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Anti-Nato-Konferenz an der Humboldt-UniSicherheitspolitik quergedacht

Welchen Anteil hat die Nato am russsichen Angriffskrieg? Keinen geringen, so Linken-Vertreter:innen bei einer Berliner Konferenz zum Militärbündnis.

Hat nur noch selten was zu sagen: Oskar Lafontaine sprach auch bei der Anti-Nato-Konferenz Foto: REUTERS/Ralph Orlowski

Berlin taz | Immer wieder vergewissert sich Oskar Lafontaine, dass ihn alle hören. Lafontaine, der bei SPD und Linkspartei früher diverse Spitzenämter bekleidete und im März seinen Austritt aus der Linkspartei bekannt gab, ist per Livestream zugeschaltet. Der Saal und das Foyer der Humboldt-Universität sind gut gefüllt, es haben sich mehr als hundert Leute versammelt. Einige finden in den Reihen des Saals keinen Platz und sitzen stattdessen auf Treppen. Sie alle sind gekommen, um die Konferenz „Ohne Nato leben – Ideen zum Frieden“ live zu verfolgen.

Es geht um Fragen zu „Sicherheitsinteressen der Ukraine und Russlands“ sowie alternative Militärkonzepte wie eine „EU-Armee oder eine gemeinsame nicht-militärische Sicherheitsarchitektur unter Einbeziehung Russlands“. In ihrer Einladung schreiben die Initiator:innen, dass das Verteidigungsbündnis Nato „nicht kompromissbereit“ gewesen sei und seine „eigenen Sicherheitsinteressen auf Kosten anderer“ durchsetzen würde. Ferner würden sich Nato und EU immer enger verbünden und nach außen hin „noch aggressiver“ werden.

Unter den Spre­che­r:in­nen finden sich viele Mitglieder oder ehemalige Mitglieder der Linkspartei wieder. Neben Lafontaine auch der Wagenknecht-Getreue Diether Dehm, der unter anderem für seine Unterstützung des Verschwörungstheoretikers Ken Jebsen sowie Bezeichnung von Jour­na­lis­t:in­nen als „Schreibagenten“ bekannt ist. Vor dem Kongress hat der Bundesgeschäftsführer der Linken, Jörg Schindler, klar gestellt, dass die dort geäußerten Meinungen „ausdrücklich nicht Position unserer Partei“ seien.

Mit dabei sind jedoch auch namhafte Mitglieder der Linkspartei: Andrej Hunko, der sich an einem bundesweiten Protest gegen die Corona-Krisenpolitik der Regierung beteiligt hatte. Letzterer war zudem in Kritik geraten, als er mit Sahra Wagenknecht und Sevim Dağdelen, die ebenfalls eine Rede auf der Konferenz hält, Ende Februar eine gemeinsame Erklärung abgegeben hat. Darin erklären sie die Osterweiterung der Nato als zentralen Grund für das sich verschlechternde Verhältnis zwischen Russland und dem Westen.

AfD nicht eingeladen, weil sie der Aufrüstung zustimmte

Dass die Nato zentrale Ursache des russischen Angriffskrieges ist, ist auch der Tenor der Veranstaltung. Wenngleich die In­itia­to­r:in­nen erklären, dass der Krieg „völkerrechtswidrig“ und „nicht gerechtfertigt“ sei, solle es dennoch „Kompromisse ohne Gesichtsverlust für jede der beiden Seiten“ geben. Die Red­ne­r:in­nen sind sich einig, dass die Nato unbedingt abgeschafft werden müsste.

So brauche Europa durchaus eine Sicherheitsarchitektur, „aber nicht das, was sich Nato nennt“, betont Lafontaine. Laut dem Politiker ist die Nato eine „Militärmaschinerie der USA“, mit dem „kein friedliches Bündnis“ möglich ist. Lafontaine zufolge haben Eu­ro­päe­r:in­nen „in der Nato nichts zu sagen“.

Dieter Dehm kritisiert die gegenwärtige Berichterstattung und spricht wiederholt von Medien, die Angst verbreiten würden. Er spricht von „Jagdfieber“ und von Medien, die von Geheimdiensten „infiltriert werden“. Lob hat er hingegen für das Onlinemagazin Nachdenkseiten übrig, welches seit Längerem Verschwörungstheorien zur Coronapandemie oder zur Krim verbreitet.

Im digitalen Chat stellt ein:e Nut­ze­r:in mit dem Kürzel M.F. die Frage, weshalb niemand aus der AfD eingeladen wurde. Die Partei sei „zurzeit der verlässlichste Partner für eine Deeskalation und Verhandlungslösung“, und ein Dialog könne „niemals schaden“. Von einer Einladung dieser Partei sieht Reiner Braun, einer der Initiatoren und Redner der Veranstaltung, aber ab.

„Bei dieser Veranstaltung ging es noch einmal darum, möglichst umfassend aus verschiedenen Perspektiven das Nein zur Nato zu begründen“, erklärt er gegenüber der taz. Daher sei auch keine Gegenposition eingeladen worden. Die AfD hätten sie aber nicht eingeladen, da sie eine Kriegspartei sei, die allen Bundeswehraufrüstungen zugestimmt habe. Darum sei eine Zusammenarbeit mit ihr ausgeschlossen, auch „wenn sie aus taktischen Gründen mal eine andere Position“ einnehme.

„Ich bin nicht für und nicht gegen Putin“

Ob diese Ablehnung von allen Beteiligten geteilt wird, ist ungewiss. Nur wenige der Teil­neh­me­r:in­nen halten sich an die Maskenpflicht, obwohl Schilder auf das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes im Foyer hinweisen. Auf einem Schild im Foyer selbst wurde das Wort „Masken“ durchgestrichen und mit „Knechtschaft“ ersetzt. Während der Konferenz ist mehrfach von „Propaganda“ die Rede, Lafontaine spricht gar von einer „westliche(n) Propagandapresse“.

Von den Teil­neh­me­r:in­nen möchte kaum ei­ne:r mit der Presse sprechen – bis auf Tobias Baumann, ein junger Mann mit lackierten Fingernägeln. Er ist gekommen, um sich zu vernetzen und sich die Frage zu stellen, wie „Sicherheitsinteressen eines Landes so offensiv ignoriert werden“ konnten, und meint damit Russland.

„Ich bin nicht gegen und nicht für Putin“, erklärt Baumann. Aber mit der gegenwärtigen Berichterstattung, die „einseitig alles auf Russland“ schiebe, käme er nicht zurecht. Durch die NATO bestehe eine „fürchterliche, grausame Dritte-Weltkriegs-Dynamik“ und man dürfe das Verteidigungsbündnis „nicht unbedingt als das absolut Gute verherrlichen“.

Bei den vielen Redebeiträgen und Diskussionen kommt das Leid der Ukraine kaum vor. Der Theologe Eugen Drewermann spricht sogar davon, dass Geflüchtete aus der Ukraine „aus politischen Gründen hochwillkommen“ seien, da sie noch in 20 Jahren „Russland verfluchen und Putin hassen“ werden. Für die Beiträge bekommt Drewermann Applaus aus dem Publikum. Es ist eine Veranstaltung lauter Menschen, die sich gegenseitig in ihrem Weltbild selbst bestätigt sehen wollen.

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93 Kommentare

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  • 4G
    42798 (Profil gelöscht)

    In Sachen destruktive Kritik halten sich Artikel und Kommentarspalte immerhin die Waage.

  • Passend dazu (Zitat aus einem ZDF-Beitrag, auch wenn der Schriftzug als solcher leider nicht abgebildet wurde):



    "In einer Ruine nahe Kiew war nach dem Abzug der Soldaten in einem Haus der Schriftzug an die Wand gesprüht: "Wer hat euch erlaubt, so gut zu leben?"

    www.zdf.de/nachric...te-update-100.html

  • Wir erleben (zum Überleben) in einem Wettbewerb der Systeme. Die NATO wird erst dann gebraucht (sonst zu teuer), wenn das eine System durch ein anderes gefährdet ist, wie das bei Putins Angriffskrieg zum Ausdruck kommt. Warum 'muss' die russische Führung Kriege führen ? Sie haben spätestens bei den Scheinwahlen in Belarus gesehen, die Menschen wollen sich nicht mehr von einer unfähigen Macht domestizieren lassen, sie wollen zumindest (bessere Lebensqualität) mitbestimmen dürfen, da sind Blicke (TV und asoziale Medien) über die Grenzen für Lukaschenko und Putin nicht besonders hilfreich. Es ist KEIN Zufall, dass insbesondere amerikanische Investoren in Ländern des ehemaligen Warschauer Paktes für eine ökonomische Belebung nach westlichem Muster (das deutsche Wirtschaftswunder war es ja auch) gesorgt haben. Polen hat z.B. ein effizienteres Hochschulwesen und die Ukraine ist in der schulischen Bildung dem deutschen System überlegen. Das Vorbild eines auskömmlicheren Lebens gefährdet auf Dauer die Macht in Minsk und Moskau, für Putin & Co ist der Krieg, der Versuch, zu retten, was zu retten ist, zumal man sich einbildete, mit den billigen Rohstoffen ein wichtiges 'Argument' für die westlichen Systeme in der Hand zu haben. In einem freiheitlicher organisierten Europa lässt sich Putins Expansion nicht ohne den Versuch einer Gegenwehr der westlichen Staaten und der Unterstützung der Menschen in der



    Ukraine hinnehmen. Die Solidarität der 'freien' Nachbar*innen einerseits und die Wahrung des ökonomischen Einflusses des westlich globalisierten Marktes andererseits lassen sich - so die Erkenntnis- nicht ohne Gegenwehr hinnehmen, es darf nur nicht so viel kosten in diesen Krisenzeiten. Ein Weltkrieg schadet auch der Wirtschaft.

  • An anderer Stelle steht, dass 18 Prozent sich vorstellen können, die Linke zu wählen.

    Aber wohl nur, wenn es solche Zombie-Konferenzen nicht mehr gibt. Ob das was wird?

  • Ekkehard Lentz ist der Pressesprecher dieser immergleichen Langspielplatte, mit immer den gleichen offiziell klingenden pseudo-Institutionswörtern.



    Putinismus ist die antiamerikanische Phantasie-Sehnsucht nach dem Stillstand.



    Giftgas ist die Realität Putins.

  • Warum gibt sich die HU für so einen Scheiß her?

    • @Suryo:

      "Unter den Spre­che­r:in­nen finden sich viele Mitglieder oder ehemalige Mitglieder der Linkspartei wieder."

      Die Linke ist in Berlin Teil der Landesregierung.

  • 6G
    655415 (Profil gelöscht)

    Zunächst vorab: Ich antworte grundsätzlich niemandem, welcher hier nicht - wie ich - mit Klarnamen und plausiblem Klarbild kommentiert.

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Bitte erstens "Klarname" und "Klarbild" genau definieren.



      Dann zweitens nachvollziehbar belegen, dass das bei Ihnen tatsächlich zutrifft.

      Dann drittens sich damit abfinden, dass das im Kern niemanden interessiert...

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @655415 (Profil gelöscht):

      Martin Sonneborn, sind Sie das?

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Zunächst vorab: Ich antworte grundsätzlich niemandem, welcher nicht "-WIE ICH-" ( Anstriche bewirken hier semantisch das Gegenteil des wohl Beabsichtigten), seine Fehlgedanken zum Thema namentlich und bildlich in Schall und Rauch aufgehen zu lassen.

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Viel Spaß beim Dialog mit sich selbst.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Jim Hawkins:

        Das war mein Text

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Nicht gereimt?

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Jim Hawkins:

            Klare Bilder, klarer Name



            sind hier des Reimes guter Same:



            "In bunten Bildern wenig Klarheit,



            viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit..."



            (Goethe - aus Faust I)

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Sehr schön!

        • @95820 (Profil gelöscht):

          anschließe mich - 🥱 - klar my name.



          & ooch wieder klar.



          “ Der weiße Klarapfel (kurz: Klarapfel) ist eine alte Tafelobstsorte des Kulturapfels (Malus domestica). Er zeichnet sich durch eine außergewöhnlich frühe Genussreife aus, die bereits Mitte bis Ende Juli erreicht wird. Aufgrund seines mäßigen Geschmacks kann der Klarapfel mit später reifenden Sorten in keiner Weise konkurrieren und wird deshalb, seit es moderne Obstlager gibt, kaum noch angebaut.“



          Ach was! © Vagel Bülow - hieß im Dorf meiner Altvorderen - Augustapfel!



          Sein Klarname - Lecker leicht erfrischend & voll saftig!



          Und - klar - genau deswegen kein Woorappel!



          &=> Däh! - 🙀🥳 -



          Das - ward ihm zum Handicap • klar & -



          Schade - da quietschen die Zähne so toll!

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Augustapfel. Bisweilen gab es daheim überreichlich davon. Dann kam er als Ampfelmus ins Weckglas. Im Winter gegessen mit Reibekuchen.



            (Wir schweifen ab. Der frühe Apfel fängt den Wurm.)

  • Ehrlich gesagt, finde ich die AfD mit ihrem unternehmungslustigen Opportunismus bedeutend unterhaltsamer, als diese humorlos bedeutungsschwere Wagenburg-Linke, die in jedem zweiten Satz das Wort Frieden mitführt und gleichzeitig einem aktiven Kriegsaggressor hinsichtlich seiner politischen Paranoia nach dem Mund redet. Beide Gruppierungen versuchen, die Welt wie aus dem Kellerfenster eines Souterrains beobachtend, sich darin zu überbieten, wie man auf unterschiedliche Weise die Realität da draußen zu einer unterdeterminierten Geisterbahn umdeuten kann.

  • "... eine gemeinsame nicht-militärische Sicherheitsarchitektur unter Einbeziehung Russlands“

    Ein Gespenst geht um in Europa ...

    Die Idee einer europäischen Sicherheitsarchitektur ist ja schön und gut, wird aber zur fixen Idee, wenn sie so völlig an der Realität vorbeigeht. Vor allem, weil dabei immer so getan wird, als ginge es nur und ausschließlich um die Befindlichkeiten Russlands, seine nationalen Kränkungen und seine neoimperialen Phantasien.

    Unabdingbare Voraussetzung wäre nämlich, dass Russland endlich mal zu einer Art Entspannungspolitik gegenüber seinen unmittelbaren westlichen Nachbarn fände. Das hat man in Moskau aber nie für nötig befunden - und wäre nach dem russischen Überfall vom 24. Februar inzwischen auch ein absehbare Zeit hoffnungsloses Unterfangen.

    Was Leute wie Lafontaine - dessen Antiamerikanismus ja mittlerweile schon geradezu obsessive Züge angenommen hat www.nachdenkseiten..._17_022_SCHOLZ.pdf - nie begreifen werden, dass die baltischen Staaten, Polen, Tschechien, die Slowakei, die Ukraine und jetzt auch Finnland und Schweden unter Sicherheit v.a. Sicherheit VOR Russland verstehen und dabei begreiflicherweise auf die USA und die Nato setzten. Entsprechend weltfremd sind die in den "Nato-abschaffen"-Milieus gehegten Ideen einer europäischen Sicherheitsarchitektur ohne die USA; Olaf Scholz führt ja gerade auf offener Bühne vor, was das konkret bedeutet. Nicht ohne Grund waren daher Leute wie Lech Wałęsa und Václav Havel die treibenden Kräfte bei der Nato-Osterweitung; die Blauäugigkeit eines Lafontaine und seines Anhangs war ihre Sache nie.

  • Das Märchen von der relevanten Rolle der NATO-Osterweiterung kann man gerade am Beispiel Ukraine wunderbar falsifizieren. Es war der Assoziierungsvertrag mit der EU, der den ganzen Ärger auslöste. Putin drohte der Ukraine einerseits, und gewährte der Ukraine (oder sagen wir besser Herrn Janukowitsch) andererseits einen "Kredit" von 15 Milliarden Euro. Was Janukowitsch über Nacht den von ihm selbst (bzw. Vertretern seiner Regierung) ausgehandelten Vertrag ablehnen ließ.

    • @Kaboom:

      Weiterhin relevant: images-cdn.9gag.co...o/a11Eqg2_700b.jpg

      Putin möchte einfach nicht, dass in der Nachbarschaft Wohlstand entsteht, weil die Russen sonst eventuell merken, was ihre Kleptokratie sie verpassen lässt.

      • @Devil's Advocate:

        Hat sicher diverse Faktoren. Wohlstand "nebenan", Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und unabhängige Justiz sind allesamt Dinge, die Putin und seine "Brothers in Greed" fürchten müssen

  • Die Organisator:innen zogen eine positive Bilanz des in Präsenz stattgefundenen und online übertragenen Kongresses, an dem zahlreiche prominente Persönlichkeiten und Aktive der Friedensbewegung aus dem In- und Ausland teilnahmen. Insgesamt 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten in der Humboldt-Universität in Berlin und online die Veranstaltung. Der Krieg kann nur mit diplomatischen Mitteln beendet werden, lautete der Tenor der Veranstaltung. "Der Frieden kommt nicht durch die Überlegenheit der Waffen und Aufrüstung führt zu einer Spirale der Gewalt", so Eugen Drewermann in einer begeisternden Rede. Das Argument, jeder Staat könne selbst entscheiden, welchem Bündnis er betritt, sei verlogen. "Jeder weiß, dass die USA einen Beitritt Kubas zu einem Militärbündnis mit Russland niemals akzeptieren würden", äußerte sich Oskar Lafontaine. "Wir dürfen nicht müde werden, uns für eine gemeinsame Sicherheit und wieder für Wandel durch Annäherung und kulturellen Austausch mit Russland zu engagieren", forderte der ehemalige saarländische Ministerpräsident. Mehrere Redner warnten vor der Fortsetzung des Krieges in der Ukraine als Vorspiel für den bevorstehenden Konflikt zwischen den USA und China. Anu Chenoy aus Indien kritisierte angesichts der Entwicklung im indopazifischen Raum die NATO als weltweites Kriegsbündnis. Früher, im Kalten Krieg, war die Angst vor einem Atomkrieg und dem Atomtod eine starke Triebkraft, sich in der Friedensbewegung zu engagieren. Heute bestehe wieder Anlass zu dieser Angst, äußerten mehrere Redner. Reiner Braun, Geschäftsführender Direktor des International Peace Bureau (IPB), forderte, „die Politik muss sich von der Kriegslogik zugunsten einer Friedenslogik verabschieden." Voraussetzung dafür seien mehr Aktionen und Aufklärung der Friedensbewegung. Veranstaltet wurde der Kongress von Aktiven aus bundesweiten, regionalen und örtlichen Friedensinitiativen, von dem Personenbündnis www.frieden-links.de und Einzelpersönlichkeiten.

    • @Ekkehard Lentz:

      "Wir dürfen nicht müde werden, uns für eine gemeinsame Sicherheit und wieder für Wandel durch Annäherung und kulturellen Austausch mit Russland zu engagieren",

      Vorsicht, das würde ich nicht zu oft zitieren.

      Mittlerweile klingt es wie eine Drohung.

      Bei einer "Annäherung Russlands" sehen viele inzwischen Panzer fahren.

      Bei der "gemeinsamen Sicherheit" wird mir inzwischen angst und bange.

    • @Ekkehard Lentz:

      ... "Jeder weiß, dass die USA einen Beitritt Kubas zu einem Militärbündnis mit Russland niemals akzeptieren würden", äußerte sich Oskar Lafontaine. " ...'



      Eine alte, ständig wiederholte Scheinlogik von OL, der das moderne, Post-Castro-Kuba wahrscheinlich nicht kennt, es aber gerne für seine skurrilen Ideen instrumentalisiert.



      Die Ukraine ist der Nato nicht beigetreten und ist weit davon entfernt.



      Im Übrigen ist Kuba mit Russland (zum Teil auch mit China) bis hin zur existenziellen Abhängigkeit und Ausgeliefertheit dermaßen wirtschaftlich und militärisch verbunden, dass ein Militärbündnis lediglich ein zusätzlicher formaler Akt wäre. Russland oder ein russisches Militärbündnis mit der Nato gleich gültig zu setzen ist auch so ein windiger rhetorischer Trick.



      Und: der große Unterschied und gleichzeitig übereinstimmendes Merkmal der Ukraine und Kuba ist, dass eine Mehrheit der kubanischen Bevölkerung lieber heute als morgen mit und unter den Bedingungen der westlichen Welt (USA, Europa, Japan, etc.) leben würde, aber von einer undemokratisch-autoritären Regierungs- und Parteiclique mit repressiven Mitteln, die jede Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit unterdrücken, daran gehindert wird, während die ukrainische Regierung dem mehrheitlichen Willen ihrer (nicht wie in Kuba repressiv missbrauchten) Bevölkerung politisch folgt.

    • @Ekkehard Lentz:

      Und... was genau ... wollen Sie damit sagen??

    • @Ekkehard Lentz:

      Lafontain ist verlogen! Denn faktisch waren Russland und Kuba jahrzehntelang verbündet. Kubas Wirtschaft war von der Sowjetunion so abhängig wie man nur sein konnte und deren Einlenken (Kubas) in den letzten Jahren hängt im Wesentlichen mit dem Zusammenbruch der SU zusammen.

      Wenn wir nach den Rednern dieses Forums gehen und tatsächlich die Nato auflösen würden im Angesicht eines Russland, das ehemaligen Großmachtträume nachhängt, müssten wir dem Klammerbeutel gepudert worden sein. Wir sind ohne die USA nicht im Ansatz verteidigungsfähig.

      Aber spielt ja auch keine Rolle, gehen wir nach diesen nützlichen ... wäre es ja ohnehin besser alles, ohne Gegenwehr hinzunehmen!

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @insLot:

        Die Unmöglichkeit der Verteidigung Europas gegen Russland halte ich mittlerweile für eine Mär, um höhere Rüstungsausgaben zu rechtfertigen.

        Im Kriegsfall würde selbstverständlich die Russische Armee anfangs durch Zahlenmäßige Überlegenheit Fortschritte machen. Aber es existiert weder eine Technische Überlegenheit noch eine materielle, noch eine personelle, noch eine Überlegenheit an Reservisten. Ganz zu schweigen von der Schwierigkeit besetztes Terrain zu kontrollieren, verlängerte Nachschubwege usw. usf.

        Gegen jedes einzelne Land einzeln...Klar, da hat Russland deutlich leichteres Spiel. Aber Europa ist nicht so zersplittert, dass das möglich wäre.

  • Gut, dass die Linke mittlerweile ihre letzte politische Relevanz verloren hat.

  • Anti-Nato -Konferenz an der Humboldt-Universität ???



    Eine Versammlung von Wirrköpfen war das !

  • Ein Blick auf die militärischen Eingriffe Russlands reicht völlig aus, um das unsagbar dämliche Geschwätz dieses Forums komplett zu zerlegen. Der Anteil der Nato an dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2014 ist exakt null.

  • Wieso wird erwähnt dass Herr Baumann lackierte Fingernägel hat? Tut das irgendwas zur Sache?

    • @Saile:

      Vielleicht war der Herr Baumann der Diversen-Anteil?

      Früher hätte man gesagt: metrosexuell.

      Also Männer, die sich für Frauen und deren Hautpflegeprodukte interessieren.

    • @Saile:

      Man merkt, Sie haben den Artikel sorgfältig gelesen und den Dreh- und Angelpunkt seines gedanklichen Inhaltes präzise herausgearbeitet...

      Anders gefragt: Tut es wirklich zur Sache, ob die taz die Fingernägel erwähnt?

  • Ich weiss nicht, was ich schlimmer finde: die merkwürdige Mischung, die in dieser Konferenz zusammengefunden hat, oder (mit wenigen Ausnahmen: ich zähle vier) diese Leserbriefspalte.

    Vermutlich letzteres.

  • Was wäre passiert, wenn man keinerlei Waffen in die Ukraine geliefert hätte?



    Die Ukrain wäre längst von Russland besetzt. Tausende Menschen wären noch am Leben.

    Was dann? Putin würde schon die nächste "Spezialoperation" planen.

    Wenn auch diese gelänge, würde Putin Polen und Rumänien aufs Korn nehmen.

    Man hat längst den Zeitpunkt für die Vernunft verpasst.

    • @cuba libre:

      stimme zu nur zwei Fehlannahmen:

      "wenn man keinerlei Waffen in die Ukraine geliefert hätte?"



      Die Ukraine hat selbst aufgerüstet und die Waffenlieferungen entfalten erst jetzt eine wirkliche Wirkung (wenn man von den Waffen die vor Kriegsbeginn geliefert wurden mal absieht). Die Ukraine hat extrem viel erreicht ohne große Waffenlieferungen wenn man ihr jetzt richtig viel Waffen liefert kann sie diesen Krieg beenden.

      " tausende Menschen wären noch am Leben." ja tausende wären am Leben und tausende andere wären ermordet worden.

      • @Machiavelli:

        (🤫(entre nous only - über Bande wg closed shop - 🤫

        “Upsalatata. Geschätzter Mitforist.



        &



        Nehm das mal als Montagslieferung el classico - ziemlich unverständlich.

        (entre nous only - hab aus ganz persönlichen Gründen - keine Ambitionen - mich weiter aus dem Fenster zu lehnen - wa! But.



        Hab ja - (nur - aber zur (Er)klärung ( “in praxi“) Woll!) die Parameter angeführt - anhand derer die sechs damit befaßten Richter - & beachte (siehe wiki) ZEITVERSETZT - die angetragenen Eilanträge zu entscheiden hatten!



        & - da liegen‘s komplett neben der Sache -



        Das war dann mit Verlaub kein Jura-Seminar!



        Nö. Dann müssens - salopp gesprochen -



        “Butter beie Fisch & Kacken“• That‘s the job.



        & Conclusio & Brief&Siegel!



        Wenn die 1.instanzlichen Richter - den späteren Erkenntnissstand (Hufeisenplan is a fake!) der Oberrichter gehabt hätten! Woll.



        Hätten die kölner Kollegen mit ziemlicher Sicherheit - den Anträgen einger Bewohner von Beograd & Zemun - die Teilnahme der Bundesrepublik Deutschland via Bundeswehr im Rahmen der NATO - weil verfassungs&völkerrechtswidrig - zu untersagen: STATTGEGEBEN &!! DIE TEILNAHME UNTERSAGT •



        &



        DAS OVG MÜNSTER KEIN DEUT ANDERS!



        Lesens sich mal deren Hauptsachenerledigungsbeschluß durch! Woll.



        (& nochens - die Welt ist klein: BE => OVG Münster war der nämliche später als BE in der Irak-Entscheidung - “Schland Kriegspartei“ - des BVerwG! Ein Könner seines Fachs • (leider in memoriam!;((

        Soweit mal &



        Nischt for unjut!;)

      • @Machiavelli:

        Das ist sowieso ein großes Missverständnis in Deutschland. Ein Ende des Krieges mit Russland bedeutet kein Ende russischer Gewalt. Bestes Beispiel ist da Tschetschenien. Der offizielle Krieg ist lange beendet, gestorben wird in Tschetschenien aber natürlich weiterhin in den Bergen und Folterkammern des Landes. Eine Kapitulation bedeutet nicht automatisch ein Ende der Gewalt. Das läuft eben nicht immer so wie in Westdeutschland, dass von den Besatzern damals gepäppelt wurde.

  • Naja, ähnliche Positionen waren vor wenigen Jahren auch in den "Mainstreammedien" anerkannt.



    www1.wdr.de/dasers...rschaerft-100.html



    (MONITOR vom 7. Juni 2018: "Feindbild Russland: Wie der Westen die Konfrontation verschärft")



    Sicher nicht ganz so sektiererisch Anti-NATO-gläubig wie dieser Club im Foyer der Humboldt-Universität, aber dass die Politik des Bündnisses Provokationen gegenüber Russland einschloss, war eigentlich Konsens aller seriösen Beobachter, die jetzt nicht umgekehrt sektiererisch NATO-gläubig waren.

    • @Günter Picart:

      "Naja, ähnliche Positionen waren vor wenigen Jahren auch in den "Mainstreammedien" anerkannt."



      Das nennt sich glaub ich "Lernprozess bei geänderter Faktenlage" oder so.

      • @Encantado:

        Die Fakten ändern sich ja nicht im Nachhinein.

        Der Lernprozess ist eine Sache (wie gehe ich mit der neuen Lage um, nachdem sich eine Annahme als unrichtig erwiesen hat).



        Das nachträgliche Umdeuten von Fakten ist aber was anderes.



        Dass man heute weiß, dass Putin zu Dingen fähig ist, die man sich damals nicht ausmalen wollte, ist der "Lernprozess".



        Dass es gewisse Provokationen der Nato gab (der Bericht nennt besonders Libyen), die die Konfrontation verschärft haben, ändert sich aber nicht dadurch, dass Putin unerwarteterweise einen abartigen Überfall begeht, der sich weder rational aus Sicht russischer Interessen noch mit irgendwelchen "Provokationen" rechtfertigen lässt.

        Die Provokationen werden damit nicht im Nachhinein richtig, auch wenn die Falken, die sie immer schon richtig fanden, das jetzt so darstellen.

        • @Günter Picart:

          "Die Fakten ändern sich ja nicht im Nachhinein."



          Nicht unbedingt, aber die Wahrnehmung oder Bewertung als solche. Zudem können neue Tatsachen bekannt werden.



          Also doch, zur Urteilsfindung hinzugezogene Fakten ändern sich auch im Nachhinein.



          Auch bekannte Fakten können durch neue Informationen dann umgedeutet werden.

          Welche Provokationen der NATO in Libyen Russland zu einem Angriffskrieg auf die nicht in der NATO befindliche Ukraine gezwungen haben sollen, will ich mir allerdings nicht ausmalen.



          Ich möchte nur darauf hinweisen, dass allein die Nennung solcher "Provokationen" in einer Debatte über den Ukrainekrieg unterschwellig suggeriert, dass es einen solchen gerechtfertigten Zusammenhang gäbe.

          • @Encantado:

            Klar, um Rechts zu behalten und "Verrat" rufen zu können, müssen Sie irgendwelche Missverständlichkeiten in meine glasklaren Aussagen hineindeuten. Was ich geschrieben habe, ändert sich aber nicht im Nachhinein und bleibt auch nachlesbar.

  • Nunja, es ist nicht Russland, welches Militärdienst vor der Grenze der USA aufbaut. Die Russen haben oft genug vor solcher Eskalatiion gewarnt. Ob die USA eine Militärbasis wie in Bulgarien/Rumänien auf Kuba geduldet hätte, wage ich zu bezweifeln.

    Die ich mach mir die Welt einfach Fraktion ist anscheinend leider realitätsignoranter, als die im Artikel. Zumindest ist es ja niedlich, wenn Leser auf rationaler Begründungen bei Polemisierung verzichten, aber inhaltlich erfährt man hier im Artikel eigentlich nichts.

    • @unwitzig:

      Doch, Russland kündigt an, sowjetische Militärbasen auf Kuba zu reaktivieren.



      Quelle: www.welt.de/politi...ausschliessen.html



      Und der "pöse pöse Ami" ist noch nicht in Kuba und Venezualeeingefallen!



      Ach ja, die "Eskalationswarnungen".



      In der Ansicht mancher ist das Opfer schuldig, wenn der Täter zuvor droht und diese Drohung dann verwirklicht.



      Sehr seltsames Weltbild, in der Tat.

  • Allerdings sollte aufgepasst werden, dass sich nicht langsam das Motto durchsetzt, dass alle nun der Nato zu salutieren hätten.

    Die Sachlage, dass Putin in diesem Krieg der entscheidende Aggressor ist und dass Russland in diesem Angriffskrieg Kriegsverbrechen verübt, sollte nicht zu dem Fehlschluss führen, dass die NATO keinerlei Anteil an der Entstehung des Problems gehabt habe, dass die Art der Osterweiterung als Wortbruch richtig gewesen sei, dass NATO-Staaten keine verbrecherischen Angriffskriege geführt hätten, dass NATO Staaten nicht für Folter, Rassismus, massenhaften Tod von Geflüchteten verantwortlich wären.

    Es ist schlichtweg falsch, dass die Kritiker:innen das NATO allgemein Putin-Freunde wären. Im Gegenteil, NATO Staaten waren Putin Freunde und der Bundestag hat ihn frenetisch beklatscht, egal, wie viele Menschen in Tschetschenien starben.

    Ebenso wie NATO Staaten vorher Saddam Hussein mit Giftgas beliefert hatten und dann denen vorwarfen, für Saddam Hussein zu sein, die immer mit seinen Gegnern und Opfern solidarisch waren. So wie Kritikern der militärischen Interventionen in Libyen und Syrien ausgerechnet von denen vorgeworfen wurde, die Machthalter zu unterstützen, die in Wirklichkeit diese jahrelang unterstützen, bei ihnen im Rahmen von Rendition foltern ließen oder Geflüchteten das Asyl verweigerten.

    Wir sollten auch nicht vergessen, dass der Bundespräsident unseres Landes persönlich verantwortlich war für die Verlängerung von Haft und Folter von Kurnaz.

    Oder, dass aktuell durch den gleichen Staat, der angibt, die freie Welt zu verteidigen, die Auslieferung von Assange betrieben wird.

    Dass im Jemen weiterhin Regime morden, die durch die westlichen Staaten unterstützt werden und von denen noch mehr Öl gewollt wird.

    Bald wird es Zugeständnisse an die Türkei geben, die ebenfalls völkerrechtswidrige Angriffskriege führt.

    Putin ist reaktionär und verbrecherisch. Dagegen hilft es aber nicht, jetzt auf einem Auge blind zu werden.

    • @PolitDiscussion:

      "Putin ist reaktionär und verbrecherisch. Dagegen hilft es aber nicht, jetzt auf einem Auge blind zu werden."



      Allerdings sollte man immer darauf achten, nicht in die Falle des Whataboutism zu laufen.

    • @PolitDiscussion:

      Meine volle Unterstützung!!!

  • Schade, dass der eigentliche Gedanke einer europäischen Sicherheitsarchitektur - ja, natürlich auch unter Einschluss Russlands in einer hoffentlich nicht allzu fernen Zukunft - von einigen ideologischen Knallköppen, Querfrontlern und Verschwörungstheoretikern so einfach gekapert werden konnte … alle anderen wenden sich hier mit Grausen ab und der NATO als “alternativlose” Option zu. Ich kann‘s ja verstehen angesichts der Dehms, Hunkos und wie sie alle heißen.



    Doch die Zeiten ändern sich … und dann stehen wir - mit „wir“ meine ich das gesamte linke Spektrum, nicht bloß die Linkspartei - mit verdammt kurzem Hemd da.

  • Corona-Gegner, Friedensfreunde, Querdenker, Linke, Rechte. Man blickt nicht mehr durch.

    • @MikeyBln:

      ...bei derlei Veranstaltungen dazu noch passend Aluhutträger, Scheibenerdeverfechter, Reichsbürger, Impfgegner...



      Da muss man nicht druchblicken: Alles ein üble undurchsichtige Suppe, die man getrost pauschalierend als "fringe" bezeichnen kann, ohne damit jemandem weh zu tun, der es nicht verdient hätte ;-)

  • Lustig!



    "Corona, Corona, Corona,



    Du bist jetzt für alles der Grund.



    Neue Virus und uralte Mächte - "



    war der erste von mehreren Songs vom singenden Stasi-Unternehmer Diether Dehm.



    Was sind uralte Mächte?



    Klar: böse Geister, die die Linkspartei heimsuchen!

  • Putin hat seine ihn liebenden Putinisten ja mit der Kriegsbegründung selbst widerlegt. Das gilt für die Kriegsmotive aller Diktatoren generell:



    aus reiner Missgunst der Bevölkerung, "dem Volk" seine individuelle und kollektive Weiterentwicklung zu vermehren, es zu traumatisieren und in Angst und Schrecken gefangen zu halten.



    Diese Sprecher sind nicht mehr als die Siebentags-Adventisten, die die taz ja auch nicht zu ihren Jahreshaupt-Feiern besucht. oder?

  • "Vor der Kongress hat sich der Bundesgeschäftsführer der Linken, Jörg Schindler, klar gestellt, dass die dort geäußerten Meinungen „ausdrücklich nicht Position unserer Partei“ seien."

    Nö nich. Es hat sich nur wieder die Creme de la Partei zu einem zwanglosen Gespräch zusammen gefunden.

  • Es mag ja alles irgendwie richtig sein, was in diesem Artikel geschrieben wurde, aber ist das noch neutrale Berichterstattung? Als Kommentar könnte man es ja gelten lassen.

    Wieso beschreibt man nicht einfach mal, wie diese Leute die Lage einschätzen und was sie vorschlagen? Also ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, wie man sich unser Land am besten verhalten sollte in der Ukrainekrise und würde mich schon interessieren, welche Meinungen es außer meiner eigenen, die ich für sehr fragil halte, noch so gibt.

    • @wollewatz:

      Ah, danke für diesen Einblick in die Alptraumwelt der false balance.

      Man soll also lügen was das Zeug hält, um eine Pseudoneutralität zu wahren?

      • @Ajuga:

        Kann man nicht die Sichtweise anderer beschreiben, ohne sich diese zueigen zu machen und ohne sie unmittelbar in einer solchen Erläuterung direkt zu kommentieren?



        Gerade bei einem so komplexen Thema sollten doch unterschiedliche Perspektiven gehört und geprüft werden. Vielleicht ist Ihnen dieser Artikel in der NY Times aufgefallen: www.nytimes.com/20...e-war-support.html



        Das entspricht auch nicht unbedingt dem vorrangigen Narrativ, aber ein solcher Beitrag ist doch ein wichtiger Bestandteil des Diskurses, um sich der bestmöglichen Lösung anzunähern.

  • Woher kommt nur dieser pathologische NATO-Hass bei manchen Intellektuellen??



    Den Splitter im Auge des Bündnisse, Dank dessen wir noch nicht im Gulag leben, prangern sie an, aber den Balken im Auge der russischen Schlächter sehen sie nicht.



    Unbegreiflich.

  • 6G
    655415 (Profil gelöscht)

    Sicherheitspolitik quergedacht

    Ein Angriff der Russischen Föderation ( vulgo Russland, molto vulgo Putin ) wurde seitens USA, NATO-, G7-, G20- und EU-Staaten nebst UK seit 2007 provoziert. - Insoweit ist der Krieg gegen die Ukraine als Kollateralschaden mit allen schrecklichen Implikationen billigend in Kauf genommen worden. Perfide spricht Politik nun u. a. von "Fehleinschätzung[en]". Will heißen, dass man nicht gedacht hätte, dass Putin militärisch 'interveniert'. Und insoweit sind nach meiner Einschätzung all jene, welche an dieser 'Provokation gen Russland' und letztlich an der Inszenierung dieses Krieges mitgewirkt haben, Kriegsverbrecher. - Es ist daher ebenfalls nicht verwunderlich, dass seit dem 24. Februar d. J. weniger als null bzw. halbherzigste Diplomatieinitiativen ergriffen wurden. No less nor more. -- Was folgte? Ein noch nie da gewesener Weltwirtschaftskrieg sowie Säbelrasseln, Säbelrasseln und noch einmal Säbelrasseln. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ( Bündnis90/Die Grünen ) zeigte sich da an allervorderster Front. Einfach nur widerwärtig.

    • @655415 (Profil gelöscht):

      In der realen Welt wurde Russland von NIEMAND "provoziert". In der realen Welt rüstet Russland seit Amtsantritt Putins massiv auf, imperialistische Aggressionskriege wie der aktuelle gegen die Ukraine dürften seit sehr, sehr langer Zeit geplant sein.

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Wenn Sie bitte einfach nur mal begründen könnten, mit welchem Recht, bzw. mit welchem Hintergedanken, die Russische Föderation (vulgo...) sich "provoziert" fühlt, weil ihre souveränen Nachbarstaaten sich darum bemühen, einem Militärbündnis beizutreten, dessen Mitglieder ihnen nur im Verteidigungsfall Beistand schulden würden. Dann wäre mir bei dem Verständinis Ihres Standpunktes schon stark weitergeholfen.

      Realistisch betrachtet kann man diese Provokation doch nur bejahen, wenn man die legitimen Territorialansprüche der Russischen Föderation geistig um eine Puffer- oder "Interessen-"Zone ausdehnt, die sich um die Souvernänität der dort lebenden Menschen nicht wirklich schert. Das Hauptproblem Putins ist doch, dass sein Reich nicht mehr als furchterregend genug angesehen wurde, um ihm genau sowas zuzubilligen. Das mag an sienem Stolz nagen. Aber "berechtigt" macht das seine Sicht der Dinge deshalb noch lange nicht. Und wie man sich durch die Nichtbeachtung UNberechtigter Interessen zum Kriegsverbrecher machen soll, ist dann nochmal ein paar logische Ecken fraglicher...

    • @655415 (Profil gelöscht):

      So, so, Russland überfällt die Ukraine, bombt die Zivilbevölkerung aus und der komplette Westen ist jetzt der Kriegsverbrecher. Danke für dieses Beispiel von "Querdenken". Wenn Sie nicht so einen Schwurbel formulieren würden, könnte man Sie glatt für einen Denkverbrecher halten ...

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Es ist sicherlich viel falsch gelaufen, und auch hätte man zu einem viel früheren Zeitpunkt, vor Putin, stärker auf russischen Befindlichkeiten eingehen können.

      Wobei ich mir selbst dabei inzwischen nicht mehr sicher bin.

      Genau genommen hat Russland die Autonomie, welche es auch vom Westen in seiner "Einflusssphäre" zugestanden wurde (diverse Kriege inclusive de facto auch die Heimholung der Krim) nirgendwo konstruktiv genutzt.



      Es fällt mit dem Wissen darüber, wie diese Fäden heute zusammengelaufen sind, schon schwer dies, bis auf Details, noch kontrovers zu diskutieren.

      Dass aber der Einmarsch durch NATO etc. bis zu einer Zwangsläufigkeit hin provoziert wurde und somit der "Westen" ebenso viel Schuld hat an dem, was dort an Ungeheuerlichem passiert, kann man doch wirklich im Ernst nicht argumentieren.

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Soll das jetzt Satire sein..oder sind Sie völlig verwirrt..??

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Satire darf ja bekanntlich alles.

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Ein Angriff des Deutschen Reichs wurde vom Völkerbund (Polen, UK, Frankreich) seit 1934 provoziert, yadda yadda yadda.

      Als Sie im Kindergarten waren, haben Sie dann auch kleinere Kinder verprügelt, wenn die Sie nicht mit ihren Förmchen spielen lassen wollten, und sich damit herausgeredet, die hätten Sie "provoziert"?

      Die eine und einzige Provokation hier ist Putins Anspruch auf ukrainisches Territorium mit einer komplett wahnsinnigen terra-nullius-"Argumentation".

    • @655415 (Profil gelöscht):

      Wie wurde den der Angriff provoziert? Man hat Russland nicht angegriffen, im Gegenteil das Handelsvolumen wuchs und wuchs. Man hat Russland integriert.

  • Dass hier eine krude Mischung zusammenkam ist, wie der Artikel aufzeigt, unbestritten.

    Gleichwohl darf und muss die NA(h)To(d) kritisch hinterfragt werden.

    Einige im Artikel genannten "Unmöglichkeiten" sind mMn jetzt auch nicht sooo krude:

    Gibt es etwa keine Propagandamaschine im Westen?!?



    FOX, Die Welt, Bild, N24 & co?



    Oder ist das legitime Propaganda?



    Ich zitiere Bild: "ELENDE BASTARDE!"



    hmmjoa.

    Und die Sinnhaftigkeit der NA(h)TO(d) als Friedensinstrument wage ich zu bezweifeln. Auch die Kritik an der "wir sind die Guten"- Diktion, die hier zitiert wurde ist doch durchaus angebracht.

    Ohne diese Konferenz und/oder krude Schwurbeleien schönzureden, müssen die genannten Positionen doch sorgsamer durchleuchtet werden.

    Bevor nun die Empörung losschlägt:



    Ich verabscheue den Angriffskrieg in der Ukraine seitens Putinjunta und deren Weltbild geht auf keine Kuhhaut und jeder getötete Mensch, ob im Yemen, der Ukraine oder sonstigen Kriegsgebieten ist Leid - über Generationen - das haftenbleibt.

    • @Horstl Fambacher:

      "FOX, Die Welt, Bild, N24 & co?

      Oder ist das legitime Propaganda?"

      Welche westlichen Staaten oder meinetwegen Parteien stehen denn hinter dieser vermeintlichen Propaganda? Im Fall von Fox News könnte ich noch halbwegs mitgehen, aber bei dem Rest müssen Sie mit weiter helfen.

      • @Fairchild670:

        Fox News ist doch Pro-Putin.

        • @Günter Picart:

          Das könnte daran liegen, dass Putin nationalistisch und abstrus agiert - was beides gerade bei den Republicans en vogue ist. Wenn ich FOX News als Propaganda durchgehen lassen würde, dann als solche des rechten Flügel der Republikaner. Aber eigentlich sehe ich hier die Beeinflussung eher seitens Rupert Murdoch in Richtung der Rechts-Republikaner.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    „Bei dieser Veranstaltung ging es noch einmal darum, möglichst umfassend aus verschiedenen Perspektiven das Nein zur Nato zu begründen“, erklärt Reiner Braun gegenüber der taz.

    Daher sei auch keine Gegenposition eingeladen worden.""

    ==

    Umfassend begründen wollen - aber keine Gegenposition eingeladen?

    Merken diese furchterregenden Schwurbelmonster noch irgendetwas?

    Noch nicht einmal, das sich, trotzdem die AFD nicht eingeladen war, die Hufeisentheorie bestätigt, das extrem links & abseits jeder realistischen Wahrnehmung, von rechtsradikal/AFD kaum mehr zu unterscheiden ist?

    Diese Schwurbelmonster sind die Begründung, warum Putins selten dümmliche Propaganda immer wieder neu aufgelegt wird. Unfähig eine sachliche & kenntnisreiche Diskussion zu führen präsentieren sie sich abseits jeglichen zeitgeschichtlichen Wissens als 5. Kolonne Putlers in der Bundesrepublik - und senden damit das Signal an Putins Rußland:



    weitermorden.

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Das ist keine Bestätigung der Hufeisentheorie.



      Die Leute, die dort sprechen, haben sich vom links sein schon lange verabschiedet.

      Grüße von Linksaußen.

      • @Piratenpunk:

        No true scotsman? Linksaußen beinhaltet verschiedene Positionen, genauso wie rechtsaußen.

      • @Piratenpunk:

        Das ist ein schwaches Argument, genauso könnte die AfD jeden unbequemen Rechtsradikalen oder -extremisten (oder entsprechende Regime) einfach mit "ist nicht rechts" aus der Diskussion nehmen.

        Das was da diskutiert wird war in ungefähr der Form lange Zeit eine gängige und tolerierte Position unter Linken - und ist es teils weiterhin.

        Eine saubere Aufarbeitung bedeutet im eigenen Haus vernünftig aufzuräumen und nicht zu erklären dass "der Mist eigentlich gar nicht unserer ist".

    • @06438 (Profil gelöscht):

      Na, da überschätzen Sie aber die Möglichkeiten dieser “Schwurbelmonster” … und ein Dieter Dehm hat seine politisch besten Zeiten - falls er sie überhaupt hatte - auch schon lange hinter sich. Was soll also die ganze Aufregung um eine Handvoll ideologisch irrlichternder NATO-Gegner?



      Da die Geschichte jedoch voranschreitet, die Sowjetunion und der Warschauer Pakt schon lange der Vergangenheit angehören, kann es nicht falsch sein, sich auch mal Gedanken über ein Europa ohne die NATO zu machen … mal ganz ohne Schaum vorm Mund ohne ohne befürchten zu müssen, von den Transatlantikern gleich an die Wand gestellt zu werden.



      Zugegeben, dafür ist jetzt gerade ein schlechter Zeitpunkt - angesichts des Krieges in der Ukraine - aber man muss auch an das Morgen denken.

  • Da habe ich wohl bei dieser Veranstaltung nichts verpasst. Dem Beitrag entnehme ich, dass es um eine (weitere) Zusammenfassung dessen ging, was eigentlich schon seit jeher Glaubensbekenntnis am linken politischen Rand ist: Russland (früher Sowjetunion): Frieden=Gut, NATO: Krieg=Böse.



    Wenig überzeugend finde die Versuche, Putins Aggression gegen die Ukraine in diesem Schema unterzubringen: Entweder mittels Täter-Opfer-Umkehr, oder, wenn schon Russland Schuld hat, muss die NATO wenigstens mitschuldig sein.



    Neu für mich ist, dass linke Kreise neuerdings auf den Kurs der AfD einschwenken und die Maskenpflicht ablehnen. Was ist eigentlich gegen die Hufeisentheorie zu sagen, wenn die Betreffenden selbst alles tun, um sie zu bestätigen?

  • Die "Konferenz" zeigt, dass die Hufeisentheorie stimmt. Ganz links und ganz rechts finden zusammen in Putinapologetik. Lafontaine, Hunko, Dagdelen, Dehm und die Maskenverweigerer. Eine solche Linke braucht niemand, schon gar nicht eine funktionierende Demokratie. Und mittendrin ein offensichtlich präseniler Theologe.

    • @Michael Myers:

      "Hufeisentheorie" ist letztes Jahrhundert. Die Verhältnisse sind komplexer geworden, was nicht jedem Welterklärer gefällt. Radikale gibt es in vielen politischen Strömungen.



      Wieviele Enden hat Ihr Hufeisen? Nur zwei? Wenn ein Hammer das einzige Werkzeug ist, sieht jedes Problem aus, wie ein Nagel ...

    • @Michael Myers:

      Das ist nicht die Hufeisentheorie. Diese besagt dass die Ränder sich in bestimmten Merkmalen annähern, nicht dass sie sich treffen, "gleichschlimm" oder gar "gleich" sind.

  • Wohlgemerkt, Hunko und Dagdelen sind für die Linken Mitglieder sowohl im Auswärten wie auch in Verteidigungsausschuß des Bundestags.Ohne solide Machtbasis in der Partei wird man das nicht.

  • 4G
    47351 (Profil gelöscht)

    Ich dachte, in der taz gibt es keine profane Unfallberichterstattung?

    • @47351 (Profil gelöscht):

      Yeah.

  • Glauben die Leute ernsthaft das die NATO eines Tages in Russland einmarschieren würde? Oder gilt Imperialismus als Teil der legitimen Sicherheitsinteressen?

  • Auch wenn diese traurigen Gestalten es nie verstehen geschweige denn zugeben werden: Sie können froh sein, dass es die NATO gibt, sie Schütz auch jene die sie ablehnen vor der russischen Aggression und Einschüchterung. So können sie unbehelligt ihre strunzdummen Ansichten zum Besten geben, die Bundesrepublik einen Vasall der USA und eine bellizistische Diktatur schimpfen, mehr oder weniger unverhohlen Verständnis für Russlands verbrecherischen Angriffskrieg äußern und sich blank jeder Erkenntnis auch noch für moralisch überlegen halten.

  • "Bei den vielen Redebeiträgen und Diskussionen kommt das Leid der Ukraine kaum vor".

    Damit ist dann im wesentlichen alles gesagt. Wer keine Empathie zeigt, ist keine Bereicherung für den politischen Diskurs, sondern eine Belastung.

    Solchen Menschen kann man eigentlich nur zurufen: "Therapie first".

    -> zuhören braucht man denen jedenfalls nicht - da kann nur bullshit bei rauskommen....

  • "nicht-militärische Sicherheitsarchitektur unter Einbeziehung Russlands" ? Putin hätte sicher nicht seinen Nachbartn überfallen, wenn die Nato rechtzeitig u ausreichend für die Verteidigungsbereitschaft der Ukraine gesorgt hätte. es wurde zu wenig getan, als schon bekannt war ,was Putin vorhat .Warum?

    • @Info24:

      Das ist eine Fehleinschätzung. Es wurde seit 2014 doch sehr, sehr viel für die Verteidigungsbereitschaft der Ukraine getan, besonders von den USA. Sonst könnte das Land diesen Krieg gar nicht so führen, wie es das tut.



      Nicht "rechtzeitig" (aus seiner Sicht) war Putin mit seinem Überfall, der kommt 8 Jahre zu spät, um erfolgreich zu sein. 2014 hätte er die Ukraine leicht und vom Westen relativ ungestört erobern können und wäre auch in großen Teilen des Landes freundlicher begrüßt worden. Jetzt geht das nicht mehr.

  • Was für ein Gruselkabinett.

    • @Jim Hawkins:

      Genau das dachte ich mir auch.



      Aber eine gute Gelegenheit, mal unter den "Idolen aus Jugendtagen" kräftig auszumisten.



      Mit ihren Sätzen (oder auch Nicht-Sätzen) über das Leid der Ukrainer haben es jetzt einige geschafft, bei mir aus dem Bücherschrank und ins Altpapier zu fliegen.

      • @Matthias Bucher:

        Hatten Sie eine Gesamtausgabe von Hunkos Werken? :-)