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Werben um Wech­sel­wäh­le­r*in­nenGrüne entdecken Gefahr von Links

Die Linke steigt in Umfragen, die Grünen reagieren. In einer Anzeigen-Kampagne warnen sie vor verlorenen Stimmen und sinkenden Verteidigungsausgaben.

„Die Linke“ wird von den Grünen kurz vor der Wahl als Konkurrentin identifiziert Foto: Uwe Koch/imago

Berlin taz | Die Grünen haben auf den letzten Metern des Wahlkampfs die Linkspartei als Konkurrentin wiederentdeckt. In mehreren Social-Media-Anzeigen sprechen sie seit Dienstag explizit Wech­sel­wäh­le­r*in­nen an, die zur Linken tendieren.

„Eine Partei zu wählen, die von vornherein ausschließt zu regieren, drückt sich vor der Verantwortung, in schwierigen Situationen das Richtige zu tun“, sagt Außenministerin Annalena Baerbock in einem der Clips. Dazu wird ein Wahlplakat der Linken eingeblendet, auf dem steht: „Alle wollen regieren. Wir wollen verändern.“

Ähnlich hatte sich Baerbock am Montag schon bei einem Wahlkampfauftritt in Darmstadt geäußert. In einem anderen Werbevideo behaupten die Grünen, die Linkspartei komme sicher in den Bundestag. „Ob die Opposition 6 oder 8 Prozent hat, macht nicht so einen großen Unterschied.“ Ob die Grünen 12 oder 14 Prozent bekämen, entscheide dagegen über ihren Einfluss in einer möglichen neuen Bundesregierung.

Auch von Kleinparteien wie Volt raten die Grünen in ihren neuen Anzeigen ab: Stimmen für Parteien, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, seien verlorene Stimmen.

Allein auf den Plattformen Instagram und Facebook erreichten die entsprechenden Anzeigen laut Daten des Mutterkonzerns Meta bis Mittwochnachmittag knapp 2 Millionen Nutzer*innen.

Lange Zeit hatten die Grünen und ihr Kanzlerkandidat Robert Habeck in diesem Wahlkampf stärker auf Wäh­le­r*in­nen in der politischen Mitte abgezielt – etwa auf frühere An­hän­ge­r*in­nen von Angela Merkel, die mit der CDU unter Friedrich Merz fremdeln. Die Linke, die in Umfragen bis vor wenigen Wochen unter 5 Prozent lag, tauchte höchstens am Rande auf. Nachdem ihre Zahlen zuletzt gestiegen sind und die der Grünen stagnieren, ändert sich das.

Man habe nichts gegen die Linken, aber …

CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz habe durch seine gemeinsame Abstimmung mit der AfD im Bundestag die Linke wiederbelebt, heißt es aus der Grünen-Zentrale. Die Empörung über sein Vorgehen habe bei ihr am sichtbarsten eingezahlt. Einen Wiedereinzug der Linken in den Bundestag fände man bei den Grünen gut. In der eigenen Kommunikation wolle man jetzt aber klar machen, dass es zur Umsetzung progressiver Ziele eine progressive Kraft mit Machtoption brauche.

Tatsächlich sind zwar auch die Machtoptionen der Grünen beschränkt. Sie selbst würden nach der Wahl gerne Regierungsgespräche mit der Union führen, die CSU schließt das jedoch aus. Noch geringer ist aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Linke regiert. Eine lagerübergreifende Koalition ist mir ihr nicht denkbar und eine rot-rot-grüne Mehrheit nicht in Sicht.

Neben dem taktischen Argument bringen die Grünen in ihren Anzeigen auch zwei inhaltliche Kritikpunkte vor. Auf einem Sharepic heißt es, die Menschen in der Ukraine würden „von der Linkspartei im Stich gelassen“, da sie aus der Nato aussteigen und Verteidigungsausgaben zurückfahren wolle. Auf einer anderen Grafik steht, die Linke behandele die Klimakrise „oft als zweitrangig“.

Linkspartei kritisiert die Kritik

Allerdings beschränken sich die Grünen in der letzten Wahlkampfwoche nicht auf Kritik an der Linkspartei. In einer weiteren aktuellen Werbegrafik führen sie in ähnlicher Weise Argumente gegen die SPD auf. In einem Video lassen sie eine Rentnerin sprechen, die berichtet, sie sei aus der CDU ausgetreten und habe festgestellt, dass sie mit ihren Ansichten bei den Grünen besser aufgehoben sei.

Kritik an der Grünen-Kampagnen kommt von den Linken selbst. „Es ist klar, dass bei der Wahl jede Partei zuerst für das eigene Programm wirbt. Aber: In einer Zeit, in der eine schwarz-blaue Mehrheit droht, sollten Parteien links der CDU nicht gegeneinander Wahlkampf machen“, sagte Bundesgeschäftsführer Janis Ehling der taz.

Außerdem könne man Veränderungen auch ohne Regierungsverantwortung erwirken, so Ehling weiter. „Für uns ist entscheidend, dass wir nicht um jeden Preis regieren wollen, sondern nur dann, wenn wir dort mehr verändern können als in der Opposition.“ Den Mindestlohn (2015 unter der Großen Koalition eingeführt) habe die Linke „aus der Opposition heraus durchgesetzt“ und als Nächstes werde man auch ohne Regierungsbeteiligung für einen Mietendeckel sorgen. Die eigenen Grundsätze werde man allerdings „nicht für einen Ministerposten opfern“.

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81 Kommentare

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  • Vor einer erneuerten und um die Wagenknecht-Fraktion befreiten Linkspartei kann man eine eindeutige Politik im Bundestag für Minderheitenschutz, Antifaschismus, soziale Klimapolitik und fairen Umgang mit Arbeiter:innenrechten und Erwerbslosen erwarten. Den Grünen hingegen laufen ihre eigenen Jugendvorstände davon, weil ihnen die Partei zu viele Kompromisse gemacht hat. Die Stimmen für die LINKE nun als verantwortungslos oder wirkungslos zu markieren, ist da schon ein starkes Stück. Offenbar darf es links der sehr mittigen Grünen keine Partei mehr geben. Ist das eine neue Doktrin? Was wollen die Grünen denn? Ein Dreierbündnis mit SPD und CDU? So scheint es. Tut mir leid, aber strategisches Wählen, vor allem bei der Zweitstimme, geht meist nach hinten los. Bei der Erststimme kann man darübre anders denken.

  • Ich wollte eigentlich die Grünen wählen, aber jetzt sehe ich, dass die Grünen sich an den Meistbietenden verkaufen werden - und das könnte mit großer Wahrscheinlichkeit der "Merzige" sein. Ich werde jetzt also 'Die Linke' wählen und hoffen, dass aus 'Linke' und 'Grüne' irgendwann eine echte 'links-grüne-Partei' wird, denn so kann es nicht mehr weitergehen.

  • Größtes Manko der Linken ist ihr "Verrat" an der Ukraine. Bedingt durch ihr ursprüngliche Russlandnähe ist hier nix mit mit der sonst so gere proklamierten "Internationalen Solidarität..



    Dafür wird die USA und die Nato angeprangert und damit die aktuellen weltweiten Machtverschiebungen ausgeblendet oder hat bei der Linken niemand politikwissenschafte Kentnisse .. vielleicht interessiert man sich auch einfach nicht für die Weltlage..?

  • Was ich vielmehr faszinierend finde ist, wie weit diese sog. Grünen nach rechts abgedriftet sind.

  • Für mich ergibt sich folgender Widerspruch: Die Linke sagt, dass sie nicht unbedingt regieren wolle und auch aus der Opposition heraus Politik bestimmen könne. Angesprochen auf ihre Position zum Amgriffskrieg Russlands gegen die Ukraine kommt aber das Argument, die Linke würde ja eh nicht regieren und deshalb sei das Thema irrelevant. Es wird in diesem Fall also bestritten, aus der Opposition heraus z.B. die Unterstützung der Ukraine zu blockieren, was zusammen mit AfD und BSW sicher nicht unrealistisch wäre. Meine Frage also: Gibt es eine Abstimmungs-Brandmauer der Linken? Wenn diese mit BSW und AdD zusammen abstimmen würde, hätte das womöglich ja möglicher Weise massive Konsequenzen auf die Außen- bzw. Wehrpolitik.

  • Den Grünen geht wohl deutlich die Muffe, weil ihre Politik selbst im eigenen Milieu nicht so toll ankommt. Da man es sich mit dem zukünftigen Koalitionspartner nicht verscherzen will, beißt man lieber die SPD oder Die Linke, anstatt sich zu fragen, weshalb die eigenen (Wechsel-)Wähler:innen die Partei nicht wählen wollen. Dass die Grünen im Rahmen ihrer eigenen (Regierungs-)Politik diesen Effekt selbst mit erzeugt haben, spielt dabei offenbar keine Rolle.

  • Von Goethe zu den Brüdern Grimmm:

    Ach, ihr schönen linken Schäumer,



    Knabenmorgenblütenträumer...

    Ach wie schön, dass niemand weiß,



    dass ich Rumpelgrüner heiß...

  • Geht raus an alle Grünen und ihre (Noch-)Wähler*innen: ich habe da was ausgegraben. Aus dem taz-Archiv von 2004, von Wiglaf Droste und so aktuell wie nie.



    Viel Spaß beim Ärgern!😉



    taz.de/!780089/

  • Seit 40 (vierzig) ! Jahren habe ich grün gewählt. Jetzt reicht es definitiv! In einer künftigen Regierung werden sie Mr. Blackrock-Merz nur als Steigbügelhalter dienen und (?) Eigenes (?) kaum durchsetzen, sondern weitere neoliberale Scheiß-Kompromisse machen, Mieter- u. Arbeitnehmerrechte, Asylrecht weiter schleifen, Rüstungsausgaben steigern, Bildung, Wissenschaft u. Kultur schwächen, und fleißig an der immer weiteren Umverteilung von unten nach oben mitwirken, etc. ... alles was ich nicht möchte und was das Land immer mehr spaltet und zu erheblichen innen- und außenpolitischen Konflikten führen wird.



    Die Grünen unter Habeck und Baerbock haben in der Ampelkoalition ihren Markenkern (ökologisch, pazifistisch, links der Mitte) verraten und sich von FDP u. SPD am Nasenring durch die Manege führen lassen. Durchsetzungsvermögen null. Die Grünen haben sich mit ihrem Mitte-Kuschel-Kurs absolut überflüssig gemacht! Eine funktionierende Demokratie braucht eine starke Opposition: deshalb "Die Linke" als einzige Alternative!

    • @Paysan:

      Der Markenkern war schon vor 20 Jahren verraten, als ich noch Mitglied war. Da saßen sie die frischen Karrieristen, die in der CDU keinen Platz gefunden haben, und haben auf den wahren Grünen in der Partei herumgetrampelt, um ihre Karrieren durchzuboxen. Heute sind sie da oben angespült worden.

    • @Paysan:

      "Eigenes (?) kaum durchsetzen, sondern weitere neoliberale Scheiß-Kompromisse machen" --> Hm, so unterschiedlich sind die Ansichten. Aus meiner Sicht stehen da wichtige Sachen drin:

      Rüstungsausgaben steigern: Angesichts der multipolaren Bedrohungslage sinnvoll und notwendig.



      Asylrecht schleifen: Das muss nicht sein. Aber das Asylrecht konsequent durchsetzen (Asyl für politisch Verfolgte, wie vom Grundgesetz vorgesehen), reicht schon.



      Mieter- u. Arbeitnehmerrechte: Immer wichtig. Allerdings ist die Politik gerade der Grünen hierzu erratisch.



      Bildung, Wissenschaft schwächen: Interessante Ansicht angesichts dessen, dass die Bundesländer mit den besten Universitäten in weltweiten Rankings und mit den besten PISA-Ergebnissen (fast) alle langjährig schwarz regiert wurden.



      Kultur schwächen: Halte ich zumindest in einigen Ländern mit extrem aufgeblähtem Kulturbudget (Berlin allen voran) für durchaus angebracht hier mal einen Rotstift anzusetzen. Berlin könnte hier durchaus 40 - 60 % einsparen und hätte immer noch pro Kopf Kulturausgaben im Mittelfeld der Bundesländer.

  • Da geht den Grünen wohl der A*** auf Grundeis. Die soziale Frage ist ihre offene Flanke, und das wissen sie genau.



    Ich würde ihnen wünschen, dass sie in die Opposition zurückkehren und von dort aus zusammen mit der Linken die dann wahrscheinliche schwarz-rote Regierung unter Druck setzen. Für eine weitere Legislaturperiode in eine Koalition mit CDUSPDWASAUCHIMMER einzutreten, würde sie in die vollkommene Bedeutungslosigkeit katapultieren, und das wünsche ich ihnen nun wirklich nicht, denn ihr ursprüngliches Anliegen, der Klimaschutz, ist das für die Menschheit größte Thema.



    Nur müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Grünen in den Regierungen, an denen sie Teil hatten, eben dieses Thema nicht im gebotenen Maß setzen konnten.



    Wer jetzt sagt, dass man als Opposition nichts bewirken könne, der sehe sich nur an, wie von der derzeitigen Opposition das Thema Migration so aufgeblasen wurde, dass ihm keiner mehr entkommt.

  • Beim Ranwanzen an Merz hat Habeck und damit die Grünen an Überzeugungskraft verloren.

    Zum ersten Mal wähle ich statt grün lieber links.

  • Ich hoffe, alle, die hier ihre Bedenken/Ablehnung der Grünen artikulieren ist klar, dass seit den letzten 40 Sonntagsfrage zwei künftige Regierungsoptionen gibt: Schwarz/Rot oder, heaven forbid, Schwarz/Blau.



    Wenn es um eine halbwegs progressive Regierungsbeteiligung geht: Grün wählen, wenn es um eine laute Opposition geht: Die Linke wählen. Die SPD braucht die Opposition zur Erholung von zuviel Groko.

    • @Achim Hack:

      Was ich aus vielen kritischen Kommentaren über die Grünen herauslese ist: "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren."

      Kompromiss scheint in der Demokratie nicht mehr en vogue zu sein.

      Wem hilft das weiter?

      • @Grenzgänger:

        Man könnte auch lesen: man kann regieren ohne seine Werte nach den Wind zu richten.



        Man wird schließlich nicht für den abstrakten Begriff "regieren" gewählt, sondern um etwas darzustellen. Nämlich Positionen, diese muss man dann auch einnehmen.



        Was ist im grünen Bereich passiert? Klima hat damit nur am Rand zu tun (das ist wichtig, nur unser Einfluss ist gering - daher beachten aber niemals dafür den konkreten Umweltschutz zurück stellen. Da kann man nämlich direkt was bewegen, auch als Dtl.)



        es geht konkret um Artenschutz, Renaturierung, das Einhegen der Industrie, das sinnvolle integrieren von erneuerbaren Energien, die Flächenverschließung zu stoppen und zu reduzieren...



        Alles nicht passiert, weil es kein bequemer Kurs gewesen wäre. Man hat sinnvolles Heizen versucht. In den Sand gesetzt und dann einfach alles aufgegeben.



        Das hat nichts mit Kompromissen zu tun, es wurde einfach komplett aufgegeben.



        Insofern haben die Grünen selber gezeigt dass sie Kompromisse nicht können.



        Das kann und muss man benennen, vor allem wenn man die Truppe genau dafür gewählt hat.



        Ob das jetzt wieder zu unbequem war? *grübel*

        • @Das B:

          > Alles nicht passiert, weil es kein bequemer Kurs gewesen wäre.

          Das sehe ich anders: Coronafolgen? Energiekrise auch schon vergessen? Habeck und Klaus Müller haben in meinen Augen gewaltig etwas bewegt - Respekt und Anerkennung von meiner Seite.

          Das sind MENSCHEN und keine Maschinen und schon gar keine Heiligen oder gar Magier!

          Es geht mir endlos auf den Sack dass jeder Kommentarschreiber meint, alles besser zu können...

  • Der Punkt ist doch: Die Grünen wollten damals verändern und haben dann doch nur regiert.



    War das besser?

    • @Das B:

      Genau :-)

  • Und was ist, wenn die junge Generation Angst hat, von diesen Grünen in den Krieg geschickt zu werden? Die grüne Rhetorik lässt das für denkbar erscheinen. Dieser Perspektive würde ich meine Stimme auch nicht geben.



    Und völlig undiskutiert am Thema Ukraine: was wenn es nicht unwesentlich um den Zugriff auf die rohstoffreiche Region Donezk geht? Trump der Dealer hat den Aspekt ja "elegant" ins Spiel gebracht: ukrainische Seltene Erden gegen Militärhilfe. Die EU muss darüber nicht unbedingt reden, aber "grüner Kapitalismus" ist auf diese Rohstoffe angewiesen.



    Und das sind die grünen politischen Perspektiven für die man stimmen soll?

    • @Favier:

      Entschuldigung, aber in "den Krieg geschickt" werden die Jungen nicht von einer Partei. Auch nicht von den Grünen.

      Ob wir hier in Europa/in Deutschland wieder durch Krieg bedroht werden, hängt aktuell wohl v.a. von Trump, Musk und Putin ab.



      Mit denen tändelt aktuell v.a. Fr. Weidel.

      Welche Politik in Deutschland/Europa dem entgegen gestellt werden kann, ist eine der großen Fragen dieser Zeit. Eine sichere Antwort darauf werden wir im Rückblick haben... Ich weiß es nicht. Sie auch nicht.

      Was die Ukraine angeht - aktuell wünscht die Ukraine sich Europäische Unterstützung und zeigt keine Angst vor grünem Kapitalismus, sondern vor dem Verlust ihrer staatlichen Unabhängigkeit.

  • Liebe Grüne, ich hab euch immer gewählt, auch bei der letzten BTW. Danach hab ich mit jedem Jahr Ampel mehr gedacht: WTF? IHR seid die, die mal für Soziales und Menschenrechte standen? Und dann alles zusammenkürzen, was irgendwie danach riecht, euch von der FDP habt übern Tisch ziehen lassen, kein standhaftes positives Wort zu Recht, Menschenrecht, Asylrecht.



    Sorry, ja, diesmal Die Linke, denn ohne die im Bundestag macht ja keiner mehr wirklich den Mund auf, wenn es gegen Geflüchtete, Bürgergeldempfänger, Grundrechte und das irgendwie moralische und ethische Fundament unseres Staates geht.

    Nein, das habt ihr selbst verbockt, zusammen mit der SPD.

    Und erzählt mir nix von politischen Kompromissen und der Mühsal des Regierens.

    • @hierbamala:

      Im Quadrell war Habeck immerhin der Einzige, der von mehr Angeboten für Integration sprach (alle anderen redeten mal wieder nur von Abschiebung als Lösung aller Probleme des Landes).

    • @hierbamala:

      Sie sprechen mir soooooooo aus der Seele, ich denke genauso.

      Ich habe nichts gegen demokratische Kompromisse, aber das SPD und Grüne gegen ihre angeblichen Prinzipien auf den "Migranten sind an allem Schuld" Zug aufgesprungen sind, ist unverzeihlich.

      Und greift, wie Sie sagen, die Grundfesten der Bundesrepublik an.

      Erstaunlich, dass nur die Linken sie konsequent verteidigt haben.

  • Ach, haben die Grünen jetzt gemerkt, dass sie eine Partei der Reichen und Wohlhabenden sind ?

    Die Wähler wissen das schon länger ...

    • @Bolzkopf:

      Mein Eindruck ist eher, dass die Lobby der Fossilen Brennstoffe in den letzten Jahren die Grünen erfolgreich diffamiert hat, mit genau dieser Botschaft.



      Keine andere Partei wurde von Bild-Zeitung und Co. dermaßen "durchs Dorf getrieben" wie die Grünen.



      Vom Parteiprogramm her, vertreten die Grünen soziale Standards. Ich finde sie in der Hinsicht teils glaubwürdiger als die SPD.



      In der Partei gibt es sicherlich Menschen, die das mehr auf dem Schirm haben und andere, die das weniger auf dem Schirm haben.



      Aber der Anspruch ist da, bei dem man die Partei "packen" kann.

      Von den größeren Parteien sind die Grünen in meiner Wahrnehmung die am glaubwürdigsten Zukunfts- und Lösungsorientierte, die auch die Frage nach sozialer Gerechtigkeit mitdenken.

      Ich freue mich auch über eine starke Linkspartei. Aber mich nervt dieses inhaltslose bösartige "Grünen-Bashing" der letzten Jahre.

      Angegriffen wird meiner Meinung nach, wer den etablierten Machtstrukturen der Fossil-Lobby ernsthaft gefährlich werden kann: Die Grünen.

  • Da sind die Bündnisgrünen im Mainstream angekommen.



    Nach Unten zu treten scheint mir, als Linker, ein zu verbreitetes Verhalten zu sein.

    Mir kommt es so vor als ob im Mainstream (Hauptstrom im fließenden Gewässer) auch die Gefahr besteht darin zu versinken.

    Abgesehen davon ist es wohl oft geübt mit 'Whataboutism' von der eigenen Qualität abzulenken.

  • die kritik der LINKEn an den grünen ist berechtigt.



    außerdem könnten sich die grünen mal mit dem gedanken vertraut machen, daß in nicht allzuferner zeit die LINKE zweistellig bleibt + die grünen überholt. das grünen-programm wird ja von den grünen, wenn sie mitregieren, regelmäßig nicht so recht umgesetzt. die transatlantische linie von baerbock läßt auch zu wünschen übrig.

    im moment gehts halt drum, unbedingt die afd daran zu hindern, immer mehr stimmen einzuheimsen.



    selbst wenn es zur minderheitsregierung der union unter duldung der afd kommt: das ist weniger schlimm, als wenn die spd und/oder die grünen in einer koalition mit der union immer weiter federn lassen müssen.



    die ampel mit dem großbürgerlichen bremsklotz fdp solle beiden eine lehre sein.



    ist es aber nicht.



    nun denn, dann ist das szenario, von der LINKEn überholt zu werden, nicht gaz unwahrscheinlich. gälte für spd wie für grüne ...

    außerdem brauchen wir sowie so schon seit 1969 (godesberger programm) eine neue spd, die wirklich sozialdemokratisch ist + die interessen der mehrheit der bevölkerung vertritt.

    das könnte gut die LINKE sein. was spricht dagegen?

  • "...jetzt aber klar machen, dass es zur Umsetzung progressiver Ziele eine progressive Kraft mit Machtoption brauche"



    - Da stellt sich aber doch die Frage, was die Grünen aus ihrer eigenen bisherigen Machtoption gemacht haben: Klimaschutz verwässert und sich von der FDP am Nasenring durch die Manege ziehen lassen. Und nun bewegenen sie sich in der Abschiebe-Ausgrenzungs-Überbietung mit ganz rechts.



    Klar ist: ohne irgendeine Form von Macht kann man nichts verändern. Wenn aber Macht zum Selbstzweck wird und man nichts (wirklich) verändern will, um sie zu behalten - dann sollte man sie schnell verlieren (gilt auch für weite Teile der SPD).

  • B90/Die Grünen bettelt wie die FDP. Peinlich.



    Annalena Baerbock interpretiert die Sätze „Alle wollen regieren. Wir wollen verändern.“ als Gegen-Sätze. Wie wäre es statt „oder" mit „und"?



    Regieren und Verändern. Die Linke macht(e) es schon in einigen Bundesländern. Und sie würden im Bund bei R2G doch sicher mitmachen.

  • Ziemlich verzweifelte Aktion einer Partei, die sich selbsr von momentanen Stimmungen herumwerfen lässt.

    Mal Mitte, um Merkelnachfolgerin zu werden. Mal pseudosozial. Dann Punktepläne gegen Asylbewerber. Jetzt Linkenbashing.

    Nee, da sind mir die Post-Wagenknechtlinken echt lieber.

    Die hatten von Anfang an klare Werte und Positionen. Sie hatten eine Strategie, z.B. mit den Hausbesuchen, und sie führen eine brillante Kampagne.

    Was nützen uns all die Versprechungen, wenn man sich doch nur an Fritze Merz ranschmeißt und alles wieder aufgibt?

    Wer wirklich Verantwortung tragen will, sollte vor allem erstmal die eigenen Positionen klären. Das sehe ich in diesem Meer aus Wischiwaschi und Kurzfrist-Opportunismus zur Zeit nur bei der Linken.

  • Wenn den Grünen als Reaktion von Merz 5 Punkte Plan mit der AfD nur einfällt ihren Regierungswunsch (mit Merz) zu betonen, dann sollten Sie sich nicht mehr wundern, dass sie mit linker Politik nichts mehr in Verbindung gebracht werden. Und regieren, wo soll in den letzten 3 Regierungsjahren eideutig grüner Inhalt gesehen werden. Selbstbestimmungsgesetz bestreite ich nicht.

  • Die Linke schließt nicht aus zu regieren. Dort wo es entsprechende Mehrheiten gibt wie in MV, tut sie das ja. Nur ist eine solche Mehrheit im Bund völlig unrealistisch. Wenn die Linke Kriterien für eine Regierungsbeteiligung verkünden würde, zöge sie Hohn und Spott auf sich von den gleichen Leuten, die ihr jetzt den Regierungswillen absprechen.



    .



    Worin der Mehrwert einer grünen Regierungsbeteiligung bestünde, kann ich dagegen gar nicht mehr erkennen. Habeck hat seine neue Kernkompetenz in der Aufrüstung gefunden, ein doch bemerkenswertes indirektes Eingeständnis seines Scheiterns in dem extra für ihn geschaffenen Superministerium für Wirtschaft und Energie. Man lese im Gegensatz dazu Varoufakis:



    .



    www.focus.de/polit...-56b15f651b6a.html



    .



    Werde MERA nicht wählen, aber vom Kanzlerkandidaten einer progressiven Partei und selbsterklärten Mazzucato-Anhänger würde ich so eine Idee erwarten! Einen paneuropäischen Transformationsfonds. Und nicht dieses gleichermaßen grausliche wie peinliche Anbiedern an die Rüstungslobby.

  • Na ja, wenn die Linke sich was davon versprechen würde, wären sie auch die Ersten am parteilichen Schmutzrohr. Ist halt gerade Wahlkampf und nicht Koalitionsfindungsgekuschel.

  • Wer Merz kontrollieren und kritisieren will, verschenkt seine Stimme...



    wenn er Grün oder SPD wählt

    Nur Die LINKE bietet...



    die Sicherheit aufmerksam , kompetent und effizient die nächste Regierung zu kontrollieren!

    Die Regierungsbilanz der Grünen in der Ampel war schon sehr überschaubar.



    Hier hatten sie aber einen großen Anteil der Ampel Mandate

    Bei Merz werden Sie ein Zwerg sein.

    Wenn Merz es will könnte er jederzeit auf eine dankbare AFD umschwenken.

    Das Rütteln an der Brandmauer neulich im Bundestag hat Merz in der Bevölkerung nicht geschadet.

    Auch wer ständig gegen Rechts demonstriert, sollte darüber nicht hinweg Sehen

  • "Die Grünen (einst:Frieden schaffen ohne Waffen) warnen vor sinkenden Rüstungsausgaben." o tempora o mores

  • Was hier fehlt ist, dass die Linke "nicht Grüne nicht SPD" plakatiert.

    (eine Bekannte hat die Plakate fotographiert)

  • taz: *Grüne entdecken Gefahr von Links*

    Das ist ja sehr interessant, denn die Grünen sehen sich also nicht als eine linke Partei. Sehen die Grünen sich denn wenigstens noch als grüne Partei?

    Vielleicht sollten die Grünen mal in die andere Richtung schauen, dann würden sie auch sehen, wo die echte Gefahr ist.

    • @Ricky-13:

      Die Grünen haben diese Schlagzeile nicht getextet

    • @Ricky-13:

      Die Grünen sehen sich nur als Partei. Wieviel Grün übrig blieb hat man ja gesehen. Immerhin hat es zur Legalisierung gereicht.



      Leider war das eigentlich nicht der Punkt den "grün" ausdrücken sollte.



      Zumindest wenn man die Wähler anhört (zu denen ich bis vor der Ampel zählte, zugegeben.).

    • @Ricky-13:

      Nun ja, je weniger Kritik akzeptiert wird, desto mehr wächst die Brandmauer auch in andere Richtungen bzw. wenn ich mir die besudelten FDP-Plakate anschaue, verschiebt sie sich auch ein Stückweit nach links. Da wird der Fischteich halt immer kleiner.

    • @Ricky-13:

      ???



      Das war doch die taz-Überschrift.

      Woraus wollen Sie da schließen, wie die Grünen sich einsortieren?

    • @Ricky-13:

      Der Titel kommt doch von der Taz, nicht von den Grünen.

  • Es ist ein weiteres Paradoxon der repräsentativen Demokratie, das WählerInnen ratlos zurücklässt: Parteien, die sich inhaltlich näher stehen und miteinander koalitionsfähig wären, müssen sich im Wettbewerb um WählerInnenstimmen voneinander abgrenzen und bekämpfen. Je näher eine Partei den Futtertrögen der Regierungsbeteiligung kommt, desto bissiger wird sie gegenüber direkten Wettbewerbern.

    Die Grünen hat in 3 Regierungen die Chance sich zu beweisen. Seit 1998 ist klar, dass die Grünen in der Opposition besser aufgehoben sind und aus der Opposition heraus mehr grüne Politik machen, als in jeder bisherigen Regierungsbeteiligung. Meine Stimmen kriegen die Grünen schon lange nicht mehr.

    Wenn die (neue) Grüne Jugend nun Stimmung für mehr linke Politik macht, dann sollten ihre Altvorderen auf den Nachwuchs hören, eine Wahlempfehlung für die Linke abgeben und dann geschlossen abtreten.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Das EEG-Gesetz etwa ging aus der Regierungsbeteiligung durch, nicht davor oder danach. Dito die Entfesselung der Energiewende nun.



      Jetzt auch keinen Oppositionskult, bitte!



      Was Kohl und Merkel ohne Grüne anrichteten bzw. verfallen ließen, sollte uns reichen.

      • @Janix:

        Woraus das EEG Gesetz durchging und was es entfesselt bzw. gebremst hat, darüber gibt es viele Meinungen:



        Stromeinspeisungsgesetz(1991)



        Erneuerbare-Energien-Gesetz(2000)



        Erneuerbare-Energien-Gesetz(2004)



        Erneuerbare-Energien-Gesetz(2009)



        Erneuerbare-Energien-Gesetz(2012)



        Photovoltaik-Novelle(Juni 2012)



        Erneuerbare-Energien-Gesetz(2014)



        Erneuerbare-Energien-Gesetz(2016/2017)



        Erneuerbare-Energien-Gesetz(2021)

    • @DemokratischeZelleEins:

      Das ist ganz schön bissig gegenüber den Grünen. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass das von Futtertrögen kommt. Woher kommt es dann?

  • Eigentlich ist es doch egal, ob Linke, SPD, MLPD oder Grüne gewählt werden. Hauptsache keine CDU, FDP oder AFD.

    • @CaoCao_de_taz:

      Schauen Sie auf Programm, Personal und was Ihnen besonders wichtig ist. Auch koalitionsstrategisch o.ä. wird Verschiedenes herauskommen.

    • @CaoCao_de_taz:

      Nicht ganz: wenn alle Links der CDU sich auf viele Parteien verteilen, die alle nicht über 5% kommen, dann hat die CDU alleine eine absolute Mehrheit.

    • @CaoCao_de_taz:

  • War ein Nebensatz von Brantner, der das Faß bei mir zum überlaufen brachte: die Grünen würden aufgrund neuer Gesetzgebung nicht mehr jede Eidechse schützen. Diese Infantilisierung von Naturschutz geht gar nicht, zumal die Ampel nichts dagegen unternahm, dass wie jedes Jahr jeden Tag für den Neubau 25 Hektar Natur versiegelt wurden.

    Habeck hat dafür gesorgt, dass Adler beim Windradausbau mit weniger Schutzabstand auskommen müssen. Goldene Zeiten für Investoren, um mit 245-Meter Windrädern die Natur zu überziehen, wo sie bisher unberührt war und voller seltener Vögel (Seeadler) ist.



    Nichts gegen tatkräftige Unterstützung der Ukraine. Aber warum sind die Grünen dabei Weltmeister?



    Dann die Katastrophe beim sozialen Wohnungsbau die zu hohen Mieten, die die Grünen in der Ampel nicht besonders kümmerte.



    Genau so wie der Abgang der Grünen Jugend, dem die Spitzengrünen Schmähworte hinterherwarfen. Genau diese widerständigen Grünen fehlen jetzt der Partei, um glaubwürdig bei der Jugend gegen den Rechtsrutsch bei der CDU zu sein.



    Die Grünen und die Merz-CDU nach der Wahl. NEIN DANKE!!!!!

    • @Lindenberg:

      Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn die Adler dann eher über Braunkohlekraftwerke fliegen würden. Die sind nicht so hoch.

      Spaß beiseite, ich verstehe Ihren Punkt. Aber irgendwie muss man Kompromisse eingehen. Erst war Windkraft die Lösung, für die AfD das Feindbild, für die Natürschützer:innen sind sie kapitalistisch, für die Süddeutschen unschön...

      Was denn nun?

    • @Lindenberg:

      Es sind nicht 25 Hektar/Tag sondern 52 Hektar/Tag, legalisierte Umweltzerstörung zum "wohle" der Menschen.

    • @Lindenberg:

      Sehe ich ganz ähnlich, danke.

  • Die Linke hat das beste Klimaprogramm aller großen Parteien. Das mag zwar immer noch nicht ausreichend sein, aber immer noch deutlich besser als die Lüge vom "grünen Wachstum" oder "grünem Kapitalismus" wie er von den Grünen propagiert wird und die, wenn man Klimaforschern glaubt oder auch nur ein bisschen von kapitalistischer Wachstumslogik versteht, genau das ist: eine Lüge.

    • @Bartleby208:

      Im praktischen Handeln haben die Linken weniger auf Umwelt geachtet als die Grünen, doch in der Tat ist BIP schon die falsche Kennzahl: das nimmt man nur für Kriegswirtschaften. Wachstum ist kein Ziel, höchstens ein Mittel. Und aus ökologischen Gründen ist auch weniger Zeugs für gleiche Wohlfahrt etwas Positives und produktiver.



      Die jetzigen Linken haben dabei die ältlich redenden Sportwagenfahrer wie Ernst zum Glück los.

    • @Bartleby208:

      ???

      Die Linke ist extrem spät auf das Thema Klima aufgesprungen.

      Sie hatten es sehr lange nicht auf dem Schirm.

      Die Linke ist auch keine große Partei.

      Was soll bitte an dem Klimaprogramm der Linken realistischer sein?

      Die "Silberlocken" sind alle drei ausgewiesene Klimaschützer?

      • @rero:

        Man kann ihnen aber zu Gute halten, dass sie progressive Inhalte auch glaubhaft übernehmen können während die Grünen aktuell progressive Inhalte schon im Wahlkampf opfern und das BSW nie welche hatte.

        • @Klobrille:

          Wo konkret kann man ihnen das zu Gute halten?

          Welche Inhalte der Linken halten Sie für glaubhaft?

          Das BSW hat auch eindeutig aus linker Sicht progressive Inhalt.

          Es hat ja seinen Grund, dass Wagenknecht & Co. vorher in der Linken war.

          Warum wollen Sie das unter den Tisch fallen lassen?

  • 》Das WortRegierungbildete sich aus dem seit dem13. Jahrhundertgebrauchtenmittelhochdeutschenregieren, welches über dasaltfranzösischeregerauslateinischregereentstand. Dieses bedeutete im engeren Sinne so viel wie „richten“ bzw. „lenken“ und im weiteren Sinne „führen“, „leiten“. 《 (Wikipedia)



    .



    Also z.B. sowas hier:

    》Die Bundesregierung hat in der aktuellen Legislaturperiodezahlreiche Ausnahme-Personalentscheidungengetroffen: In jeweils Hunderten Fällen wurdenBeschäftigte ohne Probezeit verbeamtet, Stellen ohne Ausschreibung besetzt und Besoldungsgruppen übersprungen.《 ("geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage derLinken-Abgeordneten Heidi Reichinnekhervor")



    .



    www.tagesspiegel.d...mtet-13235314.html



    .



    "Basisdemokratisch" war bei den Grünen übrigens auch mal ein positiv besetzter Begriff.



    .



    Und ein "Bekenntnis zur Nato" war für sie auch nicht schon immer Vorausetzung für Koalitionen, Ausweis von Regierungsfähigkeit...



    .



    www.zeit.de/politi...habeck-linkspartei

    • @ke1ner:

      Die 1980er sind nicht die 2020er. In mehrerlei Hinsicht und bei Sicherheit gewiss. Weder war damals die SU in Europa expansiv unterwegs, noch war die Bundeswehr zu einem seltsamen Mix aus auslandseinsätzig und kaputtgemacht verkommen. Und der frühe Reagan hatte Sätze am Leib, dass es einen schüttelte, und besetzte aus innenpolitischen Gründen mal eben Grenada etc.

      • @Janix:

        》Weder war damals die SU in Europa expansiv unterwegs [...]《



        .



        Die Ukraine gehörte zur SU, Polen, Ungarn, die Tschechoslowakei und die baltischen Staaten entweder auch oder zum Warschauer Pakt - ihre Freiheit heute (z.B. auch die, der EU beizutreten) ist eine Folge der von Brandt, Scheel und Bahr eingeleiteten Friedenspolitik.



        .



        Erreicht auch mit mündlichen Zusagen, die NATO nicht nach Osten zu erweitern



        .



        www.theguardian.co...y-it-matters-today



        .



        Gegen Typen wie Breschnjew und Gromyko sind Putin/Lawrow Chorknaben, vor allem aber hat Europa (zu dem Russland in großen Teilen auch gehört) insgesamt geostrategisch verloren.



        .



        Trump setzt faktisch Obamas "A Pivot to Asia" um, kann sich konzentriert mit China auseinandersetzen, während Russland und die EU mit Krieg beschäftigt sind, die Ukraine vorher noch "ausgeschlachtet" (kritische Rohstoffe) werden soll.



        .



        Nordstream (sowohl Biden wie Trump (Sanktionen) ein Ärgernis) soll privatisiert werden, die Infrastruktur für Fracking-Gas aus den USA ist bereitgestellt.



        .



        Die EU - auch immer schon wirtschaftlicher Konkurrent der USA - ist mindestens auf Jahrzehnte geschwächt.

        • @ke1ner:

          Sorry, es geht doch gar nicht gegen die Friedenspolitik von damals. Reflexe aus!



          Es geht darum, dass man antiamerikanische Kritik damals noch halbwegs an der NATO anhängen konnte, heute aber nicht.



          Mythenkiller: Gorbatschow hat ausdrücklich und wiederholt gesagt, dass die Erweiterung der NATO kein Thema für eine Vereinbarung war. Der Warschauer Pakt existierte ja noch. Es wäre vielleicht nett oder bequem gewesen, Pufferstaaten minderen Rechts zu etablieren ohne Bündnisfreiheit, doch halten Sie das bei längerem Nachdenken für auch nur irgendwie begründbar?

  • "die Linke behandele die Klimakrise „oft als zweitrangig“" trifft ja mittlerweile wohl eher auf BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN selbst zu. Mit ein Grund für unzufriedene, bald ehemalig Wähler zum Wechsel. Bei den Linken sammelt sich die Jugend, die sich von den Grünen verraten fühlen. Die müssen sicher in den Bundestag kommen.

    • @Martin Weiblen:

      Stimme Ihnen und den meisten der hier kommentierenden Foristen zu. War über die Übereinstimmung erstaunt, da ich vermutete, in der taz-Kommune überwiegend Parteigänger der Grünen zu finden. Aber auch unter denen gibt’s wohl noch den einen oder die andere mit (selbst)kritischen Ansichten.😉



      Ich denke, die Anti-Linken-Kampagne der Grünen ist aus der Not geboren, weil denen der Allerwerteste jetzt ziemlich auf Grundeis geht.



      Aber 12% für die Grünen sind doch auch ganz nett, 9% für die Linken wäre noch besser, sage ich mal. Um R2G im Parlament zu einer regierungsfähigen Mehrheit zu verhelfen, reicht‘s allemal nicht, das ist doch klar. Dafür würde es übrigens auch nicht bei einer Mehrheit der Mandate reichen, wegen fehlender inhaltlicher Übereinstimmung.



      Hoffentlich erweist sich diese überflüssige, kontraproduktive Kampagne auf dem letzten Wahlkampf-Meter als Rohrkrepierer.

  • Es ist schon armselig.



    Erst werfen die Grünen alles was sie mal als Links-Ökologische Partei ausgemacht hat über Bord um sich mit den anderen Bürgerlichen Kräften in der "Mitte" herumzudrängeln....



    und jetzt raten sie davon ab die Linke zu wählen, anstatt sich selbst daran zu erinnern, dass es zumindest mal einen eigenen linken Flügel in der Partei gab.

    • @Bürger L.:

      Den Linken Flügel der Grünen gibt es weiterhin.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Gibt es denn? Was man halt so 'links' nennt, oder? Ich habe eher den Eindruck, dass sich der überwiegende Teil der Linken mit dem realpolitischen Kurs von Habeck und Baerbock durchaus abgefunden und arrangiert hat.

  • Genau der letzte Satz des Artikels bringt es auf den Punkt, warum ich schon länger die Grünen für mich ausgeschlossen habe. Da ist es nur das Sahnehäubchen, daß sie jetzt offensichtlich auch nach den Linken mit Dreck schmeißen.

  • Ist das jetzt Copy and Paste?



    Für die CDU/CSU ist der Hauptgegner die Grünen, für die Grünen die Linke?



    Ich bin froh, wenn dieser Wahlkampf vorbei ist, und hoffe inständig, dass die demokratischen Parteien in sich gehen und und wieder den wahren Gegner, die AfD, politisch bekämpfen bis hin zum Verbotsantrag.

    • @Marinero:

      Wenn aus zwei Halbsätzen "sind jetzt der Hauptgegner" konstruiert wird, passt irgendwas in der Logik nicht.

  • "In einer Zeit, in der eine schwarz-blaue Mehrheit droht, sollten Parteien links der CDU nicht gegeneinander Wahlkampf machen"



    Was ein ausgemachter Käse - die Ukrainefrage ist neben Migration und Wirtschaft das entscheidende Thema in allen Wahlumfragen und bei den zahlreichen TV Duellen. Linke und Grüne vertreten bezüglich der Ukraine komplett gegensätzliche Positionen und auch bei der Migrationsfrage liegen mittlerweile zwischen ihnen Welten...



    Gerade WEIL man sich bei einigen Themen überschneidet und bei anderen nicht macht der Wahlkampf Sinn 🤷‍♂️



    ---



    "Den Mindestlohn (2015 unter der Großen Koalition eingeführt) habe die Linke „aus der Opposition heraus durchgesetzt“ und als Nächstes werde man auch ohne Regierungsbeteiligung für einen Mietendeckel sorgen."



    😂 😂 😂 Na klar 🤦‍♂️



    Und Scholz hat auch nur auf Druck der Linken den Mindestlohn auf 12 Euro gehoben...🙄



    Was ein Käse. Keine Regierung ließ sich jemals von einer 5%-Partei treiben.



    Da muss man nur ans andere Ufer des Parlaments schauen - auf Forderungen der AfD gab vor ein paar Jahren auch noch kein Politiker irgendwas, erst seitdem die stark dazugewonnen haben wird denen nach dem Mund geredet...

    • @Farang:

      Zum Thema Mindestlohn besser noch mal mehr lesen, auf den Rest geh ich gar nicht erst ein.

  • Ich habe bei der letzten Bundestagswahl auch noch GRÜN gewählt, werde jetzt aber LINKS wählen.

    Der Hauptgrund ist, das die GRÜNEN scheinbar den Klimaschutz vergessen haben, der meiner Ansicht nach nur mit einer Abkehr vom Wachstumsmantra und vernünftigem Verzicht geht.

    Das ist im Kapitalismus nicht machbar, dafür bräuchte es einen Systemwechsel, hin zu einer wirklich nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, das haben die GRÜNEN in die Zukunft verschoben.

    Der zweite Punkt ist, das ich mit der von den Grünen geforderten Aufrüstung nicht mitgehen kann, eher müßten wir abrüsten, wir brauchen alle Ressourcen für den Klimaschutz!

  • Gefahr von links. Aha. Sich mit der reaktionären Union zu verbinden ist also besser? Tja, liebe Grüne, das ist genau der Grund, warum ich euch schon seit langem nicht mehr wähle. Das Grün ist mittlerweile pechschwarz.

  • Grüne und Linke zeigen ähnliche Qualitäten, die bei anderen Parteien zumeist fehlen: Soziales und Umwelt, Solidarität auch international, ...



    Es sind zwei Parteien, die in dieser Hinsicht etwas zu bieten haben.



    Dass die Linken hineinkommen, kann mal optimistisch angenommen werden; also entfällt das strategische Argument, die Linken noch rüberlupfen zu wollen.



    Damit kann jede und jeder einfach nach persönlichen Präferenzen Linke und Grüne vergleichen.

    • @Janix:

      Also wenn die Grünen eines nicht sind, dann eine Soziale Partei. Da ist ja selbst die CDU sozialer aufgestellt.



      Bei den Grünen wird ja wirklich alles eher teurer, statt günstiger und es kommt ja nicht von ungefähr, dass man de Grünen nachsagt, beim Klimaschutz die Soziale Komponente nicht mitzudenken.



      Also bei allem Wahlkampf, aber das ist wirklich keine Stärke der Grünen, wo sie auch nur irgendeinen Erfolg vorweisen könnte...

      • @Walterismus:

        Die CDU sozialer? Verlieren Sie gerade in der Empörung den Blick auf die Verhältnismäßigkeit?

      • @Walterismus:

        Ist kein Wahlkampf. Ist einfach, dass es sozial ist, dass v.a. Viel-Verschmutzer und Viel-Energieraushauer mehr zahlen und dann alle von der besseren Umwelt und dem besser ausgestatteten Haushalt profitieren. Diese Viel-Verschmutzer sind im Durchschnitt die Reicheren, die sich Großeinfamilienhaus, feiste Autos, Flüge, Pools, ... überhaupt leisten können.



        Umweltschäden an die nächste Generation oder Dritte heute wegdrücken zu wollen wäre sogar höchst unsozial. Da werden - offenbar bei manchen verfangend - Strohmänner gebaut, bei allen Details, wo ich dann auch mal kritisch wäre. Der Grundsatz stimmt.

        Die Inflation entstand durch a) den Zusammenbruch der globalen Ketten durch Covid und b) den Putin-Gas-Schock, der die Untätigkeit der Vorgänger massiv aufdeckte. Aber sicher irgendwie die Grünen, ganz gewiss.

        Die CDU hatte früher einmal einen sozialen Flügel, der besonders in Merz' und Linnemanns Bundesland stark war. Nach Laschet war's das. Das ist jetzt 2004er Neben-FDP für die Wenigen.



        Ich danke derweil für den niedrigsten Strompreis seit 2017 zumindest für die Industrie, weil die Energiewende endlich wieder entfesselt wurde.



        Ansonsten wählen Sie die Linken.

        • @Janix:

          Jemand der sich kein Essen, Heizung oder Wohnung mehr leisten kann, weil alle Preise durch die Decke gehen und hier hat die Grüne Politik auf so vielen Ebenen diese Effekte mitverstärkt, anstatt Maßnahmen zu beschließen, die sie verhindern!, der wird sich auch nicht mehr an einer gesunden Umwelt erfreuen.



          Und selbst wenn, die Grünen haben besonders in der letzten Regierungsbeteiligung jeglichen Umweltschutz eh komplett über Bord geworfen.



          Auf Rügen wurde bspw. ein völlig unnötiges Flüssiggasterminal mitten in ein Erholungsgebiet gesetzt - auf Druck des grünen Klimaschutzministers!