Sprecherin von Letzte Generation verurteilt: Zwei Monate auf Bewährung

Carla Hinrichs ist zu einer zweimonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Trotzdem will sie weiter Straßen blockieren.

Ein Porträt von Carla Hinrichs bei einer Aktion

Carla Hinrichs, Sprecherin der „Letzten Generation“ Foto: Hannes P Albert/dpa

BERLIN taz | Sie ist das bekannteste Gesicht der Letzten Generation: Nun ist Carla Hinrichs nach einer Straßenblockade im April 2022 in Frankfurt am Main zu einer zweimonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Das bestätigte die Aktivistin, die als Sprecherin der Klima-Gruppe auftritt, auf Twitter.

Mit den Blockaden aufhören will Hinrichs dennoch nicht. „Ich hab mein Herz aufgemacht, habe von der Klimakatastrophe erzählt, wovor ich Angst habe“, schrieb sie. „Der Richter hat seine Entscheidung bei ‚vollkommener Nüchternheit‘ getroffen. Jetzt erst recht: Widerstand.“

Die Straßenblockaden der Letzten Generation werden vor Gericht in der Regel als Nötigung der Au­to­fah­re­r:in­nen ausgelegt und entsprechend bestraft. Die Ak­ti­vis­t:in­nen sehen ihre Aktionen nicht als strafbar. Entweder argumentieren sie, dass die Klimakrise ein Notstand sei, der die Straftat rechtfertige. Oder sie bringen vor, dass eine Nötigung verwerfliches Verhalten voraussetze, das sie nicht gegeben sehen.

Hinrichs war im März bereits zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen und insgesamt 1.800 Euro verurteilt worden. Hinrichs legte Einspruch dagegen ein – und stand deshalb am Donnerstag wieder vor Gericht.

Straßenblockaden parallel zum Bahnstreik

Die Letzte Generation hatte zuletzt verstärkt Straßen in Berlin blockiert. Jetzt pausierte sie eine Woche lang. Ab dem kommenden Montag soll es aber wieder losgehen. „Ab dem 15. Mai – komm auch Du nach Berlin“, lautet der Aufruf.

Der Verkehr in Berlin wird dann voraussichtlich zusätzlich belastet sein. Die Gewerkschaft EVG streikt. Von Sonntag um 22 Uhr bis Dienstag um 24 Uhr sollen deshalb S- und Regionalbahnfahrten ausfallen, ebenso der Fernverkehr.

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