ich, ich.

    • @Julius Anderson:

      Schauen Sie nochmal hin: Gerade die bemüht bürgerlichen Parteigranden Weidel, von Storch usw. geben sich ganz besonders liberal... Hayek-liberal.

  • Immer wenn man denkt blöder geht es nicht, wird noch einer draufgesetzt. Hat FDP-Spender Carsten Maschmeyer keine Zeit? Lindner und Maschmeyer währen doch so ein richtiges Ekel-Dream-Team.

  • Lindner ist schlicht und ergreifend der Typ verwöhntes Einzelkind. 🤷🏼‍♂️

    • @Grenzgänger:

      Zum Glück!

  • Bravo Lindner! Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass du es schaffst, mich NOCH mehr vor deiner Person ekeln zu machen. Mit Milei & Musk hast du’s aber doch geschafft.



    Was bzw. wer (un)wohl als nächstes/nächster auf deinem Weg ins Unter-Unterirdische kommt...?

    • @Ardaga:

      „dass du es schaffst, mich NOCH mehr vor deiner Person ekeln zu machen. "



      Ekeln? Empörung [Knipphals]? Nein. Dafür reicht es nicht.



      „Mein Abscheu wird durch i h n vermehrt..."



      --



      Unterirdisch? Wer weiß. Vielleicht berät ihn ja der Fürst der Finsternis...



      „Mein Abscheu wird durch euch vermehrt.



      O glücklich der, den ihr belehrt!



      Fast möcht’ ich nun Theologie studiren." (Goethe, Faust I)



      www.deutschestexta...fragment_1790?p=42



      --



      apropos Milei und Musk -



      Da dürften Thiel und Thelen



      nicht fehlen, die Seelen stehlen



      und aus dem Hintergrund befehlen.

      • @starsheep:

        Was Thiel & Thelen betrifft: diese Anregung müsste wohl eher an Dirk Knipphals adressiert sein. Falls es sich um Auslassungskritik handeln soll.

        Und was den Rest betrifft, muss ich fragen, ob es nicht idem narzisstische Selbstinszenierung sei. Und das, wie mensch sehen kann, so drei bis vier mal täglich (allein in der taz-Kommune)...

        • @Ardaga:

          Ja, das Adressieren... Ich wollte gar nicht kritisieren, nur ein wenig schwadronieren. Da meine Kommentare gelegentlich sehr lange auf Freigabe warten müssen, fasse ich schon mal ungeschickt zusammen. Nix für ungut. Dass Abscheu und Ekel Synonyme sind wurde mir mittlerweile auch noch klar.

  • Lindner kann sich ja mal bei Trump bewerben. Narzissmus und Faktenleugnung stehen bei ihm hoch im Kurs.

  • Ich denke eher, dass das Problem ein anderes ist, es betrifft nicht den Liberalismus, es betrifft Lindner. Lindner war wahrscheinlich nie ein Liberaler, im ideellem Sinne, viel mehr war er schon immer ein Typ Investmentbanker und Versicherungsmakler, mehr Schein als sein, die liberale Fassade vom Typ: keine Regeln für mich.



    Die Aktentasche in der Schule, weil es (vermeintlich) cool aussah, nicht weil er sie brauchte...



    Es ist folgerichtig, dass sich Lindner jetzt radikalisiert, es geht ihm nur ums Durchkommen, nicht um Überzeugung.



    Das erstaunliche ist, dass diese Partei, so jemanden im Amt belässt. Jemand, der die Partei so in die Enge manövriert hat, dass sie (aktuell) nicht mehr existent ist. Anscheinend, ist die fdp mittlerweile mehrheitlich von Aktenkoffersimulatenten durchsetzt und weniger von irgendwelchen Menschen mit liberalen Ideen.

    • @nutzer:

      "Das erstaunliche ist, dass diese Partei, so jemanden im Amt belässt."

      Er hat sich mit Leuten umgeben, die wie er sind. Echte Liberale haben in der FDP schon lange nichts mehr zu sagen. Den Ton geben Egoisten und Selbstdarsteller an.

    • @nutzer:

      Bitte nicht Liberalismus und Libertarismus unterscheiden. Das machen schon genug FDP Wähler seit längerem. Liberale, wie in den "guten alten Zeiten" sind beim FDP Personal schon lange Mangelware. Dazu zähle ich zb. jemanden wie Gerhart Baum. Die Lindner-Gang sind knallharte Libertäre, für die nur die Macht des (wirtschaftlich) Stärkeren von Interesse ist.

    • @nutzer:

      Mein Eindruck ist auch der, dass Lindner einfach seinen trotzigen Egotrip (früher wurde er ausgelacht, weil er ein Dampfplauderer mit Köfferchen war) durchzieht, dafür hat er die einst in Teilen liberale Partei FDP in seine libertäre Schaltzentrale umgebaut.

      Hinter sich her zieht er eine Schneise der Zerstörung, die sieht er aber nicht, weil er nur sich selbst wahrnimmt. Und die ihn umgebenden Parteimitglieder wollen nur ein paar Krümelchen vom Kuchen haben, denen sind das Land, die Demokratie und die Menschen insgesamt verdammt egal.

      Leider gibt es tatsächlich zu viele Egotripper, die Chrissi Lindner so richtig geil finden und ihn für seinen Zerstörungstrip wählen werden.

  • Danke. Korrekt. So isset •

    “ Christian Lindner



    Die libertären Posterboys“



    &



    kurz - Früh krümmt sich - was ein Häkchen werden will! 🪝



    Christian Lindner in 1997 - Reaktion auf alte sternTV Doku | Finanzfluss Twitch Highlights -



    www.youtube.com/re...y=lindner+stern+tv

    Die Posterboys - in ewig kurzen Hosen! Woll



    2017 “… Stern TV gezeigt. Lindner äußerte darin den Leitspruch „Probleme sind nur dornige Chancen“, der seither häufig zitiert wurde.…



    m Mai 2000 gründete Lindner zusammen mit drei weiteren Partnern die Internetfirma Moomax GmbH. An dieser Firma beteiligte sich der Risikokapitalfonds Enjoyventure. Lindner war von 2000 bis 2001 Geschäftsführer; nach knapp einem Jahr mussten Lindner und Knüppel gehen – „zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit des Unternehmens“, wie Moomax schrieb. Wenig später war Moomax bankrott: …



    Die KfW hatte laut Enjoyventure 1,2 Millionen verloren; die investierende Bank war mit einem sechsstelligen Betrag beteiligt, und gegen sonstige Forderungen von 172.338 Euro standen nur noch Vermögenswerte von 15.339 Euro …



    Ich habe zwei Unternehmen gegründet. Das eine war erfolgreich – und das andere war lehrreich“



    Rotzlöffel •

    • @Lowandorder:

      👍👍

  • Die FDP wird immer da sein. Habe schon mal gefeiert, als sie aus dem Bundestag geflogen sind, und 4 Jahre später waren sie halt wieder da. Die haben ihre Unterstützer, anders kann man sich das größenwahnsinnige Auftreten auch gar nicht erklären.

  • Das Problem von Lindner,:Rechtspopulisten gibt's schon in Deutschland, der Unsinn, den er hier verzapft verschreckt die Hoteliers und Apotheker, die das Stammklientel der Liberlane bilden. Überdrehte Krawallmacher, Markt ohne Kontrolle, Sozialdarwinismus in krudest-empathieloser Form ist nichts für dieses Publikum, da sollte der Chrissie mal das AfD-Parteibuch beantragen.

    • @Bambus05:

      Doch da gibt es einige die das mögen und die auch genau wissen, warum es wichtig für sie ist, die FDP als Mehrheitsbeschaffer und (aus ihrer Sicht) "Korrektiv" im Bundestag zu behalten; dazu kommt dass die meisten Leitmedien schon immer fleißig mitgeholfen haben, die FDP im Gespräch zu halten. Und für die FDP ist im Moment jede schlechte Presse besser als keine Presse. Also seöbst wenn die FDP bei der nächsten BTW unter die 5% fällt... bei der übernächsten ist sie garantiert wieder dabei.

  • Tja, das stimmt, 95% der Bevölkerung können der Pseudopartei FDP völlig egal sein. Das praktizieren die ja schon lange. Dieses ganze Theater um den Egomanen Lindner und seine (oh nein, das schreibe ich nicht: Etikette!!) hat aber die Chance, dass es 96% der Bevölkerung sind, denen dieser Lobbyverein wurscht ist....

  • Nachdem sich in sehr vielen Ländern die Musks und Trumps durchsetzen, wird das vermutlich auch in Deutschland so kommen. Dann hat Lindner Oberwasser.

  • Nicht, daß ich Fan der Lindner Truppe wäre, aber man kann und sollte die Unterscheidung zwischen libertär und liberal aufrecht erhalten. Milei, Musk, Thiel sind reiche Egomanen, die das Recht einfordern schrankenlos agieren zu können, weil es ihnen nützt.



    Ganz so tief sind auch deutsche Liberale hoffentlich noch nicht gesunken.

    • @Monomi:

      Nun ja, es war Lindner, der Musk und Milei mit seiner Bemerkung ins Spiel brachte. Sicher ist nicht die ganze Partei libertär, Einzelne aber durchaus, und Lindner würde ich dazuzählen.

    • @Monomi:

      "Ganz so tief sind auch deutsche Liberale hoffentlich noch nicht gesunken."

      Mangels solcher "Lichtgestalten" hier, daher beziehen sie sich ja auf die nicht-deutschen Vorbilder. Der Unterschied ist im wesentlichen, dass die deutschen Superreichen lieber im Verborgenen bleiben, dank Steuergesetzgebung und mangelnder Transparenz auch sehr erfolgreich. In den USA weiß jeder interessierte Bürger, wer wie reich ist und was ihm gehört. Hier tauchen die Superreichen höchstens mal im Boulevard auf, zB. wenn eine Frau Klatten auf einen Gigolo reinfällt, oder bei Familienstreitigkeiten.

  • Natürlich müssen Lindner und Konsorten politisch noch nicht ganz am Ende sein. Solange es gelingt noch in irgendein Parlament einzuziehen, können sie ihr disruptives Werk fortsetzen. Ob Deutschlands Wähler sich schon auf so selbstmörderische Wahlen wie die von Mileis Ideologie einlassen würden darf bezweifelt werden. Zugut sind sie mit der sozialen Marktwirtschaft gefahren. Aber die Disruptiven liegen auf der Lauer. Jedoch ist erstmal jetzt allen klar: Lindner und Konsorten haben mit der sozialen Marktwirtschaft nichts mehr am Hut. Sie wollen sie zerstören.

  • "Die Dosis macht das Gift"

    Das wusste schon Bombastus von Hohenheim, bekannter als Paracelsus.

    Und so eine kleine Dosis FDP wird unsere Dekomkratie schon vertragen.

    Sofern sie kleiner ist als fünf Hundertstel.

    Alles darüber führt zu Organversagen.

    • @Bolzkopf:

      Komisch wie es diese 5%-Partei regelmäßig schafft, zentrale Ministerposten zu besetzen

  • 》Wie lautete nochmal die Zahl, die Guido Westerwelle stolz auf seinen Schuhsohlen präsentierte, als er einmal tatsächlich als Kanzlerkandidat der FDP auftrat?《

    Die 18 geht auf Möllemann zurück

    》[Die FDP] war sowohl bei derEuropawahl am 13. Juni 1999als auch bei den meistenLandtagswahlen 1999an derFünf-Prozent-Hürdegescheitert. Die Partei war damit nur noch in 4 der 16 deutschen Landtage vertreten. [...] Im Wahlkampf [NRW 2000] wurde durch die „mediale Vermittlung von Emotionen und diffuserRessentiments… die FDP zu einerProtestparteiähnlich der FPÖ … und Möllemann zu einemVolkstribunnach Art vonHaider“[4]stilisiert. Der Wahlerfolg veranlasste Möllemann, ehrgeizigere Ziele für die Bundes-FDP zu propagieren. Die Verwendung der Zahl 18 wurde verschiedentlich auch alsrechtsextremes Symbolaufgefasst, da dies ein in der Neonazi-Szene gängiger Code für die Initialen Adolf Hitlers (der 1. und 8. Buchstabe des Alphabets) ist《

    (Wikipedia (unter Verwendung eines Zitats aus Udo Leuschner:Die Geschichte der FDP. Metamorphosen einer Partei zwischen rechts, sozialliberal und neokonservativ) de.m.wikipedia.org/wiki/Strategie_18

    (Partei)geschichte wiederholt sich...

  • ...alles, was gut am Liberalismus ist, längst in die Gesellschaft und die anderen Parteien eingewandert...



    Das ist leider völlig falsch. Deutschland ist völlig überreguliert und anders als in Griechenland droht es hier auch immer, dass die Regularien durchgesetzt werden.



    Es sollen nur Handwerker von der Stadt beschäftigt werden, die 15 Euro Mindestlohn zahlen? Tolle Idee, aber die Umsetzung verlangt bereits bei der Ausschreibung den Nachweis, dass die 15 Euro gezahlt werden. Und was ist, wenn eine 10 Stunden - Aushilfe für einen Hifi-Job 13 Euro bekommt? Die Facharbeiter aber 20 Euro? Und immer schon an die Nachweise denken...

    Es ist wichtig, wieder davon runter zu kommen alles mit Bürokratie zu lösen. Es muss wieder mehr Eigenverantwortung her. Mehr Wille und Weg. Weniger Mauern.

    • @Dr. Idiotas:

      Sie beschweren sich ernsthaft, dass der Staat bei der Vergabe von Verträgen die Einhaltung des Gesetzlichem Mindestlohns fordert? Seriöse Handwerker haben damit kein Problem.

    • @Dr. Idiotas:

      Was Sie als überbordernde Bürokratie bezeichnen, ist nichts anderes als eine notwendige und berechtigte Kontrolle, um gleiche Ausschreibungsbedingungen



      (zumindest bei öffentlichen Ausschreibungen) zu garantieren. Zudem ist der Mindestlohn seit seiner Einführung ein wirtschaftspolitisches Instrument, der den Niedriglohnsektor einigermaßen in seine Schranken verwies. Für Verfechter neoliberaler Politik ist dies natürlich alles Teufelzeug.

  • Boah der Lindner der geht voll auf Aggro. Hoffe mal, der hat keinen Erfolg, Wähler mit ewig wachsendem Wohlstand und null staatlicher Regulierung zu ködern.