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Legalisierung von GrasMedizinisches Cannabis missbrauchen? Ja, bitte!

Birger Stepputtis

Kommentar von

Birger Stepputtis

Die CDU stört sich am lockeren Umgang mit medizinischem Cannabis, Gesundheitsministerin Warken will eine strengere Handhabe. Das ist ein großer Fehler.

Die CDU will das Gras wieder unfreier machen Foto: Iuliia Bondar/getty

D as Bundeskabinett will den Zugang zu medizinischem Cannabis erschweren, eine Entscheidung dazu soll noch im Oktober fallen. Nina Warken, CDU-Gesundheitsministerin, stellte dazu auf Instagram fest, der Gebrauch sei sehr stark in die Höhe gegangen. „Auch Menschen, die es medizinisch gar nicht benötigen, sondern aus Konsumzwecken haben wollen, nutzen diesen Weg.“ Das könne nicht sein, der Gesundheitsschutz müsse im Vordergrund stehen.

Den Missbrauch gibt es tatsächlich: Die Reform beim medizinischen Cannabis im Zuge der Legalisierung 2024 hat zu einem Boom von Online­apotheken geführt. Hier kann sich jeder (auch unter Angabe erfundener Symp­to­me) Blüten verschiedenster Sorten und Wirkstoffgehalte nach Hause schicken lassen. Das nutzen auch Freizeitkonsumenten im großen Stil aus.

Auf den ersten Blick liegt es nahe, das als Missbrauch zu skandalisieren. Doch schaut man genauer hin, ist diese Skandalisierung der eigentliche Skandal.

Schließlich ist der Kauf unter medizinischem Deckmantel neben dem Eigenanbau die einzige (halb) legale Alternative, die im großen Stil nutzbar ist. Cannabisklubs zum gemeinsamen Anbau sind, nicht zuletzt auf Druck der Union, völlig zerreguliert worden und als legale Märkte unbrauchbar (weniger als 0,1 Prozent Marktanteil!). Auch die groß als zweite Säule der Legalisierung angekündigten vorsichtigen Versuche hin zur kontrollierten Abgabe sind vom Tisch.

Legaler Markt oder Schwarzmarkt?

Was Warken und ihre Parteifreunde noch immer nicht verstanden haben: Wenn der Staat gegen legale Märkte vorgeht, stärkt das den Schwarzmarkt. Cannabis ist da. Ob legal oder illegal. Die Politik entscheidet also: legaler und regulierter Markt oder Schwarzmarkt.

Wo die Ministerin hingegen einen Punkt hat: Gras kann süchtig machen, es kann träge machen, dümmer, aggressiver, vergesslicher und so weiter. Gerade wer in jungen Jahren regelmäßig konsumiert, kann Schäden davontragen. Legalisierungsbefürworter verharmlosen die Droge trotzdem immer wieder – und das ist ein Fehler.

Mit ihrem Vorstoß stellt sich die vermeintliche Rechtsstaatspartei CDU mal wieder hinter den guten alten Drogenschwarzmarkt

Dennoch ist der Verweis auf die armen Jugendlichen und der reflexhaft vorgetragene Satz „Cannabis ist eine Einstiegsdroge“ kein valides Argument für das, was die CDU hier plant. Denn mit ihrem Vorstoß stellt sich die vermeintliche Rechtsstaatspartei mal wieder hinter den guten alten Drogenschwarzmarkt. Und genau dort wird Cannabis zur Einstiegsdroge, werden Jugendliche zu Dealern.

Auch Warkens Verweis auf den Gesundheitsschutz ist einfach Unsinn. Das Straßengras ist oft verunreinigt, teils mit chemischen Drogen besprüht. Außerdem haben Konsumenten nicht die Möglichkeit, transparent Sorte und Potenz nachzuvollziehen. Gerade dadurch erhöht sich die Zahl der Gesundheitsschäden.

Statt die Steuereinnahmen zu erhöhen, versickern Unmengen von Geld in verbrecherischen Strukturen, für deren Verfolgung der Staat wiederum massig Ressourcen aufwendet. Klar kann das Ziel nicht Gras an der Supermarktkasse sein. Aber auch nicht, Konsumenten unfreiwillig auf den Schwarzmarkt zu drängen.

Der größte Erfolg gegen den Cannabisschwarzmarkt

Was es endlich braucht, ist ein legaler Markt, eine gesundheits- und faktenorientierte Drogenpolitik, wirklicher Jugendschutz. Dafür muss man im ersten Schritt den vermeintlichen Missbrauch von medizinischem Cannabis als das anerkennen, was er ist: der größte Erfolg im Kampf gegen den Cannabisschwarzmarkt, den es in Deutschland jemals gab.

Natürlich wurde der Schwarzmarkt nicht verdrängt. Aber zusammen mit der Abgabe von selbst angebautem Gras an Freunde und Bekannte (formal illegal) dürfte das organisierte Verbrechen unter den neuen Gegeben­heiten ­bereits ganz schön zu leiden ­haben.

Statt den Zugang zu medizinischem Cannabis zu erschweren, sollten wir also den Freizeitkonsum entmedizini­sieren. Das will die CDU in ihrem ideologischen Wahn nur leider nicht ein­sehen.

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Birger Stepputtis
Geboren 2003; 2024 von Rostock nach Magdeburg gezogen. Schreibt fürs Wirtschaft+Umwelt-Ressort der taz, außerdem für das Online-Klimamagazin Mission Morgen. Liest, denkt und schreibt gern über Konzepte für eine ökologischere, gerechtere und solidarischere Welt.
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142 Kommentare

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  • Wer genau spricht von Missbrauch bei medizinischen Cannabis?



    Die selben Ärzte die lieber Medikamentendröhnungen verschreiben als ein entspannendes Kraut?



    Die lobbygetriebenen Politiker?



    Irgendwelche ahnungslosen "Gutmenschen"?



    Es ist kein Missbrauch wenn man für sich feststellt das es hilft.



    Oder aber jeder Apothekengang ohne Rezept ist Missbrauch.



    Wer meint medizinisches Gras wäre Partydroge der hat dieses noch nicht konsumiert.



    Die einzige Party die dann noch läuft findet im eigenen Kopf statt.



    Ekelhaft von der Union: erst Politik machen die psychisch krank macht und dann eins der wirksamsten Mittel damit umzugehen verbieten...



    Zahlt denen die Drogenmafia so viel wie die Alk und Tabaklobby?

  • Interessante Diskussion die schön am eigentlichen Problem vorbei geht.

    Es ist viel zu einfach, bei Onlineapotheken verschreibungspflichtige Medikamente zu bekommen. Die Überprüfungen sind ein Witz. Man muss nur ein paar passende Angaben im Formular machen und die angeblich vorhandenen Ärzte geben frei. Hier liegt das Problem. Nicht bei einem einzelnen Stoff.

    PS: Es ist fast lustig zu lesen, dass Alkoholiker und Kiffer ganz ähnliche Ausreden haben 😉

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Also haben sie auch eine alternative? Welche selben ausreden meinen sie? Und ja drogen konsumentendie missbrauch betrejbenhaben wahrscheinlich ähnliche ausreden ob sie nun die droge zucker, koffein, alkohol, nikotin oder auch cannabis meinen. Nur lassen sich die ersteren einfacher beschaffen und sind bei missbrauch wahrscheinlich auch gefährlicher! In dieser hinsicht lässt sich cannabis nicht vergleichen denn es ist nicht toxisch wie zum beispiel alkohol oder nikotin!

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Solange das gras auch medezinisch ist sehe ich kein problem wenn der "patient" Über 20 jahre alt ist. In vieler hinsicht Besser als es auf dem schwarzmarkt zu erwerben

  • Man kauft nicht medizinisches Cannabis. Man zahlt nur zu.

    Grundsätzlich übernimmt der Versicherer die Kosten. Wie bei allen Medikamenten, müssen jedoch die gesetzliche Zuzahlung entrichtet werden. Diese beträgt zehn Prozent des Preises für en Medikament, jedoch mindestens 5,00 und höchstens 10,00 Euro.

    Cannabis per geschummeltes Rezepte ist so nichts weiter als eine Bereicherung auf Kosten der Versicherten.

    • @Rudolf Fissner:

      "Cannabis per geschummeltes Rezepte ist so nichts weiter als eine Bereicherung auf Kosten der Versicherten."

      Ist dann Ihrer Logik nach auch Adipositas eine Bereicherung auf Kosten der Versicherten, die noch dazu weit größere Folgekosten verursacht? Wenn man beginnt, Patientengruppen nach moralischer Würdigkeit zu sortieren, verlässt man das Prinzip der Solidarität, auf dem unser Gesundheitssystem beruht.

    • @Rudolf Fissner:

      Das ist nur zutreffend, wenn Sie das Cannabis tatsächlich auf Kosten der Krankenversicherung verschrieben bekommen. Dafür benötigen Sie eine einschlägige von der Versicherung anerkannte Indikation, damit der Arzt das Medikament zu Lasten der Krankenversicherung verordnen kann. Hier ist aber von Privatrezepten die Rede, die Online erstellt werden, weil wegen Rückenschmerzen und Schlafstörungen und so. Das Cannabis und den Arzt bezahlen Sie dann selbst. Sozusagen eine Cannabis-Igel-Leistung.

    • @Rudolf Fissner:

      Was soll dieser Unsinn? Da keine Versicherungsdaten erhoben werden, wie soll das bitte über den Versicherer abgerechnet werden?



      Ansonsten: ist das ein systematisches Problem, hier soll aber pauschal alles an online Behandlung unterbunden werden.



      Das trifft vor allem jene die tatsächlich medizinisch darauf angewiesen sind und eben nicht dann wieder zu anderen Quellen wechseln können.

    • @Rudolf Fissner:

      "Grundsätzlich übernimmt der Versicherer die Kosten. "

      Nicht bei einem Privatrezept.

      Die Krankenkassen übernehmen nur dann die Kosten für medizinisches Cannabis, wenn die Patienten palliativ behandelt werden, also voraussichtlich in den nächsten Wochen/Monaten versterben werden.

  • Wer noch nicht fähig ist eine Hanfpflanze selber anzuziehen und regelmäßig zu gießen ist noch nicht erwachsen genug, das Zeug auch zu rauchen. 👨‍🌾

    • @Rudolf Fissner:

      wer nicht fähig ist ein Brot zu backen sollte keines essen, wer nicht fähig ist ein Tier zu töten sollte nicht....



      Jedem mit Garten hinterm Haus sollte der Kauf von Radieschen verboten werden...... 👨‍🌾👨‍🌾👨‍🌾

    • @Rudolf Fissner:

      Hat leider wieder gar nichts mit den Thema zu tun.



      Warum soll ich Energie für ein Growzelt verschwenden wenn es eh in Massen produziert wird mit deutlich besseren Öko-Abdruck?



      Was haben meine Wohnmöglichkeiten mit meinen grünen Daumen zu schaffen?



      Was hat dieser wiederum mit meiner Reife zu tun?!



      Übrigens kann jeder 12 jährige Mensch so eine Pflanze growen, wenn er die Möglichkeit hat.

  • Ich habe vor 57 Jahren, als ich 15 war, angefangen, mir die Hucke vollzukiffen. Illegalerweise. Vielleicht wäre legalisieren besser, dann hätten wir das weniger heimlich gemacht. Und vielleicht hätte mir dann jemand erklärt, wie man korrekt damit umgeht.

  • Lesen Sie den Beitrag in der Apothekenumschau dazu.



    www.apotheken-umsc...ollten-986613.html

  • Für mich ganz klar! Das im gegensatz zu alkohol toxisch harmlosere cannabis . Sollte zumindest dem gleich gesetzt werden! Auch wird hier immerwieder krebs als nebenwirkung angegeben - das triffy nicht zu wenn cannabis verdampft oder oral genossen wird!



    Und diese r wundervolle nachwachsende und nachhaltige rohstoff hanf kann auch für viele andere sachen wie kunststoff, waschmittel, nahrungsmittel verwendet werden. Die verteufelung der pflanze hanf ist meinet ansicht nach ein krankes verbrechen an der menschheit!

    Aber auch ganz klar der mensch sollte bis zum erwachsenen alter keine psychoaktiven substanzen oder anderweitigen drogen zu sich nehmen.

    • @Bastel 25:

      Erstens hat der Staat versäumt, auf Cannabis Verbrauchsteuern zu erheben wie bei Allolohol, Tabak, Mineralöl, also all die guten und gesunden Sachen, die Konzerne reich machen.



      Zweitens redet bei der Herstellung der von Ihnen genannten Produkte immer noch in erster Linie die Erdöl- und Chemieindustrie mit, und die verstehen keinen Spaß, wie sie ja schon beim Ausbremsen von Recycling deutlich beweisen.

      • @Erfahrungssammler:

        Ja sehe ich ähnlich aber das ging doch auch nicht wegen einem eu gesetz. Bin auch für liberalisierung von drogen. Menschen benutzen diese seit sie denken können. Sie müssen nur bewusster gehandhabt werden. Zum beispiel ein drogenführerschein.



        Fragen sie nutzer von psychedelika, die meisten wollen die erfahrung nicht missen.

  • I den USA haben das doch schon vor viele Bundesstaaten vorgemacht. Soweit ich weiß, mit Milliarden anGewinnen, Arbeitsplätzen, Steuern usw.



    Kann man sich nicht mal da ein bisschen orientieren?

    • @ttronics:

      Die USA sind kein Vorbild.

    • @ttronics:

      Soweit ich weiß liegt das daran, dass die USA im Gegensatz zu Deutschland vor Jahrzehnten eine im Völkerrecht verbindliche UN Konvention zum Verkehr mit Suchtstoffen nicht unterzeichnet hat. Ein öffentlicher Verkauf in Deutschland wäre somit ein Rechtsverstoss. Deshalb auch das halbgare Rumgeeier mit Cannabis Clubs, Eigenanbau etc.



      Im Übrigen seh ich das andes als der Autor. Während eine -wie auch immer gestaltete- Legalisierung des Verkaufs aus meiner Sicht sinnvoll und überfällig wäre, halte ich von einem Mißbrauch einer medizinisch notwendigen Verschreibung prinzipiell überhaupt nichts. Ich bin dafür das klar zu trennen und halte da auch nichts vom Zweck, der die Mittel heiligt.

      • @Deep South:

        Have another Song now



        Merle Haggard & Willie Nelson "Okie from Muskogee"



        www.youtube.com/watch?v=5feWCmPYFeM



        & auch schön Willie Nelson Birthday



        www.youtube.com/watch?v=a1veY6_nUcE ab min 1:05 ff



        “We never smoke weeds with Willie again…“



        (ps entre nous only: judge joint & 🎶



        leider nicht jugendfrei!;))

        • @Lowandorder:

          Was mag Willie Nelson wohl konsumiert haben, um DABEI mitzumachen?

        • @Lowandorder:

          Ja stark! Großartiger Typ. Hat neben all dem angehäuften Krach auch nen Ehrenplatz in meiner Plattensammlung. Genau wie die Highwaymen.

          Und passend zum Thema, die Zwei haben sich auch gesucht und gefunden;

          www.youtube.com/wa...HBzI&start_radio=1

  • Dann doch lieber Förderung der deutschen Weinbauern statt die kolumbianische Drogenmafia taz.de/Deutsche-tr...-Alkohol/!6117283/

    • @Rudolf Fissner:

      Was hat denn der gebrauch von medezinischen cannabis mit der kolumbianischen mafia zu tum? Verstehe den zusammenhang nicht?

    • @Rudolf Fissner:

      Schonn schön - dasse gut abgehangen -



      Ehrn Lachsack wiedergefunden haben! Wollnich

      • @Lowandorder:

        Lachgas ist auch wesentlich gesünder als Cannabis! 🤪

        • @Rudolf Fissner:

          Glaube nicht das lachgas gesünder als cannabis ist! Haben sie dafür eine quelle?

    • @Rudolf Fissner:

      Die kolumbianische Drogenmafia hat werde mit dem Thema medizinisches Cannabis noch mit dem Thema Wein etwas zu tun und um Kokain gehts hier gerade nicht.....

    • @Rudolf Fissner:

      CDU will aus ideologischen Gründen den Schwarzmarkt stärken.. wild!

  • Mir fehlt nach der Teillegalisierung echt das Mitleid mit den "armen" Konsumenten die nicht wissen wie sie an ihre Drogen kommen sollen.

    • @Dibona:

      Ich oute mich jetzt mal als Gelegenheitskiffer. Habe damit nach ca. 15 Jahren Pause wieder angefangen, nachdem ich meinen täglichen Bierkonsum auf Null reduziert habe. Funfact, mir persönlich geht es seitdem wieder viel besser (persönliche Erfahrung, bitte nicht als Verallgemeinerung auf alle verstehen).

      Mitleid brauchen Sie wirklich nicht zu haben, ich freue mich schon auf die Ernte von meinen legalen Pflanzen auf dem Balkon, die sich trotz weniger perfekten Voraussetzungen in voller Blütenpracht befinden und bei denen ich weiß, dass da garantiert keine zugesetzten schädlichen Stoffe drin sind.

    • @Dibona:

      Da gibt es auch gar keinen Grund für Mitleid. Die Leute wussten vorher schon, wo sie ihr Zeug herkriegen und jetzt haben sie noch eine Option mehr. Ich für meinen Teil freue mich für jeden Kiffer, der aus dem Knast entlassen wurde oder dessen Verfahren eingestellt wurde. Endlich hat die unselige Kriminalisierung ein Ende. Das sollte für die Gebraucher der restlichen illegalisierten Drogen jetzt auch noch kommen. Denn wie man an diesem Kommentar beispielhaft sieht, ist die Trennung zwischen Droge und Medikament, gelinde gesagt, höchst unscharf. Das gilt nicht nur für Cannabis. Und keiner sollte wegen seinem Drogenkonsum oder seiner Sucht in's Gefängnis gehen. Das ist einer zivilisierten Gesellschaft unwürdig.

      • @John Lemon:

        Guter Kommentar, das sehe ich genauso.

        Ich bin ein Befürworter der Legalisierung, nur ist meiner Meinung nach der Mißbrauch von Rezepten eher kontraproduktiv in dieser noch recht wackligen Phase der Legalisierung.

        Ein weiterer Punkt ist das wie ich und vermutlich jeder der in der beruflichen Nähe von Psychiatrie unterwegs ist gerade beobachten kann wie manche Störungsbilder unter der leichten Verfügbarkeit von Rezepten leiden.

        • @Dibona:

          Bitte belegen sie das mit der häufigkeit der störungsbildern und den rezepten! Es müsste ja eigentlich anders herum sein da das gras sauberer ist und eine klarere wirkung erzielt. Weniger trägheit, weniger psychotisch, kann mensch mit der richtigen sorte ja alles genau erreichen.



          Generell sollten psychedelische substanzen legalisiert werden seit tausenden jahren konsumiert und gehören zum mensch sein dazu meiner meinung nach

    • @Dibona:

      Ich verstehe Ihren Kommentar nicht? ...

    • @Dibona:

      Zynismus ist hier vllig unangebracht!

  • Der Mißbrauch liegt auf Seiten der ultrakonservativen Kulturkämpfern, die einen ungeheuren Aufwand betreiben, zuletzt in München, um den Vollsuff der Landsleute zu feiern. Dies grasse Perversion und Bigotterie gilt es zu verurteilen. Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass diese Kameraden und Kameradinnen nur den Schwarzmarkt stärken, wo geldgierige Verbrecher versuchen Kiffer in andere Drogen zu lenken, indem sie Hanf mit abhängigmachenden Substanzen versetzen. So ist medizinisches Cannabis, bis auf das Zuhause angebaute und das wenige Clubhanf, das einzige saubere und gute Cannabis das erhältlich ist. Zertifizierte Coffee-shops wären eine vernünftige Alternative, aber das ist mit den Schwartzmarktunterstützern leider nicht zu machen.

    • @shitstormcowboy:

      Ich glaube nicht, dass bei dem deutschen kulturellen Höhepunkt des Jahres in München nur gesoffen wird.

    • @shitstormcowboy:

      Gähn! - Nachdem die Holländer Ihre Coffee-Shops zu gemacht haben, weil sich die "lieben Nachbarn" aus NRW & Co. mal wieder unter aller Kanone dort aufgeführt haben,



      wird es wohl eher nicht mehr zu zertifizierten "Kaffeehäusern ala Flora & Fauna" kommen.

      Als Münchner definitiv kein Freund des "Oktoberfestes" und seiner jährlichen Preissteigerung ist es stets aufs neue putzig zu beobachten, wie die lieben Kölner sich in der Haustür irren, und aus unserem Weltdorf ein zweites Mallorca machen wollen.

      "Hö´ma, wenn isch hiär ma ´n büschen feiän will, dann braucht Dit dies doch nit zu stör´n, oder?" - Grob übersetzt.

      Stört mich auch nicht - aber bitte nicht rund um die Uhr, in einer vollbesetzten Straßenbahn...

  • In der real existierenden Welt ist es gut, dass hier durch die Hintertür eine Möglichkeit besteht, sicher und legal an Cannabis zu kommen.



    ABER:



    Es kann nicht das Ziel verantwortungsvoller Politik sein, dass dieser Beschaffungsweg über eine fälschliche medizinische Rezeptierung stattfindet. Wir können uns das Gleiche mal für Benzodiazepine überlegen, die ein ganz anderes Suchtpotential haben... oder Antibiotika oder Steroide, etc. pp - die Liste missbräuchlich anwendbarer Arzneimittel ist lang.



    Wenn - sorry - irgendwelche dahergelaufenen Ärzte auf windigen Websites gegen Geld alles Mögliche rezeptieren, dann stimmt etwas ganz Grundsätzliches nicht. Dann können wir auch gleich die Verschreibungspflicht generell aufheben. Deren Grund die sorgfältige ärztliche Prüfung der Indikation zur Einnahme eines Medikaments ist!



    Es wird ohnehin darauf hinauslaufen - aus o.g. Gründen - dass diese Form der Online-Rezeptierung abgeschafft werden wird. Cannabis ist nur der Auslöser.

    Die Trennung zwischen Medizinalcannabis (Medikament) und Konsumcannabis (Droge) ist wichtig. Es fehlt im KCanG einfach ein vernünftiger Weg für den Bezug von Konsumcannabis und damit schließt sich der Kreis zum ersten S

    • @Ringsle:

      "Die Trennung zwischen Medizinalcannabis (Medikament) und Konsumcannabis (Droge) ist wichtig. "

      Warum eigentlich? Für den Eigenanbau und als Mitglied eines Anbauvereins braucht man doch auch kein ärztliches Rezept.

      • @Knuty:

        Wegen der daraus folgenden Implikationen. So ist die verordnungsmäßige Einnahme von Mefizinalcannabis (d.h. aber auch unter der Prämisse, dass eine Krankheit damit behandelt wird) regulär ohne Auswirkung auf die Fahrtauglichkeit oder das Führen von Maschinen. Die Einnahme erfolgt nicht zum Berauschen.

        Konsumcannabis wird nach Gusto eingenommen und zwar vorrangig zum Berauschen. Damit besteht keine Fahrtauglichkeit.

        • @Ringsle:

          ??? Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Weshalb sollte es keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit haben, wenn ein Kassenpatient die monatlich mögliche Höchstmenge von 100g Blüten konsumiert?



          "Nach vier bis sechs Stunden seien diese Patienten in der Regel wieder fahrfähig, das hätten kanadische Studien gezeigt. Doch im Fall von Cannabis bleibe laut Petzke einfach eine absolute Restunsicherheit bezüglich ihrer Fahrtüchtigkeit. Und wir raten ihnen eher davon ab, überhaupt zu fahren, was jetzt nicht sehr hilfreich ist." (www.br.de/nachrich...gkeit-ein,U8Jlbgl)

        • @Ringsle:

          Ich würde davon abraten, nach verordnungsgemäßer Einnahme von ärztlich verschriebenem Cannabis ein KFZ zu führen, denn auch dann besteht keine Fahrtauglichkeit.

          • @Truhe:

            Kommt docb ganz auf die sorte an! Es wurden schon versuche angestellt wo menschen auf cannabis besser gefahren sind weil sie sich beruhigt fühlen und sich besser konzentrieren können! Kenne menschen die fahren seit 30 jahren bekifft und sind unfallfrei!

        • @Ringsle:

          Der Cannabisrausch sorg für Euphorie, Entspannung, gesteigertes Wohlbefinden, Appetit. Das ist auch oder gerade eine gewünschter Effekt mit medizinischer Bedeutung - für jedermann! Insofern wird medizinisches Cannabis von Patienten natürlich auch zum berauschen genutzt ...

          Das bestimmungsmäßiger Gebrauch keine Auswirkung hinsichtlich fahrtauglichkeit hat, entspricht nicht der Realität. Es wäre verantwortunglos, wenn Cannabis-Patienten sich nach Medikamenteneinnahme sofort ans Steuer setzen. Ein, zwei Stündchen später sieht es schon wieder anders aus. Das veranschaulichen Fahr- und Reaktionstests sehr anschaulich.

          Wir haben es hier mit einer Heilpflanze zu tun, bei der die übergänge zwischen Medikament und Genussmittel fließend sind. Was ist schlecht an einem Rausch? Muss Medizin immer "bitter schmecken"? ;)

        • @Ringsle:

          Da cannabis auch bei Patienten wirkt, ist das mit der Fahrtüchtigkeit irgendwie relativ..

          • @Powow:

            Sie können ja mal die einschlägige Literatur studieren, dann merken Sie, dass da durchaus Unterschiede gemacht werden.

            @EDL:



            durchaus richtig, dass man auch nach verordnungsgemäßer Einnahme vorübergehend fahruntauglich sein kann. Allerdings ist ein täglicher Freizeitkonsument nach FEV grundsätzlich nicht fahrtauglich, außer er macht eine längere Konsumpause.

            @alle: es ist einfach, hier starke Meinungen zu vertreten, wenn man sich mit der Thematik nicht gut auskennt. Nehmen Sie z.B. opiathaltige Schmerzmittel. Da gibt es auch einen großen Unterschied zwischen Medikament und Droge, auch wenn es der gleiche Stoff ist. Der Grund für die Einnahme und die Art der Einnahme macht es aus. Und diese Bewertung obliegt dem verordnenden Arzt

            • @Ringsle:

              Das mit der "grundsätzlichen fahruntauglichkeit" müssen Sie mir erklären. Ich bin vor ca. 15 Jahren mal wegen "auffälligen Fahrverhaltens" (bin mit Tempo 30 in einer Tempo-30-Zone gefahren, hatte aber laut Punk im Auto an) angehalten und zum Drogentest genötigt worden. Damals habe ich noch täglich gekifft, den letzten Joint am Abend vorher. Ergebnis des Bluttests: keine aktiven Substanzen im Blut, das Verfahren wurde eingestellt.

            • @Ringsle:

              Es gibt seit 30 Jahren diverse wissenschaftliche Studien, welche die Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit nach akutem (!) Cannabiskonsum als deutlich geringer einschätzen, als selbst bei gesetzeskonformem Alkoholkonsum. Eine Übersicht findest du hier:

              hanfverband.de/can...durch-drogenkonsum

              Bitte anhand der zitierten Quellen beurteilen, und nicht anhand der Tatsache, dass ein Pro-Cannabis Portal diese zusammengestellt hat. Wenn dir Studien bekannt sind, die zu deutlich andren Schlüssen kommen, bitte verlinken, ich habe jedenfalls keine gefunden.

              Die Vorstellung, dass "Freizeitkonsumenten" erst nach längerer Konsumpause fahrtüchtig seien, basiert auf dem Umstand, dass (bisher) übliche Drogentests auf Abbauprodukte anschlagen, und eben nicht auf einen aktiven Wirkstoff. Wenn die subjektive, erwünschte Wirkung vorbei ist, ist auch die Beeinträchtigung vorbei.

              Darüber hinaus sind Beeinträchtigungen bei erfahrenen Konsumenten auch bei akuter Wirkung nur marginal, wiederum verglichen mit Alkohol bei Werten im gesetzlichen Rahmen (< 0,5 Promille).

              • @Systemknecht:

                Sehr guter kommentar, danke!

              • @Systemknecht:

                In der FEV wurde ein Grenzwert für THC (als aktive Substanz) festgelegt. Das ist neu.



                Die Geschichten mit den Urintests von Abbauprodukten sind von vor der Reform, wo allein die Tatsache konsumiert zu haben (!) ausreichte, Zweifel an der Fahreignung auszusprechen.

                Da hat sich schon viel getan. Nichts desto trotz: durch den nicht-linearen Abbau (im Gegensatz zu Alkohol) liegt bei täglichen Konsumenten ständig ein THC-Wert oberhalb von 3,5 ng vor und damit nach FEV keine Fahrtauglichkeit. Ist dies Folge einer ärztlich verordneten Therapie gelten aber andere Maßstäbe. Daher der Unterschied zwischen Medikament und Droge.

                Die angeführten diversen Studien sind irrelevant, da kein Bestandteil der rechtlichen Regelungen.



                Die Polizei führt keine wissenschaftliche Recherche durch, das ist auch nicht ihre Aufgabe, sondern sie wendet geltendes Recht an.

                Ich stelle hier auch nicht meine persönliche Meinung dar, sondern warum es entscheiden ist, zu unterscheiden, zu welchem Zweck eine Anwendung erfolgt. Dass es da Graubereiche gibt, ist klar.

                • @Ringsle:

                  "Ist dies Folge einer ärztlich verordneten Therapie gelten aber andere Maßstäbe. Daher der Unterschied zwischen Medikament und Droge."

                  Das entspricht vom Sinnhehalt her in etwa dem Mortlerschen Theorem: "Cannabis ist verboten, weil es illegal ist!"

    • @Ringsle:

      Den Weg gibts nur, wemmer nebenbei noch paar EU-Gesetze anpasst/ändert/abschafft. Die immerma in Spiel gebrachte Ratifizierung irgendeiner UN-Version des war on drugs 1967oderso halte ich für hinfällig, des zählt ned*lol*.

  • Zwei Punkte fände ich wichtig. Erstens sollte jeder Konsument eindeutig bestätigen müssen, dass die Risiken verstanden wurden. Nicht einfach mit einem Häkchen in einem Formular. Und zweitens sollte es deutliche Strafen geben, wenn andere, z.B. Nachbarn, durch die Emissionen belästigt werden. Hier im Haus stinkt es immer wieder unerträglich, so dass man fast erbrechen muss. Das darf einfach nicht sein. Wer konsumieren möchte, soll mit den Folgen leben, aber andere dabei zu belästigen geht gar nicht.

    • @Berliner99:

      Also ich bin veganer, bei mir Im kochen sie jeden tag getötete tiere, das stinkt beträchtlich, so das man erbrechen muss. Das darf eifach nicht sein. Wer tiere töten und essen mag, und mit den folgen leben möchte, find ich nicht ok, und dann noch andere belästigen geht gar nicht 😉

    • @Berliner99:

      Sind Sie schon mal nach einem Fußballspiel mit abreisenden Fans in öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren?

      Ich mache das ca. 17-mal pro Jahr und es ist wirklich ekelhaft, was mir da als Alkohol abstinent lebender Mensch für Gerüche in die Nase steigen.

    • @Berliner99:

      "Erstens sollte jeder Konsument eindeutig bestätigen müssen, dass die Risiken verstanden wurden. Nicht einfach mit einem Häkchen in einem Formular."

      Gerne! Wenn das selbe auch für Bratwurstkonsum, Alkohol, Rauchen und Bergsteigen eingeführt wird. Wollen Sie das wirklich?

      • @Klobrille:

        Welcher Arzt stellt denn Rezepte für "Bratwurstkonsum, Alkohol, Rauchen und Bergsteigen" aus?

    • @Berliner99:

      Nun ja, wenn man in Berlin alle Personen und Handlungen verbieten und entfernen würde, die bei anderen Brechreiz auslösen, dann ist da wieder Sandbüchse... Fängt bei Transportverhalten an und hört bei Musikgeschmack, Kleidung und Essensvorlieben lang nicht auf. Wer von anderen Menschen nicht olfaktorisch "belästigt" werden möchte, sollte weit raus aufs Land ziehen, aber da riecht es manchmal auch nicht so gut.

      • @Egil:

        Ein sehr guter Rat - Wenn man Rücksichtslosigkeiten nicht ertragen will, soll man wegziehen. So kenne ich das auch bei ausufernden privaten Feiern, mutwilligem vermeidbarem Verkehrslärm...



        Auf diese Superidee sind sogar schon zuständige Politiker und Behördenleiter gekommen, einfach den Unverschämten alle Rechte zubilligen, das spart Arbeit und Ärger.

    • @Berliner99:

      Ach, Sie waren doch schon mal hier mit diesem Märchen vom permanenten Gestank....

  • Ja, welche Droge denn nun?



    Tetrahydrocannabinol gut, Ethanol schlecht?



    taz.de/Deutsche-tr...-Alkohol/!6117283/

    • @sollndas:

      Cannabis hat rein zahlenmäßig ein vergleichbares Abhängigkeitspotenzial wie Alkohol, aber niemand wird wohl ernsthaft behaupten, dass die Folgen einer Abhängigkeit vergleichbar wären.

  • "Mißbrauch" hört sich immer so arg an. Es ist vielleicht eine Zweckentfremdung. Viele Patienten haben allerdings immer noch damit zu kämpfen, das sehr, sehr wenige niedergelassene Ärzte eine Medikation mit Cannabis unterstützen, nicht zuletzt durch die immer noch drohenden Regressforderungen der Krankenkassen. Da ist die Verordnung über ein Privatrezept oft der Weg des geringsten Wiederstands.

  • Die Faktenlage nach der ersten Evaluisierung des Cannabisgesetzes ist so klar und eindeutig, daß eigentlich sogar die cdsU einsehen müssten, daß es darauf im Wesentlichen nur eine Antwort geben kann, die im Übrigen auch deren Zielvorstellungen entspricht, nämlich:







    -> sinnvolle Beratung in lizensierten Fachgeschäften.



    ....







    Eigentlich genügt auch der Blick auf die Zahlen, der Versorgungsanteil liegt bei (in etwa):



    - 0,1% durch Cannabissocialclubs



    - 10% Eigenanbau



    - 48% über Rezepte in Apotheken



    - der Rest über die organisierte Kriminalität..genannt: Schwarzmarkt.

    Und wenn man jetzt noch weiß daß weltweit ca. 8-10% der Menschen Cannabis konsumieren und zwar unabhängig davon ob es Verbote gibt oder nicht, dann kann man sich an zwei Fingern abzählen, was die, buchstäblich weltfremden Ideen von Frau Warken & Co bewirken würden.







    ..mal sehen wie lange es braucht bis diese Typen ihre Scheuklappen ablegen werden..und aus dieser *(ideologischen) Krankheitsministerin* wieder eine Gesundheitsministerin wird..??

    • @Wunderwelt:

      "der Rest über die organisierte Kriminalität..genannt: Schwarzmarkt."

      Unter "Schwarzmarkt" versteht - wie du scheinbar auch - eigentlich fast jeder den berühmten Stadtpark-Dealer, der letztlich für schwerkriminelle, gewaltbereite Banden die Profite generiert. Die Evaluation differenziert hier beim näheren Anschauen zum Glück sehr deutlich.

      www.condrobs.de/wp...ischenbericht1.pdf

      Rein technisch gesehen ist es nämlich auch "Schwarzmarkt", wenn ein Heimgärtner jemandem etwas von seiner Ernte gegen einen Unkostenbeitrag abgibt. Das hat bei regelmäßigen Konsumenten bereits vor dem KCanG laut der Evaluation einen nicht unerheblichen Teil dieses sog. "Schwarzmarktes" ausgemacht, und dieser dürfte seither nochmal deutlich angestiegen sein.

      Aber klar, um die vielzitierten Fachgeschäfte wird man nicht herumkommen, wenn man den Schwarzmarkt wirklich nachhaltig einschränken will. 100% wird man ihn nicht wegbekommen, es gibt ja auch einen Schwarzmarkt für Tabak und Alkohol. Aber eine extreme Verbesserung wäre möglich und wünschenswert.

    • @Wunderwelt:

      Juristen sollten nicht Gesundheitsminister werden und Ärze keine Justizminister. Der uralte Dissens zwischen diesen Berufsgruppen kam nicht von ungefähr.

  • Als ehemaliger Konsument war ich erst auch skeptisch, als ich hörte, dass man sich medizinisches Gras jetzt einfach online verschreiben lassen und es sich nach Hause liefern lassen kann.



    Ich dachte, dass Freizeitkonsumenten Schmerzpatienten das Gras streitig machen würden und es deswegen für Menschen die es wirklich nötig haben, Engpässe entstehen würden, allerdings ist das defacto falsch.



    Da der Import und der Anbau von medizinischem Cannabis stark hochgefahren wurden, gibt es keine Engpässe und Freizeitkonsumenten können sich jetzt auch endlich mit sicherem und potentem Gras eindecken.



    Eines der größten Probleme während meiner Zeit als süchtiger Konsument war es, dass die Dealer bei uns wirklich der letzte Abschaum waren.



    Sie waren unzuverlässig, ihr Gras war oft von schlechter Qualität, wenns dumm lief mit irgendwas Schädlichem gestreckt und viel zu oft stimmte das Gewicht nicht.



    Gelegentlich wurde man sogar abgezogen.



    Zudem fühlte man sich kriminell und ausgegrenzt, obwohl Gras im Vergleich eigentlich harmloser ist als Alkohol, der hingegen in unserer Gesellschaft sogar zelebriert wird.



    Kurz und gut, nur die ekelhafte Union stört sich mal wieder an zufrieden Konsument:innen. 💩

    • @Max Mustermann:

      Wird ihnen jeder Hausarzt bescheinigen können, dass Cannabis und Alkohol sich in Hinsicht auf die gesundheitlichen Auswirkungen nicht vergleichen lassen. Bei Alkohol handelt es sich um ein Zellgift und wirkt sich auf den ganzen Körper aus, THC ist eine psychoaktive Substanz, die sich auf die Synapsen auswirkt. Die Auswirkungen von Alkoholkonsum können bis zu 200 Erkrankungsformen verursachen, die von THC sind hauptsächlich für psychische und Krebserkrankungen bekannt, aber auch lange nicht so gut erforscht wie die von Alkohol.

      Von harmloser kann in Bezug auf Cannabis nicht die Rede sein, besonders dann nicht, wenn es inhaliert und in jungen Jahren konsumiert wird in denen das Gehirn noch nicht vollständig entwickelt ist.

      Zur Betäubungsmittelpolitik in Deutschland bleibt zu sagen, dass hier scheinheilige Diskussionen geführt werden, solange Alkohol als gesellschaftsfähig gilt, günstig zu erwerben und stetig verfügbar ist. Das Image des Alkohols hierzulande beruht einfach auf veralteten Klischees, die bei uns in Norwegen schon lange nicht mehr als zeitgemäß gelten und das wirkt sich auf den niedrigen Konsum aus, begleitet durch äußerst eingeschränkte Verfügbarkeit und hohe Preise.

      • @Sam Spade:

        Mag ja vieles richtig sein was Sie schreiben.



        Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Drogenpolitik vor 2024 gescheitert ist, die allermeisten Kiffer ganz normale Menschen sind, die weder abstürzen noch sonst irgendwelche Klischees erfüllen, die von konservativer Seite stets gepflegt werden und dass der Plan von Fr. Warken wieder Millionen Menschen auf den Schwarzmarkt treiben wird.

      • @Sam Spade:

        Ja Ihr tolles Norwegen wo Milch und Honig in rauen Mengen fließen (weil sie Öl haben und und kaum Einwohner)

        • @Kant Unbe:

          …nicht mit Loriot vergessen -



          das Züchten von rosa Hühnchen unter Wasser! Newahr



          Normal 🎣

          • @Lowandorder:

            Es langweilt einfach nur noch „bei uns in Norwegen…“, das ist ja wie Maggus I. „Mia in Bayern…“

            • @Kant Unbe:

              Es sollten einfach mal ein paar Millionen dorthin ziehen.



              Mal sehen, was er dann so schreibt.

      • @Sam Spade:

        My dear friend - norge? old un nu - hatte ich mit meinem Ruderkumpel in Stavanger keineswegs den Eindruck & was früher - der durchgewunkene 100-Volts plain Mini-Cooper löste nach Entladen doch einen alocTaifun - Bommelunder aus dem Zahnputzbecher - 🥴 - aus! Genderneutral! Woll



        Canabis - korrekt & gut deutlich - Synapsen & deswegen gefährlich für Jugendliche. (Apologeten - wider besseren Wissens)



        Als einer der Richter - der medizinische Hürden abräumte:



        Die Exekutive hat lange Zeit die Umsetzung zu verhindern gesucht & versucht jetzt erneut die Daumenschrauben unterm Mißbrauchsmantel weiter anzuziehen!



        Insgesamt feiert die Phantasielosigkeit fröhliche Urständ!



        Prohibition - funktioniert schlicht nicht.



        (Umschlagplätze wie Sauerland - das Gewächshaus & der Opa hinterm Haus - läuft (Quelle mein Großer als Schüler dort!;)(

        Na Mahlzeit

        • @Lowandorder:

          Zeiten ändern sich. Es hat viele Jahrzehnte gebraucht um ein Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Alkohol in der norwegischen Gesellschaft zu finden.

          Der Dreiklang des Staates mit engagierter Aufklärung und Bildung, Abgabemonopol, hohe Steuern hat im Laufe der Jahrzehnte dazu geführt, dass der Prokopfverbrauch heute in Norwegen halb so hoch ist wie in Deutschland und der drittniedrigste in ganz Europa.

          Der Mentalitätswandel hat auch zu einem Imagewechsel des Alkohols geführt. Mit Trinkfestigkeit können sie heute in der norwegischen Gesellschaft nicht mehr punkten. Das war zu Zeiten meines Großvaters noch anders.

          Akzeptanz und Glorifizierung sind der Schlüssel für den missbräuchlichen Umgang mit Alkohol in der Gesellschaft. Volkswirtschaftlicher Schaden dadurch in Deutschland 57 Milliarden € (DHS Jahrbuch Sucht 2025). Nicht mitgerechnet die Straftaten und Verkehrsdelikte die unter Alkoholeinfluss entstehen.

          Allein unter diesem Aspekt wäre es geboten, den Zugang zu Alkohol in Deutschland zu erschweren und die Steuern darauf zu erhöhen.

          • @Sam Spade:

            Wieso? Der Alkoholkonsum geht immer mehr zurück, besonders die Jugend trinkt weniger. Das regelt sich auch ohne den Staat.

            • @Kant Unbe:

              Derartige Verharmlosungen, die im übrigen meist von Männern stammen, sind Teil des Problems in Deutschland, wenn es um Alkoholmissbrauch geht.

              Einfach einmal die Fakten in Bezug auf Alkoholkonsum in Deutschland studieren. Einige Beispiele von WHO Europe 2024.

              Der Prokopfkonsum von Reinalkohol beträgt in Deutschland jährlich 12,2 Liter, dass entspricht 488 Bier a 0,5l. Er gehört in ganz Europa damit zu den Vierthöchsten. Der weltweite Durchschnitt beträgt 5,5 Liter.

              In Deutschland hat jeder zehnte Erwachsene über 15 Jahre Alkoholprobleme und jeder zwanzigste gilt gemäß medizinischen Maßstäben als Alkoholiker. Männer trinken in Deutschland übrigens das Vierfache an Alkohol gegenüber Frauen.

              Dazu noch etwas Statistik aus der Versicherungsbranche. Die Anzahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle für 2024 liegt bei 35.000 Fällen.

              Der gesamte volkswirtschaftliche Schaden durch Alkoholkonsum lag 2024 bei 57 Mrd. €.

              Noch ein paar Zahlen vom BKA aus 2024. Unter insgesamt 265.000 Fällen häuslicher Gewalt wurden 95.000 Fälle erfasst, bei denen der Täter unter massiven Alkoholeinfluss stand.

              Damit ein Prosit nach Bayern und lieber "mia san mia" bleiben und den Rest sich schönreden.

          • @Sam Spade:

            May be. Danke&bonmots 2.

            Ihr Großvater in ehren - bin ich auch.



            Die Reminszenz Stavanger Hafen - liegt 15 Jahre zurück - ein fröhliches Around am Start - Mentalitätswandel - & nach Minicooper/Alc-fahrt mitte 70er? Who knows?



            &



            Der ☕️☕️☕️☕️ +70 Volts?

  • Wenn der legale Verkauf von Cannabis den Schwarzmarkt austrocknet ist das nur zu begrüßen. Ich fürchte nur, dass bei einem aufgeweichten Verbrauch die Schwelle zu anderen Drogen weiter sinkt. Was eben noch illegal war, wird dann wohl in Zukunft auch geduldet werden.

    • @Zven:

      Das alte Märchen der Einstiegsdroge. Ich persönlich kenne niemanden, der nicht vor dem ersten Cannabiskonsum Alkohol und/oder Nikotin konsumiert hat, wenn wir also von Einstiegsdrogen sprechen, dann bitte von den wirklichen.

    • @Zven:

      Weiß ned wie hoch die Chancen mit knapp 50, Raucher, stehen, es zu erleben, daß die "Einstiegsdrogenhorrorgeschichte" bzgl. THC-Hanf irgendwann mal so gesamtgesellschaftlich aufm Müllhaufen der Geschichte landet!?!



      Und was mich jetzt doch interessiert; an welche Drogen dachte der Zven?

    • @Zven:

      Eher nein! Es behagt zwar nicht jedem Bürger, der nach dem Motto lebt: "Bekiffter Freiflug für freie Bürger" - aber beispielsweise die "Badesalz-Produktion" aus der Tschechei wird durch den Zoll recht rigoros verfolgt.

      Ihnen ist sicherlich gewahr, auf welches Produkt ich mit Badesalz wirklich abziele.

  • "Das Bundeskabinett will den Zugang zu medizinischem Cannabis erschweren, eine Entscheidung dazu soll noch im Oktober fallen."

    Erfolgt dies dann auf dem Verordnungsweg, ohne Parlament und falls ja: wäre dies dann sofort in Kraft?

    • @Oliver Tiegel:

      Eher nein - es geht überwiegend darum - wie beim Melatonin - die Zugangswege aus dem Ausland zunächst zu erschweren.

      Ein Stückweit - zunächst den "alten Zustand" wieder herzustellen, Herr Tiegel.

      Dass dies sofort in Kraft treten solle, wird sicherlich eher die Zeitung mit B... behaupten.

      Ohne Parlament wird hier mMn rein gar nix passieren.

      Gerade hier in Bayern wurden von den ca. 8000 Verfahren - an die 4000 Verfahren *hust* wohlwollend * hust* gemächlich aus der Verfolgung rausgenommen...

      Denke eher 2000 Personen sind nun straffrei, als weitaus mehr...

      Der Rest ist sicherlich noch "in Bearbeitung"...

      Jetzt ist ja wieder die CDU dran.

  • Die CDU will die Reform dazu nutzen, um Cannabiskonsumenten weiter zu drangsalieren.



    Ähnlich wie bei der Energiewende: Ja, wir sind für die Energiewende, aber nur mit noch mehr Gaskraftwerken.

  • Die Veräußerung von Cannabis ist nach internationalen Verträgen (an die auch Deutschland gebunden ist) verboten. Strenge Ausnahmen gelten für den medizinischen Bereich. Dieser Missbrauch durch die Vereinfachung der Erschleichung von Rezepten und Online-Apotheken sollte gestoppt werden.

    Und die "Entmidizinisierung des Freizeitkonsums" scheitert ja bereits an der Fortgeltung internationaler Verträge.

    Und leidet der Schwarzmarkt wirklich unter irgendwelchen Umsatzeinbußen oder werden diese nicht zwischenzeitlich durch Crack und Fentanyl (oder andere Opioide) wieder wett gemacht?

    • @DiMa:

      Die "Logik" Ihres Kommentars müsen Sie mal näher erklären.

      Nur mal so ganz nebenbei, wenn Cannabis umfassend legalisiert und in Apotheken oder speziellen Geschäften legal gekauft werden könnte, müssen die Konsumierenden nicht mehr zu irgendwelchen Dealern rennen, die ganz nebenbei noch Crack oder Fentanyl "im Angebot" haben und an den Mann oder die Frau bringen wollen, weil sie damit mehr Profit machen können als mit Cannabis. Also würde die Gefahr, mit wirklich harten Drogen in Kontakt zu kommen stark verringert.

    • @DiMa:

      Interessant wie Sie jetzt mit harten Drogen um die Ecke kommen um ein ganz wackeligen Argument zu stützen.



      Aber sorry, es stürzt trotzdem ein.

      Und nein, Online Rezepte sind weder Erschleichung noch Mißbrauch. Sie sind vollkommen legal und das Cannabis hilft wunderbar gegen alle möglichen Wehwehchen.

      • @Barnie:

        Ich habe nicht geschrieben, dass Online Rezepte Erschleichung oder Mißbrauch sind.

        Sie vereinfachen lediglich die Erschleichung und den Mißbrauch. Darüber berichtet ja bereits der Autor des Artikels "... jeder (auch unter Angabe erfundener Symp­to­me)...".

    • @DiMa:

      Wie hat denn die Teillegalisierung von Cannabis zu erhöhtem Crack- und Fentanylkonsum geführt?

      • @nihilist:

        In zeitlicher Hinsicht gibt es auffällige Parallelen.

        • @DiMa:

          Können sie das mit zahlen belegen? Fentanyl war doch schon vor der teilentkriminalisierung von cannabis im kommen!



          Absoluter blödsinn da jetzt ein zusammenhang herstellen zu wollen!

          • @Bastel 25:

            "zwischenzeitlich durch Crack und Fentanyl".

            Ich habe von Crack UND Fentanyl gesprochen. Entsprechende Zahlen finden Sie unter www.tagesspiegel.d...rack-13646260.html.

            • @DiMa:

              "Sozialarbeiter sprechen seit Langem von einer „Kokainschwemme“, in der sich auch das deutlich gefährlichere Crack – " Aus dem tagesspiegel artikel! Kennen sie die bedeutung von "seit langem" Bedeutet seit längerer zeit, also auch schon vor der teillegalisierung von cannabis! Kann ich auch aus eigener erfahrung bestätigen. Kokain ist seit 15 jahren absolut Im kommen. Aber das hat nix mit der cannabis situation zu tum, zumal diese drogen auch absolut unterschiedlich wirken!

  • Ich finde diese Problem-Fragestellung " was hat die Teil-Legalisierung gebracht? " ,die immer wieder als Fass in der Politik aufgemacht wird, völlig daneben und irgendwie total ätzend.



    Die Frage müsste eigentlich andersrum gestellt werden: " sind die Horrorszenarien eingetreten, die von konservativen CSU-Bierpolitikern an die Wand gemalt wurden?"



    Darauf kann man glaube ich ganz klar sagen-Nein, es hat sich erstaunlich wenig geändert beim Konsum von Cannabis.



    Die Kiffer, die ich kenne, kiffen nicht mehr. Die Nicht- Kiffer haben nicht wegen der Teil-Legalisierung damit angefangen.



    Es ist weniger mit Paranoia verbunden und es gibt weniger Strafverfahren deshalb.

    Also ich kiffe recht selten und habe mir dieses Frühjahr medizinisches Cannabis aus der Apotheke gegönnt.



    Die Qualität ist garantiert rein und erste Sahne und die Dose trotzdem noch halbvoll.

  • Ich sag nur "Prost" allen Freunden des Alkohols in der CxU *lol

  • Ich zitiere "Agrarminister will Steuergeld in Werbung für Wein stecken“ TAZ von heute:-)



    Wenns um die Volksgesundheit gehen würde, dann hätte man längstens den Verkauf von Zigaretten + Alk im Supermarkt einstellen müssen.



    Dann doch lieber verordnen das ein Joint nicht im Umkreis von 100m einer Schule konsumiert werden darf und über die Arbeitsbelastung der Polizei klagen.



    Sie werden nicht aufhören zu diffamieren und falsch zu informieren. Immer schön im Sinne der Alkoholindustrie und der Mafia, argumentieren und dabei das Moralfähnchen nach oben halten.

  • Wieso ist das Kaufen von Cannabis in der Apotheke denn ein Missbrauch der Regeln, die eindeutig vorsehen, dass es keine spezifischen Symptome braucht, um legal Cannabis kaufen zu dürfen.



    Die Abgabe über Apotheken ist doch genau das, was einen funktionierenden Kompromiss zwischen freiem Konsum und Jugend- und Verbraucherschutz möglich macht.



    Nur wer ein Geschäft findet, in dem er sachlich über Fakten beraten werden kann, kann doch frei konsumieren. Und die Fakten sind nunmal für jeden Konsumenten und für jede Cannabissorte andere.

    • @Herma Huhn:

      Die Abgabe über Apotheken via erschlichenem Rezept ist die Finanzierung von teurem = medizinischem Drogenspaß auf Kosten der Krankenkassen. Letztere haben nun wirklich genug Kostenprobleme bzw. soll das alles auch noch per steigenden Beitragssätzen bezahlt werden?



      Falls Apotheken als Drogendealer gegen Selbstzahlung agieren würden, das wäre ein anderer Sachverhalt.....

      • @ton.reg:

        Zum Realitätsgehalt der Aussage haben PartyChampignons und sociajizzm alles gesagt, deshalb nur eine kurze Empfehlung:

        Glauben Sie nicht alles (am Besten gar nichts), was Politiker:innen der xxU erzählen, die behaupten auch nach gut 20 Jahren Hartz-Gesetzen immer noch öffentlich, dass Kindergeld und Strom zusätzlich zum Regelsatz gezahlt werden, was seit Einführung von Hartz IV NIE der Fall war.

        PS: Und am Liebsten wettern xxU-Leute mit einem Humpen Alk in der Hand gegen Cannabis, ein klassischer Fall von Doppelmoral.

      • @ton.reg:

        Nein, falsch. Du zahlst auf Onlineplattformen für das Rezept Geld, diese Zahlen das Geld an irgendwelche windigen Ärzte, die dann die Rezepte unterschreiben. Die Krankenkasse hat damit nichts zu tun. Die Leute, die es von der Kasse bezahlt bekommen, die brauchen es auch wirklich als Medizin und die waren vorher bei einem richtigen Arzt und haben eine richtige Diagnose bekommen.

      • @ton.reg:

        Das Cannabis wird eben nicht von den Krankenkassen bezahlt, sondern privat aus der eigenen Tasche.

        Stichwort "Privatrezept"!

        Den günstige Preis kommt durch die industrielle Produktion in Kanada.

        Auch tatsächliche Patienten kommen so nun recht unkompliziert an das benötigte Mittel.

        Und anders als in den Clubs verdient hier auch der Staat. Win win für alle!

      • @ton.reg:

        Es sind Privatrezepte, man zahlt das Rezept und das Medizinalcannabis selbst.

    • @Herma Huhn:

      Der Verkauf über lizensierte Fachgeschäfte wurde ja eben nicht umgesetzt.

      In den Clubs gibt es eine "Abgabe", keinen Verkauf mit Gewinnmarge und die Mitglieder sollen ja eigentlich auch irgendwie beim Anbau helfen.

      Natürlich ist das alles völlig bescheuert, aber für bessere Lösung fehlte der notwendige Mut.

      Stellen Sie sich mal vor die Leute müssten Symptome vortäuschen, um Alkohol in der Apotheke kaufen zu können.



      Natürlich wäre das auch ein Missbrauch der Regeln.

      Nur sind die Regeln, die eine vernünftige Alternative zu dieser "Täuschung" nicht bieten ev. das Problem.

    • @Herma Huhn:

      Hier findet keinerlei Beratung statt. Die Apotheken geben das ärztlich verordnete Rezept aus. Auf windigen Onlineportalen kann der „Patient“ aus Symptomen auswählen und bekommt dann Cannabis ärztlich verschrieben. Bei den angegeben Symptomen müsste eigentlich eine umfassende Anamnese stattfinden und anschließend durch den Mediziner das am Besten geeignete Medikament verschrieben werden und nicht einfach gegen Bezahlung einer Gebühr automatisiert ein Cannabisrezept ausgestellt werden.

      • @MK:

        Halten Sie für Schmerzpatienten vielleicht stark abhängig machende, opiathaltige Chemiekeulen als Schmerzmittel, für "das am Besten geeignete" Medikament, obwohl mit Cannabis ein natürliches, wirksames und nicht körperlich abhängig machendes Medikament zur Verfügung steht?

      • @MK:

        Die meisten, die sich ein Rezept holen, brauchen keine Beratung.



        Die wissen was sie sich holen und welches "Medikament" sie sich aussuchen.



        Und windig ist an diesen Portalen überhaupt nichts, alles völlig legal nach geltendem Recht.



        Besser wäre natürlich eine richtige Legalisierung, richtige Beratung und Aufklärung. Und vor allem, dass mündige Bürger nicht mehr wie Kriminelle behandelt werden.

        • @Barnie:

          Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich finde es okay, sich von Online-Ärzten Cannabis verschreiben zu lassen. Aber "windig" ist schon eine passende Bezeichnung für einige dieser Anbieter, zumindest wenn man im Rahmen medizinischer Standards denkt, die hier oft nur vorgetäuscht werden. Ich bekomme von keinem niedergelassenen Arzt ein rezeptpflichtiges Medikament verordnet, nur weil ich das will. Online gibt es Anbieter, bei denen schon hervorgehoben ist, welche Antworten man ankreuzen muss, um ein Cannabisrezept zu bekommen. Ohne jemals mit einem Arzt gesprochen zu haben, der stellt nur das Rezept aus. Und er entscheidet auch nicht, welches Gras man bekommt, das sucht man sich selbst aus. Online-Werbung machen diese Anbieter auch. Das finde ich im Sinne der Suchtprävention sehr fragwürdig. Man kann sie eher als kommerziell, denn als fachlich medizinisch betrachten. Wie gesagt, solange es keinen anderen brauchbaren Weg gibt, legal sauberes Cannabis zu beziehen, finde ich den Weg in Ordnung. Aber man muss das Kind schon beim Namen nennen. Das hat Herr Stepputtis alles ganz gut auf den Punkt gebracht.

    • @Herma Huhn:

      Es geht hier um eine ärztliche Verordnung nach einer Diagnose.

      • @J. G.:

        Und?



        Solange dass der einfachste Weg ist an geprüftes und reines Cannabis zu kommen.



        Andere Wege wären auch in Ordnung, aber so hat die letzte Regierung es nun mal hingemogelt.



        Btw: so fing es in Kalifornien und manch anderen Staaten auch mal an und dort hat sich auch keiner beschwert, nicht mal die Republikaner!

        • @Barnie:

          Dann soll man das Zeug in den Apotheken verkaufen und gut, anstatt die Krankenkassen damit zu belasten.

          • @J. G.:

            Sie hätte die vorherigen Kommentare lesen sollen, da wurde Ihre Aussage schon zweimal richtig gestellt!

  • Ein kleiner Einwand von mir: "Klar kann das Ziel nicht Gras an der Supermarktkasse sein."



    Wieso eigentlich nicht? Alkohol und Zigaretten gibt es auch im Supermarkt, und dürfen ab 16 (Getränke mit niedrigem Alkoholgehalt) oder 18 (Zigaretten, Zigarren, sonstige Tabakartikel., höherprozentige Alkoholika) verkauft werden. Dies wird an der Kasse geprüft (selbst schon gesehen). Zigarettenautomaten sind wegen dieser Altersbeschränkung und -prüfung inzwischen auch ausgestorben.



    Und über eine Steuer auf THC wie auf Alkohol und Tabak freut sich dann der Finanzminister.



    Warum also keine Hanfpackungen verkaufen, und ähnlich wie Zigaretten mit Warnungen versehen, z.B. "Kiffen macht Dumm".

    • @Offebacher:

      "Wieso eigentlich nicht?" Na, wegen dem Suchtpotential. Klar sollen mündige Bürger selbst entscheiden, was sie konsumieren. Aber die kapitalistischen Marketing- und Verkaufsstrategien unterminieren unsere Fähigkeit, in einem für uns förderlichen Sinn zu entscheiden, indem sie unsere Gier anregen. Gier hat einen direkten Bezug zu Sucht. Also, die Entkriminalisierung ist das Mindeste, der kontrollierte Verkauf in lizenzierten Geschäften ist angemessen und sinnvoll, ein vollständig legaler Verkauf ohne Hürden ist im Sinne der Suchtprävention falsch. Andersrum wird ein Schuh draus: Alkohol und Tabak raus aus Supermärkten und rein in lizenzierte Fachgeschäfte. Werbung dafür muss weg. Und Alkohol an 16-jährige? Nichts dagegen, dass Jugendliche sich mal betrinken, aber fördern sollte man das bestimmt nicht.

  • Wie, die "CDU als vermeintliche Rechtspartei"?



    Ich finde die Terminologie ausgesprochen passend. Noch nie war die CDU offen so rechts, wie derzeit.

    • @alteropi:

      In den späten 70er Jahren, unter Helmut Schmidt, wahr die SPD weiter rechts als heute die Union.

      • @Günter Witte:

        Häh? Also ich kann mich nicht an rassistische Äußerungen aus der SPD erinnern, als Helmut Schmidt Budeskanzler war. Ebenso kann ich mich nicht dran erinnern, dass die SPD damals Minderheiten diskriminiert und versucht hat, Frauenrechte zu bekämpfen.

        ...aber Sie werden ja sicher Beispiele aufzeigen können, die Ihre merkwürdige Aussage stützt...oder?

  • Laut Gesetz soll der Verkauf in lizenzierten Geschäften erlaubt sein.



    Bisher sind das eben nur Apotheken, mit Rezeptpflicht als zusätzliche Hürde.



    Hier kann man gewiss überflüssige Verbote und Bürokratie abbauen.

  • Das erhoffte Zurückdrängen des Schwarzmarktes hat laut erster Evaluierung des neuen Gesetzes hinten und vorne nicht funktioniert.

    • @Winnetaz:

      Können Sie diese erste Evaluierung bitte veröffentlichen?



      Tatsächlich ist der Schwarzmarkt bereits geschrumpft. Daher auch der Anstieg an Online Rezepten.



      Wenn man ihn ganz trocken legen will, muss allerdings richtig legalisiert werden. Keine Pseudo Legalisierung wie bisher, in der manche Rechtsbeuger von rechts legale Abgabemöglichkeiten wie z.B. CSCs mit aller Macht verhindern wollen.

    • @Winnetaz:

      Dann wird also doch nicht mehr medizinisches Cannabis verkauft oder wie ist das sonst zu erklären?

    • @Winnetaz:

      Aber nur weil die (kostenlose) Weitergabe von selbst angebautem Gras an Freunde unter "Schwarzmarkt" fällt.

    • @Winnetaz:

      Sorry aber jeder der nach dieser kurzen Zeit davon spricht der Schwarzmarkt wäre ja noch da der hat den Schuss nicht gehört. Es sind bisher weder genug Anbauvereinigungen genehmigt, noch hat jeder die Möglichkeit sich selber etwas anzubauen. Bis das Ganze Veränderungen hervorruft braucht es vor allem ZEIT, sowas passiert nicht von heute auf Morgen und auch nicht in einem Jahr und wahrscheinlich auch nicht in fünf Jahren, das sollte jedem mit ein bisschen Verstand klar sein.

  • Was ist denn nun?

    Gibt es nun Freizeitkonsum von med. Cannabis in großem Stil, oder betreffen die Verschärfungen, wie Frau Knaul im Kommentar "Kampfansage gegen das Kiffen" schreibt, vor allem schwerkranke Menschen?

    • @Metallkopf:

      Es ist völlig egal ob es Freizeitkonsumenten oder schwerkranke menschen gibt, es geht in erster Linie bei der Legalisierung darum, Konsumenten zu entkriminalisieren und den Schwarzmarkt auszutrocknen. Und das schaffe ich eben auch mit diesen Apotheken. verbietet man diese wieder oder schränkt den Verkauf ein bringt das zwangsläufig Konsumenten wieder in die Kriminalität und nützt dem Schwarzmartk! Ergo, kompletter Bullshit von der CDU

  • Nina Warken, CDU-Gesundheitsministerin, stellte fest:



    „Auch Menschen, die es medizinisch gar nicht benötigen, sondern aus Konsumzwecken haben wollen, nutzen diesen Weg.“



    ---



    Hmm, ist Sie der Meinung, hat Sie das im Gefühl, oder kann Sie das auch solide belegen?

    Btw. Ein Bezug über die Apotheken ist ein sicherer Weg Cannabis zu erwerben. Wie im Artikel schon angesprochen, ist der "Schwarzmarkt" keine Alternative! Siehe "Zugaben" usw.

    Nennt WARKEN diese "Verdrängung" dahin "Gesundheitsschutz"?

    Sehr Gewöhnungsbedürftig, solch ideologisch verzerrtes, ich nenne es mal "denken"! :-)

  • "Das nutzen auch Freizeitkonsumenten im großen Stil aus."

    Woher weiß man das eigentlich? Liegen hierzu Daten vor? Der stark erhöhte Absatz von medizinischem Cannabis lässt sich leicht mit den deutlich niedrigeren Voraussetzungen für ein Rezept erklären. Was deutet denn auf Missbrauch hin?

    • @Barrio:

      Ich persönlich kenne keinen einzigen Menschen, der kein Cannabis konsumiert hat und dann plötzlich nach der Legalisierung mit Kiffen angefangen hat. Allerdings kenne ich Menschen mit chronischen Schmerzen, die jetzt selbst anbauen können und nicht mehr auf süchtig machende Chemiekeulen (legale Medikamente) oder auf Dealer angewiesen sind, bei denen man nicht weiß, was dem Gras an Gesundheitsschädlichen Stoffen zugefügt wird.

      Es ist einfach nur eine Scheindebatte, die von den Verbotsfetischisten mit Lügen statt Fakten geführt wird - also wie gewohnt typische Politik der rechten xxU und der rechtsextremen AfD.

      Am Ende möchte ich noch Ihre Frage beantworten: Berichte in Nachrichtensendungen über das derzeit stattfindende, größte Saufgelage der Welt, auf dem es zu massenhaften Gewalt- und Sexualstraftaten kommt, deutet auf Missbrauch hin.

    • @Barrio:

      Es gibt diesen Missbrauch, das ist Fakt. Dazu brauchst du nur mal mit Konsumenten sprechen oder dir die Kommentare unter den Dokus auf Youtube zu dem Thema durchlesen. Ich bin selber Konsument und nahezu jeder Konsument aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis hat sich schonmal Gras bei einer Apotheke bestellt oder tut dies regelmäßig....ist nicht repräsentativ für ganz Deutschland, aber man bekommt ein Gefühl dafür wo die Reise hingeht.....und ich finde das gut, man hat gute Qualität ohne Streckstoffe, man kann selber entscheiden welche Sorte und welchen THC Gehalt man haben möchte (das Gras bei Dealern ist oft viel zu stark, das erhöht den Suchtfaktor) , man muss nicht zu zwielichtigen Dealern laufen, es hat also nur Vorteile, auch für die Apotheken....Nachteile hat nur der Schwarzmarkt, sonst niemand

      • @PartyChampignons:

        Was mich interessieren würde, wie ist das mit der Bezahlung über die Krankenkasse? Ich habe gelesen, dass dazu vorher ein Antrag gestellt werden muss. Wenn der abgelehnt wird, zahlt der Konsument dann selber?



        Subventioniertes Kiffen ohne mediz. Notlage ist für mich ein No-Go. Wer meint sich das Hirn vernebeln zu müssen, bitte. Aber nicht auf Kosten der Allgemeinheit.

        • @kiwitt:

          greenmedical.health/de/cannabis

          Das ist zum Beispiel eine dieser Seiten.



          Man bezahlt für das Rezept ich glaube so um die 15€, die bezahlen dann Ärzte, die wiederum die Rezepte unterschreiben und ausstellen und das kann man dann wiederum über diese Seite direkt bei einer Apotheke seiner Wahl einlösen.....die Krankenkasse hat bei diesen Fällen überhaupt nichts damit zu tun, man bezahlt ALLES aus eigener Tasche, nichts geht hier auf Kosten der Allgemeinheit

          www.youtube.com/watch?v=PRGMvAsD65o

        • @kiwitt:

          Es handelt sich um unkomplizierte Privatrezepte, die Konsument:innen und Patient:innen zahlen aus der eigenen Tasche.

    • @Barrio:

      Verzeihung, aber das ist doch im Kommentar ausführlich beschrieben.



      Den Missbrauch sieht nur die Union und andere Ewiggestrige....

    • @Barrio:

      Natürlich gibt es nur Indizien.



      Fakt ist, dass es so einfach ist ein Rezept zu bekommen, dass ein Missbrauch nicht unterbunden wird.



      Ein deutlich niedrigerer Preis als in Schwarzmarkt oder Clubs tut sein übriges.

    • @Barrio:

      Ich habe keine empirisch belegten Daten und bin mir nicht im Klaren darüber, wer oder was hier genau mit "Freizeitkonsumenten" gemeint ist, aber als Sozialarbeiter in der Suchthilfe kann man beobachten, dass es viele Konsument*innen gibt, die ihrem Cannabisgebrauch mittels Online-Rezept zur Legalität verhelfen. Wo die die Grenze zum Mißbrauch ist, darüber kann man streiten. Wenn man sich darüber im Klaren ist, dass regelmäßiger Konsum von Cannabis, auch illegalisierter, so gut wie immer etwas mit Selbstmedikation zu tun hat (psychische Entlastung bei emotionalem Stress, Traumafolgen, ...) ist die Zahl der Nutzer, die Gras angemessen nutzen, deutlich höher. Von Missbrauch kann man sprechen, wenn die Folgen der Sucht den Nutzen überwiegen. Hier hat der Autor völlig recht damit, dass viele Legalisierungsgegner das Suchtpotential von Cannabis verharmlosen.

    • @Barrio:

      Ich denke mal, man kann abschätzen, welcher Anteil der Bevölkerung auf solche Art erkrankt, dass medizinisches Cannabis sinnvoll ist und gleicht das dann mit der Zahl der Apothekenshopper ab.