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Wahlen in Sachsen und ThüringenJenseits jeglicher Realität

Die AfD ist in Regionen mit wenigen Flüchtlingen besonders stark. Auch die Angst vor dem Unbekannten treibt Leute in die Arme der Rechtsextremen.

Er versucht, sich mit Tatsachenverdrehungen den Weg an die Macht zu bahnen: Björn Höcke nach der Landtagswahl in Thüringen Foto: Bodo Schackow/dpa

D ie AfD kennt nur ein zentrales Thema: die „illegale Migration“, gern auch „Masseneinwanderung in unsere Sozialsysteme“ genannt. Man müsste also annehmen, dass die AfD dort die größten Erfolge feiert, wo die meisten Zuwanderer leben. Doch ist es genau andersherum. Die AfD ist vor allem in Landkreisen beliebt, wo die Deutschen weitgehend unter sich sind. Die jüngste Wahl in Thüringen ist ein schönes Beispiel: Im „Kyffhäuserkreis I“ kam die AfD auf stolze 46,5 Prozent.

Aber Ausländer gibt es dort fast keine – nämlich nur 5,6 Prozent. Ähnlich sieht es im Saale-Orla-Kreis aus, wo die AfD ebenfalls 44,6 und 47,4 Prozent erreichte. Auch dort leben nur 5,6 Prozent Ausländer. Umgekehrt kam die AfD in den Wahlkreisen „Jena I“ und „Jena II“ nur auf 16,4 und 19,3 Prozent – obwohl dort prozentual mehr als doppelt so viele Ausländer wohnen wie im Kyffhäuser oder an der Saale. „Illegale Migration“ scheint ihren Schrecken zu verlieren, sobald man die Einwanderer kennt und erlebt.

Die AfD erzeugt und bekämpft ein Phantom, aber das ist kein Trost. Denn diese Entkopplung von der Realität macht die AfD unangreifbar, weil sie Fakten einfach frei erfindet. Auch das war in der Wahlnacht gut zu beobachten – etwa beim Thema Wirtschaft. Die Unternehmen warnen vor der AfD, weil sie Einwanderer als Arbeitskräfte benötigen. Als die ARD danach fragte, behauptete der AfD-Spitzenkandidat in Sachsen, Jörg Urban, wahrheitswidrig, dass die Wirtschaftsverbände „staatlich finanziert“ seien.

Unterton: Da stecken die „Altparteien“ dahinter. Das Grundprinzip ist simpel: Die AfD ist immer Opfer. Wenn die Realität nicht zur eigenen Erzählung passt, dann muss jemand die Wirklichkeit manipuliert haben, um der AfD zu schaden. Das ist paranoid, funktioniert aber bestens bei vielen Wählern. Aber wer sind diese Wähler, die glauben, dass sie sich eine permanente Selbsttäuschung leisten können? Das Ergebnis ist erstaunlich: Es sind vor allem die Jungen, die von der Realität nichts wissen wollen.

Viel zu wenig Fachkräfte

In Thüringen haben 38 Prozent der 18- bis 24-Jährigen die AfD gewählt, und ähnliche Ergebnisse wurden in allen Kohorten bis zu den 59-Jährigen gezählt. Nur die Rentner sind deutlich skeptischer. Bei den über 70-Jährigen kam die AfD auf 19 Prozent. Die AfD hat also Zukunft. Deswegen stellt sich die Frage, was in Thüringen oder Sachsen passierte, sollte das rassistische Programm tatsächlich umgesetzt werden. Können die beiden Länder ohne neue Einwanderer auskommen?

Die AfD selbst stellt sich vor, dass sie erst einmal „die inländischen Personalressourcen mobilisieren“ will. Doch so viele Arbeitslose gibt es gar nicht. Im August waren es 68.843 in Thüringen, das entspricht einer Quote von 6,2 Prozent. Hinzu kommen 87.079 „Unterbeschäftigte“, also Menschen, die einen Job haben, aber gern mehr arbeiten würden. Selbst wenn jede Arbeitslose und Unterbeschäftigte vermittelt würde, könnte die Personallücke nicht gestopft werden.

Wie Studien errechnet haben, werden im Jahr 2035 bis zu 250.000 Fachkräfte in Thüringen fehlen, auch weil bis dahin etwa 385.000 ArbeitnehmerInnen in Rente gehen. Zunächst mag es harmlos klingen, dass in zehn Jahren „nur“ 250.000 Fachkräfte fehlen. Doch werden in ganz Thüringen im Jahr 2035 wohl nur noch 1,9 Millionen Menschen leben, von denen dann etwa ein Drittel in Rente ist. Auf dem Arbeitsmarkt wären also etwa 20 Prozent aller Jobs unbesetzt. Das kann gar nicht funktionieren.

Diese demografische Krise hat in Thüringen schon längst begonnen, wie sich an den Ausbildungsplätzen zeigt: Im August gab es noch 3.782 offene Lehrstellen, aber nur 1.083 Jugendliche, die bis dahin keinen Platz gefunden hatten. Seit 2016 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig angestellten Deutschen in Thüringen um knapp 43.000 geschrumpft – was nur durch Ausländer kompensiert werden konnte. Aus den EU-Staaten kamen etwa 20.000 Angestellte hinzu, aus Drittstaaten sogar über 23.000.

AfD würde zur Thüringen-Flucht führen

Es ist offensichtlich: Thüringen muss für jeden Flüchtling dankbar sein. Die AfD macht jedoch eine andere Rechnung auf. Sie suggeriert ihren Wählern, dass es nur deswegen Arbeitslose gäbe, weil ihnen Ausländer die Jobs wegschnappen würden. Das mag logisch klingen, ist aber Unsinn, wie erneut der Kyffhäuser zeigt. Dort liegt die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich hoch – nämlich bei 8,2 Prozent.

Ausländer gibt es aber dort besonders wenig; wie schon erwähnt sind es nur 5,6 Prozent. Umgekehrt hat Jena einen Ausländeranteil von 12,6 Prozent, verzeichnet aber eine Arbeitslosigkeit von nur 6 Prozent. Erneut ist es genau andersherum, als die AfD behauptet: Wo wenig Jobs zu finden sind, gibt es auch kaum Ausländer. Denn natürlich zieht es die Zuwanderer in Gegenden, wo sie Geld verdienen können. Freiwillig geht niemand in den Kyffhäuser, um dort arbeitslos zu sein.

Von diesen Tatsachen lässt sich die AfD aber nicht erschüttern. Sie lebt in einer eigenen, faktenfreien Welt und wird unbeirrt Stimmung gegen Migranten machen. Das Resultat dürfte paradox sein: Nicht nur Einwanderer werden Thüringen meiden oder verlassen – sondern auch die Deutschen. Wenn Unternehmen, aber auch Krankenhäuser kollabieren, weil die Arbeitskräfte fehlen, werden viele Thüringer in Gegenden ziehen, wo die Infrastruktur besser ist.

Auch die Alten werden nicht in Thüringen bleiben. Pflegekräfte fehlen sowieso – und zudem sind ja die Kinder oft im Westen. Also zieht man hinterher. Das ist kein fernes Szenario, sondern passiert längst. Die AfD will die „Wende vollenden“. Was immer das heißen soll: Sollte sich die AfD durchsetzen, wäre Thüringen ein leeres Land, während viele Thüringer im Westen wohnen würden.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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50 Kommentare

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  • Letztendlich sind die Erfolge der AfD und des BSW damit zu erklären, dass wir postfaktische Ueiten erreicht haben. Realität und Fakt ist für die Einzelne(n) nur noch das, was das eigene Gefühl wahrnimmt und zulässt.



    Um fair zu betrachten: das trifft genau so auch auf alle anderen Parteien zu. Wie anders ist es sonst zu erklären, dass Scholz an seine Wiederwahl glaubt, sich Lindner für einen Wirtschaftsfachmann hält, Frau Baerbock meint, feministische Aussenpolitik zu betreiben und Herr Merz sich für beliebt hält?

    Oft habe ich den Eindruck, dass Politik - nicht nur in Deutschland - nur noch von leicht irren Laienschauspielern betrieben wird, die ihr Irrenhaus nicht verlassen (können?) und so die Realität gar nicht mehr mitbekommen.

  • Fakten und Realitäten helfen in der blau-braunen Bubble nicht wirklich weiter, da sie wahlweise negiert werden oder - sofern das nicht machbar ist - genutzt werden, um eine*n Schuldige*n auszumachen. Hingegen finde ich den anderen Aspekt viel wichtiger und interessanter. Nämlich: Dass eine Skepsis / Abneigung besteht gegen alle(s), was man nicht kennt. Denn wenn ich die Sache umdrehe, kann ich das sogar nachvollziehen. In Frankfurt, wo ich lebe, haben um die 40% der Menschen eine Migrationsgeschichte. Für mich ist es klar, dass ich einen Menschen nicht nach seiner Herkunft, Religion, Orientierung beurteile, sondern danach, wie er tickt. Insofern habe ich auch keine "Angst" vor anderen Nationalitäten oder Hautfarben, ich weiß nicht mal, ob ich die Herkunft aller Leute in meinem Freundes- und Bekanntenkreis nennen könnte. Es ist einfach irrelevant. Umgekehrt jedoch spüre ich eine starke Unsicherheit und ja, auch Abneigung, gegenüber genau diesen kleinbürgerlichen, intoleranten, rechten Menschen, die zB AfD wählen. Mit deren Lebenswelt, Einstellung, Alltag habe ich weit weniger gemein, obwohl sie meine Nationalität teilen, als mit vielen sogenannten "Migrant*innen".

  • So sehr ich Frau Hermann zustimme, dass es reine Stimmungsmache der AFD gegen Migranten ist wo kaum welche sind, so vorsichtig wäre ich mit der Aussage,



    "Wie Studien errechnet haben, werden im Jahr 2035 bis zu 250.000 Fachkräfte in Thüringen fehlen"

    Im Moment ist die Wirtschaft im Westen im Umbruch und setzt demnächst, wie zum Beispiel VW, Bosch, etc., jede Menge Fachkräfte frei.



    Und wie der Arbeitsmarkt in 10 Jahren aussieht, ist meiner Meinung nach nicht seriös vorauszusehen.

    Es ist also nicht immer notwendig Fachkräfte von außerhalb Deutschlands zu holen, außer man möchte die Personalkosten "optimieren".

  • Auch wenn Ulrike Herrmann so akribisch recherchiert hat (!) : Nehmen wir die Sprüche der AfD viel zu ernst, wenn wir so viel Aufwand betreiben, sie zu widerlegen ? Bei SPD/CDU/FDP/Grün und jetzt auch BSW ist das Thema Asyl, Abschiebung oder IS ist meiner Meinung nach doch auch 'nur' ein mediales Ablenkungsmanöver, alles nur um nicht nach der Realität gefragt zu werden: Die Klimakatastrophen, der sich abzeichnende Wohlstandsverlust, weil der Jobmotor (mit vielen nicht klimaverträglichen 'Konsum'gütern) zum Erliegen kommt oder die Tatsache, dass sich notwendige Infrastrukturmaßnahmen wie Verkehr, Bildung, aber auch der Sozialhaushalt nicht mehr finanzieren lassen und ALLE Parteinen einschließlich Oskars BSW darauf keine Antworten kennen. Ich muss noch einmal nachfragen: Warum lassen wir uns ein solches Mediengetöse und Ablenkungsmanover überhaupt gefallen ? Weil wir selbst rat-und tatlos sind ? Warum weigern 'wir' uns, die Scheuklappen, endlich abzulegen ?

  • Wie viele Einwohner hat Thüringen? 2,1 Mio. „für Eliten optimierten ,Pöbel ' "?



    ( © @ALTEROPI) - Hier gefunden: taz.de/Rechte-anti...bb_message_4833669



    Dieses Volk, das schreitet dann zur Wahl fatal -



    und die „Eliten“ rufen drauf: „Skandal".



    „So haben wir das nicht gemeint.



    Es ist nicht so, wie es jetzt scheint."



    „Wir sind doch nur konservativ!



    Das Wahlvolk liegt nur wieder schief!"



    --



    „Es kann einem Bange werden. (Heinrich Böll)

  • Aus meiner Sicht ist es eine allgemeine Veränderungsüberforderung. Die Migration ist nur ein bequemes Ventil. Die AfD wirkt bei Menschen, die sich nicht (mehr) als Schmiede ihres eigenen Glücks sehen: Entweder sind sie schon von vornherein nur darauf eingestellt, Wohlstand von Oben zugeteilt zu bekommen, oder sie wissen und verstehen nicht mehr, wie sie sich in der Welt von heute verhalten sollen, um ihr Stück vom Glück selbst zu sichern. Aller Wohlstand ist woanders oder bedroht oder im Wandel UND nicht obrigkeitlich garantiert. Kontrollverlust droht - wie (gefühlt) 2015, als die Grenzen für die Flüchtlinge geöffnet wurden, aber eben auf breiter Front.

    Hier kommt die AfD, die zwar keine Lösungen für diese Probleme präsentiert aber verspricht, die Kontrolle zurückzubringen: Keine Partei ist so machtpolitisch fokussiert wie sie. Es geht ihr und ihren Wählern gar nicht primär darum, WAS die Politik tut, sondern darum, WER sie bestimmt bzw. auf wen der Rücksicht nimmt.

    Und das sollen eben ausschließlich SIE selbst sein. Ob Ausländer im Kyffhäuserkreis leben, ist da egal. Die in Jena stören auch: Die bringen - in diesem Angst-Weltbild - auch Kontrollverlust und zu fütternde Mäuler.

    • @Normalo:

      Wie meinen Sie das genau: Die Gesellschaft wird jetzt sehr dynamisch und in all der Dynamik gibt es für die beweglichen Menschen, viele interessante Ecken mit guten Verdienstmöglichkeiten? Gerade auch sehr viele Wähler der Anit-AfD-Parteien (SPD, Grüne, Linke) wollen doch einen Staat, der sozialen und auch finanziellen Halt für alle Menschen garantiert. Die Argumente gehen dort eher in die Richtung, dass gerade eine vielfältige, offene Einwanderungsgesellschaft mehr staatliche Sicherheit dafür garantiert (weil mehr Arbeitskraft und kreative Kraft da ist und andere Argumente). Es geht doch entgegen Ihrem Argument eher darum, die staatlichen Garantien auf möglichst viele Menschen auszuweiten, nicht nur auf biodeutsche Staatsbürger.

  • Die Korrelation mit dem Ausländeranteil ist lange bekannt.

    Sachliche Fehler helfen jedoch nicht weiter:



    6 % sind sicher nicht "fast keine".



    Z.B. haben (wenn man die Wahlbeteiligung berücksichtigt), 6 % der Thüringer Bevölkerung SPD oder Grüne gewählt.



    Oder, näher am Thema, das war in etwa auch der Anteil ausländischer Bevölkerung in Deutschland vor 30 Jahren; "fast keine" ist auch in der Rückschau sicher falsch.

    Was jedoch viel wichtiger ist:

    Illegale Migration ist kein Phantom.



    Die Anzahl der festgestellten illegalen Grenzübertritte steigt Jahr für Jahr.



    Und die aktuell bewusst unkritische Prüfung von Dokumenten bei Einreise verschärft dies. Der Anteil der tatsächlichen von beschlossenen Abschiebungen ist stabil niedrig. Und Dublin-Rückführungen finden ebenfalls selten statt.

    Es wird viel diskutiert, wie die Rechtslage aussehen sollte.



    Allerdings werden schon die bestehenden Gesetze schon nicht umgesetzt. Das ist ein grundlegendes Problem der Rechtsstaatlichkeit und des Vertrauens.

    Wahrscheinlich ist der Aktionismus der Bundesregierung eine Phantom-Lösung.



    Noch sicherer ist eine mögliche Antwort der AfD nicht mehr als ein Gespenst.



    Damit ist das Problem jedoch nicht weg.

    • @Frauke Z:

      Wenn es jedoch einen Mangel an Zuwanderung gibt ist das Wahre Problem vll. nicht "zu viel" sondern " zu wenig".

      Deutschland braucht mehr Einwanderinnen.

      Und ja es gibt massive Probleme bei der Integration/Verwaltung und co, die angegangen werden müssen ist.

      Aber statt dessen wird mit "Abschottung" von den eigentlichen Problemen abgelenkt.

  • Es gab doch schon vor Jahren Studien , die etwa 20% Rechtsradikalität und Rassismus nachwiesen. Wurde einfach ignoriert. An der üblen Grünenhetze nehmen kräftig CDU u CSU teil, auch Sahra Wagenknecht reitet mit . Eine wunderbare Methode , die AFD, ggf. das BSW stärker zu machen. Zusammen mit dem Niedergang von SPD u FDP verliert die 30% CDUCSU mögliche Koalitionspartner und die Ukraine ihre Unterstützer.

  • Auf der Suche nach Ursachen des AfD-Erfolgs ist dieser Beitrag aus meiner Sicht zu kurz gegriffen und statistisch konstruiert.



    Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass in allen Landkreisen mit einer ähnlichen, sozioökonomischen Situation, also einer schlechten, die die AfD vorne liegt. Egal ob in West- oder in Ostdeutschland.



    Auch die Verengung auf das Thema Migration scheint mir fragwürdig. Zumal es ja unsere Medien und alle Politikerinnen und Politiker sind, die aktuell nur noch über dieses Thema reden. Also nicht nur die AfD.



    Politik muss sich ändern. Wir brauchen deutlich soziale Politik und deutlich mehr Bemühungen um Frieden. Dann gewinnt man auch die Wähler in Ostdeutschland wieder. Wenn man allerdings so tut, als seien sie einfach nur doof oder rechts extrem, dann kann man auch so weitermachen.



    Im übrigen: nur 5,6 % Ausländeranteil im Kyffhäuserkreis? Was heißt eigentlich nur?



    Letzter Hinweis: bei der Art und Weise, wie wir mit geflüchteten umgehen, werden die wohl kaum unseren Arbeitsmarkt retten. Da müsste es wohl eher Zuwanderung heißen.

  • Neu ist das ja leider nicht, die CDU in Hessen ist unter Roland Koch ja auch schon mal erfolgreich auf diesem Ticket gereist. Da ist mir noch die in einem Fernsehbeitrag zum Wahlkampf wiedergegebene Frage einer älteren Frau, wo man hier "gegen Ausländer" stimmen kann erinnerlich.



    Da hat sich jetzt zumindest graduell was geändert, denn bei Frauen über 60 konnte die AgD am wenigsten punkten.

    • @Axel Schäfer:

      An den Spot kann ich mich auch erinnern. Die "Omas gegen Rechts" sind deswegen anders weil die meisten nach 1945 geboren und die NS Kindergartenindoktrination nicht mehr mitgemacht haben, sondern in den 60/70ern sozialisiert wurden.



      "Bloß kein Schwiegersohn aus der AfD" ist eine Herzensangelegenheit und wäre ein Familiendrama genauso wie der JUSO Schwiegersohn in "Ein Herz und eine Seele" .

  • Vielleicht sehen die Ostdeutschen auch die Folgen der gescheiterten Integration in den neuen Bundesländern, und wollen das nicht bei sich haben.

    • @Sybille Bergi:

      Nein, warum sollte dann Wahlkreisen mit angeblich "gescheiterter Integration" selber weniger AfD gewählt werden?

      • @decaflo:

        Nein zum nein. Glaubt man den vielen Straßeninterviews der ÖR scheint genau das der ausschlaggebende Punkt zu sein. Nicht umsonst reitet die AgD auf dieser Welle dort so erfolgreich und nicht nur in einigen Wahlkreisen und in anderen nicht, egal wie es da vor Ort aussieht.

  • "Das ist paranoid, funktioniert aber bestens bei vielen Wählern." Wenn fast die Hälfte der Bevölkerung wahnhafte Symptome hat wird es gefährlich. Wenn man sich mit Wutentbrannten unterhält, soweit das möglich ist, und erklärt, dass Bürgergeld oder Asylbewerberleistungen meistens hier ausgegeben werden, davon wiederum ca. 50% Einkommensteuer und Sozialversicherungsabgaben der Aldi Mitarbeiter, Unternehmenssteuern, indirekte Steuern, etc. davon bezahlt werden wird es bei den nicht komplett paranoiden aktiven AfD Adepten schnell stiller. Ich würde sagen , die Jüngeren haben einfache Wirtschaftszusammenhänge nicht verstanden. Das liegt an der Schule und an den Eltern . All politics is local. Heißt: Was Schule und Elternhaus nicht vermittelt haben muss die Politik vermitteln. Das hat in den Wahlkreisen funktioniert , wo sich die Kandidaten der "Altparteien" diese "Mühe machen". Wenn ´s in Thüringen leerer werden wird werden stabile Rechte Wahnsysteme die Mandate besetzt halten. Das ist Bedrohlich, nicht weil sie vielleicht rechts, sondern vor allem weil sie wahnhaft sind.

  • "Die AfD kennt nur ein zentrales Thema: die „illegale Migration“, gern auch „Masseneinwanderung in unsere Sozialsysteme“ genannt. "

    Liebe Freu Herrmann, schön wär's! Inzwischen gibt es nur noch die Linke, die nicht auf den Volksverhetzungszug aufgesprungen ist. Jeder Volltrottel, und davon gibt es in Deutschland offenbar sehr viele, plappert ohne nachzudenken den Satz "irreguläre Migration ist unser größtes Problem" nach. Jeder Asylantrag ist irreguläre Migration, da es natürlich keine "regulären" Weg der Fluch aus einem Kriegsgebiet gibt.

    Was mit diesem rechten Framing passiert ist, das Menschenrecht auf Asyl als "unser größtes Problem" zu framen. Die Klimakatastrophe oder der Faschismus, der gerade in diesem Beispiel über uns heranrollt, das ist nicht unser größtes Problem? Ernsthaft?

    Die AfD ist nur die Spitze des Eisbergs.

    • @Jalella:

      "Die AfD kennt nur ein zentrales Thema: die „illegale Migration“, gern auch „Masseneinwanderung in unsere Sozialsysteme“ genannt." - Das ist nicht nur die AfD. Das ist ein sozialhygienischer Waschzwang ab Mitte links im nach rechts offenen Spektrum : "Wir die Sauberen, die anderen das Gegenteil". Zwänge behandelt man psychotherapeutisch durch Reizkonfrontation mit Reaktionsverhinderung. Deswegen die "paradoxen" Wahlergebnisse, d.h.wo viele "Ausländer" sind haben wenig "Deutsche" etwas dagegen. Auch Mitte links hat bemerkt, dass vernünftige Menschen sich wegen und durch Wiederholung neurotisieren (auf ein Thema einengen) lassen, deswegen die aktuelle Dynamik, in der man das Versagen in anderen Themen verstecken kann.

  • Es ist Fakt, dass die AfD es in Thüringen nur schlimmer macht.



    Trotzdem und gerade deswegen muss man aber fragen: Warum haben die Menschen dort so sehr die Hoffnung verloren, dass sie den Karren an die Wand fahren möchten, nur damit sich etwas ändert?

    • @Herma Huhn:

      Wahrscheinlich handelt es sich um "gefühlte" Realitäten und man ist nicht in der Lage die eigene Situation richtig einzuordnen, man glaubt gern allen anderen gehe es besser.

      • @Axel Schäfer:

        Ich fürchte da ist viel dran.



        Als kurz nach der Wende die ersten Touristen aus dem Osten in unserer Gegend auftauchten, waren viele extrem erstaunt, dass zahlreiche Missstände, welche sie im Osten beklagt hatten, im Westen genauso vorkamen.

  • Komplementär oder zufällig gewollt?



    taz.de/Landtagswah...-Sachsen/!6032259/

  • Vergessen wir aber nicht eins: es ist die CDU, die das Thema Migration und Flucht wichtig gemacht hat.

    Sie hat schon seit immer: Schäuble: "Tsunami"; Seehofer: "Mutter aller Probleme"; Stammt der Spruch der "Einwanderung in die Sozialsysteme" gar nicht von Merz selbst?

    Die haben die Giftbrühe angerührt, in der die AfD gedeiht.

    • @tomás zerolo:

      Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass Merkels großzügiges Handeln inklusive "Wir schaffen das." dazu führte, dass die CDU für jene, die Migration deutlich begrenzt haben wollten, nicht mehr glaubwürdig war.

      Die CDU hat also Migration also auch in die Richtung "wichtig" gemacht.

      Wobei das ja genau so harsch bereits in den 90ern diskutiert wurde.

      Nur ohne AfD.

      Eigentlich lag das Thema Migration bereits seit den 80ern auf dem Tisch.

      Spricht dafür, dass die Politik sich nicht davor drücken sollte, unangenehme Themen zu diskutieren.

      Sonst fliegt es einem nach Jahrzehnten um die Ohren.

    • @tomás zerolo:

      Und jetzt ? Vogel Strauß Politik : den Kopf in den Sand stecken und alles wird gut. Probleme verschwinden nicht wenn man nicht darüber spricht.

  • Mit Angst, besonders vorm Unbekannten, lässt sich nun mal hervorragend mobilisieren. Und da sich die sich die anderen Parteien bis hin zu den Grünen ebenfalls den Kampf gegen Migranten auf die Fahnen geschrieben haben und vor vor ihnen warnen, glauben viel zu viele, dass da was dran sein muss.

  • Genau deshalb wählen Sie ja die AFD ,damit so bleibt.

    • @ulf hansen:

      Ganz richtig. Und wenn sie dort gerne "unter sich" bleiben möchten und die Städte veröden, dann soll es eben so sein. Es muss m.M.n. nicht jedes Dorf oder Kleinstadt künstlich am Leben erhalten werden, schon gar nicht in Deutschland, wo gefühlt jeder Grashalm irgendjemand gehört.

  • Ich denke es wäre sehr hilfreich zwischen Asylbewerbern und der gezielten Einwanderung von Fachkräften zu unterscheiden.

    Als kleiner Nachtrag:



    Das Bürgergeld wird von allen Steuerzahlern wird von allen Arbeitnehmern finanziert unabhängig vom Wohnort.

    • @Desti:

      Ich glaube nicht, dass die AfD Klientel auf diesen feinen Unterschied abstellt. Für die zählt eher Haut- und Haarfarbe bei der Entscheidung, ob ein Migrant als erwünscht/ integrationsfähig eingeschätzt wird oder nicht.

  • Es ist erstaunlich, dass weder die Medien, noch Politiker es vermeiden, darauf zu verweisen, dass die Mehrheit der afd Wähler nicht über die intellektuellen Fähigkeiten verfügt, einen politischen Standpunkt zu definieren, der ihren Interessen gerecht wird. Mit anderen Worten, afd Wähler sind in der Mehrheit zu dämlich ihre Interessen mit dem afd Programm kritisch abzugleichen!

    • @Werner Sielenkemper:

      Ihnen geht es gar nicht darum, dass eine bestimmte Politik gemacht wird, sondern dass sie von anderen Leuten gemacht wird als den bisherigen, die für allen möglichen Sch... Zeit und Geld übrig haben, aber nicht für IHRE Probleme. Sie wollen sich "ihr Volk zurückholen", wie Gauland das mal so treffend wie widersinnig beschrieben hat, und dafür Stellvertreter schicken, die die Welt genau so simpel sehen (oder das zumindest so tun) wie sie selbst.

  • "Auch die Angst vor dem Unbekannten treibt Leute in die Arme der Rechtsextremen." Sorry, ich mag das nicht mehr lesen. Die Menschen in Ostdeutschland leben nicht mehr im Tal der Ahnugslosen. Jeder kann mitbekommen, welche Probleme es ofenkundig mit der Migration gibt. Man muss keine Angst vor dem Unbekannten haben, um sich diese Probleme nicht zu eigen machen zu wollen. Wer das ignoriert wird als Partei abgestraft. Ich mag gar nicht an die nächste Bundestagswhl denken, wenn die klassiche Linke ab einschließlich der SPD die Probleme konsequent weiter ignoriert und die CDU an der Brandmauer endet. Mehr Unterstützung für AFD und BSW geht nicht!

    • @Nachtsonne:

      Jetzt mal ehrlich: Wo, außer im Tal der Ahnungslosen, sind die Probleme, die Migration aufwirft, WIRKLICH (also objektiv, ggf. statistisch nachweisbar und nicht bloß daherschwadroniert) auch nur annähernd so relevant für Leben und Lebensqualität der Bevölkerung wie diverse andere Themen, über die die AfD schlicht nicht - oder totalen Schwachsinn - redet?

      Es stimmt sicher, dass "Aussitzen" diese Fixierung auf das Thema Migration nicht vertreiben wird. Aber man sollte schon realistisch bleiben, was seine objektive Rolle in der Gesamtschau aller Probleme betrifft - und DANN auf die Leute zugehen, die sich nicht davon losreißen können.

    • @Nachtsonne:

      Sehr richtig, dieser Satz war mir auch sauer aufgestoßen, denn er geht in die Richtung "wir müssen unser Zusammenleben täglich neu aushandeln", wozu ich anders als Frau Göring-Eckardt allerdings keine Bringschuld erkennen kann.

  • Diese Vergleiche zwischen dem Kyffhäuserkreis und Jena sind aber schon ein ziemlicher Schmarrn. Jena ist nach Erfurt das Zugpferd in Thüringen.



    Universität. Studenten. Studenten wählen eher links, das ist kein Geheimnis.



    Hervorragende Infrastruktur, die wichtigen Autobahnen A4 und A9 direkt vor der Tür, dazu Zeiss...



    Städte wählen eher links - auch das kein Geheimnis. Wo holen Linke ihre Direktmandate? Leipzig, Berlin. Selbst in Bayern sind die Großstädte seit langem SPD regiert, was in Bayern fast schon als linksradikal durchgeht.



    Man schaue sich mal die Mietpreise in Jena an bzw den Wohnungsmangel an Studentenzimmern...



    Im Gegensatz dazu der Kyffhäuserkreis: Universität. Studenten. Große Städte. Infrastruktur. Alles Fehlanzeige. Die 'weltberühmte' A71 streift aus Verlegenheit die Gegend, sonst gibt's da nichts.



    Ein Vergleich von Äpfel und Birnen.



    Das eine pulsierende Stadt mit hohem Lohnniveau und vielen jungen hochgebildeten Menschen weniger rechts wählt als ein überalterter, strukturschwacher Landkreis am A... der Welt ist keine Überraschung - ebenso wenig wie das in Jena die Arbeitslosenquote niedriger ist.



    Bildung und Infrastruktur waren schon immer die Mittel gegen Rechts.

    • @Farang:

      "Selbst in Bayern sind die Großstädte seit langem SPD regiert, was in Bayern fast schon als linksradikal durchgeht."

      Stimmt nicht ganz: SPD / Union : 6/4

      München SPD



      Nürnberg CSU 2020



      Augsburg CSU 2020



      Regensburg SPD



      Ingolstadt SPD



      Fürth SPD



      Würzburg CDU



      Erlangen SPD



      Bamberg SPD



      Landshut CSU

      Bei den drei Großen:



      München , Nürnberg, Augsburg :



      SPD 1.



      Union 2

      • @Hans - Friedrich Bär:

        Nürnberg = Bayern?



        ----



        Solltest mit solchen "Zuschreibungen" im "Freistaat" vorsichtig sein! :-)



        Nürnberg = Bayern? Da könnten wir den Markus ja auch als "Ist Bayer, der kann nicht anders" entschuldigen! :-)

  • Wer mit der Demographie argumentiert, egal in welche Richtung, hat schon verloren. Wissenschaften, wie die Demographie und die Ökonomie, die mit dem 'menschlichen Faktor' zu rechnen haben, sind nicht dazu geeignet, langfristige Prognosen abzugeben. Bestes Beispiel: Die Demographen haben den sogenannten 'Pillenknick' nicht vorausgesehen.

    Seither haben wechselseitige Abhängigkeiten und Dynamiken zugenommen. Wer kann heute schon sagen, wie der Arbeitskräftebedarf in der Pflege in 20 Jahren aussehen wird? Sind wir dann alle mit 90plus noch altersfit, können oder müssen wir dann noch arbeiten oder dauerurlauben? Kümmern sich in Zukunft empathische Pflegeroboter um die Alten? Oder noch mehr freundliche MigrantInnen? Wer kann sich dann Pflege überhaupt noch leisten? Gibt es vielleicht bald Soylent Green? Oder wer? wie? was? …

    Geschichte in die Zukunft gedacht ist immer kontingent. Fast alles ist möglich und Prognosen orientieren sich fast immer an dem, was gerade schon ist. In der Politik ist die imaginierte Zukunft ebenso wie die Geschichte und die Tradition nur ein kläglicher aber immer wirksamer Versuch, eigene Standpunkte zu verteidigen.

  • Einst warnten Linksgrüne 1989, der Osten werde zum Mezzogiorno Deutschlands...sie hatten recht. Die AFD ist die bundesweite Partei der Feiglinge in Ost und West. Ihre Wähler sind zufrieden mit einem Hassobjekt, das sie gefahrlos in "Herrenmenschen" Manier drangsalieren können.



    Dies ist kein Ost-Phänomen in der DDR wurden die Kontraktarbeiter aus Vietnam und Angola oft genauso abgelehnt wie in der BRD die 'Gastarbeiter' aus Italien und der Türkei. Wir wollten Arbeitskräfte aber es kamen Menschen.



    An diesem gesamtdeutschen Rassismus ändern Fakten nix..

  • Jetzt kommen Sie der Alternative und ähnlichen Putinknechten aber nicht mit Fakten. Da können die doch gar nicht mit leben.

    • @vieldenker:

      Doch, das können DIE sehr gut!



      So lange das IHRE Fakten sind & die nicht logisch, wissenschaftlich, gesetzlich usw. Hinterfragt werden.



      Soviel Faktentreue muss sein, auch wenn ich aus Deinem Text entnehme kann:



      Du kannst "einige Leute" aus diesem Umfeld nicht so gut ausstehen! :-)

  • Ich sehe hier einen Aufklärungsbedarf bezüglich "faktenfrei" und "unbeirrt":



    "In Thüringen gelingt Abiturientinnen und Abiturienten besonders oft ein Einser-Abitur: Im Schuljahr 2022/2023 erreichten hier rund 43 Prozent der Abiturienten einen Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,9. Der Gesamtschnitt der Abiturprüfungen lag in Thüringen bei 2,09."



    Quelle:



    de.statista.com/st...gen%20bei%202%2C09.



    Vielleicht kann jemand aus der Riege der LehrerInnen dieser MeisterschülerInnenklassen aus Thüringen uns das inhaltlich verständlich erklären, selbst in Bayern mit besonders beachteter Bildungspolitik ist eine solche Einserschwemme unbekannt.



    Das Ministerium in Erfurt hatte es mal mit "besonders schlauen ThüringerInnen" versucht. "Brain Drain" wäre dann vielleicht eine Lösung.

  • Der Elefant im Raum...Gefunden!!!



    Vielen Dank für diesen, wie gewohnt, sehr kompetenten Artikel!



    Es wurde Zeit, dass sich Eine mit dem echten Problem auseinander setzt: der "afd"!



    Leider beschäftigt sich der Großteil der Medien weiterhin mit der Kritik an der Regierung und den demokratischen Parteien. Gerne werden hier auch : Nähe zu "afd" attestiert, doch der Elefant im Raum, die "afd" selbst, wird nicht problematisiert.



    Das ist in etwa so, wie übers Wetter zu schimpfen, den Klimawandel aber zu ignorieren.



    Wer DemokratIn ist, muss sich allerdings mit dem Schutz unseres Systems auseinander setzen!



    Das ist nämlich bedroht!



    Auch wenn heute JedEr gerne sein eigenes Süppchen kocht, Deutschland ist eine Eintopf und Höcke versucht den gerade auszukippen.



    Da müssen wir uns gemeinsam, wie beim Segeln, mal schön auf die andere Seite lehnen und den Pfeifen ins Gesicht lachen.



    Das heißt z.B., dass es vielleicht auch mal nötig ist, in Brandenburg die demokratischen Parteien zu unterstützen, statt einen Sieg der "afd" abzuwarten.

  • Wie immer genial auf den Punkt gebracht.



    Vielen lieben Dank !



    Irgendjemand muss dies dies jungen Menschen



    nach TikTok "übersetzen", damit Sie es verstehen :-)

  • Dünn besiedelte Gegenden mitten in Europa wären ein Traum, wenn ich auf die CO2 Bilanz der Europäer schaue.

  • "Können die beiden Länder ohne neue Einwanderer auskommen?"

    Na logisch, wie ein Blick auf Japan, dessen Fertilitätsquote seit Jahrzehnten unter der deutschen liegt, zeigt. Sicherlich oft problematisch, doch die Japaner sind sich einig, dass sie auf hohe Migrationsquoten keinen Bock haben.

    Und die Japaner reden darüber. Dort ist das Thema nicht so tabuisiert wie hier.

    Es werden qualifizierte, gut ausgebildete Leute gefragt, die aber keinen Bock haben herzukommen, da Steuern und Abgaben neben Belgien weltweit am höchsten sind. Da gibt es eine Reihe weitaus attraktiverer Länder. Zudem ist Deutschland auf dem absteigenden Ast. Das turnt ab.

    Auch schreckt viele die zunehmende Ablehnung von Migranten ab. Die meisten Deutschen wollen keine weiteren mehr, die Erfahrungen oft nicht gut.

    Wirtschaftswoche:



    „Es wird ein Fachkräftemangel beklagt, den es gar nicht gibt“

    www.wiwo.de/my/pol...gibt/29937284.html

    www.wiwo.de/my/pol...tzt-/29849640.html

    • @shantivanille:

      👍. Facharbeiter ist nur der beschönigende Begriff für Menschen welche die Arbeit machen sollten für die wir "Deutschen" uns zu stolz sind. Ein System in dem mehr Menschen studieren pro Jahrgang als im Handwerk lernen muss scheitern.

  • Nur wenn alle Nicht-AfD Wählenden Thüringen verlassen, kann die AfD ihr Ziel einer absoluten Mehrheit erreichen. So einfach ist das. Am Ende wählen eine Million Thüringer die AfD mit 98%. Ob das dann im Bundesrat wirklich was bringt, man darf gespannt sein.