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Wagenknecht und SchwarzerRechtsoffen – ein Manifest für alle

Umschwenken bei Wagenknecht: Man akzeptiere zwar keine rechtsextremen Flaggen auf der Demonstration am 25. Februar. Dennoch ist sie für alle offen.

„Jeder ist willkommen“, Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Berlin taz | Sahra Wagenknechts und Alice Schwarzers „Manifest für Frieden“ und ihr Demoaufruf für den 25. Februar sorgen seit Tagen für kontroverse Debatten. Das bunte Feld der Erst­un­ter­zeich­ne­r:in­nen verwunderte: von Satiriker und Politiker Martin Sonneborn über Theologin Margot Käßmann bis hin zum Ex-Vizepräsidenten der EU-Kommission Günter Verheugen. Schon kurz nach Veröffentlichung des Aufrufs gesellten sich jedoch auch AfD-Chef Tino Chrupalla und Jürgen Elsässer, Chefredakteur des rechtsextremen Magazins Compact, zu den Unterstützer:innen.

Hatte Wagenknecht noch am Sonntag im Spiegel eine Unterstützung von Rechtsaußen abgelehnt, ändert sich nun die Rhetorik. Die Linkenpolitikerin und die Publizistin Schwarzer äußerten am Donnerstag, ebenfalls im Spiegel, Offenheit für jede Hilfe.

Auf die Frage, was sie machen, wenn Rechtsextremisten auf der Demo auftauchen und Fahnen schwenken, antwortete Wagenknecht: „Auf unserer Kundgebung ist jeder willkommen, der ehrlichen Herzens für Frieden und für Verhandlungen demonstrieren möchte.“ Rechtsextreme Flaggen und Symbole hätten dort aber nichts zu suchen.

Bereits am Mittwoch war ein Video auf Twitter aufgetaucht, in dem Wagenknechts Ehemann und Ex-Linken-Vorsitzender Oskar Lafontaine, ebenfalls Erstunterzeichner, in einem Interview sagte: „Da gibt es keine Gesinnungsprüfung, da wird auch niemand gefragt: ‚Welches Parteibuch hast du?‘ oder,Wen hast du gewählt?'“

Frieden mithilfe von rechts?

Auch wenn er Lafontaines Positionen nicht teile, könne man niemanden ausschließen, sagte Erstunterzeichner und Politikwissenschaftler Hajo Funke am Donnerstag der taz. Eine Instrumentalisierung durch rechts sollte jedoch verhindert werden. Der ehemaligen EU-Kommissar Günter Verheugen, auch er Erstunterzeichner, unterstützt hingegen ausschließlich das Manifest und trennt es von daran anknüpfenden Aktivitäten. Mit der Demo habe er nichts zu tun, sagte er der taz.

Linken-Vorstandsmitglied Janis Ehling twitterte als Reaktion auf Lafontaines Einladung an alle, dass er den Aufruf zwar weiterhin teile. Die anstehende Demonstration unterstütze er jedoch nicht mehr. Es brauche in „diesem Land“ weiterhin Stimmen gegen die Eskalation. „Wer aber lieber versucht Rechte für sich zu gewinnen, scheidet als glaubwürdige Stimme für den Frieden aus.“

Wagenknecht und Schwarzer hatten am 10. Februar auf der Plattform change.org eine Petition namens „Manifest des Friedens“ gestartet. Zeitgleich kündigten sie eine Demonstration am Brandenburger Tor für den 25. Februar an, fast genau ein Jahr nach Kriegsbeginn in der Ukraine. Kritik ernteten sie unter anderem dafür, Russlands und Putins Schuld am Krieg und den begangenen Verbrechen in der Ukraine zu schwach zu betonen.

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55 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Die mangelnde Abgrenzung nach Rechts ist Symptomatisch dafür, wofür das Manifest für den Frieden steht.



    An sich steht da ja nichts Furchtbares oder allzu Falsches drin (Abgesehen davon dass der Angegriffene zum Aggressor umgemünzt wird).



    Was empörend ist, ist dass was nicht drin steht:



    Was denn die Vehandlungsmasse sei, die die beiden Manifestösen bereit seien Putin zum Fraße vorzuwerfen, damit sie ihre Drittweltkriegsparanoia beruhigen können, weil Putin´s Expansionshunger erstmal gestillt und er eine Verdauungssiesta einlegen wird.



    Was ist es denn, was eine der Verteidigungsfähigkeit beraubte Ukraine und ein selbstamputierter Westen dem Putinokraten anbieten soll, damit er das Metzeln lässt?



    Kleine Geschichtserinnerung: Was brachten einseitig gegen Bosnien wirksame Embargos und Verhandlungen mit Milosevic und Karadzic?



    Die Manifestanten und Unterzeichner leiden unter Srebrenicademenz oder, schlimmer noch an narzistischem Defätismus, den sie als Pazifismus tarnen.



    Echte Pazifisten würden vor der russischen Botschaft demonstrieren!



    Das was diese Wohlstandsdefätisten machen ist, als würden die Antivietamkriegsdemonstranten statt Ami go home verlangen, die Vietnamesen mögen doch einfach Ruhe geben.



    Dieses Manifest ist keines für den Frieden, es ist ein Manifest für´s nicht Belästigt werden, kein Wunder, dass es auch den Blaunen gefällt.

  • Immer wenn man denkt noch tiefer kann die Wagenknecht nicht sinken setzt sie noch einen drauf. Und Lafo zieht mit.

  • Maximal rechtsoffen zu sein ist bei TERFs wie Schwarzer nichts Neues, sondern Teil der Strategie. Dabei werden selbst feministische Errungenschaften wie die Abtreibung geopfert wenn es der eigenen Agenda nützt.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Das nun Rechtsradikale an der Demonstration laut Wagenknecht teilnehmen sollen oder dürfen räumt das letzte Hindernis ab um die Forderungen der Demo Russland-konform zu gestalten.

    Selbst Putin kann nun an der Demo teilnehmen - schliesslich geht es in der Petition mit keiner Silbe darum zu fordern, das Putin seinen verbrecherischen Krieg einstellt.

    Wer Frieden möchte sollte die Demo auf dem "Roten Platz" in Moskau organisieren - aber nicht versuchen, das letzte Stöckchen aus den Händen der Opfer zu schlagen damit sie sich vor den Vergewaltigungen nicht mehr wehren können.

  • es ist schon erbärmlich---diese Schlammschlacht gegen Schwarzer und Wagenknecht. Wann kommt die Kampagne gegen die 69 Erstunterzeichner?



    Franz Alt, Thilo Bode, Peter Brandt, Daniela Dahn, Rudolf Dressler, Eugen Drewermann, Justus Frantz, Margot Käßmann, Uwe Kockisch, Reinhard Mey, Michael von der Schulenburg, Katarina Thalbach...

  • Eine Position ist ja deshalb nicht falsch weil Rechte sie teilen. Sonst wäre es ja auch falsch für Waffenlieferung an die Ukraine zu sein, da ja auch die Faschistin Meloni, der 3. Weg, das Assow-Batallion, oder Melnyk für Waffenlieferungen sind.

  • Denen beiden sollte man sagen, dass Rechts kein Interesse am Frieden hat. "Frieden" bedeutet bei denen: Lass mich in Ruhe, du Ausländer!

    Denen kann man auch sagen, dass ein bedeutender, großer Teil, den Krieg gut findet. Kriege bedeuten Panzer, Militär und getötete Menschen. Daran geilen sich rechte Deppen auf. Putin mag zwar ein Feind sein, weil er nicht aus Deutschland kommt, wird aber trotzdem als eine Art Held gefeiert, weil ohne ihn gäbe es ja keinen Krieg.

  • "ehrlichen Herzens für Frieden"

    Klar. Die russische Militärmacht bei ihren Paraden auf dem roten Platz anhimmeln und jetzt einseitig den Sieg Russlands...äh natürlich den Frieden einfordern. "Pazifismus" lächerlich. Hatte sie nicht schon früher die DDR - den Staat der Uniformen, des Marschierens, der Fahnenapelle und vormilitärischen Ausbildung in der Schule - als den friedliebenderen deutschen Staat bezeichnet?

    Glauben die eigentlich wirklich, dass alle Theorie (oder ist es nur Gelaber?) vom Großkapital, Imperialismus und dem militärisch-industriellen Komplex keine Gültigkeit für die russische Föderation hat?

  • Ke1ner hat am Montag unter Beifall der üblichen Verdächtigen seine Art der "Interpretation" zu Schwarzers Aufruf, die Eskalation per Waffenlieferungen zu beenden, zum Besten gegeben. Dies würde sich nicht gegen Waffenlieferungen allgemein richten sondern nur gegen weitere Kampfsysteme wie Flugzeuge.



    Diesem von Beginn an absurden Deutungsversuch zu Gunsten ukrainefeindlicher Positionen, hat nun Frau Schwarzer selbst ein Ende bereitet und klargestellt, sie ist gegen jedwede Waffenlieferung. Damit ist nun offensichtlich, angestrebt ist die bedingungslose Unterwerfung der Ukraine.

    www.nn.de/politik/...nifests-1.12997378

  • Hilfe! Wo bitte kann man das Friedens-Manifest von Jürgen Habermas unterzeichnen? Eckpunkte:



    - Der Westen muss die Ukraine unterstützen, auch mit Waffen; Ziel ist dabei zu verhindern, dass die Ukraine den Krieg und damit seine Souveränität verliert.



    - Der Westen muss anerkennen, dass aus seinen Waffenlieferungen die Verantwortung erwächst, intensiv und unnachgiebig an einer diplomatischen Friedenslösung mitzuarbeiten, die beiden Parteien erlaubt, ihr Gesicht zu wahren.



    - Der Westen muss der (gerade auch von westlichen Medien propagierten) Idee, in diesem Krieg ginge es darum, Putin zu besiegen, eine klare Absage erteilen. Diese Idee ist geeignet, die Situation "schlafwandlerisch" auf einen Punkt hin zu eskalieren, an dem der Einsatz nuklearer Waffen nicht mehr ausgeschlossen werden kann.



    Ansonsten: Verzicht auf alarmistische Falschdarstellungen ("Ukraine fordert vom Westen Langstreckenraketen") sowie das übliche "gesunder Menschenverstand"-Geschwurbel ("Im Ernst?") ... aber das versteht sich ja von selbst.

  • Wenn jetzt jeder Aufruf und jede Demo, wo sich Rechte anschließen, als rechts und umstritten stigmatisiert werden, gibt man diesen einen Hebel in die Hand, der ihnen nicht zusteht und würgt jedes berechtigte Anliegen ab. Meinungspluralität und Meinungsfreiheit gehen anders.

  • Ist Putin eigentlich auch eingeladen?

  • "„Da gibt es keine Gesinnungsprüfung, da wird auch niemand gefragt: ‚Welches Parteibuch hast du?‘ oder,Wen hast du gewählt?'“"

    Mal anders herum gefragt. Wie läuft es denn bei Demonstration im Allgemeinen ab. Wird dort jeder Teilnehmer geprüft? Wurde dies überhaupt jemals in den letzten 75 Jahren jemals auf eine Demo durchgeführt?

    • @Rudolf Fissner:

      Es gab durchaus Fälle, in denen unerwünschte Demonstranten, eben etwa Nazis oder Querdenker, aus Demos gedrängt wurden.

      Und, man staune, sogar ohne Handgreiflichkeiten:

      "Im Laufe der Kundgebung gelingt es den Antifa-Aktivist:innen mit Erfolg, die Quer­den­ke­r:in­nen ohne Handgreiflichkeiten von der Demo auszuschließen. Trotzdem kommt es innerhalb der Kundgebung vereinzelt zu Pöbeleien von Quer­den­ke­r:in­nen gegenüber Maskenträger:innen."

      taz.de/Linke-Prote...asumlage/!5879314/

      Das geht natürlich nur, wenn die sich durch Transparente oder Parolen oder Fiesheiten zu erkennen geben.

      Was Lafo aber sagen wollte, ist Folgendes:

      "Jede und jeder, von links bis ganz rechts, ist herzlich willkommen."

      Und das ist meines Erachtens schon eine neue Qualität.

      • @Jim Hawkins:

        "Jede und jeder, von links bis ganz rechts, ist herzlich willkommen."

        Das sollten Sie als ihre Interpretation kennzeichnen, dass wenn "keine Gesinnungsprüfung" durchgeprüft werden, auch Rechte willkommen sind.

        Ihr Link beschreibt das Unterbinden der offenen Präsentation von rechten Inhalten. Dass die offene Präsentation von rechten Inhalten auf der geplanten Demo unterbunden wird, wurde von den Ausrichtern aber auch schon gesagt.

        Meine Frage zielte darauf ab, wie man Rechte generell rausfiltern will. Wie untersucht man, ob die Frau, die da stillschweigend in Jeans und Daunenjacke mit den Händen in der Tasche mitmarschiert, ob diese rechtsextrem oder rechtspopulistisch ist?

        Eben. Aus gutem Grund gar nicht. Weil dass seit 75 Jahren nie gemacht wurde und Neuland wäre in DE.

      • @Jim Hawkins:

        Bei der CDU wird jede nicht 1000%ige Abgrenzung zur AfD, als Zeichen für den neuen deutschen Faschismus gedeutet. Hier scheint das keine Bedeutung zu haben.

    • @Rudolf Fissner:

      Bei Leuten wie Chrupalla und Bistro ist doch gar keine Prüfung notwendig.

      Was macht Frau Wagenknecht denn, wenn die bei der Demo auftauchen? "Hauptsache, ihr habt keine Fahnen dabei! Willkommen, Arbeiter für den Frieden!"?

  • Gilt das Verbot auch für russische Fahnen und das Sankt-Georgs-Band?

  • Wer sich gezwungen sieht eine Instrumentalisierung von rechts verhindern zu müssen, der muss doch merken, dass irgendwas nicht ganz richtig sein kann. Vor diesem Hintergrund kann das Ganze nur als geistige Bankroterklärung oder Empörungskampagne für den eigenen Vorteil bewertet werden.

    • @Thomas L.:

      Wird sonst nicht immer die sog.



      Brandmauer gegen rechts/AfD



      gefordert ?

    • @Thomas L.:

      Der Wunsch nach Frieden ist niemals falsch. Geistiger Bankrott sind mehr solche Kommentare, die den als falsch bezeichnen.

    • @Thomas L.:

      Nicht Alles, was den Rechten in die Karten spielt, ist allein deshalb gleich grundfalsch. Deshalb würde ich das so pauschal nicht sagen.

      Im Konkreten aber muss man sich wohl auch mit der Frage beschäftigen ob es zumindest Wagenknecht nicht sogar gelegen kommt, dass die Rechten sich hinter ihr einreihen. Ihre Politik der letzten Jahre zeigt eindeutig, dass sie gerne jene populismus-anfälligen Wähler wieder zurückholen möchte, die die Linkspartei an die AfD verloren hat. Das schafft man nicht durch Abgrenzung von den populistischen Inhalten sondern dadurch, dass man sich an deren Spitze stellt - nur halt mit menschenfreundlicheren Parolen.

    • @Thomas L.:

      Egal gegen was heute Protest organisiert wird, sei es die Tesla Ansiedlung in Grünheide, landschaftszerstörende Wind und Solarmegaparks oder Grundrecht Einschränkungen bei Corona, muss aufpasst werden das die rechte Seite das Anliegen nicht kapert und für sich allein vereinnahmt. Ich halte es allerdings für wesentlich, das sich eine Linke sichtbar (Demonstrationen) für Inhalte einsetzt, unabhängig davon wer die Position auch beansprucht.



      Mit der naziagd Keule wird heute beinahe jede Kritik schon abgewürgt , bevor sie zu Sichtbar wird. Das Sachargument zählt nichts, wichtig ist welche peergruppe es gesagt hat.



      Keine gute Aussichten für eine lebendige Demokratie.

  • Es geht hierbei doch wohl hoffentlich einfach nur um Frieden. Ich persönlich würde es sogar begrüßen, wenn "Rechte" für den Frieden mitdemonstieren. Das heißt überhaupt nicht, dass ich ihre Gesinnung teile. Das, meine Lieben, wäre nämlich wirklich pazifistisch. Dass man auch mit Leuten, deren Meinung man nicht teilt auf eine Demonstration geht. Was erwartet ihr im Russland/Ukraine-Konflikt, wenn ihr schon mit Leuten nicht auf eine Demo geht, mit denen ihr euch nicht im Krieg befindet? Wie soll da etwas weitergehen, wenn die in ihren Köpfen so voller Beton seid, wie ihr. Grrrrr! Wie soll es da JEMALS zu Frieden auf der Welt kommen?!

    • @emmicam:

      Genau! Und auf den Querdenker Demos gings auch nur um Menschenrechte. Regenbogenflaggen neben Reichsflaggen beim Sturm der Reichstagtreppe. Friedensmahnwachen auf denen Holocaust Leugner wie Bachmann reden. Alle nur für Frieden und Menschenrechte.

      Vorgeblich Linke, die mit Typen vom rechten Rand wie Chrupalla den Schulterschluss suchen sind verlogene Schafe im Wolfspelz, denen jeglicher Populismus wichtiger ist als echte Werte.

      Und Leute, die das nicht schlimm finden sind entweder erschreckend naiv oder vom selben Schlag.

    • @emmicam:

      Genau, das ist auch meine Position. Wenn man tot ist, ist man nämlich tot. Da kann man dann auch nicht mehr gegen Rechts kämpfen

    • @emmicam:

      Für Frieden sind die Allermeisten - sogar Putin, nur halt zu seinen Bedingungen, damit sein Krieg sich auch lohnt. Pazifistisch ist daran rein GARNICHTS.

      Deshalb lautet die Frage auch nicht "Wollen wir Frieden?", sondern "WELCHEN Frieden wollen wir?" - einen Frieden nach Putins Geschmack oder einen, mit dem man auch leben kann, wenn man einen Funken Gerechtigkeitssinn und Freiheitsliebe in den Knochen hat?

      Teile der Unterstützer dieses Manifestes wollen tatsächlich gezielt einen Frieden nach Putins Geschmack, andere einen um jeden Preis. Das ist zwar nicht dieselbe Absicht, läuft aber angesichts der Person des Aggressors und der aktuellen militärischen Lage auf dasselbe Ergebnis hinaus: Wer jetzt Frieden um jeden Preis will, akzeptiert damit, dass Putin ihn diktiert.

      Diese simple Realität führt dazu, dass wenn jetzt die "Frieden um jeden Preis"-Aktivisten mit Putins fünfter Kolonne gemeinsame Politik machen, es nicht so rüberkommt, dass die fünfte Kolonne für Frieden demonstriert, sondern die Friedensaktivisten für Putin. Und der will den Frieden halt nur so lange, bis er die nächste Gelegenheit sieht, ihn profitablel zu brechen.

    • @emmicam:

      Wie naiv muss man sein, um zu glauben, dass Rechtsextreme pazifistisch sein können?

      Russland ist doch das beste Beispiel dafür, dass dem nicht so ist.

      • @Suryo:

        Ein Land alleine taugt nicht wirklich als Beweis für die Aussage, dass Rechtsextreme grundsätzlich nicht pazifistisch sein können.

  • Wobei die Gegenposition ebenso Unterstützung von rechts bis links findet. Anders ausgedrückt scheinen rechte Positionen mehr Resonanz zu finden, ob in Form der militaristischen Falken, die in Anbetracht von Klimawandel und Elend in der Welt Milliarden für Aufrüstung ausgeben wollen, oder der ebenso verlogenen wie menschenverachtenden AfD, die keine Träne um verlorene Menschenleben weint, sondern im Gegenteil im Meer und an Europas Außengrenzen noch mehr Tote sehen will.

    • @PolitDiscussion:

      Seit wann ist die Gegenwehr gegen einen Angriff "rechts"?

      Fragen Sie doch mal Menschen aus all den europäischen Ländern, die wir damals überfallen haben, ob sie ihre Verteidigung gegen die Nazis im Nachhinein als "rechts" betrachten.

      • @Suryo:

        "ob sie ihre Verteidigung gegen die Nazis im Nachhinein als "rechts" betrachten". Was hat das mit rechts oder links zu tun? Hier wird ein Begriff zu die Unterstützung der eigenen Argumentation willkürlich eingesetzt.

      • @Suryo:

        Seit wann werden Verhandlungsforderungen in eine rechte Ecke gestellt, damit man alles, was damit zusammenhängt, diskreditieren kann? Ein Stopp vom Kämpfen zu fordern ist doch ur-links: es sind nämlich nicht die Eliten, die zum Kämpfen geschickt werden; und diejenigen, die sich weigern zu kämpfen, werden bestraft - und dürfen sowieso nicht das Land verlassen.

  • Nicht nur die Demo ist ein Problem (wieso findet sie z.B. am Brandenburger Tor statt und nicht vor der russischen Botschaft?), auch das Manifest selbst ist rechtslastig. Es enthält eine Täter-Opfer-Umkehr. Und das ist das Geschäft der extremen Rechten. Wer mehr dazu wissen will, der kann sich mal die 1948 von Leo Löwenthal veröffentlichten Studien zu faschistischen Agitatoren in den USA während der Nazi-Zeit anschauen, insbesondere das Kapitel "Der Feind heiß Jude". Dort hat Löwendthal sehr gut analysiert, wie die extreme Rechte rhetorisch bei der Täter-Opfer-Umkehr vorgeht. Und worauf sie damit zielt.

    • @Jürgen Klute:

      wo genau Sie eine..Täter-Opfer-Umkehr.. aus dem Manifest herauslesen erschließt sich mir tatsächlich nicht?! Das es sich um einen völkerrechtswidrigen , durch nichts zu rechtfertigenden Angriffskrieg durch Russland handelt, wird nicht ansatzweise infrage gestellt. Auch heißt es in dem Manifest explizit, dass Verhandeln nicht kapitulieren bedeutet. Insofern fußt Ihre Kritik augenscheinlich eher auf einem dogmatischen Ansatz, denn auf sachlicher Grundlage des Manifest-Textes. Das AfDler u. anderes rechtes Gesindel diese Gelegenheit zur Instrumentalisierung dieses Textes für eigene Zwecke nutzten dürfte doch wohl völlig klar sein. Scheint ja zu funktionieren.-

    • @Jürgen Klute:

      Jaja, die Wagenknecht und die Erstunterzeichner...die geballte extreme Rechte. Mich wundert es, dass Sie nicht auf Wagenknechts iranischen Vater hinweisen...

    • @Jürgen Klute:

      👍

      • @Schytomyr Shiba:

        Es wird hier offenbar alles aufgefahren, um das berechtigte Anliegen des Manifests, Verhandlungen statt weitere Waffen zu priorisieren, zu diskreditieren. Schwarzer und Wagenknecht stellen die wichtige Frage, ob es wirklich so edel und gut ist, Waffen zu senden, die offiziell "Leben schützen" sollen, aber faktisch unzählige Leben töten und das Leid verlängern und Verhandlungen immer schwerer machen. Hilft wirklich ein Zermürbungskrieg besser den UkrainerInnen, als es ein (ungerechter) Kompromiss wäre, der aber Zigtausende Menschen am Leben lassen würde? Sind Menschenleben nicht immer wichtiger als Staatengebilde?



        Und wäre es wirklich so schlimm, wenn es, wie in anderen Konflikten als Lösung erprobt, Staaten geteilt werden, also hier eine voneinander unabhängige Ukraine und Krim?



        // Dass auf einer Demo auch unliebsame Mit-Demonstranten dabei sind, lässt sich leider nicht 100 % ausschließen, Schwarzer und Wagenknecht haben sich klar gegen Rechts ausgesprochen. Ich werde hingehen, da diese Demonstration wirklich linke Positionen vertritt, was dagegen von den derzeitigen "Grünen" (ehemals "Keine Waffen in Kriegsgebiete", nun nur noch archaische Kriegslogik, und keinerlei Engagement in Verhandlung und Diplomatie) nicht mehr zu behaupten ist.

  • Ich kenne die Damen nur aus dem Fernsehen. Beiden habe ich ihre jeweilige Rolle, ich nenne es mediale Uniform, nie abgenommen aber auch nicht durchschaut, was sie wirklich antreibt. Wenn man nicht dazusagen würde welche Interessengruppe sie vertreten möchten, müsste man/ich raten und vermutlich erstaunlich weit daneben liegen.

  • Vielleicht hilft es ja, wenn Wagenknecht und Schwarzer zu Putin fahren und ihm zeigen, wo der Hammer hängt. Eventuell könnten sie auch noch die AfD-Granden mitnehmen.



    Putin und seine Entourage lachen sich bestimmt tot.....wäre doch eine Lösung.



    Ich bin auch Pazifist und wäre froh dieser Krieg wäre morgen Geschichte, aber doch nicht indem wir die Ukraine aufgeben!

  • Früher war es irgendwie einfacher, für Frieden zu demonstrieren. Heute geht das gar nicht mehr richtig, weil man von den falschen Leuten Besuch bekommt. Ein eigenartiges Dilemma für Pazifisten.

    • @wollewatz:

      Ich würde dann etwas tricksen und die Demos jeweils mit Antirassismus und Regenbogenfarben verbinden. Das schreckt diese Hass-Blöcke ab.

  • Also geht's auch um Stimmen fangen? Um sich zeigen, um irgendwas zu bewegen und sich einen Ruf zu erarbeiten?

    Haben diese Leute eigentlich noch ein Resthirn? Was denken die, wie viele Flüchtlinge ein Zusammenbrechen der Ukraine unter Putins Einmarsch erzeugen würde??



    Ich meine das in Hinsicht auf deren Flüchtlingsphobie, nicht gegen die Flüchtlinge.

    Das sieht mir mehr nach einer Zusammenbruchsstrategie aus durch Überforderung des Systems, indem man Chaos schürt und sich dann die Hände reibt.

  • Ich lach mich kaputt. "Mit der Demo habe ich nichts zu tun". So einfach ist das also.



    Denn Satz werden wir jetzt noch öfters hören.

    • @Barbara Falk:

      Auch eine schöne Variante von "Mit der Demo habe ich nichts zu tun".



      Johannes Varwicks Widerruf ist zwar länger als das Manifest, lässt sich aber kurz zusammenfassen: "Ich wurde überrumpelt".



      twitter.com/Johann...626509452458315777

  • Da wächst zusammen, was zusammen gehört. Es eint sie der Hass auf "den Westen" und auf die Globalisierung (links) bzw die Globalisten (rechts) und das sture Festhalten an Denkschablonen aus dem letzten Jahrtausend. Ex-General Vad, der in der Sezession und der Jungen Freiheit schreibt und mit nahezu jeder seiner rein interessengeleiteten "Einschätzungen" zum Kriegsverlauf komplett daneben lag, erfreut sich großer Beliebtheit bei Pazifisten, Bernd Höcke mit weißer Friedenstaube usw usf.

  • Eine Maß ist 90% Wasser aber trotzdem sagt man Bier dazu. Wen man auf eine Demo geht und die Faschisten einlädt macht man daraus eine Fascho Demo und jeder der mitmarschiert macht sich mitschuldig, egal ob es nur eine Minderheit ist.

  • Die Operation Parteigründung läuft.



    Die Demo am 25.02 sehe ich als Versuchsballon.



    Regelmäßiges erscheinen auch in -Freie Welt- und- COMPACT-.



    ... Die Unterstützung durch"Patrioten" wie AfD-Chef Chrupalla hat sie darin zurückgewiesen. Jetzt lässt sie sich durch ihren Ehemann Oskar Lafontaine öffentlich korrigieren! ...



    Oskar Lafontain macht den Weg frei für die einzige "Friedenspartei AfD"!



    Kehrtwende! Sahra und Oskar laden AfD wieder zu Demo ein!



    www.compact-online...ange=1676575586013



    ab 6:58



    Sein Unterbewußtsein läßt ihn ganz schön stammeln!!



    So viele ehrliche Herzen!



    "Patrioten" und" Kämpfer" für den Frieden so weit das Auge reicht.

    • @Ringelnatz1:

      "Alternative Linke, Patrioten und die Wahrheitsbewegung begehren gegen die Große Kriegspolitik auf"



      Sehr unterhaltsam.

    • @Ringelnatz1:

      Meint "Freie Welt" "Junge Welt". "Junge Freiheit" oder beide?

      Stimmen tut beides.

      Und wenn man von den beiden ja einiges gewöhnt ist, ist hier schon einer neuer Ton dabei.

      Ich könnte mir auch vorstellen, dass wenn diese schreckliche Demo ein Erfolg werden sollte, dass das der Startschuss für ein neues Projekt, eine neue Partei sein könnte.

      Und: Gysi hat auch noch schnell unterschreiben, damit er einen Fuß in der Tür behält.

      • @Jim Hawkins:

        Freie Welt.net-Herausgeber Sven von Storch.



        Die Blogger und die Antworten!????



        Vera Lengsfeld tummelt sich da auch.

        • @Ringelnatz1:

          Das ist mal eine üble Seite.

          Scheint ein Familienbetrieb der von Storchs zu sein.

  • Die Querfront marschiert.

    • @Rinaldo:

      Stimmt - die Querfront, die von den Grünen bis zum III. Weg reicht...