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Corona-Drama in DeutschlandSchlimmer geht’s immer

Kommentar von Kathrin Zinkant

Wöchentlich sterben Hunderte an Covid, aber wirksame Coronamaßnahmen sind Fehlanzeige. Es wäre Zeit für eine politische Triage.

Corona-Tote in Rheinland-Pfalz Foto: Thomas Frey/dpa

E s gibt Begriffe, die das Erregungslevel in der Pandemie verlässlich anheben. „Neue Mutante“ ist einer davon. Triage war in den vergangenen Tagen ein anderer. Triage heißt zu entscheiden, wer eine Chance auf Überleben durch medizinische Versorgung bekommt, wenn nicht mehr alle versorgt werden können. Vor dieser Entscheidung könnten tatsächlich bald viele Intensivmediziner stehen.

Und es gibt Stimmen, die sagen, man solle diese Entscheidung nicht mehr, wie vorgesehen, von den Erfolgsaussichten einer Behandlung abhängig machen, sondern vom Impfstatus. Sprich: Ein ungeimpfter 68-jähriger Covid-Patient würde nicht beatmet, weil er sich dem Gemeinschaftsschutz verweigert hat. Dafür bekäme die geimpfte 86-Jährige sein Bett.

So zumindest die Idee. Denkt man sie zu Ende, sollte sie dringend Angst machen in einem Land, in dem die Todesstrafe vor mehr als 70 Jahren abgeschafft wurde und in dem solche Überlegungen einer Lynchjustiz nahekommen. Es gibt bislang keine Impfpflicht. Niemand darf dafür bestraft werden, dass er sich nicht hat impfen lassen. Auch nicht auf der Intensivstation.

Vom „Brain Fuck“ profitiert das Virus

Noch hat Deutschland den Punkt aber nicht erreicht, an dem eine Triage nötig wäre. Es ist noch nicht so schlimm. Und auch das zweite Gruselszenario ist bisher nicht eingetreten: Die jüngste Variante, die in Südafrika auftauchte und mit ihren 50 Mutationen durchaus gefährlich erscheinen muss, hat sich noch nicht global verbreitet. For­sche­r:in­nen müssen erst klären, ob B.1.1.529 ansteckender, krankmachender ist als Delta. Bisher ist das offen. Es ist noch nicht so schlimm.

Aber dass es noch nicht so schlimm ist, weil es noch schlimmer geht, und dass man die Lage deshalb lieber noch ein bisschen beobachtet; bloß nicht bewegen, vielleicht wird es gar nicht schlimmer, sondern ist bald vorbei: Das ist der Brain Fuck, von dem das Virus profitiert. Das ist der Grund, warum wieder Hunderte sterben, jede Woche. Das ist der Grund, warum man sich vor der Triage fürchten muss. Nicht Sars-CoV-2 und seine Varianten, sondern das Abwarten und Abwägen im Angesicht der Katastrophe haben verhindert, dass offenkundig notwendige Maßnahmen frühzeitig ergriffen wurden, inklusive der Pflicht, sich zu immunisieren.

Fassungslose Bür­ge­r:in­nen fragen sich: Regiert überhaupt noch jemand?

Weil die Politik offenbar noch immer zitternd auf irgendein Wunder wartet, gibt es keine Impfpflicht und kein bundesweites 2G in allen öffentlichen Einrichtungen, einschließlich der Bahn. Es gibt angesichts von Rekord-Inzidenzen kein Veranstaltungsverbot, keine landesweiten Schließungen im Einzelhandel, es gibt keine allgemeinen Kontaktbeschränkungen für private Treffen, keine globale Homeoffice- und Maskenpflicht. All diese Maßnahmen könnten noch Leben retten, viele Leben. Sie könnten auch die Verbreitung einer neuen, vielleicht gefährlicheren Variante verhindern oder eindämmen – jetzt, da eine mögliche solche Mutante sich bereits ausbreitet.

Doch es gibt sie nicht, diese Maßnahmen. Stattdessen gibt es fassungslose Bür­ger:in­nen, Wis­sen­schaft­le­r:in­nen und Inten­siv­mediziner:innen, die sich fragen, ob denn überhaupt noch jemand regiert – oder regieren wird. Eine beruhigende Antwort darauf gibt es aber selbst mit der Ampel nicht. Statt geschlossen in den Startlöchern zu stehen, um gegen Corona endlich alles zu tun, versuchen Rot und Grün nach wie vor mit großer Geduld, den Freien Demokraten die Pandemie zu erklären. Von Konsequenz und Tatkraft keine Spur.

Wer nicht eingeschlafen ist, als der künftige Kanzler am Donnerstagabend im „heute journal“ die müden Zukunftsplänchen der Ampel für den Kampf gegen eine komplett eskalierte Coronasituation ins Mikrofon wisperte, mag sich deshalb gefragt haben, ob es nicht auch so etwas wie eine politische Triage gibt. Po­li­ti­ke­r:in­nen mit schlechten Chancen darauf, den Beginn der neuen Legislaturperiode ohne 50.000 weitere Coronatote über die Bühne zu bringen, werden vorsorglich an die Seite geschoben. Um Platz zu machen für andere, die handeln wollen.

Aber selbst für die Noch-Regierung ist es nicht zu spät. Ob man es Bundesnotbremse, Lockdown oder Maßnahmen nennt, dem Virus können noch Riegel vorgeschoben werden. Es muss nur endlich passieren. Sonst wird es doch noch: richtig schlimm.

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105 Kommentare

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  • "die Politik" ist mir zu unkonkret. Wer genau könnte welche Maßnahme umsetzen aber zögert? Da muss mehr Druck auf verantwortliche Personen kommen, statt vages Lamentieren über die politische Klasse im Allgemeinen.

  • Triage findet immer statt, in alle Notaufnahmen.



    Der Herzinfarkt wird der gebrochenen Elle vorgezogen, wenn du mit einer kleineren Wunde auf Behandlung wartest und es kommen Krankenwagen mit Schwerverletzten sitzt du da auch mal Stunden.

    Und auf Station gehts weiter, der 92 jährige Demente aus dem Pflegeheit ohne Angehörige wird nach dem Stadtrat versorgt.



    Der beste Chirurg operiert die Fälle die Überlebenschancen haben, den 92 macht der Assistensarzt.

    Tut mal nicht so als würde die Triage nicht ständig stattfinden.

    • @Alwin3012:

      das ist nicht die Definition von Triage.

  • "höhere Personalschlüssel in Krankenhäusern, "

    Das funktioniert NUR in Zusmamenhang mit einem wirklich angemessenen, also viel höheren Gehalt und grunsdätzlich viel besseren Arbeitsbedingungen. Dann wäre es bestimmt möglich, personal zurückzugewinnen, mit welchem dann der Personalschlüssel erhöht werden kann.

    Und warum interessiert das unsere Politiker nicht? Das Problem ist uralt - wir haben eine Pandemie - aber es besteht von Seiten der Politiker keinerlei Interesse, die Ausbeutung der Pflegekräfte zu beenden. Egal ob FDP, SPD oder gar Grüne!

  • Hilflos wird seit Monaten seitens politischer Entscheidungsträger nur geplappert. In meinem eigenen Alltag nehme ich tatsächlich Einschränkungsregelungen in der Mobilität kaum wahr, weil es tatsächlich keine gibt. Gut, ich habe mich so früh es möglich war das 3. Mal impfen lassen. In der Bahn, im Treppenhaus, in Aufzügen, im Dienst und anderswo trage ich aus Vernunftsgründen brav FFP2-Maske, habe die Pflegeperson meiner Mutter (Ü85) auf Knien angefleht, sie möge sich impfen lassen, teste mich 2 x die Woche - mehr kann ich nicht tun. Das Virus selbst hat kein Hirn, ist wohl noch nicht einmal Leben - und es scheint um Längen cleverer und "intelligenter" als unsere politische Elite. Das wiederum gibt wenigstens mir zu denken, wenn es denen schon nicht aufstößt. Verrückte Zeiten.

    • @Zelter:

      "Das Virus selbst hat kein Hirn, ist wohl noch nicht einmal Leben - und es scheint um Längen cleverer und "intelligenter" als unsere politische Elite."

      Wahre Worte.

  • G2 ist doch das verherende. Wer etwas drüber nachdenkt, sollte zum Schluss kommen, dass Menschen die genesen oder geimpft sind trotzdem als Träger fungieren. Leider wiegen sich viele mit G2 Status in falscher Sicherheit und bringen sich (weniger) und andere (mehr ) in gefahr. Folglich sind alle Veranstaltungen mit G2 beteiligten potentielle Superspreaderevents.

    • @Tester 007:

      G2+ ist die Lösung. Genesen oder geimpft und alle getestet. Und alle Ungeimpften in den Lockdown.

      • @Kaboom:

        Xier können gerne in den Lockdown, gehen. aber daran denken nach 6 Monaten sind auch die Geimpften wieder Ungeimpft und bekommen kein Geld mehr wie es gewisse Politker schon fordern.

        • @Cass:

          Vielleicht informieren Sie sich einfach mal über den Sachstand. Boostern gibts nämlich auch bei anderen Impfungen.

      • @Kaboom:

        Dann würde ich als 3x geimpfter auch in den Lockdown gehen. Homeoffice, und das war es dann. Ich hab den Speisekeller voll.



        Ich bin wenn es sein muss für Monate Autark.

      • @Kaboom:

        Warum Ungeimpfte in den Lockdown? Damit die Geimpften sich auf 2G-Partys gegenseitig anstecken können? Und dann sind trotzdem die Ungeimpften Schuld?

        In meinem Umfeld sind in den letzten Wochen viele erkrankt - vollkommen unabhängig vom Impfstatus. Und aich die verläufe waren unterschiedlich - unabhängig vom Impfstatus.

        Oder soll der Lockdwon für Ungeimpfte her, weil er als Belohnung für "brave Untertanen" fungieren soll?

        Ich empfehle diesen Artikel:

        www.thelancet.com/...1)02243-1/fulltext

        • @Louso:

          Ungeimpfte sollen in den Lockdown, weil sich ihr Status gegenüber dem Herbst 2020 nicht geändert hat, und es überhaupt nicht einzusehen ist, dass Ungeimpfte vom Verhalten der Geimpften profitieren. Und was in Ihrem Bekanntenkreis passiert oder nicht, ist ganz schlicht völlig irrelevant.



          Achja, der Artikel im Lancet ist ein schönes Beispiel für cherry-picking. Ein paar herausgesuchte "passende" Beispiele (30.4. in USA, 14.10 in D etc.). Ganz schlechte Wissenschaft ist das, keine Ahnung, warum das durchs Peer Review kam.

  • Es gäbe ja durchaus Möglichkeiten die Pandemie ohne Impfpflicht einzudämmen: tägliche bzw. mehrmals wöchentliche Testpflicht für alle, Absage von Großveranstaltungen, höhere Personalschlüssel in Krankenhäusern, rechtzeitig verfügbare Impfdosen für das Boostern. Erst wenn all diese Möglichkeiten erschöpft sind, dürfte nach dem Rechtsstaatsprizip eine Impfpflicht in Betracht gezogen werden.

  • Was zu "weil die Politik offenbar noch immer zitternd auf irgendein Wunder wartet, gibt es keine Impfpflicht ..." zu sagen ist: Ich lese zitternd eine Zeitung, die mal antrat kritisch zu sein und den Bürger als Freien zu begreifen!

    • @Bruno The Ludwig:

      Was ist eigentlich mit der Freiheit derer, die an Corona gestorben sind, und noch sterben werden? Interessiert Sie nicht?

  • Was Triage mit Todesstrafe oder gar Lynchjustiz zu tun haben soll, bleibt wohl ewig ein Geheimnis der Autorin. Bei den derzeitigen Inzidenzzahlen ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis die Triage kommt. Genaugenommen gibt es sie doch jetzt schon, denn diejenigen, die sich einfach hätten impfen lassen können, es aber nicht gemacht haben, schmälern seit geraumer Zeit die Überlebenschancen aller anderen Patienten, die nicht an Covid-19 erkrankt sind, indem sie Intensivbetten wochenlang blockieren. Aus meiner Sicht ist das schon lange nicht mehr ethisch vertretbar - aber da spricht hier bezeichnenderweise niemand von „Todesstrafe“, als ob das so alles völlig normal und in Ordnung wäre.

  • Der Impfstatus würde bei einer Triage sehr wohl berücksichtigt. In die Entscheidung fließt die Genesungsprognose als entscheidender Faktor mit ein. Und da haben Ungeimpfte von Vornherein einen klaren Nachteil.

  • Das Ganze Chaos müsste nicht sein! Seit April 2020 haben wir 6000 Intensivbetten verloren, parallel aber mit über 650 Mio Euro 13000 neue Intensivbetten angeschafft. Wenn wir den Personalschlüssel wenigstens für die Intensivpflege personell aufstocken (am Geld liegt es nämlich bei den meisten Pflegekräften nicht) und die Krankenhäuser verplichten, alle Betten betriebsbereit zu halten, auch unter Hinzunahme von Steuermitteln, wäre schon viel erreicht.



    Statt dessen haut man ausschließlich auf Ungeimpfte.Gerade wir in Deutschland wissen doch wohin das "Verantwortlichmachen einer Minderheit für gesellschaftliche Schieflagen" führen kann...

    • @Chris Lording:

      Sie vergleichen die Ungeimpften mit den in der Nazizeit hierzulande verfolgten und dann ermordeten Juden? Das ist an Relativierung nicht mehr zu überbieten und die Attitüde der "Querdenker", welche ihre Ausgrenzung als Ungeimpfte mit gelben Judensternen symbolisieren. Ungeimpfte sind keine "Minderheit", sondern eine Gruppe verantwortungsloser Menschen, die einfach gegen den Strom schwimmen wollen, denen es an Verantwortungsgefühl fehlt und sich nun als Opfer hochspielen.

      • @Elena Levi:

        Das sehe ich ein wenig anders. Es ist ja nun offensichtlich, das die Impfungen nicht richtig wirken. Wenn uns erst suggeriert wurde, das der Impfschutz "auch noch Jahre nach der Zweitimpfung bestehen bleibt" (Zitat Ugur Sahin vom Frühjar 2021) und sich (sowie auch viele Andere) dieser Satz nicht einmal sechs Monate später als Räuberpistole entpuppt, überlegt man es sich schon zweimal, was und wie oft man sich da spritzen lässt. Dies ist hat nichts mit "gegen den Strom schwimmen" zu tun, sondern ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes.

    • @Chris Lording:

      Genau, das Ziel sollte möglichst sein, noch mehr Betten zu haben, um noch mehr Kranke zu Pflegen. Wann hat man dann genug Betten und Personal? Wenn 50% der Bevölkerung die anderen 50% im Spital pflegt???

      Zu verhindern, dass so wenig Menschen wie möglich in den Spitälern landen und von den ungeipften zu erwarten sich impfen zu lassen, damit stattdessen Leben gerettet werden können, ist nicht nur zu viel verlangt, sondern scheinen ganz absurde Optionen zu sein!

      Keinen Beitrag an die Gesellschaft leisten - Aber danke für den unsinnigen historischen Vergleich! Denn es ist ja kein Faktum, dass 90% der Covid-19 Intensivpatienten ungeimpft sind.

    • @Chris Lording:

      Geht es noch ??



      KURZ:



      Sie können soviele Intensivbehandlungsplätze haben wie Sie wollen, ohne die entsprechenden Fachkräfte bringt es nichts ! Und die sind seit September 2020 am Limit und darüber hinaus.

      Bitte gerieren Sie sich nicht in Opferrolle hinein die Ihnen nicht zu steht. Ungeimpfte die sich nicht impfen lassen wollen, sind weder Juden, Sinti*zze, Rom*nja noch Mitmenschen anderer Muttersprache oder nichtweißer Hautfarbe.



      Sie sind einfach nur egoistisch.

  • Ich bin schon lange der Auffassung, dass in einer Demokratie die Bürger die Möglichkeit haben sollten, Neuwahlen zu fordern, wenn sie mit der Arbeit der aktuellen Regierung nicht zufrieden sind. Die Noch-Regierung und die neue Regierung nehmen sich in nichts und sollten gefeuert werden, auch die neue. Sie hat schon im Vorfeld kläglich versagt und ist nur mir sich und den neuen Posten beschäftigt. Als ob wir keine größeren Sorgen hätten als die Position einer Kulturministerin zu besetzen.

    • 9G
      95309 (Profil gelöscht)
      @Elena Levi:

      Das gab's schon mal. Hat sich Weimarer Republik genant. Leider ist das Experiment mit den ständig wechselnden Regierungen nicht wirklich gut gelaufen.

    • @Elena Levi:

      Gewählt wurde rotschwarz.

      • @Leidel:

        Eben. Deswegen wundere ich mich, dass daraus rot-grün-gelb wurde. Das Wahlsystem bzw. das, was die Gewählten aus dem Wahlergebnis machen, ist Mist. Es regieren plötzlich Parteien mit, die 10-14% der Stimmen bekamen.

      • @Leidel:

        Gewählt wurde auch die "Partei der Nichtwähler".

    • @Elena Levi:

      Aha, also so eine Art "Flaschendrehen" ?!?

      • @KARL HEINZ:

        Bitte? Ich sprach von Abwählen, wenn eine Regierung nicht das hält, was sie im Wahlkampf verspricht. Kündigen. Fristlos. Ich frage mich, wieviele der Grünen-Wähler:innen heute noch den Grünen eine Stimme geben würden, nachdem sie sich von der FDP korrumpieren ließen.

  • Man hat doch lange genug beobachtet, dass die Freiwilligkeit der Menschen zu gering ist, heißt es muss eine Impfpflicht her. Diejenigen die keinen wirklich plausiblen Grund haben sich nicht impfen zu lassen, müssen das jetzt tun. Als z.B. Budenbesitzer/in, die auf dem Weihnachtsmarkt den größten Umsatz machen, würde ich jetzt mit Pauken und Trompeten auf die Straße gehen. Die haben sich mit Konzepten vorbereitet, haben weitestgehend ihre Buden aufgebaut und mussten alles wieder abbauen, wer soll das jetzt alles wieder bezahlen und wer soll denn nun schon wieder Lockdowns bezahlen. Der wahrscheinlich neuen Regierung muss man dafür nicht die Schuld geben. Hauptsächlich hat die alte Regierung verpennt, die Boosterimpfungen rechtzeitig zu starten, denn diejenigen die im Januar, Februar geimpft wurden sind jetzt längst nicht mehr so oder garnicht geschützt. Aber es war ja Sommer und vorallem Wahlkampf, da hat das Thema Corona nicht so richtig reingepasst. Wenn wir diesen Virus in den Griff bekommen wollen hilft nur Impfen. Was mich wirklich interessieren würde, wer von den Impfgegnern hat sich eigentlich schon einmal gegen Malaria und die anderen Krankheiten impfen lassen, die Pflicht sind, wenn man in andere Länder reisen möchte und wurde auch so rumgeheult, dass man das eigentlich nicht will und was da alles drin sein könnte und was das alles mit einem machen wird, aber naja hilft ja nichts sonst kann ich nicht in das Land reisen und das möchte ich aber auf jedenfall

  • Was soll man denn für Gegenmaßnahmen treffen, wenn Leute sich gegen die Impfung entscheiden und dann auch noch unvorsichtig sind? Es kann sich heute jeder selbst schützen, der einigermaßen fit ist - und wer in ein Altenheim geht oder ein Krankenhaus, braucht einen frischen negativen Test (dort sind die, die sich nicht schützen können, also ihre Kontakte selbst wählen).

    Ich habe im letzten Winter nur mit Mühe eingesehen, wieso ich vieles nicht darf, mit dem ich keinerlei Risiko eingegangen wäre - während andere Parties feiern, die Maske in der Bahn am Kinn tragen usw....

    Diesen Winter sehe ich es erst Recht nicht ein. Wer ein Risiko eingehen will, soll das tun, ich werden mich nicht verantwortlich fühlen, wenn es schief geht.

    • @Dr. McSchreck:

      Geht mir ähnlich

  • In welchem Land? Hier:



    Tatsächlich waren es zwischen dem 23. und dem 29.11. 1594 Tote.

    Ihr Post sagt viel darüber aus, wie die Verdummung funktioniert.

  • Was wir brauchen, sind kostenlose PCR-Tests für alle und eine allgemeine Testpflicht. 1G - getestet.



    Diejenigen, die sich dabei "gelackmeiert" vorkommen, weil sie sich nicht aus Überzeugung und Selbstschutz, sondern aus Anpassung impfen haben lassen, werden jammern. Aber auch als Geimpfte können wir Corona übertragen und die Ungeimpften anstecken. Es hilft daher nur eine allgemeine Testpflicht.

    • @Wezira:

      Da muss ich Ihnen 100% recht geben! Alles andere ist nicht real. Besten Dank für Ihren Kommentar.

    • @Wezira:

      Und wer soll die PCR-Tests machen? Die Labore können das kaum stemmen, die haben auch noch etwas anderes zu tun. In Chemnitz steht man mittlerweile über zwei Stunden für einen Schnelltest an. Das DRK ist mit Impfen beschäftigt und die Haus- und Fachärzte können auch kaum noch vor Arbeit aus den Augen gucken.

      Wenn man eine Testpflicht einführt, muss sichergestellt werden, dass sich auch alle testen lassen können und das sehe ich nicht. Schnelltest kriegt man vielleicht gerade so hin. Das war es aber auch schon. Nein, es wird wohl nur ein Lockdown helfen.

    • @Wezira:

      Sie haben Recht. Das habe ich schon in einem Kommentar vor 2Wochen gepostet.

  • "Die jüngste Variante, die in Südafrika auftauchte und mit ihren 50 Mutationen durchaus gefährlich erscheinen muss, hat sich noch nicht global verbreitet. For­sche­r:in­nen müssen erst klären, ob B.1.1.529 ansteckender, krankmachender ist als Delta. Bisher ist das offen. Es ist noch nicht so schlimm."

    Ja, es muss noch geprüft werden.

    Wenn ich aber auf



    www.worldometers.i...ntry/south-africa/



    - was ich für verschiedene Länder immer wieder mal mache -



    die CFR (Case Fatality Rate - Fallsterblichkeitsrate) berechne,



    indem ich die heutige Sterbezahlen durch die Zahl der neuen Fälle vor 14 Tagen teile,



    liegt sie bei Südafrika erstmalig bei etwa 10%...

    Ist noch im unsicheren Bereich, aber...

    Zum Vergleich:



    UK: konstant bei ca. 0.3 - 0.4% seit Impfkampagne (außer EM)



    Germany: ca. 0.6% in der 4. Welle

    Sonst üblich ohne Impfung: 2-4% in allen Wellen

    Warum 14 Tage? 2 Wochen sind immer wieder die Differenz zwischen dem Peak neue Fälle und dem Peak neue Tote.

    • @R R:

      Wie ist denn er Unterschied zwischen Südafrika und anderen Ländern bei den anderen Corona-Varianten?

  • Von welchem Land ist denn eigentlich die Rede, wenn von tausenden Corora-Toten jede Woche berichtet wird? Die Zahlen des RKI sprechen bundesweit nämlich wöchentlich von unter 1.000 Toten (davon rund 70% in der Altersgruppe über 80 Jahre).

    Panikmache hilft wirklich niemaden und sollte tunlichst vermieden werden. Auch von einer Triage ist Deutschland noch weit entfernt. Von 19.196 Intensivbetten sind derzeit 4.459 mit Covid-Patienten belegt, noch mit Januar waren es rund 1.000 Patienten mehr. Die freie Intensiv-Kapazität liegt aktuell bei 2.565 Betten, hinzu kommen noch einmal 8.792 Betten in Notfallreserve. Niemand möchte, dass diese benötigt werden, deshalb muss die Entwicklung der Zahlen genau beobachtet werden.

    Man sollte aus der Vergangenheit gelernt haben, dass ein kurzer harter Lockdown falls notwendig am meisten bringt, auch wenn er politisch nicht gewollt ist.

    • @Micha K.:

      Nichts tun, Zahlen genau beobachten und erst dann reagieren wenn es zu spät ist, aber dann dafür mit einem harten Lockdown? Wer will denn so was? Lieber vorsehen und agieren statt reagieren und dadurch nicht nur jegliche Lockdowns verhindern sondern auch den Weg in die normalität gehen. Aber das geht nicht, wenn immer mehr ungeimpfte die Spitäler füllen.

    • @Micha K.:

      Diese Seite des RKI weist aus, dass die Klinikneuaufnahmen seit Tagen sinken:

      www.rki.de/DE/Cont...licationFile#/home

      die 7-Tageshospitalisierungsrate hat sich von ca. 9 auf ca. 5 deutlich reduziert. Auch beim DIVI-intensivregister waren zuletzt die Neuaufnahmen rückläufig.

  • Ganz genau! Die Autorin unterliegt hier einem MASSIVEN Denkfehler.

    Bei der Triage geht es genau darum, dass es unvermeidbar ist, dass JEMAND stirbt. Die moralische Frage ist bei der Triage, WEN man für den Tod auswählt.

    Hier von Todesurteil zu sprechen bedeutet, dass man einfach nicht verstanden hat, worum es bei der Triage geht -nämlich dass der Tod von irgendjemand unvermeidbar ist...

    • @dansemacabre:

      Denke, Sie unterliegen einem MASSIVEN Fehler.

      Es geht darum die Triage zu verhindern, was es de fakto vermeidbar macht, dass JEMAND dem Tod geweiht wird.

      Lässt man es überhaupt erst soweit kommen, dass eine Triage notwendig wird, obwohl man die Triage an sich hätte verhindern können, kommt das sehr wohl einem vermeidbarem Todesurteil gleich.

  • .... noch ein anderes Szenario:



    Ein geimpfter und ein ungeimpfter Mensch, beide mit ähnlichen Vorerkrankungen.



    Wer soll den freien Platz auf der Intensivstation bekommen?

    Letztendlich sind es Mediziner, die die schwere Entscheidung treffen müssen.

    Eine öffentliche Diskussion darüber, welche das sein dürfen, ist überflüssig.

    .... übrigens:



    der ungeimpfte Mensch hatte noch mal Glück und konnte in Italien erfolgreich behandelt werden!



    Nun demonstriert er wieder fleißig mit den Querdenkern und klagt vor Gericht Schadenersatz für seine Ungleichbehandlung ein.

  • Die Aussage "Die Krankenhäuser sind überlastet" ist nur eine andere Formulierung für "Triage". Natürlich findet das nicht so statt, dass man jemanden einfach liegen lässt, sondern jeder bekommt weniger Hilfe als normal. Also jemand der normalerweise auf die Intensivstation gekommen wäre, kommt nur auf die Station mit starker Betreuung und jemand er dort hingekommen wäre kommt nur auf eine normale Station und jemand der dort hingekommen wäre wird mit Medikamenten wieder nach Hause geschickt. Mediziner treffen diese Entscheidungen bereits jetzt.



    Überigens: Was würden Sie machen?: Ein 55 jähriger Schwerverletzter von einem Autounfall versus ein 50 jähriger Impfgegner der das Beatmungsgerät belegt. Alle Betten sind voll und einen langen Transport überlebt das Unfallopfer nicht. Was ist ihre Entscheidung? (und sagen sie jetzt nicht, man sollte erst gar nicht in eine solche Situation kommen -- wir sind da schon) -- ach ja der ungeimpfte kann auch nicht transportiert werden, weil kein Arzt mehr frei ist. Sie könnten auch noch mehr Ärzte von den normalen Stationen abziehen, und das Risiko eingehen, dass ein Notfall dort dann halt stirbt.



    In jedem Fall: Man sollte jetzt in Bayern, BW, Thüringen, Sachsen nicht ins Krankenhaus müssen.



    In den vergangenen Corona-Wellen hat diese Triage dafür gesorgt dass die Übersterblichkeit in Deutschland viel geringer war als die offziellen Corona-Toten. Wenn man Ärzte entscheiden lässt funktioniert das offensichtlich sehr gut. (Man soll sich nur nicht einbilden, dass das nicht stattfindet)

    • @Jens Freund:

      Wenn ich das lese "ein 50jähriger Impfgegner belegt das Beatmungsgerät".... woher soll der Arzt wissen, ob es sich um einen Impfgegner handelt? Gibt es dafür neuerdings auch Ausweise?

      • @Tina Mar:

        @Tina Mar über den Tellerrand denken und ungeimpfter verstehen... darum steht auch etwas weiter unten "ach ja der ungeimpfte kann...."

        Wenn auch nicht alle ungeimpften Impfgegner sind (z.B. aus gesundheitlichen Gründen wie Allergie oder ähnlich), ist ein ungeimpfter mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Impfgegner.

      • @Tina Mar:

        Nennt sich Impfausweis. Hat Postkartenformat und ist gelb.

  • Ich vermisse die Ampel (im Winterschlaf wird man nicht angesteckt ?)

    • @Dietmar Rauter:

      • Testzahlen

      • Besorgniserregende Varianten (VOC)

      • Empfehlungen und Maßnahmen"

      www.rki.de/DE/Cont...richte/Gesamt.html

      Wan könnte ja noch ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, wenn die zukünftigen Koalitionäre sich erst organisieren und solange die alte Bundesregierung tatsächlich handeln ließe, zumal der künftige Bundeskanzler ja auch alter Finanzminister ist.

      Ihr aber Möglichkeiten aus der Hand zu nehmen, die sich als unverzichtbar erweisen (Leopoldina) und dann acht Tage später das RKI neu zu erfinden, spottet doch jeder Beschreibung - und kostet täglich Menschenleben: von denen, die sich jetzt anstecken, wird sicher eine bestimmbare Anzahl (das RKI kann sie beziffern) sterben.

      Die Ampel hat bei Corona schon die Verantwortung übrrnommen, das Gesetz, auf dessen Grundlage gehandelt werden muss, gegen die CDU durchgesetzt.

      Es ist kein Fehlstart, sondern unverzeihliches Versagen. Und die Ampel muss sich unverzüglich korrigieren!

      Frei nach Habeck, aus seinem Post: 'die Chancen schwinden mit jeder Stunde'!!!

    • @Dietmar Rauter:

      Die Ampel hat schon gehandelt, mit dem neuen Infektionsschutzgesetz vom 19.11.21: Flächendeckende Schließungen von Schulen, Kitas, Betrieben und Geschäften sind künftig nicht mehr möglich. Nur einzelne Einrichtungen mit besonders hohen Infektionszahlen können geschlossen werden, nicht aber etwa alle in einem Landkreis oder gar einem Bundesland. Auch Beschränkungen von Reisen, Übernachtungsmöglichkeiten und Schließungen von Restaurants sind mit dem neuen Gesetz tabu.

      Damit sind der geschäftsführenden Bundesregierung - auf deren Verantwortung Lindner z. Zt. dennoch gerne verweist - die Hände gebunden.

      Acht (!)Tage später postet Robert Habeck auf Instagram:

      "Wir haben also entschieden ein Begleitgremium einzurichten, einen Rat einzurichten, der tagesgenau schaut, wie sich die Entwicklung der Infektionszahlen und die Perspektive die daraus folgt ausnimmt. Und das muss er jetzt tun. Es geht nicht mehr um irgendwann oder oder um Wochen, er muss jetzt schnell seine Arbeit aufnehmen und die Empfehlungen geben, auf denen dann Entscheidungen zu treffen sind" www.instagram.com/p/CWvJdE2v6F8/

      Nur dass es so eine Institution schon gibt:

      "Das RKI veröffentlicht montags bis freitags einen Situationsbericht zu COVID-19 in Deutsch und Englisch und eine interaktive grafische Übersicht über die aktuellen Trends und Entwicklungen zu COVID-19. Dargestellt werden die verschiedenen Indikatoren jeweils für ganz Deutschland, nach Bundesland und Altersgruppe; insbesondere die Entwicklung der vergangenen Monate kann so detailliert nachvollzogen werden.

      Jeden Donnerstag erscheint zusätzlich ein ausführlicher Wochenbericht mit folgenden Informationen:

      • Einordnung der aktuellen Situation

      • Ausführliche epidemiologische Darstellung nach Meldewochen

      • Klinische Aspekte, Intensivregister

      • Ergebnisse aus weiteren RKI-Surveillance-Systemen zu Atemwegserkrankungen

      • Impfquotenmonitoring, Impfdurchbrüche

      • Testzahlen

      • Besorgniserregende Varianten (VOC)

      • Empfehlu

  • Auf eins können wir uns verlassen: Von Olaf Scholz kommt erstmal nichts. Denn er ist offline, weil der Scholzomat gerade für den Kanzlermodus umprogrammiert wird. Mit dieser Notwendigkeit hat schließlich niemand gerechnet, wir erinnern uns: SPD festgenagelt bei 15%.



    Nach dem Release wird er uns allerdings wieder gnadenlos die Taschen volllabern. Momentan übt er noch an der Raute.

    • @Nairam:

      Hoffe, das nicht ausgerechnet SAP das übernimmt.

    • @Nairam:

      naja, im Digitalisierungswunderland Deutschland, dauert solch eine Umprogrammierung schon etwas. Es muß ja alle sgeprüft werden und eine kommission gebildet werden,ob die umprogrammierung überhaupt nötig ist. Es wäre doch katastrophal, wenn da das schöne Geld umsonst ausgegeben würde. Vielleicht kommt man ja auch mit den gleichen alten Sprüchen noch ein bisschen durch...

  • Leopoldina: "Es ist zu befürchten, dass Teile der Politik und Öffentlichkeit die Dramatik der Situation nicht in ihrem vollen Ausmaß erfassen."



    In Italien gibt's für jeden Anlass eine/n Sonderbeauftragte/n, einen Commissario, der/dem man zutraut, durchzublicken und den Affenzirkus irgendwie durch die jeweilige Krise zu steuern.



    Wichtiger als Krisenstab: Wir machen Kretsch-mer und -mann (die's kapiert haben) zu Sonderbauftragten für die pädagogische Corona-Betreuung von Bundespolitikern.

    • @lesnmachtdumm:

      Italien hat seine Lernfähigkeit nachgewiesen. Die Noch-Regierung hingegegen hat nachgewiesen, dass sie nicht lernfähig ist. Dazu muss man nur sen Sommer 2020 mit dem Sommer 2021 vergleichen.

  • es ist dovch ganz einfach ...

    in den ländern, wo der staat weniger als kümmerer auftritt, ist die bereitschaft zur wahrnehmung der eigenen verantwortung für sich und andere schlichtweg höher.

    bei uns liegt in der eigenen sozialen verantwortung vieles im argen.

    die crisis legt es offen.

  • Wie kommt es eigentlich, dass so viele Menschen, die gerne über Moral reden wollen, grundsätzlich jedes moralische Denken verweigern?

    Beispiel hier: Die Autorin sagt "Wenn einem ungeimpften die Behandlung verweigert wird zugunsten eines geimpften, dann wäre das wie Todesstrafe." Klingt gut, aber nur, wenn man es weder zu Ende noch zu Anfang denkt.



    Die Behauptung basiert auf folgender widerlichen Idee:



    Wenn der Ungeimpfte behandelt wird, dann kommt dem Tod des Geimpften keine Bedeutung zu.

    Kern jedes ehrlichen Umgangs mit der Fragestellung ist also:



    Verurteilt man den fiktiven ungeimpften zum Tod als 'Strafe für die Entscheidung, sich zu Lasten anderer nicht zu impfen', und lässt den geimpften überleben?



    Oder verurteilt man den geimpften Patienten zum Tod, mithin als 'Strafe dafür, dass jemand anders sich nicht hat impfen lassen'.

    Wer den Tod des Ungeimpften in die Rechnung einbezieht, aber den Tod des Geimpften nicht, handelt absolut amoralisch - nicht einfach nur "nach einer schlechten Moral" sondern "in kompletter Abwesenheit jeglicher Moral."

    Es ist grundsätzlich nur möglich, zu einer so extrem einseitigen Betrachtungsweise zu kommen, wie es die Autorin hier geschafft hat, wenn man mit dem Ziel beginnt, mit der gewünschten Folgerung, und sich dann von dort ausgehend, quasi rückwärts gehend, Argumente ausdenkt, warum diese Folgerung gut und richtig sei.



    Das ist nicht einfach nur falsch, sondern tatsächlich a-moralisch.

    Moralisch handeln bedeutet:



    Die Tötung des einen Menschen anerkennen, die Tötung des anderen Menschen anerkennen, dann prüfen, ob nicht doch irgendwie beide überleben können, und dann die beiden Tötungs-Entscheidungen gegeneinander abwägen.

    • @kleinalex:

      Kriterium für die Triage ist die Überlebenschance. Bitte befassen Sie sich damit.

      • @Lieblich:

        Die Denkaufgabe, die sich die Autorin schon selbst gestellt hat, war ja gerade, das Kriterium für die Triage zu hinterfragen.

        Sie haben es nun einfach nur wiedergegeben, was für die vom Vorposter aufgeworfene Frage vollkommen nutzlos ist. Das aktuelle Kriterium war nämlich schon allen bekannt.

      • @Lieblich:

        Es ging um die Frage, ob Ungeimpfte bei einer evtl. notwendig werdenden Triage geringer priorisiert werden SOLLTEN. Nicht darum, wie die aktuellen Triagevorschriften lauten.

        Kurz gesagt ist die Frage: soll bei der Triage das Verursacherprinzip eingeführt werden, oder nicht.

        Ihr Kommentar ist daher leider in etwa so sinnfrei, als ob man in einer Debatte zur Einführung z.B. des Wahlrechts ab 16 auf die aktuell geltende Rechtslage verweist... Völlig an der Fragestellung vorbei.

        Aber vieleicht könnten Sie ja zum eigentlichen Thema noch etwas inhaltlich beitragen? Dann erläutern Sie doch bitte, ob es Ihrer Ansicht nach in Ordnung wäre, wenn der VERURSACHER einer medizinischen Notlage (z.B. der Mensch, der wissentlich mit seinem SUV in eine Menge demonstrierender Menschen fährt und dadurch eine lokale medizinische Notlage auslöst das Recht haben soll, unschuldige Opfer von der medizinischen Behandlung auszuschließen, weil er selber bessere Überlebensschancen hat als seine Opfer.

        Wenn Sie hier mit dem Brustton der Überzeugung sagen können, Ja, im Zweifelsfall sollen sich die eintreffenden Notfallmediziner um den Täter kümmern anstatt um die schwerer verletzten Opfer (mit geringeren Überlebensschancen), dann können Sie ihre Aussage weiterhin vertreten. Falls sie das nicht können, dann sollten Sie nochmal darüber nachdenken, ob es aus moralischer Sicht in Ordnung ist, Triageentscheidungen lediglich von den Überlebensschancen (und eben nicht der Verschuldungsfrage) abhängig zu machen.

      • @Lieblich:

        Ich hoffe sehr schwer, dass wir um Triage im engeren Sinne herumkommen. Im weiteren ist sie schon da, denn natürlich ist abzusehen, dass z.B. verschobene OPs für einen Teil der Betroffenen schlimme Folgen haben werden, statistisch werden darunter Tote sein, die man aber kaum eindeutig zuordnen kann (die dann von den Leerdenkern geleugnet werden).

        Davon abgesehen: Was viele Triage nennen, ist pragmatisch, aber alles andere als gerecht - egal ob nach gesundem Menschenverstand oder fundierter philosophisch-ethischer Überlegung.

        Sie ist gedacht für Kriegsfälle und Großkatastrophen, wo drei oder dreihundert Leute alle, jetzt sofort, behandelt werden müssen. Dort ist: Soviele wie möglich überleben lassen eine logisch-ethische "Lösung".

        Die aktuelle Lage ist anders: Die Ärzte wissen nicht, wie der Krebs des Krebspatienten sich entwickelt, wenn die OP verschoben wird (in sehr vielen Fällen jedenfalls). Es ist unklar, wie sich ein Herzinfarkt erholt, der schnell auf "Normalstation" kommt etc. pp.

        Die "Überlebenschance" ist in solchen Zusammenhängen, die auch für die Covid-Patienten selbst gelten, extrem schleht zu bestimmen: Auch einem Covidpatienten sehe ich nicht an, wer schnell stirbt oder durchkommt, ich habe Daten, ich kann Schätzungen machen, aber Covid-outcomes sind auch im Koma nicht vorhersagbar!

        Also nicht den Kopf in den Sand stecken und irgendwie denken "Triage" löst irgenein moralisches Dilemma!

        Und natürlich hat derjenige, der alles getan hat um sich und andere zu schützen AUCH ein Recht auf Behandlung, selbst wenn seine Werte gerade etwas schlechter sind, als die des Ungeimpften!

      • @Lieblich:

        @lieblich Warum sollte "kleinalex" über die derzeitigen Kriterien der Triage schreiben und nicht über den Klimawandel oder die Flüchtlingsproblematik?

        Tatsache ist, dass es im entsprechenden Abschnitt des TAZ-Textes ausschließlich darum geht, ob man in einem zukünftigen Gesetz den Impfstatus als Kriterium für die Triage gesetzlich vorschreiben sollte.

        Und genau zu diesem Thema hat "kleinalex" geschrieben.

        Es geht im entsprechenden Abschnitt des TAZ-Textes nicht um den Klimawandel, nicht um die Flüchtlingsproblematik und auch nicht darum, welche Kriterien derzeit für die Triage gelten.

        Warum sollte sich "kleinalex" also damit befassen?

  • Ad Katrin Zinkant: Ihre Kommentare und Berichte in der TAZ sind das Beste, was es zu dazu zu Lesen gibt. Auch immunologisch gut informiert! Dafür sage ich: Danke!

    Zur Lage: Hat nicht die Ampel, meinem Verständnis nach vor allem durch die FDP, mit ihrer Blindheit und 'Freiheits'Besserwisserei, gerade die Bundes Notbremse nicht verlängert und durch ein neues Gesetz abgelöst. Und das erlaubt nun genau das nicht, was sofort kommen muss: Lockdown und gleichzeitig die Impfpflicht? Beim ersten Gesetzt gleich Totalausfall. Nicht dass Spahn es besser gemacht hatte, aber man konnte ja hoffen, dass es die Ampel besser, also realistischer macht.

    • @Johnson:

      Die Länder, auch Bayern, schöpfen ihre Möglichkeiten nicht aus. Nicht-Regieren auf mehreren Ebenen. Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründ ich einen Arbeitskreis (Scholz - für die Ampel)

      • @Lieblich:

        Sehr richtig. So ist es. Möglichkeiten gibt es.



        Großveranstaltungen sind z.B. bislang weiter erlaubt gewesen und es ist bekannt, dass diese einen signifikanten Beitrag zum Reproduktionsfaktor liefern.

        Die Corona-Lage ist momentan so stark unterschiedlich in den Bundesländern, dass die Forderung von Söder nach schärferen bundeseinheitlichen Maßnahmen grotesk anmutet, während der vorhandene Maßnahmenkatalog nicht mal ausgeschöpft wird.

  • "Das ist derBrain Fuck, von dem das Virus profitiert.Das ist der Grund, warum wieder Tausende sterben, jede Woche"

    Warum benennen Sie es nicht klar? Es ist der Brain Fuck der Ampel, genauer gesagt der FDP, die SPD und Grüne in Geiselhaft genommen hat!

    "Fassungslose Bür­ge­r:in­nen fragen sich: Regiert überhaupt noch jemand?

    [...] Es gibt angesichts von Rekord-Inzidenzen kein Veranstaltungsverbot, keine landesweiten Schließungen im Einzelhandel, es gibt keine allgemeinen Kontaktbeschränkungen für private Treffen, keine globale Homeoffice- und Maskenpflicht. All diese Maßnahmen könnten noch Leben retten, viele Leben. [...] Aber selbst für die Noch-Regierung ist es nicht zu spät. Ob man es Bundesnotbremse, Lockdown oder Maßnahmen nennt, dem Virus können noch Riegel vorgeschoben werden. Es muss nur endlich passieren"

    Nein, die Bundesregierung kann das nicht mehr, weil die Ampel ihr diese Möglichkeiten mit dem neuen Infektionsschutzgesetz genommen hat (allerdings könnte die SPD (auch in der geschäftsführenden Regierung!) dies zusammen mit der Union (und wahrscheinlich auch Linken und Grünen) korrigieren. Dann wäre aber Lindner "gedemütigt" (kann es wirklich nur darum gehen?) und essig mit Rot-Grün-Gelb...)

    Alles, was Merkel noch kann, ist die beknien. Und das tut sie, während sich Christian Lindner offensichtlich ganz toll vorkommt.

    Und Habeck alles erklären soll, z.B. bei Illner.

  • "Sonst wird es doch noch: richtig schlimm."

    Ist es doch jetzt schon. Verschärft durch die Hoffnungslosigkeit, dass sich in Deutschland die noch und bald Regierenden nicht durchringen können, Kontaktbeschränkungrn durchzusetzen.

    Die Ampel zeigt sich schon jetzt überfordert. Von frischer Tatkraft keine Spur. Die geschäftsführende alte Regierung hat abgehalftert, insbesondere ihr Gesundheitsminister.

    Wir brauchen dringen eine juristisch klar formulierte Rechenschaftskultur für PolitikerInnen mit strafrechtlicher Relevanz.

    • @Rolf B.:

      Ich würde wetten, die Politiker welcher Partei auch immer haben Angst vor niederländischen Verhältnissen.

      Der Druck der Wählerschaft wurde immer größer, und die Prognosen zur Gewaltbereitschaft bei Impfgegnern immer drastischer.

      Niemand braucht eine "Freiheit-vor-Impfmördern-Fraktion" oder einen "Impfskeptischen Untergrund".

      (Ich will gern zugeben, dass ich die rechtliche durchsetzbarkeit einer Impfpflicht nicht beurteilen kann. Vielleicht ist da ja auch noch eine Fußangel zu finden.)

      In einer Rechenschaftskultur wäre dieser Aspekt zu berücksichtigen.

      Politik ist die Kunst des Möglichen, um mal Dahlmann zu zitieren.

  • Die FDP hat mit ihrem Selbstverständnis und ihrer über Jahrzehnte immer wieder mal aufscheinenden Tradition als Freiheits-Wächter das Land jetzt schon ins Chaos gestürzt, bevor sie überhaupt (mit???)regiert. Gerichtsfest sollen Maßnahmen künftig sein, na sowas. Bei 500.000 Infektionen täglich werden auch bayerische Verwaltungsgerichte vorhersehbar andere Urteile fällen zur Angemesenheit von Ausgangssperren etc., als sie es zum Teil mal getan haben. Gelegentliche im Einzelfall entgegenstehende Urteile muss Politik riskieren und aushalten, auch Gerichtsurteile fußen auf nichts anderem als Meinungen und Weltbildern, da, wo sie ihren Auftrag erfüllen: die Querverbindung herzustellen zwischen gegebenen Buchstaben und Sätzen und der jeden Tag neuen Welt.



    Das Szenario ansonsten kennen wir ja. Merkel: Verdopplungszeit 12 Tage. Die Laschets dieser Welt: hä äh ??? Und vom 24.11. bis zum 24.12. oder Neujahr werden aus 75 dann eben 600 Tausender (dreimal verdoppelt), und Dreikönig oder kurz drauf sinds 1200. Barrierefrei für die Laschets: Einskommazwei Millionen. Täglich.

    • @lesnmachtdumm:

      Und können Sie fassen, dass 'die Laschets dieser Welt' jetzt nicht nur Lindner und Kubicki (das war eigentlich ziemlich klar) heißen, sondern auch Habeck, Baerbock, Scholz und Lauterbach (neues Infektionsschutzgesetz)?

      Und "hä äh ???" ist erstmal zum Lachen (konnte ihn vor mir sehen) - und dann zum im Halse stecken bleiben: dieses Nicht Handeln bzw. sogar verhindern, dass die geschäftsführende Regierung handelt, nimmt doch völlig zynisch Tote in Kauf, massenhaft!

  • EineRegierung hat die Aufgabe Schaden vom Volk abzuwenden. Im Falle Corona ist das natürlich eine Abwägung zwischen gesundheitlichem, woiortschaftlichem und psychischem Schaden. Oder ein Mix. Aber jetzt grassiert der Virus und alle gehen in Deckung. Das ist Schuld! Das ist Staatsversagen.

  • „Denkt man sie zu Ende, sollte sie dringend Angst machen in einem Land, in dem die Todesstrafe vor mehr als 70 Jahren abgeschafft wurde und in dem solche Überlegungen einer Lynchjustiz nahekommen.“

    Wirklich? „Lynchjustiz“? Denn auch wenn der 68 jährige ungeimpfte das Bett bekommt, ist das im Sinne des Autors „Lynchjustiz“ nur zum Vorteil der unsolidarischen ungeimpften Menschen. Einer wird sterben.

    Wenn gewählt werden muss, dass einer von zwei Menschen sterben muss, dann ist das am Ende immer staatlicher Mord. Die Frage wer von beiden es sein soll ist damit immer eine moralische - und warum soll gezeigte Solidarität, oder deren Verweigerung dann kein Faktor sein?

    Auf der Strecke bleiben hier übrigens noch Dritte, deren dringende Behandlung zurückgestellt werden muss, weil zu viele ungeimpfte unnötiger Weise Intensivbetten belegen. Die sterben später still und werden nicht gezählt.

    Tatsächlich ist die Ignoranz der Impfverweigerer hier die tatsächliche „Lynchjustiz“.



    Der Autor sollte dringend mal seine Scheuklappen justieren um das ganze Bild wahrzunehmen.

    Wir brauchen schlicht die allgemeine Impfpflicht, gelabert worden ist genug.



    Spätestens mit der Ausbreitung von Omikron landen wir sonst in einem (völlig unnötigen) Desaster des Massensterbens, mit Rückfall im Impferfolg, weil die Bevölkerung nochmal komplett durchimmunisiert werden muss - wenn wir überhaupt das Glück haben nochmal angepasste hochwirksame Impfstoffe zu bekommen. Das klappt so nicht ewig.

    Schluss mit dem Kasperltheater um eine kleine, strunzdumme Minderheit, die schlicht keine gültigen Argumente vorbringen kann, ausser Trotz und Ignoranz, in falscher Verkleidung von Freiheitsrechten. Wer sich darauf einlässt steht auf der Seite des Problems, nicht der Lösung.

  • Ich habe mir da eine abschließende Meinung noch nicht gebildet. Aber immer klarer wird mir doch, in welchem Maße hier gesellschaftliche Grundwerte im Konflikt stehen. Insofern wird es einfach keine schmerzfreie Antwort geben. "Zwingt" man Mensche, sich gegen ihren Willen zu impfen, verletzt man ihr Grundrecht der individuellen Freiheit. Schleppt man sie im Ernstfall durch sämtliche Stationen des Gesundheitssystems, dass sie selber vorher explizit mißachtet haben, verletzt man in gewisser Hinsicht auch ihr Recht auf Selbstverantwortung. Im Sinne von: die Konsequenzen des eigenen Handelns dann auch ertragen. Die Impfmuffel wollen das beste aus beiden Welten. Die kategorischen Gegner einer nach Impfstatus urteilenden Triade öffnen einem autoritäreren Staat die Tür, und einer noch gespaltenen Gesellschaft.

    • @Amandas:

      Einen ähnlichen Gedanken habe ich auch schon seit einiger Zeit. Auf der einen Seite fordert man das Recht auf Selbstverantwortung, sollte das dann aber persönliche Konsequenzen haben, dann neigt man diese zu vergesellschaften. Bei einer Selbstentlassung aus einer klinischen Behandlung erklärt man nach einem Aufklärungsgespräch schriftlich, die Verantwortung für sein Handeln selbst zu tragen.



      Warum kann man das bei einer Impfpflicht nicht auch so machen? Der Staat ordnet die Pflicht zum Schutz der Allgemeinheit an. Möchte man das aber aus persönlichen Gründen nicht, sollte man dies nach einer Aufklärung auch eidesstattlich erklären und somit die möglichen wirtschaftlichen und gesundheitlichen Konsequenzen selber tragen. Ein Verzicht auf eine covidbedingte intensivmedizinische Behandlung, im Falle einer Triage. Ich galube das da Einige aus ihrer Komfortzone geholt werden und sich einmal ernsthaft mit ihrem Recht und Ausmass der individuellen Freiheit beschäftigen müssten.

    • @Amandas:

      wo waren diese Diskussionen eigentlich als die Masernimpfpflicht eingeführt wurde?Oder auf dem Weg nach Australien/Bali/eins der zig Länder die gewissen Impfungen voraussetzen?

    • @Amandas:

      Ich finde ganz und gar nicht, dass eine Impfpflicht Grundrechte der individuellen Freiheit einschränkt, denn die Freiheit des Individuums hört dort auf, wo andere darunter leiden müssen.



      Dass es bisher keine Covid-Impflicht gibt, ist deshalb bisher auch, mMn, keine verfassungsrechtliche, sondern eine politische Frage.

  • Interessanter Artikel, auch im Hinblick auf die hier implizierte Auffassung, Menschen müssten zu ihrer Gesundheit gezwungen werden.

    www.zeit.de/2021/4...gesundheit/seite-2

    • @Amandas:

      Haben Sie recht.

      Aber auch im Hinblick auf die Forderung nach einem/r starken Führer_in:

      "Um Platz zu machen für andere, die handeln wollen." ist da schon vielsagend.

  • Das aussortieren von Ungeimpften von der Behandlung kann keine Triage sein, dann bei dieser geht es nicht darum, ein Leben nicht zu retten, sonder es ja eben zu retten. Das wäre dann ein Selektion.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Auf all den unzähligen öffentlichen Auftritten von selbsternannten und Experten habe ich noch keinen einzigen gehört, der sich tatsächlich sachlich aufklärend an Risikogruppen gewandt hat.

  • Schlimmer geht’s immer, also warten Sie es ab.



    Nein, wöchentlich sterben nicht Tausende an Covid, jedenfalls nicht in Deutschland.

    Das aktuelle 7-Tagesmittel liegt bei 256/Tag, dass sind zweifellos zu viele, nämlich 1.792 in der Woche, aber nicht Tausende. Auch wenn sich das besser verkauft.



    Ehrlichkeit und Objektivität hat sich für Journalisten und Politiker schon lange nicht mehr so gut ausgezahlt, wie heute.

    • @Berlin:

      Ja, das macht den Artikel tatsächlich unnötig schwach an der Stelle.

      Man kann zwar sagen, dass es etwas Wortklauberei ist, dass 1792 nicht "Tausende" ist, aber spätestens durch das Wort AN ist die Aussage klar falsch.

  • So lange die großen Personalvertreter Ihre Aufgabe auf der einen Seite darin sehen die Impfverweigerer zu verteidigen und auf der anderen Seite sich über Überlastungen der Mitarbeiter beklagen, wird es wohl zum Äußersten kommen.

  • Mit Verlaub: sie jetzigen Coronatoten sind zu 99% UNGEIMPFT und hätten alle Zeit der Welt gehabt, sich in den coronaarmen Sommermonaten IMFEN zu lassen.



    Ich sehe da ein persönliches Versagen und kein Versagen der Politik. Hätte Lauterbach jeden Impfverweigerer persönlich anschleppen sollen?

    • @Holger Steinebach:

      Können sie die 99% mit dem Zeitraum der Berechnung belegen?



      Und von der belegten Zahl noch den Prozentsatz herausfiltern, wo eine Gegenindikation bestand, der Impfstatus unvollständig ist (unklar wurde ja anfangs auch als "ungeimpft" behandelt).?



      Meine persönliche Kurzrecherche ergab einen ganz anderen Prozentsatz- aber ich lass mich gern belehren.



      Zumal sie ja sonst sicher viel Wert auf belegbare Informationen legen.

    • @Holger Steinebach:

      Die Regierung, die von uns gewählt wurde, um für uns gesellschaftspolitische Entscheidungen zu treffen, hätte längst eine Impfpflicht einführen können.

  • Mit Vorbereitungen lief es ja, wenn ich das richtig sehe, nicht so gut.



    Gestern waren 4326 Patienten in Intensivpflege.

    Wenn es zur Triage kommt, dies ist scheint ja eher eine Zeitfrage zu sein, dann sollten vielleicht Hospize vorbereitet sein.

    Mit Palliativbegleitung. Die Ausbildung der entsprechenden Fachkräfte dauert anscheinend ein Jahr im Homeoffice/Fernkurs

  • Zu den Entscheidungskriterien einer Triage könnte auch der Inhalt einer Patientenverfügung oder gar der, von berechtigten Angehörigen vermutete und/oder geäußerte Wille zählen.

    Soweit man sich in diesem Zusammenhang über irgendetwas freuen darf, so ist es die bisherige Berichterstattung die bei der Erklärung des Begriffs Triage bisher das Wort "Selektion" anscheinend nicht verwendet hat.

    Eine politische Triage wird frühestens durch die nächsten Wahlen erfolgen. Die üblichen Verdächtigen scheinen die AHA-Regeln schon adaptiert zu haben und Waschen ihre Hände, nach Neutestamentarischen Vorbild, bereits in Unschuld.

  • Eine Triage nach Impfstatus oder gar ein generelles Verweigern von Intensivbehandlung für nicht geimpfte Menschen ist und bleibt ein Hirngespinst. So sehr ich auch dafür bin, dass sich (zumindest) jede/-r Erwachsene impfen lässt.

    Aber den Impfstatus quasi offiziell zum Triage-Kriterium zu erklären, kann man den handelnden Persönlichen, die solche Entscheidungen treffen müssen, nicht zumuten. Und es ist auch moralisch nicht rechtfertigbar.

    Es gibt auch Geimpfte, die sich extrem unvorsichtig verhalten, und Ungeimpfte, die mehr "Pandemie-Disziplin" (Testen, Abstand, Hygiene...) an den Tag legen, als der Durchschnitt der Geimpften. Anhand von diesem Parameter zu entscheiden, geht nicht.

    Wenn so etwas wie Triage kommt, kann es nur nach der Überlebenswahrscheinlichkeit gehen, und sonst nichts.

    • @kritikderkritikderkritik:

      Mehrfach habe ich von Impfgegnern gehört: "Es ist doch MEINE Entscheidung, ob ich das Risiko eingehe".

      Und wenn es zur Triage kommt, gehört zum "Risiko" nun mal auch, dass es kein Platz mehr im Krankenhaus gibt.

      Der 68-jährige Ungeimpfte hat sich also freiwillig und bewusst für das Risiko entschieden, im Krankenhaus abgewiesen zu werden.

      Der 86-jährige Geimpfte hat hingegen alles dafür getan, um diese Situation zu vermeiden.

      Warum sollte es moralisch verwerflich sein, diejenigen im Krankenhaus abzuweisen, die sich bewusst (!) dafür entschieden haben, dieses Risiko einzugehen?

    • @kritikderkritikderkritik:

      Die "Persönlichen, die solche Entscheidungen treffen müssen" sind in diesem Fall die Bundestagsabgeordneten. Wenn sie das in einem Gesetz festlegen würden, müssen die Ärzte nichts mehr entscheiden, weil Andere bereits die Entschiedung getroffen haben.

    • @kritikderkritikderkritik:

      Unvorsichtiges Verhalten kann aber nicht überprüft werden, kann also kein Kriterium sein.Wenn es nach der Überlebenswahrscheinlichkeit ginge müßte man Geimpfte bevorzugen.



      Ich finds richtig den Impfstatus bei einer Triage zu berücksichtigen und im Zweifelsfall den Geimpften zu bevorzugen auch wegen des meiner Meinung nach Fehlverhaltens des Ungeimpften.

      • @Suchender:

        Ihnen ist klar, dass Sie sich in Ihrem Kommentar selbst widersprechen?

        • @Tina Mar:

          Nee, den Impfstatus kann man doch überprüfen oder was meinen Sie?



          Unvorsichtiges Verhalten wie zu wenig Abstand halten, mangelnde Hygiene und Mundschutz nicht richtig benutzen ist hingegen nicht kontrollierbar

  • Anmerkung: Die zuerst in Sachsen ins Spiel gebrachte Berücksichtigung des Impfstatus bei einer nötigen Triage beruht nicht auf der individuellen Entscheidung, der Gemeinschaft den Schutz durch die Impfung zu verweigern. Sondern schlicht darauf, dass Ungeimpfte bei Beatmung/ECMO eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 50 % haben. Geimpfte haben - je nach Alter und Vorerkrankungen - eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit. Und da Ärzt*Innen in einer solchen Situation eben nach Wahrscheinlichkeiten und nicht nach persönlichem Empfinden entscheiden sollen, spielt die Impfung eben eine Rolle.

    • @Hannes Hegel:

      Danke für diesen, klärenden Beitrag.

    • @Hannes Hegel:

      Eben. Und so wird es kommen. Der Impfstatus wird entscheiden. Nicht direkt und individuell, aber mittelbar und statistisch.

  • Auflösungserscheinungen.



    Weihnachten wird zum Requiem für weitere 100000 Tote.



    Millionen Ungeimpfte werden auch für die 5. Welle, inklusive neuer Mutationen, sorgen.



    Wir können nur noch die Notbremse ziehen: Sofortiger Lockdown und Pflichtimpfung!

  • "Die jüngste Variante [...] hat sich noch nicht global verbreitet."



    Und schon hat Belgien einen ersten Fall gemeldet, Hong Kong ebenfalls. Omikron wird sich noch weniger aufhalten lassen als Delta.



    "in einem Land, in dem die Todesstrafe vor mehr als 70 Jahren abgeschafft"



    Die DDR nicht vergessen, dort fand die letzte Exekution erst 1981 statt. Auch das ist deutsche Geschichte.

  • Politische Triage ist" gut".



    Nicht nur zur Seite schieben, die Tandiemen ganz versagen.



    Das sich bei weit über 100000 Toten rechtlich, juristisch, bei nicht handelnden Akteuren, nichts machen läßt, ist Mist!

  • So beginnen Überschriften in den täglichen Nachrichten: " Wieso lernen die Deutschen nichts aus...!" , " Wieso lernen wir nichts aus...", "Wieso können die Europäer nicht...." Da frag ich mich ernsthaft, sind wir eine riesige anarchistischen WG, mit Ringelpiez und Anfassen? Wenn sogar ein Großteil der Medien als Adressaten und verantwortliche Akteure nicht etwa die Personen in Amt und Würden benennen, sondern nebulöse allgemeine Sammelbezeichnungen, ganz so, als ob jeder Mensch in Europa ganz individuell entscheidet wie die Politik gestaltet wird, wie die Krankenhäuser gemanaget werden, welche Coronaregelungen gelten.... Anscheinend wird das im anarchistischen D jeden Morgen aufs Neue an jedem Küchentisch im WG-Deutschland diskutiert und entschieden...



    Wozu gibt es noch gleich eine Regierung, wofür wurde die gewählt? Damit das Versagen sozialisiert wird?

    • @nutzer:

      Und die wichtigste Frage: wer ist dieses "wir"?

      Jedenfalls nicht all die Menschen, die alles Mögliche tun um sich und ihr Umfeld zu schützen.

      Die "wir", um die es hier geht, sind vielleicht in Wirklichkeit einfach nur ein Haufen "ich"s.