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Lungenarzt zu CoronaGefährliche Verschwörungstheorien

Der Lungenarzt und ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Wodarg hält die Corona-Epidemie für erfunden. Frühere Weggefährten sind entsetzt.

Auch im ZDF durfte er verkünden, dass Corona ungefährlich ist: Wolfgang Wodarg Foto: Screenshot / Frontal21

Berlin taz | Ein pensionierter Lungenarzt, der die gesamte aktuelle Forschung infrage stellt, vor Panikmache warnt und Verschwörungstheorien verbreitet – das weckt durchaus Erinnerungen. Doch einen wichtigen Unterschied gibt es: Während Dieter Köhler mit seiner fachlich unfundierten und auf Rechenfehlern Kritik an den Grenzwerten für Luftschadstoffe im letzten Jahr von den großen Medien hofiert wurde, findet Wolfgang Wodarg, der das neuartige Coronavirus für völlig ungefährlich hält, sein Publikum fast ausschließlich auf Youtube.

Dort allerdings in großer Zahl: Ein Interview, das die frühere „Tagesschau“-Moderatorin Eva Herman für die rechtspopulistische Webseite Wissensmanufaktur mit Wodarg führte, kam am Donnertag schon auf über eine Million Abrufe. Auch weitere Videos mit dem Lungenarzt, etwa ein Interview mit dem verschwörungstheorischen Youtube-Kanal KenFM, wurden von mehreren hunderttausend Menschen gesehen.

In allen diesen Videos bestreitet der 72-jährige Wodarg, der 15 Jahre lang für die SPD im Bundestag saß und Mitglied im deutschen Vorstand der Antikorruptionsorganisation Transparency International ist, dass vom neuen Coronavirus SARS-CoV-2 eine ungewöhnliche Gefahr ausgehe. „Die Menschen sind nicht mehr und nicht ernster krank als alle Jahre zuvor“, behauptet er beispielsweise. Die Schließung von Schulen und Geschäften hält er darum für „unverantwortliche Panikmache“.

Sein zentrales Argument ist, dass es Coronaviren schon immer gegeben habe, bisher aber nie mit Tests danach gesucht wurde. „Je häufiger wir testen, um so mehr Coronaviren finden wir.“ Zudem bestreitet er, dass das neuartige Coronavirus gefährlicher sei als die bisher bekannten. Und auch höhere Todeszahlen durch SARS-CoV-2 hält er für eine mediale Erfindung.

Finanzielle Motive unterstellt

Doch wie passt das zu den Bildern von überfüllten Krankenhäusern in Italien, in denen massenhaft mit SARS-CoV-2 infizierte PatientInnen sterben? Das kommentiert Wodarg mit den Worten: „Natürlich sterben in Krankenhäusern viele.“ Auf seiner Webseite legt er sogar nahe, dass die Situation aus finanziellen Gründen absichtlich dramatischer dargestellt werde, als sie sei. „Spielen die in Aussicht gestellten europäischen Finanzhilfen für Italiens Kliniken eine Rolle bei der medialen Darstellung der Lage durch einzelne Krankenhäuser?“, fragt er.

Auch den Virologen, die vor den Gefahren von SARS-CoV-2 warnen, unterstellt Wodarg niedere Motive. „Das machen die Virologen, die leben davon“, raunt er. „Und die machen dann Impfstoffe und wollen die verkaufen und machen Tests und verdienen daran und sind wichtig.“ Konkret greift er den in den Medien derzeit sehr präsenten Leiter der Virologie der Berliner Charité Christian Drosten an. Der von ihm entwickelte Test sei nicht aussagekräftig, weil er nicht nur auf das neuartige Coronavirus anspreche, sondern auch auf andere, sagt Wodarg. Zudem sei der Test noch nicht unabhängig validiert, also überprüft.

Drosten bestreitet das entschieden. Der Test sei vielfach überprüft worden und habe „keine einzige falsch positive Meldung“ ergeben, sagte er in seinem NDR-Podcast. Zwar spreche er theoretisch auch auf verwandte SARS-Viren an, aber diese gebe es beim Menschen nicht. „Wir testen mit diesem Test nur das neue Coronavirus.“ Und finanziell profitiere er nicht vom Test, sagte Drosten.

Detaillierte Faktenchecks, etwa vom Recherchezentrum Correctiv oder dem MDR, kommen zum Ergebnis, dass Wodargs zentrale Aussagen einer Überprüfung nicht standhalten. Auch bei bisherigen Weggefährten stoßen Wodargs Aussagen auf scharfe Kritik.

„Das ist blanker Unsinn“

„Ich schätze Wolfgang Wodarg eigentlich sehr“, sagt SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Karl Lauterbach über seinen ehemaligen Fraktionskollegen. Dessen Videos zu Corona hält er aber für falsch und gefährlich. „Das ist eine abwegige, vollkommen falsche Sicht der Dinge“, sagt Lauterbach. „Das ist blanker Unsinn.“ Das neue Virus habe mit den bisherigen Coronaviren nichts zu tun, denn es kombiniere eine hohe Ansteckungsrate mit einer hohen Sterberate. „Jeder, der da ernsthaft unterwegs ist, sagt, so etwas haben wir noch nie gehabt.“

Auch bei Transparency International sorgen die Äußerungen von Vorstandsmitglied Wodarg für Befremden. Das Infragestellen der staatlichen Maßnahmen gegen Corona führe „zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung, die den realen Gefahren des Virus nicht gerecht wird“, erklärte die Organisation – und stellt klar: „Wolfgang Wodarg äußert sich in dieser Sache als Privatperson und nicht in seiner Funktion als Vorstandsmitglied.“ Der selbst sieht das aber offenbar anders: In vielen seiner Beiträge weist er explizit auf sein Amt bei Transparency hin, etwa wenn er betont: „Als Transparency-Mitglied ist mir auch wichtig, dass mögliche Interessenkonflikte offengelegt werden.“

Auch die Medien, in denen sich ihr Vorstandsmitglied äußerte, findet die Organisation problematisch. „Für Transparency Deutschland ist es inakzeptabel, wenn sich Wolfgang Wodarg in Medien wie Rubikon, Ken FM, Geolotico, die mit Verschwörungstheorien und antisemitischen Vorurteilen arbeiten, äußert oder Eva Herman Interviews gibt“, sagte der Vorsitzende von Transpareny Deutschland, Hartmut Bäumer, der taz.

„Frontal 21“ sieht kein Problem

Komplett auf zweifelhafte Internet-Kanäle angewiesen ist er zur Verbreitung seiner Thesen übrigens nicht; sie finden sich auch in einer Quelle, die eigentlich als seriös gilt: Im ZDF-Magzin „Frontal 21“ kam Wodarg am 10. März ebenfalls ausführlich zu Wort. Es sei „nichts Besonderes, dass es jetzt neue Coronaviren gibt“, sagte er auch dort. „Das heißt aber nicht, dass diese Coronaviren gefährlicher sind als andere.“

Neben Wodarg kommen im „Frontal 21“-Beitrag noch weitere Menschen zu Wort, die die Corona-Gefahr relativieren. Die Kritik, mit diesem ebenfalls vielfach im Netz geteilten Beitrag zu einer Verharmlosung beizutragen, weist die Redaktion zurück. Aus ihrer Sicht „gehört es zur Aufklärung dazu, dass es Wissenschaftler, Ärzte und Experten des deutschen Gesundheitssystems gibt, die eine abweichende Einschätzung haben, was die Verbreitung des Coronavirus und mögliche Gegenmaßnahmen betrifft“, heißt es in einer Stellungnahme.

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131 Kommentare

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  • Dieser Kommentar wurde entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation

  • Es gibt verdammt viele Fachmänner, die kritisch gegenüber den Maßnahmen sind, ohne gegen Gesetze der Logik zu verstoßen. Wie soll man DAS erklären - ohne selbst eine Verschwörungstheorie aufzustellen. Haben sich diese Fachmänner mit einem Verschwörungstheoretiker-Virus angesteckt? Sind G5-Wellen für deren Skepsis verantwortlich?

  • Ein "Wissenschaftler" muss kein Wissenschaftler sein.

    • @Rudolf Fissner:

      Völlig richtig, Herr Fissner. Und wie kann denn jetzt ein Laie wissen, welchem anscheinenden Wissenschaftler er vertrauen kann?

      Er ist genötigt jenen anscheinenden Wissenschaftlern zu vertrauen, die von den Medien geprießen werden. Ist es anders, als den Medienkonzernen blind zu vertrauen?

  • Das Infragestellen der staatlichen Maßnahmen gegen Corona führe „zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung, die den realen Gefahren des Virus nicht gerecht wird“, erklärte die Organisation.



    ----------------



    Infragestellen ist immer gut.

  • Mal kurz zusammengefasst: er war Mal Lungenarzt. Später saß er im Bundestag. Er ist weder Virologie noch Infektiologe. Sein Fachwissen stammt aus dem letzten Jahrtausend.

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

    • @Eibi:

      Wissenschaft lebt aber nicht von der Meinungsdiktatur, sondern von der Auseinandersetzung. Die logische Begründung von Dr. Wodarg enthält meines Wissens keinen formalen Fehler. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren!

    • @Eibi:

      Heißt? Kennen Sie die Reportage aus 2009 bezüglich yet Schweinegrippe ? Der Titel „PROFITEURE DER ANGST“?

      • @Illoinen:

        sehr interessant, danke für diesen Beitrag!

  • „Das ist eine abwegige, vollkommen falsche Sicht der Dinge“, sagt Lauterbach. „Das ist blanker Unsinn.“



    Also jener Lauterbach, der seit 2003 die Reduktion (und Konzentration) der Krankenhäuser von 2200 auf 800 predigt, was nach Auffassung der Bertelsmänner immer noch erreicht werden muss, von ca 1600 auf 800. Jener Lauterbach, der die Anzahl der Krankenhausbetten von 500.000 auf 300.000 reduzieren wollte, der die Fallpauschalen propagierte, der die Privatisierung von Krankenhäusern zu Konzernen unterstützt.



    Es wäre Zeit, dass dieser Lauterbach zunächst mal verkündet, dass er selbst für blanken Unsinn stand, der inzwischen höchst gefährlich geworden ist.



    Und solange sollte man diesen Lauterbach nicht in Faktenchecks bemühen.

  • Vielleicht noch eine Stimme, um die Debatte auch fachlich zu erweitern. Ein Prof der die Massnahmen für falsch und völlig überzogen hält.

    m.youtube.com/watch?v=JBB9bA-gXL4

    • @Struppi:

      Der tolle Prof (ist nur ein Dr., aber egal) arbeitet mit Zahlen, die veraltet und aus dem Zusammenhang gerissen sind, um eine Geschichte von der "Verschwörung Corona" erzählen zu können. Gleich die erste Seite aus seinem Video (EuroMOMO) widerlegt seine Interpretation der Zahlen. Aber diese Einordnung hat er natürlich wunderschön in seinem Screenshot weggelassen und auch nicht darüber gesprochen.

    • @Struppi:

      Ich sach's mal so: Auch ein „kollektiver Selbstmord“ muss möglich sein. Es ist ja schließlich nicht so, dass es überhaupt keine hinreichenden Gründe dafür gäbe.

  • Ein Punkt ist an seiner Darstellung - aus meiner Sicht zumindest - durchaus überlegenswert. Wenn man jetzt alle Toten auf Corona testet, wird man wohl bei sehr vielen Toten das Corona-Virus nachweisen können. In Italien soll man angeblich so vorgegangen sein. Daraus dann einfach abzuleiten, dass all diese Menschen an Corona gestorben sind, wäre wissenschaftlicher Unsinn. Statistik ist tückisch und stellt nicht selten Zusammenhänge her, die es so gar nicht gibt.

    • @Rainer B.:

      Ich traue der Italienischen Wissenschaft zu, dass sie selbst darauf gekommen ist und verlässliche überprüfbare Zahlen gibt. Warum davon ausgehen, dass die Zahlen gefälscht sind? Die beteiligten Wissenschaftler würden Ihren Ruf und somit ihr Job riskieren. Wofür? Die Wahrheit in dem offenen Betrieb der Wissenschaft kommt immer früher oder später ans Licht. Gerade ein so exponierter und relevanter Zahl werden viele unabhängige Menschen genau überprüfen. Wir können uns darauf verlassen.

      • @Doktor No:

        Wer erinnert sich denn bitte daran, dass es Dr. Drosten war, der bei der ersten Corona Panik mit dem SARS-Cov (ohne 2) völlig daneben lag. Er selbst sagt in seinem Podcast, dass er daneben lag. Trotzdem hat er einen Preis dafür bekommen.

        Ich würde auch gerne einen Preis dafür bekommen, voll daneben zu liegen.

      • @Doktor No:

        Ach wissen Sie - für einen Hammer sieht irgendwann jedes Problem nach einem Nagel aus. Manche Länder schließen die Todesfälle in ihrer Statistik mit ein, andere nicht. Durchweg alle Statistiken lassen leider Angaben darüber vermissen, wieviele Tests denn insgesamt durchgeführt wurden und wieviele davon positiv bzw. negativ waren. Schaut man sich die Corona-Weltkarte der John-Hopkins-Universität an, scheint Corona etwa in Russland zumindest noch letzte Woche überhaupt kein Problem zu sein. Was heißt das? Wird dort nicht getestet? Gibt es dort keinen Zuwachs an beatmungspflichtigen Patienten? Gibt es dort vielleicht bereits eine ausreichende „Herden-Immunität“? Hat man sich dort schlicht schon daran gewöhnt, dass Alte und Kranke sterben? Liegt es an der geografischen Weitläufigkeit des Landes? Alles ziemlich unklar.



        Würde man morgen anfangen und alle Toten auf Fußpilz testen, könnte es durchaus sein, dass man zu dem Ergebnis kommt, 2/3 der Todesfälle waren wohl letztlich auf Fusspilz zurückzuführen. Nicht, dass ich die Bedrohung durch dieses Virus herunterspielen möchte - ganz und gar nicht - allerdings möchte ich zu Bedenken geben, dass wir derzeit leider überhaupt keine belastbare Datenbasis haben, auf der sich rationale Entscheidungen treffen ließen. Emotional ist die Sache klar - Zustände wie derzeit in italienischen Kliniken muss man nach allen Kräften vermeiden.

    • @Rainer B.:

      Ist wie mit dem Klima. Da gibt es ach den Klimawandel und "Wissenschaftler" die den Zusammenhang zwischen selbigen und den Rekordhitzewellen jedes Jahr für statistischen Unsinn halten.

      • @Rudolf Fissner:

        Also ich wüßte keinen Wissenschaftler, der den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und den Hizerekorden der letzten Jahre leugnet.

        Und im Übrigen zum Thema Statistik soviel:



        Statistisch ist jeder 5. Mensch Chinese. Und nun überlegen Sie selbst, wie viele Chinesen Ihnen in der vergangenen Woche begegnet sind ...

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Für die Jüngeren unter uns:

    Was waren das noch für Zeiten, in denen inhaltlich kontrovers debattiert werden konnte. Ich habe es, Geb. jahr 1952, selbst noch erlebt.

    Heute ist dies ohne die ganz großen Geschütze offenbar nicht mehr möglich.

    Wie wäre es mal mit einem

    +++ Fakten-Check?

    Mündige Leser können dann selbst entscheiden, welcher Variante sie größeren Glauben schenken möchten.

    Welterklärer haben ausgedient. Hoffentlich.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Welterklärer haben ausgedient? Aber, aber. Die Öffentlich-rechtlichen nehmen Sie ungefragt und gern an die Hand und 'ordnen das für Sie ein'.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Chutriella:

        Keineswegs, keineswegs.

        Mich nimmt nur der an die Hand, von dem ich es auch will. Nicht erst seit den Tagen von CoV 2.

        Angebote im Öffentlich-Rechtlichen- Fernsehen heißen deshalb Angebote, weil sie angenommen - oder ignoriert und abgelehnt werden können.

        Deshalb ziehe ich eine gepflegte Selbstermächtigung (danke, Clemens!) jedem Opfergejammer vor.

  • Na mal sehen, wie die Berichte und Kommentare in ein paar Tagen und ein paar Wochen aussehen, wenn die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Hysterie voll zu tragen kommen und für jedermann spürbar sind ...

  • gestern hieß es ja: "600 grippetote in Italien an einem Tag" ... daher hier mal die deutschen Monats-/ Tages-Totenzahlen (gesamt) zum Vergleich:



    Tagesdifferenzen in D. zw. 3450 Toten PRO TAG (März 18) und 2323 Toten pro Tag in Deutschland (Sept. 2018) sind normal. Differenz 3450-2323=1130. also zeitweise 1000 Tote pro Tag in D., bei denen Corona (oder Grippe oder ein anderer Atemwegsvirus) nachweisbar ist, wären im üblichen Rahmen und kein Ausreißer....

    • @jodokus:

      Dazu kann man im Corriere della Sera die Verteilung der Toten auf ganz Italien tabellarisch nachsehen. Von der Spitzenposition der Lombardei in dieser traurigen Statistik ist es nicht mehr weit zu den schlimmsten Zuständen in Bergamo.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    der große beleuchter könnte sich dazu (vielleicht kopfschüttlend) denken:



    dann sterbt doch einfach aus!

  • Kürzlich war ein Bericht von einer Bestatterin in Italien zu sehen, die sagte, daß sie in den letzten zehn Tagen so viele Beerdigungen hatte, wie sonst in einem halben Jahr. Grippe hin, Corona her, das ist ein enormer Anstieg, also hat sich da was verändert. Das ist evident.

  • Corona-Krise ist keine „Corona“-Krise sondern eine Krise der Folgen von Krankenhausreform und den Gesundheitsreformen, also eine politische Krise!

    Die Reformen, wie bereits mehrere Journalisten berichteten und viele insb. betroffene Ärzte sich öffentlich äußerten, haben das Gesundheitswesen kommerzialisiert. Selbst Geschäftsberichte von staatlichen KH wie Vivantes oder Charite zeigen, wie an Patienten gespart wird. Es werden Kennzahlen gebildet und z.B. Verweildauer im KH (Zeit des Aufenthalts/Patienten) verkürzt oder Bettenbelegung (Anzahl der Betten im KH) verkleinert. Nun ist das ganze Gesundheitssystem mit dem Corona-Virus überfordert.

    Es gibt aber Länder, wo es mehr Bevölkerung gibt (als bei uns), wo Tourismus stärker ausgeprägt ist, aber wo am Gesundheitssystem nicht gespart wurde, dort gibt es keine Diskussionen um Krise oder Ausgangssperren oder gar Probleme für Ärzte.

    • @Stefan Mustermann:

      Auch in China?

    • @Stefan Mustermann:

      Bitte Butter bei die Fische: Welche Länder sind hier Vorbild?

      • @Wondraschek:

        Bitte schön:



        de.statista.com/in...ionalen-vergleich/

        • @HopeDrone:

          Danke, allerdings kann ich nicht die Verallgemeinerung nachvollziehen, dass in den deutlich besser dastehenden Ländern das Gesundheitssystem insgesamt besser ist, z.B. in den USA. Die statistik ist aber wirklich interessant und eine Aufforderung zum Handeln.

  • Wir tappen im Dunkeln, weil wir nicht sicher erfassen, wer nun Corona-infiziert ist und damit Immunität entwickelt. Angenommen, ganz Italien ist bereits angesteckt worden und es gäbe 6000 Tote. Das wären 0,1% der Bevolkerung und nicht 8,3%, wie aus Italien berichtet.



    Unbestritten ist, die Krankenhäuser in Italien sind überbelastet und deshalb gibt es übermäßig viele Tote, die man durch die jetzigen Hygienemaßnahmen endlich vermeiden kann. Die Niederlande haben im Rahmen der deutschen Krankheit "MRSA" das Notfallsystem am besten ausgebaut, rechnen mit völliger "Durchseuchung", praktisch ohne weit gehende Maßnahmen und werden wahrscheinlich das Virus am besten überstehen. Bei uns liegt noch immer alles im Argen.



    Ich als ehemaliger Patient der deutschen Krankenhauskrankheit MRSA weiß, wovon ich rede. Die niederländischen Krankenhäuser nehmen noch immer keine deutschen MRSA-Patienten auf, zu Recht.

    • @Bernd Schlüter:

      Sie bringen Grundgesamtheiten durcheinander



      8,3% bezieht sich nicht auf die Bevölkerung, sondern auf den Anteil der Infizierten. www.fr.de/panorama...h-zr-13591649.html



      "++ 20.03.2020, 07.05 Uhr: Die Sterberate in Italien ist nach wie vor außergewöhnlich und geradezu beängstigend hoch. Laut Angaben der Johns Hopkins University in Baltimore (USA) ist die Zahl der Infizierten über Nacht auf 41.035 gestiegen, 3405 Menschen sind bisher an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die Mortalität beträgt damit knapp 8,3 Prozen"

      • @Rudolf Fissner:

        Wie Herr Fissner sagt, die Anzahl der tatsächlich Infizierten ist völlig unbekannt, Weil die Testverfahren nicht entwickelt oder zu teuer sind. Die 8,3% also auch in den USA, für Italien wurden 8,3 und 8,4% gemeldet, die natürlich in keiner Weise stimmen können. Bloßes Abschreiben ist bei Beamten nicht unüblich.



        Die Niederländer haben das deutsche MRSA mit Vernunft besiegt und die wirkliche Ursache, menschliches MRSA von tierischem abgegrenzt.



        Bei Corona ist das anders, da gibt es den Übersprung vom Tier zum Menschen, wie übereinstimmend berichtet wird.



        Auch die Niederländer wissen nicht alles über das Corona-Virus. Es ist ein Versuch, mit "laschem" Vorgehen eine schnellere "Durchseuchung" = Fachbegriff , mit entsprechend schnellerem Erreichen der Immunität der Bevölkerung zu erreichen, was wirtschaftliche Folgen mildert, die auch zur Mortalität beitragen können. Die Niederländer sind in der glücklichen Lage, nun ein gut ausgebautes Notfall- und Hygienesystem zu besitzen, wir in Deutschland haben das noch nicht und können uns niederländische Experimente nicht erlauben. In Italien ist das Notfallsystem zusammengebrochen. Unser RKI beobachtet genau, deshalb bei uns die einschneidenderen Maßnahmen.

        • @Bernd Schlüter:

          "Wie Herr Fissner sagt ..."

          Nein auch das hat Herr Fissner nicht gesagt. Er sagte "Sie bringen Grundgesamtheiten durcheinander" (s.o.)

      • @Rudolf Fissner:

        Das hatte Herr Schlüter verstanden. Er hatte hypothetisch die Bevölkerung mit der Zahl der Infizierten gleichgesetzt, weil man letztere nicht kenne



        (= extreme Annahme: Alle ham's.).

        • @MontNimba:

          Jetzt muss er nur noch die Verdopplung alle 4 Tage einrechnen, dann weiß er wann die 0,1% bei 8,3% angekommen ist.

  • Theoretisch hat Wodarg sogar recht, nur eben praktisch nicht, denn dieses Virus führt (zumindest bei Risikogruppen), zum Erstickungstod.

    Es ist die eine Sache, ob ein vorerkrankter Mensch an Grippe stirbt und nicht wirklich weiß was letztendlich Todesursache war. Etwas völlig anderes ist es, wenn jemand an Corona erkrankt und sicher weiß, dass seine Atmung in 10 Tagen aussetzen wird.

    Wodarg setzt hier Sachen gleich, die nun mal nicht gleich sind. Unwissenschaftlich.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Es sterben halt nicht nur Risikogruppen, die sterben nur sehr häufig (todesraten da sind zweistellig teilweise) es erkranken und sterben auch völlig gesunde.

      • 8G
        80198 (Profil gelöscht)
        @83379 (Profil gelöscht):

        Völlig gesunde mit Sicherheit nicht. Wer kennt denn seine Krankheiten alle ? Wieviel Raucher belasten Ihre Lunge vorsätzlich und machen diese für Corona angreifbar ?

        • @80198 (Profil gelöscht):

          Völlig gesunde mit Sicherheit nicht?



          Steile These! Belege?

          • 8G
            80198 (Profil gelöscht)
            • @80198 (Profil gelöscht):

              Ich lese da, dass 0,8% der Untersuchten keine Vorerkrankungen hatten. In dem Fall "nur" drei Menschen, aber es wurden ja auch noch nicht allzu viele genau untersucht. Also eher nix mit Sicherheit.

            • @80198 (Profil gelöscht):

              Und wie sieht es mit eingeschränkter Lungenfunktion nach überlebter Corona Pneumonie aus?

              Eingeschränkte Lungenfunktion kenne ich schon, möchte ich nicht und würde ich niemandem wünschen.

  • Ich finde die Kommentare hier angenehm ausgewogen! Danke für die sachlich vorgetragenen kritischen Anmerkungen in beide Richtungen, fast keine Polemik, das erlebt man heutztage selten in Foren! Gruß in die Runde!

  • Dieser Beitrag, genau wie der Beitrag vom Correctiv, liest sich als versuche ein Laie mit großem Selbstvertrauen die Thesen eines Fachmanns zu widerlegen. Traurig, wenn solche Artikel größere Aufmerksamkeit bekommen als die These von Wodarg.

    • @Mh Mhe:

      Inwiefern ist ein früherer Lungenarzt ein Fachmann? Wieso hat der mehr Kompetenzen als all die derzeit am Virus forschenden Wissenschaftler?

  • Den Tod besiegt man nicht, indem man das Leben erstickt!

    Da hatte man die vielen kleinen Krankenhäuser geschlossen und die großen wurden privatisiert und sollen jetzt Rendite abwerfen und arbeiten normalerweise schon am Limit. Da muss man sich nicht wundern, dass es jetzt zu wenige Plätze gibt.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Stefan Geiger:

      "Den Tod besiegt man nicht, indem man das Leben erstickt!" doch ganz genau so besiegen wir den Virus, wenn alle jetzt weitermachen dann wird das Gesundheitssystem kollabieren und dann fallen wir ins Mittelalter zurück wo Menschen an einfachsten Krankheiten und Verletzungen sterben weil die Krankenhäuser 3x ausgelastet sind und so viele Ärzte und Krankenschwestern ausfallen.

  • Früher war die taz mal eine linke revolutionäre Zeitung! Heute ist sie Mainstream! Das ist echt langweilig!



    Wenn wir schön viel desinfizieren wie im Krankenhaus, haben wir die multiresistenten Keime bald überall! Einen Kampf gegen die Natur und die natürlichen Kräfte werden wir nie gewinnen! Gesundheit hat etwas mit gesundem Leben zu tun und nicht mit desinfizieren!

    • @Stefan Geiger:

      Multiresistente Erreger sind gegen diverse Antibiotika resistent, nicht gegen Desinfektionsmittel!



      Wer nicht richtig desinfiziert (oder zeitlich nicht dazu in der Lage ist) bereitet den Erregern (auch den multiresistenten) erst den Weg.

      • @schuhwerfer:

        Echt nervig, dass nicht alle Kommentare zeitnah gepostet werden. Dann könnte man sich seine eigenen manchmal sparen.

    • @Stefan Geiger:

      Sie brauchen glaube ich mal eine Nachschulung, was multiresistente Keime sind und wie sie entstehen.



      Zunächst einmal sind das Bakterien. Sie entstehen, wenn Bakterien gegen mehrere Antibiotika immun werden. Dies erfolgt in der Regel durch Kontakt mit Antibiotika, bei denen nicht alle Bakterien vernichtet werden, so dass sich Resistenzen bilden können.



      Desinfektionssprays und -gels sind keine Antibiotika. Sonst dürfte man die nicht so großflächig verkaufen und einsetzen. Desinfektionsmittel töten schlicht alle Bakterien und Viren ab, indem sie z.B. in die Membran eindringen und so die Zellen kaputt machen. Deswegen wirken sie flächig gegen verschiedenste Keime, während ein Antibiotikum immer spezifisch gegen bestimmte Bakterien oder Bakteriengruppen wirkt.

    • @Stefan Geiger:

      Genau. Lieber nicht desinfizieren - und nicht impfen - kurz „das Leben nicht ersticken“ wie Sie weiter oben anmerken (ein durchaus zynisches Wortspiel aktuell). Denn das „gesunde Leben“ kennt mit seinen „natürlichen Kräften“ halt auch die natürliche Auslese... hoppla, jetzt bin ich doch nahtlos mit ihrer pseudolinken Reformhaus Eso-Denke im Faschismus gelandet... sapperlot!

      • 8G
        80198 (Profil gelöscht)
        @hup:

        Das ist aber mal eine fundiere Antwort.



        Wir müssen lernen mit Risiken zu leben. Wer schlechte Stadtluft einatmet, raucht und trinkt, zu viel Zucker und Fett isst, der belastet nun mal sein Immunsystem. Stress und wenig Schlaf kommt dazu. Sollen wir jetzt wirklich auf jeden Erreger losgehen, damit wir unseren Lebensstil nicht ändern müssen . Ist es nicht eher so, dass wir eben bewusst viel Fleisch essen, rauchen und saufen, weil es uns den Spaß wert ist ?

        • @80198 (Profil gelöscht):

          Na, da bin ich jetzt aber mal gespannt, ob sich das Virus dann auch explizit auf die fleischfressenden, saufenden, rauchenden, evtl. noch rumhurenden? Teile der Bevölkerung beschränkt und die grünteetrinkenden, veganen, womöglich schon vegetarischen?, gut ausgeschlafenen Yogatreibenden verschont.

        • @80198 (Profil gelöscht):

          Wenn das eine These sein soll, dass Sport und gesunde Ernährung nachweislich vor Covid-19 schützt, hätte ich dafür gerne Belege.



          In meinem Bekanntenkreis ist eine gesunde, nichtrauchende 25jährige schwerst erkrankt. Wird es wohl überleben. Aber zwischen kerngesund und tot liegt eben ein ziemlich großes Spektrum, das man nicht unnötig erforschen sollte.

          • 8G
            80198 (Profil gelöscht)
            @Frida Gold:

            Wollte damit sagen, dass es sehr viele Krankheitsgründe wegen unserem Lebensstil gibt und dein Virus lediglich ein zusätzlicher Auslöser ist. Und klar steckt man sich beim Apresski in Ischgl leichter an als beim joggen

  • Weder hier noch in den genannten Quellen (Correctiv, MDR) wird wirklich auf Wodargs These eingegangen. Dabei ist Wodargs These schlüssig.

    • @Mh Mhe:

      Welche These? Dass das Virus harmlos ist? Und warum kollabiert dann Italiens Gesundheitssystem nicht jährlich bei der normalen Grippe?

  • Herr Wodarg ist ein erfahrener Arzt und engagierter Bürger unserer Gesellschaft:



    www.wodarg.com/vor...rlicher-werdegang/



    Ihn als "Verschwörungstheoretiker" abzuurteilen ist nicht zielführend.

    Zur Zeit gibt es zwei sich widersprechende Meinungen zu COVID-19: die offizielle "Staatsversion" und die unabhängiger Ärzte, wie etwa Wolfgang Wodarg oder Prof.Dr.Doris Mölling (interessanterweise sind beide pensioniert und haben keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu befürchten).



    Als besorgter Bürger und Laie bilde ich mir meine Meinung, - ebenso wie sich die Regierenden beraten lassen. Dabei fehlt mir die Fachkompetenz zu bewerten, welche Meinung den Kern trifft. Wohl aber nehme ich wahr, wie engagierte Fachleute durch ihre Meinungsäußerung in ein schlechtes Licht gerückt werden und an ihnen kollektiver Rufmord begangen wird.



    Unter pluralistischer Meinungsbildung als demokratischen Prozess der Wahrheitsfindung verstehe ich etwas anderes!

    Dass sich die taz am Medienmord an Herrn Wodarg beteiligt, zeigt mir, wo das ehemalige Zeitungskollektiv heute steht: es ist längst im journalistischen Mainstream verwurzelt.



    Schon lange kaufe ich die ehemals engagierte Zeitung nicht mehr, da sie sich nur noch durch ihr Äußeres von den "großen" Meinungsblättern unterscheidet.



    Der unabhängige Journalismus findet sich zum Glück noch bei den "alternativen Medien"...

    • @Nonkonformist:

      Das Gute an die wissenschaftliche Arbeit ist, dass es sich von vielen unabhängig überprüfen lässt. In dem Fall bringt dieser Herr eine Aussage, die sich sehr schnell widerlegen lässt. Eigentlich Ende der Diskussion. Dass er jetzt trotzdem dabei bleibt und die Fakten nicht einsehen will ist wiederum eher ein Zeichen Sturheit, Aufmerksamkeitssyndrom und Senilität. Und wenn er sich Verbreitung in Foren sucht, die Fakten regelmäßig beiseite schieben, dann ist er erst recht nicht mehr ernst zu nehmen. Dass die öffentlich-rechtlichen ihren Fehler nicht einsieht und das Ganze nicht als Kuriosum einordnet sondern als gültige Ansicht so stehen lässt, ist eigentlich irre.

      Weil wir in einer freien Gesellschaft leben, freue ich mich, dass Sie Ihre Gruppe gefunden haben, wo die Welt so ausschaut, wie es Ihnen gefällt. Ich lese auch gerne Phantasieromane und verändere mein Bewusstsein mit Alkohol und komme mir toll vor. Ich treffe auch Gleichgesinnte. Sie tun dasselbe auf Ihre Art. Vielleicht sind wir Nachbarn. Zum Glück agieren Gesundheitsamt und Regierung basierend auf Wissenschaft und nicht auf Phantasie.

    • @Nonkonformist:

      Hier - ganz pluralistisch - eine Erwiderung auf Wodargs Thesen:



      www.spiegel.de/wis...-a4e4-2ebe7aa6c270

      • @hup:

        Es ist das Gleiche wie bei der Klimakrise: Sowohl die medien als auch unser kritisches Denken stellen ein "falsches Gleichgewicht" zwischen Außenseitenthesen und Fachleute-Mehrheit her. Ein "kritischer Denkfehler", das Wortspiel sei erlaubt. Die Klimaleugner nutzen ihn gerne.

  • "Ihr Verweis auf die hohe Anzahl von Todesfällen in Italien, verknüpft mit Erfahrungsberichten von Bestattungsunternehmen, hilft nicht, sondern ist Panikmache"

    Übersetzung: "Ihre doofen Fakten mag ich nicht, deshalb gehe ich nicht darauf ein. Stattdessen hier anderes Zeug".

    Gute Nacht, sage ich da.

    • @tomás zerolo:

      Wenn Sie Schlagzeilen lesen wie:



      Epemiologen sagen, die Krise könnte zwei Jahre dauern (Der Spiegel), oder



      Es könnte 10 Mio Infizierte geben (RKI).

      Was ist das für Sie? Ich nenne das Panikmache oder zumindest Worst Case Betrachtungen die aber nicht als solche gekennzeichnet werden.



      (Übrigens, was dieser ehemalige Lungenarzt sagt sehe ich inhaltlich keinesfalls so). Insofern darf man schon mal über abweichende Maßnahmen reden die in anderen Ländern geschehen und nicht immer das gut finden was der Deutsche heute so entscheidet.

      • @Tom Farmer:

        "Epemiologen sagen, die Krise könnte zwei Jahre dauern (Der Spiegel), oder

        Es könnte 10 Mio Infizierte geben (RKI)"

        Angesichts der aktuellen Ausbreitungszahlen (und der Tatsache, dass wir weder ein Therapeutikum noch eine Impfung haben) sind diese Einschätzungen nicht abwegig. Zehn Millionen Infizierte auf keinen Fall -- zwei Jahre scheint mir ein wenig hoch, aber möglich.

        Panikmache geht anders.

      • @Tom Farmer:

        Wo wird denn großartig anders entschieden als in Deutschland?

        • @Jim Hawkins:

          Grossbritannien und die Niederlande haben anfangs darauf gesetzt, möglichst früh Herdenimmunität zu erreichen (d.h. die besonders schwachen aus dem Verkehr zu ziehen und den Dingen ansonsten freien Lauf zu lassen).

          Das scheint in der Epidemiologie auch ein akzeptierter Ansatz zu sein.

          GB hat dann Modellrechnungen gemacht, und hektisch zurückgerudert. Die Niederlande rudern wohl auch zurück.

        • @Jim Hawkins:

          Großartig anders habe ich auch nicht geschrieben. Aber Ansatz die Risikogruppen zu trennen ist z.B. gut wie in Australien: Supermärkte morgens zwischen 8 und 10 nur Senioren. Also keine pauschale Ausgangssperre.



          Derlei Ideen gibt's viele, Risiken zu minimieren. Scheint wohl zu mühsam für die Politik.

          • @Tom Farmer:

            Na schön, das ist sicher eine gute Idee. Wer weiß, vielleicht ist das nächste Woche hier auch so?

            Mein Eindruck ist, die Stimmen aus der Wissenschaft, RKI und Drosten etwa, klingen für mich plausibel und glaubwürdig.

            Allerdings habe ich nicht Virologie studiert und vielleicht ist das alles Käse.

            Aber bevor ich mich mit jedem Unsinn auseinandersetze, vertraue ich den Fachleuten und ich habe auch den Eindruck, dass die politischen Entscheidungen bisher nicht gerade gaga waren.

  • Egal, wie gefährlich ein Virus ist - fakt ist eines:



    Wenn Viren erst mal frei gesetzt sind, vermehren sie sich so ange, bis entweder ihre Nahrungskette abgebrochen oder unterbrochen wird, oder aber ein wirksames Gegenmittel gegen sie eingesetzt wird.



    Daher sind alle bisher getroffenen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Cronavirus allenfalls von bedingtem Wert.



    Und das wird so laneg so bleiben, bis ein wirksames Gegenmittel zur Verfügung steht und im erforerlichen Maßstab zum Einsatz kommt. Egal, was die Regierungen bis dahin an Maßnahmen treffen.



    Ist zwar bitter, führt aber kein Weg drum herum.

    • @Denkender_Buerger:

      "[...] bis entweder ihre Nahrungskette abgebrochen oder unterbrochen wird, oder aber ein wirksames Gegenmittel gegen sie eingesetzt wird."

      Mit Gegenmittel beziehst du dich auf das menschliche Immunsystem?! Andernfalls wirft es die Frage auf, warum Menschen überhaupt die letzten zehntausende von Jahren überleben konnten, als es noch keine Impfungen und dergleichen gab.

    • @Denkender_Buerger:

      Es geht doch bei allen derzeitigen Maßnahmen schlicht darum, die Ausbreitung zu verlangsamen, damit man mit den Erkrankten umgehen kann.



      Natürlich bleibt das Virus. Vermutlich auf lange Zeit. Wie die Grippe. Irgendwann gibt's dann Impfstoffe und Mittel als Gegenmaßnahmen, aber halt noch nicht, also müssen wir Zeit gewinnen. Nur darum geht es doch im Moment.

    • @Denkender_Buerger:

      Ihr Betrag ist zu fast 100 % -ig Nonsense und ich empfehle vom denkenden zum lesenden Bürger zu werden.



      Viren sind nicht von Nahrungsketten wie Sie schreiben abhängig sondern vermehren sich in dem Sie Wirtszellen befallen, deren Erbgut verändern und dies dazu führt dass die (z.B. menschlichen) Zellen die Vermehrung der Viren übernehmen. Die freigesetzten Viren befallen dann wieder weitere spezifische Wirtszellen im selben oder andern Organismus.



      Diese sog. Infektionskette zwischen lebenden Zellen (von Mensch zu Mensch) kann unterbrochen werden Das ist das aktuelle Ziel, und daher Abschirmung der Menschen untereinander.



      Außerhalb der Zellen sterben die Viren natürlicherweise rasch ab,z.B. durch Austrocknung, UV-Licht, Sauerstoffwirkung, Temperatur... Das geschieht zu 100 % immer (abhängig von der Zeit außerhalb der Zellen) ohne dass man aktive Gegenmittel einsetzen muss.

      Also ist das ein grundsätzlich Erfolg versprechender Weg. Ihr Beitrag nicht.

      • @Tom Farmer:

        Ach - der beschriebene Zellbefall ist keine Form der Vermehrung? Und die Wirtszelle keine Form der Nahrung?

        Das müssen Sie mir mal erklären.

  • 0G
    00842 (Profil gelöscht)

    Halten wir uns doch an den Fakten fest:

    1. Eine normale Grippewelle weist laut RKI eine Mortalitätsrate von 0,1 bis 0,2 % auf.

    2. Bei der vergleichsweise starken Grippewelle 2017/2018 starben allein Deutschland 25.000 Menschen.

    3. Die Mortalitätsrate von Corona wird neuerdings auf 1,4 % taxiert, Grundlage sind Daten aus China.

    Knackpunkt ist die Dunkelziffer. Das RKI sagt aber selbst, die tatsächlich Infizierten könnten die bestätigten Infizierten um das Viereinhalb- bis Elffache, womöglich sogar um das Zwanzigfache übersteigen. Trifft Letzteres zu, liegt die Mortalitätsrate von Corona im Rahmen einer Grippewelle. Die vielen Toten in Italien lassen eine enorm hohe Dunkelziffer vermuten.

    Das Problem dabei ist: Man weiß es erst hinterher. Dennoch halte ich die Frage für berechtigt, ob man Maßnahmen ergreifen sollte, die zum Kollaps der Wirtschaft führen könnten. Das heißt, man muss rational abwägen, ob die gesellschaftlichen Kosten der Bekämpfung einer Krankheit nicht schlimmer sind als die Krankheit selbst. Sollte etwa das Finanzsystem kollabieren, könnte die Gesellschaft einen ungleich höheren Preis zahlen, als ihn das Coronavirus verursacht hätte.

    Und noch etwas: Ich bin generell dagegen, wenn alle einer einzigen Meinung hinterherrennen und sämtliche davon abweichenden Meinungen niedermachen. Die Demokratie lebt doch vom Streit über den richtigen Weg.

    • @00842 (Profil gelöscht):

      Völlig richtig CALABI-YAU. Ich bin mir nicht sicher, wie viele Menschen heutzutage ein derart langes Posting lesen, finds aber gut, dass du dich so ausführlich befasst.

      Die Mortalitätsrate hat noch einen weiteren Knackpunkt: Die Messung. Ein Corona-Toter ist laut Messung (offizieller Fakt) ein Mensch, der gestorben ist und positives Ergebnis zu SARS-COV-2 hatte. Wenn du mit positivem Ergebnis zuhause in deiner Quarantäne vom Ehepartner erstochen wirst, bist du per definition ein Corona-Toter.

    • @00842 (Profil gelöscht):

      Sie müssten auch für die Grippe eine Dunkelziffer ansetzen, wenn Sie eine solche für Covid-19 annehmen. Covid-19 ist einfach viel, viel gefährlicher solange es keine Impfung (ja, hallo Ihr Impfgegner) gibt.

    • @00842 (Profil gelöscht):

      Na endlich mal jemand, der sich nicht von der allgemeinen Hytherie hat ansstecken lassen, sondren die Sache nüchtern so sieht, wie sie ist.

    • @00842 (Profil gelöscht):

      Ja, freie Diskussion und Hinterfragen ist wichtig - auch und gerade in Krisenzeiten.

      Aber hier ist der Scheidepunkt: wenn abweichende Meinungen von outliern der Wissenschaft bei einzelnen dazu führen, sich selbst zu ermächtigen die aktuelle Isolationsvorgaben zu sabotieren, also im Sinne des Schutzes von anderen antisozial zu handeln, weil Infektionsketten nicht unterbrochen werden, dann geht das zu weit.

      Es gibt das Problem der falschen Äquivalenz, wenn Randmeinungen als gleichwertig zum Expertenmainstream betrachtet werden. Wenn man Wodarg hier zustimmt - warum dann nicht einzelnen Klimaleugnern aus der Wissenschaft zustimmen...

      Das wird gerade dann gefährlich wenn zumindest ein Teil der Argumente plausibel erscheint - die Aussagen im ganzen aber kein Wasser halten.

      Wie gesagt: abweichende Meinungen muss man aushalten - aber nicht wenn das dazu führt, dass teure und aufwändige Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie konterkariert werden. Dann ist es nicht die Aufgabe der Medien diese Meinung zu transportieren - zumindest nicht ohne deutlichen Widerspruch und nicht auf Seite 1.

      • 8G
        80198 (Profil gelöscht)
        @hup:

        Hat Wordag etwa vorgeschlagen keinen Abstand zu halten ? Das kann ich mir nicht vorstellen.

    • 0G
      00677 (Profil gelöscht)
      @00842 (Profil gelöscht):

      "Ich bin generell dagegen, wenn alle einer einzigen Meinung hinterherrennen und sämtliche davon abweichenden Meinungen niedermachen."

      Jaja, Kind und Herdplatte und so ....

    • @00842 (Profil gelöscht):

      Man darf nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Mortalitätsrate in Deutschland ist z. B. im Moment im Vergleich zu China oder - deutlich schlimmer - Italien verschwindend gering. Man kann das auf Unterschiede im Gesundheitswesen zurückführen oder auf stark differierende Dunkelziffern. In Deutschland wäre die demnach eher klein.

      In jedem Fall aber zeigen die absoluten Zahlen an Schwerkranken und Toten aus Italien, dass dieser Virus eben NICHT dieselbe Kragenweite hat wie eine normale Grippe. Die überfüllt nämlich keine Krankenhäuser.

    • @00842 (Profil gelöscht):

      Die 1,4 % Mortalität der Daten aus China berücksichtigen die Dunkelziffer.



      Kam im DLF.

    • @00842 (Profil gelöscht):

      Eine sehr gute Analyse. Ich teile sie vollständig.

      Nur eine Sache gebe ich noch zu bedenken: Die nicht gerade als hysterisch bekannten Chinesen haben heftig reagiert, ihre Wirtschaft größtenteils lahmgelegt.

      Unseren Polit-Clowns hier in Europa traue ich eine reine Panikreaktion zu, aber der chinesischen Führung eher nicht.

    • @00842 (Profil gelöscht):

      "Und noch etwas: Ich bin generell dagegen, wenn alle einer einzigen Meinung hinterherrennen und sämtliche davon abweichenden Meinungen niedermachen"



      Danke, das passiert tatsächlich viel zu oft heute - zumindest oft sehr vorschnell und mit Todschlagargumenten, aber als Herr Wodarg sich mit Eva Herman und KenFM einließ (so wirklich kann ich die nicht beurteilen) dachte ich nur, autsch, ich weiß, was jetzt kommt...

  • Es ist traurig um Leute, die vom Spielfeldrand aus meckern, weil sie nicht mehr mitspielen dürfen. Hier ein Beitrag auf heise.de zu Wodarg: www.heise.de/tp/fe...t-hat-4685718.html

  • Man mag zwar Wodargs Ansichten gefährlich halten, aber jede abweichende Ansicht und Meinung als "Verschwörungstheorie" abzuwatschen, ist nicht zielführend. Fakt ist, dass kein Wissenschaftler weiß, wie lange es den neuen Corona-Virus schon gibt und ihn viele Menschen vielleicht schon vor Ausbruch in China mit sich herumtragen. Wurden die an Corvid-12 positiv getesteten Personen auch auf den normalen Grippevirus getestet? Darüber liest man gar nichts. Hat man die Toten auf den Grippevirus getestet?

    • @Jossi Blum:

      Wenn Wodarg mehr wäre als ein gekränkter, verbitterter alter Mann, der mit allen Mitteln um Aufmerksamkeit buhlt - also ein Genosse Sarrazins, Köhlers, Gaulands und der vielen anderen - wäre er ehrlich genug gewesen auch die Konsequenzen seiner Empfehlungen darzulegen, falls dann doch die überwältigende Mehrheit der Epidemiologen und Virologen weltweit Recht behielte: Millionen Tote.

  • "Drosten bestreitet das entschieden. Der Test sei vielfach überprüft worden und habe keine einzige falsch positive Meldung ergeben, sagte er in seinem NDR-Podcast. "

    Auf der Internetseite vom RKI wird allerding von falschen Negativergebnissen geredet.

    „Falsch-negative Ergebnisse können z.B. aufgrund schlechter Probenqualität, unsachgemäßem Transport, ungünstigem Zeitpunkt der Probenentnahme oder anderen Gründen (z.B. Virusmutation) nicht ausgeschlossen werden.“

    www.rki.de/DE/Cont...bordiagnostik.html

    • @Jossi Blum:

      Ooops... Sehe gerade, dass der Link sich nicht auf Corvid-19, sondern auf MERS-CoV aus dem Jahr 2018 bezieht...

      • @Jossi Blum:

        Hinweis: Sie sollten sich den Unterschied von Falsch-Positiv und Fasch-Negativ klar machen.

        • @Tom Farmer:

          Der Unterschied ist mir durchaus klar: Jemand, der falsch negativ getestet wurde, wähnt sich in Sicherheit bzw. denkt, er könne andere nicht anstecken. Er verfälscht die Statistik der Infizierten, weil er nicht mitgezählt wird. Ein falsch positiv getesteter wird völlig zu Unrecht in Quarantäne geschickt und verfälscht ebenfalls die Statistik der Infizierten.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Bei einer Serie von Pastewka gab es Mal einen Bauern, der irgendwas blödsinniges machte und dann fragte: "Komm ich jetzt ins Fernsehen?".



    Auf diesem Niveau bewegen wir uns.



    Wenn ich mir die ganzen Sekten so ansehe, von Impfgegnern, über Reichsbürger, Zeugen Jehovas, Anthroposophen, Evangelikalen etc. , dann erscheint mir der Papst noch am Normalstein. Der betet wegen Corona und gut ist. Das hilft mehr als die ganzen Spinner.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Da hat pastewka aber Herbert Görgens aus der wochenshow 'komm ich getz im fernsehn?' zitiert... 😉

  • Herr Wodarg behauptet nicht, dass Covid19 ungefährlich ist. Er bezweifelt allerdings den Aktionismus bei Covid19 im Gegenzug zur Passivität bei multiresistenten Krankenhauskeimen, Grippe, oder tödlichen Folgen des Strassenverkehrs oder des Rauchens

    • @Martin_25:

      Multiresistente Keime, Grippe, Straßenverkehr und Rauchen sind alles große Probleme, versachten aber bisher nirgends innerhalb weniger Tage den Kollaps eines Gesundheitssystems eines entwickelten Landes.

    • @Martin_25:

      "Er bezweifelt allerdings den Aktionismus bei Covid19 im Gegenzug zur Passivität bei multiresistenten Krankenhauskeimen, Grippe, oder tödlichen Folgen des Strassenverkehrs oder des Rauchens"

      Der Umstand, dass mehr Menschen im Straßenverkehr oder durch Rauchen sterben, kann doch nicht bedeuten, dass man dem Virus einfach freien Lauf lässt und Risikogruppen dahinrafft!

  • 9G
    95309 (Profil gelöscht)
  • Explosionsartige Verteilungswege von Viren wie SARS-CoV-2, die Gefahr, die von



    diesen für Risikogruppen ausgeht, wird von Wolfgang Wodarg n. m. E. weder verharmrlost, wie es in diesem Artikel anklingt, noch bestritten, bestritten wird allerdings nicht nur von ihm der Unterschied im Gefahrenpotenzial Covid19 zu anderen Viren. Insofern verstehe ich, wenn, angesichts zunehmend drastischer Maßnahmen, Shutdown gesamter Wirtschaft, ansteigenden Infektionsgrad in der Population zu entschleunigen, das Thema möglicher Verschiebung klarer Covid19 Gefahr für Risikogruppen hin zu einer Verklumpung unterschiedlicher Gefahren, Risiken für Leib und Leben ganz anderer Personengruppen durch den Shutdown, Ausgangssperren auf die Agenda aus verschiedensten Seiten, Beweggründen gewünscht wird, auch wenn Wodarg diesen Aspekt so nicht kenntlich macht.

    Aber anklingen lässt Wodarg, nach der Pandemie wird es wahrscheinlich viele Opfer aus anderen Zusammenhängen eben wie den Shutdown geben, die dann aber nicht der Pandemie zugeordnet werden. Was die Frage der Verhältnismäßigkeit der Mittel eher unterdrückt, weil nach durchgestandener Panikzeit das Gefühl beherrschend sei, Shutdown Operation gelungen, Patient Wirtschaft tot, während die Zahl der Pandemie Opfer weiter erschreckend hoch sein wird, aber nicht mehr so erschreckend wahrgenommen wird, weil der Shutdown als Erfolgsmodell gefeiert wird, wenn ja zu welchem fremdem Zweck, angesichts Cyber War Gefahren für die allgemeine Datensicherheit in unserem Land, die überfallartig Shutdown unserer gesamten Wirtschaft herbeiführen könnten? Zu dem Zweck für den Tag X mögliche Gefahren durch einen Shutdown durch ein Manöver wissenschaftlich begleitet, strategisch-taktisch zu erforschen, an dem die gesamte Bevölkerung beteiligt wird, ohne dieses kenntlich zu machen.



    Wenn es wirklich um Coronairus Bekämpfung ginge, müssten flächendeckend reihenweise Virus Tests an allen Bewohnern Deutschlands vorgenommen werden, Infizierte in Quarantäne kommen.

    • @Joachim Petrick:

      Es gibt nicht genügend Tests für flächendeckende Tests, sonst, da können Sie sicher sein, würde das gemacht werden.

  • Jeder, der mal in einer Armee oder zumindest in der Bundeswehr gedient hat, hat es in der ABC-Ausbildung gelernt:



    Biowaffen sind eine der gefährlichsten Waffen überhaupt, weil sich freigesetzte Viren und Bakterien so lange vermehren, bis entweder deren Nahrungskette unterbrochen bzw. abgebrochen wird oder aber ein wirksames Gegenmittel zu Einsatz kommt.



    Aus dieser Erkenntnis heraus istschon jetzt klar:



    Alle bisher gegen den Coronavirus und dessen Ausbreitung getroffenen Maßnahmen haben allenfalls begrenzten Wert.



    Und daran wird sich auch nichts ändern, bis entweder ein wirksames Gegenmittel zum Einsatz kommt oder aber dessen Nahrungskette unterbrochen oder abgebrochen wird. Egal, was die Regierungen sonst beschließen und anordnen.



    Um diese Tatsache führt kein Weg herum - so bitter sie auch ist.

    • @Denkender_Buerger:

      Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Fakten. Danke. die Moderation

  • Leider wird auch hier, wie bei correctiv und anderen faktencheckern, der Beitrag von Wodarg als VT eingeordnet, weil er sich am Rande! auch dazu äußert, warum es zu so unterschiedlichen Einschätzungen des Virus kommt.



    Wir wissen doch alle, welch enormer Druck auf der Forschung liegt, wenn mit Effizienzclustern und Drittmitteln Renomee vergeben wird.



    Es gibt auch weitere renomierte Virologen mit begründet anderer Einschätzung von Sars-CoV-2



    Prof. Karin Mölling, Virologin Max-Planck-Institut Berlin, bei phoenix



    www.phoenix.de/sen...men-a-1459505.html



    Prof. Hendrik Streeck, Leiter Virologie an der Uniklinik Bonn



    www.faz.net/aktuel...irus-16681450.html



    "Natürlich werden noch Menschen sterben, aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: Es könnte durchaus sein, dass wir im Jahr 2020 zusammengerechnet nicht mehr Todesfälle haben werden als in jedem anderen Jahr."



    Auch im wöchentlich aktuellen Monitoring der Mortalitäten in den Ländern Europas schlägt sich die Pandemie (noch immer) nicht nieder.



    Immerhin fahren wir gerade die Demokratie runter und die Wirtschaft vor die Wand.

    • @Jockel:

      Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Fakten. Danke, die Moderation

    • @Jockel:

      "Immerhin fahren wir gerade die Demokratie runter und die Wirtschaft vor die Wand" das scheint mir eine Tatsache und im Gegensatz zu den Verschwörungstheorien, die dieser Umstand befeuert (viel Spaß beim Googeln...), ist Herr Wodarg der heilige Gral der Wissenschaft ;-)

    • 9G
      95309 (Profil gelöscht)
      @Jockel:

      Das sind ja dann genau die Quellen, die Herr Wodag aufführt.

    • @Jockel:

      Mölling auf welt.de "Wie schlimm es bei der Corona-Epidemie tatsächlich kommen wird, kann im Moment niemand vorhersehen. Aber Politiker müssen uns schützen – und da gibt es eben nur das uralte Verfahren der Abriegelung. Eigentlich peinlich genug für die Wissenschaftler, dass wir noch nichts Besseres haben. Es ist eine gewisse Fahrlässigkeit, dass wir Wissenschaftler mit einer Coronavirus-Epidemie nicht gerechnet haben!"

    • @Jockel:

      Solange nur die gestestet werden, die mindestens Anzeichen grippaler Effekte haben UND aus einem Risikogebiet kommen oder Kontakt zu Infizierten hatten, kann es bei der leichten Verbreitungsfähigkeit des Virus doch nicht wundern, wenn die genau darauf abgestimmten Tests in diesen Fällen häufig positiv sind. Wenn dann gar nur auf Intensivstationen oder an Gestorbenen getestet wird, weil die Testkapazitäten nicht ausreichen (was im Fall Italiens zu vermuten ist), ergeben sich logischer Weise dramatische Sterblichkeitsraten. Dieses Geschehen wird auch noch überlagert bzw vermischt mit den üblichen erhöhten Sterblichkeiten der Wintermonate und den zugehörigen Atemwegserkrankungen. Das ist doch der Kern von Wodargs Kritik - es wird gehandelt, eher weil ein sich steigerndes Testergebnis vorliegt, als eine nachgewiesene, erhebliche, außerordentliche Bedrohung - und an der Kritik arbeitet sich leider niemand ab.

      • @Jockel:

        "qeil die Testkapazitäten nicht ausreichen (was im Fall Italiens zu vermuten ist), ergeben sich logischer Weise dramatische Sterblichkeitsraten. Dieses Geschehen wird auch noch überlagert bzw vermischt mit den üblichen erhöhten Sterblichkeiten der Wintermonate und den zugehörigen Atemwegserkrankungen."

        Aus dem guardian:



        "CFB, the area’s largest funeral director, has carried out almost 600 burials or cremations since 1 March.

        “In a normal month we would do about 120,” said Antonio Ricciardi, the president of CFB. “A generation has died in just over two weeks. We’ve never seen anything like this and it just makes you cry.”

        There are about 80 funeral companies across Bergamo, each receiving dozens of calls an hour. A shortage of coffins as providers struggle to keep up with demand and funeral workers becoming infected with the virus are also hampering preparations."

        • @Gunnar Roth:

          Ihr Verweis auf die hohe Anzahl von Todesfällen in Italien, verknüpft mit Erfahrungsberichten von Bestattungsunternehmen, hilft nicht, sondern ist Panikmache. Es geht um massive Einschränkung von Freiheits- und Grundrechten, die entsprechend dem BVerfG abgewogen werden müssen gg das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Demnach muss eine über das übliche (statistische) Lebensrisiko hinausgehende Bedrohung vorliegen. Ist das so???



          Das RKI verbreitete die Ansicht, die derzeitige Bedrohungslage würde noch Monate bis Jahre anhalten.



          Dann hätten wir, mit den derzeitigen Maßnahmen, einen anderen Staat.



          Es wäre also sicher hilfreicher, die Anzahl von Krankenhäusern zu verdoppeln, anstatt sie halbieren zu wollen, wie vor wenigen Monaten empfohlen. Es muss endlich Schluss sein, mit diesem "fit machen" des Sozial- und Gesundheitssystems für neoliberale Gewinnmaximierung. Zu teuer für alle und alles wird der jetzige Zustand sein. Diese Summen sollte man besser in Ärzte, Personal, Krankenhäuser, Pflegeplätze, Gesundheitsämter, Sozialbetreuung etc investieren. Das wird aber seit Jahrzehnten als Gedöns bezeichnet.

  • Dass hier sich wieder Leute finden, die meinen, nicht zum Mainstream zu gehören sei ein Garant für Klugheit, wundert nicht.



    Wie auch schon der dümmliche Kommentar des ZDF zu dem Thema zeigt, mangelt es an der intellektuellen Redlichkeit oder Fähigkeit, Meinung von Erkenntnis zu trennen. Naturwissenschaftliche Erkenntnis ist natürlich immer vorläufig, aber sie gehorcht transparenten Regeln.



    Herr Wodarg liegt auf der Ebene der HIV-Leugner und Impfgegner. Und das Geschäftsprinzip funktioniert immer wieder.



    Herr Köhler ist dagegen ein Weisenknabe.

    • 9G
      95309 (Profil gelöscht)
      @Ignaz Wrobel:

      +1

  • "die eigentlich als seriös gilt: Im ZDF-Magzin Frontal 21"

    Seit wann gilt frontal21 denn als seriös?

    • @hopfen:

      Anders gefragt: Seit wann denn nicht?

      • @Pia Mansfeld:

        Spätestens seit der "Killerspieldebatte" in den 2000 als Sendungen wie Kontraste oder Frontal 21 mit lustigen Sendungen bewies, wir haben wenig Ahnung, befragen Leute die noch weniger Ahnung haben oder eigene Interessen verfolgen und vor allem, wir lügen teilweise ganz offen um unsere Meinung zu pushen, ganz einfach weil 95% unserer Zuschauer das nicht erkennt, da wir über etwas berichten, was die nicht selbst kannten.

        Wir schneiden die Bilder zusammen, wie wir es brauchen, Sternstunden der ÖR waren das, #Killerspiel World of Warcraft

        Den Satz des Intendanten des NDR kann ich heute noch auswendig, "Diese Freude wurde eingeschnitten, wie es durchaus üblich ist. "

        Hier bei 8:56:



        youtu.be/zvidPUXp1R8

  • Am Beispiel von Didier Raoult, hier in der taz beschrieben, kann nachvollzogen werden, wie schnell Experten eine Meinung verteufeln, die sich dann womöglich als richtig und wichtig heraus stellt. Ob Wolfgang Wodarg völlig daneben liegt, kann ich nicht beurteilen. Dass selbstverständlich auch bestimmte Interessen eine Rolle spielen, wird wohl niemand ernsthaft verneinen.

    Was mir absolut missfällt ist die Tatsache, dass die Plattformen, die Wolfgang Wodarg zu Wort kommen lassen, verteufelt werden. Alles, was nicht dem Mainstream entspricht, wird der Abteilung Verschwörungstheorie zugeordnet. Eine ziemlich totalitäre Vorgehensweise, die den Lesern, Hörern oder Zusehern absolut nicht mehr selbst überlassen will, eigene Rückschlüsse zu ziehen. Um nicht missverstanden zu werden: ich verteidige nicht diese Plattformen, ich verurteile diese totalitäre Desavouierung. Mir wäre ein inhaltlicher Disput wesentlich lieber als eine Verrohung in der Auseinandersetzung mit Minderheitenmeinungen.

    • @Rolf B.:

      Es ist die Chance, als Menschheit zusammenzustehen. Realistisch betrachtet werden wir das aber nie tun und auch immer unterschiedliche Meinungen haben, was die Demokratie stärkt.

      Ein Verhalten in öffentlichen Debatten fällt mir allerdings auch auf: Werden allgemeine Missstände geäußert, ist die Antwort, wenn man es so nennen darf, oft auf persönlicher, niederer Ebene und nicht auf der des Erstkommentierenden. Wie heißt dieses Verhalten?

    • @Rolf B.:

      Sie haben insofern Recht, als Meinungsunterdrückung natürlich nicht mit den - auch von der Kanzlerin beschworenen - Grundsätzen der Transparenz und demokratischen Offenheit vereinbar ist. Aber (und das auch nur zur abwägung) das sind andere Maßnahmen, die so eine Pandemie nötig macht, möglicherweise auch nicht.

      Dem hehren Streben nach einem gleichberechtigten Diskurs steht die Gefahr gegenüber, dass querschießende Theoretiker wie Wodarg zu destruktiven Mulitpolikatoren werden. Anders gesagt: Wenn ich einen Fackelzug angetrunkener Rechter vor einem Flüchtlingsheim stehen habe, will ich auch in keine Diskussion einsteigen müssen, ob Sarrazin vielleicht doch Recht hat mit seinen Thesen. dann will ich eine Hundertschaft Polizei, die diese Typen ohne wenn und aber abdrängt.

      Das Internet hat in den vergangenen Jahren vielfach seine Fähigkeit bewiesen, Menschen die Realität photrealistisch vorzugaukeln, die sie gerne sehen wollen. Für Präventionsverweigerer ist Wodarg ein Stück dieser gesuchten und gefundenen Langstrumpf-Tapete. Die hören längst nicht mehr hin, wenn andere kluge Köpfe seine Theorien widerlegen - und gehen los und stecken Leute an.

    • @Rolf B.:

      Also ich weiß nicht, die ganze Situation ist schon schwierig und belastend genug, als dass ich Lust verspüren würde mich mit abseitigen und wohl lebensgefährlichen Thesen zu beschäftigen.

      Wenn es Sie danach gelüstet, im Netz gibt es was Corona im Speziellen und Wissenschaft im Allgemeinen anbelangt, mehr Wahnsinn als seriöse Informationen.

      Eine der größten Schattenseiten des Internets.

      • @Jim Hawkins:

        Ich habe wirklich keine Lust, im Netz nach dem "Wahnsinn" zu suchen, von dem Sie schreiben.







        Ich habe eine überzeugende Antwort von Herrn Drosten zu den Äußerungen von Wodarg gehört. Sachlich, klar und kompetent. Mich überzeugt das mehr als ausschließlich abwertende und damit unsachliche Äußerungen, die das Problem auf eine Glaubensfrage reduziert.

        Bleiben Sie gesund.

        • @Rolf B.:

          Sie auch!

        • @Rolf B.:

          Ich pflichte Ihnen dahingehend bei, daß Herr Droste da richtigliegen mag. Allerdings nicht, weil er sachlich, klar und kompetent erscheint, sondern weil mich seine Argumente überzeugen. Es kommt halt manchmal auch vor, daß der rechthat, der laut und schrill ist. Wenn´s mal immer so einfach wäre.

        • @Rolf B.:

          ... die überzeugenden Antworten habe ich noch nicht vernommen...

          Helfen Sie mir bitte.

          • @Steffen Berhorst:

            Ich kann Ihnen da nicht helfen, weil ich der Meinung bin, dass jeder seine eigenen Rückschlüsse zieht.



            Die Abwägung unterschiedlicher Meinungen hängt eben von vielen Faktoren ab. Nicht alles wird da sachlich nachvollziehbar sein.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Der Reload von Platons Höhlengleichnis?