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Alkoholpreise in DeutschlandDas Geschäft mit dem Tod

Essay von Tobias Effertz

Vollsuff zum Schnäppchenpreis, Zigaretten an jeder Tankstelle: Ungesund zu leben ist in Deutschland einfach. Eine Reform ist dringend notwendig.

Illustration: Katja Gendikova

A ktuell vergeht fast kein Tag, an dem man nicht auf die beunruhigende finanzielle Situation der gesetzlichen Krankenversicherung aufmerksam gemacht wird. Seit 2009 haben sich deren Ausgaben von 171 Milliarden Euro auf geschätzt knapp 320 Milliarden Euro in 2024 nahezu verdoppelt.

Will man die Gesundheitskosten reduzieren, ergeben sich im Wesentlichen zwei Optionen: Erstens, man reduziert Ausgaben, indem man Leistungen kürzt und dabei idealerweise Verschwendungen im Gesundheitssystem beseitigt. Oder zweitens, man sorgt dafür, dass die Bevölkerung gesünder lebt, deshalb seltener erkrankt und damit seltener teure Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen muss.

Der zweite Ansatz entspricht einer Politik wirksamer Prävention. Ihr Ziel ist es, die im Land weit verbreiteten ungesunden Lebensstile und den Konsum gesundheitsgefährdender Konsum­güter wie alkoholischer Getränke und Tabakwaren spürbar zu reduzieren. Damit aber hat sich die deutsche Gesundheitspolitik schon immer schwergetan.

Die Deutschen verfolgen mehrheitlich ungesunde Lebensstile. Da ist zum Beispiel der Alkoholkonsum: Deutschland gilt mit 10 Litern konsumiertem Reinalkohol pro Kopf und Jahr als Hochkonsumland – europa- und weltweit. Das kostet in Deutschland, konservativ geschätzt, mittlerweile knapp 60 Milliarden Euro an ökonomischen Schäden jedes Jahr durch Frühverrentung, Arbeitslosigkeit, Suchtrehabilitation, Pflegekosten und teure medizinische Therapien. Noch nicht mit eingerechnet sind hier die Sachschäden und Körperverletzungen infolge von Vandalismus und rauschbedingter Aggressivität sowie Schmerz und Leid, die Alkoholiker ihrer Familie zufügen.

Tobias Effertz

studierte Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre in Köln. Er promovierte und habilitierte an der Uni Hamburg. Er forscht zu öffentlicher Gesundheit und ihrer ökonomischen Bedeutung, insbesondere zu Kosten und Prävention ungesunder Lebensstile.

Mindestens 1,7 Millionen Menschen wohnen in Deutschland mit einem schädlich alkoholkonsumierenden Partner zusammen, gut 1 Millionen Kinder werden mit einem alkoholkranken Elternteil groß. Bei Kindern von Alkoholikern bleibt das psychische Leid oft über Jahrzehnte verborgen, bis dann im Erwachsenenalter weitere Kosten durch Psycho- und Pharmakotherapien folgen, weil die psychischen Belastungen der Kindheit nicht mehr kontrolliert werden können.

Im Land des Billig-Alkohols

Deutschland begünstigt diese Zustände, denn es gehört zu den EU-Ländern mit besonders niedrigen Steuern auf alkoholische Getränke. Aus zahlreichen Untersuchungen ist bekannt: Höhere Steuern auf Alkoholika bewirken, dass weniger getrunken wird. Insbesondere sogenannte Rauschtrinkereignisse, an denen fünf und mehr alkoholische Getränke nacheinander konsumiert werden, nehmen deutlich ab.

Im Jahr 2003 erfolgte letztmalig mit der Sondersteuer auf Mischgetränke aus Spirituosen und Softdrinks noch der Versuch, vor allem Jugendliche vom frühen Konsum abzuhalten. Kurzfristig zerstörte dies den Markt für Alkopops.

Leider brachten politische Kompromisse und Lobbyanstrengungen der Alkoholindustrie eine Obergrenze beim Steuertarif ins Gesetz hinein, sodass Getränke ab 10 Volumenprozent Alkohol keiner Alkopopsteuer mehr unterfallen. Und so, um diese Geschichte wie aus dem Lehrbuch der Wirtschaftswissenschaften zu beschließen, stellt man aktuell bei Betrachtung der Spirituosen­regale im Supermarkt fest, dass die bunten Alkopops wieder da sind: mit einem Volumenprozentanteil von exakt 10 Prozent. Die junge Zielgruppe ist zu wichtig, als dass man auf geschmacklich auf sie zugeschnittene Produkte verzichtet.

Die Politik aber traut sich nicht an den Alkoholkonsum heran und handelte vor der Alkopopsteuer letztmalig 1982, als noch unter Bundeskanzler Helmut Schmidt die Steuern auf Spirituosen angehoben wurden. Warum passiert auf dem Gebiet wirksamer Alkoholprävention so wenig? Die wahrscheinlich einleuchtendste Antwort lautet: Alkoholsteuererhöhungen sind höchst unpopulär und kosten wichtige Wählerstimmen. Dabei würden eine klare Kommunikation und eine Kombination der Maßnahme mit Steuererleichterungen an anderer Stelle sicherlich ein höheres Maß an Akzeptanz erzeugen.

Auch aus Fairnessgründen ist wirksame Prävention richtig: Wenn wir die Solidarität im Falle schwerer alkoholbedingter Krankheit in unserer gesetzlichen Krankenversicherung aufrechterhalten wollen, dann ist es nur fair, den Alkoholkonsumenten vorab beim Kauf an der Supermarktkasse einen Teil der Folgeschäden finanziell tragen zu lassen. Sonst wird die Solidarität irgendwann nicht mehr bezahlbar.

Lobbyismus, Lügen und Verlockung

Bei anderen ungesunden Lebensstilen in Deutschland verhält es sich analog: Durch Tabak­konsum verursachte Erkrankungen wie COPD, Bronchialkarzinome und Schlaganfälle sind mit großem Leid für Betroffene und deren Familien verbunden, die Kosten des Rauchens belaufen sich auf knapp 100 Milliarden Euro in Deutschland. Jedes Jahr. Dennoch rauchen nach wie vor zwischen 25 und 30 Prozent der Deutschen.

Während sich andere Länder mit rigorosen Maßnahmen dem Ziel verpflichten, die Raucherquote in den kommenden Jahren deutlich unter 5 Prozent zu bringen oder sogar Rauchfreiheit anstreben, verteidigt man in Deutschland die Freiheit zur Selbstschädigung. Süchtige sind die besten Kunden. Und mit den ungefähr 18 Millionen Rauchern in Deutschland schafft es die Tabak­industrie alljährlich, Umsatzrekorde im deutschen Markt zu erwirtschaften.

Dabei basiert die Vermarktung der Zigarette seit gut 100 Jahren auf Lobbyismus, gekaufter Wissenschaft, Lügen über das Abhängigkeitspotenzial von Tabak und dessen gesundheitlicher Konsequenzen, verbotener Vermarktung an Minderjährige und Millionen Toten. Zwar wurden die Tabaksteuern im Jahr 2021 ausnahmsweise einmal etwas stärker angehoben, aber letztlich reicht das erzielte Tabaksteueraufkommen bei Weitem nicht aus, die Schäden, die Tabak und Nikotin verursachen, abzudecken.

Das Geschäft mit dem Tod geht weiter. Neue Nikotinprodukte, deren gesundheitliche Risikokonturen zwar noch schemenhaft, aber dennoch erkennbar sind, stehen bunt verpackt und gut sortiert mit jugendaffinen Flavors an jeder Tankstelle im Regal.

Marketing-Milliarden für Kinder und Jugendliche

Ein weiteres Problem ist die ungesunde Ernährung der Deutschen: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist übergewichtig. Die jährlichen Kosten der Adipositas liegen bei 65 Milliarden Euro. Die Gesundheitsexpertin Mindy Pelz brachte das Problem vor einiger Zeit auf den Punkt, als sie, nach der größten Lüge der Lebensmittelindustrie gefragt, antwortete: „All food is safe.“

Bislang aber wird jedweder Versuch, den Konsum sogenannter hyperpalatable foods, also besonders schmackhafter Lebensmittel mit hohem Fett- und Zuckeranteil, durch eine Softdrink- oder Zuckersteuer zu reduzieren, politisch abgelehnt. Selbst eine Absenkung der Mehrwertsteuer bei Obst und Gemüse bleibt chancenlos.

Zuletzt wurde sogar das geplante Verbot, Kinder mit ungesunden Lebensmitteln mit hohem Fett-, Salz und Zuckeranteil zu umwerben durch Lobbyismus und fehlenden politischen Konsens zur Hängepartie, obwohl laut Umfragen mehr als zwei Drittel der Bundesbürger von arm bis reich und links bis rechts sich eine Einschränkung der an ihre Kinder gerichteten Werbeansprachen mit ungesunden Lebensmitteln wünschen.

Kinder sind auch die wichtigste Zielgruppe der Lebensmittelindustrie. Deren Kindermarketing auf Social-Media, an Leuchtreklamen und im Fernsehen ist allgegenwärtig. Mit Informationskampagnen und etwas Unterricht in der Schule kann man den Kampf gegen Marketing-Milliardenbudgets nicht gewinnen.

Und so schafft es die Industrie durch Produktinnovationen und schlaues Hakenschlagen, gesetzliche Regelungen zu verzögern, zu umgehen und die junge Zielgruppe weiter an sich zu binden. Denn es geht um viel Geld.

Das zeigt sich auch am seit April legalen deutschen Cannabismarkt, auf dem die Ausweitung der Kommerzialisierung in Form flankierender Geschäftstätigkeit durch Zubehör und Merchandise bereits begonnen hat. Bislang führten Cannabislegalisierungen in anderen Ländern stets zu sinkenden Preisen und damit zu steigender Nachfrage. Damit ist auch hier zu rechnen.

Der kameralistische Blick des Bundeshaushalts

Möglich, dass die Aussicht auf geringere Steuereinnahmen der Politik wirksame Prävention unattraktiv erscheinen lässt. Doch die Rechnung ist falsch, denn die Schäden durch Alkohol, Tabak und ungesunde Ernährung übersteigen die Steuereinnahmen des Staates deutlich. Es wird also weder für die Rente geraucht, noch gegen den Terror getrunken.

Es wird weder für die Rente geraucht noch gegen den Terror getrunken. Ungesunde Lebensstile kosten deutlich mehr, als sie einbringen

Würde man die Steuern auf ungesunde Lebensstile erhöhen, würden diese im Ergebnis nicht nur reduziert, die Bevölkerungsgesundheit erhöht und Kosten im Gesundheitssystem gesenkt. Es käme auch zu höheren Steuereinnahmen in Form von Einkommenssteuern und höheren Beiträgen in die Sozialversicherungen infolge weniger Krankheit und höherer Produktivität. Man könnte die Sozialversicherungsbeiträge und damit die Lohnnebenkosten alternativ sogar senken.

Aber es liegt an der vom Bundeshaushalt diktierten kameralistischen Sicht, jeden Steuer­säckel für sich betrachtet maximieren zu wollen, anstatt die Zusammenhänge zwischen ungesunden Lebensstilen und Gesundheitsausgaben übergreifend wahrzunehmen.

Abschließend sollte nicht vergessen werden: Eine Präventionspolitik, die unwirksam bleibt, schadet insbesondere ärmeren, bildungsfernen Haushalten, die überproportional stark von ungesunden Lebensstilen betroffen sind. Die Vermarktung ungesunder Lebensstile richtet sich überdies an die jungen Zielgruppen in diesen Milieus. Eine Politik der Reduktion der Gesundheitskosten durch wirksame Prävention verringert damit auch die gesundheitlichen Auswirkungen sozioökonomischer Ungleichheiten.

Die Politik wird sich angesichts der steigenden Kosten entscheiden müssen, welchen Weg sie zur Lösung der Kostenproblematik geht. Aus wissenschaftlichen Befunden zeigt sich aber: Diejenigen, die durch den Konsum krank werden, wünschen sich nicht nur vielfach, sie hätten gesünder gelebt, sie bringen auch mehr Verständnis dafür auf, dass Gesundheitsprävention nicht mit gutem Zureden und einer Infobroschüre erfolgreich sein kann.

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100 Kommentare

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  • Naja, ob eine drogenfreie Gesellschaft dem Himmel oder doch eher der Hölle auf Erden näher ist, werde ich wahrscheinlich nicht mehr erfahren. Ich vermute aber, dass die totale Abstinenz keinen spürbaren Einfluss hat und zwar weder auf Lebenserwartung, Gesundheit, Zufriedenheit, Kassenbeiträge oder Kriminalitätsrate. Im Durchschnitt wie im Saldo natürlich. Und falls sich die Lebenserwartung doch noch weiter erhöhen sollte, dann wird die damit gewonnene Zunahme an Demenz- und anderen Altersbedingten Morbiditäten neue Probleme schaffen, was wir ja schon bemerken. Aber die medizinische Forschung dazu steckt noch in den Kinderschuhen. Es besteht also Hoffnung. Apropos Forschung und (anti-infammatorischer) Alkohol:



    Alcohol, coffee, fish, smoking and disease progression in multiple sclerosis (onlinelibrary.wile...1331.2011.03596.x)



    oder: Long term alcohol intake and risk of rheumatoid arthritis in women: a population based cohort study (www.bmj.com/content/345/bmj.e4230)

    • @Jutta57:

      error und file not found

  • Falls man das hier sagen darf: Was genau bekommt der Staat denn sonst so auf die Reihe dass nicht absehbar vor die Wand fährt oder zumindest auf niedrigst möglichen Niveau betrieben wird?



    Dürfen wir dann bitte wenigstens bei unserer Gesundheit unsere Fehler selber machen?



    Was bringt eine Verteuerung wenn das Geld wieder für Diäten oder Lobby ausgegeben wird?



    Ich meine außer das Geld weiter von unten nach oben zu leiten?



    Sowas wie Drogen bekommt man nur mit gesellschaftlichen Ansehen in den Griff, was verpönt ist wird tendenziell weniger betrieben. Deshalb stinkt es überall eher nach Tabak und nicht nach Gras obwohl jetzt erlaubt.



    Jeder Fachmann aus Krankenversicherung wird niemals gegen Rauchen vorgehen.



    Denn die sterben im Schnitt früher und die welche aufgrund von Rauchen zu Kostenfaktoren werden sind dagegen nichts (meist ist das auch nicht ausschließlich der Fall, es gibt einem Grund warum manche Leute alt werden trotz Rauch und andere Nichtraucher früh sterben - der persönliche Lebenswandel (Ernährung, Sport, Psyche usw) Krebs jetzt mal ausgenommen wobei das auch wieder ein Zusammenspiel von Zufall und Kausalitäten ist).

  • Ländervergleichende Statistiken über den Alkoholkonsum pro Kopf sind wegen des unterschiedlichen Anteils privat und/oder illegal erzeugter alkoholischer Getränke nicht verlässlich. Meiner Beobachtung und Einschätzung nach wird in den meisten europäischen Staaten mehr Alkohol privat und an der Erhebung von Steuern und verlässlichen Statistiken vorbei produziert als in Deutschland. Bei drastischen Preisehöhungen (oder gar Verboten) würde sicher auch in Deutschland mehr illegal gebrannt, vergoren und gebraut. Andererseits ist mit Literpreisen von unter 10€ für harten Alkohol sicher niemandem gedient. Primär sind aber auch bei der Gesundheitsprävention Investitionen in Bildung (die natürlich über gutes Zureden und Infobroschüre hinaus gehen) gefragt.

  • Irgendwie würde ich ja gerne mal verstehen, warum die Generation die am freiesten aufgewachsen ist, so eine Vorliebe für autoritäre Lösungen hat. Aber egal, … ist doch nicht wichtig! Bier trinken ist wichtig!

    • @Mendou:

      Die wissen die Freiheit die sie haben halt nicht zu schätzen und nehmen sie für gegeben hin. Ist doch mittlerweile zum meme verkommen, dass gute Zeiten lasterhafte Menschen hervorbringen.

  • Der Konsum sinkt doch auch ohne paternalistische Maßnahmen seit Jahrzehnten. Überhaupt erinnert mich die heilige Volksgesundheit als Argument, Menschen ihr Vergnügen zu verbieten, an die ganz dunklen Zeiten.

    • @Ephraim Nathansson:

      sehe ich genauso...

  • Eine tief verwurzelte Alkoholkultur hebelt man nicht durch Verbote und Steuererhöhungen aus und im gegenwärtigen Klima würde das der AfD vermutlich eben mal 5% mehr bringen. Wahr ist aber auch, in unserer neoliberalen Hölle erträgt man es offensichtlich nur noch mit Drogen von Koffeein bis Kokain und allem dazwischen (Nikotin, Ritalin, Alk). An meiner Schule konsumieren ca. 25% der Kinder unter 16 Drogen: Nikotin, Vapes (teils mit synthetischen Drogen versetzt), Snus, Gras, (harten) Alkohol. Die Besorgung ist offenbar so einfach wie Porno gucken im Internet. Dazu nimmt ein erheblicher Prozentsatz eine Form von Ritalin, antidepressiva und andere Medikationen (verschrieben). Der Problematik, dass wir uns da auf "Brave New World" zubewegen werden die Vorschläge des Artikels nicht gerecht.

  • Betreutes Denken beim Lebensmittelkonsum? Nein, danke.

  • Wahnsinn, was hier abgeht, wehe den Deutschen geht einer ans Auto oder ans Bier.

  • Selten so einen Quark gelesen.

    Alle Jahre wieder wird dieser Unsinn verbreitet.



    Man verweist auf andere Länder welche das schon haben OHNE darauf hin zu weisen das die Probleme in den Ländern um 0 besser sind als hier.

    PS. Menschen können auch hohe Gesundheitskosten verursachen OHNE das Rauchen oder Alkohol schuld sind.

    • @Keine Sonne:

      Die alleinige Schuld bei der Frage nach Gesundheit auf Tabak, Alkohol und Zucker abzuwälzen ist sicherlich falsch, aber es sind eben auffällige Aspekte und verdienen doch eine genauere Betrachtung. Gerade wenn es um die Legitimation selbiger bei jungen Menschen geht, die eben sehr bewusst und mit viel Aufwand der betreffenden Industrien verführt werden... darf man sich doch gedanken drum machen was helfen könnte oder?



      Ich war selbst 15 Jahre Raucher und habe mir täglich gesagt das ich doch so gerne rauche. Bis ich dann aufgehört habe und mir einem 15 Jährigen geheimen Traum erfüllen konnte, -aufzuhören. Ich bin und war süchtig und bin mehr als stinksauer auf die Tabakindustrie die im richtigen Alter in die richtige kerbe geschlagen hat...

  • Alkohol ist vergleichsweise harmlos, es gibt da etwas, dass hat gesundheitlich und ökonomisch weitaus verheerendere Folgen, als Alkohol, Zigaretten und Zucker. Die Lobby ist da allerdings derart stark, dass das nicht annähernd so gut beleuchtet wird, wie die Folgen der drei genannten Gifte.



    www.deutschlandfun...etssystem-100.html

  • Es wird zu viel gesoffen, geraucht, die Leute ernähren sich mies, treiben zu wenig Sport, fahren Auto, schaffen sich Tiere an. Natürlich sollte man an die Spitzenproblematiken ran. Trotzdem leben wir noch in einem freien Land, die AOK-Lebensfibel ist (noch) nicht für alle verbindlich. Zur Freiheit gehört auch, sich blöd und irrational zu verhalten. Mögen die verkopften Langweiler, die Ihre 110 Lebensjahre mit Tofusalat und Kamilletee zubringen, nicht verstehen. Aber der Mensch ist in Teilen einfach so. Und die Finanzlücke bei den Krankenkassen kommt jetzt nicht nur von den Suffköppen, früher wurde noch mehr gesoffen, da war die GKV top ausfinanziert. Warum? Wenige Alte, die früh von uns gegangen sind und viele Junge, die fleißig eingezahlt haben. Ist halt heute nicht mehr so, was ja auch nicht nur mies ist.

  • Nichts gegen Preiserhöhungen, Steuererhöhungen, Werbe- und Verkaufsverbote in dem Bereich - wenn sie denn außer zusätzlichen Einnahmen auch mehr Prävention bewirken würden. Das scheint aber nicht wirklich zu funktionieren, wie die Erfahrungen auch aus anderen Ländern zeigt. Eine Änderung bewirkt letztlich nur der Akzeptanz- und Vorbildfaktor. Kann man auch hierzulande deutlich erleben. Wenn’s alle mir wichtigen Menschen mehr oder weniger lassen, ist der eigene Drang zum Saufen und Rauchen grundsätzlich weniger ausgeprägt.

  • Was für eine paternalistische Betrachtung der Menschen. Es geht weder den Autoren noch den Staat etwas an, was ich esse, trinke oder anderweitig konsumiere. Denkt man die Überlegungen zu Ende, können wir direkt das kommunstische chinesiche System der totalen Überwachung übernehmen. Oder noch besser, jeden Bürger chippen, tracken, filmen, kontrollieren, auf daß er ja keinen "sozialschädlichen" Aktivitäten ausübt. Dann ist es nur noch ein kleiner Schritt hin zu den Asozialen, die bekämpft, ja ausgemerzt werden müssen. Was ist eigentlich mit den ca. 1Mio Sportunfällen, nicht wenige davon im sog. Reha- und Präventivsport? Sollten die nicht auch selbst zahlen müssen?

    • @mumba:

      Warum so libertär, der Herr?

      Auf der anderen Seite müssen wir als solidarische Gesellschaft dann unnötigerweise die gesundheitlichen Konsequenzen (wie Fettleibigkeit, Diabetes, Alkoholismus, Lungenkrebs usw.) finanziell und materiell mittragen, wenn Sie sich beispielsweise ungesund ernähren, viel rauchen oder trinken.

      Das sollte uns als Gemeinschaft, die füreinander einsteht, eigentlich schon etwas zynisch erscheinen.

  • Das ist wie mit Klimaabgaben - stärker betroffen werden bei den Verbrauchssteuern immer die ärmeren Kreise der Bevölkerung. 0% Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse wäre allerdings in Ordnung. Das ist ein guter Vorschlag. Damit könnte eine Erhöhung der Genusssteuern für die kleinen Warenkörbe kompensiert werden und sozial ausgewogener sein. Allerdings geht die Rechnung nicht auf im Falle des Erfolges, weil dann weniger Steuern eingenommen werden.



    Neben den Gesundheitskosten ist auch noch das Problem der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss zu betrachten.

  • Ah ja, alle Jahre wieder, die bösen Raucher und Trinker schaden unserer Volkswirtschaft. Dieser Puritanismus widerspricht, mMn, einer liberalen Demokratie. Eingriffe in private Konsumentscheidungen zum Zwecke der Volksgesundheit und höherer Produktivität, ist autoritäre und kapitalistische Logik. Der Mensch hat zum Wohle des Staates und der Wirtschaft zu funktionieren, der Mensch selbst ist irrelevant. Sowas erwarte ich von Lindner, nicht von der taz.

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      Dein Punkt zur Rolle individueller Freiheit in einer liberalen Demokratie ist absolut nachvollziehbar. Es ist wichtig, dass der Staat persönliche Entscheidungen respektiert und nicht in private Lebensweisen eingreift, solange keine Dritten unmittelbar zu Schaden kommen. Die Frage bleibt jedoch, wie wir in einer solidarischen Gesellschaft mit den langfristigen Folgen umgehen, die aus freien Konsumentscheidungen entstehen.

      Der Gedanke hinter Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ist weniger, Menschen zu „optimieren“, sondern eher, eine Balance zu finden zwischen individueller Freiheit und kollektiver Verantwortung. Wenn etwa die Gesundheitskosten durch bestimmte Konsummuster stark steigen, wirkt sich das auf die Gemeinschaft aus – durch höhere Beiträge oder längere Wartezeiten im Gesundheitssystem. Auch eine liberale Demokratie kann die Idee teilen, dass Gemeinschaften füreinander einstehen und Prävention ein Weg ist, um Belastungen für alle zu minimieren.

      Vielleicht geht es also weniger darum, Menschen zum Wohle des Staates oder der Wirtschaft zu „funktionalisieren“, sondern um die Frage, wie sich Freiheit und Verantwortung fair miteinander vereinbaren lassen.

  • 23 % der Mittel Gesundheitssystem gehen für Verwaltungskosten drauf. Ungefähr 2/3 dieses Kostenblocks geht auf das Konto der gesetzlichen Krankenkassen.

    Mit anderen Worten, von den 7.000 € Krankenkassenbeiträgen eines Durchschnittsverdieners (Arbeitnehmer und Arbeitsgeberanteil) gehen ~1.610 € pro Jahr für die Abrechnung zwischen Arzt und Kasse drauf.

    Der übliche Verwaltungskostenanteil in der Industrie liegt bei ~6 %.

    • @insLot:

      Nun, man gönnt sich ja knapp 100 Kassen, alle mit Vorständen, Personalabteilungen und allem Pi Pa Po

  • Das erklärt ja vielleicht auch die Beerdigungsmondpreise und die unverschämten städtischen Preise für Gräber.



    Wer tot ist kann sich halt nicht wehren.

    Und wer eher stirbt ...

    • @Bolzkopf:

      Die Hinterbliebenen könnten sich wehren - wenn sie denn dürften.



      Da alle Alternativen verboten sind.



      Jup der Staat richtet schon. Wenn nicht hin dann an. Aber wir haben andere Probleme die wir erst nicht angehen müssen.

  • Norwegen, 6,6l reiner Alkohol pro Kopf, Deutschland 10,6l. Laut Statistik ist die Sache klar. Es fehlt bloß die geschmuggelte Ware und das, was zu Hause zusammengebraut wird. Und das Trinkverhalten. Nonstop den ganzen Abend bestellen am Freitag oder nach dem Training unter der Woche noch ein Bier mit den Kumpels.

  • Wenn von unbezahlbarer Solidarität gesprochen wird, gäbe es durchaus Patentrezepte dies zu ändern. Z.B. Abschaffung der privaten Krankenversicherungen und der Beitragsbemessungsgrenzen. Auch könnte jemand auf die Idee kommen die Perspektivlosigkeit und Tristesse des zu erwartenden Lebens zu ändern.



    Zu den 10 l Alk. pro Jahr; mir ist durchaus bewußt, was ein Mittelwert ist, jedoch ist dies genau mein Alkoholkonsum, dieser "Hochkonsum" entspricht etwa eine Halbe Bier am Tag.

    • @0 Substanz:

      Ich hab des bis vor gut 8 Jahren locker im Monat gesoffen. Bier eher zum Schnapsrunterspülen und als Durstlöscher im Sommer *lol*.



      Mensch findet im Übrigen keine vernünftige Bezugszahl; also von 84 Mio konsumieren 38,5 Mio mehr als zweimal im Jahr ein alkoholisches Getränk odersowas.

  • Alkohol und Nikotin machen krank und süchtig. Bei hoch verarbeiteten Lebensmitteln steht eine vergleichbare Botschaft noch aus. Warum? Die Hersteller all dieser Waren profitieren davon, dass ein gelegentlicher Kunde ein Kunde fürs Leben wird, der immer öfter zum Produkt greift. Steigen die Preise, werden die Abhängigen belastet, denn sie können nicht auf ihre Droge verzichten. Suchtpotenzial trumpft Willenskraft. Fragen Sie mal Rauchende. Hersteller und Konsumenten wissen, wie gefährlich die Produkte sind. Bei Nikotin gibt es sogar einen verpflichtenden Warnhinweis. Wir kennen alle die vielen Tricks der Hersteller, die drastischen Bilder möglichst an den Rand unseres Blickfeldes zu rücken. Das heißt, dass sie wirken, sonst wäre es nicht die Mühe wert, sie zu umgehen, zu verstecken und weit unter Augenhöhe anzubringen. Also dasselbe bitte für Alkohol und Süßkram, auch für solchen, der sich als Müsli oder Suppe tarnt. Süchtige sind krank und brauchen viel Hilfe, um loszukommen. Aber sie sind Opfer, die wenig Mitgefühl erfahren, weil sie ihre Lieben und die Wirtschaft belasten. Opfer zahlen lassen, weil die Täter mit Drogen die Wirtschaft ankurbeln? Nö.

  • Eher sollte sich der Rest der deutschen Wirtschaft mal anschauen, wie man Preise unter enormen Kostendruck konstant hält: Seit Jahrzehnten kostet die Kiste Bier im Angebot 10€, trotz hohem Energieverbrauch bein Brauprozess, trotz jammernder Brauereien, trotz Lohnsteigerungen. Beeindruckend.

    • @FancyBeard:

      Stimmt schon, der Preis für eine DOSE Bier ist nicht sonderlich gestiegen und es fand auch keiner Shrinkflation statt (immer noch 0,5l).



      Obwohl fast unmöglich: man müsste einfach mal den Geschmack eines Durchschnittsbieres von 1970/80 mit dem eines heutigen vergleichen...

    • @FancyBeard:

      Na das ist nur die halbe Wahrheit.



      Zum einen hätten die Brauer gerne mehr, aber die Discounter zwingen zu niedrigen Preisen und zum anderen sprechen Sie von Aktionspreisen und selbst der liegt höher als von Ihnen angegeben.

    • @FancyBeard:

      Stimmt nicht.

  • Stimmt alles, nützt nichts.



    "Alkoholsteuererhöhungen sind höchst unpopulär und kosten wichtige Wählerstimmen. "



    Eher nicht - Personen mit problematischem Gebrauch/Suchtkranke sind eher Nichtwähler - das ist wissenschaftlich nicht untersucht.

    Die häufigste Todesursache im Kindesalter sind in den USA Schussverletzungen. Das ist bei uns wegen der Waffengesetze nicht so.



    DIe Lebenserwartung in den USA ist wegen der unbehinderten Verschreibung von Opiaten gesunken. Das ist bei uns wegen des Betäubungsmittelgesetzes nicht so.

    M.a.W. :



    Das ist mit allen gefährlichen Gegenständen so.

    Mir ist vor Jahrzehnten eine jüngere Person im Cannabisvollrausch mit Schwung hinter der B-Säule Fahrerseite ins Auto eingeschlagen. Der relativ neue, schöne Passat Kombi war Totalschaden, ich habe das mit Schrecken überstanden. Das brauche ich kein zweites Mal.

    • @Hans - Friedrich Bär:

      Die häufigste Todesursache im Kindesalter sind in den USA



      Ok hat nun was mit Deutschland zu tun? Nichts!

      BTW mich hat ein Volltrunkener auf einer Kreuzung mit meinem Nissan "abgeschossen". Brauche ich auch kein zweites Mal.

  • Also die Länder mit dem höchsten Alkoholkonsum sind Finnland, Schweden, Norwegen - die Länder mit dem teuersten Alkohol in Europa, dort gibt es so gut wie keine "Genusstrinker" hier gilt nur Komasaufen weil zu teuer.

    Beim Thema Volksgesundheit, dann bitte auch folgende Sportarten verbieten Fussball, Handball, Volleyball, Ski laufen - Höchstes Verletzungsrisiko - Entlastung der Krankenkassen.

    Ach ja, ich selbst trinke seit meiner Geburt keinen Alk und und rauche nicht, aber die, die es machen wollen, sollen es ruhig machen das nennt sich Freiheit und Demokratie.

    • @Reinero66:

      „nennt sich Freiheit und Demokratie."



      Gewiss. Eine freiheitliche Demokratie darf aber auch Regeln zu Besteuerung, Werbung und Jugendschutz vereinbaren.

  • Dass es auch anders gehen kann zeigt gerade Großbritannien. Dort wird sehr bald ein Gesetz verabschiedet, dass das legale Alter, ab dem das Kaufen von Zigaretten erlaubt ist, jedes Jahr um ein Jahr anhebt. Wer heute unter 16 ist, kann nie legal Zigaretten kaufen. Sowohl Labour als auch die Konservativen sind dafür. Hut ab ! Die deutsche Politik ist seit Jahrzehnten in der Tasche der Zigarettenindustrie. CDU, FDP und SPD haben sich fröhlich ihre Parteitage von Philip Morris sponsorn lassen.

    • @sejnc:

      Nur das es das schon in Deutschland gibt stört, nicht wahr?



      Harter Alkohol nicht unter 18 Jahren genauso wie Tabakwaren.



      Bier und Bier Mixgetränke erst ab 16 Jahren.

      • @Keine Sonne:

        Das britische Modell ist etwas anders als das hiesige... Dort soll die Altersgrenze mit der Zeit steigen. Während hierzulande auch in 10 Jahren jeder 19-jährige rauchen darf, sollen es im UK dann praktisch nur noch die 27-jährigen sein.

        Wie man das kontrollieren und durchsetzen will? 🤔 Schau mer mal...

        • @FriedrichHecker:

          Ich glaube kaum das es sogar mit Englischem Recht möglich sein wird Erwachsene das zu verbieten.



          Übrigens: England hat glaube ich eine Zuckersteuerbauf Getränke. Nur soweit ich weiß hat diese 0 Einfluss

      • @Keine Sonne:

        Irrelevant. Mir ist nicht bekannt, dass das Kaufalter für Alkohol und Tabakwaren in Deutschland jedes Jahr um ein Jahr angehoben wird.

  • Rauschtrinkereignisse nehmen ab? Der Mann war noch nicht in Skandinavien. Da geht man halt schon angeschickert los und hofft dann, von der Security noch in den Pub gelassen zu werden. Wenn man die drei Stufen noch schafft.

  • www.bbc.com/news/articles/ce8dy5v1kpno

    >Bessere Lebensrealität, mehr Sozialausgaben = Weniger Notwendigkeit für Escapismus, gleich mit welcher Droge.

    Wir erleben jetzt wie eine neue Generation sich nach den 00er Jahren sehnt wie sich die in den 00ern nach den 80igern. Ein Stück weit sicherlich alles normal, yet, vielleicht sollten wir endlich aufhören zu argumentieren an den Symptomen müsse herumgedoktored werden, solange die Ursache nicht bekämpft wird, ist das eigentlich das unhumanste den Menschen auch noch das coping material entziehen zu wollen.

    Die Krankenkassen bieten denn soweit ich es recherchierte z.B. keine Entwöhnungskuren für Raucher an und der Bund profitiert noch bei dummer Gesetzgebung von den Steuern auf eine vermeintliche Entwöhnungshilfe, laut Jens Berger von vor 3 Tagen...



    www.nachdenkseiten.de/?p=123963 .

    • @Pleb:

      Das, was Sie vermeintliche Entwöhnungshilfe nennen, ist nur dann eine, wenn man das selbst auch möchte. Ansonsten ist das Dampfen eine weitaus weniger schädliche Konsumform von Nikotin als die Verbrennung von Tabak. Und als Seiteneffekt ist die Abhängigkeit vom Nikotin auch wesentlich geringer, da im Dampf die Suchtverstärker (sogenannte Monoaminooxidase-Hemmer) fehlen. Für den ganzen wissenschaftlichen Hintergrund (relativ leicht verdaulich erklärt) empfehle ich den Youtube-Kanal von Bernd Mayer.



      Die Steuer auf Liquid hat vor allem zwei Dinge hervorgebracht, einmal einen blühenden Schwarzmarkt mit unregulierten Produkten und zweitens eine Flut von Einwegmüll, der unabhängig von Fachgeschäften überall erhältlich ist und damit auch den Jugendschutz vollkommen aushebelt, mal abgesehen von der ganzen Umweltsauerei.

  • Ca.4.500 Lobbyisten in Berlin und ca. 29.000 Lobbyisten in Brüssel, leisten ganze Arbeit...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Welcher Art? Wann ich welche Drogen in welcher Menge und zu welchem Preis konsumiere entscheide ich ganz allein und kein Lobbyist. Sogar die TAZ ist für die Freigabe von Cannabis. Also wovon sprechen wir?

  • Zuckersteuer führt dazu, dass die Getränkeriesen den Zuckeranteil herunter fahren.



    Alkoholsteuern sollten das Besaufen verhindern.



    Das ist Marktwirtschaft, die Kosten internalisieren.

    • @Kartöfellchen:

      Dafür wird Ersatz Mittel hinzugefügt.



      Von diesen gelten einige als "bedenklich".



      Auch nicht besser.

  • Danke das hier mal schön die Zusammenhänge und die Kosten für alles aufgelistet wurden und vermutlich sind die auch noch konservativ wenn man die Fülle an Krankheiten bedenkt die durch übermäßigen Alkoholkonsum, Rauchen und schlechte Ernährung (fettreich, zuckerreich) ausgelöst werden können. Die hier erwähnten sind ja nur eine Auswahl. Gerade bei Zucker ist ja nicht nur bedenklich wieviel in Produkten ist, sondern auch in wie vielen Produkten mittlerweile Zucker ist, wo man es gar nicht vermutet. Ich würde eine Genusssteuer zusätzlich zur MwSt für Alkohol, Tabak und Süßwaren machen deren Erlös komplett ins Gesundheitssystem geht und endlich den Zuckergehalt in Lebensmitteln allg. regulieren. In GB hat man eine Zuckersteuer auf Softdrinks erhoben, die nicht fällig wurde wenn man unter einer bestimmten Menge an Zucker blieb, was bei Unternehmen auch dazu geführt hat das sie den Zuckergehalt reduziert haben. Ist doch auch positiv.

  • Manchmal entwickle ich Verständnis dafür, warum manche Leute AFD wählen. Oder Trump.

    • @sollndas:

      Ja, wenn es den Deutschen an ihre liebsten Traditionen geht -Saufen und rasen - wählt man Faschisten. Ganz logisch. Mhm.

      • @Minelle:

        Saufen und rasen ist ein Bekenntnis gegen die Ideologie des gesunden Volkskörpers.

      • @Minelle:

        Danke!

  • Ich habe keinen Grund pro Alkohol oder Nikotin oder andere Suchtmittel zu sein, aber der Artikel lässt zwei Aspekte aus:



    a) Übermüßiger Alkohol- oder Nikotinkonsum führen statistisch zu früherem Tod und das entlastet die Kosten der Allgemeinheit, so makaber es klingt. Es gibt Statistiken zur volkwirtschaftlichen Auswirkung unter Berücksichtigung des früheren Todes - und dann sieht das Ergebnis anders aus.



    b) Auch Zucker wäre ein Kandidat zum Verbieten - insbesondere in hohen Mengen. Aber da traut sich keiner dran.

    • @Tillmann:

      Soo schnell muss ein Mensch gar nicht an Alkohol-, oder Nikotinsucht sterben. Da können noch eine ganze Reihe an Krebstherapien, etc. dazwischenliegen. Das kann zum Ende hin sehr sehr teuer werden!

      Und ja, auch Alkoholkonsum kann Krebs verursachen.

    • @Tillmann:

      Da man aber die Menschen, zum Glück nicht einfach verrecken lässt, und vorher medizinisch behandelt, kostet es mehr als das was das frühere Ableben kostet.



      Ganz zu schweigen von den Kosten, die für das im wahrsten Sinne des Wortes das "blaumachen" statt zu arbeiten den Unternehmen, also auch Ihnen kostet.



      Darüber hinaus bekommen die meisten Suchkranken auch eine geringere Rente.



      Auch hier ist der Kostenaufwand bis zum Ableben höher, als die Einsparung der Rente.

    • @Tillmann:

      zu a) zählen dann die Menschen die durch betrunkene Fahrer getötet werden auch in ihre makabre Statistik oder jene die dadurch im Rollstuhl landen oder schwer verletzt werden?



      b) Zucker wird unter dem Punkt Adipositas erwähnt vom Autor.

      • @Momo Bar:

        Die Statistik funktioniert relativ simpel: Tatsächlich stirbt am Ende JEDER an irgendwas. Und egal was das ist, verursachen die allermeisten Menschen in dem halben Jahr vor ihrem Tod so viele Gesundheitskosten wie in ihrem gesamten Leben bis dahin. Es ist also für die Gesamtkosten des Gesundheitssystems von eher unterschwelliger Bedeutung, wie "teuer" jemand es zu Lebzeiten kommt und wie lang er lebt: Das dicke Ende kommt so oder so. Die Rente hingegen fließt gleichmäßig bis zum Tod und dann nicht mehr.

        • @Normalo:

          "...verursachen die allermeisten Menschen in dem halben Jahr vor ihrem Tod so viele Gesundheitskosten wie in ihrem gesamten Leben bis dahin. Es ist also für die Gesamtkosten des Gesundheitssystems von eher unterschwelliger Bedeutung, wie "teuer" jemand es zu Lebzeiten kommt und wie lang er lebt: Das dicke Ende kommt so oder so."



          Hier widerlegen Sie sich selbst, oder nicht? Wenn die großen Kosten im letzten Lebensabschnitt anfallen, und dieser Lebensabschnitt z. B. durch Unfall nicht erreicht wird, hat das doch wohl erhebliche Auswirkungen auf die Kosten.

          • @Encantado:

            Sicher hat es das. Nur ändert es nichts daran, dass im Schnitt 50% der lebenslang verursachten Gesundheitskosten im letzten Halbjahr anfällt. Wer plötzlich stirbt, senkt diesen Schnitt natürlich, wer zeitlebens eine teuer zu behandelnde chronische Krankheit hat im Zweifel auch. Aber das sind wohl insgesamt gar nicht nicht so viele Menschen. Das Gros stirbt irgendwann, und kurz bevor das passiert, wird der größte Aufwand betrieben, um es zu verhindern.

  • Meine Güte, seid ihr spaßbefreite Leute. In manchem habt ihr Recht, aber die Gesellschaft in eine puritanische Vernunftgesellschaft verwandeln zu wollen, finde ich nicht erstrebenswert.

    • @Svendura:

      Sag das doch mal den den Angehörigen der Todesopfer durch Alkohol im Straßenverkehr. Ganz spaßbefreit.

      • @Minelle:

        Welche Rolle spielt das? Ein generelles Alkoholverbot steht nicht einmal hier zur Diskussion und diejenigen, die sich ein Auto leisten können haben im Zweifel auch genug Geld um sich auf höherem Preisniveau sinnlos zu besaufen.

    • @Svendura:

      Menschen, die ab und zu mal ein Glas guten Wein zum Essen trinken oder ähnlich konsumieren, wären von höheren Steuern nur wenig betroffen. Es würde vor allem die treffen, die viel trinken.

      Und mit Spaß hat Alkohol wenig zu tun. Als trockene Alkoholikerin kann ich Ihnen versichern, dass das Leben auch ohne Alkohol viel Spaß machen kann. Zu viel Alkohol steht einem erfüllten Leben sogar explizit im Weg.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich frage mal andersherum: Wieviel repressives Vorgehen des Staates gegen jeglichen Alkoholkonsum hätte denn zuverlässig VERHINDERT, dass Sie zum Suchtfall werden (alternative Suchtmittel eingeschlossen)?

        Den guten Zweck seh ich ja. Allein mir fehlt der Glaube an die Mittel.

        • @Normalo:

          Es wäre eine billige Ausrede, meine Suchtprobleme auf billigen Alkohol zu schieben. Allerdings hätten Probleme mit der Finanzierung der Sucht vielleicht dazu geführt, dass ich mein Leben eher geändert hätte. Aber genau kann man das natürlich nicht sagen.

          Fakt ist aber, dass die ständige Verfügbarkeit billigen Alkohols den Einstieg fördert. Es ist einfach zu normal, ständig größere Mengen Alkohol zu trinken. Einmal durch die gesellschaftliche Atmosphäre und andererseits durch den Preis.

          Zuverlässig verhindern, dass Menschen süchtig werden, kann ein Staat nicht. Dazu ist das Thema viel zu komplex. Er kann aber versuchen, die Schwellen anzuheben. Erfahrungen aus Ländern mit höheren Preisen zeigen, dass der Verbrauch sinkt. Ist also ein Ansatz.

          PS: Prohibition bringt auch nichts.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Es ging mir nicht um eine "billige Ausrede" sondern um die Sinnhaftigkeit tendenziell repressiver staatlicher Eingriffe in diesem Bereich. Da Sie Sich als Beispiel nannten, hielt ich das für einen "sachnahen" Aufsatzpunkt, der Frage nachzugehen.

            Mir geht es darum, dass GERADE bei staatlichen Sanktionen gegen gesellschaftlich eigentlich weitgehend akzeptiertes, aber politisch unerwünschtes Verhalten die Frage "Was bringt's wirklich?" im Vordergrund stehen sollte. Geeignetheit für den angepeilten Zweck ist und bleibt ein(!) wesentliches Kriterium dafür, ob eine Freiheitsbeschränkung verhältnismäßig ist.

  • Im Punkt Tabak/Nikotin sei mal auf diesen netten Beitrag verwiesen: www.nachdenkseiten.de/?p=123963



    Wie auch bei Alkohol zählen doch nur kurzfristige Profitinteressen einiger weniger Akteure, denn die Allgemeinheit darf doch die Kosten tragen. Da werden Geschäftsmodelle halt mal zu Tode geritten, sieht man ja auch an der Autoindustrie.

  • Es müssen ja nicht Steuern sein: Auf jede Flasche Alkohol, je nach Menge und %, auf jedes Tabakprodukt einen bestimmten Betrag erheben, der direkt vom Hersteller oder Importeur an die Krankenkassen überwiesen werden muss. Dieser Betrag kann auf den Preis beim Endhändler draufgeschlagen werden. Dann käme das Geld direkt dort an, wo die Ausgaben anfallen. Bei Steuern ist das ja nicht zwangsläufig so.

  • Das Geschäft mit dem Tod! Vollsuff zum Schnäppchenpreis, Zigaretten an jeder Tankstelle



    ---



    Ja, wir verkaufen fast jedem/r alles:



    Alkohol, Tabak, Zucker, Fett, Süßes, Benzin, Autos, uvam.



    Wissend, dass vieles davon zum Tod führt statistisch belegt auch den TOD von XYZ Menschen verursacht!



    Es soll sogar vorkommen, dass sich wg. eines "Glaubens, einer Ideologie, ein paar km² Land" sich Menschen gegenseitig "umbringen"! :-(



    Wir sind, als Homo sapiens, eine besondere "Sorte Mäuse", die es trotz hochtrabenden Art-Bezeichnung, "weiser, kluger usw Mensch" nicht schafft, "Wissen über die Einflüsse auf unsere Gesundheit", das vorhanden ist, so zu nutzen, dass es uns ALLEN "gut tut"!



    Denn es trifft nicht "einen", sondern immer "viele", die damit Gewinn machen!

    "Es wird weder für die Rente geraucht noch gegen den Terror getrunken. Ungesunde Lebensstile kosten deutlich mehr, als sie einbringen !"



    ----



    Na ja, sozialverträgliches Frühableben ist keine "leere Floskel", wenn wir Lebensalter volkswirtschaftlich betrachten. Da gibt es, je nach Fragestellungen, sehr viele unterschiedliche Ergebnisse!

    Sollen wir das o.a."extrinsisch" mit Gesetzen, oder "intrinsisch" mit Bewusstsein ändern?!?!

  • Die durchschnittliche Lebenserwartung preist partiell ungesunde Lebensweise bereits ein. Wenn alle kerngesund sind, werden alle älter. Das mag wünschenswert sein, doch wären darauf die Sozialsysteme nicht vorbereitet. Klingt zynisch. Spätestens dann muss das Eintrittsalter in der Rentenversicherung rauf. Es ist eben alles ambivalent.

  • Für Alkohol usw einfach die gleichen Regeln wie jüngst für Cannabis einführen. Konsumenten können sich dann in Clubs zusammenschließen und gemeinschaftlich Hopfen anbauen und jeder darf zusätzlich 3 Weinreben pivat anbauen.

    • @Šarru-kīnu:

      Zucker, Kaffee und Tee nicht vergessen!!

    • @Šarru-kīnu:

      Ich wäre für eine Anpassung der Regeln, damit diese sich in der Mitte treffen: Ein Zwischenhändlerverbot für Drogen würde reichen, die Auswüchse in den Supermärkten einzudämmen, ohne traditionelle Landwirtschaften rund um Hopfen und Trauben zu zerstören.

  • Ich lebe seit 26 Jahren in einem Land, in dem zielgerichtete Politik die Rauchquote auf unter 10% gesenkt hat. Eine Politik, die Früchte trägt, sichtbar an den gesunkenen Zahlen von Lungenkrebs- und COPD-Erkrankungen. Rauchen in der Öffentlichkeit ist nicht erlaubt. Es ist immer wieder ein Schock, bei Besuchen in Deutschland die vielen Raucher im Straßenbild zu sehen. Die deutsche Politik hat langfristig versagt, beginnend mit dem Kettenraucher Helmut Schmidt und danach dem Pfeifenraucher Helmut Kohl, der beinahe die erste WHO-Vereinbarung zur Bekämpfung des Rauchens verhindert hatte. Selbst während der Covid-Pandemie starben mehr Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens als an Covid, aber niemand regt sich auf. Es ist eine Schande.

    • @sejnc:

      Ich nehme mal an, Sie wohnen in Schweden. Und der Ansatz dort war, auf Nikotinprodukte mit wesentlich geringerem Schadenspotential zu setzen, um Rauchern durch den Umstieg den wesentlich leichteren Weg weg von der Tabakverbrennung zu ermöglichen, in dem Fall vorwiegend durch Snus, die im Rest der EU komischerweise verboten sind. Großbritannien hatten einen ähnlichen Ansatz, hauptsächlich mit Verdampfern, den sie jedoch jetzt wieder durch eine Liquidsteuer zunichte machen werden. In Deutschland jedoch wurde immer sehr aktiv durch verschiedene Interessengruppen der Ansatz der Schadensminimierung bekämpft und mündete ebenfalls in einer unsäglich dummen Liquidsteuer. Endergebnis in meinem Kollegenumfeld: Von neun Leuten, die de Absprung von den Kippen durch das Dampfen geschafft hatten, haben fünf wieder zu Zigaretten gegriffen. Und ja, für solch eine Gesundheitspolitik muß sich nicht nur Deutschland in der EU schämen.

      • @Wurstfinger Joe:

        Man braucht eben jetzt Steuereinnahmen und nicht weniger Kosten im Gesundheitswesen in x Jahren.

        • @FancyBeard:

          Die Liquidsteuer war und ist ein totaler Reinfall, die hat nicht annähernd soviel gebracht, wie sich die Herren unter Finanzminister Scholz schöngerechnet haben. Aber der Schwarzmarkt blüht dafür sehr prächtig.

        • @FancyBeard:

          Wobei man die steigenden Rentenzahlungen in y Jahren auch noch in die Rechnung einbeziehen könnte...

  • Ist eine Bevölkerung, die gesünder lebt, wirklich günstiger für das Gesundheitswesen? Wenn man Prävention wie hier unter rein ökonomischen Gesichtspunkten betrachtet, muss man auch die dadurch entstehende erhöhte Lebenserwartung mit einberechnen, die dadurch entstehenden Krankheiten und Wehwehchen, Demenz, zusätzliche Untersuchungen etc. Von der Rente ganz zu schweigen.

    Natürlich ist Gesundheitsprävention immer gut und wichtig, alles andere wäre zynisch. Gesundheit ist aber erstmal Lebensqualität und allenfalls sekundär eine Frage der Finanzierung von Krankenversicherungen. Zur Lebensqualität gehört für viele Menschen auch Spaß, Genuss und auch mal ein kleiner Rausch. In einer freiheitlichen Gesellschaft, in einem Staat, der kein Obrigkeitsstaat ist und äder seine Bürger als mündige Indiduen betrachtet, mus jeder die Möglichkeit haben, sich nicht nach einem bestimmten Gesundheitsideal zu verhalten, auch wenn man jung ist oder wenig Geld hat.

  • Wenn nan Tabak- und Alkoholhersteller bzw ihre Lobbyisten zwangsverpflichten würde, hälftig die Kosten für Suchttherapien und eindeutige Folgeerkrankungen des Konsums dieser frei käuflichen Gifte -sogar für unter 21jährige-, zu übernehmen, denke ich, würde sich das Problem von alleine erledigen. Und mein Empfinden von Gerechtigkeit wäre total konform damit.

  • Es gibt keinen Erziehungsauftrag des Staates.



    Jeder darf seine Gesundheit durch Konsum, Sport oder Abenteuerreisen gefährden.



    Wer hier irgendwelchen Kompensationsgelüsten nachgibt betritt sumpfiges moralgetränktes Gebiet.

    • @Dromedar:In:

      Es gibt aber den Auftrag zur Daseinsvorsorge.

    • @Dromedar:In:

      Na ja, der staatliche Erziehungsuftrag leitet sich aus dem GG Artikel 7 ( 1 ) ab.

    • @Dromedar:In:

      Nun, dann müssten Sie auch bereit sein, die Kosten selbst zu zahlen. Also: Sie brauchen eine OP wegen Lungenkrebs? Dann zahlen Sie die selbst. Und schon bin ich voll bei Ihnen.



      In Versicherungsgemeinschaften gilt das Recht, selbstverschuldete Risiken mit höheren Beiträgen zu ahnden. Ein Beispiel: Kollege vom mir ist Drachenflieger. Kann er machen. Seine Berufsunfähigkeitsversicherung ist 100% teurer.

    • @Dromedar:In:

      Dann hat der Staat grundsätzlich etwas falsch gemacht.



      Das Grundgesetz beispielsweise ist ein Erziehungsauftrag: Der Auftrag, dem Bürger aufzuzwingen, dass jeder Mensch mit Würde behandelt werden soll, dass jeder Mensch gleich an Rechten sei, dass jeder Mensch vor Diskriminierung geschützt werden muss.

      So sollte der Staat schon beim Kleinkind dafür sorgen, dass ihm ein gesundes Leben gewährt wird. Fängt ja schon an, dass Babynahrung zum Teil voll mit Zucker belastet ist. Zucker ja, das benötigt der Körper, aber in Maßen.

      Und so sollte der Staat auch den Auftrag haben, dass Menschen Alkohol nur in Maßen trinken. Ich verstehe bis heute nicht, warum Menschen unbedingt Alkohol und nicht Wasser mit Kohlensäure oder ungesüßten Tee zur Sozialisation benötigen. Einmal im Jahr Sekt zum Neujahr genügt doch schon.

      Zuletzt bleibt noch zu sagen: Verbietet McDonalds. Verbietet Fastfood-Ketten. Lieber unabhängige Restaurants mit hohem Obst- und Gemüseanteil sowie vegetarisch oder besser vegan fördern.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Wenn der Staat den Auftrag hat, für die Gesundheit der Bevölkerung zu sorgen, warum wurde dann kürzlich der Drogenkonsum von Cannabis freigegeben? Eine zusätzliche Droge neben Nikotin und Alkohol hätte man sich wirklich sparen können.

        • @JEDERHATSEINEMEINUNG:

          Ein Drogenverbot hat niemals den Konsum verhindert, nur die Risiken erhöht. Cannabis wurde und wird trotz Verbot konsumiert, und ist geschätzt nach Nikotin und ِAlkohol die am weitesten verbreitete Droge. Das KCanG soll ausdrücklich diejenigen Risiken eindämmen, welche über den reinen Substanzgebrauch hinausgehen. Sauberes, geprüftes Cannabis kann reguliert an Erwachsene abgegeben, und von diesen legal besessen und konsumiert werden. Vergleichbar mit Alkohol und Tabak, nur viel strenger, trotz keineswegs höheren Gesundheitsrisiken.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Nein, der Staat hat keinen Erziehungsauftrag. Er darf nur die notwendigsten Dinge des öffentlichen Lebens regeln. Meine Würde beinhaltet freie Entscheidungen über mein Leben und mein Denken.



        Was Sie wollen ist ein übergriffiger Staat mit pseudomoralischen willkürlichen Regeln.



        Ohne mich!

        • @Dromedar:In:

          Hast du Alex der Wunderer's Beitrag gelesen? Art 7 des GG?



          Und nein, es geht nicht nur um die notwendigsten Dinge. Es geht auch um viel banalere Dinge.

          Wäre ich ein leidenschaftlicher Autofahrer, warum soll ich mich um Verbote kümmern? Zulässige Höchstgeschwindigkeit 50km/h? Überholverbot? Und wenn ein Kind überfahren werden könnte, weil ich gesoffen habe, dann ist so ein Kind ein pseudomoralisches Argument? Aber Hauptsache meine Freiheit Trinken zu dürfen, wird nicht berührt?

          Oder kurz: Es geht nicht um DEINE Freiheit. Es geht um die Freiheit von allen. Und manchmal müssen Einschränkungen her, sonst nimmt individuelle Narrenfreiheit ihren Lauf. Das ist nicht aufs notwendigste beschränkt, sondern im Prinzip überall.

    • @Dromedar:In:

      Problematisch ist, dass die Kosten für diese "Freiheit" Einzelner von (fast) allen zu tragen sind...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Witzig,



        eine mir geliebten Person hat der Krankenkasse sehr viel gekostet jedoch NICHT weil diese geraucht oder getrunken hatte, sondern weil sie GEARBEITET hatte. Schwere Körperliche Arbeit erst in der Industrie dann in der Pflege. Sie hat die nummero UNO bekommen, die Hautkrankheit unter den Pflegenden bekommen: Bandscheibenvorfall.



        Sollte siche diese Person jetzt bei Ihrer Allgeinheit entschuldigen, das sie GEARBEITET hatte?

        • @Keine Sonne:

          Nein, natürlich nicht. Arbeit ist notwendig. Saufen nicht.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Sie damit recht, die Frage welche sich aber stellt ist: Warum man damit anfängt.



            In der Pflege rauchen und trinken (das letztere in Maßen) weil der Arbeitsdruck hoch ist. Damit ist nicht nut die physische Belastung gemeint sondern auch die psychische Belastung.



            Die Pfleger werden größtenteils damit allein gelassen. Hilfe gibt es kaum.



            Ich bin dagegen etwas wie oben zu unterstützen wenn es aus mehreren Gründen einfach keinen wirklichen Mehrwert bringt.



            In den Skandinavischen Ländern ist Alkohol teuer dennoch ist der Alkohol Konsum relativ hoch.



            Desweiteren frage ich mich wie der Konsum berechnet wird, denn nur weil man in Deutschland Alkohol konsumiert heißt es nicht das man Einwohner ist. (Oktoberfest in München z.B.)

            • @Keine Sonne:

              Es gibt viele Wege in die Sucht. Einer ist, Probleme (wie z.B. Druck auf der Arbeit) immer wieder mit Suchtmitteln zu verdrängen. Sie lösen sich damit aber nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen versichern, dass die Probleme durch Alkohol nicht kleiner, sondern größer werden. Sie sehen mit Alkohol nur kleiner aus. Aber je verfügbarer Suchtmittel sind, um so größer ist die Versuchung, sie zur Verdrängung einzusetzen.

              Das die ausländischen Besucher z.B. des Oktoberfestes die Statistik verzerren, ist sehr unwahrscheinlich. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ist die Zahl unbedeutend. Dazu kommt, dass in Malle dafür von Deutschen das ganze Jahr über gesoffen wird. Ein mehr als ausreichender Ausgleich.

              PS: Die skandinavischen Länder liegen im Vergleich hinter Deutschland.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es gibt dafür aber auch andere Mittel als schädliche Produkte teurer zu machen, man kann auch z.B. Leistungen der Krankenkassen stärker individualisieren.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Welche "Kosten für diese 'Freiheit' Einzelner" meinen Sie denn?