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Wahl neuer Ver­fas­sungs­rich­te­r:innenBrosius-Gersdorf: Bin nicht „ultralinks“

Nachdem die Wahl dreier RichterInnen gescheitert war, stellt die von der SPD nominierte Juristin nun einiges klar. Grüne wollen Wahl noch diese Woche.

Die Juristin Frauke Brosius-Gersdorf Foto: dpa

Berlin dpa | Nach der gescheiterten Wahl von drei Verfassungsrichtern im Bundestag hat die von der SPD vorgeschlagene Staatsrechtlerin Frauke Brosius-Gersdorf Darstellungen zurückgewiesen, sie sei „ultralinks“ oder „linksradikal“. Solche Einstufungen seien diffamierend und realitätsfern, heißt es laut ZDF und Deutschlandfunk in einer Erklärung der Professorin. Die Berichterstattung über sie und ihre Standpunkte sei in Teilen der Medien unzutreffend, unvollständig sowie unsachlich und intransparent gewesen.

So sei etwa die Behauptung verunglimpfend, sie habe sich für eine Legalisierung und eine Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs bis zur Geburt ausgesprochen. Auch ihre Positionen zu einem Kopftuchverbot und zu Paritätsmodellen für die Wahl des Bundestags seien häufig falsch dargestellt worden, betont Brosius-Gersdorf laut Deutschlandfunk in dem Schreiben. Eine eingehende Befassung mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit zeige vielmehr, dass ihre Positionen im Ganzen betrachtet der demokratischen Mitte zuzuordnen seien.

Grüne drängen auf diese Woche

Die Grünen im Bundestag drängen unterdessen die Koalition, eine Sondersitzung zur Wahl von drei Verfassungsrichtern noch in dieser Woche zu ermöglichen. Die Fraktionschefinnen Katharina Dröge und Britta Haßelmann forderten ihre Amtskollegen Jens Spahn von der Union und Matthias Miersch von der SPD in einem Brief auf, „die Durchführung einer Sondersitzung des Deutschen Bundestags für diese Woche zu beantragen mit dem Ziel, die Wahl der drei vom Richterwahlausschuss nominierten Richterinnen und Richter für das Bundesverfassungsgericht vorzunehmen“. Das Schreiben liegt der dpa vor.

„Wir halten es für unverantwortlich, diese wichtige Entscheidung des Bundestags über Wochen offenzulassen“, mahnen die Grünen-Fraktionschefinnen. Es sei auch eine Frage des Respekts den Kandidierenden gegenüber. Diese hätten sich seit Wochen auf die Wahl vorbereitet. Ihnen gegenüber bestehe eine Verantwortung nach gemachten Zusagen und dem klaren Votum des Richterwahlausschusses.

Am Freitag waren die Wahlen zweier neuer Richterinnen und eines Richters für Karlsruhe kurzfristig von der Tagesordnung des Bundestags abgesetzt worden. Der Druck gegen die von der SPD vorgeschlagenen Potsdamer Staatsrechtlerin Frauke Brosius-Gersdorf war in der Union zu groß geworden. Die Fraktionsführung konnte die mit dem Koalitionspartner verabredete Unterstützung nicht mehr garantieren. Die Grünen forderten schon an diesem Tag einen Neuanlauf bei einer Sondersitzung in der nun laufenden Woche und untermauerten dies nun mit dem Brief. Kanzler Friedrich Merz (CDU) hatte allerdings am Sonntag im ARD-„Sommerinterview“ erklärt, bei der Wahl gebe es keine Eile.

Keine Lösung in Sicht

Inhaltlich ist keine Lösung des Streits in Sicht. Die SPD-Fraktion hält an Brosius-Gersdorf fest. Dröge und Haßelmann zeigten sich besorgt über die anhaltende Debatte. „Insbesondere rechtspopulistische Plattformen arbeiten hier mit der Verbreitung von Unwahrheiten, Überspitzungen und verzerrten Aussagen. Dieser Zustand ist inakzeptabel und kann nicht über weitere zwei Monate fortgesetzt werden“, schreiben sie an Spahn und Miersch. Die Grünen seien bereit, allen drei Kandidaten die „volle Unterstützung auszusprechen“.

Die Eilbedürftigkeit einer Sondersitzung des Parlaments begründen die Grünen auch damit, Schaden vom Bundesverfassungsgericht abzuwenden. Zudem dürfe das Land nicht über Monate im Unklaren gelassen werden, ob Deutschland noch eine handlungsfähige Regierung habe.

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108 Kommentare

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  • §218, Kopftücher und all die anderen Themen, Jens Spahn und das ganze Drumherum, all der aktuelle, köstlich amüsante Theaterdonner: nichts als eine kollektive Nebelkerze der Linken in D, und niemand spricht es aus.

    Worum geht es wirklich? Im zweiten Senat des BVG durch entsprechende Besetzung ein AgD-Verbot sicherzustellen!

    Nicht, dass man sie vermissen würde! Der „angenehme Nebeneffekt“ wäre jedoch die faktische Revision aller Wahlergebnisse der letzten Jahre und plötzlich, -oh Wunder-, Rot-Rot-Grün flächendeckend!

    Darum geht es wirklich, und das ist der Grund für den Widerstand der Union.

    Ich bin gespannt, was die Bevölkerung zu diesem Umsturz sagen wird, wenn es soweit ist. Wahrscheinlich nichts. Wir sind in D, nicht in F oder GB.

  • Jens Spahn hat mit seinem unvermögendem Intellekt unserem Bundesverfassungsgericht unermesslichen Schaden zugefügt. Was muss dieser Mann eigentlich noch anstellen, bis unser Kanzler Friedrich Merz unseren Bundespräsidenten Steinmeier vorschlägt, Jens Spahn umgehend aus dem Amt zu entheben.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Sie wissen schon, dass Spahn inzwischen Fraktionschef ist? ; )



      Als Minister wäre er vermutlich eher weg vom Fenster gewesen, weil verbrannt und unzuverlässig.

      Hrn. Merz kann ein kupierter Spahn vielleicht kurzfristig recht sein, aber Thorsten Frei kann die ganze Koordination mit der SPD auch nicht alleine stemmen, der hat eigentlich das Kanzleramt zu managen. Merz muss die Schlüsselstelle Fraktionsvorsitz schon ernst nehmen und ernsthaft besetzen.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Schön gebrüllt, Löwe. Wusste jetzt gar nicht, dass man zum Abgeordneten und Fraktionsvorsitzenden im Bundestag durch den Bundespräsidenten ernannt (und entsprechend wieder entlassen) wird. Ich dachte doch tatsächlich immer, dafür gäbe es Wahlen (Bundestags- bzw. fraktionsinterne). Aber ein so haushoch überlegener Intellekt wie Ihrer, der Herrn Spahn von Ferne so wortgewaltig aburteilen kann, wird ja da wohl kaum irren können... ;-)

      • @Normalo:

        Sie meinen der Drops für Jens Spahn ist eh geluscht, da seine Fraktion nicht mehr geschlossen hinter ihm steht ? Fein wäre es, die Fraktion trennt sich zeitnah von ihrem Fraktionsvorsitzenden Jens Spahn.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Nein, ich meine, dass der von Ihnen pompös ins Spiel gebrachte Steinmeier absolut nichts damit zu tun hat, ob Jens Spahn sein Mandat oder seine Funktion behält. WENN ihn jemand da rauskegeln kann, dann ja, seine Fraktion. Aber dass die nicht mehr hinter ihm stünde, ist pure Spekulation - und recht unwahrscheinlich.

          Am Ende wird die Fraktionsmehrheit ja auch überlegen, wer hier wirklich versagt hat. Ich bin nach wie vor nicht begeistert von Frau Brosius-Gersdorf, aber sie in den zweiten Senat zu setzen, macht sie eigentlich in den bekannten Streitfragen weitgehend unschädlich - egal was der Shitstorm sagt. Ein "Do-or-Die", für das so ein erratisches Verhalten gerechtfertigt wäre, ist ihre Verhinderung also mit Sicherheit nicht. Die eigentlichen Deppen sind mithin nicht Spahn sondern die Abgeordneten, die sich gegen Fraktionsdisziplin und Vernunft in die Verweigerung haben treiben lassen. Es ist der Job des Fraktionsvorsitzenden, sowas NACH MÖGLICHKEIT zu verhindern, aber wenn Abgeordnete nicht rational agieren, ist das schwer ihm anzulasten. SO frei muss das einzelne Mandat immer bleiben.

          • @Normalo:

            Gerade gestern abend durch einen Bekannten darauf aufmerksam gemacht worden, der Ehemann ist den Politikern ja nicht unbedingt unbekannt. Herr Hunertus Gersdorf war in der Zeit von 2010 - 2013 in der vom Bundestaf eingesetzten Enquete-Kommission " Internet und digitale Gesellschaft ". Unteranderem war in dieser Kommission auch Axel Eduard Fischer [ CDU ] gegen den die Staatsanwaltschaft München inzwischen 2024 wegen der Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträger im Zusammenhang mit der Aserbaidschan-Affäre Anglage erhoben hat. Es könnte durchaus Zusammenhänge geben - dann wären die Mandatsträger nicht so frei und unabhängig wie es angemessen wäre.

            • @Alex_der_Wunderer:

              Alex, ich werde aus Ihnen gerade nicht so ganz schlau, wenn ich das direkt sagen darf.

              • @Janix:

                Die Abgeordneten von der CDU müssten jeder eine schriftliche Stellungnahme mit der Begründung, warum sie sich nicht für Frau Prof. Brosius-Gersdorf aussprechen wollen, abheben.

                • @Alex_der_Wunderer:

                  ...ups - " abgeben " 😉

            • @Alex_der_Wunderer:

              Wo auch immer da jetzt ein Sachzusammenhang liegen soll... 🙄

              • @Normalo:

                Dazu sollte man sich etwas näher mit der " Neuen Rechten " befassen...



                Empfehle einmal folgende Literatur : " Rechte Netzwerke - eine Gefahr " von Stephan Braun, Daniel Hirsch



                Herausgeber VS Verlag für Sozialwissenschaften



                Thema: Politikwissenschaft



                ISBN 978-3-8100-4153-1



                eBook ISBN 978-3-322-81009-0

    • @Alex_der_Wunderer:

      Aus welchem Amt? Spahn ist Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU. de.wikipedia.org/w...ktionsvorsitzender



      „der Leiter einer Fraktion in einem demokratisch gewählten Parlament. Er wird durch die Mitglieder der Fraktion gewählt. "

    • @Alex_der_Wunderer:

      Sie erwarten von einem politisch-intellektuellen Leichtgewicht, dass es das andere Leichtgewicht erkennt und fallen lässt?

      • @B. Iotox:

        Ich würde von unserem obersten Staatsoberhaupt dem Bundespräsidenten erwarten, nicht an seiner vornehmen Zurückhaltung festzuhalten.

  • Irgendwie hat man es mal wieder geschafft den gesamten Diskurs nach rechts zu verschieben. Ich weiß, dass die Positionen von Fr. Brosius-Gersdorf nicht einfach "Pro Abtreibung", "Pro Kopftuch" und "Pro AfD Verbot" sind, sondern deutlich differenziertere Überlegungen zur Vereinbarkeit konkurrierender Rechtsgüter bzw. Urteilsbegründungen.

    Aber mal unter uns, falls das mittlerweile linksextreme Forderungen sind, wo ist dann dann bitte die Mitte angekommen? Das schwingt in der Kommunikation so beiläufig und unhinterfragt mit.

    • @drum:

      Es geht zumindest einigen darum, Richters zu verhindern, die ein AfD-Verbot mittragen könnten - wie wär's damit?



      Gerichte politisch zu umkämpfen ist unschön. Nicht gegenhalten wiederum auch gefährlich. Ein Dilemma.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Idee war, dass Brosius-Gersdorf gestern bei Lanz war. Bei dem anschließenden Gespräch zwischen Lanz, Anna Lehmann und dem Redakteur der NZZ, sorry Name grade nicht parat, merkte man bei Letzterem, dass sich die Rechte auf diese Kampfbegriffe so sehr eingelassen hat und da kaum wieder runterkommen wird, egal, wie sachlich man es juristisch erklärt. Dazu kommt, dass das mit dem Koalitionsvertrag wahrscheinlich eher der CDU negativ auffallen wird. Das hätten die gerne vertuscht, aber nun hat es Brosius-Gersdorf ausgesprochen, dass diese Position zum Schwangerschaftsabbruch und deren zukünftige Übernahme durch Krankenkassen auch im Koalitionsvertrag mainstream ist. Oh weia.



    Ich hatte den Eindruck, dass Brosius-Gersdorfnach einer Möglichkeit sucht, sich zurückzuziehen. Klug wär’s in dem Fall, wenn die SPD dann eine Kandidatin aufstellt, die sich öffentlich vielleicht nicht ganz so exponiert hat, aber liberale Ansichten vertritt, vielleicht nicht nur Gesellschaft politisch, sondernauch in Sachen Wirtschaft.

  • Juristisch werden Sie auch schon mal zu hören bekommen, dass die Geburt (entweder die einsetzenden Wehen oder das Herauskommen) zum Menschen macht, die Leibesfrucht daher den 218 etc. braucht. Eine Juristin kennt solche Diskussionen natürlich und spricht differenziert, dass man Sachen so oder so sehen kann.



    Wir sollten auch differenziert hinhören, statt nach Hörensagen zu meinen.

    Karlsruhe betonte dagegen die Geltung der Menschenwürde schon des ungeborenen menschlichen Lebens. Das übersehen ja viele umgekehrt gerne, dass es auch diese Perspektive gibt und was für ie spricht.

    Geht es hier um Abtreibung? Quark, das ist nur der Skandalon-Versuch, der traurig verfängt. Ein gutes Gericht geht nach Argumenten und bleibt in der Rolle. Ab und an kommt ein Aktivist wie Kirchhof und erfindet Reichen-Rechte, ok, aber in der Regel werden die Senate das schon ausdiskutieren, und dafür braucht man gute Fachkenntnis. Die wohl niemand ihr abspricht.

    • @Janix:

      Zur Versachlichung der Debatte würde auch beitragen, von einem medikamentösen oder operativen Schwangerschaftsabbruch zu sprechen.

  • taz: *Inhaltlich ist keine Lösung des Streits in Sicht. Die SPD-Fraktion hält an Brosius-Gersdorf fest.*

    Wenigstens mal etwas Positives von der SPD.

    Und wenn einige Unions-Politiker behaupten, das die Potsdamer Staatsrechtlerin Frauke Brosius-Gersdorf „ultralinks“ oder sogar „linksradikal“ sei, dann ist es ja sehr erschreckend, in was für einem 'braunen Gewässer' einige Unions-Politiker wohl 'schon segeln', denn solche Wortwahl gehört eindeutig zur "Rhetorik" der AfD.

  • Was mir in der Debatte untergeht: Frau Brosius-Gersdorf wird nie allein entscheiden und es wird immer auf das Mehrheitsvotum der Richterinnen und Richter ankommen. Daher wird viel zu emotional und eben auch bar von Tatsachen über ihre Positionen diskutiert. Ich meine, das das Gericht durchaus mit Personen verschiedener Haltung gut besetzt ist. So kann bei der Urteilsfindung eine Perspektive mehr einfließen und die Urteile werden bedachter gesprochen. Schon deshalb hatte sie meine Unterstützung, auch wenn ich nicht überall mit ihr übereinstimme.

    • @dol-fan:

      Nja, eine Stimme ist eine Stimme, und bei acht Richtern pro Senat kann das - gerade in kontroversen Fällen - schon den Ausschlag geben. Wir wählen unsere Bundestagsabgfordneten ja auch nicht in der Hoffnung, dass sie dann allein Alles in unserem Sinne entscheiden. Trotzdem ist die Wahl wichtig.

      Viel relevanter ist allerdings (und das ist auch mir in dem ganzen Lärm erst etwas spät aufgefallen), dass Frau Brosius-Gersdorf für den ZWEITEN Senat nominiert ist. Der befasst sich überhaupt nicht mit strittigen Grundrechtsfragen wie Abtreibung, Impfpflicht, oder Kopftuchverbot, für die sie angegriffen wird.

      Nur ein etwaiger Parteiverbotsantrag würde dort landen. Aber zu dem hat sie sich auch nicht wirklich kontrovers geäußert (nur halt nicht so, wie es der AfD in den Kram passt).

    • @dol-fan:

      Interessante Meinung aus dem Presseclub: die CDU/CDU bekommt ihre konservativen (für TAZ-Verhältnisse rechten) Kandidaten nicht mehr durch, weil die Grünen das nicht wollen, wohingegen die progressiven (für CDU-Verhältnisse linken) Kandidatinnen der SPD ernannt werden. Das ist kein Einzelfall, sondern schon länger System und Brisius-Gersdorf jetzt wohl ein Stück zu weit links.

  • Jemand der der Meinung ist sich selbst rechtfertigen zu müssen, ist für das Amt nicht geeignet. Es wird hochnotpeinlich für die gesamte Regierung, wenn die Frau weiter als Kandidatin auftritt.



    Wenn sie nicht einmal Erfahrung im Gerichtswesen hat, wie zu lesen ist, dann ist sie grundsächlich nicht geeignet. Juristische Theoretiker sitzen genug in den Parlamenten.

    • @postblitz:

      Sie wird massiv angegriffen und soll die Klappe halten? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es gibt Ämter, die über dem medialen Hickhack und der Tagespolitik stehen und da auch möglichst bleiben sollten. Das des Bundespräsidenten und der Bundesverfassungsrichter gehört dazu - das der Bundestagspräsidentin übrigens auch, und Sie merken, wie es die Gemüter rührt, wenn eine Amtsträgerin ihre Flughöhe mal verlässt und sich zu sehr im tagespolitischen Diskurs blicken lässt.

        Von daher ja: Frau Brosius-Gersdorf täte gut daran, die Streithähne in ihrem Sud schmoren zu lassen und nicht in eigener Sache Propaganda (so verstehen es ihre Gegner) zu machen. Was sie bei Lanz gesagt hat, hätte viel besser z. B. ein Voßkuhle oder sonstwer sagen sollen, der aus dem Zirkus raus ist, in der Sache kompetent und über jeden Verdacht erhaben.

        • @Normalo:

          Also ich möchte niemanden in einer verantwortungsvollen Position, der sich einfach mal so attackieren lässt. Sie macht das völlig richtig.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Sehe ich halt anders. Persönliche Streitbarkeit ist in politischen Ämtern eine Tugend, aber Verfassungrichter sollen eben bei aller politischen Überlagerung ihres Amtes dieses möglichst UNpolitisch ausüben, und das schließt auch die manifeste Verfolgung eigener (Macht-)Ambitionen ein. Deshalb ist maximale Distanz zu solchen ad personam-Schlammschlachten aus meiner Sicht der bessere Weg.

            Außerdem ist das Wesen der Außenwirkung von Verfassungsgerichtsbarkeit nunmal, dass sie nicht diskutiert und mit den Beteiligten ringt, sondern dass sie Recht spricht - final, allgemeinverbindlich, souverän und bitte gerne maximal vertrauenswürdig, dass sie sich nicht aufspielt oder eigene politische Agenden verfolgt. Da ist JEDE öffentliche Positionierung abseits der reinen Richtertätigkeit mit maximaler Vorsicht zu erwägen.

            • @Normalo:

              Verfassungsrichter müssen sich verleumden lassen?



              Oder noch schlimmer. Sie ducken sich weg und fällen wohlgefällige Urteile?



              Meiner Meinung nach müssen sie sogar streitbar sein. Immerhin sollen sie die Verfassung verteidigen. Wie soll das gehen, wenn sie sich nicht mal selbst verteidigen?

              Übrigens. Völlig neutrale Menschen sind ein unerreichbares Ideal.

    • @postblitz:

      "Wenn sie nicht einmal Erfahrung im Gerichtswesen hat, wie zu lesen ist, dann ist sie grundsächlich nicht geeignet."

      Das geht ein wenig zu weit. Das BVerfGG schreibt vor, dass stets sechs der 16 Richter zum Zeitpunkt ihrer Ernnenung Berufsrichter gewesen sein müssen, keineswegs alle. Und es waren auch nie mehr als 6-8 Berufsrichter zur gleichen Zeit. Mit dieser Praxis ist das Gericht auch immer ganz gut gefahren.

      Das Verfassungprozessrecht ist jetzt auch nicht soo kompliziert und allentscheidend, dass nicht drei erfahrene Richter pro Senat damit locker fertig werden oder andere fähige Juristen sich darin nicht einarbeiten könnten. Bei den inhaltlichen Fragen ist dagegen der Blick über den Tellerrand der reinen Richtererfahrung gerade beim BVerfG durchaus hilfreich - sowohl in die theoretische Richtung als auch in die der politischen und zivilgesellschaftlichen Realität (wobei ich hier mit "Zivilgesellschaft" wirklich Menschen meine und nicht einen Code für Lobbyorganisationen).

    • @postblitz:

      Sehr gute Antwort, da nützt auch das ganze Aufgerege nichts.

  • Lt. ZDF geht sie am Abend zu Lanz...

  • Ich finde es traurig und bedenklich, dass sie sich selbst verteidigen muss.



    Und dass nicht Lars Klingbeil und Bärbel Bas hier einen grossen Kommentar in der taz dazu haben.



    Daran sieht man schon, worauf das hinauslaufen wird. Irgendwann wird die SPD sie fallen lassen. Ihr danken und sie loben, aber im Endeffekt jemanden virschlage, der Spahn und Konsorten genehmer ist. Erbärmlich.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Sie fallen lassen, wenn Spahn gleich mit fällt.



      Das wäre ein verführerisches Angebot von Merz. Seine Nemesis wäre er gleich mit los.

    • @EchteDemokratieWäreSoSchön:

      Die SPD wird sie nicht fallen lassen. Bisher haben sie es ganz gut verstanden, mit der Linken und den Grünen im oppositionellen Rücken die CDU im ganz engen Zaumzeug zu halten.



      Was ist denn vom Wahlprogramm der Union übriggeblieben? Eben! Nix!



      Das Investitionsprogramm kommt drastischer, als es sich die Grünen in der letzten Legislatur je erträumt hätten.



      Die übrigen Unionsthemen sind unwirksame Nebelkerzen.

      Frau Brosius-Gersdorf wird kommen. Zwar auf unschöne Weise, -aber spätestens, wenn sie Präsidentin der zweiten Kammer geworden ist, wird sich zeigen, dass ein progressives BVG viel bewirken kann.

      • @Hungerboomer:

        Sie fragen: "Was ist denn vom Wahlprogramm der Union übrig geblieben ist?"



        Mütterrente,



        Zurückweisungen an den Grenzen,



        Abschreibungsmöglichkeiten,



        Gaskraftwerke statt erneuerbare Energien, finanziert durch den KTF,



        kein 15€ Mindestlohn,



        Bürgergeld-Kürzung kommt, Stromsteuer-Senkung für große Unternehmen

        Was ist vom Wahlprogramm der SPD schon alles gestrichen?



        15€ Mindestlohn



        Europarechtskonformes Verhalten an den Grenzen, insbesondere keine Zurückweisungen



        Stromsteuer-Senkung für alle Privathaushalte

        Der Koalitionsvertrag sah für die SPD nur gut aus. Aber im Endeffekt kommt für die SPD nicht viel Gutes dabei raus.

        Dass die SPD die Richterin nicht fallen lässt, wäre gut. Nicht nur für die SPD, auch für Deutschland und die Demokratie. Denn es wird Zeit, dass die Abtreibung in den ersten 12 Wochen legalisiert wird. Und 80% der Menschen meinen dies auch.

        Alleine, mir fehlt der Glaube. Denn die SPD ist zu oft eingeknickt. Erinnern Sie sich noch an die Glyphosat-Zulassung durch Minister Schmidt oder den 31.1.25, an dem die SPD groß tönte, das wäre ein Vertrauensbruch...

      • @Hungerboomer:

        " ... aber spätestens, wenn sie Präsidentin der zweiten Kammer geworden ist, wird sich zeigen, dass ein progressives BVG viel bewirken kann."

        Und wenn das eintrifft, wird man sich bei Nius, der Welt , NZZ, der AfD usw. die Hände reiben. Denn dann können sie mit einem gewissen Recht darauf hinweisen, dass die progressive Politik bei der letzten Bundestagswahl keine Mehrheit bekommen hat, aber die "Linken" weiter die Richtung der Politik bestimmen.

        Dieselben Linken, die bei weiter steigenden AfD-Wählerzahlen dann wieder nur die CDU verantwortlich machen und ihren eigenen Anteil verdrängen.

      • @Hungerboomer:

        Die SPD steht bei Forsa ungefähr bei 13 Prozent - Tendenz fallend. Dass die überhaupt so einen Wind machen, entspricht wohl kaum dem Willen des Gros der deutschen Bevölkerung, als ca. 13%. Das wird immer irgendwie übersehen.

        • @Leningrad:

          Ich denke, das sollte man differenzieren.

          Ich bin der Überzeugung, dass ein wesentlich höherer Anteil der Bevölkerung inhaltlich hinter linken Positionen steht, als die vermeintlich dazu gehörenden Parteien noch gewählt werden.

          Grund: man nimmt es ihnen nicht mehr ab.



          Orchideenthemen, Wokismus statt Verbesserung der Lebensbedingungen und soziale Gerechtigkeit, Weltuntergangsrhetorik statt positiver, glaubwürdiger, konkreter Angebote.

          Das sind aus meiner Perspektive die Gründe für das Erstarken der Rechten. Versagen der Linken, nicht das Angebot der Rechten.

          Wenn die Linke in D sich weiter auf ihre Machtposition verlässt, die sie sich in Jahrzehnten durch die Dominanz im universitären Bereich und in den Medien geschaffen hat, wird sie in Bedeutungslosigkeit fallen, weil sie außer Belehrung nichts Belastbares anzubieten hatte.

          Mit anderen Worten: runter vom Roß! Selbstreflektion und -Kritik statt Arroganz.

          • @Hungerboomer:

            Mir auch. Vor allem die letzten zwei Sätze fassen das Problem und mögliche Lösungen sehr gut zusammen.

            Eventuell sollte man auch mal untersuchen, wie groß der Anteil der Lehrer und Theologen in dieser Gruppe ist. Bei denen ist das Schelten und Belehren ja ein wesentlicher Teil ihres Berufsbildes ;-)

          • @Hungerboomer:

            Ihre Antwort gefällt mir sehr gut.

  • Damit hat Sie sich die Anstellung in meinen Augen verspielt. Sie ist nicht so neutral wie viele dachten

  • Wenn man die demokratische Mitte für linksradikal hält...



    Ich hoffe, die übrigen Verfassungsrichter*innen beobachten dieses Schauspiel sehr genau und erkennen, welche Erosion die afd und die ihr nachgeschalteten Hetzmedien im politischen Betrieb bereits verursacht haben.

    • @Klobrille:

      Die CDU und Merz wandeln eben auf Trumps Spuren.



      Der hält die Demokraten auch für linksradikale Verrückte.

  • Als die Union im März über Migration abstimmen, würde jeder Abweichler von Links bejubelt.

    Das Gewissen des Parlamentariers wurde von Linken gefeiert.

    Jetzt aber nicht mehr. Jetzt ist es Diffamierung und rechter Mob. So kurzes Gedächtnis?

    • @GregTheCrack:

      Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe, sagt der Volksmund.

      Heuchelei und Doppelzüngigkeit sind menschliche Eigenschaften und damit nicht auf Konservative und Rechte beschränkt.

  • Die CDU Abgeordneten haben sich auf ihr Gewissen berufen und haben den Befehl von Oben, der SPD, Merz und Spahn ignoriert. Das ist Demokratie per excellence. Ich hoffe die knicken jetzt nicht ein.

  • Brosius-Gersdorf ist zuzustimmen. Sie ist nicht links sondern definitv rechts. So wie die Grünen.

    EMMA: "Frauke Brosius-Gersdorf plädiert für das Recht, als Rechtsreferendarin Kopftuch zu tragen! Das aber wäre keineswegs ein Fortschritt, sondern ein gefährlicher Rückschritt.

    Denn der Schleier ist keineswegs ein religiöses Symbol. Das bestätigten schon vor Jahren sogar die höchsten islamischen Autoritäten an der Al-Azhar-Universität in Kairo. Das Kopftuch ist ein politisches Symbol. Es ist das Kennzeichen radikal-patriarchaler Traditionalisten und, seit 1979, die Flagge der Islamisten, des politischen Islam. Ein solches politisches Symbol für spätere Richterinnen und Staatsanwältinnen zuzulassen, das würde nicht nur gegen die Neutralität der Justiz verstoßen, sondern wäre auch gegen die Verfassung, die in Deutschland die Gleichheit der Geschlechter garantiert, und zutiefst undemokratisch."

    Und die Auffassung der Kandidatin, die „Würde des Menschen“ beginne erst mit der Geburt eines Kindes, sehe ich als sechs Monate zu spät datiert an.

    www.emma.de/artike...us-gersdorf-341883

    • @shantivanille:

      Das nenne ich mal verkehrte Welt! Die Grünen = rechts, Frau Brosius-Gersdorf = rechts. Und Alice Schwarzer, die seit Jahren immer weiter nach rechts rückt (wenn auch nicht in ihrer Selbstwahrnehmung) = links?

      „lichtung



      manche meinen



      lechts und rinks



      kann man nicht velwechsern



      werch ein illtum“

      (Ernst Jandl)

    • @shantivanille:

      Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis. Das Kopftuch ein politisches Symbol, damit ist ja alles klar. Und hier wird laufend Toleranz angemahnt, unfassbar.

    • @shantivanille:

      Sie nehmen einen Emma-Artikel, der gar nicht wörtlich zitiert, bevor er hauptsächlich mal wieder gegen Muslima losgeht, als Beleg für eine angebliche Auffassung einer Kandidatin fürs BVG?



      Ungeprüft, muss ich annehmen?

      Telepolis: Es "beschränkt sich ihre Forderung auf eine Legalisierung und Straffreiheit von Schwangerschaftsabbrüchen „innerhalb der ersten 12 Wochen nach Empfängnis". Von Abbrüchen „bis zur Geburt" ist keine Rede." Dort auch der Link zu ihrem Thesenpapier.

      • @Janix:

        Telepolis ist jetzt nicht ubedingt mein Favorit.

        Schauen wir doch mal beim Original:

        Vorwärts: "Brosius-Gersdorf argumentierte im Kommissionsbericht, dass es gute Gründe gebe, dem Embryo/Fetus nicht den Schutz der unabwägbaren Menschenwürde zuzusprechen, sondern erst dem geborenen Menschen. Allerdings solle der Embryo/Fetus grundrechtlich nicht schutzlos sein. Für ihn soll Artikel 2, das Grundrecht auf Leben, gelten. Je näher die Geburt rückt, um so stärker solle der grundrechtliche Schutz des Ungeborenen in der Abwägung mit den Grundrechten der Schwangeren sein. Spätabtreibungen sollen deshalb grundsätzlich rechtswidrig bleiben, so Brosius-Gersdorf."

        Lässt verschiedene Interpretationen offen.

        Tatsächlich ist das Thema wahnsinnig schwierig. Doch bis zum 3. Monat würde ich gehen. Danach nur noch in ganz bestimmten Ausnahmefällen, sehr genau definiert.

        www.vorwaerts.de/i...-nicht-haltbar-ist

        • @shantivanille:

          "Spätabtreibungen sollen deshalb grundsätzlich rechtswidrig bleiben" - was ist da offen?

          Dass 3 Monate & Sonderfälle eine mögliche Grenze sind, sehe ich ansonsten ähnlich. Willkürlich bleibt es, ich finde es eine nicht einfach ableitbare Entscheidung, die von der Sicht und sogar Wortwahl bereits beeinflusst wird.

    • @shantivanille:

      Ich finds ausgesprochen witzig, dass Sie Ihre Kopftuchkritik mit irgendwelchen islamischen Patriarchen aus den 70ern als fachlicher Autorität adeln wollen. Bei den Frauen mit Kopftuch, die ich kenne, berufe ich mich auf die Autorität der Frau, mit der ich gerade im Jetzt spreche. Und die selber für sich sprechen kann, ohne dafür einen Mann zu brauchen. Wenn sie mir sagt, sie sei keine islamistische Unterworfene, sondern Feministin, dann glaube ich ihr mehr als irgendwelchen alten Dudes von vor nem halben Jahrhundert einer entfernten religiösen Uni, mit der sie vermutlich herzlich wenig am Brett hat.



      EMMA halt, feministische Solidarität geht da halt seit Jahrzehnten nicht über den 70er Jahre Tellerrand

      • @la suegra:

        Danke, ich rede auch erst mal mit den Menschen, sofern möglich. Ich hatte da eine, die gegen ihre Eltern ein Kopftuch trug, eine, die es als Zeichen von Selbstbewusstsein trug, zwei, wo ich Gruppendruck annehmen würde - es kommt wie bei vielem darauf an, und Nachfragen hilft. Wenn ich der Deborah die Perücke gönne und ihrem Gatten die Kippa, dem Pastafari sein Sieb und dem Sepp das Kreuz, dann werde ich das auch beim Kopftuch hinbekommen, nachzufragen.

        Bei Emma ist viel "Alice Schwarzer hat die Deutungshoheit"-Gedöns, auch das macht sie so subjektiv statt universal argumentierend.

  • Frau Brosius-Gersdorf vertritt die Auffassung, dass Entscheidungen des BVerfG nicht für die Ewigkeit gelten und mit der Zeit ihre Gültigkeit verlieren können. Diese Aussage halte ich für grundlegend falsch und sie aus diesem Grund für nicht wählbar.

    Vertritt man eine solche Auffassung wird die Rechtsprechung des BVerfG vollkommen beliebig und jedes Urteil könnte ohne Weiteres nach einer gewissen Zeit wieder angegriffen werden. Wohin das führen kann, sehen wir momentan in den USA und in Anbetracht der erstarkenden AFD möchte ich mir das Ganze nicht ausdenken.

    Da sie momentan derzeit wohl noch im Rennen um die Richterstelle ist, wäre es wünschenswert gewesen, wenn sie sich nicht um die Diskussion um ihre Person eingemischt hätte. In diesem Punkt ist mir kein Präzedenzfall bekannt.

    • @DiMa:

      "... die Auffassung, dass Entscheidungen des BVerfG nicht für die Ewigkeit gelten..."-



      Naja, die Entscheidung wird aus der jeweils gültigen Rechtslage bezüglich der jeweiligen Sachlage getroffen. Niemand ist allwissend, neue Erkenntnisse fließen in die Verfassung ein. Die zukünftige Rechtsprechung kann also von früherer abweichen. Das bedeutet ja nicht, dass automatisch ältere Urteile zu Lasten und auf Kosten damals Beteiligter aufgehoben werden, diese zu neuen Opfern werden, sondern eher, dass damals laut neuer Erkenntnis zu Unrecht ins Unrecht gesetzte nachträglich - jedenfalls zukünftig - ihr Recht bekommen, ähnlich wie bei einer Neuaunahme eines Verfahrens aufgrund neuer, bei damaliger Urteilsfindung nicht vorgelegener Fakten / Erkenntnisse. Oder?

      • @Lichtenhofer:

        Kokret in Bezug auf die Abtreibungsfrage haben Sie Recht: Da hat sich außer am Kräfteverhältnis der jeweilgien Extrempositionen seit 1993 wenig verändert, und die zu lösendnen Fragen bleiben die gleichen. Aber grundsätzlich muss jedes Gericht in der Lage sein, früher getroffene Einschätzungen auch mal zu überdenken und gegebenenfalls zu revidieren. Es ja z. B. auch nicht so, dass die Entscheidung von 1993 im entscheidenden Senat unumstritten war.

      • @Lichtenhofer:

        "jeweils gültigen Rechtslage bezüglich der jeweiligen Sachlage getroffen". Das ist ja selbstverständlich. Nur ergibt sich die vom BVerfG zu beurteilende Rechtslage ausschließlich aus dem Grundgesetz und allenfalls bestimmter internationaler Verträge. Hinsichtlich des Schwangerschaftabbruches hat sich da seit der letzten Entscheidung des BVerfG nichts getan.

        Die Sachlage ändert sich bei Entscheidungen des BVerfG nicht.

        Insoweit gibt es in dieser konkreten Frage überhaupt keine Änderung.

        Alles was sich geändert haben könnte, sind Einstellungen und Mehrheitsverhältnisse und genau diese sind kein Grund für eine Änderung von Verfassungsgerichtsurteilen.

        • @DiMa:

          Recht ist das, worauf man sich in der Gesellschaft als richtig geeinigt hat.



          Da eine Gesellschaft sich weiterentwickelt, muss sich auch Recht und Gesetz weiterentwickeln. Sonst bräuchte man auch gar keinen Bundestag, der neue Gesetze erlässt.



          Und sonst gäbe es immer noch Adelige und die müssten keine Steuern zahlen. Und es wäre auch nicht jeder gleich vor dem Gesetz (theoretisch).

        • @DiMa:

          Genauso wichtig ist aber, dass das bewusst immer abstrakt bleibende Grundgesetz (vor allem deshalb funktioniert es über 70 Jahre lang so gut) stets entsprechend der sich wandelnden gesellschaftlichen Realität ausgelegt wird. Jeder Mensch ist vor dem Gesetz gleich stand seit 1949 drin. Aber z.B Homosexuelle bis in kürzerer Zeit werden davon nicht viel gemerkt haben. Und sicher findet man aus früheren Jahrhunderten auch aus heutiger Sicht diskriminierende Urteile. Eben weil die Gesellschaft noch krasser diskriminiert hat. Es ist aber wichtig, dass das Gericht nicht dort stehen bleibt, wo es sich einmal gedanklich befand.

        • @DiMa:

          Wenn Sie sich mit den Urteilen des bverfg mal beschäftigen, dann sehen Sie sehr wohl, dass es da auf den zeitlichen Kontext ankommt. Die ewigkeitsklausel gilt mit gutem Grund nicht für alle Rechtsgüter.

          • @Lenno :

            Selbstverständlich behaupten die Richter des Bundesverfassungsgerichtes, dass sie nicht an vorhergehende Urteile gebunden sind. Nur git es keine Urteile des BVerfG, mit welchem eine Rechtsprechung vollkommen aufgehoben worden ist. Selbst Solange I und Solange II sind nur Weiterentwicklungen.

            Und vollkommen ungeachtet dessen bleibt die Bindungswirkung der Urteile bestehen, bis es zu einer neuen Entscheidung kommt. Der Gesetzgeber darf also nicht sehenden Auges ein Gesetz erlassen, in der Hoffnung das BVerfG würde jetzt anders entscheiden.

  • "Solche Einstufungen seien diffamierend und realitätsfern" -->Weder das Eine noch das Andere. Diese Aussage lässt grundlegend an der juristischen Einschätzung von Frau Brosius-Gersdorf zur wichtigen Frage der Meinungsfreiheit zweifeln (und disqualifizieren sie daher auch fachlich).

    Bei den Einschätzungen als „ultralinks“ oder „linksradikal“ handelt es sich um Werturteile, die "durch Elemente der Stellungnahme und des Dafürhaltens geprägt ist" (BVerfG, Beschluss vom 9.11.2022 – 1 BvR 523/21) und auch die Zuspitzung ist zulässig, da "eine Aussage polemisch oder verletzend formuliert ist, entzieht sie nicht dem Schutzbereich des Grundrechts" auf Meinungsfreiheit.

    Frau Brosius-Gersdorf darf die Kampagne als schäbig empfinden (in meinen Augen hat sie damit Recht), gewährt die Meinungs- und Pressefreiheit allen Akteuren richtigerweise genau diese Freiheiten. Diffamierend sind die Äußerungen nicht.

    • @Kriebs:

      Das kann man auch anders sehen, wenn man weiß was linksradikal rein nach der Definition ist. Eine Jura Professorin ist auf dieser Skala sehr weit von Linksradikal entfernt.

      • @Lenno :

        Ach ja? Erhellen Sie mich mit der offiziellen Definition des Begriffs "linksradikal". Eine kurze Suche ergibt nämlich, dass es keine solche Definition gibt und es sich um einen unscharfen Begriff handelt (www.bpb.de/kurz-kn...inksradikalismus/).

        Daher hat jeder so seine eigene Definition. Was man nach der Stellungnahme von Fr. Brosius-Gersdorf und ihrem Interview bei Lanz sagen kann ist, dass sie auf jeden Fall den Schutz der Meinungs- und Pressefreiheit deutlich enger ziehen will und in der Sozialversicherung (zumindest teilweise) deutlich kollektivistische Gedanken andenkt.

        Bei der Pressefreiheit geht es um die Einschränkung des Informanten- und Quellenschutzes, wenn sie anonyme Quellen als "inakzeptabel" bezeichnet. Anonyme Quellen und der journalistische Quellenschutz sind Kernbereiche des Presserechts und es ist geradezu erschreckend, wenn eine designierte Verfassungsrichterin sich gegen diese Grundprinzipien ausspricht.

        In der Sozialversicherung plädierte sie für die Beteiligung von Behandlungskosten Ungeimpfter bei Covid-Infektionen, argumentiert also kollektivistisch.

        Da kann man durchaus linksradikal sagen.

  • Wir sind auch in Deutschland schon soweit, das (überwiegend rechte) social media Propaganda und Hetze die emprisch messbare Realität verdrängt und die Politik maßgeblich prägt. Das Endergebnis kann man den USA betrachten, wo eine Koalition von Autoritären, Rassisten, "Griftern" und Narzissten den Regierungsapparat unter ihre Kontrolle gebracht hat und deren einzige Gemeinsamkeiten ihre vollständige Inkompetenz und Anstandslosigkeit sind. Es wird hier ähnlich laufen.

  • Der äußerste rechte Rand hält bekanntlich alles links von Höcke für "linksgrünversifft". Das gehört zum gemeinsamen Politikverständnis dieser Leute. Ebenso der Kampf gegen das Selbstbestimmungsrecht von Frauen.



    Und wer glaubt, die Union würde sich nicht früher oder später mit diesen Leuten ins Bett legen, versteht die Zeichen der Zeit nicht.

    • @Kaboom:

      Das befürchte ich schon auch, weil Merz und Konsorten es schon vor der Bundestagswahl immer wieder auf beschämende Weise taten. Ich hoffe nur, sie hören noch, dass sie damit vielleicht eine kleine Mehrheit aber nicht das Volk vertreten. Und ich habe noch Hoffnung, dass dieses Szenario bei genug lauten Gegenstimmen noch abwendbar ist. Aber es zählen die kommenden drei Jahre. Danach kann es zu spät sein.

  • Matthäus 7,16



    an ihren Worten sollt ihr sie erkennen

    • @Günter Witte:

      Zwei Nebenpunkte:



      Dasselbe Kapitel entzieht Karlsruhe bekanntlich den Boden: "Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet".

      Und es sind "Früchte" (karpoì), also Taten mehr denn Worte.

  • Wo ist die Erklärung für Bürger zugänglich? Ich will mir selbst Gedanken dazu machen und entsprechnde Fragen und Anmerkungen, auch im Austausch mit Anderen, entwicklen können, schon während ich der Kolportage des Inhalts in den Medien folge.



    DLF und ZDF sind öffentlich-rechtlich ...

  • Ich haette Frau Brosius-Gersdorf auch nicht gewaehlt.



    Sie hat ziemlich klar formuliert, dass sie die Entscheidung des Verfassungsgerichts pro Kopftuchverbot fuer Staatsbedienstete als verfassungswidrig sieht, da die Religionsfreiheit jener unterlaufen wird.



    Das ist allein schon deshalb problematisch, weil sie damit das Kopftuch umdeutet. Die höchste islamischen Autoritäten der Al-Azhar-Universität in Kairo haben schon vor Jahren verlauten lassen, dass das Kopftuch kein religioeses Symbol ist. Es ist vielmehr ein Symbol von radikal-patriarchalen Traditionalisten und des politischen Islams.

    Was die Abtreibung betifft bin ich stark dafuer, dass die Abtreibung bis zu dem Zeitpunkt legalisiert wird, an dem das Kind auch ausserhalb des Mutterbauchs lebensfaehig ist. Nur sehe ich es nicht als Aufgabe der Krankenversicherung an, eine Abtreibung zu bezahlen, denn eine ungewollte Schwangerschaft als Krankheit zu definieren geht mir zu weit.



    Davon abgesehen kann man aber nicht auf der einen Seite zu Recht auf "my body my choice" pochen und auf der anderen Seite eine Impflicht befuehrworten. Entweder man hat das Recht am eigenen Koerper oder nicht.

    • @elektrozwerg:

      Zitat: "Nur sehe ich es nicht als Aufgabe der Krankenversicherung an, eine Abtreibung zu bezahlen, denn eine ungewollte Schwangerschaft als Krankheit zu definieren geht mir zu weit."

      Dann plädieren Sie also dafür, dass nur noch wohlhabende Frauen bei einer ungewollten Schwangerschaft eine Abtreibung durchführen lassen können und finanziell arme Frauen dazu gezwungen sind, den Fötus auszutragen, weil sie sich die Abtreibung nicht leisten können?

    • @elektrozwerg:

      Schöner Versuch über die my body my choice Debatte zu kommen um Stimmung gegen die Frau zu machen. Nur leider wirft das diverse Hintergründe über den Haufen, um da eine vermeintliche argumentative stringenz herzustellen.



      Impfpflicht und religiöse Freiheit setzt an der individuellen Freiheit an, dass alle Menschen vor einer Mehrheit in Schutz genommen werden. Seien es muslima oder diejenigen, die aus diversen Gründen stärker von Krankheit bedroht sind. Aber logisch, in ein rechtes mindset passt das nicht und klingt widersprüchlich.

    • @elektrozwerg:

      Ganz meiner Meinung. Trefflichst formuliert!

    • @elektrozwerg:

      "Impfpflicht" ist m.W. keine individuelle Kategorie wie "my body my choice", sondern eine gesellschaftliche: Vor allem angesagt, um der eskalierenden Verbreitung von Epedemien mit hohen Raten an Todesfällen oder bleibenden gesundheitlichen Schäden vorzubeugen. Wer Impfstoffe nicht verträgt, wird auch nicht zur Impfung gezwungen, oder?

      • @Lichtenhofer:

        Ob man eine Impfung verträgt oder nicht, zeigt sich nur leider meist erst hinterher. Und dass das, was man mit dem eigenen Körper macht keine individuellen Entscheidung ist, sondern die Gesellschaft auch was angeht, ist unisono das Argument von Konservativen beim Thema Abtreibung. Sherry Picking at it's best.

        • @Juleischka :

          Vorbeugung vor Ansteckung - z.B. mittels Impfung, u.U. gar mit Quarantäne - ist bei kollektiv lebensbedrohlichen Epidemien eine gesellschaftliche Kategorie, geboren aus langjähriger praktischer, wissenschaftlich gestützter Erfahrung, keine individuelle. Individuelle Unverträglichkeiten werden dabei berücksichtigt. Beliebiges "Sherry picking" betreiben demgegenüber Sie in diesem Fall.

    • @elektrozwerg:

      Das Kopftuch ist wohl mehrdeutig, und welche Deutung sich durchsetzt, wenn denn, halte ich noch für offen.

      Wenn, dann auch universalistisch bei Sikhs & Turban, Söder & Kreuz, Juden und Kippa ... hinsehen, so meinten Sie es sicher?



      Mit ihrer Unterscheidung kann ich logisch leben, etwas zögert in mir, dass ich, wenn denn, lieber eine geregelte Abtreibung hätte als einen billigen Kurpfuscher m/w/d. Was wäre Ihre Idee da?



      Den Unterschied zwischen Abtreibung und einer (auch eher selten vorkommenden) Impfpflicht sehe ich vielleicht nicht als einziger.

  • Frauke Brosius-Gersdorf ist weder "ultralinks", noch ist sie überhaupt links. Sie befürwortet z. B. unter dem aus der Schröder-Regierungszeit bekannten neoliberalen Propagandabegriff der "Generationengerechtigkeit" eine Anhebung der Rentenaltersgrenze, die jetzt schon bei 67 liegt. Quelle: www.uni-potsdam.de...t_im_Lebensweg.pdf



    Weitere Thesen von Frau Brosius-Gersdorf zur sozialen Gerechtigkeit aus dem verlinkten Papier:



    "Bemessung des Arbeitgeberanteils am Sozialversicherungsbeitrag an der Höhe des Gewinns der Unternehmen", was bedeutet, dass im Krisenfall zusätzliche Beitragslasten auf die Beschäftigten verlagert werden.



    "Bürgergeld: Strengere Prüfung der Arbeitsfähigkeit und empfindlichere Sanktionen beim Missbrauch von Sozialleistungen"



    "Erlaubnis von Eizellspende und Leihmutterschaft in Deutschland mit Spenderegister und Auskunftsanspruch des Kindes (Samenspenden sind seit langem erlaubt!)" Damit können auch im Inland Frauen in prekärer Lage ausgebeutet werden, um für Gutsituierte Schwangerschaften auszutragen. Und: Samenspende und Eizellspende sind nicht gleichzusetzen.

  • Unwürdig, dass sich die Kanditatin derart selber rechtfertigt / sich rechtfertigen muss.



    Entweder ist das eine geeignete Kandidatin. Dann sollte die SPD sie verteidigen. Oder sie ist nicht geeignet dann nicht aufstellen.

    • @T-Rom:

      Wenn wirklich Interesse daran besteht, die Demokratie zu erhalten, muss Frau Brosius-Gersdorf unbedingt Richterin am BVerfG werden, nachdem sie durch Kampagnen aus der rechtsextremistischen Ecke diffamiert wird!

      Was die xxU jetzt betreibt gefährdet massiv die Demokratie für uns alle und damit auch die Freiheit von uns allen!

    • @T-Rom:

      Die SPD hält doch weiterhin an ihr als Kandidatin fest, daher kann man davon ausgehen, dass sie weiterhin als geeignete Kandidatin gilt.

  • Ich teile die Ansicht der Grünen,



    dass eine Hängepartie die Rechtsextremen stärken würde.



    Ebenfalls würde die Regierungskoalition und das Bundesverwaltungsgericht weiterhin beschädigt.



    Der Ball liegt allerdings bei Merz.



    Mit seiner verhaltenen Position zeigt er, wieder einmal, dass er dem Amt nicht gewachsen ist.



    Es gibt Zeiten der Kommunikation und Zeiten in denen man Führungsstärke zeigen muss.



    Das hieße Spahn entlassen und die Abstimmung durchführen.



    Merz würde hier auch innerparteilich Stärke beweisen.



    Es kann allerdings sein, dass er befürchtet, die nicht zu haben.

    • @Philippo1000:

      Der BK kann Herrn Spahn nicht entlassen, wie soll das denn gehen?



      Fraktionsvorsitzender einer Fraktion im BT ist kein Regierungsamt!

  • Hysterie und Diffamierung als Methode. Ist nun auch nicht so neu.

  • Was bringt die Ansetzung der Wahl, wenn nicht ale Kandidaten gewählt werden.

    Ein richtiger Zwischenschritt wäre, zunächst die unkritischen Personen zu wählen und eine Kandidatur in Ruhe zu verhandeln und zwar genau mit den Argumenten, die die Grünen hier bringen.

    • @DiMa:

      Nein. Alle 3 Kandidat/innen wurden per Vorabstimmung unter den mehrheitsfähigen Parteien und auf Basis aktueller Rechtslage aufgestellt. Jetzt Frau Brosius-Gersdorf als einzelne von ihnen auszunehmen und an den Pranger zu stellen - noch dazu mit offensichtlich konstruierten haltlosen Unterstellungen - während die anderen durchgewunken würden, ist nicht logisch und würde ihrem Ruf und ihr persönlich unbegründeten Schaden zufügen. Außerdem würde die SPD nicht mehr Ernst genommen und wäre dumm, würde sie diesen Faustpfand aus der Hand geben und die anderen durchwinken. So ginge das immer weiter. Innerhalb einer Koalition ist ein Mindestmaß an kalkulierbarem Verhalten und Solidarität erforderlich.



      Insbesondere angesichts des irrationalen Tumults von ganz rechts.

  • >dass ihre Positionen im Ganzen betrachtet der demokratischen Mitte zuzuordnen seien<

    andere Positionen sind dann wohl nicht die "demokratische Mitte".

    • @A. Müllermilch:

      Wo in dem von Ihnen zitierten Satz steht, dass andere Positionen nicht ebenfalls der demokratischen Mitte entsprechen können?

    • @A. Müllermilch:

      In der Tat entsprechen die Positionen und Ziele der Anti-Choice-Bewegung nicht dem Rahmen, den unsere Verfassung und die Urteile des BVerfG vorgeben. Und das die Ziele des äußersten rechten Randes nicht verfassungsgemäß sind, dürfte seit dem Gutachten des VS wohl jedem klar sein.

    • @A. Müllermilch:

      Eine sehr merkwürdige Schlußfolgerung, nicht nachvollziehbar....

    • @A. Müllermilch:

      Abgesehen davon, dass es absolut lächerlich ist, dass Brosius-Gersdorf sich für diese Anwürfe überhaupt rechtfertigen muss - ist das Ihrerseits ein Fehlschluss, der sich nicht aus Brosius-Gersdorf Aussage ableiten lässt.

  • Die Aufmerksamkeitsökonomie funktioniert, selbst den offensichtlich falschen Makel wird man schwer los.

    • @TV:

      Sie treffen genau den Punkt. Der Makel ist da und wird nie verschwinden. Systematisch werden demokratie-tragende Bereiche unserer Gesellschaft deligitimiert. Es ging von "der Systempresse" über die NGOs zu den Gerichten, jetzt das BVerfG.

  • Die schnelle Einberufung einer BT-Sitzung lässt der CSDU keine Möglichkeit eine zermürbende Strategie zu verfolgen, die aber über mehrere Wochen hinweg durchaus Wirkung zeigen würde. Die einschlägigen Medien können dann ihre verlogenen Kampagnen weiterführen, die vielleicht so auch die SPD "abkochen" doch die Kandidatin auszuwechseln. Macht die SPD das, dann nimmt sie der CSDU einen Felsbrocken vom Herzen und - liefert sich denen vollends aus und leitet ihren eigenen Untergang gleich mit ein.



    Bei einer schnellen Entscheidung wird diese Strategie der Union nicht aufgehen, würde jedoch sehr deutlich die Unfähigkeit der Rechten aufzeigen, ihr Problem fair und demokratisch zu lösen.

    • @Perkele:

      Ich glaube sie haben das Problem nicht verstanden. Diese Kandidatin hat keine Mehrheit. Da können sie sich auf den Kopf stellen

      • @GregTheCrack:

        Für eine wehrhafte Demokratie brauchen wir ausschließlich(!) solche Richter und Richterinnen wie Frau Brosius-Gersdorf. Ist doch faszinierend, dass ein gewisser "Plagiatsjäger" immer wieder dadurch auffällt, dass er immer wieder zu taktisch klugen Zeitpunkten gelogene Unterstellungen in die Öffentlichkeit trägt, wenn eine Person in eine verantwortungsvolle Position kommen soll, die nicht die Interessen der Nazis vertritt, sondern sich für die Demokratie in Deutschland stark macht.

      • @GregTheCrack:

        Also nehmen wir einfach hin, dass Verleumdungen sich durchsetzen?

  • Der Schaden ist längst da, die nächsten Gemeinsamkeiten von rechts und rechtsaussen wurden gefunden.

  • Die Grünen drücken natürlich gerade auch, um die Regierung vorzuführen.



    Bei der miesen Aufführung Spahns freilich auch verständlich. Merz sollte den Plan B aufsetzen.

    • @Janix:

      Die Union führt sich gerade selber vor, das ist peinlich und unwürdig, sollte aber eigentlich niemanden mehr überraschen, die Protagonisten bleiben sich Treu...😵‍💫

    • @Janix:

      Plan B bei Merz. Bin gespannt. Wird sicher mal wieder großes Kino.

      • @aujau:

        Schwer ist es: Linnemann einwechseln, aber wer macht dann Generalsekretär? Oder den schönen Norbert, seinen Ex-Konkurrenten? Vielleicht aber auch jemanden mal mit sozialem Gewissen? Armin Laschet wäre mein Tipp, ich halte ihn für grundloyal und deutlich gefestigter als Merz.