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Deutsche trinken weniger AlkoholAgrarminister will Steuergeld in Werbung für Wein stecken

Angeblich soll es vor allem um alkoholfreie Optionen gehen, doch die beauftragte Agentur sieht das anders. Kritiker sprechen von Suchtförderung.

Mehr bechern für die Wirtschaft: Agrarminister Rainer will den Weinbau mit Werbegeld unterstützen Foto: Robert Michael/dpa

Berlin taz | Angesichts des sinkenden Alkoholkonsums finanziert das Bundesagrarministerium eine Werbekampagne, damit die Menschen mehr deutschen Wein trinken. Zusätzlich zu geplanten Subventionen der EU „finanziert der Bund mit bis zu einer Million Euro eine Informationsoffensive der Branche, die den deutschen Wein als Botschafter für Qualität, Vielfalt und Innovation in Deutschland und weltweit stärken soll“, schrieb ein Sprecher des Ministeriums von Alois Rainer (CSU) der taz.

Zwar erklärte die Behörde: „Die Förderung soll sich auf alkoholfreie und alkoholreduzierte Weine konzentrieren“. Doch die Marketingorganisation Deutsches Weininstitut, das die Kampagne laut Agrarministerium organisiert, teilte mit, dass diese „unter anderem, nicht vor allem“ für die alkoholfreie Variante werben werde.

Pressesprecher Ernst Büscher begründete das mit dem niedrigen Marktanteil alkoholfreien Weins „von ungefähr 1,5 Prozent“. Das Ministerium ließ die Frage der taz bis Redaktionsschluss unbeantwortet, ob der überwiegende Teil der Million in Werbung nur für alkoholfreie Weine fließen soll.

„Alkoholkonsum ist einer der wesentlichen Risikofaktoren für mehr als 200 Erkrankungen (zum Beispiel Krebserkrankungen, Erkrankungen der Leber und des Herz-Kreislauf-Systems, psychische Beeinträchtigungen) und für Unfälle“, warnt das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Internetseite. Selbst in geringen Mengen könne der Stoff „langfristig schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben“. Das Ministerium betont, „dass kein risikofreier Alkoholkonsum existiert.“ Im Jahr 2020 starben demnach rund 14.200 Menschen an Krankheiten, die ausschließlich auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind.

Alkoholkonsum in Deutschland hoch, aber rückläufig

Deshalb begrüßen Mediziner, dass der Konsum in den vergangenen Jahren zurückgegangen ist, auch wenn er nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen 2023 mit 10,2 Liter reinen Alkohols pro Kopf immer noch sehr hoch war im Vergleich zu anderen Staaten. Der Rückgang betrifft neben dem Topseller Bier auch Wein.

Agrarminister Rainer sieht das aber als Problem: „Der Weinkonsum, der in Deutschland viele Jahre konstant war, ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Entsprechend stehen die Preise unter Druck“, lässt der Bayer der taz ausrichten. Zahlreiche Betriebe kämpften „mit Liquiditätsproblemen“. Die Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau im hessischen Geisenheim rechne „mit einem deutlichen Rückgang der bewirtschafteten Rebflächen“. Immer mehr Betriebe geben auf auf.

Der ausschlaggebende Faktor ist der Rückgang des Konsums – nicht, dass laut Ministerium „viel Wein importiert wird“. Denn der Anteil der Einfuhren am deutschen Verbrauch ist ziemlich konstant: Sowohl im Dreijahreszeitraum von 2018 bis 2020 als auch in dem von 2021 bis 2023 lag der Selbstversorgungsgrad dem Ministerium zufolge bei rund 46 Prozent. Anders lautende Vergleiche von nur 2 Jahren sind nicht aussagekräftig, weil die Erträge wegen des Wetters bei jeder Weinlese stark schwanken können.

Rainers Ministerium rechtfertigt den Zuschuss für die Werbekampagne damit, dass es auch „eine auskömmliche Erwerbssituation für die deutsche Landwirtschaft“ ermöglichen müsse. Der Weinbau sei zudem „ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, identitätsbildend und prägt die Landschaft vieler Regionen.“ Der CSU-Politiker will also deutschen Wein stärker fördern, damit mehr Weingüter überleben oder mehr Geld einnehmen.

Weder das Gesundheitsministerium noch die zuständigen Gesundheitspolitiker der CDU/CSU- und der SPD-Fraktion wollten sich auf taz-Anfrage zu dem Thema äußern. Auch nicht der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU), der Alkohol gern als „Zellgift“ brandmarkt, das zum Beispiel aus dem Kassenbereich von Supermärkten verschwinden müsse.

Kritik kommt von Linken und Grünen

Der drogenpolitische Sprecher Ates Gürpinar der Linksfraktion dagegen kritisierte, dass „die Regierung nun aktiv Suchtförderung in der Bevölkerung betreibt“. Der Gesundheitsschutz überwiege das wirtschaftliche Interesse der Winzer. „Auch bei einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung sind die Folgekosten im Gesundheitssystem enorm, die durch alkoholbedingte Erkrankungen entstehen. Dass der Konsum bei alkoholischen Getränken weiter zurückgeht, muss eine Bundesregierung unterstützen und nicht durch Steuermittel bekämpfen.“

Gürpinars Amtskollegin bei den Grünen, Linda Heitmann, warf Rainer „das pure Bedienen von Lobby- und Klientel-Interessen auf Kosten der Gesundheit und gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung“ vor. Der weinpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Harald Ebner, kritisierte: „Rainers Marketing-Million wird wirkungslos verpuffen“. Die Branche müsse bei der Entwicklung alkoholfreier Alternativen und der Etablierung klimafester Rebsorten unterstützt werden.

Der Agrarausschuss will am Mittwoch über den Haushaltsplan 2026 des Landwirtschaftsministeriums mit der Weinmillion beraten.

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97 Kommentare

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  • Deutscher Wein hat weniger Alkohol als bspw. französischer Wein.



    Ist also gesünder😋

  • Ja, welche Droge denn nun?



    Alkohol schlecht, Tertrahydrocannabiol gut?



    taz.de/Legalisierung-von-Gras/!6115220/

  • Solange nicht alle Mitmenschen genug Geld für Lebensmittel haben und bei den inzwischen vielen Tafeln in Deutschland anstehen müssen, sollte unserer Steuergeld sinnvoller ausgeben werden können. Da sind Millonen von Euro für Werbemaßnahmen bezüglich alkoholischer Getränke nicht angemessen. Geld für die Werbung, bezüglich der Tourismusbranche in den Bergen, wäre irgendwie noch eher zu verstehen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Urlaub snd die klassischen Sauf-Tage (Ballermann!) Urlaub sollte daher zusammen mit Alkohol verboten werden.

  • Ist das europarechtlich überhaupt zulässig, dass der Bund Geld ausgibt um speziell für den Kauf deutscher Weine zu werben?

  • So sieht also freie Marktwirtschaft aus die von der CDU allenthalben hochgehalten wird. Wenns beim Bäuerchen mal nicht so läuft muss der Steuerzahler ran, und wenns auch die Gesundheit kostet.

    • @buddhafragt:

      Genau! Es lebe der Libertatismus! Keine Steuern dem Staat! 🥳🍾 💥🧨

  • 1 Mio Euro lese ich!? Lohnt sich da irgendeine Aufregung? Irgendwie 15 Werbeminuten zur besten Sendezeit?

  • Wer gerne mal eine nahezu pure Lobby-Regierungsmannschaft sehen möchte - bitte schön, Merz hat eine berufen und zwar aus Parteifreund*innen. Das ist für einen Cheflobbyisten überhaupt kein Problem und Skrupel sind was für Weicheier....

  • Ich finde die Initiative völlig richtig.

    Was in diesem Land abläuft, kann man auch nur noch besoffen ertragen.

  • Mehr Fleisch. Mehr Alkohol.

    Döner-Söder und sein Metzger bei ihrer täglichen Produktion von Unsinn, Krankheit, Tod und Leid.

  • Deutsche Politik ist nur noch zum Fremdschämen.

  • Leute trinkt mehr!



    Hat mein Hausarzt auch zu mir gesagt.

    • @A.S.:

      Der meinte aber bestimmt Wasser.😊

  • Vor einer teuren Weintrinkwerbung sollte man sich mal andere Marktbereiche ansehen, in denen deutsche Winzer Nullpräsent sind. Tafeltrauben - 99% Importanteil. Rosinen - ebenso. Traubensaft - 90%. Weinberge können weit mehr wie Vergorenes liefern, aber offenbar ist man extrem auf Wein fixiert. Das zu ändern hat man in der Schweiz erfolgreich hinbekommen, in D scheint es so unglaublich zu sein, dass noch nicht mal drüber geredet wird.

    • @EricU:

      Das mit den Tafeltrauben ist nicht so einfach. Andere Traubenart. Zu aufwendig und zu Teuer. Und es gibt noch rechtliche Probleme. Einfach mal Googlen.



      "Warum gibt es keine Tafeltrauben aus Deutschland ?".

  • Und wieder einmal ist das Allgemeinwohl vollkommen egal, wenn's um wirtschaftliche Interessen geht. Wer finanziert es? Wir alle, mit unseren Steuergeldern. Produkte sollten einen aus sich heraus bestehenden Bedarf decken. Wenn's den nicht mehr gibt - dann wird die Produktion der Produkte eben überflüssig.

    • @MaTaBe:

      "Und wieder einmal ist das Allgemeinwohl vollkommen egal, wenn's um wirtschaftliche Interessen geht."

      Das beste ist, das genau jener Steuerzahler der diese Werbung mit Steuergelder finanzieren soll, der selbe ist der über Krankenkassenbeiträge die Folgekosten für die Alkoholsucht und jedwede Krankenkosten die sich daraus ergeben wieder begleichen darf.

  • Weinanbau ist Monokultur mit hohem Psstizidaufwand.

  • März hatte wirklich ein glückliches Händchen bei der Wahl seiner Minister und -innen.



    Dass die FDP mit ihrer obszönen Klientelpolitik nicht mehr in der Regierung mitspielt, kompensiert er locker.

  • Dass CSU Minister häufig durch Inkompetenz und Rückwärtsgewandtheit glänzen, ist ja nicht neues. Beim gegenwärtigen Agrarminister scheint es sich wohl um besonders hervorstechendes Exemplar dieser Spezies zu handeln. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Alkoholkonsum und damit einhergehenden Missbrauch, zum Klimawandel, zur Massentierhaltung oder zum Pestizideinsatz werden geflissentlich ignoriert oder, was mir wahrscheinlicher erscheint, schlicht nicht verstanden.



    Mir kommt es vor, als gäbe es in der Union einen internen Wettbewerb, wer es schafft, in kürzester Zeit möglichst weit in die Vergangenheit zurückzufallen.

  • Ich habe nichts dagegen, den deutschen Wein zu fördern oder zu bewerben, aber mit staatlichem Geld?



    Solche Maßnahmen können m.M. kaum eine Trendwende herbeiführen. Ich würde auch sagen, dass viele Menschen sich mit dem Sparen beschäftigen und nicht €5-10 für süßen und sauren Weißwein raushauen wollen. Natürlich ist es nicht gut, wenn langfristig Anbauflächen verkleinert oder still gelegt werden müssen. Aber wenn die Nachfrage nicht mehr da ist ...



    Bringt eine Kampagne auch nicht viel.



    Vielleicht muss der deutsche Wein besser vermarktet werden, die Produkte verbessert werden. Besonders toll sind viele Weine nicht, viele bleiben auch unter den Möglichkeiten. Und die vielen süßen Weiß- und Rotweinsorten sind zu einem Teil am Markt vorbei produziert. Ich kenne niemanden, der einen süßen Wein haben will ...

    • @Andreas_2020:

      Am Sortiment liegts sicher nicht und die süssen Weine sind in den meisten Anbauregionen seit den 90ern kein Thema mehr. Man trinkt einfach immer weniger Alkohol.

  • Was sagt der Bundesdrogenbeauftrage dazu? Der hat doch neulich erst den Alkoholkonsum eindämmen wollen? Oder hat der Streeck lediglich einen Posten bekommen?

  • Ich bin nur gelegentlicher Weintrinker und würde mich durch so eine Werbung nicht sonderlich beeinflussen lassen.



    Aber der Hintergedanke bei der Werbung ist ja anscheinend, dass weniger Weine importiert werden sollen und mehr heimische getrunken werden. Deutschland ist aktuell der größte Importeur von Wein und ich bin mit sicher, dass wir den hier in den meisten Fällen umweltfreundlicher und gesünder herstellen. Wenn dann noch die langen Transportwege wegfallen ist das doch ein Gewinn für´s Klima.



    Deshalb kann ich nüchtern und sachlich betrachtet die Aufregung nicht verstehen.

    • @Thomas2023:

      Aus dem Text:



      "Der ausschlaggebende Faktor ist der Rückgang des Konsums – nicht, dass laut Ministerium „viel Wein importiert wird“. Denn der Anteil der Einfuhren am deutschen Verbrauch ist ziemlich konstant"

    • @Thomas2023:

      Richtig, nur braucht es für eine Imagekampagne die Bundesregierung? Kann das der Winzerverband nicht selber auf die Beine stellen? Und reden wir hier über die Bundesregierung, die sich beim Thema Cannabis u.a. auf den Jugendschutz bezieht? Alkohol ist auch nicht gerade förderlich für Alt und Jung.

      Die Kampagne als solche ist mir eigentlich egal, die Ambivalenz der Politik nervt.

    • @Thomas2023:

      Im text steht:



      "Der ausschlaggebende Faktor ist der Rückgang des Konsums – nicht, dass laut Ministerium „viel Wein importiert wird“. Denn der Anteil der Einfuhren am deutschen Verbrauch ist ziemlich konstant:"

      Also liegt es (ausgehend von den vorliegenden Daten) doch am Konsum und nicht am Import.

      Es ist allerdings etwas ironisch, dass der Agararminister mit Steuergeldern für etwas Werbung machen will, wovor das Gesundheitsministerium warnt, weil es die Kosten für das Gesundheitssystem hochtreibt. Am Ende ist der Steuerzahler der, der doppelt zahlt, wenn es nach dem Herrn von der CSU geht...

    • @Thomas2023:

      Das mag alles sein (umweltfreundlich, lokal etc.) und für den Konsum deutscher Weine sprechen. Aber dann ist es Aufgabe der durch die Weinproduzenten bezahlten Lobbyisten mit Einzelhändlern zu verhandeln um deutschen Wein besser zu platzieren oder eben eine durch den Verband finanzierte Werbekampagne. Das Problem hier ist die staatliche Subvention a.) eines einzelnen heimisch produzierten Rauschmittels, die gleichen Argumente können auch für Bier gelten und die Brauer stehen auch unter Druck b.) allgemeine sie staatliche Subvention von Rauschmittelkonsum, obwohl an anderer Stelle aus Gründen der Gesundheitsprävention ganz andere Politiken diskutiert werden und der allgemeine Rückgang des Konsums zu begrüßen ist.

    • @Thomas2023:

      Wir haben viele Bioweingüter, aber konventioneller Anbau ist auch hierzulande eine Pestizidschleuder. Ich wohne in einer Weinbauregion und habe nie Insekten an der Windschutzscheibe.

  • "Kritik kommt von Linken und Grünen Die drogenpolitische Sprecherin Ates Gürpinar der Linksfraktion dagegen kritisierte, dass „die Regierung nun aktiv Suchtförderung in der Bevölkerung betreibt“."



    Ja natürlich. Links und Grün mal wieder. Wo waren denn die kritischen Stimmen in diesen Parteien als Cannabis legalisiert wurde?



    War das etwa keine Suchtförderung durch die Politik?



    Wer beschwert sich denn unentwegt - aber völlig zurecht - dass Söder und Bayern Cannabis Clubs fortwährend mit kindischen bürokratischen Taschenspielertricks das Leben schwer machen?



    Das kann man alles nicht mehr ernst nehmen - wenns von der Union kommt, wird gezetert, wenns aus den eigenen Reihen kommt, gefeiert.

    • @Saskia Brehn:

      Es besteht ein struktureller Unterschied, ob der Staat auf Strafverfolgung verzichtet (im Fall Cannabis durch Legalisierung mit Einschränkungen) oder subventioniert und damit pro-aktiv ein bestimmtes Verhalten fördern will. Bei der Kriminalisierung von Drogen lässt sich argumentieren, dass hier das Strafrecht zur moralischen Erziehung angewendet wird und dafür ist es eben nicht gedacht. Menschen die freie Entscheidung zu ermöglichen sich zu schädigen, ist nicht das selbe wie es fördern. Und ich trinke auch gerne, kiffen ist nicht mein Ding. Dennoch unterstütze ich solche Subventionen nicht. Das grade Wein gefördert werden soll hat auch mal wieder einen klassistischen Beigeschmack.

    • @Saskia Brehn:

      Wann haben die Linken und Grünen steuerfinanzierte Werbung für Cannabis gefordert? Wann auch nur gefordert, dass mehr deutsches Cannabis geraucht werden soll? Und in welchem Jahr gab es tausende von Cannabistoten?

      • @Sisone:

        "Und in welchem Jahr gab es tausende von Cannabistoten?"



        Auch wer Cannabis pur raucht schädigt damit seine Lunge, da die allermeisten es wohl aber nicht pur, sondern mit Tabak gemischt rauchen, bringt auch Cannabis jährlich unzählige Menschen unter die Erde, so wie Alkohol und jede andere Droge.



        Oder wollen Sie behaupten Cannabis rauchen sei unschädlich?

        • @Saskia Brehn:

          "Oder wollen Sie behaupten Cannabis rauchen sei unschädlich?"

          Würde ich nie behaupten!







          Aber was die Schädlichkeit von Cannabis angeht, liegt diese weit hinter Alkohol und Zigaretten. Aus Ihrer Sicht darf also für Alkohol und Zigaretten Werbung gemacht werden, für Wein sogar mit steuerlicher Subvention, wohingegen Cannabis grundlegend verboten bleiben soll? Wo ist da die Verhältnismäßigkeit? Sie schmeißen alle illegale Drogen in einen Topf, ohne zu differenzieren. Alle illegalen Drogen zusammen haben 2024 rund 2200 Menschen das Leben gekostet, die allerwenigsten dürften auf das Konto von Cannabis gegangen sein. Alkohol alleine kommt auf rund 50.000 jedes Jahr!

          Weil Sie schon den Tabak ansprechen:



          "...In Deutschland sterben jährlich etwa 99.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Dieser Wert stammt aus aktuellen Zahlen des "Jahrbuch Sucht 2025" der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und wird auch vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und dem RKI genannt. Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko und die Hauptursache für vorzeitige Sterblichkeit in Deutschland..."







          Wollen Sie für die auch noch mit Steuergeldern Werbung machen?

    • @Saskia Brehn:

      Liebe Saskia. Bei Cannabis geht es darum, bereits Konsumierende vom Schwarzmarkt auf legale Märkte zu holen. Das hat Vorteile für den Gesundheitsschutz (kontrolliert angebautes Cannabis), den Jugendschutz (Alterskontrollen bei der Abgabe legalen Weeds) und beim Kampf gegen das organisierte Verbrechen (weniger Leute kaufen auf dem Schwarzmarkt: Weniger kriminelle Strukturen; weniger Ausgaben für Kampf gegen Dealer und stattdessen Steuereinnahmen durch legalen Verkauf).



      Hierbei handelt es sich also ausdrücklich nicht um Suchtförderung, sondern um einen pragmatischen und fakteninteressierten Umgang mit den bestehenden Konsummustern in der deutschen Bevölkerung.



      Das wird jedoch, wie du richtig sagst, von der Union torpediert. Die eh schon kaputtgeregelten Social Clubs werden von Unionsleuten sabotiert etc.



      Rainers Idee hingegen ist genau das, was die Politiker der Linken und Grünen sagen. Er versucht, den Konsummustern der Bevölkerung und dem Rückgang bei Alkohol etwas entgegenzusetzen. Pures Bedienen von Lobbyinteressen. Volkswirtschaftlich und gesundheitspolitsch jedoch völliger Unsinn.



      Niemand muss aufhören zu trinken, aber wer es tut, sollte darin bestärkt werden. Total weltfremd.

      • @Birger Stepputtis:

        "...und beim Kampf gegen das organisierte Verbrechen (weniger Leute kaufen auf dem Schwarzmarkt: Weniger kriminelle Strukturen; weniger Ausgaben für Kampf gegen Dealer und stattdessen Steuereinnahmen durch legalen Verkauf)" Wenigstens dieses Argument ist Unsinn. Ich legalisiere ja auch nicht andere Verbrechen, z.B. Steuerhinterziehung, um mir die Ermittlung inklusive dazugehöriger Behörden, Beamte u.s.w. zu sparen und darauf zu hoffen, dass noch ein bißchen Ehrlichkeit dabei rumkommt.

    • @Saskia Brehn:

      Erstmal ist Cannabis wesentlich weniger gesundheitsschädlich als Alkohol. Oft trägt es sogar medizinisch zur Gesundheit bei. Darüber hinaus wird der Konsum von Cannabis diskriminiert. Auch wenn man verantwortungsbewusst konsumiert, kann man zB. seinen Job oder Führerschein verlieren. Das ist auch nach dem CanG weiterhin der Fall. Alkohol hingegen wird weiterhin bedingungslos toleriert, obwohl es größtenteils Schaden anrichtet und jetzt wird sogar über Subventionen überlegt. Wenn Alkohol so behandelt werden würde, wie Cannabis, würden verzweifelte Rechtsradikale bereits mit Fackeln auf Regierungsgebäude zulaufen. Kiffer hingeben mussten schon immer vor dieser Ungerechtigkeit zurückstecken und wir müssen stets friedlich bleiben, weil sonst irgendein korrupter Politiker behauptet, dass wir aggressiv seien.

    • @Saskia Brehn:

      Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.



      Bei der Cannabislegalisierung ging es eben nicht darum, Menschen dazu zu animieren, mit dem Kiffen anzufangen, sondern um die Entkriminalisierung eines Stoffes, den breite Teile der Bevölkerung konsumieren (und der obendrein weit weniger schädlich als Alkohol ist, wenn auch nicht ungefährlich).



      Bei besagter Werbekampagne geht es darum, Menschen zum Saufen zu animieren.

    • @Saskia Brehn:

      Nein, etwas zu legalisieren ist keine Suchtförderung, damit verfolgt man Konsum von etwas nur nicht mehr strafrechtlich, macht aber keine Werbung dafür. Äpfel, Birnen...?

    • @Saskia Brehn:

      "als Cannabis legalisiert wurde? War das etwa keine Suchtförderung durch die Politik?"







      NEIN war es nicht. Die Statistiken belegen eindeutig, daß der Anteil der Cannabisnutzer durch die Legalisierung nicht gestiegen ist..bei jungen Menschen ist er sogar gesunken.







      Es ist wirklich hilfreich sich erst die Fakten anzuschauen..und dann Schlüsse daraus zu ziehen. Wer meint diesen Schritt einfach überspringen zu können (warum auch immer), läuft Gefahr sich zu unglaubwürdig zu machen oder gar zu blamieren..

    • @Saskia Brehn:

      Es ist ja wohl ein Unterschied wenn man etwas entkriminalisiert oder aktiv bewirbt. Ich kann mich nicht erinnern das Cannabiskonsum jetzt aktiv beworben wird. Aber wenn du schon so um die Ecke kommst, dann bitte ab sofort Cannabis wieder strafrechtlich verfolgen, aber Alkohol und rauchen ebenso. Wenn wir uns Sorgen um die Gesundheit Aller machen, dann richtig.

    • @Saskia Brehn:

      Herrje, Ihnen fällt wirklich nichts anderes zum erneuten Komplettversagen eines CSU-Ministers ein, als Whataboutism?

    • @Saskia Brehn:

      Das sind zwei unterschiedliche Themenbereiche. Alkohol ist als süchtigmachende harte Volksdroge sozialisiert und etabliert, und in ein gesetzliches Rahmenwerk gebettet. Einem Rückgang im Konsum mit staatlich geförderten Werbemaßnahmen entgegenzuwirken, hilft niemandem. Bei der Teillegalisierung von Cannabis, das weder gesetzlich noch sozial dieselben Vorzüge genießt und auch gesundheitstechnisch anders einzuordnen ist, ging es primär um Kontrollmechanismen. Die Haltung zum Konsum hat sich auch hier nie verändert.

    • @Saskia Brehn:

      Schlicht und ergreifend: viele Menschen verwenden Cannabis aus medizinischen Gründen. Zuvor mussten die sich ziemlich kompliziert eine Ausnahmegenemigung holen. Abgesehen davon haben Polizei und Justiz ziemlich viel Zeit und Geld damit verbracht, Cannabis-Bagatelldelikte zu verfolgen, was jetzt auch wegfällt. Die Cannabis-Clubs hätten eigentlich eine legale Abgabe ermöglichen sollen, stattdessen floriert das Geschäft von Straßendealern weiter.

      Und das Wichtigste: es ist in der Geschichte der Menschheit nicht EIN Cannabis-Toter bekannt.

      Es geht hier aber auch nicht um Legalisierung, sondern um staatlich finanzierte WERBUNG. Haben Sie schonmal Plakate für Graskonsum gesehen? Wieviel Werbung für Alkoholkonsum ist Ihnen bisher begegnet? Jetzt stellen Sie sich vor, dass der Staat in Zukunft das Weinkönigin-Styling von Julia Klöckner bezahlt.

      Sorry, Ihr Kommentar ist einfach so unfassbar unaufrichtig.

    • @Saskia Brehn:

      Es gibt durchaus Menschen, die jede Art von Drogen ablehnen. Und für die ist die Idee, mit ihren Steuern Drogenwerbung zu finanzieren, schwer erträglich.

    • @Saskia Brehn:

      'War das etwa keine Suchtförderung durch die Politik?'



      Es gibt einen Unterschied zwischen Entkriminalisierung und Suchtförderung. Weder fordern diese Parteien ein Alkoholverbot, noch wollen sie Werbung für Cannabiskonsum fördern.

      • @Anna Reihe:

        Vielen Dank an all die zahlreichen Antworten. Ich verstehe auch die Gegenposition und ich würde dem auch zustimmen, wenn Cannabis nur entkriminalisiert worden wäre.



        Die Möglichkeit der Anbauclubs geht aber für mich einen deutlichen Schritt darüber hinaus, dadurch wird Cannabis als "Hobby" verklärt und natürlich wird durch Anbauclubs einerseits dieser Droge eine soziale Legitimation eingeräumt und andererseits wird der Zugang dadurch erleichtert und verbilligt - und das kann sehr wohl den ein oder anderen dazu verleiten, es auszuprobieren oder seinen Konsum zu intensivieren.



        Jedenfalls sind Anbauclubs keine Präventionsmaßnahme.

        • @Saskia Brehn:

          "Jedenfalls sind Anbauclubs keine Präventionsmaßnahme."

          Deshalb müssen die Anbauvereinigungen Schulungen zur Prävention besuchen, einen Präventionsbeauftragten ernennen und sind an diverse Regeln, gerade in Bezug auf Jugendschutz gebunden? Sauberes Cannabis ist unter anderem eine Prävention. Man darf in den Clubs nicht konsumieren, es ist also kein klassischer Club wie bspweise im Sport wo man seinen Sport gemeinsam betreibt, sondern nur eine Anbaugemeinschaft. Das einzige was vom Club passiert ist, dass es gemeinsam angebaut und gegen Geld an die Mitglieder verteilt wird. Mit genauer Auflistung, wer wieviel bekommen hat, mit Obergrenze pro Monat. Was genau für eine Prävention erwarten Sie?

          Ohne Entkriminalisierung, keine Prävention und Cannabis vom Schwarzmarkt mit gesundheitsschädlichen Stoffen gestreckt.

        • @Saskia Brehn:

          Ein Cannabisclub muss u.a. eine Schulung zur Cannabisprävention besucht werden, es muss ein Präventionsbeauftragter geschult werden. Es darf nur Cannabis bis zu einem bestimmten THC Gehalt an junge Menschen abgegeben werden. Es sind verschiedene Dinge die in einem Cannabisclub Voraussetzung sind um diesen zu eröffnen, unter anderem Prävention. Ohne eine Entkriminalisierung gibt es schlicht keine Prävention, da es eine verbotene Substanz ist. Prävention bedeutet auch, dass man an sauberes Cannabis gelangt, welches durch die Clubs angebaut wird. Letztendlich stellen Sie Cannabis als etwas dar, was es nicht ist. Es ist eben keine harte Droge wie es bspweise Alkohol ist. Wenn Sie die Berichte aus anderen Ländern lesen würden, hätten Sie erfahren, dass es eben nicht dazu verleitet mehr zu konsumieren. Auch aus dem Zwischenbericht zum KCanG geht genau das hervor. Da man in einem Cannabis Club nicht konsumieren sondern nur abholen darf, ist es kein klassischer Verein, wie im Sport bspweise. Es heißt auch nicht Verein, es ist nur als solcher eingetragen. Die Bezeichnung lautet Cannabis Anbauvereinigung.

        • @Saskia Brehn:

          "Jedenfalls sind Anbauclubs keine Präventionsmaßnahme."

          Natürlich sind diese das. 1: Jugendschutz 2: Verpflichtende Suchtprevention.

          Stellen Sie sich doch einfach mal die Situation bei Alkohol vor. Sie dürfen nur Mitglied in 1 Bar sein, müssen bei der Arbeit der Bar helfen, die Bar hat eine Suchtbeauftragte, es gäbe Regulierungen wie viel Alkohol pro Monat Sie kaufen dürfen, der Stoff darf nicht in der Bar selbst konsumiert werden sondern muss mitgenommen werden, es gibt nur Bier und Wein ab 18 und harten Alkohol erst ab 21.

          Wie können Sie da ernsthaft behaupten diese ganzen Maßnahmen wären keine Prävention?

          Wie sinnvoll das ganze ist, das ist nochmal eine ganz andere Sache.

          Fakt ist das Cannabis längst im alltäglich geworden war, eine Zunahme des Konsums, wäre selbst mit lizensierten Geschäften nicht zu erwarten gewesen. Siehe Zahlen aus Kanada.

          Ich kenne einen ehemaligen Gynaecologen aus dem Krankenhaus, der Mittlerweile in Rente ist. Der Herr hat auch einen Garten mit Obstbäumen und nutzt die Früchte unter anderem um damit Obstler zu brennen. Da er das gewonnene Rauschmittel nicht illegal verkauft, ist das ein HOBBY. Warum sollte das bei anderen Drogen anders sein?

        • @Saskia Brehn:

          Da muss man einen Schritt nach dem anderen gehen. Eine reine Entkriminalisierung hätte nichts bewirkt, da man ja zugleich Beschaffungskanäle und Qualität kontrollieren will. Also zwei Dinge ein beträchtliches Problem darstellten.

          Wer unbedingt konsumieren wollte, der konnte das auch schon, als ein paar Gramm illegal waren. Zu dieser Gruppe zählten auch immer Heranwachsende. Wenn die Zahl der illegalen Kanäle bei steigenden Zulassungen von Anbauclubs sinken sollte, dann kann die Beschaffung genau nur noch auf demselben Wege geschehen, wie Jugendliche unter 16 an Alkohol oder Zigaretten kommen: über Leute, die Jugendschutzgesetze missachten.

          Zur klassischen Aufklärung über Drogen zählte übrigens schon immer auch die Aufklärung über Cannabis. Daran wird sich auch nichts ändern. Der Grund, weshalb wir die ganze Alkoholbeschaffungsinfrastruktur respektieren und eine für Cannabis ablehnen, liegt ganz eindeutig in der etablierten Wirtschaft und gesellschaftlichen Traditionen. Jedoch wünscht niemand wirklich, die Prohibition auszurufen, denn ein Eingriff in die persönliche Freiheit ist immer sehr heikel.

  • Gemessen an den Unmengen an Peinlichkeiten, die sich CSU-Minister in den letzten 20 Jahren im Bund geleistet haben, halte ich es für völlig ausgeschlossen, dass die gute wirtschaftliche Lage Bayerns irgend etwas mit der CSU zu tun hat. Eher ist anzunehmen, dass es Bayern TROTZ der CSU gut geht.

    • @Kaboom:

      Weil nicht sein kann, was nicht sein darf?



      Ihre Aussage ergibt überhaupt keinen Sinn, außer dass Sie noch mal erwähnt haben, dass Sie die CSU nicht mögen. Nicht dass das neu wäre, aber gut, dass wir darüber gesprochen haben.

  • Also im Klartext Werbung für Traubenmost. Das spart auch diese lästige Vergärung.



    Ich möchte auch gerne eine Million für meine Idee. Kommen wir so zusammen?

  • Bei Cannabis sperren sich die Rechten so sehr wegen der Suchtgefahr und den gesundheitlichen Risiken, aber sobald es um das Erfüllen von Lobbywünschen geht, werden auf einmal alle Bedenken über Bord geworfen und es wird sogar noch aktiv bei der Suchtförderung mitgemacht. Eigenartige Doppelmoral. Und dann wundern sich die Politdarsteller: innen, dass die Menschen immer weniger Vertrauen in ihren Zirkus haben.

    • @Okti:

      Das Problem mit Cannabis ist dass die Konservativen sich da sehr lange versperrt haben, nun nicht daran verdienen können und ihr Klientel ein Konkurrenzprodukt vorgesetzt bekommen haben welches nicht gesundheitsschädlich ist.

      • @Retsudo:

        Können wir bitte aufhören Cannabis zu bagatellisieren? Sicht ist für sich genommen schon eine schwerwiegende Erkrankung, das Risiko von psychischen Erkrankungen ist gegeben und nach neueren Untersuchungen wohl auch ein gesteigertes Risiko für Kreislauferkrankungen… Ich bin für die Legalisierung (mir sind die aktuellen Regeln sogar zu streng) da ich der Meinung bin Erwachsene haben jedes Recht sich wegzuballern, wenn sie es wollen. Aber gleichzeitig braucht es eben auch ehrliche Debatten über die Risiken und aktiv fördern muss man kein Rauschmittel.

        • @Maxime Musterfrau:

          Wer bagatellisiert denn Cannabis?



          Zucker, Alkohol und (vor allem!!) Nikotin werden derart lax gehandhabt, obwohl diese nachweislich viel höheres Gefährungspotential and Suchtwirkung haben.



          Daher ist es einfach nicht wissenschaftlich da bei Gras überhaupt solche Bedenken aufzustellen.



          Nach wie vor sterben an den drei Genannten haufenweise Menschen, nochmal: Gras ruft keine Pychose hervor - es verstärkt diese wenn vorhanden.



          Kreislauf? Ja was glauben Sie woran das liegt? Richtig, nicht am Gras sondern am Teer der beim Rauchen entsteht - so wie bei jeden Verbrennungsprozess.



          Sucht ist mies. Aber man kann nachweislich niemanden davon abhalten süchtig zu werden, man kann nur steuern wovon.



          Was soll das Argument also?



          Ist Alkoholsucht besser als Cannabissucht?



          Bezweifle ich, wissenschaftlich valide zerstört Alk das Gehirn und den Körper nachhaltig.



          Daher sollte man kein Rauschmittel fördern - aber die Risiken bitte wissenschaftlich eroieren und vermitteln.



          Natürlich wird die Debatte nicht ehrlich geführt. Wurde sie noch nie.



          Nur sind die Lügner eher selten auf der grünen Seite.

          • @Das B:

            Edit: Erfahrungsgemäß gehen meistens regelmäßige schon abhängige Kiffer so darauf ab, wenn man ehrlich über die Gefahren auch von Cannabis sprechen will. Also ich habe einige Leute in meinem Bekanntenkreis aus der Jugend, die schwer abhängig sind. Verstärkte Lethargie, Depression, Konzentrationsschwierigkeiten usw. inbegriffen. Ist das Gras ursächlich? Vllt nicht. Hilft es bei solchen Syptomen? Eher nein. Verschlimmert es diese oft sogar. Ja.

          • @Das B:

            Der Kommentar auf den ich geantwortet habe behauptet pauschal Cannabis sei nicht gesundheitsschädlich. Das ist in dem behaupteten Umfang unwahr und kann als Bagatellisierung gewertet werden. Daran ändert auch nicht, dass andere Sucht-und Rauschmittel potenziell noch gefährlicher sind.

  • Wenn es nicht so tragisch wäre müsste man sich totlachen. Der Versuch krampfhaft an alten Strukturen festzuhalten ist "Rainer" Unsinn. Gefragt ist Mut zur Veränderung anstatt den Wandel zu verhindern.

    Es ist grundsätzlich gut, wenn weniger Wein und weniger Alkohol konsumiert werden. Solange viele Weinmonokulturen nur mit Pestiziden Erträge erwirtschaften können, wird auch der Versuch nicht funktionieren, den Anteil deutschen Weins am Konsum zu erhöhen.

    Bio-Weine und Diversifikation wie zB der Anbau anderer landwirtschaftliche Produkte und Tourismus sind hingegen eine Chance.

    Statt jammernd nach hinten zu schauen müssen wir wieder lernen mutig nach vorne schauen und die Chance anzupacken.

    • @Bauer Gerry:

      In Deutschland haben wir es meistens mit Weinbergen und Hanglagen zu tun. Da läst sich schlecht etwas anderes anbau.



      Und durch die teure Ernte am Hang trinken halt immer mehr die billige ausländische Plürre im Tetrapack.



      Wie bei allen alkeholischen Getränen: Es muss knallen aber darf nichts kosten,

  • Wenn das mal nicht die "Weinkönigin" dem Minister ins Ohr geflüstert hat.

    • @Jean_Koog:

      Vorrauseilender Gehorsam...

  • Gab es das nicht auch schon in Japan, weil der Finanzminister Angst um seine Einnahmen hatte?



    Ansonsten frage ich mich ohnehin, wie anfällig die Menschen für Werbung sind, ich lauf doch nicht los und kaufe spontan Wein, weil jemand mich mit Werbesprüchen belästigt. Wenn ich das kaufen will gehe ich in den Laden oder Fachhandel und kaufe mir, was mir schmeckt und bestimmt nicht dir Plörre die Influencer und Werbefuzzis mir aufschwatzen wollen und wenn ich nicht angeschickert sein will, trink ich was ohne Alkohol. So ab 18 sollte man auch werbetechnisch als mündig angesehen werden.

    • @Axel Schäfer:

      Werbung wäre nicht so eine riesen Industrie wenn es nicht zünden würde.

    • @Axel Schäfer:

      Dem Herrn Minister geht es nicht darum, den Weinkonsum anzukurbeln. Der hätschelt seine politische Anhängerschaft und wer weiß, vielleicht gibt’s ja auch eine befreundete Werbeagentur, der er ein hübsches Geschäft anbahnen kann.

  • taz: *Angesichts des sinkenden Alkoholkonsums finanziert das Bundesagrarministerium eine Werbekampagne, ...*

    Die Bürger sollen also mehr saufen, damit sie nicht merken, was sich in der Union schon für Politiker 'angesammelt' haben - oder was auch immer der Metzger Alois Rainer darstellen soll.

    Merz, Linnemann, Spahn, Klöckner, Söder und Alois Rainer als Sahnehäubchen. Da kann man doch eigentlich nur noch zum Alkohol greifen um sich zu benebeln.

    • @Ricky-13:

      Egal wie sehr man sich ärgert, zum Alkohol zu greifen ist niemals eine gute Idee.

    • @Ricky-13:

      Darum verstehe ich den Widerstand gegen Canabis in Bayern nicht. Wäre es doch die Möglichkeit, die Wurstigkeit der Bevölkerung zu steigern. Aber an der ideologisch, bayerischen Politik gibt es in letzter Zeit ohnehin nicht mehr, was man verstehen könnte.

  • Peinlich und beschämend.

    • @la suegra:

      Alltag in D.

  • Solange man dafür den Zugang zu Medizinal-Cannabis einschränkt, macht man alles richtig. Ein Glück, dass diese ideologisch verblendeten GRÜÜÜNEEEEN nicht mehr in der Bundesregierung sitzen, die haben schließlich auch ständig Steuergelder verpulvert. Und nicht für sinnvolle Projekte wie Maskendeals oder Autobahnmauten, sondern für diese nutzlosen Wärmepumpen und grüne Infrastruktur. Die haben sie nur gefördert, weil sie auch grün im Namen tragen!

    • @Frodo:

      Ist das ein missglückter Versuch ironisch zu sein oder meinen sie das etwa ernst?

      • @Andreas J:

        Missglückt ist nur Ihnen die Ironie zu vermitteln.



        Wie könnte man Maskendeals oder Autobahnmauten (bzw das fehlen dieser) sonst als sinnvoll bezeichnen?



        Selbst als Unions-Fan... die verschließen die Augen eben einfach vor sowas.

      • @Andreas J:

        Warum missglückt?

      • @Andreas J:

        also ich konnte das eindeutig als ironisch identifizieren und musste auch ein bisschen schmunzeln...



        Wesentliche textuelle Signale waren waren für mich die als söder’scher Ausruf geschriebenen Grünen und die Bezeichnung der Spahn'schen Maskendeals als sinnvoll, obwohl das wirklich keine mehrheitliche Überzeugung ist und es der Union auch nicht gelungen ist, dafür mehrheitlich Akzeptanz zu schaffen.



        Überzeugt hat mich schließlich die abschließende Tautologie von den „Grünen“, die „grüne Technologie“ eben deshalb fördern, weil sie so heißen. Das schien mir wieder an Söders Argumentationsweisem anzuknüpfen.

    • @Frodo:

      Meine Kollegen, die Wärmepumpen haben, sind sehr zufrieden 😉

  • Genau richtig, Abstinenz gefärdet Arbeitsplätze in der Weinindustrie, unverantwortlich...



    ...ich bin für verzehrmindestmengen Deutschen Weines von mindesten 2 Liter Wöchentlich, dann kanb man sich solch Teure Kampagnen auch Sparen.

    • @Björn Eichholz:

      Moment, ich bin in der ehemals 2. größten Bierstadt der Welt geboren(nicht München). Was für Wein gilt muss auch für Bier gelten. Freier Suff für alle.

  • "Wenn das Wasser im Rhein gold'ner Wein wär'..." Ja, ist denn schon der 11.11.?

  • Das ist doch jetzt Satire?

    • @Captain Hornblower:

      "His self-respect is(was) at its lowest ebb".



      Woher kannte Midshipman Horatio Hornblower unsere Polit-Koniferen?

      • @Erfahrungssammler:

        Captain Hornblower, so viel Zeit muss sein.

  • Bei diesen Geldern für Weinwerbung geht es hinten und vorne nicht darum das mehr Wein getrunken wird, hier geht es alleine darum den Marktanteil von Deutschen Wein gegenüber Produkten aus dem Ausland wieder anzuheben. Natürlich ist es für viele unverständlich das sich ein Deutscher Minister, vor allem in der Landwirtschaft, für sein Klientel einsetzt.

    • Jost Maurin , Autor des Artikels, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt

      @Günter Witte:

      Ich habe die Koalitionspolitiker auch gefragt: "Ist deutscher Wein weniger (potenziell) gesundheitsschädlich als ausländischer?" Aber darauf habe ich leider keine Antwort erhalten...

      • @Jost Maurin:

        Ehrlich? Sowas fragen Sie? 🤪



        Die Antwort kanten Sie doch.

      • @Jost Maurin:

        & TOM1976, & Björn Eichholz,



        nur ist halt Alkohol in Deutschland (noch) nicht verboten und bevor die Prohibition ausgerufen wird darf ein Deutscher Landwirtschaftsminister auch Gelder dafür verwenden das für Deutsche Produkte geworben wird.



        Aber geht es hier überhaupt um den Alkohol ?? Das rote Tuch ist doch das es ein CSU Minister ist und das es Landwirte sind die das Geld erhalten, alleine das reicht anscheinend das viele eine Schnappatmung bekommen. Feindbilder wollen ja auch gepflegt werden ...

        • @Günter Witte:

          *Feindbilder wollen ja auch gepflegt werden ...*

          Vielleicht würden Sie sich in der Springer-WELT wohler fühlen, denn da nennt man den Feind ungeschminkt beim Namen ('Die Grünen' und 'Die Linke').

          Dass in der taz auch Konservative und Neoliberale ihr "Weltbild" in den Leserkommentaren zum Besten geben dürfen, nennt man übrigens Demokratie - etwas, das in der Springer-WELT wohl immer noch ein Fremdwort ist, wie ich vor Jahren einmal erfahren durfte, als ich versucht habe, dort ein paar soziale Leserkommentare zu schreiben.

      • @Jost Maurin:

        Haben Sie die Politiker auch nach der Klimabilanz gefragt?



        Deutschland ist aktuell der größte Importeur von Wein und meiner Meinung nach wäre es besser für die Klimabilanz wenn Deutschland weniger importieren würde.



        Regional und nachhaltig sind doch immer die Schlagworte. Und dann müssen wir über die Hälfte an Wein importieren?

    • @Günter Witte:

      Das rechtfertigt aber die über 40 Milliarden volkswirtschaftlichen Schaden nicht, den Alkohol jedes Jahr verursacht.

    • @Günter Witte:

      Deiner Leber ist es ziemlich egal wo der Alkohol herkommt der deine Leber zersetzt.



      Alkoholwerbung gehört verboten und nicht Staatlich gefördert.

  • Evtl. sollte mensch den Wein- und Bierherstellern ma verraten, daß dte ihre Produktflaute mit Alk weder durch alkreduzierte noch alkfreie Varianten komplett ersetzt kriegen. Mensch trinkt dann einfach auch weniger Flüssigkeit. Also max 3 Funthaler anstatt 7 Hassebachsteiner. Also schmeißt mer nem toten Gaul mit zweifelhaften Eigenschaften mein Geld hinterher *kopfschüttel*.

    • @Hugo:

      Also wie bei der Autoindustrie. Wir füttern mit dem Verbrenner eine Leiche.

  • So sind sie halt, die Bayern. Saufen ist in und kiffen geht gar nicht!