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Abzocke am WohnungsmarktSei kein Marc

Auf dem Wohnungsmarkt gibt es neben den Ver- und Mieter:in­nen eine dritte Gruppe. Elite-Mieter:innen, wie Marc, die andere abzocken.

Ist in der Großstadt heute ein Diamant: die Mietwohnung Foto: Winfried Rothermel

Marcs Blick geht in die Ferne. Die eingestochenen Mosaikmuster auf seiner Halshaut ragen aus dem Shirt-Rand des Streetwearlabels Palm Angels und schließen sauber zwischen Ohr und ausrasiertem Nacken ab. In Marcs Leben gibt es eine Neuigkeit, die er mit mir teilen möchte: „Meine Freundin ist schwanger.“ Der Grund, weshalb Marc mir vom Fertilitätsstatus seiner Cherie erzählt, obwohl wir uns ja gar nicht kennen, ist folgender: Marc zieht um. In eine größere, weil, vermutlich, family-likere Behausung.

Für Marc ist dieser Umzug nicht leicht, denn seine jetzige Bleibe war ihm „jahrelang ein wirklich schönes Zuhause“. Er hängt so sehr an den 30 Quadratmetern „im Herzen Kölns“, dass er das gesamte Inventar, jeden einzelnen Küchenstuhl, ja sogar Barhocker und Stehlampen zurücklassen möchte. Wahrscheinlich, so mutmaße ich, um seiner nostalgischen Erinnerung an jene bedeutsame Zeit in einem Gefühl der Unversehrtheit, der schneekugelhaften Persistenz, den Rücken kehren zu können und den neuen Lebensabschnitt als Babydad mit unbelasteten Neustart-Vibes zu begehen.

Blablabla. Jetzt hier, an einem nass-schwülen Coronasommertag, wie es ihn das Jahr 2021 zum Standard erhoben hat, auf der Erniedrigungsplattform WG-Gesucht.de, auf der ich nun wieder Marcs Profilbild zur Miniatur schrumpfen lasse und in innerer Leere auf die Fünf mit den sich anreihenden drei Nullen im Kästchen Ablösevereinbarung starre, denke ich eine einzige Sache: Marc, Bro. Warum so ein Arschloch-Move?

In der Zweiklassengesellschaft des großstädtischen Mietmarkts hat sich bereits seit einigen Jahren neben dem klassischen Antagonismus von Ver- und Mie­te­r:in­nen eine dritte Kategorie der, so könnte man sagen, Elite-Mieter:innen oder Pseudo-Vermieter:innen etabliert. Es handelt sich um jenen Typus, der es durch Glück oder soziales Kapital zu den rar gesäten, fair bepreisten Wohnungen in angesagter Lage geschafft hat. Sei es, weil Tante Anja mal den einen Arbeitskollegen mit der schicken City-Immobilie angehauen hat, oder weil der extra zur Besichtigung anSUVte Juristen-Papa bei der Übergabe der Bürgschaftserklärung mit schwerem Moschusduft und festem Händedruck zu überzeugen wusste.

Plötzlich Hoheitsgewalt

Wie auch immer: Wer an das Mietverhältnis einer solchen Diamant-Wohnung gelangt ist, für den hat sich das Miet-Game ziemlich upgelevelt. Denn viele Ver­mie­te­r:in­nen sind – insbesondere bei flukturierender studentischer Be­woh­ne­r:in­nen­schaft – dazu übergegangen, die nervige Nachmieter:innen-Suche den Mie­te­r:in­nen selbst zu überlassen. Diese verfügen nun über die Hoheitsgewalt, welche der Bewerbungen sie den Ver­mie­te­r:in­nen weiterleiten und welche nicht.

Seit einiger Zeit ist dadurch ein Schattenmarkt an Tauschwohnungen entstanden, auf dem Elite-Mieter:innen ihre Diamant-Wohnungen nur noch im Eins-zu-eins-Handel mit anderen Diamant-Wohnungen hergeben und die für Normalo-Suchende somit unerreichbar werden. Die zweite Variante für das Ausspielen des Miet-Trumpfes ist der Marc-Way of Inserat: Den letzten Cent aus der Abschlagszahlung herauspressen – und zwar immer häufiger mit einer bemerkenswert unverhohlenen Big-Dick-Energy, die einer Analyse bedarf.

Nicht das My eines Selbstzweifelchens

Marc beginnt seine Anzeige mit einem Appell, der von derartiger Dringlichkeit ist, dass er ihn zwischen jeweils zwei wuchtige Ausrufungszeichen-Emojis der Sorte Michael-Wendler-Telegrampost klemmt: „Bitte genau lesen“, ist die alarmierende Botschaft, die eskortiert von eben jenen feuerroten Ausrufungszeichen gleich zu Beginn die Herrschaftsverhältnisse zurechtrückt, indem sie in einer Genervt-Rhetorik bereits Dutzende unbrauchbare – weil nicht genau gelesene – Zuschriften insinuiert. Nun aber, in medias res: „Diese Wohnung ist nur mit der kompletten Übernahme des Inventars abzugeben und mit Abschlagszahlung um die Wohnung zu bekommen (5.000 €)“.

Bäm. Was ein Flex im ersten Satz, wenn auch syntaktisch etwas holprig. Egal, lässt er doch keinen Spalt an Verhandlungsspielraum, nicht das My eines Selbstzweifelchens offen, schafft es – im Gegenteil – im Laufe seiner 20 Wörter sich matroschkahaft immer weiter zu entpuppen („nur mit der kompletten Übernahme des Inventars“; „mit Abschlagszahlung“; „5.000 €“) bis nur noch sein unausgesprochener Geist zurückbleibt: Gib cash, schnell!

Nur harte Facts

Keinerlei Spuren von Zurückhaltung, keine Nuancen von Zögerlichkeit oder Verschämtheit, die man empfinden könnte bei einem geforderten Abschlag, der beinahe der Jahreswarmmiete des Inserats entspricht. Wohlgemerkt, als jemand, dem diese vier Wände ja gar nicht gehören, der also die Übernahme seines gesamten Inventars zur notwendigen Bedingung einer Wohnung macht, deren Verfügungsmacht er de jure gar nicht besitzt. Doch nein, hier gibt es keinen Konjunktiv, keinen Relativsatz, keine Emojis, nur harte Facts, nur Ansagen, nur Schellen links-rechts, paffpaff – nur Marc und mich und 5k, die zwischen uns stehen.

Aber keine Zeit zum Luftholen, Marc ist jetzt im Modus: „Die Miete beträgt nur 500€ warm und liegt mitten im Herzen von Köln.“ Keinen Zweifel lässt er daran, sich über den sozioökonomischen Wert seines Objekts genauestens im Klaren zu sein. Er vermag sowohl den vergleichsweise niedrigen Mietpreis, als auch die attraktive Lage so in Komplizenschaft für seine Monetarisierungspläne zu nehmen, dass Vonovia-Anwälte glänzende Augen bekommen dürften.

Der Lach-Smiley killt alles

Es folgt die Inventarliste. Hier finden sich unter anderem neben Barhocker und Stehlampen auch Kaffeemaschine, Toaster und Geschirr („alles was man braucht“), die in Rechnung gestellt werden. Chillig. Marc schließt seine Annonce mit einem Hauch Privatheit, einem zarten Pflänzchen von Rechtfertigung, deren familienplanerische Pointe wir bereits kennen: „Die Wohnung war jahrelang ein wirklich schönes Zuhause. Da meine Freundin nun schwanger ist, sind wir zusammen gezogen in eine größere.“

Danach jedoch noch einmal die Hauptmessage für die wirklich Superdoofen, die Nix-Checker, die es immer noch nicht gerafft haben: „Die Übernahme des Inventars ist ein muss sonst gebe ich die Wohnung nicht her.“ Der Lach-Smiley am Ende killt natürlich nochmal alles, daher der Ausfall mit dem Arschloch-Move vorhin. Sorry, not sorry.

Nur Symptome des Marktes

Nun ist es sehr einfach, so eine Polemik zu schreiben. So einen 6.000 Zeichen langen Rant wegen 5.000 Euro unverschämter Abschlagsforderung eines Marc, der auch Diana oder Giuliano heißen könnte. Das ist an sich ein ziemlich lowes Teil. Die Wahrheit ist natürlich: Diese Perversitäten sind nur Symp­tome eines Marktes, der, wie es mein Nachbar Rainer zu sagen pflegt: „völlig am Rad dreht“. Der aufgrund einer massiven Wohnungsknappheit in den Ballungsgebieten einen informellen Sektor an gesetzlosen Tausch- und Abschlagsmärkten erst ermöglicht hat. Und der, wenn ein schwarzes Schaf erst mal den Anfang gemacht hat, einen Domino-Effekt in Gang setzt, der nur schwerlich aufzuhalten ist.

Denn wer einmal 5.000 Euro Abschlag zahlen musste, der will sie vom nächsten Mie­te­r:in natürlich wieder; ist unter Umständen sogar darauf angewiesen. Keiner ist davor gefeit. Alle, die der eigentumslosen Klasse angehören, können in diese Situation geraten. Und auch, wenn die Verrohung, ja die Arroganz derartiger Anzeigen teilweise kaum auszuhalten ist, so sollte dennoch der Blick immer zunächst auf die großen Linien gerichtet bleiben, auf die Strukturen, die solch ein Handeln nicht unbedingt erzwingen, aber begünstigen.

Vielleicht jedoch kann die Systemkritik mit einem Gedankenstrich versehen werden. Einem kleinen Appell, einer kurzen Selbstnotiz, einer leisen Bitte, für den Fall der Fälle doch einmal selbst in so eine privilegierte Lage zu geraten, denn für diese Fälle gilt – bitte genau lesen – ! Sei kein Marc !

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123 Kommentare

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  • Das man nicht bauen will ist rot-grün.



    Und gerade Sozialwohnungen sind Ländersache. Und kommunale Aufgabe.



    Die wenigsten Städte mit Wohnungsknappheit werden von der CDU regiert.



    Ich müßte suchen, ob es da überhaupt welche gibt...

  • Falls - wie wohl in diesem Fall - der Wert der überlassenen Sachen deutlich niedriger als der verlangte Preis ist, gibt es auch die Möglichkeit, sich auf den Vertrag einzulassen, diesen aber nicht zu erfüllen, da er nach $138 BGB wegen Wucher sittenwidrig und daher nichtig sein kann. ("Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage, der Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen oder der erheblichen Willensschwäche eines anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen.")

  • ich hatte mal ein marc, der wollte für eine komplett leere 2 zi wohnung 1500 eur.



    meine lösung war: da wir kein vertrag hatten, hab ich ihm nach erfolgreicher anmietung einfach das geld nicht gegeben. wenn er dann wütend meinte ob das mein ernst sei habe ich gesagt: wenn du mir genau bennenen kannst, wofür die 1500 eur sind und im idealfall noch eine rechnung hast, dann gebe ich sie dir. konnte er aber nicht

  • Eigentlich beschreibt der Artikel die in der DDR üblichen Tauschvorgänge. Wenn es wegen staatlicher Beschränkungen der Vertragsfreiheit auf dem Wohnungsmarkt nicht attraktiv ist, für private Investoren Wohnraum zu bauen, kommt das halt bei raus. Überraschend für linke Wessis, Basiswissen östlich der Elbe.

  • Ich bin einer der hier so gehassten Vermieter.

    ich würde nie einen Nachmieter akzeptieren, nur weil er für den Sperrmüll des Exmieters einen Abschlag zahlt.



    Ich versuche langfristige Mieter mit (zuminndest für München) fairen Kursen zu finden. Die Wohnung wird leer und in gutem Zustand übergeben.

    Die fixe Idee, mit kurzfristigen Mietverhältnissen durch ständig steigende Mieten die Gewinne zu optimiern klappt nicht, da jeder Mieterwechsel einem Aufwand darstellt, der min 3 Monatsmieten entpricht.

    Meine Wohnungen bleiben meine Wohnungen und auf so ein Gehabe lasse ich mich nicht ein.

    Ich bin überrascht, wie sich die Autoren das Vermieterleben so vorstellen. Der Vermieter invesiert doch nicht einen Haufen Geld, geht voll ins Risikound verläßt sich dann auf einen offensichtlich Assozialen bei der Vermietung, der nur sein Eigeninteresse durchsetzen will.

    • @Münchner:

      Die Einen erleben es so, die Anderen so. Cih habe schon Beides erlebt - vielleicht nicht ganz zufällig Ihre Einstellung auch gerade von Münchner Vermietern, die andere in in Köln und anderswo.

      Es kommt wohl auch auf das Verhältnis zwischen dem jeweiligen Mieter und dem Vermieter an. Wenn der Vermieter den Eindruck hat, dass der Mieter vielleicht ein Schlaukopf ist, aber grundsätzlich seriös, spart er sich einen Teil dieser drei Monatsmieten Aufwand. Es war doch - früher - auch so, dass viele Vermieter extra einen Makler eingeschaltet haben, um sicherzustellen, dass dem neuen Mieter die Wohnung die Courtage wert ist ("upping the ante"). Zu wissen, dass BEIDE Parteien ins Risiko gehen, ist doch gar nicht mal so schlecht, oder?

    • @Münchner:

      Sehe ich genauso. Ich lasse mir doch durch einen raffgierigen Mieter nicht die Auswahl meines Mieters aus der Hand nehmen. Viel wichtiger als den letzten Euro aus einem Mieter herauszupressen ist doch, dass er oder sie zuverlässig ist und möglichst lange bleibt.

      • @Adam Weishaupt:

        Es sind auch nicht immer die Solventesten Mieter die besten. Wir schauen zum Beispiel auf den Lebenslauf. Ein topverdienender Jobhopper, der alle Jahere den Job wechselt, wird wohl nicht lange bleiben.



        Ausserdem zählt der Eindruck den ein Mieter beim Besichtigungsterin hinterläßt.



        Schon deshalb sind Massenbesichtigungen ein Witz, da kann ich die Wohnung gleich verlosen.

        letztendlich ist der Mieter froh, wenn er eine faire Miete zahlen muss und der Vermieter ist froh, wenn er die Miete auch bekommt.

        Was hilfte mir, wenn ich die mörder Miete im Vertrag stehen habe, aber der Mieter nicht zahlen kann oder will

  • Verstehe überhaupt nicht, was Marc hier abziehen will.



    Der Vermieter ist doch keinesfalls verpflichtet, einen gestellten Nachmieter zu akzeptieren und wird den immer selber aussuchen.



    Solange Marc also nicht mit dem Vermieter halbe-halbe macht, hat dieser doch keinerlei Motivation, einen von Marc präsentierten Nachmieter zu nehmen.

  • Das Verhalten der diversen Marcs auf dem Wohnungsmarkt ist sehr unangenehm und unsolidarisch, da liegt der Artikel richtig. Allerdings darf eines nicht übersehen werden:

    Abstandszahlungen, also Prämien für das Freimachen einer Wohnung, sind verboten (§ 4a WoVermRG).

    Ablösezahlungen, also Zahlungen für Einrichtung sind erlaubt, wohl auch, wenn der Vorschlag des Bewerbers an den Vermieter an den Abschluss eines solchen Kaufvertrags geknüpft wird.

    Wenn aber der Preis stark überhöht ist (mehr als 50 % mehr als der Wert), dann ist diese Vereinbarung schlicht unwirksam. Es ist zwar möglicherweise schwierig und mühsam, sich das Geld wiederzuholen, aber nicht ausgeschlossen.

    • @Nixus Minimax:

      Es wird kaum nötig sein, sich in solchem Falle etwas wiederzuholen, denn es wäre ohnehin mehr als leichtfertig, dem Vormieter einen Abstand zu zahlen, bevor man den Mietvertrag in der Tasche hat.

  • "Und auch, wenn die Verrohung, ja die Arroganz derartiger Anzeigen teilweise kaum auszuhalten ist, so sollte dennoch der Blick immer zunächst auf die großen Linien gerichtet bleiben, auf die Strukturen, die solch ein Handeln nicht unbedingt erzwingen, aber begünstigen."



    Nö. Jede(r) ist für sein oder ihr A7h-Verhalten selbst verantwortlich.

  • Genau das gleiche hatte ich auch mal.



    Ich suchte eine Wohnung im Drei-Städte-Eck Hamburg – Bremen – Hannover.



    Bezahlbares bis 400 € kalt fast aussichtslos. Eine Wohnung wurde vom Filalleiter der Volksbank der selber baute verlassen. Er wollte meine Kontaktdaten nur dann dem Vermieter geben wenn ich 1000 € für Möbel zahle, die ich gar nicht haben wollte.



    Ich hab mich also an das Grundbuchamt gewandt um heraus zu finden, wem das Gebäude gehört und den Vermieter selbst kontaktiert, der mir die Wohnung sogar mündlich schon zusagte. Als ich ihm erzählte, dass sein jetziger Vermieter mich erpresst hat, bekam ich plötzlich die Mail die Wohnung sei schon vergeben.



    Also Vermieter wissen sehr wohl um diesen Umstand und es ist ihnen egal.



    BTW der Artikel ist dermaßen katastrophal geschrieben.



    Nach dem Motto "Ich schreibe jung und hip, muss aber auch noch ein bisschen durchblicken lassen, wie gebildet ich bin."

  • Fertilitätsstatus, seine Cherie, family-like Behausung, schneekugelhaften Persistenz, Babydad, Neustart-Vibes, Arschloch-Moves, zur Besichtigung anSUVte Juristen-Papa, dazu jede Menge Anglizismen und Genderei?-Sorry, zuviele gesuchte sprachliche Mätzchen, als dass man sich in inhaltlich mit dem Artikel auseinandersetzen wollte.

    • @Klaus Fischer:

      Genau das hat mich auch an der Seriösität des Artikels zweifeln lassen! Die Wortwahl und der Stil sagen mindestens genauso viel über die/den Verfasser*in aus wie über einen gewissen Marc.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Klaus Fischer:

      ...mich hat das ganze WE beschäftigt, ob es der "anSUVende " Papa heißen muss. Aber es fehlt definitiv das Wort "Wohnklo" als Beschreibung für solche hellhörigen 50er Jahre Löcher, in denen Marc glaubt, eine Frau geschwängert zu haben.

  • Sorry, aber ehrlich gesagt geht für mich jeder mutmaßlich irgendwann mal dagewesene Inhalt dieses Artikels irgendwo unter den ganzen Doppelpunkten und Worten wie "family-likere" und "anSUVte" dann irgendwo auch einfach unter.

    Für mich ist das nicht nur kein Deutsch mehr, für mich ist das auch schlichtweg nicht mehr lesbar.

    Ich weiß ich bin kein hipper Haupstadt-Journalist, und außerdem werde ich aufgrund kritischer Aussagen zum hochheiligen Gendern sowieso garantiert zensiert/gelöscht.

    Aber jetzt mal ernsthaft: Diese sprachliche "Qualität" reicht der taz aus? Dass keine Sau das mehr flüssig lesen kann ist völlig egal? Hauptsache man ist hip und progressiv, nach dem Motto "Inhalte sind eh überbewertet"?

    • @wombinchen:

      Mein Gott, alte Menschen die sich über gendern und Anglizismen aufregen sind echt mega cringe. Die jüngeren Generationen wachsen nun mal mit großem Einfluss des Englischen auf ihr ganzes Leben auf beziehugnsweise sind es schon. Für mich ist die benutzte Sprache sehr natürlich zu lesen, mehr als das trockene Reindeutsch anderer Medien.

    • @wombinchen:

      "und außerdem werde ich aufgrund kritischer Aussagen zum hochheiligen Gendern sowieso garantiert zensiert/gelöscht."



      Wenn das mal keine altbekannte rhetorische Figure der populistischen Rechten ist: seine Meinung völlig ungehindert der digitalen Weltöffentlichkeit ausbreiten, aber Zensur beklagen und, dass es ja wohl noch möglich sein müsse zu sagen, dass ...



      Was ich mich allerdings schon frage, ist, warum dieses seit Jahren zu beobachtende Argumentationsmuster trotz seiner allzu offensichtlichen Widersprüche einfach nicht zu Lernerffekten führt. Es ist völlig problemlos möglich,, den sprachlichen Stil des Artikels zu kritisieren (tu ich ja auch) oder zu sagen, dass man gendern doof findet (tu ich nicht) völlig ohne, dass das eine*r zensiert, aber dennoch reklamiert man für sich die Position des*der verfolgten Dissident*in. Das ist so absurd wie lächerlich.

      • @Ingo Bernable:

        Feldversuce haben erwiesen, dass ein Beitrag, der auf der Kippe steht, durch eine derartige Herausforderung an die Toleranz der Moderation ("Zensiert mich doch!") je nach Souveränität der Moderatoren durchaus überlebensfähiger gemacht werden kann. Ich würde allerdings tendenziell die taz-Moderation von dieser Anfälligkeit noch am ehesten freisprechen.

      • @Ingo Bernable:

        Ganz genau. Zumal die Akzeptanz, die rein wissenschaftliche Akzeptanz, für lebende Sprache, freien Ausdruck und freie Stilmittel - plötzlich bei einem online-Artikel aufhört? Was ist weniger seriös daran? Es gefällt dir nicht, okay. Aber dann geh doch bitte weiter.

        • @Tongo:

          Die Akzeptanz, dass jemand sein Unverständnis ob der stilistischen Entscheidungen des Autors Ausdruck verleiht, sollte aber ebenso da sein.

  • Das ist wohl doch ein Einzelfall. Denn in den meisten Fällen erhöht der VM die Miete zumindest bis zu Mietspiegel oder darüber hinaus. Daher wir niemald eine 4 stellige Abfindung zahlen der noch alle Tassen im Schrank hat.

  • Hiergegen sollte rechtlich vorgegangen werden. Solche Erscheinungen sind durchaus Wasser auf die Mühlen der Immolobby. Die Argumentation hier lautet: Bei regulierten Preisen bildet sich ein Schwarzmarkt heraus, der die regulierten Preise umgeht. Deshalb sollten Mieter die Abstandszahlungen geleistet haben, die Möglichkeit bekommen, den Vertrag im Nachgang wieder zu lösen. War es ein fairer Handel, dann wird der Mieter die Einrichtungen übernehmen.

    • @hannsha:

      Das Problem an allen dem Geiste nach planwirtschaftlichen Ansätzen: Wo ein Wille, da ein Gebüsch. Der Markt findet immer einen Weg, das gute Angebote immer irgendwie den zahlungskräftigsten /-willigsten Nachfrager.

      Will sagen: Wenn der "gewucherte" Übernahmepreis für das Inventar nicht mehr zieht, findet sich das nächste interessante Gut, das der Nachmieter bezahlen kann. Eingreifen heißt häufig verschlimmbessern. Beispiel: Die starke Position, in der sich dieser Marc findet, verdankt er maßgeblich dem staatlichen Vorstoß, den Maklerlohn der Vermieterseite aufzubrummen. Denn ohne diesen Vorstoß käme es den Vermieter genau so billig, einen Makler loszuschicken, den der Nachmieter zahlt. Der Erfolg: Früher mit Makler musste der Nachmieter 2 Monatsmieten plus Märchensteuer "Einzugsprämie" latzen, heute sind es (hier im Beispiel) 10 Monatsmieten netto - Preissteigerung: über 300%.

      Am Ende ist die Position, die gespielt wird, nunmal der (mietweise) Besitz einer solchen Wohnung. Auch hier spielt der staatliche Markteingriff eine Rolle: Der Gesetzgeber hat unter dem Aspekt des Mieterschutzes viel getan, um diese Position zu stärken, und sie dadurch effektiv zu einem besitzbaren, vermögensartigen Wertgegenstand ausgebaut, den man auch handeln kann. Denn solange er genug Leuten so eine Prämie wert ist, wechselt die Prämie auch den Besitzer. Das verhindern zu wollen, ist der alte sozialistische Kampf gegen die Windmühlen des persönlichen Gewinnstrebens.

      • @Normalo:

        Dass diese Situation aus dem Maklerlohn für Vermieter entsteht halte ich für Schwachsinn. Fast alle Vermieter die ich kenne haben und hatten eh keinen eigenen Makler, sondern haben sich selbst um neue Mieter gekümmert oder eben Vorschläge der bisherigen Mieter eingeholt.

        Du hast vermutlich Recht dass der Markt sich oft einen Weg findet, deswegen muss Wohnraum so weit wie möglich vom Markt entkoppelt werden indem viel mehr von Genossenschaften und Staatlichen Wohnungsgesellschaften gebaut und gekauft wird.

        • @Will Riker:

          Dass sicher bei weitem nicht alle Vermieter in der Vergangenheit Makler losgeschickt haben, ändert nichts daran, dass es genügend Leute DOCH getan haben und der marktsteuernde Eingriff diese Vorgehensweise deutlich unattraktiver gemacht hat. Für Vermieter, die NICHT selber suchen wollen, ist das schon eine erhebliche Einschränkung - und eben genau besagte stärkung der Position des abschlagshungrigen Altmieters.

          Zu Ihre Lösungsvorschlag: Öffentliche oder genossenschaftliche Wohnungen würden doch nichts daran ändern, dass es nunmal Angebotslagen gibt, die auf mehr Nachfrage treffen, als sie mengenmäßig befriedigen können. Gerade wenn selbst in behgehrtesten Lagen die meisten Wohnungen günsig zu haben wären, würde das doch für Mietinteressenten noch den Anreiz erhöhen, sich irgendwie vorzudrängeln. Denn die Alternative ist nunmal, NICHT da wohnen zu können wo man gerne würde. Die Entwicklung am Mietmarkt ist ein eindringlicher Beweis, was es verdammt vielen Leuten für Opfer wert ist, dieses Schicksal zu vermeiden. Das Hauen und Stechen um die Genossenschaftswohnungen würde also genauso intensiv wie das, was wir hier beobachten.

          (Und kommen Sie mir nicht mit Wien! Die Zustände da sind paradiesisch genau für die Leute, die so eine Wohnung in toller Lage haben. Alle anderen werden Ihnen was husten, wie schwer es ist, in diese schöne Position zu kommen. Da wohnt dann halt der alleinstehende Arzt so lange es ihm passt im subventionierten Penthouse, wärend die fünfköpfige Familie so lange auf der Warteliste versauert, bis sich das mit dem "fünfköpfig" durch Auszug erledigt hat...)

  • Ich verstehe diesen Artikel nicht. Mein Freund und ich wollen zusammenziehen und haben eine Alleinerziehende Mutter kennengelernt, die gerne ihre größere Wohnung gegen unsere kleinere Wohnung tauschen wollte. Wir waren uns einig aber nicht so die Vermieter. Wir sollten erstmal alle kündigen. Dann werden die Wohnungen renoviert und ein neuer Mietvertrag zu unbekannten Konditionen angeboten.

    Wir sind dann in die kleinere Wohnung mit den alten Vertrag geblieben.

  • Ich bin selbst Vermieter, wenn auch nicht in Köln (eine der 7 "A-Städte"), sondern in Wuppertal.

    Was ich rein rechtlich nicht verstehe: dieser sog. "Marc" muß ja seinen Mietvertrag ordentlich kündigen, um aus der Wohnung heraus zu kommen.

    Dabei ist er "nur" Besitzer der Wohnung während seines Mietverhältnissses. Der Wohnungseigentümer kann verlangen, dass "Marc" die Wohnung nach Auslaufen der Kündigungsfrist verläßt.

    Ob dann "Marc" seine Wohnungseinrichtung bis zum Auszug verkauft hat oder nicht, ist sein Problem und sein Risiko.

    Keinesfalls kann er - JURISTISCH - in die Verfügungsrechte des Eigentümers der WOHUNG eintreten, auf wenn "Marc" Eigentümer des HAUSRATES ist.

    D.h. der Wohnungseigentümer bestimmt letztlich, an wen er vermietet.

    "Marc" kann nur einen Vorschlag an seinen Vermieter machen, wen er als Nachmieter nimmt. Wenn "Marc" aber die Initiative ergreift und selbst bzw zuerst die Anzeige schaltet, hat er eine - DE FACTO - hohe Verhandlungsmacht: ein Nachmieter, der 5.000 € für die Einrichtung einer 30 qm-Wohnung zahlt (ich richte gleich grosse Wohnungen für einen Bruchteil ein, wenn eine Einbauküche schon vorhanden ist) wird auch solvent und damit attraktiv genug für jeden Wohnungseigentümer sein.

    Ich bin kein Jurist, bitte aber die Leser, die sich hier mehr auskennen, um Gegenprüfung.

    • @Volker Ollesch:

      Marc agiert hier faktisch als Makler für die Nachmiete - im Zweifel BEVOR er den Altmietvertrag kündigt. Solange kann der Vermieter nicht eigenständig nachvermieten, weil er gar keine freie Wohnung hat. Findet sich ein Nachmieter, wird in der Regel auch nicht langwierig gekündigt sondern das Vertragsverhältnis einvernehmlich zu einem vereinbarten Stichtag aufgehoben oder gleich auf den Nachmieter übergeleitet.

      Natürlich hat der Vermieter ein Ablehnungsrecht für den Nachmietkandidaten. Aber der Mieter hat im ungekündigten Mietverhältnis die Initiative (und bekommt die von einem Vermieter, der primär keine Lust hat, einen Makler zu zahlen oder selbst zu suchen, auch gerne überlassen). Wenn er dann die Vorgehensweise ohne Kündigung wählt, hat er maximale Kontrolle - es sei denn, er findet keinen Nachmieter und hat dann eine Wohnung zu viel. Aber das Risiko ist bei solchen "Schnäppchen" (soweit man 500 € für 30m² unbedingt als ein solches bezeichnen will) eben recht gering.

      • @Normalo:

        Eine Wohnung in einigermaßen bezahlbaren Segment (egal welcher Zustand) ist heute innerhalb weniger Minuten vermietet. Der Aufwand für Vermieter ist minimal. Es ist einigermaßen unwahrscheinlich, dass ein Vermieter wg. diesen geringen Aufwandes einem Mieter das Recht zur Weitervermietung der Wohnung überlässt. Das Risiko dass er sich bspw. jemanden ins Haus holt, der die verlangte Miete nicht zahlen kann, oder der vlt. sogar gegen diese klagt, wäre deutlich erhöht.

        Das richtige Verhalten in einem solche Fall wäre mMn. sich die Wohnung zeigen zu lassen, dabei die Verwaltung herauszufinden (meist gibt es einen Aushang irgendwo im Flur) und denen Bescheid geben. Bspw. indem man fragt, ob denn der Mieter tatsächlich berechtigt ist einen Nachmieter zu stellen.

        • @GioO:

          Ein Grund dafür, dass es trotzdem noch so läuft, sind u. a. die Wechselperioden: Der auszugswillige Mieter hat häufig nicht die Wahl, seine neue Wohnung erst zum Wirksamwerden der Kündigung zu übernehmen, sondern muss mehr oder minder sofort zuschlagen. Stimmt das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vermieter, wird er mit dem vereinbaren, dass er aus der Wohnung darf, wann er will - solange die Nachvermietung geklärt ist. Vergessen Sie nicht, dass der Vermieter häufig nicht nur eine Einheit zu vermieten hat. Kleinvieh macht auch Mist, also spart man Arbeit, wo man kann.

          Meine praktische Erfahrung ist, dass Vermieter trotz der guten Möglichkeiten, selbst zu suchen, vielfach genau so vorgehen (es sei denn, sie wollen eine erhebliche Mieterhöhung bei der Neuvermietung realisieren, was natürlich dieser Tage nicht selten vorkommt). Gerade die Theorie von Herrn Ollesch, dass sie die Bereitschaft zur Zahlung eines kräftigen Abschlages als Zeichen von Solvenz und/oder der ernsthaften Absicht zum längeren Verbleiben wertschätzen, kann ich bestätigen.

          • @Normalo:

            Genauso lief es im regulierten Wohnungsmarkt in Berlin-West jahrzehntelang ab. Durch die damalige Mietpreisbindung war die Rendite für die Hausbesitzer so gering, dass diese nicht nur die Häuser verfallen ließen, sondern sich vielfach Hausverwaltungen sparten und die Arbeit der Suche nach neuen Mietern den Altmietern überließen. So wurden in vielenFällen astronomische Ablösesummen gezahlt für einen Scheingegenwert wie z.B. eine uralte Couch.

    • @Volker Ollesch:

      Ich bin zwar kein Jurist, habe aber in der Wohnungsverwaltung gearbeitet. Wenn ein Mieter seine Wohnung (vorzeitig) kündigt, kann er, um die Kündigungsfrist zu umgehen, einen Nachmieter stellen. Was er mit diesem für Vereinbarungen trifft, geht normalerweise niemanden etwas an. Der Vermieter kann nur aus triftigen Gründen, z.B. Anzahl der (Nach)-Mieter zu gross für die Wohnfläche, Haustiere o.ä.



      Wir haben für unsere Wohnung bzw. Haus in Köln eine erheblich höhere Abstandssumme gezahlt, ohne Mobiliar nur die Küche war vorhanden. Derjenige, der am meisten bereit ist zu zahlen, wird dem Vermieter als Nachmieter vorgeschlagen und wenn kein triftiger Grund dagegen spricht (Schufa-Auskunft z.B. )dann wird der auch die Wohnung bekommen.

      • @s. weingasi:

        Mal ganz ehrlich, in was für einer HV willst Du denn gearbeitet haben? Das stimmt ja hinten und vorne nicht, was Du hier behauptest.

        Abgesehen davon, wenn das NachmietervorschlagsR im MV vereinbart wäre, was ich id Praxis erst einmal mitbekommen habe (der MV war von 1924),, entscheidet allein der Vermieter über den Abschluss des MV, und so gut wie nie der Mieter! Schon gar nicht so selbstverständlich, wie Du es hier darstellst.

      • @s. weingasi:

        Wenn ein Mieter seine Wohnung (vorzeitig) kündigt, kann er, um die Kündigungsfrist zu umgehen, einen Nachmieter stellen.

        Das ist ein Märchen das sich Mieter gerne gegenseitig erzählen.

        • @SUSANNE FRIEDLICH:

          Mag, sein. Habe ich selbst aber schon 5x gemacht und dabei auch immer zumindest die (vorher erworbenen Küchen) zum ursprünglichen Preis weitergegeben

        • @SUSANNE FRIEDLICH:

          "Die Lösung ist viel einfacher als diesen verschwurbelten Artikel zu lesen: Die Städte müssen für Neubauten sorgen!"



          Komisch, dass noch niemand auf diese "einfache" Lösung gekommen ist!

        • @SUSANNE FRIEDLICH:

          "leider ist es so, das in den A Städten immer mehr Vermieter froh sind, wenn Sie die Maklertätigkeit an den letzten Mieter abgeben." Da wäre ein Vermieter schön blöd, sich die Möglichkeit, sich die passenden Mieter selbst auszusuchen, aus der Hand nehmen zu lassen.

        • @SUSANNE FRIEDLICH:

          Genau. Einen Nachmieter zu akzeptieren oder nicht, bleibt dem Vermieter überlassen.

    • @Volker Ollesch:

      Genau so ist es. Hat Marc gekündigt, muss er zum Kündigungsdatum raus. Hat er noch Krempel in seiner Wohnung, muss er ihn normalerweise laut Mietvertrag sogar mitnehmen, wenn nicht anders vereinbart. Natürlich steht es ihm frei, seinen Kram an den Nachmieter zu verkaufen. Interessant wird es, wenn er sich mit einem Nachmieter geeinigt hat und der Nachmieter mit dem Vermieter schon den neuen Mietvertrag geschlossen hat. Darin wird ja nichts über den Krempel erwähnt. Wenn Marc also nicht einen separaten Kaufvertrag mit dem Nachmieter geschlossen hat, geht Marc am Ende leer aus.

    • @Volker Ollesch:

      Hallo Herr Ollesch, leider ist es so, das in den A Städten immer mehr Vermieter froh sind, wenn Sie die Maklertätigkeit an den letzten Mieter abgeben. Diese/r lässt sich seine Möbel (tlw. Gerümpel) bezahlen Somit umgeht der Vermieter den Makler und behält sich aber das Recht vor, den Nachmieter abzulehnen. Ist uns bei der Tochter so passiert (nicht die Ablehnung, sondern die Findung!). Man macht es so mit, weil die Alternativen kaum vorhanden sind.



      Alle Städte haben den Neubau von normalpreisigen Wohnungen verschlafen. Es werden zu wenig die gemeinnützungen WBG gefördert und zu viel geht an "Investoren", die nur ein Intreesse an Pseudo Luxus Wohnungen haben, die eigentlich nur teure Kaninchenställe sind, mit teilweise fragwürdiger Raumaufteilung.

      • @Peter Hansen:

        Es gibt gar keine Gemeinnützigen im eigtl Sinne mehr. Es gibt nämlich keinen Rechtsstatus der Gemeinnützuigkeit mehr, hat die Kohl-Regierung 1988 abgeschafft. Also ganz klar: CDU und FDP tragen die Hauptschuld an der Mietenkatastrophe in deutschen Innenstädten.

    • @Volker Ollesch:

      Ein Nachmieter, der 5.000 € für die Einrichtung einer 30 qm-Wohnung zahlt (egal, wofür Du Deine Wohnungen einrichten möchtest) ist per sé weder solvent und noch automatisch attraktiv genug für jeden Wohnungseigentümer, sondern in der Regel verzweifelt auf Wohnungssuche.

      Was willst Du denn daran juristisch prüfen lassen? In Wuppertal?

  • Die Lösung ist viel einfacher als diesen verschwurbelten Artikel zu lesen: Die Städte müssen für Neubauten sorgen!



    Entweder selber oder über Genossenschaften oder zumindest über die Bereitstellung von Flächen. Sobald ein Überangebot an Wohnungen entsteht ist der Wohnungsmarkt wieder ein Mietermarkt!

    • @Martin74:

      Neubau ist aber für breite Kreise inzwischen völlig unerschwinglich. Ich habe in den letzten Jahren die ein oder andere Bauträgerfinanzierung gesehen. Sie können selbst bei einfachstem Standard nicht mehr großartig unter 11€ / qm kalt vermieten im Neubau. Vielleicht schaffen es die ganz Großen auch für 10,50€. Baukosten sind besonders durch Holz gerade wieder weiter enorm gestiegen. Wer soll denn in den ganzen Neubauten eigentlich wohnen? Als erstes brauchen wir in Deutschland massive Lohnsteigerungen. Der Rest löst sich danach einfach von selbst.

      • @Šarru-kīnu:

        Sie schrieben: "Als erstes brauchen wir in Deutschland massive Lohnsteigerungen."

        Das hat aber auch immer wieder Auswirkungen auf die Preise. Zu glauben, dass bei Lohnsteigerungen die Preise stabil bleiben, ist naiv. Nicht das höhere Löhne nicht gerechtfertigt wären, sie lösen das Angebot/Nachfrage-Problem nicht.

    • @Martin74:

      "Die Städte müssen für Neubauten sorgen!"



      Aber wie schnell wird das gehen? In HH kündigte etwa schon 2011 der damals frisch ins Amt gewählte Bürgermeister Olaf Scholz einen jährlichen Zubau von 6000 neuen Wohnungen an. Bis heute, zehn Jahre später, ist die Situation aber keineswegs besser geworden und sie wird es auch in den nächsten 10 Jahren nicht werden weil sich der Neubau nicht unbegrenzt steigern lässt. Aber auch bis dahin brauchen die Menschen ein Dach über dem Kopf.



      www.haz.de/Nachric...-Der-absolute-Olaf

      • @Ingo Bernable:

        "Aber auch bis dahin brauchen die Menschen ein Dach über dem Kopf."

        Korrekt, aber da es physikalisch schlicht unmöglich ist, daß alle in der innenstadt wohnen, wird man das "Dach über dem Kopf" eben auch an anderen Orten akzeptieren müssen, dort wo Bauland und Wohnungen noch günstiger sind...

      • @Ingo Bernable:

        Wer heute Mietwohnungen bauen will, der wird das mit eigenem, billigen Geld machen und auf staatlich geförderten Wohnungsbau verzichten. Wer staatliche Förderung bekommen will, muss sich für lange Zeit bereit erklären, dass die fördernde Kommune/Stadt ein Belegrecht hat. Wer dann die Wohnung erhält, darauf hat der Eigentümer/Vermieter keinen Einfluss mehr. Das würde ich nicht wollen, aus nachvollziehbaren Gründen, aus der Zeit in der Wohnungsverwaltung. So geht es sehr vielen potenziellen Bauherren. Sie verzichten auf die Förderung, Geld ist eh so billig, wie nie und können selbst über ihre Mieter bestimmen.

        • @s. weingasi:

          Belegrecht? Wo gibt es das denn noch? I.d.R. funktioniert die "soziale Wohnraumförderung" schlicht darüber, dass ein Teil des Bestandes entweder als B-Schein-Wohnung angeboten werden muss oder eine bestimmte Miethöhe (i.d.R. angepasst auf die KdU-Grenzen der Ämter für die passende Bewohnerzahl) nicht übersteigt.



          In Kombination mit ihrem anderen Beitrag mit "Erfahrungen aus der Wohnungsverwaltung" schließe ich, dass diese Wohnungsverwaltungszeit recht lange her sein muss.

    • @Martin74:

      Ja, aber das Problem ist, das der weitaus überwiegende Teil dieser Neubauten (die dazu noch per se unbliebter als Altbauten sind) sich außerhalb des Zentrums auf der grünen Wiese bzw. am Stadtrand befinden, da sich im bereits stark verdichteten Zentrum kaum noch Platz findet. Die Attraktivität znetral gelegener Altbauwohnungen wird dadurch kaum geschmälert, erst recht, wenn der Abreitsplatz des potnetiellen Mieters im Zentrum liegt. Die im Zweifelsfall lange Fahrtzeit und die zusätzlichen Kosten für die Öffis tun ein übriges, höhere Kosten für die Innenstadt nicht völlig unattraktiv zu gestalten.

  • Coole Anspruchshaltung: Mitten in Köln wohnen zu wollen - wo alle wohnen möchten - und das bitte schön: so billig wie möglich. 50 km draußen stehn die Wohnungen leer. Die Mietpreise sind entsprechend. Aber sowas macht man:frau ja nicht. In der Provinz leben: bäh. Lieber aufregen, daß einem im Leben nicht alles geschenkt wird, sondern es hart verdient oder erhandelt werden muss.

    • @Jörgstefan:

      Abgesehen davon, dass auch in den Speckgürteln und Umlandgemeinden vielerorts die Mieten oder Grundstückspreise massiv gestiegen sind: dass es Gründe geben könnte, innerstädtisch oder zumindest nahbei wohnen zu wollen, ist Ihnen vermutlich noch nicht in den Sinn gekommen, oder? Arbeit, Ausbildung, familiäre Verpflichtungen etc. etc.



      "Hauptsache stänkern" ist aber auch ein legitimer Lebensentwurf, ich bin da tolerant...

  • Mittlerweile haben wir das Schwundgeld nach Silvio Gsell von Herrn Dragi über die EZB erhalten, dadurch werden wir irgendwann nicht um die sich daraus ergebende Bodenreform herumkommen!

    „Bodenreform:



    Gesell kritisierte am Bodenrecht die Möglichkeit, leistungslose Einkommen zu beziehen, weil die Bodeneigentümer von ihren Pächtern Bodenrente verlangen. Darüber hinaus würden Großgeldbesitzer, denen leistungslose Einkommen aus Zinsen nach der Einführung von Freigeld beschnitten seien, auf den Aufkauf von Grundstücken ausweichen. Dadurch würden die Grundstückspreise in unermessliche Höhen klettern, sehr zum Nachteil aller Übrigen, weil jeder Mensch zum Leben und Arbeiten auf Boden angewiesen sei.



    Um auch hier Abhilfe zu schaffen, forderte Gesell, den Boden gegen Entschädigung in öffentliches Eigentum zu überführen, ihn zugleich aber seinen bisherigen Eigentümern gegen Entrichtung einer ständig wiederkehrenden Nutzungsabgabe an den Staat weiterhin zur Nutzung zu überlassen. Die darauf errichteten Gebäude und sonstigen Einrichtungen blieben hingegen weiterhin Privateigentum. Damit würde die Bodenrente der Allgemeinheit zufließen. Handel und Spekulation mit Boden wären unmöglich. Die Höhe der Abgabe solle für jedes Grundstück gesondert in einem Meistbietungsverfahren ermittelt und von Zeit zu Zeit veränderten Verhältnissen angepasst werden. Solchen Boden nannte Gesell „Freiland“.“

    de.wikipedia.org/wiki/Silvio_Gesell

  • Die Beispiele mit den Uraltverträgen und der teuren Untervermietung kamen ja schon.



    Nur in einem knappen Markt ist sowas möglich.



    Der Gedanke liegt nahe, dass diese Dinge eben besonders bei rot-grüner Politik zu gedeihen scheinen, den Markt knapp zu halten ist da ja ausdrücklich gewollt.



    Marc hält sich für den guten, immerhin gibt er die Wohnung frei.

    • @Peterbausv:

      Wo war das "rot-grüne" Politik?



      Der Schaden wurde angerichtet von



      - SCHWARZ-gelb



      - SCHWARZ-rot

  • Nun ist es ja so, daß der alte Vermieter persönliche Sachen in der Wohnung läßt. Er will ja nicht 5000 EUR für eine leere Wohnung. Nun muß jeder selbst entscheiden, ob diese Sachen annähernd den Wert haben. Wir haben auch mal eine Küche in einer Wohnung zurückgelassen, die war relativ neu. Ist doch klar das man dafür was haben will und auch vom Nachhaltigkeitsaspekt sinnlos, Sachen die nur in diese Wohung passen, wegzuwefen und dann was Neues reinzustellen.

    • @Metulski:

      So ist es, wenn die Ablöse vertretbar ist ist alles ok, ich muss keine Küche verschenken. Aber es wird auch spermüllnahes verkauft.

  • Auf Wohnungssuche?

    Die Berliner landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften bieten heute 74 Wohnunge für unter 10€/m2/warm/Monat an, vor ein par Wochen waren es noch über 100.

    Also, ranhalten.



    (Darüber habe ich in der taz oder sonstwo übrigens noch nie einen Artikel gelesen)

  • Ein Aspekt der Wohnungsnot, viele Menschen wohnen in immer größeren Wohnungen, Häusern alleine, wenn sie es sich leisten können. Da wäre eine Tauschmarkt Idee nicht schlecht, klein gegen groß. Bei Neubauten müssten Städte den Grund nicht mehr vermieten, sondern nur 100 J. Vermieten. Mieter sollten die Miethäuser kaufen, Genossenschaften bilden.

    • @Manfred Teske:

      So geht es mir: Ich wohne in einer viel zu grossen Wohnung und würde diese gerne innerhalb der WBG tauschen. Es gibt auch eine Tauschbörse aber irgendwie funktioniert das nicht. Warum? Z.B. weil meine Wohnung sehr gepflegt ist und die meisten Angebote von kleineren Wohnungen sind so, dass ich die noch nicht einmal betreten möchte: Vollgemüllt und vollgestellt, sinnlose Mietereinbauten und insgesamt heruntergekommen.

    • @Manfred Teske:

      Die Idee des Tauschmarktes ist ja nicht neu.



      Sie scheitert nur immer wieder daran, dass die Zahl derer, die eine kleinere Wohnung suchen, deutlich geringer ist als umgekehrt.

  • Es gibt für den Autor also drei Möglichkeiten, wie Marc zu der Wohnung kam:



    Tante Anja, der extra zur Besichtigung anSUVte Juristen-Papa, oder jemand, der auch einmal 5.000 Euro Abschlag zahlen musste.



    Und trotzdem ein "Sorry, not sorry.".

  • Ganz ehrlich: Ich liebe vollmöblierte Wohnungen! Endlich nicht mehr als ein paar persönliche Habseligkeiten bei nem Umzug mitnehmen müssen, yeah! Ist in angelsächsischen Ländern auch viel üblicher…und klar, ne Ablöse ist dann schon fällig…aber die ist allemal bandscheibenschonender als den Inhalt eines 3,5-Tonners fünf Stockwerke hochschleppen zu müssen!

    • @Saile:

      Nun, dieser Marc wird ja eingangs beschrieben... Palm Angels-Shirt und ein paar weitere Merkmale, die mich vermuten lassen, daß ich dessen Mobiliar wohl dem nächstbesten Entrümpler andienen würde...

    • @Saile:

      Wenn man sich die Preise professioneller Umzugsunternehmen anschaut, klingen 5.000 EUR Abstand auch nicht mehr so viel.

  • Kein Einzelfall

    Ich lebe in einer Wohnung die in sogenannter bester Lage liegt habe aber einen Ost-Uralt-Mietvertrag bei einer öffentlichen WBG. Im Haus ist es fast normal, dass die Mieterinnen (einige von ihnen wohnen gar nicht mehr in ihren Wohnungen) am Boom mitverdienen. Entweder werden die Wohnungen als Ferienwohnungen vermietet oder einzelne Zimmer zu hohen Untermieten. Niemand scheint das zu stören. Einige der Mieterinnen erzielen so ein regelmaessiges Einkommen, Monat für Monat.

    • @V M:

      Finanzamt freut sich über Info. ;-)

  • Sei kein_e Luca

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Darauf wird es hinauslaufen wenn die Wohnungen in staatliche Hand gehen, entweder man kennt jemanden der auszieht, kann jemand entsprechend mit Ablöse bestechen oder hat Kontakte in den Regierungsparteien oder der Verwaltung, der Mangel bleibt ja. Wir müssen endlich wegkommen vom rumdoktorenan den Symptomen, wo Wohnungsknappheit herrscht:

    - dürfen keine neuen Gewerbegebiete ausgewiesen werden

    - für Berlin und die Landeshauptstädte werden graduell die Ministerien ausgelagert in strukturschwache mittelgroße Städte

    - Universitäten werden in Campuse in den Vororten ausgelagert, dort schafft man dann gleich auch die Wohninfrastruktur für die Studenten.

    - Bauen, Bauen, Bauen notfalls auch indem man Umweltvorschriften wieder zurück-nimmt und Bauarbeiter aus China herholt.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Wieso sollten denn Chinesen zum Bauen nach Deutschland kommen? Sie haben aber schon mitbekommen, dass China bessere volkswirtschaftliche Kennzahlen hat als Europa und die USA und mittlerweile die Weltmacht USA übertrumpft? Das Mischsystem aus Planwirtschaft und Marktwirtschaft hat den reinen Kapitalismus bereits ausgeknockt!

      • @Frederik Nyborg:

        Gleichwohl hartgesottene chin. "Kapitalisten" bereits zB in südasiatische Länder ausweichen, weil dort "Wohlfühlumstände" herrschen.

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Frederik Nyborg:

        Die Chinese haben massive Überkapazitäten im Bauwesen, deswegen unter anderem auch die Neue Seidenstraße.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Man könnte ja auch einmal die Dt. Bank aus ihrem Tower schmeißen und Wohnungen einrichten. .. Da fallen mir noch mehr Gebäude in s.g. guter Lage ein.

  • Wurde der Text als Gedächtnisprotokoll in eine Diktiersoftware gesprochen - und dann ohne redigiert zu werden rausgehauen? Das ist ja fast unlesbar.

    • @Frank Stippel:

      Glaube ich nicht. Dazu klingt er zu overwritten

  • Das erinnert mich an Berlin hier gibt es sehr viele die einen alten günstigen Mietvertrag haben und dann sauteuer untervermieten. Aber dagegen macht keiner was es wird lieber ein populistische und nicht realistische Enteignung Kampagne gefeiert anstatt endlich günstigen Wohnraum zu schaffen. Von neuen bezahlbaren Wohnraum würden alle was haben nicht nur die Privilegierten die bereits ne bezahlbare Wohnung haben ....

    • @Bernd Meier:

      Das Problem ist, dass die Enteignungsbeführwortung mit der Nähe zum Stadtzentrum zunimmt, also dort, wo kein Platz zum Bauen ist, wo aber alle preiswert hinwollen. Am Stadtrand is ooch schön!

  • Hatte vom Teaser her erwartet, dass ein Artikel kommt über Leute, die mit airbnb o.ä. so richtig Asche machen. Oder gibt es das nicht mehr?

  • Jetzt rächt sich, dass fast alle über Jahrzehnte hinweg das Spielchen mit den Mietwohnungen in den Städten mitgemacht haben, anstatt Genossenschaften oder andere Modelle zu gründen, damit die Häuser endlich in andere Hände gelangen und die Spekulation ein Ende hat.



    Auf den Staat (Sozialwohnungen, Mietenbremse etc.) ist diesbezüglich kein Verlass, im Gegenteil, er stellt die rechtlichen Rahmenbedingungen bereit.

    Im Grunde hat sich seit 50 Jahren, als die ersten Hausbesetzer auf die Problematik aufmerksam machten und wenigstens teilweise für sich dauerhaft andere Wohnformen fanden, nichts geändert, auch dieses Abstandszahlungen-Unwesen gab es schon damals, wie einige Kommentare belegen. Inzwischen hat sich die Schraube natürlich viel höher gedreht und die Gentrifizierungen haben längst stattgefunden. Der Markt wird sicherlich massenhaft Leute bereithalten, die 5000 Euro Abstand und nochmal ein Vielfaches dazu für irgendwelchen zu entsorgenden Sperrmüll zu zahlen bereit sind. Auch die gab es schon Anfang der 1980er-Jahre, um sich die cool gelegenen und von der Miete her billigen Wohnungen rund um die Kreuzberger Oranienstraße, in Hamburg Ottensen, Belgischem Viertel in Köln etc. zu sichern und sich damit in der Szene womöglich noch einen Touch von Bescheidenheit und Konsumverweigerung zu geben.

    • @Khaled Chaabouté:

      Natürlich stellt der Staat die rechtlichen Bedingungen für eine zuverlässige Dividende durch Vermietung her. Was glauben Sie denn, wer die Wohnungen baut, wenn er dies nicht mehr tut?

  • Dieser Artikel ist aus zwei Gründen interessant:

    1. Dieser "Marc" kennt die zukünftige Miethöhe. Was sehr warscheinlich bedeutet, dass der Vermieter mit seiner Wohnung in Bestlage offenbar nicht die Möglichkeit nutzt, die Miete im Rahmen der Neuvermietung zu erhöhen.

    2. Der Umstand, dass der Vermieter nicht seinen Vorteil sucht, führt offenbar dazu, dass der (Vor-) Mieter seinen Schnitt macht - eine deutliche Erkenntnis, was passiert, wenn man den grassierenden Enteignungsphantasien einiger Leute folgt.

    Es nützt alles nichts. Wenn man den Mietmarkt wieder ins Lot bringen will hilft nur Bauen und sonst nichts.

    • @Samvim:

      Dieser Marc kennt lediglich seine eigene Miethöhe, und offeriert diese als zukünftige. Das Erwachen kommt dann oft bei Mietvertragsabschluss.



      Alte Berliner, die in den 80/Anfang90ern in Westberlin eine Wohnung suchten, werden ein Lied davon singen können. Ich kann es jedenfalls, habe damals 3.000 DM Abstand für einen Haufen Schrott bezahlt.

  • Von einer "massiven Wohnungsknappheit" zu sprechen ist m.E. irreführend. Die gab es in den 50ern und wenn man das vergleicht, passt obiges Wort nicht.



    Ebenso das der Markt am Rad drehe, also irgendwie irrational sei.



    nein, am Wohnungsmarkt gehts jetzt zu wie halt auf Märkten, wo die Schwächsten in die Röhregucken.



    warum? weniger wegen Wohnungsknappheit, sondern negaitivzinsen und einer immer größerwerdenden wohlstandsschere. irgendwo muss das viele Geld Erbenden und Ausbeutenden hin!



    logische Konsequenz, wenn immer mehr Lebensbereiche monetarisiert und dereguliert werden...



    dieses System produziert immer mehr verlierer, Marc will nicht zu denen gehören, da hilft auch kein moralischer Apell.

    • @png:

      "nein, am Wohnungsmarkt gehts jetzt zu wie halt auf Märkten, wo die Schwächsten in die Röhregucken."



      Na ja, wenn es aber um unverzichtbare Güter des täglichen Bedarfs geht, ist das was anderes. Das kann irgendwann sozialer und politischer Sprengstoff sein. Da darf keiner komplett in die Röhre gucken.

      "... immer mehr verlierer, Marc will nicht zu denen gehören, ..."



      Nein, ich glaube er will nur auch mal von dem (Verkäufer)Markt profitieren. Gewinnmitnahme nennt man das z.B. im positiven Sinne im Börsenjargon. Nur bei der Börse geht es nicht um Unverzichtbares. An seiner finanziellen Situation werden einmalige überhöhte Abschlagszahlungen nichts ändern und damit nichts an seinem Gewinner/Verlierer-Status.

    • @png:

      Völlig richtig. Es sind aber nicht nur die Negativzinsen. Der deutsche Immobilienmarkt gilt als sehr sicher. Es fließen daher sehr viel amerikanisches, chinesisches und russisches Geld in diesen Markt. Oft traut man seiner eigenen Regierung nicht und möchte sein Geld im Ausland sicher anlegen.

    • @png:

      Sehr interessant!



      Wegen den "negaitivzinsen und einer immer größerwerdenden wohlstandsschere" werden die Wohnungssuchenden in Berlin immer mehr und es wird immer weniger gebaut (weil, Miete bringt ja Positivzins und Baugeld ist billig).

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    So ein Deppchen. Echt. Der Wohnungsmarkt war aber schon immer pervers. Die Printausgabe der Frankfurter Rundschau vor 30 Jahren mit dem Immobilienanzeigenteil fürs Wochenende, gab es schon Freitags ab 17.00 am Rundschauhaus. Die Folge war, daß sämtliche Telefonzellen im Umkreis von Interessenten vorsorglich besetzt wurden. Wäre eigentlich nicht nötig gewesen. Denn 7 Kilometer weiter gab es doch Freiraum im schönen Offenbach. Aber das ist ein anderes Kapitel.

    • @97760 (Profil gelöscht):

      Dto. am Bahnhof Zoo mit der Berliner Morgenpost.



      Die Sonntagsausgabe mit Immoteil wurde dort ab Sa. 19:00 Uhr verkauft. Wenn ich mich recht erinnere, stand in der Anzeige als erstes die Straße und dann die Abschlagsumme.



      Geschichte wiederholt sich.

      • @Ber.lin.er:

        mit dem Unterschied, dass früher Abstandszahlungen noch zulässig waren.. genauso wie Maklerprovision oft Pflicht war zu zahlen...

        beides heute aber nichtig, im Bezug auf Wohnmietrecht

  • Und genau so läuft es oft in Wien, wenn man an Wohnungen der Wiener Wohnen kommen will...

    • @Sven Günther:

      Stimmt, allerdings sind da dann oft Wohnungen dabei, die deutlich unter 10 € pro Quadratmeter liegen. Wenn man sicher ist, dass man in der Wohnung länger bleiben will, könnten sich die mit maximal 5000€ gedeckelten Ablösen schon lohnen und man hat nach ein paar Jahren das Geld wieder drin und wohnt dann deutlich billiger als auf dem privaten Markt. Dazu muss man dieses Geld natürlich erst mal haben und entbehren können...

  • Ich sehe das so wie Lowandorder, musste auch schon 1996 Abstand für das Parkett zahlen.



    Leider gibt es ja immer Leute (wie auch ich damals), die das Spiel mitspielen. Wenn alle die Abstandsforderung konsequent ablehnen, dann gerät Marc schnell unter Druck, denn entweder darf er für zwei Wohnungen Miete zahlen, oder er muss ganz normal kündigen und darf die Wohnung ohne Möbel an den Vermieter übergeben.

  • family-likere Behausung, Babydad mit unbelasteten Neustart-Vibes, anSUVte, upgelevelt, Marc-Way of Inserat, Big-Dick-Energy, ... wtf?



    "wenn auch syntaktisch etwas holprig". Dem ist in der Tat nichts mehr hinzuzufügen.

    • @Ingo Bernable:

      Ihnen ist schon klar, daß diese groteske Sprache absichtlich und sehr schön die modernen Horrorzeiten karikiert, die auf dem Wohnungsmarkt herrschen?

      • 1G
        14390 (Profil gelöscht)
        @StefanMG:

        Wird leider nicht deutlich, daß es karikierend wirken soll. Statt dessen wird einfach nur der Eindruck von schlechtem Deutsch bzw, einer bemüht wirkenden „modernen“ Ausdrucksweise vermittelt.

        • @14390 (Profil gelöscht):

          Nee, bitte, das hieße ja, dass ein Witz nur gut sein kann, wenn man die Erklärung gleich mitliefert. Das will ich gar nicht weiterdenken...

          • 1G
            14390 (Profil gelöscht)
            @Ewald der Etrusker:

            Falsch, der Witz muß nicht erklärt werden. Aber die grundlegende Absicht, einen Witz zu machen, die sollte schon erkennbar sein. Und genau daran fehlt es hier.

            • @14390 (Profil gelöscht):

              nö, fehlt es nicht, ist recht eindeutig.

              • @Rider:

                Ein guter Witz hat allerdings auch ein angemessenes Verhältnis von Aufwand und Effekt. Selbst eine schwache Pointe kann noch akzeptabel sein, wenn die Vorbereitung knapp und beiläufig war.



                Wenn man den Erheiterungsversuch aber so umständlich aufbaut, und der humoristische Payoff einfach failed, wirkt das Ganze ziemlich "pulled by the hair".

  • Mal ne dumme Frage: warum nicht alles zusagen bis der Mietvertrag mit dem Dritten vorbereitet ist oder steht.



    Und dann die andere Absprache wegen Sittenwidrigkeit widerrufen.



    Dann muss er halt seinen Kram rausräumen…

    • @mensch meier:

      Das ist ein einfacher Kaufvertrag zwischen zwei Privatleuten, das wird schwierig mit der Sittenwidrigkeit...

  • Ach was! Mach Bosse.

    “ In der Zweiklassengesellschaft des großstädtischen Mietmarkts hat sich bereits seit einigen Jahren neben dem klassischen Antagonismus von Ver- und Mie­te­r:in­nen eine dritte Kategorie der, so könnte man sagen, Elite-Mieter:innen oder Pseudo-Vermieter:innen etabliert.“

    Seit einigen Jahren? Sach mal so:



    Als ich im Jänner 1988 - nach einem “Telefongespräch das nicht stattfindet“ Ende November - in Kölle aufschlug.



    Fand ich mich irgendwo am Bonner Wall neben + than 60 auf der Treppe & Glücksfall in der Wohnung wieder.



    Vier dringend Wohnung Suchende pirschten etwas ratlos durch die Zimmer



    - bis einer sich ein Herz faßte: “ Und wofür wollen Sie jetzt die 3000 DM Abstand?“ & Däh! “Weil ich ausziehe!“



    (Ja der Süden wie Levante - immer schon gern volle Kante!;)( - 🥳 -

  • Diese Perversitäten sind Symptome eines Marktes und schon alt wie Methusalem.



    Das gibt es nach meiner Erfahrung schon seit den 1960er Jahren.



    Was ist an diesem Artikel so neu???

  • Marc ist ein kleiner Fisch, der an der Immigration in die deutschen Großstädte ein bisschen was mitverdienen will. Meinen Segen hat er. Das große Geschäft machen eh andere.

    • @Hans Meier:

      Marc ist ein kleiner Fisch, der ... ein bisschen was mitverdienen will. ... Das große Geschäft machen eh andere."

      Richtig. Man muss sich als Mieter aber nicht gegenseitig das Leben schwer machen. Man sieht sich immer zweimal im Leben, meint: Irgendwann stehen die "Marcs" auch mal auf der anderen Seite.

  • Ganz schöner A-Lochmove, keine Frage. Aber hilft nix. Nicht so zu sein ist hier der Trost, nicht so zu werden, der Ansporn.

    Btw: Unter Gentrifizierungsgegnern gibt's auch nicht nur Engel. Stichwort, "Ich darf das, ich hab Recht!".

  • Bett, Couch, küche + einrichtung, Geschirrspüler, Waschmaschine, Wohnzimmertisch, Schreibtisch.

    Warum sollten hier 5.000 nicht schnell erreicht werden. Was auch ausgelassen wird: man kann ja mal versuchen die Sachen zu verkaufen. Wird wenn, gerade bei neueren Gegenständen, nur



    Mmit Riesenabschlag zum Kaufpreis möglichsein. Am besten ist es wenn die Sachen uralt sind und kaum noch Restwert haben.

    Aber kommen wir mal zur Küche. Wer hat schon Bock ne Küche auf und abzubauen. vom Geld ausgeben für ne gebrauchte Küche ganz zu schweigen...

    bisschen einseitig der Artikel

  • 1G
    14390 (Profil gelöscht)

    „Denn wer einmal 5.000 Euro Abschlag zahlen musste, der will sie vom nächsten Mie­te­r:in natürlich wieder; ist unter Umständen sogar darauf angewiesen.“

    Und mit diesem Satz bricht eigentlich der ganze Artikel zusammen - weil Marc vielleicht auch einfach auf diese 5.000,- Euro angewiesen ist. Ein Kind zu haben kostet eben auch Geld.

    • @14390 (Profil gelöscht):

      ".... wer einmal 5.000 Euro Abschlag zahlen musste, der will sie vom nächsten Mie­te­r:in natürlich wieder; ..."



      Genauso verbreitet sich Korruption in der Gesellschaft bis es akzeptiert wird. Kann man zwar nicht ganz vergleichen, aber das Prinzip und die Auswirkungen sind sehr ähnlich.

      "Marc vielleicht auch einfach auf diese 5.000,- Euro angewiesen ist. Ein Kind zu haben kostet eben auch Geld."



      Das ist eher eine Ausrede, um sein moralisch zweifelhaftes Verhalten zu legitimieren.

  • Berechtigtes Anliegen, aber digga work ma an deinem Talk, das ist ja unreadable und kein nices Ding am been alla

  • Ok im Ernst: Jeder Mietvertrag, den ich bisher beendet habe, hatte die Klausel, dass die Wohnung besenrein zu übergeben ist. Es sollte normal sein, dass man sein Zeug mitnimmt beim Auszug und anderen Leuten nicht seinen Geschmack aufdrängt.

    Aber selbst hier im linksalternativen Wohnprojekt kam es schon vor, dass Ablösunge verlangt wurde, allerdings nur mit einer 1 vorn dran.

  • Diese Abstandszahlungen hat es für begehrte Wohnlagen schon immer gegeben. Mit Mietendeckel und Wohnungsknappheit steigt die Bereitschaft für solche Geschäfte, denn nur noch an dieser Stelle ist der Markt preisbildend. Sollte sich der reale Mietpreis weiter vom sozialen (erzielbaren) Mietzins, durch welche gesetzliche Maßnahmen auch immer, entfernen, wird dieser Bereich weiter wachsen. Die besten „Verkäufer“ werden dann mehr als „nur 5.000€“ rausholen.

  • Hatte zwei Jahre lang einen WBS. Habe mich auf dutzende Wohnungen beworben, da kam aber immer nur eine Standard-Nachricht wie "Leider konnte unser Zufallsgenerator Ihnen keinen Platz bei einer Besichtigung ermöglichen. Probieren Sie es doch noch mal."

    Und dann probiert man es ca 25 Mal und gibt es auf. Habe dann probiert über Kontakte eine Wohnung zu bekommen. Verschiedene Freunde sind aus ihren gut gelegenen und bezahlbaren Wohnungen ausgezogen, mal bei Deutsche Wohnen, mal bei kleineren Vermietern. Jedes Mal haben meine Freunde und ich vereinbart, dass mit der Kündigung der Wohnung auch gleich alle meine Unterlagen versandt werden, zusammen mit der Bitte, die Übernahme der Wohnung durch mich zu überdenken, schließlich habe ich eine sehr gute Schufa, stehe fest als angestellter Sachbearbeiter im Leben und meine Freunde waren immer vorbildliche Mieter*innen. Da würde man doch erwarten, dass die Anfragen wenigstens von den HVs geprüft werden würden.

    Denkste!

    Die Kündigungen wurden immer akzeptiert, aber meine Bewerbung wurde immer abgelehnt.

    Es ist mir seit 5 Jahren nicht möglich, eine Wohnung in der Berliner Innenstadt zu finden, damit ich nicht mehr jeden Tag zwei Stunden Fahrtzeit von und zu meiner Arbeitsstelle auf mich nehmen muss. Schuld sind für mich nur die deutschen Vermieter. Man sucht ewig nach einer passenden Wohnung, aber wenn man sich darauf bewirbt, wird man ja nicht einmal zur Besichtigung eingeladen. Wenn man Wohnungen übernehmen möchte, wird man ignoriert wie ein sterbender Obdachloser am Straßenrand.

    Achso klar, ich könnte natürlich eine Wohnung mit grässlichem Inventar übernehmen, für schlappe 4000€ + Entsorgungskosten für das Inventar.

    Da stimme ich der Autorin zu: die Welt ist asozial genug, da muss man nicht noch zu beitragen.

    • @LennyZ:

      Das ist bitter. Ich nehme Anteil und wünsche Ihnen alles Gute.

    • @LennyZ:

      das war die Vergangenheit die Zukunft wird noch schlimmer.



      Es wollen ja immer mehr in der Berliner Innenstadt wohnen.



      Würde mich nicht wundern wenn pro Wohnung die verfügbar ist über 1000 Haushalte kommen die da reinwollen.



      Selbst Neubauprojekte wie Heidequartier werden das eher verschlimmern als verbessern 5000 Wohnungen 11000(theoretisch mögliche) wahrscheinlich gut bezahlte Jobs.



      Bauen ist wichtig ja aber ma muss den Menschen auch klar machen das nicht alle in der Innenstadt leben können.



      Die Auswahl wer da drin wohnen kann wird nie allen gefallen….

    • @LennyZ:

      Wo wohnen Sie? In zwei Stunden fahre ich mit Öffis durch die halbe Republik, mit dem Rad vom Brandenburger Tur locker bis Bernau.



      Suchen Sie sich eine Wohnung in Hellersdorf oder Spandau, Britz ist auch schön. Oder werden Sie Geschäftsführer und wohnen Sie in der Innenstadt. Es gibt sicherlich auch einen Marc in Mitte.

  • Kapitalismus ist schon was feines.

  • Herrlicher Artikel! Danke!

  • Ich mach gerade in meinem Umfeld die andere Erfahrung. Die Vermieter hauen ganz schnell die Bremse rein, geben die Neuvermietung nicht aus der Hand und machen klar, dass jegliche Vereinbarungen zwischen Nach- und Vormieter reine Privatsache sind. Hat bei einigen Vormietern herzrasen ausgelöst…

  • etwas anderes erwartet ?



    In einem über regulierten Markt profitieren bloss die die bereits da sind.



    Für welche die da reinwollen ist es bloss noch schlimmer geworden.



    Siehe Stockholm 8+JahreWartezeit auf Wohnung und die “Altmieter” können für Mieten untervermieten das sie sich von der Differenz nen Haus außerhalb leisten können…..

    aber Mieter sind ja die guten……

    • @Sinulog:

      Es ist nicht die Person aus Fleisch und Blut verantwortlich, sondern es ist die Figur und gegebene Machtstruktur in dieser Beziehung.